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3. Interventionsmöglichkeiten bei herausforderndem Verhalten

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<strong>3.</strong> <strong>Interventionsmöglichkeiten</strong> <strong>bei</strong><br />

<strong>herausforderndem</strong> <strong>Verhalten</strong><br />

<strong>3.</strong>1 Das NDB- Modell<br />

<strong>3.</strong>2 Biographische Orientierung<br />

<strong>3.</strong>3 <strong>Interventionsmöglichkeiten</strong>


need driven dementia<br />

compromised behaviour model<br />

Das NDB-Modell<br />

bedürfnisorientiertes <strong>Verhalten</strong>smodell<br />

<strong>bei</strong> Demenz<br />

Jedes <strong>Verhalten</strong> hat Gründe<br />

Handlungsmaxime: Suche nach Gründen<br />

Hilfsmittel für eine verstehende Diagnostik<br />

Bündelt gegenwärtigen Stand des Wissens<br />

Systematische Annäherung an<br />

herausfordernder <strong>Verhalten</strong>sweisen<br />

Essen, 06.11.2008 Umgang mit demenziell erkrankten Menschen


Das NDB- Modell<br />

Proximale, nahe Faktoren:<br />

– können herausfordernde <strong>Verhalten</strong>sweise<br />

auslösen<br />

– eher beeinflussbar<br />

– physiologische Bedürfnisse, wie z. B.<br />

Schmerzen, Hunger und Durst,<br />

Schlafstörungen, psychosoziale<br />

Bedürfnisse, Umgebungsreize (Licht und<br />

Geräusch), soziale Umgebung (Kontinuität<br />

des Personals, die Atmosphäre etc.)<br />

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Das NDB- Modell<br />

Hintergrundfaktoren = durch<br />

Interventionen kaum zu beeinflussen<br />

Erfassung von Risiken wie<br />

Gesundheitsstatus, physische und<br />

kognitive Fähigkeiten, aber auch<br />

Merkmale, die in die Krankheit<br />

mitgebracht wurden, wie<br />

Persönlichkeitseigenschaften oder die<br />

Reaktionen auf Belastungen.<br />

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Das NDB- Modell<br />

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Das NDB- Modell<br />

Konsequenz:<br />

herausforderndes <strong>Verhalten</strong> unter dem Aspekt<br />

eines Anpassungsversuchs betrachten<br />

beachten des Beitrags von Pflegebeziehung<br />

und Pflegeumwelt<br />

<strong>Verhalten</strong> als Versuch, sich auf anderer Ebene<br />

psychologischen Funktionierens anzupassen,<br />

auszudrücken, mitzuteilen, aus Situationen<br />

Sinn zu machen, sich gegenüber der Umwelt<br />

zu behaupten<br />

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Das NDB- Modell<br />

Leben in der Vergangenheit, anklammerndes<br />

(Bindungs-) <strong>Verhalten</strong>, Apathie und<br />

vollständiger Rückzug dienen Bewältigung<br />

von mächtigen Gefühlen wie Angst, Trauer,<br />

Verzweiflung<br />

differenzierte Kenntnis psychiatrischer<br />

Symptome, des psychopathologischen<br />

Befundes und seiner Ätiologie, um<br />

psychosozial bedingten Anteil nicht über zu<br />

bewerten und um der Gefahr zu entgehen, sich<br />

an nicht erreichbaren Zielen vergeblich<br />

abzuar<strong>bei</strong>ten<br />

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Das NDB- Modell<br />

Das NDB-Modell<br />

=<br />

Ausgangslage und Denkhinweis für<br />

verstehende Diagnostik<br />

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<strong>3.</strong> <strong>Interventionsmöglichkeiten</strong> <strong>bei</strong><br />

<strong>herausforderndem</strong> <strong>Verhalten</strong><br />

<strong>3.</strong>1 Das NDB- Modell<br />

<strong>3.</strong>2 Biographische Orientierung<br />

<strong>3.</strong>3 <strong>Interventionsmöglichkeiten</strong>


Biographische Orientierung<br />

<strong>Verhalten</strong> biographisch interpretiert<br />

strategische Funktionen der<br />

Lebensgeschichte: Biographie bietet<br />

Strukturprinzipien einer ganzheitlichen<br />

Versorgung<br />

Wissen um Lebensgeschichte = Wissen um<br />

<strong>Verhalten</strong>sweisen, Einstellungen,<br />

Alltagsrhythmus, Neigungen und<br />

Abneigungen<br />

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Biographische Orientierung<br />

Erleichtert den Zugang zu Verstehen vieler<br />

<strong>Verhalten</strong>s- und Reaktionsweisen<br />

Biographisches Wissen<br />

Klientel zentriertes Vorgehens<br />

erhöht Akzeptanz der Betroffenen<br />

bezüglich an ihnen vollzogenen Pflege- und<br />

Betreuungshandlungen<br />

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Biographische Orientierung<br />

Biographie als Element erhöhter<br />

Akzeptanz und Vertrautheit<br />

Altenpflegeheime relativ anonyme und<br />

unpersönliche Institution aber:<br />

Einrichtungen der Langzeitpflege mit einer<br />

durchschnittlichen Verweildauer von ca. 3<br />

Jahren<br />

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Biographische Orientierung<br />

Wahrnehmung reduziert auf die Kategorien<br />

„altersverwirrt“ und „schwerer Pflegefall“ <br />

Objekthaftes, psychosozial unbefriedigendes<br />

Interaktionsniveau<br />

Verhinderung einer Personenzentrierteren<br />

Wahrnehmung und Einstellung<br />

Negatives Abstraktum „Pflegefall“<br />

lebensgeschichtliche Kontext weist<br />

Parallelen zu eigenen Erfahrungen<br />

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Biographische Orientierung<br />

Biographie als Schlüssel zur Erklärung der<br />

<strong>Verhalten</strong>sweisen<br />

<strong>Verhalten</strong> aufgrund der bloßen Beobachtung<br />

kaum erklären<br />

Fremdheit des Auftretens führt zu<br />

Verunsicherungen und Ängsten <strong>bei</strong><br />

Pflegenden<br />

Erhöhte Auftretenshäufigkeit, Intensivierung,<br />

Fragmentierung<br />

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Biographische Orientierung<br />

Mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen<br />

weniger <strong>Verhalten</strong>skorrektur<br />

größerer Handlungsrahmen und begrenzte<br />

Autonomie<br />

Pflegemitar<strong>bei</strong>ter gewinnen<br />

Handlungssicherheit und gewisse<br />

Souveränität im Umgang<br />

Weniger Stress<br />

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Biographische Orientierung<br />

Biographie als Instrumentarium zur Optimierung<br />

der Pflege und Betreuung<br />

Probleme durch stark eingeschränkter<br />

Mitteilungsfähigkeit<br />

Interaktionsmuster „Versuch und Irrtum“<br />

Überforderung und Angst<br />

Verweigerungshaltungen<br />

Große Bedeutung: Wissen von Gewohnheiten,<br />

Ritualen und Eigenarten<br />

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Biographische Orientierung<br />

Konzept: „Kontinuität in der<br />

Lebensführung“<br />

Strukturelemente der Lebensgestaltung =<br />

Halt- und Orientierungspunkte im<br />

täglichen Geschehen<br />

Biographische Orientierung wirkt auf<br />

Stärkung der Identität und<br />

Selbstgewissheit<br />

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Biographische Orientierung<br />

Angehörige als Brücke zur Lebensgeschichte<br />

der Demenzkranken<br />

Position der Angehörigen im Heim<br />

Verhältnis zwischen Pflegemitar<strong>bei</strong>tern und<br />

den Angehörigen<br />

Aktivitäten der Angehörigen im Heim<br />

Aufgaben der Angehörigen in der<br />

Demenzpflege<br />

Aufgaben des Heimes <strong>bei</strong> der Integration der<br />

Angehörigen<br />

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<strong>3.</strong> <strong>Interventionsmöglichkeiten</strong> <strong>bei</strong><br />

<strong>herausforderndem</strong> <strong>Verhalten</strong><br />

<strong>3.</strong>1 Das NDB- Modell<br />

<strong>3.</strong>2 Biographische Orientierung<br />

<strong>3.</strong>3 <strong>Interventionsmöglichkeiten</strong>


Agitation - Interventionen<br />

Einbindung in strukturierte Aktivitäten<br />

(Fernsehen, Musikdarbietung, Gruppenoder<br />

Einzelbetreuung)<br />

Bedeutung von „positiven“ und<br />

„negativen“ Berührungen <strong>bei</strong> der Pflege<br />

und Betreuung beachten<br />

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Agitation - Interventionen<br />

Verbal agitiertes <strong>Verhalten</strong> korrelierte mit<br />

mangelnder Intimität der Kontakte,<br />

unabhängig, ob informelle oder formelle<br />

Begegnungen<br />

körperliche Faktoren (Infekte, Schmerzen)<br />

allgemeinmedizinische oder internistische<br />

Untersuchungen vornehmen<br />

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Agitation - Interventionen<br />

Nicht „störende <strong>Verhalten</strong>sweise“,<br />

sondern krankheitsangemessenes<br />

<strong>Verhalten</strong><br />

Stress- oder Überlastungsverhalten, sollte<br />

nicht durch Ruhigstellung der unruhigen<br />

Person behoben werden, sondern<br />

vorwiegend durch Beeinflussung der<br />

Milieu- und Interaktionsstrukturen, die<br />

dieses <strong>Verhalten</strong> verursachen<br />

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Aggression- Interventionen<br />

tätlich aggressives <strong>Verhalten</strong><br />

Demenzkranker als Produkt (abhängige<br />

Variable) der Qualität der Pflegeleistungen<br />

(unabhängige Variable)<br />

Qualität der Pflege bezieht Vertrautheit<br />

mit demenzkranken Bewohnern mit ein<br />

Beziehungs- oder Gruppenpflege: nur auf<br />

Basis gegenseitigem Vertrauens können<br />

Interaktionen gestaltet werden, die<br />

Körperkontakt erlauben<br />

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Aggression- Interventionen<br />

Reflektierte Pflege ( Untersuchung aus<br />

Schweden<br />

In der ersten Woche wurden 91 aggressive<br />

Handlungen beobachtet, in der 2. Woche 80, in der<br />

<strong>3.</strong> Woche 31, in der 4. Woche 28 , in der 5. Woche<br />

20 und in der 6. Woche nur noch 16 tätliche<br />

Aggressionen)<br />

Mitbewohner hinsichtlich ihrer<br />

Kompatibilität im Zusammenleben<br />

Stimulierungsniveau auf der Station<br />

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Aggression- Interventionen<br />

negative Auswirkungen von Über- und<br />

Unterstimulierungen<br />

Individuelle Stimulierungen<br />

physisch räumliche Umwelt kann<br />

Demenzkranke überfordern, zu Konflikten<br />

führen oder auch Angst erzeugen<br />

Wissen über <strong>Verhalten</strong>s-, Einstellungs- und<br />

Reaktionsweisen der Bewohner <strong>bei</strong> der<br />

Pflege und Betreuung<br />

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Aggression- Interventionen<br />

Empathie: in die Lebenswelt des<br />

Demenzkranken <strong>bei</strong> verschiedenen<br />

Reaktionsweisen einfühlen<br />

Biographisch orientierte Pflege:<br />

Berücksichtigung und Einbeziehung<br />

lebensgeschichtlicher Elemente in die<br />

Pflege (erhöht Vertrautheit und Sicherheit<br />

in der Pflege)<br />

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Aggression- Interventionen<br />

Würde des Bewohners berücksichtigen:<br />

Strategien die darauf abzielen, dem<br />

Erkrankten das Gefühl zu vermitteln, noch<br />

relativ selbständig wirken zu können und<br />

Einfluss auf eigene Lebensgestaltung zu<br />

besitzen Möglichkeit zu Entscheidungen<br />

Beobachtung des Bewohners hinsichtlich<br />

aufkommender Aggressivität<br />

(z. B. Wandern, ziellose Bewegungen,<br />

Änderungen des Gesichtsausdruckes, der<br />

Stimmung und des <strong>Verhalten</strong>s)<br />

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Akustische Störungen-<br />

Interventionen<br />

Demenzkranke sollten morgens nicht<br />

geweckt werden<br />

Nachts nicht für Toilettengang wecken<br />

Auf pharmakologische Schlafmittel<br />

(Barbiturate u. a.) weittestmöglich<br />

verzichten<br />

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Interventionsform Häufigkeit der<br />

Anwendung<br />

Effektivität<br />

Aufmerksamkeit und Gespräch 91% 52%<br />

Ermahnungen und Verweise 78% 28%<br />

Psychopharmaka 67% 38%<br />

Berühren 59% 26%<br />

Ignorieren 43% 11%<br />

Ausschluss/ Absondern 34% 12%


Akustische Störungen-<br />

Interventionen<br />

Pflegekräfte überwiegend (84%) nur eine<br />

Interventionsstrategie (z. B. verbaler<br />

Verweis), simultane Mehrfach-Intervention<br />

(z.B. Körperkontakt + Aufforderung) nur<br />

selten (16 Prozent)<br />

Erfolgsquote <strong>bei</strong> einfachem Vorgehen 45%,<br />

<strong>bei</strong> Mehrfach-Interventionen 80%<br />

Video von Familie und Einzelbetreuung<br />

größte Effekte ,<strong>bei</strong> Einzelbetreuung sogar<br />

rehabilitative Effekte<br />

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Akustische Störungen-<br />

Interventionen<br />

Aber: keinerlei generalisierende Effekte<br />

akustisches <strong>Verhalten</strong> nicht über<br />

Interventionsphase hinaus verringert<br />

Problemverhalten sorgfältig untersuchen<br />

Vielzahl von Gründen für Entstehung<br />

dieses <strong>Verhalten</strong>s<br />

keine Überreaktionen <strong>bei</strong> akuten verbalen<br />

Störungen<br />

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Akustische Störungen-<br />

Interventionen<br />

Personen mit geringem geistigem Abbau<br />

reagieren eher auf <strong>Verhalten</strong>sinterventionen<br />

<strong>bei</strong> fortgeschrittener Erkrankung wirken eher<br />

Maßnahmen zur Verbesserung des<br />

Wohlbefindens und der positiven<br />

Milieugestaltung<br />

Vermeidung von Aktivitäten in größeren<br />

Gruppen und die gemeinschaftliche<br />

Mahlzeiteneinnahme<br />

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Akustische Störungen-<br />

Interventionen<br />

Lärm und Aufregung vermeiden<br />

wohnlich vertrautes Milieu auf der Station<br />

ruhigen, gelassenen, langsamen und<br />

stetigen Pflegestil verwenden<br />

Pflege und Betreuungsangebote sollten<br />

möglichst als Einzelaktivitäten organisiert<br />

sein<br />

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Akustische Störungen-<br />

Interventionen<br />

Bewohner in Gemeinschaftsaktivitäten<br />

einbinden<br />

Hör- und Sehvermögen durch entsprechende<br />

Hilfsmittel maximieren<br />

Bewohner möglichst im Bereich mit viel<br />

Sozialkontakten und Verkehr platzieren<br />

Hintergrundgeräusche auf der Station<br />

produzieren<br />

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Akustische Störungen-<br />

Interventionen<br />

hochintensive Lichttherapie<br />

Vibratoren und Schaukelstühle<br />

aromatische Stimulierung (Kaffeegeruch)<br />

Schmerzen und Beschwerden?<br />

Bedürfnisse Hunger und Durst?<br />

vertrauten Angehörigen in die Betreuung<br />

einbeziehen<br />

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Akustische Störungen-<br />

Interventionen<br />

Prinzip der Gruppen- bzw. Beziehungspflege<br />

Tonbandkassetten mit Stimmen nächster<br />

Angehöriger<br />

Kassetten mit vertraute Musik oder<br />

Herztönen<br />

Reduzierung von Überstimulierung (Kontrolle<br />

von Dauer der Aktivitäten und<br />

Angehörigenbesuche)<br />

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Akustische Störungen-<br />

Interventionen<br />

Berührungen, übers Haar streichen, Hand<br />

halten, Massagen der Hand, eines Fußes oder<br />

des Rückens<br />

Lerntheoretische <strong>Verhalten</strong>smodifikationen:<br />

Annahme, dass durch Aufmerksamkeit und<br />

Beachtung der Pflegekräfte Störungen positiv<br />

bestärkt werden<br />

Bedürfnis nach Sozialkontakten<br />

entsprechen<br />

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Akustische Störungen-<br />

Interventionen<br />

Zuwendung und Aufmerksamkeit in den<br />

Phasen, in denen kein störendes <strong>Verhalten</strong><br />

gezeigt wird<br />

Akustisch geschützter Separierungsraum<br />

<strong>bei</strong> Perioden mit hoher Intensität (lautes<br />

Schreien) Bewohner vorübergehend in<br />

Schall isolierte Räumlichkeiten<br />

Aber: regelmäßige Überwachung!!!<br />

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Akustische Störungen-<br />

Interventionen<br />

Verlegungen in psychiatrische<br />

Landeskrankenhäuser zwecks<br />

medikamentöser Einstellung hinsichtlich<br />

ihrer Effektivität äußerst dürftig<br />

Psychopharmaka häufig mehr negative<br />

Nebenwirkungen als positive Normalisierung<br />

der <strong>Verhalten</strong>sweisen<br />

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Freiheitsentziehende Maßnahmen<br />

Def.: Alle Maßnahmen, welche die<br />

Bewegungsfreiheit eines Menschen gegen<br />

dessen Willen einschränken<br />

Mechanische Geräte und sedierende<br />

Medikamente<br />

Nur <strong>bei</strong> Eigen- oder Fremdgefährdung<br />

In Akutfällen zum Schutz des Bewohners<br />

oder seiner Umgebung auch ohne<br />

richterliche Anordnung<br />

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Freiheitsentziehende Maßnahmen<br />

Genehmigung durch Vormundschaftsgericht<br />

muss aber unverzüglich nachgeholt werden<br />

§1906 BGB<br />

Psychopharmaka vom Arzt nur zum Zweck<br />

der Heilung und Linderung<br />

Dauerhafte Medikation zum Zwecke der<br />

Ruhigstellung Vormundschaftsgericht<br />

Maßnahmen müssen täglich dokumentiert +<br />

auf Notwendigkeit überprüft werden!<br />

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Basale Stimulation<br />

Nesteln, Kratzen, Schaukeln<br />

Autostimulation als Notruf<br />

Mangelnde Stimulation<br />

Verlust von Realität und Orientierung<br />

Reduzierte Sensorik im Alter<br />

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Basale Stimulation<br />

Orale Stimulation<br />

Bestreichen von Lippen, Zähnen und<br />

Zunge mit Fingern oder Wattetupfer<br />

Fördern von Lutsch und<br />

Schluckbewegungen durch harte<br />

Brotrinde oder Kaugummi<br />

Olfaktorische Stimulation<br />

Körperpflege mit Deo, Parfum,<br />

Rasierwasser<br />

Anregung des Geruchssinnes durch<br />

Blumen, ätherische Öle<br />

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Basale Stimulation<br />

Visulle Stimulation<br />

Mobiles, Bilder, Poster kräftige<br />

Farben, klare und einfache Formen<br />

Fotos und Erinnerungsstücke aus<br />

Vergangenheit<br />

Vibratorische Stimulation<br />

Halten vibrierender Gegenstände, z.B.<br />

Zahnbürste, Rasierapparat<br />

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Basale Stimulation<br />

Körperstimulation<br />

Bei Körperpflege deutlicher Druck vom<br />

Körperstamm zur Peripherie<br />

Erweitertes Reizangebot: Wechsel der<br />

Wassertemperatur, Waschzusätze,<br />

Verschiedene Tücher<br />

Vollständige und gut sitzende Kleidung<br />

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Basale Stimulation<br />

Stimulation des<br />

Gleichgewichtssinnes<br />

Rhythmische Bewegungen, Schaukeln<br />

Wiegen des Bewohners<br />

Haptische Stimulation<br />

Hände unter fließendes Wasser<br />

Betasten unterschiedlicher Materialien<br />

Selbst eincremen<br />

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10-Minuten-Aktivierung<br />

Berücksichtigung knapper<br />

Personalressourcen<br />

Berücksichtigung limitierter<br />

Konzentrationsfähigkeit dementer<br />

Personen<br />

Tägliche Anwendung<br />

Bester Zeitpunkt i.d.R. Vormittag<br />

Keine belastenden Themen<br />

Nicht länger als 10 Minuten<br />

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10-Minuten-Aktivierung<br />

Ziele<br />

– Kommunikation stärken<br />

– Aufspüren biographisch verankerter<br />

Fähigkeiten<br />

– Wiedererwecken gelebter Antriebe<br />

– Vervollständigung der Biographie<br />

– Verständnis für Bewohner erhöhen<br />

– Stärkung von Körpergefühl und<br />

Bewegungsfähigkeit<br />

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10-Minuten-Aktivierung<br />

Überforderung ist unbedingt zu vermeiden<br />

Biographie als Basis für individuelle<br />

Therapie<br />

Durchführung durch Bezugspflegekraft<br />

Individual-Aktivierung: bewohnerbezogene<br />

Sammlung<br />

Gruppen-Aktivierung: thematischer<br />

Schwerpunkt, Gruppen gleichartig<br />

Betroffener<br />

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10-Minuten-Aktivierung<br />

Zusätzliche Aktivierungen <strong>bei</strong> Bedarf<br />

(z.B. <strong>bei</strong> Agitiertheit, Gereiztheit)<br />

Ergänzung der Biographie um gewonnene<br />

Informationen<br />

Regelmäßige Ergänzung der Sammlung<br />

Ergebnisse und Erfahrungen in Supervision<br />

und Fallbesprechungen reflektieren<br />

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