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Vortrag zum Thema "Applied Behavior Analysis (ABA)"

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<strong>Applied</strong> <strong>Behavior</strong> <strong>Analysis</strong> (<strong>ABA</strong>)<br />

Gliederung<br />

1) Was ist <strong>ABA</strong>?<br />

Bad Wildbad, 06.07.2012<br />

Claudia Lucka<br />

Landesarzt für behinderte Menschen<br />

2) Grundlegende Prinzipien<br />

3) Programmaufbau – Aspekte<br />

4) Kriterien guter <strong>ABA</strong>-Programme<br />

5) Qualifikationen<br />

6) Literatur<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

1


Was ist <strong>ABA</strong>?<br />

Wissenschaft, welche die funktionellen Beziehungen zwischen<br />

Umwelt und Verhalten untersucht<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Grundannahme I:<br />

Verhalten kann in einer bestimmten Situation konkret beobachtet sowie<br />

systematisch und umfassend erfasst werden<br />

Grundannahme II:<br />

Jedes Verhalten kann gelernt und auch wieder verlernt werden.<br />

Ziel:<br />

Anstoßen sozial bedeutsamer Verhaltensänderungen unter<br />

Anwendung motivations- und lerntheoretischer Prinzipien<br />

universell, d.h. nicht autismusspezifisch<br />

Fazit:<br />

Jedes Kind ist in der Lage, neue Verhaltensweisen zu erlernen, wenn<br />

es entsprechend seiner individuellen und aktuellen Vorlieben motiviert<br />

und verstärkt wird.<br />

2


Historische Entwicklung<br />

John B. Watson<br />

1878-1958<br />

Quelle:<br />

http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at<br />

Burrhus F. Skinner<br />

1904-1990<br />

Quelle:<br />

http://www.biografiasyvidas.com<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Ole Ivar Lovaas<br />

1927-2010<br />

Quelle:<br />

http://www.psychologicalscience.org<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Woran sind <strong>ABA</strong>-Interventionen erkennbar?<br />

1. Ist die Intervention angewandt?<br />

2. Ist die Intervention konkret verhaltensbezogen?<br />

3. Ist die Intervention analytisch und konzeptuell?<br />

4. Ist die Intervention beschrieben?<br />

5. Ist die Intervention effektiv?<br />

6. Ist die Intervention generalisierbar?<br />

(nach Baer, Wolf & Risley, 1968, 1987)<br />

3


ABC-Paradigma<br />

<strong>ABA</strong> basiert auf den Prinzipien des operanten<br />

Konditionierens, d.h.:<br />

Konsequenzen, die einem Verhalten folgen<br />

bestimmen, ob das Verhalten in Zukunft wieder<br />

auftritt oder nicht mehr gezeigt wird<br />

ABC-Paradigma:<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Antezedens <strong>Behavior</strong> Consequence<br />

äußere Reize,<br />

Kontextfaktoren,<br />

Verhalten, Ereignisse<br />

u.a., die vor dem<br />

Verhalten auftreten<br />

Verhalten<br />

= alle Reaktionen<br />

des Kindes, die<br />

direkt beobachtbar/<br />

erfassbar sind<br />

ABC-Paradigma (Beispiel)<br />

äußere Reize,<br />

Kontextfaktoren,<br />

Verhalten, Ereignisse<br />

u.a., die nach dem<br />

Verhalten auftreten<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Antezedens <strong>Behavior</strong> Consequence<br />

Kind sieht Schokolade<br />

Kind sieht Schokolade<br />

Mama gibt nicht nach<br />

Kind sieht Schokolade<br />

Mama gibt nicht nach<br />

…<br />

Mama gibt nicht nach<br />

…<br />

Mama gibt nicht nach<br />

Kind quengelt<br />

Kind quengelt<br />

Kind quengelt lauter<br />

Kind quengelt<br />

Kind quengelt lauter<br />

…<br />

Kind tobt und schreit<br />

…<br />

Kind beruhigt sich<br />

Mama gibt nach<br />

Mama gibt nicht nach<br />

Mama gibt nach<br />

Mama gibt nicht nach<br />

Mama gibt nicht nach<br />

Mama gibt nicht nach<br />

Mama lobt<br />

…<br />

…<br />

4


Grundlegende Prinzipien<br />

Verstärkung<br />

Strategien/Techniken des Unterrichtens<br />

Prompting<br />

Fading<br />

Shaping<br />

Chaining<br />

Unterrichtsformate<br />

Discrete Trial Teaching<br />

Natural Environment Teaching<br />

.....<br />

Funktionale Verhaltensanalyse<br />

Grundlegende Prinzipien - Verstärkung<br />

Verstärkungsarten<br />

appetetive<br />

Konsequenz<br />

aversive<br />

Konsequenz<br />

Verhalten erzeugt<br />

positive<br />

Verstärkung<br />

positive<br />

Bestrafung<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Verhalten beendet<br />

negative Bestrafung<br />

(Extinktion)<br />

negative<br />

Verstärkung<br />

In Abhängigkeit von der Konsequenz erhöht oder erniedrigt<br />

sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer<br />

Verhaltensweise.<br />

5


Grundlegende Prinzipien - Verstärkung<br />

Verstärkungsarten – Beispiel<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Ein Kind quengelt im Supermarkt, weil es Schokolade haben<br />

möchte.<br />

appetetive<br />

Konsequenz<br />

aversive<br />

Konsequenz<br />

Verhalten erzeugt<br />

Schokolade<br />

(Quengeln als erfolgreiches<br />

Verhalten)<br />

keine Schokolade,<br />

Mutter schimpft<br />

(Quengeln als<br />

unangemessenes Verhalten)<br />

Verhalten beendet<br />

Aussicht auf Schokolade<br />

(Mutter sagt nein)<br />

(Quengeln als<br />

unangemessenes Verhalten)<br />

Grundlegende Prinzipien - Verstärkung<br />

-<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

„If you do not have good reinforcers and are not<br />

working to establish them, you might as well just go<br />

home.“<br />

Falsche Annahmen:<br />

Verstärkung = Bestechung<br />

manche Kinder sind durch nichts zu motivieren<br />

Verstärkung ist aufwändig/komplex<br />

Verstärkung wirkt immer<br />

Etablierung:<br />

Kind beobachten<br />

potentielle Verstärker direkt oder indirekt anbieten<br />

etablierte Verstärker mit potentiellen Verstärkern paaren<br />

6


Grundlegende Prinzipien - Verstärkung<br />

1) Verstärker sollten verstärkend wirken!<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

2) Verstärker sollten kontingent eingesetzt werden!<br />

3) Verstärker sollten variiert werden!<br />

4) Verstärkung sollte in zeitlicher Nähe zur Reaktion<br />

erfolgen!<br />

5) Verstärkung sollte wieder ausgeblendet werden!<br />

6) Verstärkung sollte differenziert erfolgen!<br />

7) Verstärkung sollte nicht als Bestechung eingesetzt<br />

werden!<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Grundlegende Prinzipien - Unterrichtsstrategien<br />

Prompting<br />

direkte oder indirekte Hilfestellungen<br />

bei neuen Lerninhalten oder<br />

bei 2 aufeinander folgenden, falschen Reaktionen<br />

(nicht: bei interferierendem Verhalten)<br />

beschleunigt Lernen, vermeidet Frustration<br />

Selbstüberwachung in Bezug auf unbeabsichtigte Prompts<br />

so viel wie nötig, so wenig wie möglich<br />

Fading<br />

systematische Rücknahme der Hilfestellung<br />

ermöglicht Generalisierung erlernten Verhaltens<br />

7


Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Grundlegende Prinzipien - Unterrichtsstrategien<br />

Shaping<br />

Verstärkung kleiner Annäherungen an das Zielverhalten,<br />

bis selbiges erreicht ist<br />

http://www.youtube.com/watch?v=cZORgZh4qK8&feature=related<br />

Chaining<br />

lange Verhaltenssequenzen werden in Teilschritte zerlegt,<br />

welche dann jeweils einzeln unterrichtet werden<br />

funktioniert vorwärts und rückwärts<br />

http://www.youtube.com/watch?v=l4_Jm5KplBY&feature=relmfu<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Grundlegende Prinzipien – Unterrichtsformate<br />

Discrete Trial Teaching (DTT)<br />

1) Fähigkeiten/Konzepte in (sehr, sehr, sehr,...)<br />

kleine Teile zerlegen<br />

2) nur eine Teilfähigkeit auf einmal unterrichten, bis<br />

diese gemeistert wurde<br />

3) wiederholte Übung in einem definierten Zeitraum<br />

sicherstellen<br />

4) wenn nötig, Hilfestellungen geben und diese<br />

auch wieder ausblenden (Prompting)<br />

5) Verstärkungsprozeduren verwenden<br />

8


Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Grundlegende Prinzipien – Unterrichtsformate<br />

Aufbau eines Discrete Trials<br />

1. Definierter Beginn<br />

SD ( = discriminative Stimulus)<br />

verbale Instruktion, visueller Hinweisreiz, definiertes<br />

Ereignis<br />

2. (Prompt)<br />

3. Reaktion (nach ca. 3-5 Sekunden)<br />

klar definierte Kriterien<br />

4. Feedback/Konsequenz (Verstärkung):<br />

eindeutig und informativ<br />

wichtig: auch auf spontanes, richtiges Verhalten<br />

5. Intertrial-Intervall (wenige Sekunden)<br />

betont Trennung zwischen zwei DT<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Grundlegende Prinzipien – Unterrichtsformate<br />

Natural Environment Teaching (NET):<br />

Nachahmung typischer Eltern-Kind-Interaktionen<br />

Maximierung natürlicher Lernmöglichkeiten<br />

Initiative eher beim Lernenden<br />

Video-Modeling<br />

........<br />

9


Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Grundlegende Prinzipien – Verhaltensanalyse<br />

Antezedens <strong>Behavior</strong> Consequence<br />

Vorgehen:<br />

1. konkretes Verhalten<br />

2. vorausgehende Bedingungen<br />

3. nachfolgende Bedingungen<br />

Ziel:<br />

Welche Funktion hat ein bestimmtes Verhalten?<br />

Wozu?<br />

Erst wenn auslösende und aufrechterhaltende Bedingungen<br />

eines bestimmten Verhaltens bekannt sind, lässt sich selbiges<br />

gezielt beeinflussen.<br />

Wichtig:<br />

Genaue Beobachtung und Selbstbeobachtung!<br />

Programmaufbau – Aspekte<br />

Interventionsprogramm<br />

Unterrichtseinheit<br />

Team<br />

Stadien der Intervention<br />

Dokumentation und Curricula<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

10


Programmaufbau – Aspekte<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Interventionsprogramm:<br />

ca. 30-40 h/Woche, entspricht 10-14 Unterrichtseinheiten á 3h<br />

einzelne „Kleinprogramme“ für verschiedene Verhaltensweisen<br />

über mehrere Jahre hinweg<br />

Team:<br />

Eltern<br />

(Geschwister)<br />

Supervisor/en<br />

trainierte Co-Therapeuten<br />

sonstige Personen, die das Kind regelmäßig betreuen<br />

(Lehrer/Erzieher, Oma/Opa, FSJler, BuFDis ect.)<br />

Unterrichtseinheit (Beispiel):<br />

50 min Spielen<br />

80 min Sprache<br />

30 min Self-Help-Skills<br />

20 min Dokumentation<br />

Rotierend !!!<br />

Programmaufbau – Aspekte<br />

Interventionsaufbau:<br />

vorher: Verhaltensanalyse (global)<br />

Festlegen von Prioritäten<br />

Zusammenstellen des Teams<br />

Planung der einzelnen Unterprogramme<br />

Schulung des Teams<br />

Beginn: Pairing<br />

„Lernen zu lernen“<br />

Verstärker identifizieren<br />

Aufmerksamkeit etablieren<br />

Kooperation etablieren<br />

problematisches Verhalten reduzieren<br />

regelmäßige Supervisionen und Teamsitzungen<br />

Mitte: Fokus mehr auf spezifischen Fähigkeiten<br />

Pairing<br />

Verstärker identifizieren<br />

regelmäßige Supervisionen und Teamsitzungen<br />

Ende: ?<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

11


Programmaufbau – Aspekte<br />

Beispiel: Unterprogramm Non-Verbale Imitation<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

vorher: Einschätzung non-verbaler Imitationsfähigkeiten<br />

(Festlegen von Prioritäten)<br />

Planung des Unterprogramms „Nonverbale<br />

Imitation“<br />

Beginn: Manipulation von verschiedenen Objekten<br />

(DTT, Prompts, Verstärkung)<br />

Verschiedene grobmotorische Imitationen<br />

Mitte: Verschiedene Imitationen in räumlicher Entfernung<br />

Imitation anderer Personen<br />

Verschiedene feinmotorische Imitationen<br />

Diskriminierende Imitationen<br />

Imitationsserien<br />

Imitationen, die 2 Reaktionen gleichzeitig erfordern<br />

Ende: Imitation von Aktionen in Videos<br />

Imitation von Aktionen auf Fotos/Bildern<br />

Programmaufbau – Aspekte<br />

Dokumentation<br />

Einstufung von Fähigkeiten (z.B. ABLLS)<br />

DTT für einzelne (Unter-)Programme/<br />

(Teil-)Fähigkeiten<br />

Sitzung<br />

Tag<br />

Woche<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

12


Programmaufbau – Aspekte<br />

Curricula/Checklisten:<br />

Generalisierung<br />

Kooperationsbereitschaft<br />

(Compliance)<br />

Imitation Bauklötze<br />

motorische Fähigkeiten<br />

Zuordnen<br />

Malen<br />

Spielen<br />

Lieder<br />

Rezeptive Instruktionen<br />

rezeptive/expressive<br />

Labels<br />

Ja/Nein<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Gleich/Verschieden<br />

Emotionen<br />

Funktionen<br />

Kategorien<br />

Toilettentraining<br />

Zeitformen<br />

Singular/Plural<br />

Wortarten (Nomen, Adj.)<br />

.....<br />

Kriterien guter <strong>ABA</strong>-Programme<br />

Konsistenz innerhalb und außerhalb der Intervention<br />

min. 2 h/Woche Supervision<br />

Ausbildung und Training neuer Mitarbeiter<br />

gegenseitige Wertschätzung (Eltern, Supervisoren, Team)<br />

kein Vergleich verschiedener Kinder und Therapeuten<br />

Verhältnis von Kinder : Therapeuten = 1 : 1<br />

fortlaufende Dokumentation, Analyse und Anpassung<br />

(z.B. ABLLS = aufzeichnungsbasiertes Curriculum)<br />

problematisches Verhalten wird adressiert<br />

Qualifikation des Anbieters<br />

(<strong>Behavior</strong> Analyst Certification Board)<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

13


Qualifikation<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

<strong>Behavior</strong> Analyst Certification Board (BACB®)<br />

Non-Profit Organisation<br />

gegründet 1998<br />

Sitz: Tallahassee, Florida, USA<br />

Ziel: Entwicklung und Implementierung eines<br />

internationalen Zertifizierungsprogramms für<br />

Praktizierende der Verhaltensanalyse mit<br />

einheitlichen Inhalten, Standards und Kriterien<br />

<strong>Behavior</strong> Analyst Certification Board (BACB®)<br />

etabliert wurden:<br />

1. Standardisiertes Verfahren für die Qualifizierung und<br />

Requalifizierung <strong>zum</strong> BCBA® o. BCaBA® für<br />

Einzelpersonen.<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

2. Standardisierte Verfahren zur Anerkennung von Aus- und<br />

Weiterbildungsangeboten für Institutionen durch das<br />

BACB®.<br />

3. Richtlinien zur verantwortungsvollen Durchführung von<br />

Verhaltensanalyse<br />

4. Beschwerdemanagmentsystem<br />

14


Zertifizierung durch das BACB®<br />

Zertifizierungsgrade:<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Board Certified Assisstant <strong>Behavior</strong> Analyst (BCaBA®)<br />

Board Certified <strong>Behavior</strong> Analyst<br />

(BCBA®)<br />

zu erfüllende Voraussetzungen:<br />

A) Akademische Voraussetzungen<br />

B1) Theoretischer Unterricht<br />

B2) Praxiserfahrung<br />

C) schriftliche Prüfung<br />

3-Jahres-Rezertifizierungszyklus<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Board Certified <strong>Behavior</strong> Analyst® (BCBA®):<br />

unabhängig Praktizierender<br />

führt beschreibende und systematische Einschätzungen<br />

(Assessments) und funktionale Analysen von Verhalten durch<br />

und bietet verhaltensanalytische Interpretationen der<br />

Ergebnisse an<br />

entwickelt ethisch korrekte und effektive verhaltensanalytische<br />

Interventionen für Klienten<br />

ist in der Lage, angemessene Assessment- und<br />

Interventionsmethoden für unbekannte Situationen und Fälle zu<br />

entwickeln und anzuwenden<br />

sucht bei Bedarf den Rat von erfahrerenen Praktizierenden<br />

unterrichtet andere in der Ausführung ethisch korrekter,<br />

effektiver und auf publizierten Forschungsergebnissen<br />

basierender verhaltensanalytischer Interventionen<br />

supervidiert BCaBAs® und andere, die verhaltensanalytische<br />

Interventionen durchführen<br />

15


Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Board Certified Assistant <strong>Behavior</strong> Analyst® (BCaBA®):<br />

darf nur unter Supervision durch einen BCBA® praktizieren<br />

führt beschreibende und systematische Einschätzungen<br />

(Assessments) und funktionale Analysen von Verhalten durch<br />

und bietet verhaltensanalytische Interpretationen der<br />

Ergebnisse an<br />

entwickelt und betreut verhaltensanalytische Interventionen in<br />

vertrauten Fällen, erhält technische Anleitungen eines BCBA®<br />

in neuen/unvertrauten Situationen<br />

unterrichtet andere in der Ausführung verhaltensanalytischer<br />

Interventionen, nachdem er/sie seine/ihre Kompetenz im<br />

Umgang mit den beteiligten Prozeduren in direkter Supervision<br />

durch einen BCBA® unter Beweis gestellt hat<br />

darf BCBAs® bei der Entwicklung und Ausführung von<br />

Schulungen in Verhaltensanalyse auf Einführungsniveau<br />

assistieren<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

<strong>Behavior</strong> Analyst Certification Board (BACB®) –<br />

Approved University Training<br />

Quelle: http://www.bacb.com<br />

21 Universitäten<br />

in Europa, davon<br />

BCBA + BCaBA: 6<br />

BCBA: 10<br />

BCaBA: 5<br />

16


Situation in Deutschland<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Es gibt 9 vom BACB® zertifizierte Verhaltensanalysten in<br />

Deutschland.<br />

Zum Vergleich: in Großbritannien gibt es 120 vom BACB®<br />

zertifizierte Verhaltensanalysten.<br />

2011 wurde die „Deutsche Gesellschaft für<br />

Verhaltensanalyse“ (DGVA, http://dgva.org) gegründet.<br />

Ziele:<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Erstellung einheitlicher Übersetzungen der<br />

verhaltensanalytischen Fachbegriffe<br />

verbindliche Zertifizierung von <strong>ABA</strong>-Anbietern<br />

Verbesserung des Ausbildungsangebots in Deutschland<br />

Verbindungen zur internationalen Gemeinde der <strong>ABA</strong>-<br />

Forschenden und Praktizierenden verbessern<br />

Literaturauswahl<br />

Angewandte<br />

Verhaltensanalyse (<strong>ABA</strong>)<br />

Leaf, R. & McEachin, J. (ed.): A Work in Progress. DRL Books Inc, New York, 1999.<br />

Fisher, W.W:, Piazza, C.C., & Roane, H.S. (ed.): Handbook of <strong>Applied</strong> <strong>Behavior</strong> <strong>Analysis</strong>.<br />

The Guilford Press, New York, 2011.<br />

Bölte, S. (ed.): Autismus – Spektrum, Ursachen, Diagnostik, Intervention, Perspektiven.<br />

Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern, 2009.<br />

Lovaas, I. (1987). <strong>Behavior</strong>al Treatment and Normal Educational and Intellectual<br />

Functioning in Young Autistic Children. Journal of Consulting and Clinical Psychology,<br />

55(1): 3-9.<br />

Baer, D.M., Wolf, M.M., & Risley, T.R. (1968). Some Current Dimensions of <strong>Applied</strong><br />

<strong>Behavior</strong> <strong>Analysis</strong>. Journal of <strong>Applied</strong> <strong>Behavior</strong> <strong>Analysis</strong>, 1, 91-97.<br />

Freitag, C.M. (2010). Empirisch überprüfte Frühfördermethoden bei autistischen Störungen.<br />

Zeitschrift für kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 38(4):247-256.<br />

Granpeesheh, D., Tarbox, J., & Dixon, D.R. (2009). <strong>Applied</strong> behavior analytic interventions<br />

for children with autism: A description and review of treatment research. Annals of Clinical<br />

Psychiatry, 21(3): 162-173.<br />

Myers, S.M., Johnson, C.P., & the Council on Children with Disabilities (2007).<br />

Management of Children with Autism Spectrum Disorders. Pediatrics, 120(5): 1162-1182.<br />

Vismara, L.A. & Rogers, S.J. (2010). <strong>Behavior</strong>al treatments in Autism Spectrum Disorder:<br />

What do we know? Annual Review of Clinical Psychology, 6: 447-467.<br />

Weinmann, S., Schwarzbach, C., Begemann, M., Roll, S., Vauth, C., Willich, S.N. &<br />

Greiner, W. (2009). Verhaltens- und fertigkeitsbasierte Frühinterventionen bei Kindern mit<br />

Autismus. Deutsche Agentur für HTA des Deutschen Instituts für Medizinische<br />

Dokumentation und Information (DIMDI).<br />

Schramm, R.: Knospe – <strong>ABA</strong>/VB- Programmhandbuch: Den frühen Schüler unterrichten.<br />

17

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