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Floristik Global - Wo kommen all die Blumen her? - Flower Label FLP

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<strong>Flower</strong> <strong>Label</strong> Program e.V. :<br />

<strong>Floristik</strong> <strong>Global</strong> - <strong>Wo</strong> <strong>kommen</strong> <strong>all</strong> <strong>die</strong> <strong>Blumen</strong> <strong>her</strong>?<br />

„Ich habe viel über <strong>die</strong> Arbeitsbedingungen in anderen Ländern<br />

gelernt“, „Ich werde auf jeden F<strong>all</strong> versuchen, das Thema, in<br />

meinem Lehrbetrieb mit einzubringen“, so und ähnlich lauteten <strong>die</strong><br />

Kommentare der <strong>Floristik</strong>-Berufsschüler, <strong>die</strong> an dem Projekt<br />

„<strong>Floristik</strong> <strong>Global</strong>“ des <strong>Flower</strong> <strong>Label</strong> Program teilnahmen. Viele<br />

hörten zum ersten Mal, dass vor <strong>all</strong>em im Winter der Großteil der<br />

<strong>Blumen</strong> aus den Ländern des Südens kommt. Und noch wenigeren<br />

war klar, welche Arbeitsbedingungen und Umweltprobleme dort<br />

<strong>her</strong>rschen und welche Alternativen es gibt. Dringender<br />

Handlungsbedarf also für den gemeinnützigen Verein <strong>Flower</strong> <strong>Label</strong><br />

Program e.V., der das <strong>FLP</strong>-Siegel für <strong>die</strong> Einhaltung sozialer und<br />

ökologisc<strong>her</strong> Kriterien an <strong>Blumen</strong>produzenten verleiht: Mit<br />

lebendigen Lernangeboten zeigt der <strong>FLP</strong> e.V zukünftigen Floristen<br />

nachhaltige Alternativen in ihrer täglichen Arbeit.<br />

Ziel des Projekts „<strong>Floristik</strong> <strong>Global</strong>“ ist es, jungen Floristen, und<br />

SchülerInnen ein Bewusstsein für <strong>die</strong> Ware, <strong>die</strong> sie tagtäglich<br />

einkaufen, verarbeiten und verkaufen, zu vermitteln. Das Projekt<br />

umfasst verschiedene Aktionen: Eine Broschuere mit didaktischen<br />

Hinweisen für Floristen, eine interaktive Lernplattform, <strong>die</strong> in<br />

Zusammenarbeit mit der Organisation EPIZ (www.epiz-berlin.de)<br />

entstanden ist sowie Mitmachvorträge und diverse andere Schüler-<br />

Aktionen.<br />

Interaktive Mitmachvorträge<br />

Seit 2008 veranstaltet das <strong>FLP</strong> Mitmachvortraege an Berufsschulen<br />

der <strong>Floristik</strong> und des Gartenbaus in Deutschland, an denen bis<strong>her</strong><br />

140 Schülerinnen und Schüler an 10 Veranstaltungen teilgenommen<br />

haben. Die Bilder zeigen <strong>die</strong> Aktion Kölner Berufskollegs<br />

Humboldtstraße.


Zunächst lernen <strong>die</strong> Schüler <strong>die</strong> Herkunftsländer der <strong>Blumen</strong><br />

kennen, und müssen sie auf einer Weltkarte ausfindig machen:<br />

Kolumbien, Ecuador, Kenia, Äthiopien, Israel, für viele der Schüler<br />

böhmische Dörfer. In Holland oder Deutschland als Steckling<br />

gezüchtet, in Ländern des Südens aufgezogen und geschnitten, ist<br />

eine Rose oftmals zweimal um <strong>die</strong> halbe Welt geflogen, bevor sie<br />

<strong>die</strong> Floristenschüler in der Hand halten. Innerhalb von zwei Tagen<br />

nach der Ernte steht sie bereits frisch im <strong>Blumen</strong>laden.<br />

Doch warum gibt es überhaupt<br />

so etwas wie <strong>Global</strong>isierung in<br />

der <strong>Blumen</strong>produktion? Haben<br />

<strong>die</strong> Länder auch Vorteile<br />

davon? Welche sozialen,<br />

ökologischen und<br />

gesundheitlichen Probleme<br />

resultieren daraus? Hierfür<br />

wurde ein Film gezeigt, der<br />

<strong>die</strong>se Aspekte an den Beispielen Ecuador und Kenia sehr lebendig<br />

darstellt. In drei Expertengruppen aufgeteilt, erarbeiteten <strong>die</strong> Schüler<br />

<strong>die</strong> Probleme in der Produktion. Dann durften sie ihre Fantasie<br />

schweifen lassen: Was kann man dagegen tun? Die Arbeiter sollen<br />

in Gewerkschaften eintreten dürfen, sie sollen genug ver<strong>die</strong>nen,<br />

damit sie ihre Familien ernähren können, <strong>die</strong> Umwelt darf nicht<br />

verschmutzt werden, <strong>die</strong> Produzenten sollen weniger giftige<br />

Pestizide verwenden, <strong>die</strong> Arbeiter sollen Schutzkleidung be<strong>kommen</strong>,<br />

wenn sie mit Pestiziden arbeiten, <strong>die</strong>s waren nur einige Aspekte, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Schüler erarbeiteten.<br />

Mit <strong>die</strong>sen<br />

neuen Erkenntnissen<br />

lernten<br />

<strong>die</strong> Schüler nun<br />

das <strong>Flower</strong><br />

<strong>Label</strong> Program<br />

kennen. Das<br />

<strong>FLP</strong>-Siegel<br />

garantiert<br />

soziale und<br />

ökologische<br />

Standards in der<br />

<strong>Blumen</strong>produktion und <strong>die</strong> giftigsten Pestizide dürfen nicht gesprüht<br />

werden. Auch für <strong>die</strong> deutschen Floristen bieten sich hier neue<br />

Möglichkeiten, sich im stark wachsenden Markt mit fair<br />

produzierten Produkten gegen den Konkurrenzdruck der<br />

Supermarktketten zu behaupten. Schliesslich duerfen <strong>die</strong> Schueler in<br />

einem Kreuzwortraetsel testen, was sie gelernt haben. Und<br />

tatsaechlich finden <strong>all</strong>e das Loesungswort unter dem es mehr<br />

Informationen darueber gibt: www.fairflowers.de.<br />

Umfrage<br />

Im Rahmen des Vortrags fuehrten SchülerInnen aus Göttingen in<br />

kleinen Gruppen eine Umfrage unter den Floristen ihrer Stadt durch.<br />

Verkaufen sie faire <strong>Blumen</strong> und wenn ja, warum? Wie reagieren <strong>die</strong><br />

Kunden? Insgesamt machten <strong>die</strong> SchülerInnen dabei gute<br />

Erfahrungen, den <strong>die</strong> Floristen standen Ihnen bereitwillig Rede und


Antwort. Allerdings kannten nur vier der insgesamt zwölf befragten<br />

<strong>Blumen</strong>fachgeschäfte das <strong>FLP</strong>. Hier ist also noch viel nachzuholen –<br />

was nicht zuletzt durch Aktionen, wie <strong>die</strong> der SchülerInnen aus<br />

Göttingen passiert.<br />

<strong>Blumen</strong> binden und global lernen<br />

Die <strong>Floristik</strong>-Schueler des Vereins VESBE e.V. konnten den<br />

Besuc<strong>her</strong>n der fairen <strong>Wo</strong>che am 25. September in Bonn in einem<br />

<strong>Wo</strong>rkshop <strong>die</strong> Kunst des <strong>Blumen</strong>bindens mit <strong>FLP</strong> zertifizierten<br />

Rosen zeigen. Der Verein für Europäische Sozialarbeit, Bildung und<br />

Erziehung (VESBE e.V.) bietet Ausbildungen für Jugendliche ohne<br />

Ausbildungsplatz an, darunter auch <strong>die</strong> Ausbildung zum Floristen<br />

oder zur Floristin.<br />

Die Mädchen hatten <strong>all</strong>e Haende voll zu tun, dem Andrang am Stand<br />

im Foyer des Bonner Stadthauses stand zu halten. Viele der<br />

Besuc<strong>her</strong>, <strong>die</strong> das erste Mal versuchten einen Strauss zu binden,<br />

hatten nicht genuegend Haende, um gleichzeitig <strong>die</strong> <strong>Blumen</strong> zu<br />

halten, neue in <strong>die</strong> Hand zu nehmen und <strong>die</strong>se noch schoen<br />

anzuordnen. Auf <strong>die</strong>se Weise erfuhren sie nicht nur, welche Kunst<br />

das <strong>Floristik</strong>handwerk ist, sondern <strong>die</strong> <strong>Floristik</strong>schuelerinnen und <strong>die</strong><br />

Vertreterin des <strong>FLP</strong> erklaerten auch, welchen Unterschied faire<br />

<strong>Blumen</strong> fuer <strong>die</strong> Arbeiter auf Bluemenfarmen machen.<br />

http://www.bonn.de/rat_verwaltung_buerger<strong>die</strong>nste/presseportal/pre<br />

ssemitteilungen/05203/index.html?lang=de<br />

SchülerInnen verkaufen faire Rosen<br />

Eine eigene Initiative lancierte <strong>die</strong> Klasse 6d des Gustav-<br />

Stresemann-Gymnasiums in Bad Wildungen mit ihrer Lehrerin<br />

Barbara <strong>Wo</strong>lff. Im Rahmen der „Fairen <strong>Wo</strong>chen“ im Weltladen<br />

vom 15. bis 28. September verkauften zwei Schülergruppen fair<br />

gehandelte Rosen. Die Kunst- und Religionslehrerin Barbara <strong>Wo</strong>lff<br />

hatte das Projekt mit Pfarrerin Rau und dem Weltladen an der Schule<br />

ins Leben gerufen. „In der Schule haben wir im Kunst- und<br />

Religionsunterricht über das Thema fairer Handel gesprochen“,<br />

berichtet Moritz Marpe aus der 6d. Zusammen mit seinen<br />

Klassenkameraden Ylenia Krug und Pascal Seumer beteiligte er sich<br />

am Verkauf.<br />

„Innerhalb von einer halben Stunde waren <strong>all</strong>e zehn Rosen, <strong>die</strong> wir<br />

hatten, verkauft“, freut sich Ylenia. Die zweite Gruppe bestand aus


Dilara Kip, Madlen<br />

Menzel und Swantje<br />

Ernst. „Wir haben<br />

in der Schule auch<br />

Plakate <strong>her</strong>gestellt“,<br />

erzählt Madlen.<br />

Diese wurden in<br />

verschiedenen<br />

örtlichen Laeden<br />

ausgehängt, <strong>die</strong><br />

damit <strong>die</strong> Aktion unterstützen.<br />

Die Rosen wurden vom <strong>Blumen</strong>laden Roßmann bereitgestellt. „Sie<br />

<strong>kommen</strong> aus Ecuador“, erklärt Inhaberin Hedwig Roßmann, „wenn<br />

man hört, wie <strong>die</strong> Rosen gezogen werden, muss man einfach dafür<br />

sein“.<br />

Die Berufsschulbroschüre<br />

Auch unter den Lehrern und Berufsschullehrern <strong>kommen</strong> <strong>die</strong><br />

Aktionen gut an. Auch sie haben neue Dinge erfahren und viele<br />

haben das Beduerfnis nach weiteren Infomaterialien, um das Thema<br />

auch zukuenftig in ihren Unterricht einzubauen. Hierfür hat das <strong>FLP</strong><br />

in Zusammenarbeit mit EPIZ Berlin und dem OSZ Agrarwirtschaft<br />

eine Berfsschulbroschüre entwickelt, <strong>die</strong> didaktische Hinweise<br />

enthält, wie das Thema in verschiedene Fäc<strong>her</strong> der (Berufs)-<br />

Schulausbildung eingeflochten werden kann und Materialien hierfür<br />

bereitstellt: Informationen über <strong>die</strong> Länder, in denen <strong>Blumen</strong><br />

weltweit produziert werden, ein Spiel, in dem <strong>die</strong> Schüler <strong>die</strong><br />

Warenkette einer Rose zusammenstellen sowie Informationen über<br />

Pestizide, Arbeits- und Umweltbedingungen. Abschließend werden<br />

<strong>die</strong> diversen Siegel vorgestellt. Ergänzend hierzu gibt es eine<br />

kostenlose Lernplattform mit Infos und Ratespielen rund um <strong>die</strong><br />

Blume auf der Homepage von EPIZ Berlin<br />

(http://epizberlin.de/moodle/), auf der <strong>die</strong> SchülerInnen ihr Wissen<br />

erweitern und testen können.<br />

Dank!<br />

Die Zusammenarbeit mit den UnterstützerInnen und<br />

VeranstalterInnen der Aktionen, aber besonders mit den<br />

SchülerInnen macht viel Spaß – und auch <strong>die</strong> MitarbeiterInnen des<br />

<strong>FLP</strong> e.V. lernen dabei eine Menge. Wir schöpfen viel Motivation aus<br />

dem Engagement und dem Idealismus, mit dem junge FloristInnen<br />

und SchülerInnen das Thema aufgreifen. Dafür <strong>her</strong>zlichen Dank!<br />

Kontakt<br />

<strong>FLP</strong> <strong>Flower</strong> <strong>Label</strong> Program<br />

Siegfriedstr. 1-3, 50678 Köln<br />

Tel: 0221-3406645, Fax: 0221-3406968<br />

info@fairflowers.de<br />

www.fairflowers.de

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