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Secondella - Judy Born

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Fotos: flotofoto, Karin Elmers, Silke Griebel | Figurine: Brigitte Kasper | Text: <strong>Judy</strong> <strong>Born</strong> | Konzept + Layout: Yvonne Wickenthey<br />

SECO NDE LLA<br />

SECOND HAND SECOND SEASON MEN WOMEN KIDS<br />

1970 - 2010<br />

®


Kommen Sie mit SECONDELLA auf eine Zeitreise durch 4 Jahrzehnte Mode- und Zeitgeschehen.<br />

Visitenkarte (1972) mit Lithografie von Bruno Bruni


1970<br />

In Hamburgs Stadtteil Eppendorf eröffnet 1970 der erste Second Hand<br />

Shop der Stadt. Schon nach kurzer Zeit gilt der Laden von Marie-Louise<br />

Schaernack und Vera Hinrichsen als No. 1-Tipp für alle, die hochwertige<br />

Konfektions- und Haute Couture-Kleider zu erschwinglichen<br />

Preisen suchen. Glam-Rock, Funk und Disco<br />

sorgen für ein neues Hörvergnügen und<br />

die entsprechenden Glitzer- und Glamour-Outfits. Ozzie Clark,<br />

Zarah Rhodes und Missoni geben als Modeschöpfer hier den Ton an.


Ikonen wie Twiggy und Jane Fonda bestimmen den Look. Letztere nimmt<br />

sogar indirekt Einfluss auf den neuen Geschäftsnamen. Als sich mit<br />

„Evarella“ die deutsche Version von „Barbarella“ zerschlägt, entsteht<br />

„<strong>Secondella</strong>“. Statt auf der Leinwand die Titelrolle zu übernehmen, spielt<br />

für Marie-Louise Schaernack der Laden die Hauptrolle.<br />

Verlockender und zukunftsweisender als die<br />

Mode, kann das Kino gar nicht sein und so<br />

erhält <strong>Secondella</strong> 1973 das verführerischste<br />

Logo überhaupt:<br />

den angebissenen<br />

Apfel. Er<br />

ziert nach dem<br />

Umzug in die<br />

Hamburger Innenstadt den<br />

neuen Laden in der ABC-<br />

Straße. Der Genuss von Afri<br />

Cola ist so berauschend wie die<br />

Faszination an den Modellen<br />

von Pierre Cardin und Yves<br />

Saint Laurent. Gegen Ende des<br />

Jahrzehnts wird in Deutschland<br />

die Sommerzeit eingeführt, der<br />

letzte VW Käfer läuft vom Band<br />

und <strong>Secondella</strong> ist mit<br />

einem Angebot von über<br />

150 Designerlabels stilprägend.


1980<br />

Mit den 80er Jahren beginnt ein bewegendes<br />

Jahrzehnt. In Bonn endet die Ära Helmut Schmidt,<br />

die von Helmut Kohl fängt an. Im selben Jahr übernimmt<br />

in Hamburg Silke Griebel die<br />

Geschäftsführung von <strong>Secondella</strong>, da sich<br />

Marie-Louise Schaernack mit ihrem Mann viel in Asien und<br />

den USA aufhält. Ronald Reagan wird zum 40. Präsidenten<br />

gewählt, während in der Sowjetunion die Glasnost- und<br />

Perestroika-Politik von Michail Gorbatschow das Ende des Kalten Krieges einleitet.


Der Zeitgeist pendelt zwischen Lebenshunger<br />

und Zukunftsangst. Individualität wird<br />

groß geschrieben, was gerade in der<br />

Mode zu gegensätzlichen Stilrichtungen<br />

führt. Hier die Popper, dort die<br />

Punks. Gothic-Look oder Neon-Outfit. Schicker<br />

Yuppie- oder lässiger HipHop-Style. Die internationalen<br />

Modeschöpfer verarbeiten das Lebensgefühl<br />

auf ihre Weise: Zurückhaltend wie<br />

Armani, ausladend wie Yamamoto,<br />

aggressiv wie Gaultier, laut wie Versace<br />

oder martialisch wie Mugler. <strong>Secondella</strong><br />

zieht das gesamte Spektrum an und wird<br />

zum Inbegriff für kleidsamen Zeitgeist.<br />

Das Schönheitsideal lautet durchtrainiert und<br />

schlank, so wie die Supermodels Linda<br />

Evangelista, Cindy Crawford und Naomi<br />

Campbell. Körperkult wird mit Bodybuilding<br />

und Aerobic gepflegt. Tanz-Akrobatik von<br />

„Flashdance“ bis „Breakdance“ ist genauso angesagt, wie der Schlagabtausch mit<br />

dem Tennisschläger. Steffi Graf und Boris Becker erobern die Weltrangliste.<br />

Den Walkman im Ohr<br />

gleitet alle Welt auf Rollerskates durch die Straßen. Graffitis sind im öffentlichen Raum<br />

nicht mehr zu übersehen und werden durch Keith Haring und Basquiat zur Kunst.


1990<br />

Der Umzug in Hohe Bleichen 5: Neues Geschäft, neue Schaufenster, ein neuer Look.<br />

Inspiriert von der ersten, in den USA gezeigten Retrospektive des russischen Malers<br />

Grundriss: Alexander Martin<br />

SECONDELLA<br />

Kasimir Malewitsch, werden 1992 das Shopdesign und Logo gestaltet. Das Konzept orientiert<br />

sich an den Formen und Primärfarben, die der Begründer des Suprematismus verwendet.


Mit diesen Grundfarben Rot, Blau und Gelb im<br />

Logo, wird Ende des Jahrzehnts auch die<br />

weltweit größte Suchmaschine online gehen.<br />

Den Anfang bestimmt eine politische<br />

Zeitenwende: Hier die Wiedervereinigung<br />

Deutschlands, dort der Zerfall Jugoslawiens und<br />

die Auflösung der Sowjetunion. Bestimmen in<br />

den ersten Jahren Grunge und Anti-Glitz die<br />

Mode, wird es schon bald wieder schick.<br />

Designerkleidung von Dolce & Gabbana,<br />

Gucci und Prada wird zum Statussymbol.<br />

Filofax und Mobiltelefon sind ebenso<br />

Prestigeobjekte wie die Marken Benetton und<br />

Boss. Die Zollschranken fallen, womit der<br />

Einkauf extravaganter Neuware aus Italien<br />

anläuft, allen voran Voyage und Patty<br />

Shelabarger. Der Kreis privater Lieferanten<br />

aus Mailand und Paris wächst und auch die<br />

<strong>Secondella</strong>-Familie erweitert sich: Brigitte<br />

Kasper kommt dazu.


2000<br />

Louis Vuitton • Chanel • Hermès • Prada • Gucci • Lanvin • Yves Saint<br />

Paul Smith • Pucci • Jean Paul Gaultier• Roberto di Camerino•


Das neue Jahrtausend beginnt mit Katastrophen: Das Platzen<br />

der Dotcom-Blase reißt die Börsenmärkte in die Tiefe, nach dem<br />

11. September steht die Welt<br />

vor dem Nichts. Mit der Éinführung<br />

des Euro beginnt in<br />

der EU eine neue finanzielle<br />

Zeitrechnung. Eine frische<br />

Währung mit der traditionsreiche<br />

Marken wie Balenciaga,<br />

Burberry und Bottega Veneta<br />

wiederbelebt werden. Die jungen<br />

Marken der Top-Designer<br />

wie Dsquared, Polo Ralph<br />

Lauren und Marc by Marc<br />

Jacobs etablieren sich und<br />

finden im neu eröffneten<br />

<strong>Secondella</strong> Depot ein eigenes<br />

Zuhause. <strong>Secondella</strong> hat mit seiner eigenen Website nun<br />

auch online eine Adresse. Der Zeitgeist hat es schwer –<br />

ständig unterwegs zwischen virtueller und realer Welt. Der „To<br />

go“-Lifestyle ist en vogue: Das Leben passiert mobil. Alles ist –<br />

fast immer – möglich. Auch in<br />

der Mode. Man bedient sich<br />

aus den vorigen Jahrzehnten<br />

und mixt die Dinge neu<br />

zusammen. Gerade<br />

für <strong>Secondella</strong> ist<br />

das Revival der<br />

70er Jahre spannend,<br />

denn damit fing einst alles<br />

an. Marie-Louise Schaernack<br />

beginnt sich aus dem<br />

Tagesgeschäft zurückzuziehen<br />

und übergibt es an<br />

ihre Partnerinnen Silke<br />

Griebel und Brigitte Kasper.<br />

Sie genießt den freien Blick von außen, um neue Impulse zu<br />

geben und sich in Sonderprojekten zu engagieren.


2010 Louis<br />

40 Jahre und kein Ende ... – Im Jubiläumsjahr expandiert <strong>Secondella</strong> in den ersten<br />

Stock, um mehr Raum für die stetig wachsende Warenannahme zur Verfügung zu<br />

haben. Ein zusätzlicher, ständiger Sonderverkauf wird eingerichtet sowie eine<br />

Vuitton • Chanel • Hermès • Prada • Gucci • Lanvin • Yves Saint<br />

kleine, feine Kinderabteilung. Das <strong>Secondella</strong> Depot wird vergrößert, neu gestaltet<br />

und bietet nun mehr Platz für die Herrenabteilung. Auf insgesamt 750 qm wird<br />

nun bei <strong>Secondella</strong> angenommen, selektiert und verkauft!


Marie-Louise Schaernack, Brigitte Kasper, Silke Griebel<br />

Der kontinuierliche Austausch von Vergangenheit und Gegenwart<br />

gestaltet <strong>Secondella</strong>s Zukunft.<br />

Hohe Bleichen 5 | 20354 Hamburg, ABC-Viertel | fon +49 (0)40 - 35 29 31 | fax +49 (0)40 -34 9945 54<br />

www.secondella.de | shop@secondella.de

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