China und der Süden - INKOTA-netzwerk eV
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NETZWERK<br />
sammenarbeit (EZ), in 27 Län<strong>der</strong>n sind das<br />
BMZ <strong>und</strong> die staatlichen Durchführungsorganisationen<br />
GTZ <strong>und</strong> KfW im Wasserbereich<br />
tätig. Seit einigen Jahren setzt die deutsche<br />
EZ immer stärker auf die Einbeziehung <strong>der</strong><br />
Privatwirtschaft, auch beim Wasser. So genannte<br />
„Public-Private Partnerships“ sollen<br />
die Privatwirtschaft einbinden <strong>und</strong> neben <strong>der</strong><br />
Mobilisierung zusätzlicher Ressourcen auch<br />
mehr Effizienz ermöglichen.<br />
Wie sehr die staatliche EZ damit allerdings<br />
das selbst gesteckte Ziel <strong>der</strong> Armutsbekämpfung<br />
verfehlt, zeigt die Broschüre<br />
„Schleichende Privatisierung“. Autor Thomas<br />
Fritz kritisiert die deutsche <strong>und</strong> internationale<br />
Entwicklungshilfe im Wassersektor<br />
AKTIONSMATERIALIEN<br />
zur Kampagne „WTO – Weltweit<br />
taube Ohren“<br />
Aktionsfaltblatt<br />
Vorstellung <strong>der</strong> Aktionsfor<strong>der</strong>ungen in Kurzform.<br />
Zum Verteilen bei Aktionen <strong>und</strong> Infoständen,<br />
im Weltladen <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Gemeinde.<br />
Kostenlos<br />
Aktionshandbuch<br />
Das Handbuch erklärt die For<strong>der</strong>ungen, liefert<br />
Hintergr<strong>und</strong>informationen, Stimmen von<br />
Betroffenen sowie Argumentationshilfen <strong>und</strong><br />
bietet vielfältige Ideen <strong>und</strong> konkrete Anleitungen<br />
für Aktionen <strong>und</strong> die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Ca. 60 Seiten, 2,50 Euro<br />
Aktionsplakate<br />
Plakate mit dem Aktionsmotto als Blickfang<br />
o<strong>der</strong> mit Freifläche zum Eindrucken von Veranstaltungsankündigungen.<br />
DIN A3 & DIN<br />
A2, zum Eindrucken in DIN A3, kostenlos<br />
Plakat für<br />
Unterschriftensammlung<br />
Plakat mit Aktionsfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> freier<br />
Fläche für Unterschriften. DIN A2, kostenlos<br />
Luftballons<br />
Knallrote Luftballons mit dem grünen Aktionslogo<br />
„WTO – Weltweit Taube Ohren“.<br />
Packung à 50 Stück, 5,- Euro<br />
Aktionsbutton<br />
Anstecker mit dem grünen Aktionslogo<br />
„WTO – Weltweit Taube Ohren“. 0,50 Euro<br />
Alle Materialien können (zzgl. Versandkosten)<br />
beim <strong>INKOTA</strong>-<strong>netzwerk</strong>, E-Mail: inkota@inkota.de,<br />
Tel. 030-4289111, Fax: 030-<br />
4289112 o<strong>der</strong> über die Aktions-Website<br />
www.weltweit-taube-ohren.de bestellt werden.<br />
44 <strong>INKOTA</strong>-Brief 137 • September 2006<br />
vehement. Für ihn sind Privatisierung <strong>und</strong><br />
Armutsbekämpfung ein Wi<strong>der</strong>spruch. Er<br />
sieht bei <strong>der</strong> Wasserprivatisierung eine hohe<br />
Ineffizienz: „Denn neben den inexistenten<br />
Effizienzvorteilen privater Betreiber<br />
schlägt die systematische Ausplün<strong>der</strong>ung<br />
öffentlicher Kassen negativ zu Buche. Die<br />
andauernden öffentlichen Subventionen,<br />
die höheren Kapitalbeschaffungskosten privater<br />
Unternehmen, die horrenden Beraterhonorare,<br />
die exorbitanten Kosten gescheiterter<br />
o<strong>der</strong> nachverhandelter Verträge <strong>und</strong><br />
die enormen privaten Profite fallen in den<br />
regierungsamtlichen Privatisierungsbilanzen<br />
jedoch regelmäßig unter den Tisch.“<br />
Beson<strong>der</strong>s problematisch ist allerdings,<br />
dass die deutsche EZ teils vehementen<br />
Druck auf die Nehmerlän<strong>der</strong> ausübt, auf<br />
privatwirtschaftliche Lösungen zu setzen.<br />
Fritz führt viele Beispiele für diese „interventionistische<br />
Praxis“ an. Ausführlich schil<strong>der</strong>t<br />
er, wie GTZ, KfW <strong>und</strong> deutsche Botschaft in<br />
Bolivien ihr Konzept <strong>der</strong> Privatsektorbeteiligung<br />
im Wassersektor durchzudrücken versuchten.<br />
Proteste zivilgesellschaftlicher Organisationen<br />
wurden als Blockadepolitik<br />
abgetan. Gestoppt wurden sie letztendlich<br />
erst durch den Wahlsieg von Evo Morales<br />
vor neun Monaten. Dass dieser den Basisaktivisten<br />
Abel Mamani zum Wasserminister<br />
gemacht hat, lässt auf eine bessere<br />
Wasserpolitik in <strong>der</strong> Zukunft hoffen. Ob die<br />
offizielle deutsche EZ in Bolivien auch ohne<br />
Privatsektorbeteiligung weiterhin so viel<br />
Geld wie bisher im Wassersektor ausgeben<br />
wird, darüber muss dann eine an<strong>der</strong>e Studie<br />
Auskunft geben.<br />
Thomas Fritz: Schleichende Privatisierung.<br />
Kritik <strong>der</strong> deutschen <strong>und</strong> internationalen<br />
Entwicklungshilfe im Wassersektor.<br />
FDCL, Berlin 2006, 78 Seiten, 6 Euro. Bezug:<br />
www.fdcl.de.<br />
Lob <strong>der</strong> Verzweiflung. Nein, diesmal<br />
geht es nicht um irgendwelche Finanzanträge,<br />
die nicht bewilligt wurden. Wer erinnert<br />
sich noch an das Kulturprogramm auf <strong>der</strong><br />
<strong>INKOTA</strong>-Herbsttagung 2004? Richtig, das<br />
Theodor Kramer-Projekt: Szenische Lie<strong>der</strong> zu<br />
Gedichten des in Vergessenheit geratenen<br />
österreichischen Dichters. Jetzt das Buch<br />
zum Theater. Geht das? Es geht. Das schmale<br />
Büchlein mit CD bietet nicht nur eine<br />
Auswahl <strong>der</strong> Gedichte mit ihren vertonten<br />
Fassungen, son<strong>der</strong>n skizziert den nicht leichten<br />
Werdegang des Stückes in Texten <strong>der</strong><br />
beiden Künstler David Fuhr <strong>und</strong> Harald<br />
Hahn mit einem Vorwort des Nachlassverwalters<br />
von Theodor Kramer, Erwin Chvojka.<br />
Hinzu kommen persönliche Eindrücke<br />
von Klaus Möller, <strong>der</strong> das Kramer-Projekt auf<br />
<strong>der</strong> Lie<strong>der</strong>-Burg Waldeck als Höhepunkt des<br />
Festivals erlebte, <strong>und</strong> von Daniel Schauf, <strong>der</strong><br />
als Berliner Neuankömmling die Tourorgani-<br />
sation des Stücks mitübernommen hatte <strong>und</strong><br />
so gleichzeitig seine eigene Situations- <strong>und</strong><br />
Seelenverwandtschaft mit Kramer erlebte. Illustriert<br />
ist <strong>der</strong> kleine Band mit Zeichnungen<br />
von Margarete Huber. Insgesamt eine empfehlenswert<br />
gelungene <strong>und</strong> intensive Dokumentation<br />
des Theodor Kramer-Projekts,<br />
nicht nur für die Teilnehmenden <strong>der</strong> INKO-<br />
TA-Herbsttagung 2004.<br />
Harald Hahn/David Fuhr: Lob <strong>der</strong> Verzweiflung.<br />
Lie<strong>der</strong> <strong>und</strong> Texte zu Gedichten<br />
von Theodor Kramer. Mit Zeichnungen von<br />
Margarete Huber. ibidem-Verlag, Stuttgart<br />
2006, 66 Seiten plus CD, 22,80 Euro.<br />
AUSSTELLUNG<br />
ÜberLebensWelten – eine Wan<strong>der</strong>ausstellung<br />
des Informationsbüros<br />
Nicaragua. ÜberLebensWelten ist eine<br />
multimediale Ausstellung über die Ökonomie<br />
<strong>der</strong> Armen in Nicaragua – einem Land, in<br />
dem formale Beschäftigungsverhältnisse <strong>und</strong><br />
sichere Jobs die seltene Ausnahme <strong>der</strong> Regel<br />
sind. Sie stellt Menschen vor, die auf dem<br />
Land, in <strong>der</strong> Maquila-Industrie <strong>und</strong> im informellen<br />
Sektor <strong>der</strong> Städte arbeiten.Die Menschen<br />
berichten über ihre Familie <strong>und</strong> ihren<br />
Arbeitsalltag. Sie sprechen über ihre Träume,<br />
über Ansprüche <strong>und</strong> Zwänge, Perspektiven<br />
<strong>und</strong> Handlungsmöglichkeiten. In Bil<strong>der</strong>n,<br />
Texten <strong>und</strong> Filmen zeigt die Ausstellung sehr<br />
persönliche Antworten auf die harten Bedingungen<br />
einer Überlebensökonomie.<br />
Die Ausstellung ist ab Mitte September<br />
ausleihbar. Näheres unter: www.ueberlebenswelten.de.<br />
Kontakt: Informationsbüro<br />
Nicaragua, Postfach 101320, 42013<br />
Wuppertal, Tel.: 0202/300030, E-Mail:<br />
nica@wtal.de.<br />
FILM<br />
Polizeiübergriffe in Indien. „Wenn<br />
Menschen für ihr Recht an Land, Wasser<br />
<strong>und</strong> Wald eintreten, dann kommt die Entwicklung<br />
aus den Gewehrläufen“ – dieser<br />
Film (erhältlich als DVD) zeigt fünf Beispiele<br />
von Polizei-Übergriffen auf Menschen, die<br />
von Entwicklungsprojekten in Indien betroffen<br />
waren <strong>und</strong> zwangsumgesiedelt werden<br />
sollten o<strong>der</strong> inzwischen bereits sind. Bei den<br />
Opfern handelt es sich mehrheitlich um Angehörige<br />
<strong>der</strong> Adivasi-Bevölkerung, die eigentlich<br />
unter dem beson<strong>der</strong>en Schutz <strong>der</strong><br />
indischen Verfassung stehen. Der Film wurde<br />
für das Dokumentarfilmfestival <strong>der</strong> Himal<br />
Association 2003 in Kathmandu ausgewählt<br />
<strong>und</strong> danach im Rahmen des Programms<br />
Travelling Film South Asia 2004 auf eine<br />
Welttournee geschickt. Dauer: 55 Minuten,<br />
Produktion: AKHRA (Biju Toppo <strong>und</strong> Megnath),<br />
Ranchi/Indien, 2003, Deutsche Untertitelung:<br />
2006, Vertrieb: sarini, c/o Jo-