2. Herausforderndes Verhalten - Psychologie-Fricke.de
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<strong>2.</strong> <strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
<strong>2.</strong>1 <strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
<strong>2.</strong>2 Das Humanistische Menschenbild<br />
<strong>2.</strong>3 Das Normalisierungsprinzip<br />
<strong>2.</strong>4 Pflegeverständnis
<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
Problemverhalten<br />
<strong>Verhalten</strong>sauffälligkeit<br />
Stören<strong>de</strong>s <strong>Verhalten</strong><br />
<strong>Verhalten</strong>sstörung<br />
Essen, 06.11.2008 Umgang mit <strong>de</strong>menziell erkrankten Menschen
<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
Intrinsischer Ursprung <strong>de</strong>s <strong>Verhalten</strong>s vs.<br />
Einfluss <strong>de</strong>r Umgebung als Auslöser<br />
<strong>Verhalten</strong>sauffälligkeiten = <strong>Verhalten</strong><br />
entspricht nicht <strong>de</strong>r Norm und fällt auf<br />
<strong>Verhalten</strong>sstörungen o<strong>de</strong>r<br />
<strong>Verhalten</strong>sprobleme: enthalten bewerten<strong>de</strong><br />
Komponente mit negativer Konnotation<br />
Fokussierung auf „Abstellen“ <strong>de</strong>s <strong>Verhalten</strong>s<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
„Auffälligkeiten“ im <strong>Verhalten</strong> ausschließlich<br />
als Störfaktor<br />
Interventionen zielen auf Beeinflussung/<br />
Vermeidung <strong>de</strong>s als störend empfun<strong>de</strong>nen<br />
<strong>Verhalten</strong>s<br />
In Einrichtungen generell Einschränkungen<br />
<strong>de</strong>r Selbstbestimmung durch<br />
Organisationsstrukturen, Routine und<br />
Betreuer<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
Einengung o<strong>de</strong>r Verletzung <strong>de</strong>r<br />
Selbstbestimmung<br />
Motivation verlorene Freiheit zu sichern<br />
o<strong>de</strong>r zurück zu gewinnen<br />
Angst, Enttäuschung, Wut und<br />
Aggression<br />
<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong> kennzeichnet<br />
<strong>Verhalten</strong>sweisen, die die Umgebung<br />
herausfor<strong>de</strong>rn<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
Umwelt reagiert oft mit Unverständnis o<strong>de</strong>r<br />
Abwehr<br />
Verstärkung <strong>de</strong>r <strong>Verhalten</strong>sweisen<br />
<strong>Verhalten</strong>sweisen meistens unvorhersehbar,<br />
Häufigkeit, Dauer, Intensität <strong>de</strong>s Auftretens<br />
stark wechselnd<br />
Fehlen<strong>de</strong> gültige Definition von<br />
„<strong>Verhalten</strong>sstörungen“<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
Einschränkungen in Kommunikation über<br />
Probleme und Bedürfnisse<br />
Betroffenen können nur durch<br />
Verän<strong>de</strong>rungen im <strong>Verhalten</strong> auf sich<br />
aufmerksam machen<br />
Erkennen <strong>de</strong>r zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n<br />
Problematik erfor<strong>de</strong>rt intensive<br />
Beobachtung und Kenntnis <strong>de</strong>r Biographie<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
<strong>Verhalten</strong> und <strong>Verhalten</strong>sstörungen =<br />
soziale Konstruktion aus Prozess <strong>de</strong>r<br />
Interaktion zwischen <strong>de</strong>m Subjekt, mit <strong>de</strong>n<br />
gegebenen bio-psycho-somatischen<br />
Voraussetzungen und <strong>de</strong>n Normen <strong>de</strong>r<br />
Gemeinschaft<br />
<strong>Verhalten</strong> hat für <strong>de</strong>njenigen,<br />
<strong>de</strong>r sich verhält, immer einen<br />
Sinn!!!<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
Ist sinnhafter Ausdruck <strong>de</strong>r menschlichen<br />
Psyche<br />
Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> <strong>Verhalten</strong>sweisen =<br />
Resultat <strong>de</strong>r Unfähigkeit „sich<br />
verständlich zu machen“<br />
Reaktion auf eine Welt, die einem nicht<br />
mehr vertrauensvoll und verlässlich ist<br />
(Jantzen et al. 2001)<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
psychosoziale Perspektive: intrinsische und<br />
extrinsische Faktoren als Ursache<br />
Ursache in interpersonellem Kontext<br />
unterliegt ständigen Verän<strong>de</strong>rungen<br />
Fokus auf diejenigen, die sich durch<br />
bestimmtes <strong>Verhalten</strong> von <strong>de</strong>menziell<br />
erkrankten Menschen herausgefor<strong>de</strong>rt fühlen,<br />
z. B. Angehörige, Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, Bewohnerinnen und Bewohner<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
Formen herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n <strong>Verhalten</strong>s:<br />
Agitation<br />
Apathie<br />
Aggression<br />
Akustische Störungen<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Agitation<br />
Agitation gehört zu <strong>de</strong>n häufigsten und<br />
dauerhaften <strong>Verhalten</strong>sweisen, gefolgt<br />
von Depressivität, Angst und<br />
Aggressivität<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Agitation<br />
Ursache für agitierten <strong>Verhalten</strong>sweisen<br />
unterteilt in 4 Gruppen:<br />
Stimmungen und Bedürfnisse: Depression,<br />
Frustration, Einsamkeit, Langeweile,<br />
Verlangen nach Aufmerksamkeit<br />
Geschehnisse: <strong>Verhalten</strong> von Mitbewohnern,<br />
Pflegehandlungen (Ba<strong>de</strong>n, Hilfe bei <strong>de</strong>r<br />
Mahlzeiteneinnahme u. a.), wenn jemand <strong>de</strong>m<br />
Kranken zu nahe kommt,<br />
Territorialverletzungen<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Agitation<br />
Behin<strong>de</strong>rungen: Verwirrtheitszustän<strong>de</strong>,<br />
Defizite im AEDL-Bereich, Unverarbeitete<br />
Konflikte aus <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
Umwelt: soziale Dichte (>11 Personen im<br />
sozialen Umfeld), Alleinsein<br />
Erhöhte Wan<strong>de</strong>raktivität wenn Frem<strong>de</strong> in<br />
Umgebung wahrgenommen<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Apathie<br />
Passivität o<strong>de</strong>r Apathie gehören zu <strong>de</strong>n häufig<br />
auftreten<strong>de</strong>n <strong>Verhalten</strong>sweisen<br />
Jedoch oft nicht als belastend empfun<strong>de</strong>n<br />
nur selten behan<strong>de</strong>lt<br />
Kann weitere herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />
<strong>Verhalten</strong>sweisen nach sich ziehen<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Aggression<br />
einer <strong>de</strong>r häufigsten Grün<strong>de</strong> für eine<br />
Heimaufnahme<br />
Schwierigkeiten einen Heimplatz zu<br />
bekommen<br />
Prävalenz von Aggression variiert sehr<br />
stark<br />
In psychiatrischem Setting zwischen<br />
40% und 50 %<br />
Verbale Aggression scheint häufiger<br />
aufzutreten als körperliche<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Aggression<br />
Arten tätlich aggressiven <strong>Verhalten</strong>s:<br />
– Kneifen / Packen 42%<br />
– Schlagen / Boxen 30%<br />
– Stoßen / Schieben 19%<br />
– Spucken 5%<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Aggression<br />
tätliche Attacken <strong>de</strong>menzkranker<br />
Bewohner<br />
Verletzungen o<strong>de</strong>r körperliche<br />
Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Pflegekraft<br />
Abhängig von Schweregrad und<br />
Ausmaß <strong>de</strong>s Bewältigungsvermögens<br />
Persönliche Krise<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Aggression<br />
Milieu- und Institutionsbezogene Ursachen<br />
– unzureichen<strong>de</strong> Personalbesetzung,<br />
hektische Routinen, hoher Streß, Mangel an<br />
Ausbildung o<strong>de</strong>r Weiterbildung<br />
– unzureichen<strong>de</strong> Kommunikation im<br />
Pflegeteam<br />
– das Fehlen von Mitarbeiterrechten<br />
– Angst und Unsicherheit vor Kündigungen<br />
– Gewalt von Vorgesetzten gegenüber<br />
Pflegekräften als Teil <strong>de</strong>r Arbeit aufgefasst<br />
wird<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Aggression<br />
Physiologisch-biologische Ursachen<br />
– durch Krankheitsprozess selbst o<strong>de</strong>r durch<br />
Folgen und Begleitumstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Krankheit<br />
bedingt. Degeneration verschie<strong>de</strong>ner<br />
Bereiche <strong>de</strong>s Gehirns<br />
Mangel an Serotonin<br />
för<strong>de</strong>rt Aggressivität<br />
– Psychiatrische Symptome (Wahn,<br />
Halluzination, Fehlwahrnehmung)<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Aggression<br />
- Medikamente: Nebenwirkungen <strong>de</strong>r<br />
Psychopharmaka vom Typus <strong>de</strong>r<br />
Benzodiazepine gesteigertes aggressives<br />
<strong>Verhalten</strong><br />
- Schmerzen: chronischer/akuter, Mobilisation,<br />
Infekte, Erkrankungen, sprachliches<br />
Unvermögen Auskunft über die Schmerzen<br />
und Intensität zu geben, Aggressives<br />
<strong>Verhalten</strong> als Reaktionsweise auf <strong>de</strong>n<br />
Schmerz<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Aggression<br />
Physische Umweltfaktoren<br />
Lärm, unzureichen<strong>de</strong>s Licht und<br />
Temperatur können Ursachen sein<br />
Vermeidung von Überstimulierungs- bzw.<br />
Unterstimulierungsphänomenen<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Aggression<br />
70- 88% <strong>de</strong>r tätlichen Angriffe richten sich<br />
gegen Pflegekräfte<br />
tätliche Aggressionen bei folgen<strong>de</strong>n<br />
Pflegehandlungen: Anklei<strong>de</strong>n / Umziehen<br />
4%, Transportieren, Drehen 22%, Hilfe bei<br />
<strong>de</strong>r Nahrungsaufnahme 8%, Ba<strong>de</strong>n 6%<br />
Angriffe überwiegend in <strong>de</strong>n<br />
Bewohnerzimmern
<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Aggression<br />
• Tageszeiten entsprechen <strong>de</strong>r Intensität<br />
<strong>de</strong>r Pflegehandlungen: Vormittags und<br />
mittags (7.00 - 1<strong>2.</strong>00 h bzw. 7.00 - 15.00h)<br />
50%,<br />
• Spitzenwerte bei <strong>de</strong>r Morgenpflege<br />
zwischen 8.00und 11.00<br />
• im Winter (34,6 Prozent) und im Frühling<br />
(35,9 Prozent) häufiger Aggressionen<br />
beobachtet wer<strong>de</strong>n als im Sommer (26,9<br />
Prozent) o<strong>de</strong>r gar im Herbst (2,6 Prozent)<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Aggression<br />
Zusammensetzung <strong>de</strong>r Bewohnerschaft<br />
(Homogenität/ Heterogenität)<br />
Verletzungen <strong>de</strong>r persönlichen Sphäre als<br />
häufigste Ursache für tätliche<br />
Aggressionen Demenzkranker gegenüber<br />
Mitbewohnern (Revierverhalten,<br />
Verteidigung <strong>de</strong>r eigenen Habseligkeiten)<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Akustische Störungen<br />
Umstän<strong>de</strong> im Kontext <strong>de</strong>s<br />
Schreiverhaltens<br />
– Einsamkeit<br />
– Pflegehandlungen mit Körperkontakt<br />
– Am häufigsten auf <strong>de</strong>r Toilette<br />
– An zweiter Stelle im Bewohnerzimmer<br />
– Am seltensten Schreiverhalten in<br />
Gemeinschaftsräumlichkeiten<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Akustische Störungen<br />
für Nicht-Demente noch ertragbare Reize<br />
(Lautstärke u. a.) können für<br />
Demenzkranke bereits eine Überfor<strong>de</strong>rung<br />
und damit Stresssituation darstellen<br />
akustischen <strong>Verhalten</strong>sweisen bei<br />
Reiz<strong>de</strong>privation als Selbststimulierung<br />
angesichts fehlen<strong>de</strong>r Reize<br />
Bewohnerzimmer hinsichtlich Stimulierung<br />
und Sozialkontakte regelrechte „Fallen“<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Akustische Störungen<br />
gehäuft am Abend<br />
Zunahme <strong>de</strong>r Vokaläußerungen im Laufe <strong>de</strong>s<br />
Tages: niedrigste Quote morgens zwischen 8<br />
und 9 Uhr<br />
abends zwischen 7 und 8 Uhr die höchste<br />
Beleg für Sundowning<br />
An Wochenen<strong>de</strong>n häufiger als in <strong>de</strong>r Woche<br />
geringere Personaldichte<br />
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<strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong>-<br />
Akustische Störungen<br />
soziale Umwelt wichtiger Faktor für<br />
akustischen Störungen geringste<br />
Lautäußerungen wenn 2 - 5 Personen in<br />
Umfeld<br />
Musikdarbietungen leicht positiven<br />
Einfluss auf akustische Störungen<br />
Schlafstörungen haben Einfluss auf<br />
stören<strong>de</strong> Vokaläußerungen<br />
weniger Schlaf = mehr akustische<br />
Störungen<br />
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<strong>2.</strong> <strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
<strong>2.</strong>1 <strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
<strong>2.</strong>2 Das Humanistische Menschenbild<br />
<strong>2.</strong>3 Das Normalisierungsprinzip<br />
<strong>2.</strong>4 Pflegeverständnis
Das humanistische Menschenbild<br />
Grundlage Vorstellung von eigenständiger, in<br />
sich wertvoller Persönlichkeit<br />
Je<strong>de</strong>r Mensch hat Anspruch darauf, als er<br />
selbst anerkannt zu wer<strong>de</strong>n und als<br />
wertvolles Mitglied einer sozialen<br />
Gemeinschaft wirken zu können<br />
Ich-I<strong>de</strong>ntität im Mittelpunkt (Erikson 1981)<br />
Selbstbild, um sich selbst und<br />
Wertvorstellungen gegenüber an<strong>de</strong>ren<br />
darzustellen (Rogers 1983)<br />
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Das humanistische Menschenbild<br />
Menschliches <strong>Verhalten</strong> = komplexer<br />
Prozesses<br />
Wird subjektiv gestaltet<br />
beinhaltet bewusste und unbewusste<br />
Aktionen/Reaktionen<br />
<strong>Verhalten</strong> wird im Rahmen <strong>de</strong>s sozialen Seins<br />
aufgenommen, interpretiert und beantwortet<br />
Konstruktion einer gemeinsame Wirklichkeit<br />
Essen, 06.11.2008 Umgang mit <strong>de</strong>menziell erkrankten Menschen
Das humanistische Menschenbild<br />
Demenz<br />
Kontrollverlust<br />
Brüchige Ich-I<strong>de</strong>ntität<br />
Abhängigkeit von an<strong>de</strong>ren wächst<br />
+ organisationsbedingte Fremdbestimmung<br />
+ Destabilisierung durch<br />
Umgebungsverän<strong>de</strong>rung<br />
Unsicherheit und Angst<br />
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Das humanistische Menschenbild<br />
Verlust <strong>de</strong>r Symbolisierungsfähigkeit =<br />
Verlust <strong>de</strong>r gemeinsamen Welt<br />
unterschiedlichen Situationsverständnis<br />
wechselseitig sich nicht ergänzen<strong>de</strong><br />
Handlungsfolgen in Interaktionen<br />
Schein Sein<br />
Irrtum Wahrheit<br />
Trivialität Be<strong>de</strong>utung<br />
Nebensächlichkeiten Wesentlichem<br />
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<strong>2.</strong> <strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
<strong>2.</strong>1 <strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
<strong>2.</strong>2 Das Humanistische Menschenbild<br />
<strong>2.</strong>3 Das Normalisierungsprinzip<br />
<strong>2.</strong>4 Pflegeverständnis
Das Normalisierungsprinzip<br />
Ursprung in <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenhilfe<br />
Normalisierung = normales Leben trotz<br />
Beeinträchtigung durch Demenz<br />
Lebensqualität entspricht <strong>de</strong>r von nichtbeeinträchtigten<br />
Mitmenschen<br />
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Das Normalisierungsprinzip<br />
Normalisierung = Selbstbestimmung,<br />
Autonomie und das Gefühl, Person sein zu<br />
können<br />
Lebensqualität eines normalen Alltags soll<br />
empfun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können<br />
Stärkung <strong>de</strong>s Vertrauens in eigene<br />
Fähigkeiten, Wahlmöglichkeiten und<br />
Mitsprache bei Entscheidungsprozessen<br />
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Das Normalisierungsprinzip<br />
Beziehungsprozess zwischen Pflegen<strong>de</strong>n<br />
und Bewohnern als Kernelement<br />
Daraus ergeben sich:<br />
Dezentralisierung<br />
Alltagsorientierung<br />
Biografie- und handlungsorientierte<br />
Partizipation<br />
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<strong>2.</strong> <strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
<strong>2.</strong>1 <strong>Herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s</strong> <strong>Verhalten</strong><br />
<strong>2.</strong>2 Das Humanistische Menschenbild<br />
<strong>2.</strong>3 Das Normalisierungsprinzip<br />
<strong>2.</strong>4 Pflegeverständnis
Pflegeverständnis<br />
Alltag = unspezifisch, individuell,<br />
nicht klar umrissen<br />
Alltag = typische Elemente wie Arbeiten,<br />
Essen o<strong>de</strong>r Freizeit geglie<strong>de</strong>rt<br />
Alltag = potentiell unbegrenzt, beinhaltet<br />
unthematisierte, wenig<br />
reflektierte funktionale Abläufe<br />
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Pflegeverständnis<br />
Pflegeziel ist Erhalt o<strong>de</strong>r Verbesserung<br />
<strong>de</strong>s Wohlbefin<strong>de</strong>ns<br />
Wohlbefin<strong>de</strong>n = subjektiv empfun<strong>de</strong>nen<br />
Lebensqualität<br />
Adäquate Interpretation von <strong>Verhalten</strong><br />
<strong>Verhalten</strong> Ausdruck von Wohlbefin<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r Unwohlsein ?<br />
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Pflegeverständnis<br />
Stabilisierung <strong>de</strong>r Ich-I<strong>de</strong>ntität, durch eine<br />
anerkennen<strong>de</strong> Beziehungsgestaltung<br />
Menschen mit Demenz benötigen soziale<br />
Gemeinschaft mit hoher Verlässlichkeit<br />
Handlungskompetenz <strong>de</strong>r Mitarbeiter:<br />
nicht Beherrschung von<br />
Handlungsabläufen, son<strong>de</strong>rn Verstehens-<br />
und Interaktionskompetenz<br />
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Pflegeverständnis<br />
Erfüllung <strong>de</strong>r Bedürfnisse nach Trost,<br />
I<strong>de</strong>ntität, Beschäftigung, Einbeziehung<br />
und Bindung<br />
Beschäftigung = Bestätigung<br />
Pflege wirkt erhaltend, anpassend o<strong>de</strong>r<br />
wie<strong>de</strong>rherstellend auf physischen,<br />
psychischen und sozialen Funktionen <strong>de</strong>s<br />
zu pflegen<strong>de</strong>n Menschen<br />
Unterstützungen im Rahmen eines<br />
Problemlösungs- und Beziehungsprozesses<br />
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Wissen in an<strong>de</strong>ren Berufsgruppen<br />
Alle Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter müssen über eine<br />
zielgerichtete Qualifizierung,<br />
Grundkenntnisse zum Krankheitsbild<br />
Demenz sowie über angemessene<br />
Formen <strong>de</strong>r Umgangsweise mit<br />
Demenzkranken verfügen<br />
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