Jahresbericht 2011 zum Download - Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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Krieg wurde erstmals vor der aufgefrischten Fachwerkfassade<br />
aufgeführt. Ganz stilecht ist sie indes<br />
nicht: Fensterverkleidungen und weißer Verputz<br />
stammen aus der Zeit um 1800. Doch gerade die vielen<br />
Spuren von Um- und Anbauten machen das<br />
Denkmal so wertvoll. Im ersten Bauabschnitt ging<br />
es neben der Instandsetzung der Fassade vor allem<br />
um die statische Sicherung vom Fundament bis <strong>zum</strong><br />
Dach. Die Bruchsteinwand im Erdgeschoss an der<br />
Nordgiebelseite kippte bereits nach außen und musste<br />
mit Kleinbohrpfählen neu gegründet werden.<br />
Auch ergänzende Tragwerke und ein Treppenhausanbau<br />
erhielten so ein Fundament. Mit einem Stahlunterzug<br />
und Stahlstützen im Erdgeschoss wurden<br />
Lasten aus den oberen Stockwerken abgefangen.<br />
Diese Stahlteile bleiben bewusst als Ergänzungen<br />
sichtbar. Für die Stuckdecken im Obergeschoss<br />
musste eine neue Aufhängung konstruiert werden,<br />
dafür wurde die vorhandene Holzkonstruktion mit<br />
Stahlknotenblechen und Stahlzugstangen<br />
kombiniert. Der nach<br />
außen überstehende Fachwerkgiebel<br />
der Südfassade konnte<br />
nur durch den Einbau<br />
einer tragenden Innen-<br />
schale stabilisiert<br />
werden. Der Dachstuhl<br />
stammt teilweise<br />
aus dem<br />
Jahr 1470 und ist<br />
daher von hohem<br />
Wert, hier kam<br />
nur eine sehr<br />
behutsame<br />
BeIsPIel ÖffentlIche Bauten<br />
Reparatur der vorhandenen Substanz in Frage. Ein<br />
Dachausbau ist nicht vorgesehen, daher wurde die<br />
Wärmedämmung unter einem neuen Fußboden eingebaut.<br />
Der vorsichtige Umgang<br />
mit den historischen Dachziegeln<br />
ermöglichte es, die östliche Dachseite<br />
und die südliche Walmseite<br />
wieder damit zu decken, nur für<br />
die Westseite wurden neue Biberschwanzziegel<br />
verwendet.<br />
Noch vor Abschluss des ersten<br />
Bauabschnitts konnten im Frühjahr<br />
<strong>2011</strong> die Feinarbeiten des<br />
zweiten Bauabschnitts beginnen.<br />
Dazu gehörten u.a. die Restau-<br />
Harry Linge,<br />
Projektarchitekt<br />
rierung von sieben wertvollen historischen Fenstern<br />
zu Kastenfenstern, der Neubau weiterer Fenster in<br />
Abstimmung mit dem bayerischen Landesamt für<br />
Denkmalpflege und die behutsame Reparatur der<br />
Eingangstür aus dem frühen 19. Jahrhundert. Spätestens<br />
2013 soll der Innenausbau soweit abgeschlossen<br />
sein, dass das Heimatspielhaus<br />
als öffentliches Gebäude zu einem<br />
neuen Anziehungspunkt in<br />
Münnerstadt werden<br />
kann.<br />
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