Vom Tropenhaus zum Agrarpark Anwendungen von Polykulturen in ...

Vom Tropenhaus zum Agrarpark Andreas Graber
Wie baue ich meine eigene Polykultur?
Die meisten Kunden treten mit diesen Fragen an die Hochschule Wädenswil heran: Gibt es
Referenzanlagen? Wie sieht das mögliche Produktespektrum aus? Was muss ich als
minimale Anlagegrösse für eine rentable Produktion rechnen? Wie hoch sind die
entsprechenden Investitionskosten? Welche Infrastruktur ist nötig, wie kann sie in die
Umgebung integriert werden? Welche berufliche Qualifikation sollte das Betriebspersonal
mitbringen? Kann die Anlage nach einem modularen Konzept stufenweise gebaut werden?
Um die Anlage optimal auslegen zu können, braucht die Hochschule Wädenswil im
Gegenzug Angaben darüber, welche Ressourcen in welchen Mengen im Jahresverlauf zur
Verfügung stehen. Die verfügbare Abwärmemenge gerade in den Wintermonaten, wenn sie
meist am kleinsten ist, bestimmt die maximale Anlagegrösse. Sind Abwässer vorhanden, die
als Dünger genutzt werden können, welche Flächen sind überbaubar? Organische Abfälle
können je nach Material verschieden verwertet werden: blosse Energiegewinnung durch
Verbrennung, Energie und Dünger durch Vergärung, oder direkt dem Fischfutter zugesetzt.
Die Rentabilität hängt stark von der Vermarktungsform ab: soll für den Eigenbedarf
produziert werden, ist Direktvermarktung möglich, oder muss via Grossverteiler abgesetzt
werden?
All die Umstände lassen dennoch einen grossen Spielraum offen, so dass die individuellen
Wünsche eines Kunden mitbestimmend sind. Was hätten Sie denn gerne? Welches
Fachwissen und Kompetenzen sind beim Betriebspersonal schon vorhanden?
Eckdaten der Dimensionierung
Die Dimensionierung hängt von der Ausgestaltung der jeweiligen Polykultur ab, diese
Angaben sind lediglich Rahmenwerte.
Eine Abwärmequelle von 100 kW ermöglicht 500 m 2 Gewächshaus in Warmkultur
Wasserverbrauch:
Bei täglich 10 % Wassererneuerung ermöglicht 1 m 3 Frischwasser pro Tag ein
Beckenvolumen von 10 m 3 , bei Fischdichte 50 kg/m 3 ist der Fischbesatz 500 kg und
die Jahresproduktion rund 1'500 kg Frischfisch oder 500 kg Filets
Regenwasser: in der Schweiz fallen durchschnittlich 1'200 mm pro Jahr an,
1'000 m 2 Dachfläche ernten rund 3.3 m 3 pro Tag
Minimalgrösse 5'000 m 2 bei reiner Produktionsanlage, je nach Erlebnis-Vermarktung
entsprechend kleiner. 5'000 m 2 = 16 m 3 Regenwasser/Tag = ca. 24 t Frischfisch/Jahr
Weitere Informationen unter
www.cascadesystems.ch
www.hortikultur.ch
www.kompogas.ch
www.tropenhaus.ch
Referate Polykulturtagung vom 25. April 2003 - 6 -