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Computeralgebra-Rundbrief - Fachgruppe Computeralgebra

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erklärt (oder im Index – einem weiteren Schwachpunkt<br />

des Buchs – zu finden). Hier ist Frustration beim Leser<br />

vorprogrammiert.<br />

Die Autoren erwarten offenbar auch nicht, dass ihre<br />

Leser ernsthaft mit MATHEMATICA arbeiten oder gar<br />

selbst programmieren wollen. Jedes mitgelieferte Programm<br />

stellt einen einzeiligen Befehl zur Verfügung,<br />

der mehr oder weniger einfache Berechnungen ausführt<br />

und deren Ergebnisse mit etwas Prosa verziert. Die Programme<br />

selbst werden nicht diskutiert, sondern sollen<br />

nur in den separat vorhandenen Notebooks für verschiedene<br />

Eingaben (die im Buch entweder als ” Worked Examples“<br />

oder als ” Exercises“ auftauchen) aufgerufen<br />

werden. Ein Problem beim Austesten der Programme<br />

war für mich, dass sie anscheinend in MATHEMATICA<br />

4.2 geschrieben wurde (was bereits 2006 nicht mehr aktuell<br />

war). Alle mir zur Verfügung stehenden Versionen<br />

von MATHEMATICA waren neuer und einige der Programme<br />

(vor allem solche mit graphischen Ausgaben)<br />

20<br />

waren nicht mehr lauffähig.<br />

Die Autoren äußern sich nicht dazu, wer ihre Zielgruppe<br />

ist. Vom mathematischen Stil her kann es sich<br />

aber nur um Studenten in Ingenieurstudiengängen handeln;<br />

für angewandte Mathematiker fehlt der mathematische<br />

Tiefgang. Vor diesem Hintergrund erscheint<br />

es merkwürdig, dass die numerischen Fähigkeiten von<br />

MATHEMATICA nirgendwo auch nur erwähnt werden.<br />

Bei einem Buch, das sich vorwiegend an angehende Ingenieure<br />

richtet, erscheint mir das unverzeihlich.<br />

Man könnte das Buch eventuell als Ergänzung zu einem<br />

herkömmlichen Lehrbuch der Kontinuumsmechanik<br />

benutzen, um verstärkt Rechenmethoden einzuüben,<br />

denn der Idee einer integrierten Einführung wird das<br />

Buch auf keinen Fall gerecht. Aber selbst hierfür kann<br />

man es wegen der aufgeführten Mängel in den computeralgebraorientierten<br />

Teilen nicht empfehlen.<br />

Werner M. Seiler (Kassel)

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