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Wolfgang Jacoby - Denkwerk Zukunft

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Physikalische Möglichkeiten und Grenzen der<br />

erneuerbaren<br />

Energien, besonders der Solarenergie"<br />

<strong>Wolfgang</strong> <strong>Jacoby</strong>, Mainz<br />

jacoby@uni-mainz.de<br />

Solarer Energiestrom<br />

Nutzungsmöglichkeiten<br />

Wachstumsreichweiten<br />

Beispiele<br />

Offene Fragen<br />

<strong>Denkwerk</strong> <strong>Zukunft</strong>: Workshop Möglichkeiten und Grenzen der Solarenergie Technik-Ökonomie-Umwelt-Gesellschaft<br />

Weinheim, 18-12 -2012


Die Menschheit träumt von Wachstum und Wohlstand und bringt sich in eine<br />

gefährliche Lage!<br />

Politik, und Wirtschaft glauben, dass nur Wachstum Stabilität und Versorgung<br />

garantiert. Wachstum ist aber begrenzt. Die Abhängigkeit von Energie, vor allem<br />

vom Öl, ist kritisch. Nur wenige erkennen die schleichende Gefahr der<br />

Abhängigkeit bei fortgesetztem Wachstum und schwindenden Vorräten.<br />

Mangel an Problembewusstsein, naturwissenschaftliche Unbildung“, Unkenntnis<br />

der Erde und Unverständnis für Wahrscheinlichkeit, Risiko, Statistik müssen<br />

überwunden werden<br />

Nur „vernünftige Nutzung“ von direkter und indirekter Sonnenenergie bietet<br />

ausreichende Aussichten für die <strong>Zukunft</strong>, aber auch sie sind begrenzt. Erdwärme<br />

reicht nicht aus!<br />

Im ersten Teil trage ich Thesen zur Solarenergie vor und stelle einige Fakten und<br />

Schätzungen über Nutzungsmöglichkeiten und -Wachstumsgrenzen zusammen.<br />

Im zweiten Teil stelle ich die schleichenden Gefahren und eine Reihe offener<br />

Fragen zur Diskussion: z.B. die Konsequenzen massiver Entwicklung direkter<br />

Solarenergie, mögliche Vorsichtsmaßnahmen. Wie viel können wir der Erde<br />

zumuten?


Auf die begrenzten Vorräte hingewiesen, wird einem oft geantwortet,<br />

die erneuerbaren Energien seien die Lösung<br />

Solar,<br />

Wind<br />

Meer: Wellen, Golfstrom<br />

Hydro (Wasserkraft)<br />

Bio<br />

Es bestehen hier oft falsche oder gar keine Vorstellungen über die Grenzen der<br />

erneuerbaren Energien und die Schwierigkeiten der Versorgung, auch über die<br />

„nicht-konventionellen“ Vorräte, über exponentielles Wachstum. Es fehlen<br />

Kenntnisse!<br />

Beispiel<br />

Klaus-Peter Müller, Aufsichtsratsvorsitzender Commerzbank, Vortrag Mainz IHK, 4.12.2012:<br />

„Die Staatsschuldenkrise: Europas Ende – oder Anfang?“ Gefragt, ob die<br />

Ölknappheit dabei bedacht werde: die erneuerbaren Energien kommen ...<br />

Die gesamte Wirtschaft basiert auf Öl, und es ist völlig offen, wie sie auf akuten<br />

Mangel und stark steigende Preise reagieren wird.<br />

Antje Boetius, AWI, Aula, SWR2, 9. 12. 2012; warnt vor den Gefahren der Tiefseezerstörung bei<br />

zunehmendem Druck auf die Ressourcen (Gashydrate, Seltene Erden etc.). Es wächst<br />

die Gefahr, dass die Nachfrage nach Energie (und anderem) so dringend wird, dass alle<br />

Vorsicht fallen gelassen wird (Blue Water Horizon!)


Fakten: Solarenergie<br />

Heutiger „Energieverbrauch“: E o ≈≈≈≈ 5·10 20 J/a ≈ 1.6×10 13 W<br />

Solarkonstante = Energiedichte der Sonnenstrahlung am Atmosphärenrand: S = 1.37 kW/m 2<br />

Albedo = unmittelbar zurückreflektierter Anteil A ≈ 30 % = 0.3<br />

(S – A) ≈ 956 W/m 2 trifft die Erdoberfläche (Sonne im Zenith). →<br />

Gesamteintrag: 1.22 1017 W = 3.86 1021 kWh/a treffen die Erdscheibe F = πr2 in jedem Moment<br />

entsprechend 7600 × Eo IEA (International Energy Outlook 2009): ∼0,9×1017 W (50 % statt 70 % (S – A), bei weiteren<br />

Verlusten, „erneuerbarer Energiefluss“ genannt,) → 5600 × Eo [http://en.wikipedia.org/wiki/World_energy_resources_and_consumption].<br />

Flächendichte: 956 W/m 2 verteilen sich über die gesamte Erdoberfläche 4F = 4πR 2<br />

Energiestromdichte im Flächen- und Zeitmittel E s ≈ (S – A) pR 2 /(4πR 2 ) = (S – A)/4 = 956/4 W/m 2<br />

≈ 240 W/m 2 (IEA: 175 W/m 2 )<br />

mehr nahe Äquator, weniger nahe zu den Polen<br />

Solarenergie wird oft überschätzt (grobe Fehler Erdoberfläche statt Erdscheibe, Albedo, Effizienz)<br />

Oft wird die Solarkonstante S = 1.37 kW/m 2 mit der Erdoberfläche F = 4πR 2 multipliziert, um den<br />

Gesamteintrag zu E s = S×4F zu berechnen → 7×10 17 W<br />

Mit der gegenwärtigen Verbrauchsrate E o ≈ 1.6 10 13 W wären das über 4.4 × 10 4 E o (44 000!)<br />

Die Sonne bescheint aber nur die „Erdscheibe“ mit der Fläche 1/4<br />

Also wäre der Gesamteintrag nur 1/4 der obigen Werte: 1.6 10 17 W und E s/E o ≈ 10 4 (10 000)<br />

Diese Zahl wird sogar genannt in „Energien der <strong>Zukunft</strong>“ (Dannenberg u.a., 2012)


Thesen<br />

•Die direkte Sonnenenergie ist nur zu einem kleinen Teil technisch<br />

nutzbar, oft vergessen:<br />

Albedo: –30% (× 0.7)<br />

Sonnenscheindauer (Bewölkung, Schatten): –50% (× 0.5)<br />

Land-Meer: –70% (× 0.3),<br />

nutzbare Fläche: –90% (× 0.1)<br />

Effizienz bei Energieumwandlungen (Strom, Wärme, Arbeit): –<br />

80% (× 0.2)<br />

Breitenabhängigkeit im Mittel cos(ϕ±ε), Tag-Nacht schon eingerechnet.<br />

Gesamt verfügbar (× 0.007) < 1% (~10 15 W, ~60 E o)


•Sonnenenergie treibt indirekte Sonnenenergie: Wind, Wellen, Hydro, Bio. Die dafür<br />

umgesetzte Sonnenenergie kann nicht parallel genutzt werden. Windenergie,<br />

die technisch genutzt wurde, steht nicht mehr als Strahlungsenergie zur<br />

Verfügung.<br />

Bestenfalls kann man Energiekaskaden konstruieren, z.B. Kaft-Wärme-Kopplung, an<br />

deren Ende immer Abwärme steht (mit der Umgebungstemperatur).<br />

•Alle eingehende Energie endet als Abwärme und wird von wärmerer Erde wieder<br />

abgestrahlt .<br />

•Verteilung elektrischer Leistung von „Produktion“ zum „Verbrauch“ erfordert<br />

intelligente Netze. Autarkie kleiner Regionen ist nicht generell möglich. Je<br />

größer der Anteil der Erneuerbaren, desto aufwändiger und schwieriger die<br />

Verteilung im Netz.<br />

•Massive globale Umverteilung hat möglicherweise massive klimatische Folgen.<br />

•Trotzdem: direkte Sonnenenergie ist die einzige ausreichende Energiequelle für das<br />

post-fossile Zeitalter mit Potential für moderates Wachstum


Beispiel<br />

240 W/m 2 im Mittel empfangener Energiedichte: 6 40-Watt-Glühbirnen/m 2 .<br />

Die elektrische Leistung wird nur ∼2% in Licht umgewandelt (LED-Leuchten ∼10%).<br />

Energie der Sonnenlichteinstrahlung → elektrische Energie umgewandelt mit mindestens 50%<br />

Verlust → nur drei Birnen (120 W) oder gut 2 W (LED: 10 W) Lichtleistung<br />

→ ∼1% der eingestrahlten Sonnenenergie.<br />

Sonnenschein in London: 34%, Berlin: 42%; Lissabon: 61%; TelAviv;74%; Sahara: 98%.<br />

Zwei Beispiele von Übertreibungen<br />

behauptet:<br />

für Deutschland ergebe sich ein Mittelwert von 110 W/m², 45% vom Mittel 240 W/m2 Das ist übertrieben: geographische Breite & Sonnenscheindauer ergeben nur ~60 W/m2 !<br />

behauptet:<br />

Bei klarem Sonnenschein bis leicht diffusem Himmel kommen im Sommer mittags bei senkrecht<br />

auf die Sonne gerichteten Flächen 600 bis 950 W/m 2 an, bei starker bis mittlerer bis leichter<br />

Bewölkung 100 bis 600 W/m 2 und im Winter nur halb so viel. Unterstrichenes wurde<br />

verschwiegen!<br />

Senkrecht auf die Sonne gerichtete Flächen werfen Schatten und bedecken dieselbe Fläche wie<br />

horizontale mit derselben “Bestrahlung”


Indirekte Sonnenenergie<br />

continents ~30 % of E o; in conflict with food production and much surface area would be needed.<br />

All other conversions together amount to only a fraction of direct energy extraction.<br />

Oliver Schwarz: Von der in Luft, Wasser und Erdboden vorhandenen thermischen Energie kann<br />

allerhöchstens der Anteil η = 10K/288K = 0.035 in Nutzenergie umgewandelt werden.<br />

Data collected from the Internet<br />

Wind power theoretically 100% E o, but requires much area (Germany: 30% of area at 20% efficiency)<br />

The Gulf Stream mechanical power, ~10 21±0.5 J/a (3×10 13 W): propellers could provide >100% E o (plans<br />

exist) – but would upset the global climate balance and cool Europe.<br />

Wave power ~10 13 W, ~20 % exploitable worldwide, only ~15 % of E o.<br />

Hydropower exploited at about 1/4 of its potential, ~2.8×1012 Hydropower exploited at about 1/4 of its potential, ~2.8×10 W – only ~20 % of Eo. 12 W – only ~20 % of Eo. Bioenergy inefficient, ~1 W/m 2 stored in organic matter on average: ~2×10 13 W on average<br />

It is often assumed that efficient use of renewable energy will solve all future problems.<br />

But it does not permit unlimited growth and realistic limits of growth are short, much shorter than discussed for safe<br />

storage of nuclear waste!<br />

Solar power, if developed with high priority, could keep up world economic growth for a period of order 100 years – only.<br />

In


http://en.wikipedia.org/wiki/Wind_power<br />

Wind power is very consistent from year to year but has significant variation over shorter periods.<br />

The time scales intermittency of wind seldom creates problems when used to supply up to 20% of<br />

total electricity demand, but as the proportion increases, a need to upgrade the grid, and a lowered<br />

ability to supplant conventional production can occur. Power management techniques such as<br />

having excess capacity storage, dispatchable backing supplies (usually natural gas), storage<br />

This is a file from the Wikimedia Commons. Commons is a freely licensed media file repository. You can help.<br />

Data source: GWEC, Global Wind Statistics 2011[1]


Global Wind Energy Council (GWEC) figures show that 2007 recorded an increase of installed capacity of 20 GW, taking the total installed wind<br />

energy capacity to 94 GW, up from 74 GW in 2006. Despite constraints facing supply chains for wind turbines, the annual market for wind<br />

continued to increase at an estimated rate of 37%, following 32% growth in 2006. In terms of economic value, the wind energy sector has become<br />

one of the important players in the energy markets, with the total value of new generating equipment installed in 2007 reaching €25 billion, or<br />

US$36 billion. [61]<br />

Although the wind power industry was affected by the global financial crisis in 2009 and 2010, a BTM Consult five-year forecast up to 2013<br />

projects substantial growth. Over the past five years the average growth in new installations has been 27.6 percent each year. In the forecast to<br />

2013 the expected average annual growth rate is 15.7 percent. [48][49] More than 200 GW of new wind power capacity could come on line before<br />

the end of 2013. Wind power market penetration is expected to reach 3.35 percent by 2013 and 8 percent by 2018<br />

Typical capacity factors are 20–40%, with values at the upper end of the range in particularly favourable sites.<br />

Fraction of energy produced by wind. On an annual basis, as of 2011, few grid systems have levels above five percent: Denmark – 26%, Portugal<br />

– 17%, Spain – 15%, Ireland – 14%, and Germany – 9%, U.S. estimated at 2.9%. ]<br />

To obtain 100% from wind annually requires substantial long term storage. On a monthly, weekly, daily, or hourly basis—or less—wind can<br />

supply as much as or more than 100% of current use, with the rest stored or exported. Seasonal industry can take advantage of high wind and low<br />

usage times such as at night when wind output can exceed normal demand. Such industry can include production of silicon, aluminum, steel, or of<br />

natural gas, and hydrogen, which allow long term storage, facilitating 100% energy from variable renewable energy. [73][74] Homes can also be<br />

programmed to accept extra electricity on demand, for example by remotely turning up water heater thermostats (mixer valves prevent anyone<br />

from being scalded). However, it becomes a space problem


Flächenbedarf (O. Schwarz)<br />

Zur Veranschaulichung: Wollte man die gesamte in Deutschland installierte elektrische<br />

Leistung von 170 GW allein mit Windenergie abdecken, dann entstünde ein<br />

Flächenbedarf von 1,7·10 11 W/8W/m 2 =2,1·10 10 m 2 , etwa 6% der Fläche Deutschlands,<br />

sofern alle technisch nachgeschalteten Prozesse den Wirkungsgrad 1 hätten! In der<br />

Realität käme man freilich auf einen Flächenbedarf, der wesentlich höher liegen würde,<br />

bei 10% Wirkungsgrad auf 60%!<br />

Unabhängig von Problemen der technischen Realisierung ergibt sich für die<br />

Solarenergie ein Vorteil aufgrund der um fast zwei Zehnerpotenzen höheren<br />

Flächenleistung (60 W/m 2 ) gegenüber Wasser- und Windkraft. Die Solarenergie hat<br />

das Potential, mit einem gegenüber Wind- und Wasserkraft deutlich kleineren<br />

Flächenbedarf die gleiche Menge an technisch nutzbarer Energie bereit zu stellen.<br />

1,7·10 11 W/60W/m 2 ≈≈≈≈3·10 9 m 2 , etwa


SWR2: Forum 12.12.12, 17:05 (aus dem Gedächtnis zitiert)<br />

Prof. Werner Abelshauser, Bielefeld (Wirtschafts- und Sozialhistoriker):<br />

„Die Wirtschaft ist noch nie an knappen Ressoucen gescheitert. ... Peak coal ...peak oil ... all so<br />

ein Unsinn ... Es ist keine Knappheit in Sicht ...“<br />

Sie wollen es nicht sehen!<br />

Ulrike Werner Herrmann (Wirtschaftskorrespondentin, taz, Berlin):<br />

„Den Optimismus und den Glauben der SPD an technische Innovation ... finde ich sympathisch.<br />

Aber es ist nicht sicher ob es diesmal stimmt.“<br />

Vorsichtiger Einwand<br />

Diskussionsteilnehmer: Werner Abelshauser, Ulrike Herrmann, Ursula Weidenfeld


Exponentielles Wachstum täuscht fast alle:<br />

„selbstähnlich“. Vorher (t o ) sehr langsamer Anstieg.<br />

Nachher schnelles Wachstum ins Unermessliche.<br />

Wachstum<br />

Normierung auf beliebigen Bezugspunkt (y o , t o ): y* = e bt* mit y* = y/y o und t* = t – t ,


Mittsommers erhält der Äquator mittags maximal 956 W/m 2 ; beleuchtete wird nur (S – A)2r<br />

über 24 Stunden gemittelt; (S – A)2r/(2rπ) = (S – A)/π = 956/π = 304 W/m 2 , also nur 22% der<br />

Solarkonstante.<br />

In höheren Breiten ϕ ist die strahlen-senkrechte Projektion eines Flächenelements F’ = F cosϕ,<br />

wobei ϕ aber noch jahreszeitlich um die Schiefe der Ekliptik ε (±23.4°) schwankt.<br />

Diese Überlegungen über die Nutzbarkeit der Sonnenenergie muss man anstellen, ebenso die<br />

zeitlichen, regionalen und klimatischen Bedingungen bedenken.<br />

In Deutschland (mittlere geographische Breite 50°) schwankt ϕ zwischen etwa 27° und 73°;<br />

Solarzellen und Sonnenkollektoren sollten also möglichst zur Mittagssonne hin ausgerichtet oder<br />

noch besser nachgeführt werden. Aber der Flächenbedarf hängt nicht von der Ausrichtung der<br />

Solarzellen ab.<br />

Solarkraftwerke werden am besten möglichst Äquator-nah in Wüstengebieten bebaut (Desertec),<br />

jedoch muss die elektrische Energie dann über große Entfernungen transportiert, und es müssen<br />

kritische politische Probleme gelöst werden.


Desertec<br />

Photovoltaics and solar-thermal technology in development and testing stage.<br />

Growth expectancies until full exploitation of solar flux are of the order of several hundred<br />

years.<br />

Overall efficiency of conversion unlikely to be close to 100%, more probably 10 to30 % at most.<br />

If significant portions of desert (Sahara) would be covered, efficient solar energy plants would<br />

remove solar energy to distant consumers, the climate balance would be unpredictably disturbed.<br />

Desertec estimate: ∼250 x 250 km 2 of desert (e.g. Sahara) needed to produce electricity for the<br />

world demand (1.6 10 13 W) [http://www.physik.uni-giessen.de/dueren/sepa/TalkPitzPaal.pdf].<br />

Seems to be based on 100% efficiency of conversion.<br />

956 W/m π π<br />

2 reaching the earth disk must be reduced for diurnal variations [2R/(2πR)=1/π],<br />

latitude ϕ≈ ϕ≈20° ϕ≈<br />

(cosϕ≈ ϕ≈ ϕ≈0.94) ϕ≈ and seasonal variations of irradiation angle [∼0.87], rendering<br />

∼250 W/m2 . With conversion efficiency of 25%, the area would have to be ∼500 x 500 km2 .<br />

How about further losses?<br />

Nevertheless, the technical concept seems realistic, but there are big challenges to be tackled of<br />

how to transport the energy to the users and how to politically guarantee production and transport<br />

to the main users.


http://en.wikipedia.org/wiki/Milankovitch_cycles<br />

Past and future of daily average insolation at top of the atmosphere on the day of the summer solstice, at 65 N<br />

latitude. The green curve is with eccentricity e hypothetically set to 0. The red curve uses the actual<br />

(predicted) value of e. Blue dot is current conditions, at 2 ky A.D.<br />

Nicht zu verwechseln mit globalen Jahresmitteln der Insolation


http://www.climatedata.info/Forcing/Forcing/milankovitchcycles.html<br />

ABER<br />

Insolation veriiert bei den Milankowitch-Zyklen im globalen Jahresmittel um


Wie schnell muss die Solarenergie ausgebaut werden, um z.B. in 100 (oder gar 50) Jahren<br />

den Energiebedarf ausschließlich aus direkter Sonnenenergie zu decken?<br />

1% der verfügbaren Sonnenenergie (∼1015W) erreichen wir in 100 Jahren mit 4% jährlichem<br />

Wachstum, oder in 50 Jahren mit gut 8%<br />

Wachstum.<br />

Startwert ist die heute genutzte Sonnenenergie (Photovoltaik, Sonnenkollektoren, solarthermische<br />

Kraftwerke) an: ∼1011-12 W.<br />

Gemäß [http://en.wikipedia.org/wiki/Solar_power#Economics] ist die Photovoltaik seit 2000<br />

jährlich um 40% gewachsen, und die installierte Leistung hat Ende 2010 fast 4 10 10 W erreicht,<br />

ein gutes Zehntel der oben genannten Schätzung, womit die anderen Methoden der<br />

Sonnenenergienutzung mit einbezogen werden sollen.<br />

E n/E o ist ≈ 3162. Aus lnP = ln(En/Eo)/tn folgen für jährliche Ausbauraten für für 50 Jahre 17.5 ±<br />

2.5 %, für 100 Jahre gut die Hälfte, weniger als das gegenwärtige Ausbautempo. Wenn der<br />

Energiebedarf langsamer wächst, genügen auch moderatere Ausbauraten der Sonnenenergie, weil<br />

wir auch weniger brauchen.


Wachstumsreichweiten Wachstumsreichweiten bzw. bzw. Wachstumsgrenzen<br />

Wachstumsgrenzen, Wachstumsgrenzen die vom solaren Energiestrom gesetzt sind,<br />

berechnet mittels tn = ln (En /Eo )/ln P unter verschiedenen Annahmen.<br />

Annahme: Obergrenze E n (Maximalwert: 100%). 0,89×10 17 W ( EIA „erneuerbarer Energiefluss“)<br />

Realistischer: E n (30, 10, 3, 1% von 0,89×10 17 W).<br />

Ausgangsverbrauch: heutiger Gesamtverbrauch E o = 1.6 10 13 W, (100% „Solarwirtschaft“).<br />

E n /E o ≈ 4000 „wahnsinnig“ hoch ( 1200, 400, 120, 40, nach obigen Prozentsätzen)<br />

Tabelle gibt Zeiten in Jahren (a) wieder, die sich für jährliche Nutzungszunahmen von 4, 3, 2, 1 und<br />

0.5% ergeben.<br />

Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle 11 11 11 11 Wachstumsreichweiten Wachstumsreichweiten Wachstumsreichweiten Wachstumsreichweiten der der der der Sonnenenergie Sonnenenergie Sonnenenergie Sonnenenergie unter unter unter unter verschiedenen<br />

verschiedenen<br />

verschiedenen<br />

verschiedenen<br />

Annahmen.<br />

Annahmen.<br />

Annahmen.<br />

Annahmen.<br />

Wachstum Wachstum EEEE nnnn nnnn /E /E /E /Eoooo<br />

oooo<br />

4%<br />

4000 4000<br />

210<br />

1200 1200<br />

180<br />

400 400 400<br />

150<br />

120 120<br />

120<br />

40 40. 40<br />

94<br />

2% 420 360 300 240 186<br />

1% 830 710 600 480 370<br />

0,5% 1660 1420 1200 960 740<br />

Bedenken wir aber, dass wir auch in <strong>Zukunft</strong> die Sonnenenergie<br />

möglichst ungestört und unumgeleitet für die Aufrechterhaltung<br />

unserer Umwelt benötigen.<br />

Wieviel Wieviel Energie Energie brauchen, brauchen, wollen wollen wir wir ?<br />

?


Überbevölkerung, Hunger, Megastädte<br />

Foto: AFP, AFP


Offene Fragen<br />

•Solarenergiegewinnung großtechnisch oder regional – lokal?<br />

•Können sich „Sonne und Wind“ problemlos ergänzen?<br />

•Klimatische Folgen massiver Umverteilung des Eintrags und Umsatzes<br />

der Solarenergie?<br />

•Entwicklung ausreichender Speicherkapazitäten?<br />

•Transport elektrischen Stroms über große Entfernungen?<br />

•Reaktionen der Weltwirtschaft auf akuten Kraftstoffmangel?<br />

•Wird Desertec politisch ausreichend unterstützt? Alternativen?<br />

•Was können wir tun, um die Öffentlichkeit auf die Energiewende<br />

einzustimmen?


Questions asked by Jochen Kümpel, President BGR<br />

• Can such a desirable big change be realized in a socially and politically compatible way<br />

and, at the same time, accepted democratically? What will the next elections be?<br />

• If we reduce consumption, what about jobs or unemployment, what about the<br />

dependent families? Can one guarantee that the jobs are secure?<br />

• What about the majority (80%) in the world as well as in Europe, America etc. who<br />

can only dream of “our” standard of living and cannot improve it without economic<br />

growth?<br />

• Who can guarantee that such a development will not lead to a new radicalism?<br />

• Do new solutions not have to arise out of the dynamics of the societies and the<br />

stresses, they are exposed to, instead of coming from an omniscient world leader, who<br />

governs dictatorially?<br />

• Who would have the power and knowledge to create the new world mechanism?


Unsolved problems and utopian solutions<br />

• Exploding financial markets totally ignore humanity. Shareholder value and profits<br />

are more important than service to the people. Energy companies do not invest in<br />

power networks, because the return is too low: let the public pay! – Include the<br />

economic and financial powers into the system of power balancing of legislation,<br />

government and jurisdiction.<br />

• Destructive competition on all levels and in all traits of life must give way to a more<br />

cooperative international system of controlling world affairs, some kind of a super UN.<br />

• Growth? – Growth need not necessarily increased consumption. Growth must<br />

involve increased efficiency and miniaturization, hence save energy and improve<br />

environmental compatibility and sustainability, ... Improvements have already been<br />

accomplished: more efficient cars, cleaner air and water.<br />

• Sichere Energievorsorge ohne Geowissenschaften nicht möglich (Johannes Heithoff, RWE, „Rote<br />

Hefte“ 1/2011) – Aber immer schneller? Zu schnell?


Weiter so wie bisher, nur schneller und schneller?<br />

Oder Es gibt bewusster auch schöne leben, Bilder weniger – wie verschwenderisch?<br />

lange noch?<br />

Weniger anspruchsvoll?<br />

Vorbildhafter?<br />

Statt den Kopf in den Sand zu stecken,<br />

Ärmel aufkrämpeln und anpacken!<br />

Sehen wir<br />

Danke<br />

die Sonne<br />

für die<br />

aufgehen?<br />

Aufmerksamkeit<br />

Es wird von uns abhängen<br />

– von uns allen<br />

Danke für die<br />

Aufmerkasamkeit


Anhang Vorräte


Limits of reserves and resources<br />

• Availability and exploitability of resources, W (non-renewable)<br />

• Strength of fluxes, F, and efficiency ηηηη of use (renewable)<br />

• Tolerability of environment conditions (waste heat)<br />

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

1) Reserves, Resources W [J] are exhaustible<br />

coal, oil, gas, uranium, earth rotation (tidal power)<br />

2) Fluxes F [J/a] are renewable, but finite<br />

geothermal, solar (hydro-, wind-, wave-, biopower, photovoltaic,<br />

sun collectors, etc.) – Efficiency always ηηηη < 1, mostly


Finite reserves and resources<br />

Data source BGR 2009: Energierohstoffe 2009,<br />

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover, 2009<br />

Reserves (proven and economically extractable) plus Resources (geologically proven but not yet<br />

extractable and only expected geologically) = SUM<br />

equivalent<br />

etc.<br />

cost<br />

Coal 16×10 12 t SKE 1) × 2.9×10 10 J/t = W ≈ 46×10 22 J<br />

Oil 0.25 ×10 12 t × 4×10 10 J/t = W ≈ 1.1×10 22 J<br />

Gas 4.3×10 11 m 3 × 3.8×10 10 J/m 3 = W ≈ 1.6×10 22 J<br />

HC2) 3×1012 t 1)<br />

oe × 3.8×1010 J/m3 = W ≈ 12×1022J U3) +Th 1×107 t ×6×1014J/t = W ≈ 0.9×1022 U J<br />

3) +Th 1×107 t ×6×1014J/t = W ≈ 0.9×1022J Total W ≈ 60·1022J Earth rotation W ≈ 2.2×10 29 J<br />

1) SKE anthracite equivalent; oe = oil<br />

2) Unconventional hydrocarbons as oil sand, oil shale, gas hydrate,<br />

3) at 30 $/kg production<br />

Given W [J], the present annual consumption E o ≈ 1.6×10 13 [W] ≈ 5×10 20 [J/a] and assuming 3% annual<br />

growth or P = 1.03, t n = log(lnP·W/E o + 1)/logP (eq. 4) renders time limits t n (in years) for each commodity<br />

W individually and for the Total assumed to provide for the total annual consumption E o.<br />

Of course, the results give not more than numbers, orders of magnitude.<br />

They imply that the commodities or their total would be unrealistically exhausted abruptly.


Die Grenzen / Reichweiten hängen stark vom Wachstum ab<br />

Verbrauchswachstum, Bevölkerung, Wirtschaft, Bruttosozialprodukt (BSP)<br />

Exponentiell<br />

Exponentiell-dynamische Exponentiell dynamische Reichweiten Reichweiten der der Energievorr<br />

Energievorräte Energievorr te te (konventionell, (konventionell, nicht nicht-konventionell,<br />

nicht konventionell,<br />

Reserven, Reserven, Ressourcen); Ressourcen); Ressourcen); angenommene angenommene angenommene jjährliche<br />

j hrliche Wachstumsraten<br />

Wachstumsraten<br />

Rohstoff W[10 21 J] E o [10 18 J] W/E o [10 3] 4% 3% 2% 1% 0.5% 0%<br />

Kohle 1) 500 165 3 000 122 152 207 343 540 3000<br />

Erdöl 27 165 164 51 60 73 97 120 164<br />

Erdgas 100 123 813 89 109 143 223 320 800<br />

U & Th 10 34 294 65 77 97 139 180 300<br />

Total Total2)<br />

640 640 500 500 1280 1280 100 124 124 165 165 265 265 395 395 1300<br />

1300<br />

(U&G) 3) 2300 500 4600 140 166 230 385 636 4600<br />

W rot 2 10 6 500 4 10 6 305 395 570 1060 1980 4 000 000<br />

W th 10 4 500 2 10 4 170 215 302 530 923 20 000<br />

1) Hartkohle und Weichbraunkohle; 2) Nach Tabelle 6; Zahlen aufgerundet; 3) Uran im Meer und Gashydrate optimistisch geschätzt


3<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

0<br />

426 a<br />

36 a total reserves<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

1 80 100 10 000 1 000 000 W/Eo Flux, renewable<br />

4% annual growth rate<br />

3<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

0<br />

-0.5<br />

-1<br />

Years<br />

100<br />

10<br />

1<br />

Reihe1<br />

230 a total solar energy<br />

Finite resources<br />

4% annual growth rate<br />

4.4 10 8 Earth rotation<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

7600<br />

7600<br />

1 100 10 000 1 000 000 E n/E o<br />

Years<br />

100<br />

10<br />

1<br />

Reihe1


Quelle Zittel (2008)


Calculation of time limits of, say, 3% annual growth<br />

Percentage growth ≡ exponential growth or geometrical progression<br />

E n = E oP t n (1)<br />

Take the logarithm, e.g log 10 of (1) → t n = log(E n /E o )/log P (2)<br />

tn = time (in years) until the annual consumption equals the available flux: E = En = F<br />

P = 1+0.01p = growth factor p.a., where p = growth rate p.a. [%]<br />

t = non-dimensional time in years, a, from today [t = t*/a; t*= dimensional time, 1a = 3.16·107 s]<br />

tn = time (in years) until a limiting annual rate En is reached [number]<br />

E = E(t) ≈ EoPt annual rate of energy consumption [in J/a] [J, if taken as energy]<br />

E Eo= o= current rate of energy consumption [J/a]<br />

E n= limit of E (supply or tolerability) after n years [J/a], F = flux, „renewable“ (E n < F)<br />

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

W = W(t) = finite exhaustible resource or reserve<br />

W u(t) = o ∫ t E(ττττ)dττττ = E o (P t – 1)/lnP (3)<br />

(o∫ t n E(τ)dτ = Eo o∫ t n P τ dτ = Eo (P τ /lnP)|o tn )<br />

take the logarithm of (3) → t n = log(lnP·W/E o + 1)/logP (4)<br />

W u = W u(t) used, consumed, expended [J]; W o = resource at t o<br />

W = W o – W u = resource left over, residual reserve (W u(t) < W) [J],<br />

t n = time (in years) since t o until the reserve is exhausted: W(t n) = 0


Efficiency<br />

Geothermal energy hypothetical maximum efficiency ηηηη < 0.1, unimportant relative to E o<br />

Solar energy – suffers severe degradation, when converted.<br />

Direct transformation of solar into electrical energy:<br />

Albedo 30%, assumed 1 to 10% of only continental area (30%) with a 50% device → global efficiency of<br />

ηηηη ≈ 0.003 (0. 3%).<br />

High area efficiency (0.5) on fields of surface area (e.g. Desertec) covered by photovoltaic plants would<br />

transport


Comments<br />

• The calculated numbers are but numbers<br />

• But the numbers give a feeling for the time perspective of growth: It is only decades<br />

or order of 100 years! That is much shorter than discussed for safe storage of<br />

nuclear waste!<br />

• Energy mix („Total“ plus renewable energy forms) increases the dynamic life times.<br />

The individual items are not the exclusive energy sources; but...<br />

• Realistically, growth rates begin to decrease long before exhaustion; exploitation<br />

cannot go on at constant growth rate till abrupt exhaustion, since finding and extracting<br />

new fields becomes increasingly energy-intensive and and expensive, until efficiency is<br />

reduced to zero.<br />

• After maximum production, zero growth is reached, supply begins to phase out quasiexponentially.<br />

Thus, the end of growth is different from the calculated times.<br />

• A counter argument:‚life times‘ (known reserves divided by annual consumption) so<br />

far remained about constant, as much was found, as was increasingly consumed. –<br />

This is true only on the rising branch of consumption, it will certainly not go on for<br />

ever, since Earth is finite. 10 times the present resources make no great difference.<br />

• A remark on the exponential function: The dynamic time limit of any energy mix is<br />

shorter than the sum of the individual limits (122 a versus 243 a).


Time perspectives of waste heat – fusion energy<br />

Waste heat will become significant, if fusion reactors will ever be realized.<br />

• A hypothetical example of tolerability<br />

How long does it take at 3% annual growth rate to heat Earth to solar brightness or radiation density?<br />

(E n ≈ 3.2·10 22 W ≈ 10 30 J/a at 6000 K corona temperature)?<br />

Answer: t n ≈ 760 a<br />

• Moderate example: How long does it take till ΔΔΔΔT E = 2 K?<br />

Add ΔM to natural radiation balance, increasing temperature by ΔTE and outward radiation. Solar irradiation<br />

received by area, πR2S, reduced by albedo A = 0.3, redistributed to total surface, 4πR2 received by area, πR outward radiated<br />

2S, reduced by albedo A = 0.3, redistributed to total surface, 4πR2 outward radiated<br />

according to the Stefan-Boltzmann law. Total balance :<br />

(1–A) ππππR 2 S + ΔΔΔΔM = 4ππππR 2 εεεε σσσσ T E 4 → TE = {[(1–A) ππππR 2 S + ΔΔΔΔM]/[4ππππR 2 εεεε σσσσ]} 1/4 ,<br />

(radiation constant σ = 5.67×10 –8 Wm –2 K –4 ; factor ε = 0.55, radiation temperature T E ≈ 288 K, greenhouse effects, Earth not<br />

a black radiator).<br />

For small temperature changes: ΔΔΔΔT E = ΔΔΔΔM/[4T E 3 (4ππππR 2 εεεε σσσσ)]<br />

with ΔΔΔΔT E = 2K, ΔΔΔΔM ≈ 3·10 15 W ≈ 10 23 J/a, ΔΔΔΔM/E o ≈ 200<br />

and 3% annual growth rate it takes t n ≈ 180 a<br />

If lasting longer ΔM and ΔT E will quickly increase.<br />

Today the influence is evident only in megacities and industrial districts (EOS, 89, 530-531, 2008).<br />

The time perspective is much shorter than discussed for storage of nuclear waste!


Comments<br />

• Remember: the calculations are not prophecy but prospects based on assumptions,<br />

geology, physics and mathematics!<br />

• The assumptions can be changed, physics and mathematics cannot.<br />

• Geological resources are uncertain but are not larger by orders of magnitude than estimated .<br />

• Energy mix of non-renewables and renewables lengthen the time perspective,<br />

however, exponential growth shortens the difference – it remains of order 100 a, unless the<br />

growth rates are reduced significantly.<br />

• Solar energy seems to have a large potential, if as massively developed as desirable, but<br />

unpredictable regional climate changes and political conflicts are anticipated.<br />

• Fusion energy, if employed without caution generates problematic waste heat.<br />

• Reducing energy consumption is the only safe road into the future.<br />

Prospects:<br />

• Qualitative growth must replace quantitative growth. A dynamic equilibrium economy will<br />

have to be established that goes without a growing energy demand.<br />

• Renewable energy will become important and necessarily, oil, gas, coal, uranium will be<br />

phased out. Possibly fusion energy will be realized, but caution!<br />

• Dreams of some unforeseen future energy source (cosmic?) equally run into the trap of waste<br />

heat if consumed on earth.


Can we give a brighter outlook?<br />

Will qualitative growth be possible without growth of energy expenditure?<br />

- Yes, but it requires reduction of energy consumption, hence<br />

→ changes in the economic system, e.g. taxation on the basis of energy<br />

consumption 1) , emphasize far-sighted investments.<br />

→ a reasonably modest material standard of living, not necessarily a loss of<br />

individual happiness and comfort,<br />

→ large potentials for moderation exist in view of the present wasteful living,<br />

→ growth philosophy must be moderated, otherwise demand for energy<br />

will rise despite temporary breaks 2) ,<br />

→ philosphy of material modesty and a dynamic equilibrium economy are<br />

goals that can save mankind beyond the ultimate energy crisis,<br />

→ The trinity of thermodynamics, world population and material standard of<br />

living must be brought into harmony with a fair human society<br />

1) Grahl, J & Kümmel, R.: Das Loch im Fass. Energiesklaven, Arbeitsplätze und die Milderung des Wachstumszwangs.<br />

Wissenschaft & Umwelt Interdisziplinär, Wien, 195-212, 2009<br />

2) GMIT, 40, Juni 2010, 18-19: „Energieverbrauch weiter gesunken“ (Jahresbericht 2009 der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen)<br />

und „Weltbank ruft Energienotstand aus“ (Studie „Gehen die Lichter aus?“, Financial Times Deutschland, 6. Apr. 2010)


Was sind schleichende Naturgefahren? Gleichgültigkeit und<br />

Wegsehen, Ablehnung und Gegnerschaft aus Glauben an Wachstum und Gewinne behindern<br />

oder verhindern notwendige Schritte.<br />

Typen von Krisen<br />

http://www.risknet.de/fileadmin/template_risknet/images_content/Abb1-Krisenmanagement-20110104.jpg


Kontinuum: Ereignis bis zu schleichender Katastrophe<br />

Katastrophale Ereignisse<br />

Meteoriteneinschlag Astronomie Sekunden<br />

Erdbeben Geophysik, Geodäsie Minuten – Stunden<br />

Vulkanausbruch<br />

Krisen<br />

Geochemie, Geophysik, Geodäsie Minuten – Monate<br />

Hurrikane, Taifune Meteorologie Stunden – Tage<br />

Überschwemmung, Fluten Meteorologie Tage – Woche<br />

Hitzewelle, Kältewelle Meteorologie Wochen – Monate<br />

Dürre, Ernteausfall, Hungersnot Meteorol., Soziol., Ökon. Wochen – Monate<br />

Landflucht, Megastädte, Soziologie, Ökonomie Monate – Jahrzehnte<br />

Motorisierung, Verkehrsinfarkt Soziol., Technik, Ökon. Jahre – Jahrzehnte<br />

Pandemien Medizin, Soziologie Wochen – Jahre<br />

Schleichende Katastrophen<br />

Luftverschmutzung Meteorol., Soziol., Ökon. Jahre –Jahrzehnte<br />

Bodenzerstörung, Winderosion Pedologie, Meteorologie Jahrzehnte<br />

Versauerung der Ozeane Ozeanographie Jahrzehnte – Jahrhundert<br />

Klima Meteorol., Klimatologie Jahrzehnte – Jahrhundert<br />

Abschmelzen der Eiskappen, Geophysik Jahrhunderte<br />

Meeresspiegelanstieg Ozeanogr., Meteorol, Klimatol.<br />

Erschöpfung der Rohstoffe Geol., Geoph., Ökon. Jahrzehnte –Jahrhunder<br />

Energiekrise


Haben Geophysiker, Geologen zu all dem was zu sagen?<br />

Sicher zu Erbeben und Vulkanausbrüchen: Zwar erlebt der Mensch sie als Ereignisse,<br />

doch bereiten sie sich über längere Zeiträume vor – haben also etwas von<br />

„schleichenden Katastrophen“. Wir müssen darüber informieren!<br />

Bei den genannten Krisen sind vor allem Nachbardisziplinen wie Meteorologie und<br />

Ökonomie, Soziologie, Technik und Medizin gefragt, aber im System Erde-Mensch<br />

spielen viele Rückkopplungsprozesse mit, die auch uns angehen.<br />

Auch können wir vielfältige geophysikalische Überwachungsmethoden einsetzen.<br />

Die offensichtlich schleichenden Katastrophen haben unzählige geophysikalische<br />

Aspekte: Überwachung, Fernerkundung, Vorhersage, Modellierung, Exploration, ...


Ice level 100 years ago<br />

Unsurmountable limits of growth are manifest in<br />

the physics of energy conservation<br />

– 1 st and 2 nd law of thermodynamics –<br />

and the exponential function describing growth<br />

It is simply an exersize of calculation!<br />

How much time do we have?


Was tun wir?<br />

Weiter so wie bisher, nur schneller und schneller?<br />

Oder bewusster leben, weniger verschwenderisch?<br />

Weniger anspruchsvoll?<br />

Vorbildhafter?<br />

Statt den Kopf in den Sand zu stecken,<br />

Ärmel aufkrämpeln und anpacken!<br />

Sehen wir die Sonne aufgehen?<br />

Es wird von uns abhängen<br />

– von uns allen

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