Rede zum Neujahrsempfang 2008 in der Friedrich ... - Ludwigshafen
Rede zum Neujahrsempfang 2008 in der Friedrich ... - Ludwigshafen
Rede zum Neujahrsempfang 2008 in der Friedrich ... - Ludwigshafen
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Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 1 von 13<br />
<strong>Rede</strong> <strong>zum</strong> <strong>Neujahrsempfang</strong> von Oberbürgermeister<strong>in</strong> Dr. Eva Lohse<br />
Mittwoch, 09. Januar <strong>2008</strong>, 18 Uhr, Ebert-Halle<br />
Es gilt das gesprochene Wort!<br />
Me<strong>in</strong>e sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste,<br />
ich begrüße Sie alle im eigenen Namen, aber auch im Namen me<strong>in</strong>er Kollegen im<br />
Stadtvorstand, ganz herzlich zu unserem traditionellen <strong>Neujahrsempfang</strong>.<br />
Dass <strong>der</strong> <strong>Neujahrsempfang</strong> heute hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Friedrich</strong>-Ebert-Halle stattf<strong>in</strong>det, liegt<br />
natürlich daran, dass <strong>der</strong> Pfalzbau zurzeit renoviert wird.<br />
Aber es ist auch e<strong>in</strong> glücklicher Zufall, denn wir wollen heute auch Dieter Thomas<br />
Heck danken, <strong>der</strong> <strong>in</strong> dieser Halle jahrzehntelang die Goldene Stimmgabel und an<strong>der</strong>e<br />
große TV-Shows mo<strong>der</strong>iert hat. Und deswegen, me<strong>in</strong>e Damen und Herren,<br />
freue ich mich sehr, dass Dieter Thomas Heck und se<strong>in</strong>e Frau Ragnhild heute hier<br />
bei uns <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Friedrich</strong>-Ebert-Halle s<strong>in</strong>d.<br />
Herzlich Willkommen!<br />
Erlauben Sie, dass ich noch e<strong>in</strong>ige weitere Ehrengäste namentlich begrüße.<br />
Als Vertreter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesregierung begrüße ich die Staatsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> im Bundeskanzleramt<br />
und Beauftragte <strong>der</strong> Bundesregierung für Migration, Flüchtl<strong>in</strong>ge und Integration,<br />
Frau Prof. Dr. Maria Böhmer.<br />
Aus dem Bundestag begrüße ich die Abgeordnete Frau Doris Barnett.<br />
Als Vertreter <strong>der</strong> Landesregierung begrüße ich den Staatssekretär im M<strong>in</strong>isterium für<br />
Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und We<strong>in</strong>bau, Herrn Dr. Carsten Kühl sowie den<br />
Präsidenten <strong>der</strong> SGD Süd, Herrn Dr. Hans-Jürgen Seimetz.<br />
Aus dem Landtag begrüße ich den Fraktionsvorsitzenden <strong>der</strong> CDU, Herrn Christian<br />
Baldauf, den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden <strong>der</strong> SPD, Herrn Günther Ramsauer<br />
sowie den Abgeordneten Herrn Josef Keller.
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 2 von 13<br />
Stellvertretend für alle Gäste aus <strong>der</strong> Region begrüße ich den Oberbürgermeister <strong>der</strong><br />
Stadt Speyer und Vorsitzenden des Städtetages Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz, Herrn Werner<br />
Sch<strong>in</strong>eller, den Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt Worms, Herrn Michael Kissel, den Ersten<br />
Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Mannheim, Herrn Christian Specht, sowie den Verbandsdirektor<br />
des Verbands Region Rhe<strong>in</strong>-Neckar, Herrn Stefan Dall<strong>in</strong>ger.<br />
Stellvertretend für alle Mitglie<strong>der</strong> des Stadtrates begrüße ich den Fraktionsvorsitzenden<br />
<strong>der</strong> CDU, Herrn He<strong>in</strong>rich Jöckel, den Fraktionsvorsitzenden <strong>der</strong> SPD,<br />
Herrn Ulrich Küppers, den Fraktionsvorsitzenden <strong>der</strong> Grünen, Herrn Dr. Bernhard<br />
Braun, den Fraktionsvorsitzenden <strong>der</strong> FDP, Herrn Harald Glahn, und den stellvertretenden<br />
Fraktionsvorsitzenden <strong>der</strong> FWG, Herrn Hans-Peter Demmer.<br />
Ich begrüße me<strong>in</strong>e Kollegen im Stadtvorstand: Herrn Bürgermeister Wilhelm Zeiser,<br />
Frau Beigeordnete Prof. Dr. Cornelia Reifenberg und die Herren Beigeordneten Ernst<br />
Merkel und Wolfgang van Vliet.<br />
E<strong>in</strong> herzliches Willkommen gilt außerdem den Ortsvorsteher<strong>in</strong>nen und Ortsvorstehern,<br />
die alle hier anwesend s<strong>in</strong>d.<br />
Für die Wirtschaft begrüße ich den Präsidenten <strong>der</strong> Handwerkskammer <strong>der</strong> Pfalz,<br />
Herrn Walter Dech, den Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> Industrie- und Handelskammer für<br />
die Pfalz, Herrn Dr. Rüdiger Beyer, sowie stellvertretend für alle Unternehmensvertreter<br />
die Vorstandsmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> BASF, Herrn Dr. John Feldmann und Herrn Dr.<br />
Harald Schwager.<br />
Ich begrüße außerdem die Vorstände beziehungsweise Geschäftsführer <strong>der</strong> städtischen<br />
Töchter: für die Sparkasse Vor<strong>der</strong>pfalz Herrn Rolf Settelmeier und Herrn<br />
Thomas Traue, für die TWL Herrn Dr. Dieter Wagner und Herrn Dr. Gerhard Weißmüller,<br />
für die GAG Herrn Detlev Tuttlies, für das Kl<strong>in</strong>ikum Herrn Peter Asché, für die<br />
LUKOM Herrn Ulrich Gaißmayer und für die WEG Herrn Klaus Dill<strong>in</strong>ger.<br />
Stellvertretend für alle Arbeitnehmervertreter begrüße ich den Personalratsvorsitzenden<br />
<strong>der</strong> Stadtverwaltung, Herrn Ulrich Stumm und den Betriebsratsvorsitzenden<br />
<strong>der</strong> BASF, Herrn Robert Oswald .
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 3 von 13<br />
Für die Kirchen und Religionsgeme<strong>in</strong>schaften begrüße ich die Dekane <strong>der</strong> katholischen<br />
und <strong>der</strong> protestantischen Kirche <strong>in</strong> <strong>Ludwigshafen</strong>, Herrn Dr. Gerd Babelotzky<br />
und Herrn Dr. Michael Gärtner.<br />
Für die Wissenschaft begrüße ich den Präsidenten <strong>der</strong> Fachhochschule <strong>Ludwigshafen</strong>,<br />
Herrn Prof. Dr. Wolfgang An<strong>der</strong>s, für die Justiz den Direktor des Amtsgerichts<br />
Herrn Ansgar Schre<strong>in</strong>er und für die zahlreich anwesenden Behördenleiter den Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Agentur für Arbeit, Herrn Arm<strong>in</strong> Schätter.<br />
Für die Medien begrüße ich den Chefredakteur <strong>der</strong> Rhe<strong>in</strong>pfalz Herrn Michael Garthe<br />
sowie den geschäftsführenden Gesellschafter des Rhe<strong>in</strong>-Neckar-Fernsehens, Herrn<br />
Bert Siegelmann.<br />
Und schließlich begrüße ich stellvertretend für alle <strong>Ludwigshafen</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Ludwigshafen</strong>er<br />
die Ehrenbürger unserer Stadt, Herrn Dr. Werner Ludwig, Herrn Dr.<br />
Friedhelm Borggrefe und Monsignore Erich Ramstetter.<br />
Seien Sie alle herzlich willkommen!<br />
Herzlich willkommen hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Eberthalle, aber auch herzlich willkommen <strong>in</strong> diesem<br />
neuen Jahr <strong>2008</strong>.<br />
Den Rückblick auf das vergangene Jahr haben wir eben gesehen. Ich habe 2007<br />
alles <strong>in</strong> allem als e<strong>in</strong> gutes Jahr empfunden, und ich wünsche Ihnen, dass Sie das für<br />
sich genauso sagen können. Und vor allem wünsche ich Ihnen, dass auch das neue<br />
Jahr <strong>2008</strong> für Sie alle e<strong>in</strong> gutes Jahr wird. Ich wünsche Ihnen, dass Sie gesund bleiben<br />
und dass sich Ihre Wünsche und Vorstellungen möglichst erfüllen.<br />
Zu den Wünschen und Vorstellungen <strong>der</strong> Stadt <strong>Ludwigshafen</strong> möchte ich nun e<strong>in</strong>ige<br />
Worte sagen.<br />
Me<strong>in</strong>e Damen und Herren, liebe Gäste, ich habe eben schon erwähnt, dass <strong>der</strong><br />
Pfalzbau zurzeit renoviert wird. Er ist aber nur e<strong>in</strong>e von vielen Baustellen, mit denen<br />
wir jetzt und <strong>in</strong> den nächsten Jahren das Ersche<strong>in</strong>ungsbild <strong>der</strong> <strong>Ludwigshafen</strong>er Innenstadt<br />
positiv verän<strong>der</strong>n wollen. Sie können mir glauben, dass ich als gebürtige<br />
<strong>Ludwigshafen</strong>er<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>en dr<strong>in</strong>gen<strong>der</strong>en Wunsch habe, als unsere Innenstadt aufzuwerten.
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 4 von 13<br />
Denn die Innenstadt ist Schauplatz des öffentlichen Lebens. Sie bündelt vielfältige<br />
gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und künstlerische Aktivitäten und ist<br />
Wohnort und Arbeitsplatz für viele Menschen.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> zentralen <strong>in</strong>nerstädtischen Funktionen ist und bleibt <strong>der</strong> Handel. E<strong>in</strong> gutes,<br />
ausgewogenes Angebot an Geschäften ist weiterh<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schlüssel für e<strong>in</strong> attraktives<br />
und lebendiges Zentrum. Diese spezifischen Innenstadtmerkmale gilt es, zur Stärkung<br />
<strong>der</strong> eigenen städtischen Identität zu erkennen, zu pflegen und weiterzuentwickeln.<br />
Genau daran arbeiten wir – und zwar mit e<strong>in</strong>er ganzen Reihe von Projekten und<br />
Maßnahmen, die sich im Rahmen <strong>der</strong> Aktion „Heute für morgen“ <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>fügen.<br />
Mit dem Entwicklungskonzept Innenstadt haben wir e<strong>in</strong>e Gesamtstrategie <strong>zum</strong> Stadtumbau<br />
<strong>Ludwigshafen</strong>s und e<strong>in</strong>en Handlungsrahmen erarbeitet, um die Innenstadt<br />
<strong>in</strong>sgesamt mit all ihren Facetten weiterzuentwickeln und vor allem <strong>zum</strong> Rhe<strong>in</strong> h<strong>in</strong> neu<br />
auszurichten.<br />
Dazu gehören <strong>zum</strong> Beispiel die Sanierung des Pfalzbaus o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bau des neuen<br />
Stadtquartiers auf dem Zollhofgelände mit dem ECE-Center. Dazu gehört aber auch<br />
e<strong>in</strong>e ganze Palette von vielen Maßnahmen – großen und kle<strong>in</strong>en zur Aufwertung unserer<br />
City <strong>in</strong>sgesamt.<br />
Wir unterstützen dies durch den E<strong>in</strong>satz gezielter För<strong>der</strong><strong>in</strong>strumente als Anreiz für<br />
weitere private Investitionen. Dabei ist entscheidend, dass wir die verschiedenen<br />
Maßnahmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innenstadt nicht isoliert betrachten, son<strong>der</strong>n dass wir sie als<br />
Puzzleteile sehen, die sich <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> fügen und erst zusammen e<strong>in</strong> richtiges Bild<br />
ergeben. Dieses Bild nimmt <strong>2008</strong> mehr und mehr Konturen und Form an.<br />
Auch wenn beim Pfalzbau das Gros <strong>der</strong> Mittel <strong>in</strong> die Sicherheit und Technik fließt,<br />
nutzen wir doch die Chance, die beson<strong>der</strong>e Stärke des Pfalzbaus, nämlich die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Region e<strong>in</strong>zigartige Verb<strong>in</strong>dung von Theater- und Kongressbereich unter e<strong>in</strong>em<br />
Dach, auszubauen. Wir wollen damit die Position und die Wettbewerbsfähigkeit des<br />
Pfalzbaus nachhaltig stärken. Die positive Resonanz, die wir aus dem Veranstaltungs-<br />
und Kongressbereich erfahren haben, bestärkt uns <strong>in</strong> unserem Vorhaben.
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 5 von 13<br />
Bei <strong>der</strong> Realisierung des neuen Stadtquartiers am Rhe<strong>in</strong> liegen wir im Zeitplan.<br />
Nachdem alle Verträge unterschrieben und <strong>der</strong> Bebauungsplan verabschiedet ist, will<br />
die ECE im Frühjahr mit dem Bau <strong>der</strong> Rhe<strong>in</strong>-Galerie beg<strong>in</strong>nen. Der Bauantrag liegt<br />
bereits vor. In <strong>der</strong> Rhe<strong>in</strong>-Galerie entstehen 1000 neue Arbeitsplätze und wir haben<br />
die Chance, verlorene Kaufkraft aus <strong>der</strong> Region zurückzugew<strong>in</strong>nen. Der Marktführer<br />
ECE <strong>in</strong>vestiert auf dem Zollhofgelände rund 200 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die<br />
städtischen E<strong>in</strong>nahmen aus <strong>der</strong> Gewerbesteuer betragen jährlich etwa 130 Millionen<br />
Euro.<br />
Ich denke, wenn man sich dies vor Augen hält, werden zwei D<strong>in</strong>ge deutlich. Nämlich<br />
erstens, dass wir starke Partner und kluge Strategien brauchen, um etwas bewegen.<br />
Die große Chance, die sich für <strong>Ludwigshafen</strong> auf diesem Gelände eröffnet hat, können<br />
wir nur geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>em privaten Investor nutzen. Alle<strong>in</strong>e hätten wir das<br />
Investitionsvolumen, das erfor<strong>der</strong>lich ist, um die Stadt endlich tatsächlich an den<br />
Rhe<strong>in</strong> zu br<strong>in</strong>gen, nicht schultern können. Es zeigt aber zweitens eben auch, wie<br />
groß das Vertrauen von privaten Investoren <strong>in</strong> den Standort <strong>Ludwigshafen</strong> ist und<br />
dass es sich gelohnt hat, unermüdlich für den Standort <strong>Ludwigshafen</strong> zu werben –<br />
hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region, aber auch bei überregionalen Veranstaltungen wie <strong>zum</strong> Beispiel<br />
<strong>der</strong> Expo Real <strong>in</strong> München. Es ist uns gelungen, e<strong>in</strong>e positive Aufbruchstimmung zu<br />
vermitteln.<br />
<strong>Ludwigshafen</strong> wird zunehmend als aufstrebende, junge Stadt wahrgenommen. Durch<br />
geschickte Grundstücksverhandlungen s<strong>in</strong>d wir überdies <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, aus dem Verkaufserlös<br />
auch die Infrastruktur um das Center herum entsprechend aufzuwerten.<br />
So werden <strong>zum</strong> Beispiel die Bahnhofstraße und die Kaiser-Wilhelm-Straße neu gestaltet,<br />
um e<strong>in</strong>e optimale Verb<strong>in</strong>dung zwischen dem neuen Stadtquartier und <strong>der</strong> bestehenden<br />
Innenstadt zu ermöglichen.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Schritt, <strong>der</strong> sich hier e<strong>in</strong>fügt, ist die förmliche Ausweisung von Sanierungsgebieten,<br />
die <strong>der</strong> Stadtrat im Dezember beschlossen hat. Wir haben uns zu<br />
diesem Schritt vor allem wegen <strong>der</strong> Vorteile für die Hauseigentümer, beispielsweise<br />
durch Steuerabschreibungen, entschlossen, um mit privaten Investitionen nachhaltige<br />
Verbesserungen <strong>der</strong> Bausubstanz und <strong>der</strong> Wohnqualität zu erreichen. Die<br />
Erfahrungen im Hemshof haben uns gezeigt, dass wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sanierungsgebiet mit<br />
e<strong>in</strong>em Euro von <strong>der</strong> öffentlichen Hand bis zu 8 Euro privates Kapital aktivieren können.<br />
Außerdem wollen wir die Möglichkeiten von Programmen wie Soziale Stadt und
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 6 von 13<br />
LOS weiterh<strong>in</strong> nutzen, aber auch europäische Mittel aus dem Fonds für regionale<br />
Entwicklung, genannte EFRE, e<strong>in</strong>setzen.<br />
Durch den flexiblen und bedarfsorientierten E<strong>in</strong>satz von verschiedenen För<strong>der</strong><strong>in</strong>strumenten<br />
wollen wir Investitionsanreize schaffen, die allen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innenstadt zugute<br />
kommen.<br />
Ich denke, das s<strong>in</strong>d gute Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, und ich b<strong>in</strong> zuversichtlich, dass wir<br />
damit e<strong>in</strong>en weiteren Investitionsschub für die City auslösen können. Dort ist ja tatsächlich<br />
schon e<strong>in</strong>iges <strong>in</strong> Bewegung gekommen.<br />
Gestern konnten Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitung lesen, dass sich für das ehemalige Union-K<strong>in</strong>o <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Ludwigstraße, e<strong>in</strong> Investor gefunden hat. Ich weiß aus zahlreichen Gesprächen,<br />
dass es viele Investoren gibt, die zur Zeit über e<strong>in</strong> neues o<strong>der</strong> verstärktes Engagement<br />
<strong>in</strong> <strong>Ludwigshafen</strong>er nachdenken, und ich b<strong>in</strong> deshalb zuversichtlich, dass wir<br />
uns auch <strong>2008</strong> noch über manche gute Nachricht aus diesem Bereich freuen dürfen.<br />
Me<strong>in</strong>e Damen und Herren, liebe Gäste,<br />
alle Maßnahmen, die ich bisher <strong>zum</strong> Umbau <strong>der</strong> Innenstadt dargestellt habe, s<strong>in</strong>d<br />
aber nur e<strong>in</strong> Teil unserer Pläne zur Stadtentwicklung. Es geht nicht nur um die Innenstadt,<br />
son<strong>der</strong>n es geht darum, <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>in</strong>sgesamt attraktiver zu machen.<br />
Und dazu gehören ganz wesentlich natürlich auch die Stadtteile.<br />
• Die Wohnsituation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pf<strong>in</strong>gstweide wird zeitgemäß und den aktuellen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
gemäß angepasst.<br />
• In Edigheim wird <strong>der</strong> Ortskern umgestaltet.<br />
• In Friesenheim wird das Turmrestaurant im Ebertpark renoviert. Hier wird man<br />
künftig auch heiraten können.<br />
• Für Ruchheim b<strong>in</strong> ich zuversichtlich, dass die Gespräche mit allen Beteiligten<br />
über die den landwirtschaftlichen Durchgangsverkehr am Ende zu e<strong>in</strong>er guten<br />
Lösung führen werden.<br />
• Maudach erhält e<strong>in</strong>en neuen Ortse<strong>in</strong>gang.<br />
• In <strong>der</strong> Gartenstadt wird auf dem Gelände <strong>der</strong> Bezirkssportanlage das Jugendför<strong>der</strong>zentrum<br />
<strong>der</strong> Dietmar-Hopp-Stiftung fertig gestellt.<br />
• Im Stadtteil Nord planen wir die Neugestaltung <strong>der</strong> Rohrlachstraße.
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 7 von 13<br />
• Im Süden <strong>der</strong> Stadt wird <strong>der</strong> Wöllner-Kreisel gebaut, was e<strong>in</strong>e erhebliche<br />
Verkehrsentlastung bedeutet.<br />
• An den Bahnhöfen <strong>in</strong> Mundenheim und Rhe<strong>in</strong>gönheim tut sich endlich etwas,<br />
<strong>in</strong> Oggersheim wird entlang <strong>der</strong> Bahnl<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e Lärmschutzwand entstehen<br />
und Westlich B 9 schließt Globus gerade die letzte Baulücke.<br />
Das alles ist wichtig, denn für die meisten Menschen <strong>in</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> ist nach wie<br />
vor <strong>der</strong> Stadtteil <strong>der</strong> Ort, <strong>der</strong> für sie im engeren S<strong>in</strong>ne „Heimat“ bedeutet.<br />
Dies ist auch ganz natürlich, denn viele dieser Stadteile haben ja auch e<strong>in</strong>e längere<br />
Tradition und Geschichte als die Gesamtstadt. So wird Oppau <strong>in</strong> diesem Jahr <strong>zum</strong><br />
Beispiel 1200 Jahre alt – e<strong>in</strong> Jubiläum auf das ich mich schon sehr freue. In ihrer<br />
Summe bilden diese alten und traditionsreichen Stadtteile e<strong>in</strong>e junge, dynamische<br />
und mo<strong>der</strong>ne Stadt. Aber diese Gesamtstadt wäre letztlich nichts ohne ihre Teile.<br />
Liebe Gäste,<br />
ganz ähnlich ist es auch mit <strong>der</strong> Metropolregion Rhe<strong>in</strong>-Neckar. Als Verbandsvorsitzende<br />
liegt mir die Position von <strong>Ludwigshafen</strong> als e<strong>in</strong>es von drei Oberzentren <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Region beson<strong>der</strong>s am Herzen. Diese Region hat es sich <strong>zum</strong> Ziel gesetzt, bis<br />
2020 zu den attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Regionen Europas zu gehören.<br />
Wir wollen als Stadt <strong>Ludwigshafen</strong> dabei zu den treibenden Kräften gehören. Die<br />
Erfolgsstrategie <strong>der</strong> Metropolregion hat drei Säulen:<br />
● Wirtschaft,<br />
● Wissenschaft<br />
● und Lebensqualität.<br />
Lassen Sie mich zu allen drei Punkten etwas sagen.<br />
Zum ersten: Dass die Stadt <strong>Ludwigshafen</strong> e<strong>in</strong> starker Wirtschaftsstandort ist, weiß<br />
je<strong>der</strong>. In <strong>Ludwigshafen</strong> schlägt das <strong>in</strong>dustrielle Herz <strong>der</strong> Metropolregion und von<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz. An dieser Stelle möchte ich neben den Großunternehmen ausdrücklich<br />
auch die zahlreichen mittelständischen Unternehmen erwähnen, die eben<br />
auch erheblich zur Wirtschaftskraft beitragen, die Arbeitsplätze schaffen und sich oft<br />
vorbildlich um die Ausbildung kümmern und von denen viele <strong>in</strong> ihrem Bereich immer<br />
wie<strong>der</strong> Maßstäbe setzen.
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 8 von 13<br />
Ich b<strong>in</strong> sehr froh, dass wir diesen E<strong>in</strong>satz regelmäßig mit <strong>der</strong> symbolischen Auszeichnung<br />
„Unternehmen des Jahres“ honorieren. Aber zu e<strong>in</strong>er wirtschaftlich starken<br />
Stadt gehört auch, dass möglichst alle von dieser Stärke profitieren und dass<br />
niemand ausgegrenzt wird. Und ganz beson<strong>der</strong>s gehört dazu, dass auch unsere Jugendlichen<br />
e<strong>in</strong>e Chance erhalten, von dieser Wirtschaftskraft zu profitieren.<br />
Deshalb war <strong>der</strong> Rückgang <strong>der</strong> Jugendarbeitslosigkeit <strong>in</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> die Nachricht,<br />
über die ich mich persönlich im letzten Jahr am meisten gefreut habe.<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Arbeitslosen unter 25 Jahren ist <strong>in</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>in</strong>nerhalb von zwei<br />
Jahren um zwei Fünftel zurückgegangen. Die Quote ist von 13,9 auf 8,7 Prozent gesunken.<br />
Hier haben sich für viele junge Menschen neue Lebensperspektiven eröffnet.<br />
Es hat sich also als vollkommen richtig erwiesen, dass wir unser Hauptaugenmerk<br />
auf die jungen Arbeitslosen gelegt haben. Wir geben damit auch e<strong>in</strong> positives<br />
Signal an Hauptschulabsolventen, die <strong>in</strong> den vergangen Jahren häufig ohne<br />
Ausbildungsplatz o<strong>der</strong> Job geblieben s<strong>in</strong>d. Dies ist mir beson<strong>der</strong>s auch als Leiter<strong>in</strong><br />
des Arbeitskreises „vitaler Arbeitsmarkt“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Metropolregion e<strong>in</strong> großes Anliegen.<br />
Was – um <strong>zum</strong> zweiten Punkt zu kommen – Wissenschaft und Bildung angeht, so<br />
gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region sicher größere und traditionsreichere Hochschulstandorte. Aber<br />
mit den beiden Fachhochschulen und dem Ostasien<strong>in</strong>stitut haben wir unsere eigenen<br />
Exzellenzen.<br />
Und auf <strong>der</strong> Ebene darunter müssen wir weiter <strong>in</strong> unsere Schulen und<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten <strong>in</strong>vestieren. Denn die Qualität e<strong>in</strong>es Bildungssystems zeigt sich<br />
nicht erst auf <strong>der</strong> Hochschulebene, son<strong>der</strong>n wichtig ist, dass wir e<strong>in</strong> gutes und umfassendes<br />
Angebot haben, das sich von <strong>der</strong> frühk<strong>in</strong>dlichen Bildung über die Schule<br />
bis zur beruflichen Bildung und <strong>in</strong> den Hochschulbereich erstreckt.<br />
Wir werden deshalb <strong>in</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> das Angebot im K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstättenbereich<br />
weiter ausbauen. Das gilt quantitativ durch die E<strong>in</strong>richtung neuer Gruppen dort, wo<br />
es e<strong>in</strong>en entsprechenden Bedarf gibt – bis h<strong>in</strong> <strong>zum</strong> Neubau von K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten<br />
wie jetzt im Stadtteil Süd. Dies gilt aber auch qualitativ durch viele Projekte <strong>zum</strong> Beispiel<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Offensive Bildung. Wichtig ist, dass unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten<br />
Orte s<strong>in</strong>d, an denen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> schon früh lernen, neugierig, aufmerksam und mit<br />
offenen Augen durch die Welt zu gehen. Leitl<strong>in</strong>ie unserer Jugendpolitik ist, dass wir
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 9 von 13<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Eltern nicht alle<strong>in</strong> lassen. Wir stehen zur Seite, wo auch immer sie unsere<br />
Hilfe brauchen.<br />
Dies geschieht natürlich <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten und Schulen, es geschieht aber auch<br />
durch e<strong>in</strong> eng vernetztes und niedrigschwelliges Angebot <strong>der</strong> offenen Jugendarbeit,<br />
und natürlich durch e<strong>in</strong> breit gefächertes Engagement <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>e. Geme<strong>in</strong>sam wollen<br />
wir alles tun, damit jedem K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> e<strong>in</strong> guter Start <strong>in</strong>s Leben ermöglicht<br />
wird.<br />
Im Schulbereich werden wir das begonnene Sanierungsprogramm konsequent fortsetzen.<br />
In den letzten Jahren haben wir <strong>in</strong>sgesamt 70 Millionen Euro <strong>in</strong> unserer<br />
Schulen <strong>in</strong>vestiert. Die <strong>Ludwigshafen</strong>er Schulen s<strong>in</strong>d und bleiben damit <strong>der</strong> wichtigste<br />
Schwerpunkt unserer Investitionstätigkeit. Inhaltlich haben wir e<strong>in</strong> hervorragendes<br />
und breit gefächertes Angebot von <strong>der</strong> Gesamtschule über das Wirtschaftsgymnasium<br />
bis h<strong>in</strong> <strong>zum</strong> <strong>in</strong>ternationalen Baccalauréat. Umfassend ist das Angebot<br />
<strong>der</strong> Berufsschulen, mit dem wir auch den Bedarf e<strong>in</strong>es weiten Umlands<br />
decken. Und ich b<strong>in</strong> sehr froh darüber, dass wir <strong>in</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Schulform<br />
m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung als Ganztagsschule anbieten können.<br />
Bildung f<strong>in</strong>det allerd<strong>in</strong>gs nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule statt. Es ist mir e<strong>in</strong> großes Anliegen,<br />
dass sich auch an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>richtungen – und da <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e kulturelle E<strong>in</strong>richtungen<br />
– für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche öffnen. Ich b<strong>in</strong> deshalb sehr stolz darauf, dass<br />
<strong>Ludwigshafen</strong> <strong>in</strong> diesem Jahr mit <strong>der</strong> Medienschule des Theaters im Pfalzbau und<br />
dem Projekt „Listen to our future“ <strong>der</strong> Deutschen Staatsphilharmonie Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
gleich zweimal <strong>in</strong> <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> „365 Orte im Land <strong>der</strong> Ideen“ unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft<br />
des Bundespräsidenten vertreten ist.<br />
Das kulturelle Angebot ist – und damit komme ich <strong>zum</strong> dritten Punkt – e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Beitrag zur Lebensqualität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt. Dass Hansgünther Heyme jetzt den Kulturpreis<br />
des Landes Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz erhält, ist <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Augen auch e<strong>in</strong>e Anerkennung<br />
und Bestätigung für den kulturellen Aufbruch <strong>der</strong> Stadt <strong>Ludwigshafen</strong>, den<br />
wir <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong>geleitet haben.<br />
Dieser Aufbruch äußert sich <strong>zum</strong> Beispiel auch im Festival des deutschen Films mit<br />
se<strong>in</strong>er großartigen Atmosphäre auf <strong>der</strong> Park<strong>in</strong>sel, und er wird sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> konzeptionellen<br />
Neuausrichtung des Wilhelm-Hack-Museums fortsetzen.
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 10 von 13<br />
Aber Lebensqualität bedeutet natürlich auch Wohnqualität. Durch e<strong>in</strong>en Paradigmenwechsel<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnungsbaupolitik – weg von <strong>der</strong> Geschossfläche und h<strong>in</strong><br />
zu E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäusern – ist <strong>Ludwigshafen</strong> vor allem für junge Familien mit<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n attraktiver geworden.<br />
Aber auch ältere Menschen zieht es zurück <strong>in</strong> die Stadt. Ich glaube wir dürfen sehr<br />
stolz darauf se<strong>in</strong>, dass wir gerade für unsere Senioren hervorragende Angebote <strong>in</strong><br />
unserer Stadt vorhalten. Die Pflegeangebote und Pflegesituation s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt sehr<br />
gut, mo<strong>der</strong>ne Formen des seniorengerechten Wohnens entstehen <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> unseren<br />
Neubaugebieten, und nicht zuletzt ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang das Projekt e<strong>in</strong>es<br />
Mehrgenerationenhauses zu erwähnen.<br />
Nach dem Demographiegipfel und e<strong>in</strong>er großen Veranstaltung <strong>zum</strong> Thema Integration<br />
im letzten Jahr möchte ich <strong>in</strong> diesem Jahr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ähnlichen Form die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Generationen <strong>in</strong> unserer Stadt thematisieren. Dies<br />
passt auch <strong>zum</strong> Jahresmotto <strong>der</strong> Volkshochschule: „Starke Senioren“.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> hervorragenden, <strong>in</strong>novativen Baupolitik, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> GAG und<br />
<strong>der</strong> LUWOGE, hat <strong>Ludwigshafen</strong> sich e<strong>in</strong>en Ruf als heimliche Hauptstadt <strong>der</strong> Energieeffizienz<br />
geschaffen. Bei <strong>der</strong> Entwicklung zuerst von Niedrigenergiehäusern und<br />
später von Passivenergiehäusern haben wir e<strong>in</strong>e europaweit beachtete Vorreiterrolle<br />
übernommen. Diese Erfolgsgeschichte wollen wir mit e<strong>in</strong>em Null-Energie-Quartier<br />
am Rhe<strong>in</strong>ufer Süd fortsetzen. Und Häuser mit niedrigem Energieverbrauch s<strong>in</strong>d bekanntlich<br />
nicht nur e<strong>in</strong> wichtiger Beitrag <strong>zum</strong> Klimaschutz, son<strong>der</strong>n sie schonen auch<br />
die Geldbeutel ihrer Bewohner.<br />
Es gibt also viele gute Gründe <strong>in</strong> die Stadt <strong>Ludwigshafen</strong> zu ziehen, und dies gilt für<br />
alle Altersgruppen. Und tatsächlich ziehen auch wie<strong>der</strong> mehr Menschen nach <strong>Ludwigshafen</strong>.<br />
Seit sechs Jahren können wir e<strong>in</strong> leichtes, aber stetiges Anwachsen <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>wohnerzahlen beobachten. Zurzeit leben gut 168.000 Menschen <strong>in</strong> <strong>Ludwigshafen</strong>.<br />
2001 lag diese Zahl noch bei 165.000. Diese Entwicklung verläuft kont<strong>in</strong>uierlich,<br />
und wir können <strong>zum</strong> ersten Mal seit Jahrzehnten wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e positive<br />
Nahwan<strong>der</strong>ungsbilanz verzeichnen. Das heißt: Es ziehen wie<strong>der</strong> mehr Menschen<br />
aus <strong>der</strong> Umgebung <strong>in</strong> die Stadt als umgekehrt.
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 11 von 13<br />
Noch wichtiger als <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl ist allerd<strong>in</strong>gs das gute Zusammenleben<br />
<strong>der</strong> Menschen <strong>in</strong> unserer Stadt. Ich möchte, dass <strong>Ludwigshafen</strong> Heimat<br />
für alle Menschen wird, die hier leben. Egal, ob sie hier geboren s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> ob sie<br />
aus an<strong>der</strong>en Teilen Deutschlands o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Welt hierher gezogen<br />
s<strong>in</strong>d. Ich weiß, dass dies vor allem für die Zuwan<strong>der</strong>er aus fremden Län<strong>der</strong>n und an<strong>der</strong>en<br />
Kulturkreisen nicht immer e<strong>in</strong>fach ist. Dabei gilt: Integration ist ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>bahnstraße.<br />
Sie erfor<strong>der</strong>t Offenheit und die Bereitschaft, aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zuzugehen, von beiden<br />
Seiten. Deshalb – und ich sage dies beson<strong>der</strong>s gerne <strong>in</strong> Anwesenheit von Frau<br />
Staatsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Prof. Böhmer – wollen wir uns auch an <strong>der</strong> Initiative „Orte <strong>der</strong> Vielfalt“<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung beteiligen. Dabei geht es um e<strong>in</strong> klares Bekenntnis, zu<br />
Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Und es geht darum, deutlich zu machen, dass<br />
<strong>Ludwigshafen</strong> e<strong>in</strong>e Heimat ist für alle Menschen, die diese Werte teilen.<br />
E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Anliegen ist mir die Integration von Zuwan<strong>der</strong>ern <strong>in</strong> das Wirtschaftsleben.<br />
Wir haben uns deshalb gezielt mit ausländischen Unternehmern <strong>in</strong> <strong>Ludwigshafen</strong><br />
zusammengesetzt, um zwei D<strong>in</strong>ge zu erreichen: Erstens wollen wir helfen, Jugendliche<br />
mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund gezielt <strong>in</strong> Ausbildungsverhältnisse zu vermitteln.<br />
Und zweitens wollen wir die <strong>Ludwigshafen</strong>er Unternehmen mit ausländischen Inhabern<br />
dazu animieren, auch selber vermehrt Ausbildungsplätze anzubieten.<br />
Für Alte<strong>in</strong>gesessene wie für Zuwan<strong>der</strong>er gilt gleichermaßen: Die Heimat <strong>Ludwigshafen</strong><br />
besteht zuerst und vor allem aus e<strong>in</strong>em lebendigen sozialen Netzwerk, aus<br />
Nachbarn, die e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> kennen, die sich gegenseitig unterstützen und die geme<strong>in</strong>sam<br />
ihr Lebensumfeld mitgestalten. Die Stadt kann dieses Netzwerk nicht<br />
knüpfen. Das müssen die Menschen schon selber tun: durch ihr Engagement <strong>in</strong> Kirchen,<br />
Parteien und Vere<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> punktuell ohne festen <strong>in</strong>stitutionellen Rahmen. Die<br />
Stadt – also Rat und Verwaltung – können bildlich gesprochen nur e<strong>in</strong>ige Pflöcke<br />
e<strong>in</strong>rammen, an denen dieses Netwerk e<strong>in</strong>er aktiven Bürgergesellschaft aufgehängt<br />
werden kann. Denn „die Stadt“ – das s<strong>in</strong>d ja eigentlich gar nicht wir <strong>in</strong> Rat und Verwaltung,<br />
son<strong>der</strong>n das s<strong>in</strong>d die Menschen, die <strong>in</strong> dieser Stadt leben und sich engagieren.<br />
„Die Stadt“, me<strong>in</strong>e Damen und Herren, das s<strong>in</strong>d Sie alle. Und erst durch Sie wird<br />
diese Stadt lebendig und attraktiv. Dafür möchte ich mich heute bei allen bedanken,<br />
die sich <strong>in</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> und für <strong>Ludwigshafen</strong> engagieren:
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 12 von 13<br />
• <strong>in</strong> Rat und Verwaltung,<br />
• ganz beson<strong>der</strong>s bei me<strong>in</strong>en Kollegen im Stadtvorstand,<br />
• <strong>in</strong> Parteien, Gewerkschaften, Verbänden und Kirchen,<br />
• bei Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen<br />
• <strong>in</strong> <strong>der</strong> Groß<strong>in</strong>dustrie und im Mittelstand,<br />
• <strong>in</strong> Handwerk und Handel,<br />
• <strong>in</strong> den Sportvere<strong>in</strong>en<br />
• o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igungen zur Pflege von Kultur und Brauchtum,<br />
• Natur- und Umweltschutz<br />
und <strong>in</strong> vielen privaten Initiativen und Projekten. Ich denke, dass wir auf e<strong>in</strong> gutes Jahr<br />
2007 zurückblicken können, und ich freue mich zusammen mit Ihnen auf e<strong>in</strong> neues<br />
Jahr <strong>2008</strong>, <strong>in</strong> dem wir Begonnenes fortführen und vollenden, Neues anfangen und<br />
die Stadt <strong>in</strong>sgesamt wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en großen Schritt nach vorne br<strong>in</strong>gen werden. Wir<br />
werden den e<strong>in</strong>geschlagenen Weg weiter gehen, und ich b<strong>in</strong> zuversichtlich, dass<br />
sich das neue Vertrauen <strong>in</strong> den Standort <strong>Ludwigshafen</strong> auch <strong>2008</strong> vielfach durch<br />
Investitionen bestätigt. Diese Erfolgsgeschichte möchte ich gerne geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Ihnen, me<strong>in</strong>e Damen und Herren, fortschreiben.<br />
Liebe Gäste,<br />
auch im Jahre <strong>2008</strong> wird es wie<strong>der</strong> die vielen bewährten Veranstaltungen geben,<br />
auf die wir zu Recht stolz se<strong>in</strong> können. Hierzu zählen<br />
• hervorragende Fasnachtsveranstaltungen,<br />
• viele sportliche Höhepunkte wie <strong>der</strong> MLP-Marathon, <strong>der</strong> Stadtlauf, und die<br />
Süddeutschen Meisterschaften <strong>der</strong> Leichtathleten, aber auch die M<strong>in</strong>i-Fußball-<br />
EM <strong>der</strong> <strong>Ludwigshafen</strong>er Grund- und För<strong>der</strong>schulen,<br />
• das <strong>Ludwigshafen</strong>er Stadtfest, dieses Mal mit e<strong>in</strong>em beson<strong>der</strong>en Schwerpunkt<br />
wegen <strong>der</strong> Jubiläumsfeierlichkeiten mit unseren Partnerstädten Pasadena, Lorient,<br />
Dessau und Antwerpen,<br />
• die vielen Stadtteilfeste, Straßenfeste und Kerwen, auf denen das gesellige<br />
Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gepflegt wird,<br />
• bis h<strong>in</strong> <strong>zum</strong> Oktoberfest.
Neujahrsansprache <strong>2008</strong> Seite 13 von 13<br />
All diese vielen traditionellen Veranstaltungen, Sportveranstaltungen o<strong>der</strong> kulturelle<br />
Höhepunkte machen das Stadtleben <strong>in</strong> unserer Stadt aus. Und viele von diesen Veranstaltungen<br />
wären ohne e<strong>in</strong> hohes bürgerschaftliches Engagement nicht<br />
möglich. Viele dieser Veranstaltungen s<strong>in</strong>d getragen von Vere<strong>in</strong>en und dafür möchte<br />
ich auch heute ganz herzlich danken. Das soziale, kulturelle und sportliche Leben<br />
wird eben von diesem bürgerschaftlichen Engagement geprägt. Für mich war es<br />
deshalb e<strong>in</strong> schöner Zufall, dass me<strong>in</strong> erster offizieller Term<strong>in</strong> <strong>in</strong> diesem Jahr <strong>der</strong><br />
Empfang <strong>der</strong> Sterns<strong>in</strong>ger war. Auch das ist ja e<strong>in</strong>e Form des ehrenamtlichen<br />
Engagements.<br />
Und wenn man sieht, mit welchem Eifer sich <strong>Ludwigshafen</strong>er K<strong>in</strong><strong>der</strong> für ihre Altersgenossen<br />
<strong>in</strong> benachteiligten Regionen <strong>der</strong> Welt e<strong>in</strong>setzen, dann muss e<strong>in</strong>em –<br />
glaube ich – um die soziale Ges<strong>in</strong>nung unserer Gesellschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft nicht<br />
bange se<strong>in</strong>. Und deshalb glaube ich, dass auch dieses Jahr unter e<strong>in</strong>em guten Stern<br />
steht.<br />
Darauf will ich mit Ihnen heute beim Umtrunk nach dem offiziellen Teil des Programms<br />
anstoßen. Ich freue mich jetzt schon auf viele Begegnungen und Gespräche<br />
mit Ihnen im neuen Jahr. In diesem S<strong>in</strong>ne wünsche ich Ihnen e<strong>in</strong> gutes, glückliches<br />
und gesundes neues Jahr <strong>2008</strong>.