Thema: Baumwolle - Familie.de
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Handreichungen für <strong>de</strong>n Unterricht in <strong>de</strong>r Grundschule 06/ 2007<br />
Die<br />
wichtigste<br />
Naturfaser<br />
<strong>de</strong>r Welt<br />
Ein ganz<br />
beson<strong>de</strong>rer<br />
Strauch<br />
Wo die<br />
<strong>Baumwolle</strong><br />
wächst<br />
Was sagt<br />
das Etikett?<br />
Anregungen<br />
für <strong>de</strong>n<br />
Unterricht<br />
<strong>Thema</strong>: <strong>Baumwolle</strong><br />
<strong>Baumwolle</strong> begleitet Kin<strong>de</strong>r von Anfang an. Sie wer<strong>de</strong>n in Baumwoll-Strampelhöschen gesteckt,<br />
mit Bettwäsche aus <strong>Baumwolle</strong> zuge<strong>de</strong>ckt und mit Baumwoll-Handtüchern abgetrocknet. <strong>Baumwolle</strong><br />
war lange Zeit <strong>de</strong>r wichtigste Rohstoff für Textilien. Erst seit wenigen Jahren stellt die Chemieindustrie<br />
mehr Fasern her als die Baumwollproduzenten, aber mit mehr als 25 Millionen Tonnen<br />
liegt die <strong>Baumwolle</strong> bei <strong>de</strong>n Naturfasern an erster Stelle (zum Vergleich: Leinen liegt bei etwa<br />
700.000 Tonnen im Jahr und Schafwolle bei 1,5 Millionen Tonnen). So ziehen auch Grundschulkin<strong>de</strong>r<br />
je<strong>de</strong>n Tag Produkte aus <strong>Baumwolle</strong> an: eine Unterhose, ihre Jeans o<strong>de</strong>r ein T-Shirt. Ein Grund mehr,<br />
ihnen das <strong>Thema</strong> <strong>Baumwolle</strong> auch im Unterricht vorzustellen. Dieses <strong>Thema</strong> ist in beson<strong>de</strong>rem<br />
Maße geeignet, ihnen erste Einsichten in biologische, sprachliche, geographische, wirtschaftliche<br />
und ökologische Zusammenhänge zu vermitteln.<br />
Zum Einstieg in <strong>de</strong>n Unterricht zeigt die Lehrerin, <strong>de</strong>r Lehrer <strong>de</strong>n Schülern das Bild eines Baumwollstrauchs.<br />
(Alternativ können die Kin<strong>de</strong>r aber auch Baumwollsamen säen und über einen längeren<br />
Zeitraum die Entwicklung <strong>de</strong>r Pflanze beobachten. Topfbaumwolle wird etwa 40 cm hoch.) Im<br />
Unterrichtsgespräch erfahren die Kin<strong>de</strong>r, dass aus <strong>de</strong>n Baumwollsamen trotz ihres Namens keine<br />
Bäume wachsen, son<strong>de</strong>rn Sträucher. Diese wer<strong>de</strong>n allerdings bis zu 6 Metern hoch. Die meist gelben<br />
Blüten verwan<strong>de</strong>ln sich zu Kapseln, die im reifen Zustand aufplatzen und die Baumwollfasern<br />
herausquellen lassen. Im Anschluss zeichnen die Kin<strong>de</strong>r einen Baumwollzweig mit einer aufgeplatzten<br />
Kapsel. Als Baumwollfä<strong>de</strong>n kleben sie Wattebäusche hinein.<br />
Die Schüler lesen <strong>de</strong>n Beitrag „Wie wächst ein T-Shirt“ (siehe Seite 7 bis 11 in 6/2007). Mit<br />
diesen Informationen können sie die umseitige Kopiervorlage bearbeiten. Anschließend überlegt<br />
die Klasse, wo außer in Indien noch <strong>Baumwolle</strong> angebaut wird. Je<strong>de</strong>s Kind bekommt eine Weltkarte<br />
(als Kopie) mit eingezeichneten Län<strong>de</strong>rgrenzen und <strong>de</strong>n Namen dieser Län<strong>de</strong>r. Zunächst versucht<br />
es Indien zu fin<strong>de</strong>n und malt Indien grün an. Die Kin<strong>de</strong>r erfahren, dass <strong>Baumwolle</strong> auch in China<br />
angebaut wird, im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r USA, in Pakistan, Brasilien, Westafrika, Usbekistan, Griechenland,<br />
Türkei, Australien, Syrien und Ägypten. Die Kin<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>n mit Unterstützung auch diese Län<strong>de</strong>r auf<br />
<strong>de</strong>r Karte und malen sie an. Sie stellen fest, dass es dort überall sehr warm ist.<br />
Die Schüler dürfen ein weißes Baumwoll-T-Shirt (zum Bemalen) und ihr Lieblingskleidungsstück mit<br />
in die Schule bringen. Zunächst fin<strong>de</strong>n sie gemeinsam heraus, was aus <strong>Baumwolle</strong> ist und was aus<br />
Kunstfaser o<strong>de</strong>r Schurwolle. Dabei helfen die Etiketten, die im Kleidungsstück eingenäht sind. Die<br />
Kin<strong>de</strong>r sollen sie vorlesen. Gemeinsam überlegen sie, was zum Beispiel „100% <strong>Baumwolle</strong>“, „100%<br />
Cotton“, „Reine Schurwolle“, „50% Alpaka, 50% Polyamid“ be<strong>de</strong>uten. Sie versuchen zu beschreiben,<br />
wie sich <strong>de</strong>r Baumwollstoff von an<strong>de</strong>ren Textilien unterschei<strong>de</strong>t: Welcher Stoff ist weicher, welcher<br />
saugfähiger, welcher fühlt sich wärmer an? Die Unterschie<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n an die Tafel geschrieben.<br />
Im Anschluss stellt <strong>de</strong>r Lehrer <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn verschie<strong>de</strong>ne Stoffmalfarben zur Verfügung und hilft<br />
ihnen, ihr weißes T-Shirt zu bemalen. Dabei dürfen sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen.<br />
• Wir beschäftigen uns mit <strong>de</strong>m erfolgreichsten Baumwollprodukt <strong>de</strong>r Welt: <strong>de</strong>n Jeans. (Erfun<strong>de</strong>n<br />
von <strong>de</strong>m in Bayern geborenen Levi Strauss; zunächst strapazierfähige Arbeitshose <strong>de</strong>r Goldgräber<br />
in <strong>de</strong>n USA; Stoff importiert aus Nîmes in Südfrankreich: daher „Denims“; verschifft über Genua,<br />
woher wie<strong>de</strong>rum <strong>de</strong>r Name „Jeans“ stammt: Beim Ausla<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n USA riefen sich die Arbeiter<br />
das Kennwort „Genoas“ zu. Auf Amerikanisch klingt das wie „Jeans“.)<br />
• Wir erfahren, dass viele Kleidungsstücke nur <strong>de</strong>shalb so billig sind, weil sie von Kin<strong>de</strong>rn hergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n: Wir überlegen, worauf wir achten können, damit wir solche Produkte nicht kaufen.<br />
• Wir überlegen, was es be<strong>de</strong>utet, dass Pestizi<strong>de</strong> eingesetzt wer<strong>de</strong>n, um die <strong>Baumwolle</strong>rnte zu<br />
sichern.<br />
© Family Media GmbH & Co. KG, D-79098 Freiburg, 06/2007. Redaktion: Manfred Schmeing
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Arbeitsblatt: <strong>Baumwolle</strong> 06/ 2007<br />
Wie „wächst“ ein T-Shirt?<br />
Schau dir die Bil<strong>de</strong>r genau an.<br />
Schnei<strong>de</strong> sie aus und ordne sie.<br />
Schreibe Nummern von 1 bis 12<br />
in die kleinen Kästchen.<br />
Die Blüten <strong>de</strong>r <strong>Baumwolle</strong><br />
reifen zu Kapseln heran.<br />
Eine Maschine webt o<strong>de</strong>r strickt<br />
das Garn zu Stoff.<br />
Die reife <strong>Baumwolle</strong><br />
wird gepflückt: Erntezeit!<br />
Die saubere <strong>Baumwolle</strong><br />
wird zu Ballen gepresst.<br />
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Klebe die Bil<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r richtigen Reihenfolge<br />
auf ein großes Stück Papier.<br />
Jetzt weißt du,<br />
wie ein T-Shirt entsteht!<br />
Das T-Shirt ist fertig! In <strong>de</strong>r Fabrik<br />
wird die <strong>Baumwolle</strong> gesäubert.<br />
Die Ballen wer<strong>de</strong>n<br />
zu Garn gesponnen.<br />
Jetzt ist die <strong>Baumwolle</strong> reif.<br />
<strong>Baumwolle</strong> blüht gelb. Die Teile für das T-Shirt<br />
wer<strong>de</strong>n zugeschnitten.<br />
Das T-Shirt<br />
wird zusammengenäht.<br />
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Der Stoff wird gefärbt.<br />
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© Family Media GmbH & Co. KG, D-79098 Freiburg, 06/2007. Redaktion: Manfred Schmeing Illustration: Irene Sarre