Pressespiegel - Evangelische Kliniken Gelsenkirchen GmbH
Pressespiegel - Evangelische Kliniken Gelsenkirchen GmbH
Pressespiegel - Evangelische Kliniken Gelsenkirchen GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Pressespiegel</strong><br />
WAZ 18. Februar 2013<br />
Auch gespendetes Blut wird bezahlt<br />
Das Deutsche Rote Kreuz betreibt einen hohen Aufwand für Logistik und Aufbereitung.<br />
Krankenhäuser zahlen 81 Euro für ein Erythrozytenkonzentrat.<br />
Blut ist das Lebenselixier schlechthin. Es transportiert Sauerstoff und Nährstoffe und wirkt<br />
sich auf alle lebenswichtigen Körperfunktionen aus. Nach Unfällen und bei Operationen<br />
sind Bluttransfusionen oft lebenswichtig. Vor allem Krankenhäuser sind auf Blutkonserven<br />
von Spendern angewiesen. Künstlich herstellen kann man Blut nämlich bislang nicht.<br />
Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) zapfen Mitarbeiter täglich Hunderten Menschen einen<br />
halben Liter Blut ab, ohne Bezahlung. Im Gegensatz zu manchem privaten Spendedienst.<br />
„Deutschland ist das einzige EU-Land, in dem Blutspenden gegen eine Pauschale erlaubt<br />
sind. Bei uns sieht man, dass gute Versorgung und Forschung auch ohne Bezahlung der<br />
Spender funktioniert,“ wehrt sich DRK-Sprecher Friedrich-Ernst Düppe gegen Vorwürfe,<br />
Spender würden ausgenutzt.<br />
Viel Aufwand<br />
Der Weg der Blutkonserve ist lang. Nach dem Aderlass wird die Konserve in Münster und<br />
Hagen auf mögliche Krankheiten untersucht und in seine Bestandteile aufgespalten. 24<br />
Stunden nach der Spende wird das Blut für die Krankenhäuser freigegeben. „Im Gegensatz<br />
zu privaten Spendediensten müssen wir jederzeit liefern können, egal, unter welchen Bedingungen“,<br />
erklärt Düppe die besonderen Anforderungen.<br />
Angefangen beim Blutspende-Team vor Ort bis zur Lieferung an die Krankenhäuser investiert<br />
das DRK in eine Konserve mit einem halben Liter Blut etwa 127 Euro. Die <strong>Kliniken</strong> bezahlen<br />
die Konserven, die sie bestellen. Ein Rückgaberecht gibt es nicht. Daher wird darauf<br />
geachtet, keinen übermäßigen Überschuss zu bestellen.<br />
„2012 haben wir 2000 Enthrozytenkonzentrate, 55 Thrombozytenkonzentrate und 4000<br />
Frischplasmen bestellt“, sagt Corinna Lee, Sprecherin der evangelischen <strong>Kliniken</strong>. Der<br />
Preis variiert nach den Bestandteilen, denn nicht aus jeder Spende kann alles verwertet<br />
werden. Jede Blutkonserve enthält Erythrozytenkonzentrat (rote Blutkörperchen), die häufi g<br />
bei Bluttransfusionen eingesetzt werden. Die evangelischen <strong>Kliniken</strong> in <strong>Gelsenkirchen</strong> zahlen<br />
hierfür 81 Euro mit Aufschlägen für seltene Blutgruppen. Das Thrombozytenkonzentrat<br />
(Blutplättchen) bietet der Blutspendedienst West für 11,04 Euro, das therapeutische Frischplasma<br />
für 12 Euro und das Plasma zur Fraktionierung (Trennung) im Schnitt für 23 Euro an.<br />
Diese Preise, so Düppe, könnten nur durch das ehrenamtliche Engagement der Helfer, der<br />
Spender und durch Überschüsse im Blutspendedienst gehalten werden, die garantiert nicht<br />
für externe Zwecke genutzt werden. Dank DRK-internen Kooperationen der verschiedenen<br />
Blutspendezentren kommen Forschungsgelder von vier Millionen Euro zusammen. „Dadurch<br />
entsteht auf effektivste Art und Weise ein guter Konservenpreis“, sagt Düppe.
Pro Konserve werden 90 Cent an Forschung und Entwicklung ausgegeben. Damit werden<br />
nicht nur neue Messverfahren für Krankheitserreger, sondern auch die Transfusionsmedizin<br />
weiterentwickelt. Die privaten Spendedienste könnten damit nicht mithalten, ist Düppe überzeugt.<br />
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 18.02.2013