22 Flußmeister
22 Flußmeister
22 Flußmeister
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<strong>Flußmeister</strong><br />
Zeitschrift für Wasserwirtschaft<br />
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Ausgabe 2000 / 2001
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Grünes Licht für Neubau<br />
der <strong>Flußmeister</strong>stelle - Passau in Gaishofen<br />
Pressemitteilung vom Büro des Landtagsabgeordneten<br />
Franz Meyer<br />
Der Haushaltsausschuß des Bayer. Landtags hat "grünes Licht" für<br />
den Neubau der <strong>Flußmeister</strong>stelle Passau in Gaishofen in der<br />
Marktgemeinde Windorf gegeben. Dies gab der zuständige Stimmkreisabgeordnete<br />
und Haushaltspolitiker MdL Franz Meyer bekannt.<br />
Schon seit zwei Jahren ist der Neubau der <strong>Flußmeister</strong>stelle<br />
in der Diskussion und der Haushaltsausschuß hat bereits 1997 einen<br />
Planungstitel für das Bauvorhaben geschaffen. Die Verzögerung<br />
war bedingt durch die Änderung des Standortes sowie durch<br />
die Klärung einer Reihe noch offener Fragen.<br />
Nun hat der Haushaltsausschuß des Bayer. Landtages in der jüngsten<br />
Sitzung "grünes Licht" für das Vorhaben gegeben, so MdL<br />
Franz Meyer. Das Bauvorhaben ist baufachlich genehmigt und die<br />
Gesamtkosten sind auf 3,2 Mio. DM festgesetzt. Die <strong>Flußmeister</strong>stelle<br />
Passau ist bisher auf zwei Standorte verteilt und zwar in Passau-Spitalhofstraße<br />
und in Ramling. Um die Aufgaben effizienter<br />
erledigen zu können wird nun eine leistungsfähige, zentral gelegene<br />
<strong>Flußmeister</strong>stelle errichtet, so der Landtagsabgeordnete. Daher<br />
soll auf dem staatseigenen Grundstück in der Gemarkung Otterskirchen<br />
in Gaishofen ein Neubau für die <strong>Flußmeister</strong>stelle Passau<br />
errichtet werden. Der Neubau besteht, so MdL Meyer, aus drei Gebäuden<br />
und zwar aus einem Bürogebäude, einer Mehrzweckhalle<br />
und einem Garagengebäude. Mit dem Neubau können die angemieteten<br />
Räume in Passau aufgegeben werden.<br />
Die <strong>Flußmeister</strong>stelle Passau mit 19 Bediensteten hat 70 km Gewässer<br />
I. Ordnung, 169 km Gewässer II. Ordnung und 71 km<br />
Grenzgewässer, 77 km ausgebaute Wildbäche und ca. 350 ha staatliche<br />
Liegenschaften (Ufergrundstücke) zu betreuen.<br />
Eine wichtige Voraussetzung für die Errichtung der <strong>Flußmeister</strong>stelle,<br />
so Abgeordneten Franz Meyer, war die Entscheidung der<br />
Bayerischen Staatsregierung und von Umweltminister Dr. Werner<br />
Schnappauf das Wasserwirtschaftsamt in Passau zu erhalten.<br />
Erfreut ist Mdl Franz Meyer darüber, daß der Haushaltsausschuß<br />
einstimmig die Gesamtkosten genehmigt und den Planungstitel in<br />
einen Bautitel umgewandelt hat. Nun kann im Frühjahr 2000 mit<br />
dem Bau begonnen werden, so Mdl Franz Meyer.<br />
Endlich gibt es ein System zur Lagerung und Abgabe<br />
von Schmierstoffen, das nur Vorteile hat.<br />
Vorteil Wirtschaftlichkeit: Abbau von Lagerbeständen<br />
an Schmierstoffen, keine Entsorgung,<br />
keine Mehrkosten.<br />
Vorteil Handhabung: geeichte Abgabe möglich,<br />
Flexibilität innerhalb der Werkstatt, keine Verschwendung<br />
und Verkleckerungen.<br />
Vorteil Sicherheit: Mehrwegsystem mit 20 Jahren<br />
Lebensdauer, schlag- und stoßunempfindlich,<br />
TÜV-zertifiziert.<br />
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Maier Mineralöl GmbH<br />
Passauer Straße 30 - 94474 Vilshofen<br />
Tel. 08541 - 96 05-0 - Fax 08541 - 96 05-96<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> <strong>22</strong>
die<br />
<strong>Flußmeister</strong><br />
Zeitschrift für Wasserwirtschaft<br />
Herausgeber<br />
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Redaktion<br />
Layout<br />
Anzeigen<br />
Satz<br />
Ritter Vinzenz<br />
Oberflußmeister<br />
Rainding-Hauptstraße 30<br />
94542 Haarbach<br />
Tel.: 08542-91092<br />
Fax: 08542-91094<br />
Handy: 0171-6710030<br />
eMail: BFB.Ritter@t-online.de<br />
Titelbild<br />
Isar-Plan, Pilotstrecke, März 2000<br />
(siehe Seite 25)<br />
Maler: Georg Thumbach,<br />
München / Bad Griesbach i.R.<br />
Druck<br />
BUND DER<br />
BAYERNS<br />
W &FMediencenter<br />
FLUSSMEISTER<br />
GEGR. 1950<br />
Holzhauser Feld 2<br />
83361 Kienberg<br />
Tel. 08628 / 98 84-0<br />
Fax 08628 / 98 84-19<br />
Die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichneten<br />
Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung<br />
des Herausgebers oder der Redaktion dar.<br />
Unserer Umwelt zuliebe<br />
gedruckt auf chlorfrei<br />
gebleichtem Papier!<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
INHALT<br />
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Franz Meyer<br />
Landtagsabgeordneter<br />
Grünes Licht für den Neubau der <strong>Flußmeister</strong>stelle Passau 2<br />
Franz Rager, Oberflußmeister / Ritter Vinzenz, Oberflußmeister<br />
Wasserwirtschaftsamt Deggendorf / Passau<br />
Meilensteine in der beruflichen Geschichte der <strong>Flußmeister</strong> 4<br />
Grußworte anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Bundes der<br />
<strong>Flußmeister</strong> Bayerns e.V.<br />
Dr. Werner Schnappauf<br />
Bayerischer Staatsminister für Landesentwicklung und Umweltfragen<br />
Nachhaltige Wasserwirtschaft eine immer währende Herausforderung 12<br />
Dr. Armin Rauen, Diplom-Geophysiker<br />
Raimund Stoiber, Vermessungsingenieur<br />
GeoEcho - ein innovatives hydrographisches Vermessungssystem 16<br />
Rainer Zimmermann, Baurat z.A.<br />
Wasserwirtschaftsamt Donauwörth<br />
Wertach vital - Wasserbau im Stadtgebiet von Augsburg 20<br />
Wasserwirtschaftsamt München<br />
Isar-Plan-Pilotstrecke 25<br />
Dr. Ludwig Heller, Dipl. Chemiker<br />
Wacker-Chemie GmbH<br />
Geschichte der Abwasserreinigung im Werk Burghausen der Wacker Chemie 27<br />
Dr. Achim Schubert & Dr. Bernhard Huber<br />
Geoteam München / Geotechnisches Büro Augsburg<br />
Das Tiefengrundwasser-Strömungsmodell Malmkarst und die geothermische<br />
Thermalwassernutzung in Simbach-Braunau 32<br />
Josef Mayereder, Oberflußmeister.<br />
Landratsamt Altötting, fachkundige Stelle für Wassaerwirtschaft<br />
Oberflächennahes Grundwasser als Wärmeträger für die Beheizung von<br />
Wohn- und Gewerbegebäuden 37<br />
Jochen Peschel<br />
Lowara Deutschland GmbH<br />
Neue Druckerhöhungsanlage bei den Stadtwerken Lohr am Main 40<br />
Helmut Wagner, BOR, Wasserwirtschaftsamt Passau<br />
Dr. Dirk Eden, ORR, Wasserwirtschaftsamt Passau<br />
Wasserwirtschaft Flaggschiff der Nachhaltigkeit 42<br />
Wanderausstellung “ Flächendeckender Grundwasserschutz”<br />
Rainer Pflaum, Oberflußmeister<br />
Wasserwirtschaftsamt Bamberg<br />
Abwrackung eines Eimerkettenbaggers in einer Kiesgrube 44<br />
Karl-Heinz Scholz, Fuhrparkleiter<br />
Fa. TBG Umwelt Bayreuth<br />
Der 24-Stunden-Notservice für den Umweltschutz 45<br />
News - Neuentwicklungen - neue Verfahren - News<br />
Econorm Schachtsystem / Federschekel / Das Heudrusch Verfahren 48<br />
Dr. Robert Schreiber,<br />
Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen<br />
Pilotprojekt “Öko-Audit in der Wasserwirtschaft” 51<br />
Dr. Walter Joswig<br />
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege<br />
Wird aus der Mücke ein Elefant gemacht? 53<br />
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege<br />
Neuerscheinungen 55<br />
Karl Heinz Lemberger, Oberflußmeister<br />
Leiter der <strong>Flußmeister</strong>stelle Zwiesel<br />
Die <strong>Flußmeister</strong>stelle Zwiesel und die Trinkwassertalsperre Frauenau 57<br />
Aus dem Verbandsgeschehen<br />
Fortbildungsveranstaltungen der <strong>Flußmeister</strong> 59<br />
6<br />
23
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
50 Jahre Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayern e.V. * 50 Jahre Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayern e.V.<br />
Von alters her bis ins 20. Jahrhundert<br />
wurde der größte Teil des<br />
Warentransportes auf dem Wasserwege<br />
durchgeführt im Mittelalter<br />
vor allem Salz, Eisenerz und Holztrift.<br />
Viele Menschen fanden im damaligen<br />
Schifffahrtsgewerbe Brot und<br />
Arbeit.<br />
Im Laufe der Geschichte haben sich<br />
daraus verschiedene Berufe gebildet.<br />
Historisch ist erwiesen, dass im 16.<br />
Jahrhundert die Schiffsmeister für<br />
die Räumung und Schiffbarerhaltung<br />
der Flüsse verantwortlich<br />
waren.<br />
Z.B. ist im Schiffsmeisterkontrakt<br />
von 1630 für die Vils bei Amberg<br />
beschrieben:<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Meilensteine in der beruflichen Geschichte<br />
der <strong>Flußmeister</strong><br />
bis zum Jahre 1950<br />
„ .... die Schiffsmeister erhalten<br />
von jeder Scheibe Salz vom Salzamt<br />
16 Kreuzer bezahlt, ferner<br />
noch 20 Florentiner (Gulden)<br />
Räumgeld, weil dies Jahr der Vilsstrom<br />
an etlichen Orten ..... sehr<br />
verschütt.“<br />
Die Lage und Adresse der Flussmeisterstelle<br />
in Deggendorf<br />
„Schiffsmeisterweg 10“ erinnert<br />
noch heute an die historischen<br />
Zusammenhänge.<br />
Im 18. Jahrhundert ist die Berufsbezeichnung<br />
„Flusswart“ erwähnt.<br />
Die Flusswarte sind bereits vom<br />
Staat angestellt und sind für den<br />
Zustand der Flüsse verantwortlich.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
24 <strong>22</strong><br />
BUND DER<br />
BAYERNS<br />
FLUSSMEISTER<br />
GEGR. 1950<br />
Am 04. November 1906 haben sich<br />
die damaligen 70 Flusswärter entschlossen,<br />
zur Wahrung ihrer Interessen<br />
den „Verein der Bayerischen<br />
Flusswärter“ mit dem Sitz in<br />
Regensburg zu gründen.<br />
Zwei Jahre später, mit der Neuregelung<br />
des Bayer. Beamtengesetzes<br />
vom 16.08.1908 und der Gehaltsordnung<br />
für die bayerischen Staatsbeamten<br />
vom 06.09.1908, wurde<br />
die Dienstbezeichnung Flussmeister<br />
geschaffen.<br />
Nach einer Ministerialbekanntmachung<br />
vom 17. Dezember 1911<br />
über das Flussaufsichtspersonal der<br />
Straßen- und Flussbauämter im<br />
rechtsrheinischen Bayern und den<br />
Sektionen für Wildbachverbauung<br />
M.A.Bl.S. 965 ,wurden ab 1. O6.<br />
1912 die Flussaufseher in`s Leben<br />
gerufen und in die Klasse XXV<br />
Gruppe III der Gehaltsordnung mit<br />
einem monatl. Anfangsgehalt von<br />
125,00 M bis zum Höchstgehalt<br />
von monatl. 183,00 M eingeteilt.
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Diese damals ernannten Flussaufseher<br />
mussten nach den Bestimmungen<br />
vom Jahre 1911 die Prüfung für<br />
den künftigen Flussmeisterdienst<br />
ablegen.<br />
Bei diesen vorgenommenen<br />
Umstellungen wurden von der Obersten<br />
Baubehörde (Ministerium des<br />
Innern) die Flussmeisterbezirke mit<br />
einem Dienstbereich von<br />
30 - 60 km und mehr errichtet.<br />
Die damaligen Bewerber, die zum<br />
Teil aus Zivil- und Militäranwärtern<br />
bestanden, mussten nach den gegebenen<br />
Bestimmungen zum ersten<br />
Mal nach dem vollendeten<br />
27. Lebensjahr die Prüfung für den<br />
Flussmeisterdienst ablegen.<br />
Nach Beendigung des 1. Weltkrieges<br />
1918 trat die Vorstandschaft des<br />
Vereins der Flussmeister Bayerns,<br />
an der Spitze Flussmeister Christian<br />
Schauer aus Vilshofen, wieder in<br />
rege Tätigkeit und versuchte durch<br />
Petitionen, Eingaben sowie durch<br />
persönliche Vorstellungen bei der<br />
Obersten Baubehörde und bei dem<br />
Landtagsabgeordneten zu Gunsten<br />
des Flussbaupersonals den „Ober-<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
flussmeister“ zu erreichen, was<br />
auch ab 01.06.1920 verwirklicht<br />
werden konnte.<br />
Etwa im Jahre 1925 ging die Vereinsleitung<br />
auf den Kollegen Flussmeister<br />
Alfons Gsell aus Dachau<br />
über.<br />
Im Jahre 1927 wurde Kollege Hans<br />
Rösch, Flussmeister in Burghausen<br />
an der Salzach, zum 1. Vorstand<br />
gewählt und übte diese Tätigkeit in<br />
einer rührigen und umsichtigen Art<br />
und Weise aus.<br />
Bis zum Jahre 1934, das Jahr der<br />
Gleichschaltung und zugleich der<br />
Auflösung des Vereins der Fluss-<br />
und Kanalmeister Bayerns am 14.<br />
April 1934 durch die NSDAP,<br />
waren folgende planmäßige Stellen<br />
vorhanden:<br />
5 Flussaufseher<br />
5 Flussoberaufseher<br />
42 Flussmeister<br />
21 Oberflussmeister<br />
somit zusammen 73 Stellen.<br />
Während der NS-Zeit und noch<br />
fünf Jahre nach dem Krieg gab es<br />
keine Berufsvereinigung der Flussmeister.<br />
Zwischenzeitlich wurden durch den<br />
teilweisen Ausbau der Rhein-Main-<br />
Donau-Wasserstraßen, die Wasser-<br />
und Schifffahrtsämter geschaffen.<br />
Mehrere Kollegen aus dem Gebiete<br />
des Mains und der Donau wechselten<br />
zur Schifffahrtsverwaltung, so<br />
hat sich der Stellenplan des Bayer.<br />
Flussbaupersonals wesentlich verringert.<br />
Am 17. Oktober 1949 ergriff unser<br />
Kollege Gruber aus München die<br />
Initiative. Er hat alle Berufskollegen<br />
in Bayern angeschrieben zum<br />
Zwecke einer Wiedergründung des<br />
Flussmeisterverbandes.<br />
Ziel des Berufsverbandes sollte es<br />
sein, Berufserfahrung und Kenntnisse<br />
auszutauschen, gemeinsam<br />
mit der OBB die Neufassung der<br />
Laufbahnordnung und die Abhaltung<br />
der Anstellungsprüfungen auszuarbeiten.<br />
Die Neugründung des „Bundes<br />
der Flussmeister“ erfolgte mit großer<br />
Beteiligung der Kollegen am<br />
06. Mai 1950 in München.<br />
ANTON HUBER<br />
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die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 25<br />
in<br />
83098 Brannenburg
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Grußwort des Bayerischen Ministerpräsidenten<br />
Dr. Edmund Stoiber<br />
Es gilt den bayerischen <strong>Flußmeister</strong>n, den Experten für angewandten<br />
Gewässerschutz. <strong>Flußmeister</strong> sind als Leiter der Fluß- und Seemeisterstellen<br />
für rund 8500 Kilometer bayerischer Gewässer, für mehr als vierhundert<br />
Wildbäche sowie für die Speicher- und Rückhaltebecken zuständig.<br />
Sie erhalten - und verbessern gegebenenfalls - den Ausbauzustand<br />
der Gewässer. Ihr Sachverstand ist auch dort gefragt, wo es um den<br />
umweltgerechten und zugleich wirtschaftlich erfolgversprechenden Ausbau<br />
von Wasserstraßen geht.<br />
Zugleich leisten sie einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der hervorragenden<br />
Wasserqualität von Bayerns Flüssen und Bächen. Stichprobenartig<br />
überprüfen sie die Gewässer, Wasserschutz- und Überschwemmungsgebiete.<br />
Sie kontrollieren aber auch Einleitungen von Abwassern aller<br />
Art und Provenienz, beraten Betriebsleiter sowie, im Fall von Unglücksfällen,<br />
Polizei und technische Helfer. Dafür gilt den <strong>Flußmeister</strong>n ein<br />
besonderes Wort der Anerkennung.<br />
Die bayerischen <strong>Flußmeister</strong> können auf eine lange und erfolgreiche Entwicklung<br />
ihres Berufsbildes zurückblicken. Vom Faschinen- und Brückenbauwerkmeister<br />
des Churfürstlichen Geheimen Central-Wasser und<br />
Straßenbau-Bureaus unter dem kurpfälzischen Geheimrat Wiebeking<br />
über den königlich-bayerischen Flußwart bis zum Meister unserer Tage<br />
zieht sich durch die Bilanzen ihres Dienstes der Kurs von Kompetenz<br />
und Pflichtbewußtsein, Erfahrung und technischem Sachverstand.<br />
Alles Gute weiterhin!<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
26<br />
An den Anfang meines<br />
Grußes zum Jubiläum<br />
der <strong>Flußmeister</strong> - da<br />
es sich um eine historischeAmtsbezeichnung<br />
handelt, wähle<br />
ich die alte Schreibweise<br />
- möchte ich<br />
ein Wort des Dankes<br />
Ritter Carl Friedrich von Wiebeking<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Grußwort des Bayerischen Umweltministers<br />
“Flusswerkmeister" lassen<br />
sich in Bayern bereits seit<br />
dem 17. Jahrhundert urkundlich<br />
nachweisen. Als<br />
vom Staat bestellte Fachleute<br />
hatten sie Sorge dafür<br />
zu tragen, dass die regelmäßig<br />
auftretenden<br />
Hochwasser möglichst geringe<br />
Schäden anrichten.<br />
Ihr besonderes Augenmerk<br />
lag dabei auf den<br />
landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />
die es vor Morast<br />
und unkontrollierten Gewässerverlagerungen<br />
zu<br />
schützen galt. Kurzum:<br />
Schon vor über 300 Jahren<br />
kam denjenigen, die<br />
sich mit dem Element<br />
Wasser beschäftigten, die<br />
ihm etwas von seiner Un-<br />
Dr. Werner Schnappauf<br />
berechenbarkeit und Gefährlichkeit abzutrotzen versuchten, große Bedeutung<br />
und hohes Ansehen zu.<br />
Vor diesem historischen Hintergrund betrachtet, ist das berufliche<br />
Selbstverständnis der bayerischen Flussmeister zu verstehen. 1906 Gründung<br />
des Vereins der "Königlich Bayerischen Flussmeister”, 1909 die<br />
Eintragung des Begriffs "Flussmeister" als eigenständige Berufsbezeichnung;<br />
nur zwei Eckdaten einer Erfolgsstory. Der Bund der Flussmeister<br />
Bayerns e.V., der heuer mit Stolz auf sein 50-jähriges Bestehen seit seiner<br />
Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg zurückblicken kann,<br />
ist alles andere als antiquiert oder gar rückwärtsgewandt. Vielmehr genießt<br />
der Jubilar den Ruf, ein gleichermaßen geschätzter wie moderner<br />
Partner im Bereich der Wasserwirtschaft zu sein. Tradition und langjährige<br />
Erfahrung, Heimatliebe und Naturverbundenheit sowie letztlich die<br />
Bereitschaft, Zukunftsaufgaben aktiv anzupacken, sind Charaktereigenschaften,<br />
die dem Bund der Flussmeister Bayerns e.V. Profil geben - und<br />
die ihm auch gut zu Gesicht stehen.<br />
Wasser ist Leben - ein nachhaltiger Umgang mit diesem unentbehrlichen<br />
Gut eine zentrale Herausforderung im 21. Jahrhundert. In Bayern sorgt<br />
ein kompetentes Team für die Bewahrung der günstigen wasserwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen und für die Schaffung einer zukunftsgerechten<br />
Infrastruktur. Schließlich gibt es auf unserem Globus nur diesen<br />
einen Wasserschatz, der allen gehört - insbesondere den kommenden<br />
Generationen. Denn auf vieles werden wir verzichten können, auf sauberes<br />
Wasser aber nicht.<br />
Ich danke den bayerischen Flussmeisterinnen und Flussmeistern, dass<br />
sie engagiert an dieser Verantwortung für eine nachhaltige Wasserwirtschaft<br />
mit tragen, und wünsche dem Verband allzeit gutes Gelingen.<br />
Ad multos annos!<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 27
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Grußwort des ehemaligen Präsidenten des Landesamtes für Wasserwirtschaft<br />
Klaus Müller<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Sie feiern die 50jährige Wiedergründung Ihres bereits<br />
1906 ins Leben gerufenen Verbandes. Eine solche Feier<br />
ist natürlich Anlass, sich die Anfänge seiner Arbeit<br />
ins Gedächtnis zu rufen, über Erreichtes stolz zu sein,<br />
noch nicht Erreichtes als Ansporn zu begreifen und<br />
über neue Ziele nachzudenken. Gerne erinnere ich<br />
mich an das große Stück gemeinsamen Weges, das wir<br />
miteinander gehen durften. Als langjährigem Mitglied<br />
des Prüfungsausschusses für den mittleren bautechnischen<br />
Verwaltungsdienst und als Vorsitzendem des<br />
Fachausschusses für die Flussmeisterausbildung sind<br />
mir viele von Ihnen noch persönlich bekannt.<br />
Gerade in diesen Jahren von 1978 bis 1990 wurde in<br />
einer gemeinsamen Arbeitsgruppe für die Zulassung<br />
und Prüfung des mittleren bautechnischen Dienstes<br />
die Prüfungsordnung für die Flussmeister den neuen<br />
Entwicklungen Ihres Dienstes angepasst. Die bedeutendsten<br />
Änderungen waren:<br />
Verlängerung Ihrer Ausbildungszeit von 18 auf 24<br />
Monate, mit einer in der Summe 6monatigen Lehrgangszeit,<br />
entsprechend der Laufbahnverordnung<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
28<br />
Verlängerung der Prüfungsdauer von 18 auf 24 Stunden<br />
Ablegen der Ausbildereignungsprüfung, damit Sie<br />
Lehrlinge ausbilden dürfen<br />
Aufnahme von 8 Stunden Prüfungszeit für Fragen<br />
aus der technischen Gewässeraufsicht (Wasserbau, Verwaltung<br />
und Technik werden entsprechend reduziert).<br />
Die dadurch gewonnenen zusätzlichen Qualifikationen<br />
und die von Ihnen übernommenen und häufig äußerst<br />
schwierigen, aufseherischen Aufgaben trugen sicherlich<br />
einen großen Teil dazu bei, dass sich Ihre Situation<br />
bei der Besoldung und den Aufstiegsmöglichkeiten<br />
verbesserten. Sie haben damit die seit Ihrer Gründung<br />
1950 begonnene Verbandsarbeit konsequent, konstruktiv<br />
und allseits erfolgreich fortsetzen können. Ich<br />
möchte hier an einen Ihrer ersten Erfolge erinnern:<br />
Trotz einiger Widerstände konnten Sie bereits ein Jahr<br />
nach Ihrer Wiedergründung die Einführung einer Anstellungsprüfung<br />
durchsetzen.<br />
Ihre Vorstandschaft setzt sich nicht nur sehr engagiert<br />
und tatkräftig für Ihre Belange ein. Sie gibt auch mit<br />
der inhaltlich und gestalterisch hochwertigen Zeitschrift<br />
"Der Flussmeister" ein äußerst wirkungsvolles<br />
Informationsmittel heraus.<br />
Die Zusammenarbeit mit Ihnen habe ich besonders geschätzt.<br />
Zu Ihrem 50jährigen Jubiläum gratuliere ich Ihnen<br />
herzlich. Ihrer Festveranstaltung darf ich einen guten<br />
Verlauf und der sich daran anschließenden Jahreshauptversammlung<br />
viel Erfolg wünschen.<br />
Eine weiterhin wirkungsvolle und erfolgreiche Arbeit<br />
wünscht Ihnen<br />
Ihr<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Grußwort der<br />
Gewerkschaft Technik und Naturwissenschaft<br />
im öffentlichen Dienst<br />
Bund der Technischen Beamten, Angestellten und Arbeiter<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
die BTB-Bundesleitung sowie der BTB-Bayern übermitteln Ihnen die<br />
herzlichsten Glückwünsche<br />
zum 50-jährigen Bestehen Ihres Verbandes.<br />
Der Bund der Flussmeister hat nicht nur Tradition hinsichtlich seines<br />
Berufsbildes und der eigenen verbandlichen Betätigung. Er ist auch seit<br />
mehr als drei Jahrzehnten in die gewerkschaftliche Arbeit des BTB eingebunden.<br />
Nicht zuletzt durch die engagierte Mitarbeit der jeweiligen<br />
Landesvorsitzenden des Bundes der Flussmeister in den Verbandsgremien<br />
des BTB. So wurde z.B. 1971 der damalige Vorsitzende Ihres Verbandes,<br />
Franz-Xaver Gruber, vom BTB-Bundesvertretertag mit der<br />
besonderen Vertretung des mittleren technischen Dienstes beauftragt.<br />
Unter seiner Federführung hatte sich ein Arbeitskreis umfassend mit<br />
den Problemen des mittleren technischen Dienstes befasst. Der BTB hat<br />
sich die damals erarbeitete Zielrichtung zu eigen gemacht und verfolgt<br />
sie konsequent weiter u.a. in folgenden Forderungen:<br />
Die Funktionen des mittleren technischen Dienstes erfordern als Eingangsvoraussetzung<br />
im Regelfall die Techniker- oder Meisterprüfung.<br />
Dieser Tatsache muss durch ein höheres Eingangsamt und der entsprechenden<br />
Ausweisung von Beförderungsstellen Rechnung getragen<br />
werden.<br />
Die Verzahnung zum gehobenen technischen Dienst ist weiter zu<br />
verbessern.<br />
Die Laufbahn der Flussmeister in Bayern hat sich bewährt. Sie baut auf<br />
einer beruflichen Ausbildung und der Fortbildung zum staatlich geprüften<br />
Techniker auf. Eine Situation, wie sie zur Zeit von Politikern immer<br />
wieder für die private Wirtschaft als ideal bezeichnet wird. Es ist für<br />
den BTB eine Selbstverständlichkeit entschieden darauf hinzuweisen,<br />
dass der öffentliche Dienst ebenfalls dieses qualifiziert ausgebildete<br />
technische Personal dringend benötigt.<br />
Qualität hat aber ihren Preis in einer sachgerechten Besoldung.<br />
Wir wünschen dem Bund der Flussmeister Bayerns alles Gute für die<br />
Zukunft und hoffen auf eine weitere gute Zusammenarbeit zum Wohle<br />
der Kolleginnen und Kollegen.<br />
Mit freundlichen Grüßen verbleiben wir<br />
Ihr<br />
Bernd Niesen<br />
BTB-Bundesvorsitzender<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 29<br />
Ihr<br />
Heribert Bittmann<br />
BTB-Landesvorsitzender Bayern<br />
stellv. BTB-Bundesvorsitzender
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Grußwort des BFB Landesvorsitzenden<br />
Josef Gabereder<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
10<br />
Als Franz Gruber nach dem<br />
Krieg in den Staatsdienst eintrat<br />
und die <strong>Flußmeister</strong>laufbahn<br />
einschlug, war es für<br />
ihn ein Bedürfnis dieser Berufsgruppe<br />
Format zu geben.<br />
Er erkannte schnell, dass die<br />
über ganz Bayern verstreuten<br />
Berufskollegen sich nur behaupten<br />
können, wenn sie<br />
sich zu einer Organisation zusammenschließen.<br />
Am 6. Mai 1950 wurde dann<br />
auf seine Initiative der Bund<br />
der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns e.V.<br />
als Nachfolgeverband des<br />
seit 1906 bestehenden Vereins<br />
der königlichen bayerischen<br />
<strong>Flußmeister</strong> e.V. gegründet.<br />
Der Bund der <strong>Flußmeister</strong> e.V. ist eigenständiges Mitglied im Bayerischen<br />
Beamtenbund (BBB) und im Bund der Technischen Beamten<br />
(BTB).<br />
Unsere Verbandsarbeit war nicht nur auf die Verbesserung der Laufbahnbedingungen<br />
angelegt, sondern vor allem auch für die stetige Verbesserung<br />
des Ausbildungsniveaus der <strong>Flußmeister</strong>.<br />
Bis 1975 waren die <strong>Flußmeister</strong> ausschließlich Leiter einer <strong>Flußmeister</strong>stelle,<br />
die für den Unterhalt der Gewässer zuständig waren. Mit der Einführung<br />
der technischen Gewässeraufsicht wurden sie auch Leiter von<br />
Gewässeraufsichtsbezirken. Dadurch stieg bis Mitte der 80er Jahre die<br />
Zahl der <strong>Flußmeister</strong> von 60 auf <strong>22</strong>0 Kollegen.<br />
War der Beruf des <strong>Flußmeister</strong>s bis 1985 eine reine Männerdomäne, so<br />
haben wir jetzt bereits 7 <strong>Flußmeister</strong>innen in unseren Reihen.<br />
Mitte der 90er Jahre wurden dann an den Kreisverwaltungsbehörden die<br />
fachkundingen Stellen eingerichtet. An die 45 Kollegen sind seitdem für<br />
Lagerungen wassergefährdender Stoffe verantwortlich.<br />
Für die Vorstandschaft unseres Berufsverbandes war es eine große Aufgabe<br />
und Herausforderung alle drei Berufszweige zu einer Einheit zusammenzuschweißen,<br />
um weiterhin gemeinsam unsere berechtigten Anliegen<br />
und Belange zu erreichen.<br />
Bedanken möchte ich mich bei unserem Schirmherrn, Herrn Staatsminister<br />
Dr. Werner Schnappauf, bei den Abgeordneten des Bayerischen Landtags,<br />
der Dachorganisationen Bayerischer Beamtenbund ,beim Bund der<br />
Technischen Beamten und bei den Verwaltungen die stets unsere berechtigten<br />
Belange wohlwollend unterstützt haben.<br />
Wir <strong>Flußmeister</strong> sind stolz darauf, derzeit einen Mitgliederanteil von fast<br />
98 % zu haben.<br />
Hier ein Dank an alle Vorstandsmitglieder, Bezirksvorsitzenden und Kollegen<br />
für ihren Einsatz zum Wohle unseres Verbandes.<br />
Ich freue mich, das Erbe von Franz Gruber fortsetzen zu dürfen und heiße<br />
alle Gäste zu unserem Festtag in Forchheim herzlich willkommen.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
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die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 11
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Dr. Werner Schnappauf<br />
Bayerisches Staatsministerium für<br />
Landesentwicklung und Umweltfragen<br />
nachhaltige wasserwirtschaft<br />
eine immer währende herausforderung<br />
Unsere Gesellschaft ist zu Beginn<br />
des 21. Jahrhunderts von einem nahezu<br />
alle Lebensbereiche betreffenden<br />
Strukturwandel erfasst, der<br />
glaubt man Prognosen und Trendforschern<br />
noch an Rasanz und Dynamik<br />
gewinnen wird. Die Globalisierung<br />
der Wirtschaftsströme, die Digitalisierung<br />
der Produktion, neue<br />
Technologien, der europäische Erweiterungs-<br />
und Integrationsprozess,<br />
die Privatisierung und Liberalisierung<br />
der Märkte verändern die<br />
politischen, ökonomischen und sozialen<br />
Koordinatensysteme im ICE-<br />
Tempo. Natürlich: Der Veränderungsdruck<br />
hin zur Wissens- und Informationsgesellschaft<br />
verursacht<br />
mitunter Kopfschmerzen und stellt<br />
uns vor neue, überaus komplexe<br />
Herausforderungen. Im Gegenzug<br />
bietet er aber auch eine Fülle von<br />
Chancen und Zukunftsperspektiven<br />
- nicht zuletzt im Bereich der Wasserwirtschaft.<br />
Ohne Wasser kein Leben<br />
Wasser ist unsere wichtigste natürliche<br />
Ressource, Wasser ist Leben, Lebensmittel<br />
Nr. 1, ein unentbehrliches<br />
und kostbares Gut. Wie viel Wasser<br />
in den verschiedenen Naturräumen<br />
und Landesteilen zur Verfügung<br />
steht und welche Qualität es besitzt,<br />
ist für die Existenz von Mensch,<br />
Tier- und Pflanzenwelt sowie für jede<br />
wirtschaftliche Tätigkeit von größter<br />
Bedeutung.<br />
Den natürlichen Wasserkreislauf zu<br />
erkunden, zu erschließen und für die<br />
langfristige Nutzung zu bewahren,<br />
sind Hauptaufgaben der bayerischen<br />
Wasserwirtschaft. Einwirkungen auf<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
das ober- und unterirdische Wasser<br />
müssen daher gesteuert und permanent<br />
kontrolliert werden, um die Balance<br />
des natürlichen Wasserhaushalts<br />
nicht zu beeinträchtigen. Denn<br />
auf vieles werden wir verzichten<br />
können, auf sauberes Wasser aber<br />
nicht!<br />
Wasserland Bayern setzt auf Nachhaltigkeit<br />
Auf dem Weg in die Zukunft ist<br />
"nachhaltige Entwicklung" ein<br />
Schlüsselbegriff. Die Konferenz der<br />
Vereinten Nationen für Umwelt und<br />
Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio<br />
de Janeiro hat mit ihrer Agenda 21<br />
dafür die globalen Weichen gestellt.<br />
Nachhaltigkeit, das heißt, sich an<br />
den Bedürfnissen der Generationen<br />
von morgen zu orientieren, muss ein<br />
neuer Grundwert für unsere Gesellschaft<br />
werden. Unser gemeinsames<br />
Ziel ist ein ökologischer Wohlstand,<br />
der nicht auf Kosten unserer natürlichen<br />
Lebensgrundlagen geht. Hierzu<br />
wollen wir in Bayern und in der internationalen<br />
Kooperation Vorbildliches<br />
leisten. Schließlich gibt es auf<br />
unserem Globus nur diesen einen<br />
Wasserschatz, der allen gehört- den<br />
heute Lebenden und jenen, die in Zukunft<br />
leben werden. Es ist ein<br />
Schatz, der uns alle miteinander verbindet.<br />
In der über 200jährigen Geschichte<br />
der Wasserwirtschaft hat das Prinzip<br />
Nachhaltigkeit unter dem Begriff<br />
"Vorsorgeprinzip" schon lange Gültigkeit<br />
und Tradition. Entsprechend<br />
sind auch die drei strategischen Kardinalziele<br />
der Wasserwirtschaft formuliert:<br />
Das Wasser als Bestandteil des Naturhaushalts<br />
und als Lebensraum für<br />
Tier und Pflanze schützen.<br />
Dem Menschen eine verantwortungsvolle<br />
Nutzung des Wassers ermöglichen.<br />
Vor den Gefahren des Wassers<br />
schützen.<br />
Nachhaltiges Wasser-"wirtschaften"<br />
bedeutet, dass wir alle gemeinsam,<br />
die bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung,<br />
Kommunen, gesellschaftliche<br />
Gruppen sowie letztlich<br />
jede Bürgerin und jeder Bürger, Verantwortung<br />
für rd. 70.000 Kilometer<br />
Bäche und Flüsse, etwa 150 größere<br />
natürliche Seen mit einer gesamten<br />
Fläche von rd. 270 Quadratkilometern,<br />
dem Bau und Betrieb von Talsperren<br />
sowie Schutz und Bewirtschaftung<br />
des Grundwassers tragen.<br />
Kurzum: Wenn es um Wasser geht,<br />
wird verantwortliches Handeln zur<br />
Aufgabe aller!<br />
Nur wenn wir die wasserwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen ständig<br />
im Auge behalten, sind wir in der Lage,<br />
Veränderungen sofort zu registrieren<br />
und rasch zu reagieren. Die<br />
derzeit laufende Modernisierung<br />
und Neuordnung des gewässerkundlichen<br />
Dienstes im Rahmen des "In-<br />
novationsprogrammsGewässerkun- de" ist daher<br />
eine der<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
12 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Risiko Hochwasser<br />
Besonders anschaulich wird dies am<br />
Beispiel des Hochwasserschutzes.<br />
Die verheerende Flut in Südbayern<br />
an Pfingsten 1999 hat die Wasserwirtschaftsverwaltung<br />
in den Mittelpunkt<br />
des öffentlichen Interesses<br />
gerückt. Dabei hat sich gezeigt, dass<br />
die Anstrengungen der Wasserwirtschaft<br />
in den vergangenen Jahrzehnten<br />
Früchte getragen haben. Größere<br />
Schäden konnten verhindert werden.<br />
Dennoch: Die Überschwemmungen<br />
haben auch Schwachstellen und<br />
Handlungsbedarf aufgedeckt. Ein<br />
Schwerpunkt ist sicherlich die Ausdifferenzierung<br />
und konsequente<br />
Umsetzung der Hochwasserschutzstrategien<br />
den natürlichen Wasserrücklauf<br />
in der Fläche zu fördern,<br />
technische Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
zu bauen und zu verbessern<br />
sowie<br />
weitergehende Vorsorgemaßnahmen<br />
zu unterstützen.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Die Renaturierung der Auen ist, wo<br />
immer sie in Frage kommt, der<br />
beste, weil umweltverträglichste und<br />
zugleich preiswerteste Hochwasserschutz.<br />
Auen sind natürliche Hochwasserbremsen<br />
par excellence. Deshalb<br />
hat der Bayerische Landtag ein<br />
„Programm für die Auensanierung<br />
in Bayern" beschlossen. Die Untersuchungen,<br />
inwieweit die Fläche<br />
möglicher Überschwemmungsgebiete<br />
ausgeweitet und ihre Fähigkeit,<br />
Wasser zurückzuhalten, verbessert<br />
werden kann, sind in vollem<br />
Gange.<br />
So sinnvoll die Renaturierung von<br />
Auen und eine natürliche Wasserrückhaltung<br />
aus gesamtökologischer<br />
Sicht auch sind: diese Maßnahmen<br />
können die Hochwassergefahr nur<br />
bedingt mindern. Darum ist Vorsorge<br />
so wichtig - und alle sind gefordert.<br />
Wirksamste Vorbeugemaßnahme<br />
in den Überschwemmungsgebieten<br />
ist der Verzicht auf die Bebauung.<br />
Er reduziert das Schadenspotenzial<br />
auf nahezu null. Vor allem<br />
die Gemeinden müssen im Rahmen<br />
ihrer Planungshoheit in Flächennutzungs-<br />
und Bebauungsplänen entsprechende<br />
Flächen frei halten. Sind<br />
jedoch hochwertige Nutzungen<br />
bereits vorhanden, dann kommen<br />
technische Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
zum Einsatz. Unsere Maxime<br />
lautet: soviel Natur wie möglich,<br />
soviel Technik wie nötigl<br />
Der Freistaat Bayern investiert seit<br />
Jahrzehnten kontinuierlich in den<br />
Hochwasserschutz. So wurden beispielsweise<br />
an der Donau und ihren<br />
Nebenflüssen zum Schutz vor Hochwasser<br />
die Schutzdeiche auf einer<br />
Länge von 300 Kilometern saniert.<br />
Zwischen 1990 und 1996 hat das<br />
Land Bayern insgesamt 357 Millionen<br />
DM allein für den Hochwasserschutz<br />
von Siedlungen, Industriegebieten<br />
und Infrastrukturanlagen aufgewandt.<br />
Die Erhebungen der notwendigen<br />
Sofort- und Ergänzungsmaßnahmen<br />
nach dem Pfingsthochwasser sowie<br />
für Maßnahmen des vorbeugenden<br />
Hochwasserschutzes ergaben nun<br />
einen Bedarf von weiteren rd. 400<br />
Millionen DM in den nächsten Jahren.<br />
Bayern ist auf dem besten Weg,<br />
seinen Hochwasserschutz noch<br />
moderner und noch zukunftsweisender<br />
zu gestalten. Naturereignisse lassen<br />
sich nicht verhindern. Hochwasserschäden<br />
können aber durch aufeinander<br />
abgestimmte Vorsorgemaßnahmen<br />
begrenzt werden.<br />
Doch trotz aller Aktivitäten zur Förderung<br />
des natürlichen Rückhalts<br />
und technischen Hochwasserschutzes<br />
bleibt - auch das hat die Pfingstkatastrophe<br />
gezeigt - ein Restrisiko.<br />
Es ist daher entscheidend, die Entstehung<br />
von Hochwasser und seine<br />
mögliche Höhe an Hand der Wetter-<br />
und Abflussdaten frühzeitig zu<br />
erkennen. Wichtigstes Kriterium für<br />
die Betroffenen ist die Vorwarnzeit.<br />
Vor diesem Hintergrund kommt dem<br />
reibungslosen Ablauf des Hochwassernachrichtendienstes<br />
höchste Priorität<br />
zu.<br />
Und damit schließt sich der Kreis<br />
wieder zum gewässerkundlichen<br />
Dienst. Hier werden nämlich die<br />
hydrologischen Daten erhoben, die<br />
eine belastbare Vorhersage erlauben.<br />
Umdenken und Umschwenken<br />
Eine nachhaltige Wasserwirtschaft<br />
im Sinne der Agenda 21 von Rio<br />
kann allerdings nur dann funktionieren,<br />
wenn sie im Bewusstsein der<br />
Allgemeinheit verankert ist.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 13
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Um den flächenhaften Belastungen des<br />
Wasserhaushalts zu begegnen - u.a. wenn<br />
es darum geht, Retentionsräume von<br />
Bebauung freizuhalten - wird es immer<br />
wichtiger, der breiten Öffentlichkeit den<br />
Wert des Naturguts Wasser sowie die<br />
Schutzwürdigkeit des Gewässersystems<br />
in seiner Gesamtheit zu vermitteln. Hierzu<br />
wird die Wasserwirtschaftsverwaltung<br />
in Kooperation mit Unternehmen, Verbänden<br />
und Umweltorganisationen durch<br />
objektive Informationsarbeit, individuelle<br />
Beratung sowie konkrete Hilfe beim Projektmanagement<br />
beitragen.<br />
Wasserschutz und nachhaltige Nutzung<br />
erfordern mehr denn je Information, Aufklärung<br />
und Umweltbildung, aber auch<br />
letztlich ein Umdenken, ein neues Wasserbewusstsein<br />
beim einzelnen Bürger.<br />
Um unser Wasser für morgen zu sichern,<br />
müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft<br />
werden - von den neuen Medien wie beispielsweise<br />
dem Internet bis hin zum<br />
Gespräch im beruflichen und privaten<br />
Umfeld. Denn: Die Sorge um eine nachhaltige<br />
und zukunftstaugliche Entwicklung<br />
ist eine immer währende Herausforderung.<br />
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14 <strong>22</strong>
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die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 15
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
1<br />
Dr. Armin Rauen, Diplom-Geophysiker<br />
Raimund Stoiber,Vermessungsingenieur<br />
Motivation<br />
"Isar gräbt sich ins Flußbett ein". So<br />
war ein Artikel der Plattlinger Zeitung<br />
vom 10.6.1999 überschrieben,<br />
der sich mit dem bekannten Problem<br />
der Eintiefung und seinen Folgen<br />
für die Umwelt befasst. Zur Quantifizierung<br />
dieses Prozesses im<br />
Bereich der unteren Isar zwischen<br />
Plattling und der Isarmündung fehlten<br />
dem zuständigen Wasserwirtschaftsamt<br />
Deggendorf genaue<br />
Daten. Die GeoPlan GmbH aus<br />
Osterhofen wurde beauftragt, diese<br />
Daten in Form von ca. 50 Querprofilen<br />
über die untere Isar im 200 m<br />
Abstand zu erheben.<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Geophysiker und Software-<br />
Spezialisten Dr. Armin Rauen (Geophysik-<br />
Dr. Rauen) entstand das innovative<br />
Gewässerkartierungssystem<br />
GeoEcho. Mit GeoEcho konnte<br />
innerhalb von nur sechs Arbeitstagen<br />
die untere Isar zwischen Plattling<br />
(km 10.2) und der Isarmündung<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
2<br />
GeoEcho<br />
- ein innovatives hydrographisches Vermessungssystem -<br />
erfolgreich eingesetzt bei der Kartierung der unteren Isar<br />
Abbildung 2: Schema der Messanordnung.<br />
(km 0.2) in mehr als 50 Querprofilen<br />
im Sommer 1999 detailliert vermessen<br />
werden. Das Wasserwirtschaftsamt<br />
Deggendorf als Auftraggeber<br />
war hochzufrieden mit den<br />
Ergebnissen.<br />
1. Systembeschreibung<br />
GeoEcho besteht im Wesentlichen<br />
aus einem Tachymeter zur Ortsbestimmung,<br />
einem Vermessungsecho-<br />
Abbildung1: Ergebnis zweier Querprofil-Messung über<br />
die untere Isar bei Flusskilometer 7.0 und 7.2 (Graphik: GeoPlan GmbH).<br />
lot zur Wassertiefenmessung und einer<br />
rechnergestützten Datenerfassung.<br />
Die Messgeräte sind in einem<br />
Wasserfahrzeug installiert. Eine bedarfsgerechte<br />
Auswertung und Darstellung<br />
der Ergebnisse erfolgt im<br />
Sinne des Auftraggebers.<br />
1.1. Tachymeter<br />
Mit einem Tachymeter (Geodimeter<br />
von Spectra Precisions) wird die<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
16 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Position in seinen drei Raumkoordinaten<br />
gemessen. Im Uferbereich löst<br />
der Vermesser Einzelmessungen mit<br />
Hilfe des von ihm geführten Prismenstabs<br />
aus. Während der Bootsfahrt<br />
verfolgt das Geodimeter automatisch<br />
die Position des 360° Prismas,<br />
das genau über den Ultraschallsensoren<br />
des Echolots angebracht<br />
ist. Die Genauigkeit der Ortsbestimmung<br />
liegt bei ca. 1 cm. Die<br />
digitalisierten Koordinaten werden<br />
über eine drahtlose serielle Computerschnittstelle<br />
an den Messrechner<br />
übermittelt.<br />
1.2. Echolot<br />
Ein Echolot (Vermessungsechograph<br />
von Dr. Fahrentholz, Kiel)<br />
misst über die Laufzeit von Ultraschallimpulsen<br />
kontinuierlich die<br />
Wassertiefe. Sender und Empfänger<br />
sind als räumlich getrennte Ultraschallschwinger<br />
ausgelegt, so dass<br />
auch sehr kurze Laufzeiten und<br />
damit auch geringe Wassertiefen<br />
von bis zu 0.1 m aufgelöst werden<br />
können. Der Tiefgang des verwendeten<br />
Wasserfahrzeugs limitiert die<br />
minimale Wassertiefe. Über die<br />
geeignete Einstellung der Messfreqeunz<br />
könnte bei schlammigem<br />
Gewässergrund wahlweise der feste<br />
Gewässerboden oder die Oberfläche<br />
der Schlammüberdeckung kartiert<br />
werden. Im Falle der unteren Isar<br />
wurde die Flusssohle mit 200 kHz<br />
Messfrequenz kartiert. Die Messgenauigkeit<br />
liegt bei einem cm. Das<br />
Echolot verfügt über einen integrierten<br />
Papierschreiber und eine intelligente<br />
Elektronik zur Ausfilterung<br />
von Störechos, wie sie durch Wasserturbulenzen<br />
auftreten. Die intern<br />
digitalisierten Wassertiefen gehen<br />
über die zweite serielle Computerschnittstelle<br />
an den Messrechner.<br />
1.3. Messwerterfassung<br />
Ein handelsübliches Notebook mit<br />
einer zusätzlichen seriellen Schnittstelle<br />
auf PC-Card-Basis dient als<br />
Messrechner. Dr. Armin Rauen realisierte<br />
das Messprogramm in der<br />
Programmiersprache "Delphi" unter<br />
Nutzung aller modernen Windows-<br />
Techniken, mit einer intuitiven<br />
Benutzeroberfläche und Online-<br />
Hilfe-Funktionen. Es ist unter den<br />
Betriebsystemen Windows<br />
(TM)<br />
95/98/2000/NT uneingeschränkt<br />
lauffähig. Es beinhaltet Messwerter-<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
fassung, Datenbearbeitung und<br />
effektive Filterung, graphische Darstellung<br />
und Export im ASCII<br />
Datenformat. Durch einen einfachen<br />
Mausklick kann zwischen Einzelmessungen<br />
im Uferbereich und kontinuierlichen<br />
Messungen während<br />
der Bootsfahrt (dann unter Hinzunahme<br />
der Echolotdaten) gewählt<br />
werden. Die Daten werden sofort<br />
und für jedes Profil in einer Messdatei<br />
abgelegt.<br />
1.4. Wasserfahrzeug<br />
Für die Kartierung der unteren Isar<br />
stellte das Wasserwirtschaftsamt seine<br />
motorisierte Zille zur Verfügung.<br />
Auf diesem Boot waren Echolot und<br />
Notebook installiert. Zwei Autobatterien<br />
deckten den elektrischen Energiebedarf<br />
für einen ganzen Arbeitstag.<br />
Die Messausrüstung ist transportabel<br />
und mit minimalen Umrüstzeiten<br />
auf jedem anderen Wasserfahrzeug<br />
einsetzbar. Für den weiteren<br />
Einsatz steht GeoPlan inzwischen<br />
ein eigenes Kunstoff-<br />
Hartschalenboot mit Außenbordmotor<br />
zur Verfügung.<br />
1.5. Auswertung<br />
Die XYZ Daten der Flusssohle werden<br />
zunächst per Computerauswertung<br />
auf das Messprofil projiziert.<br />
Die lagerichtige Darstellung der Profile<br />
erfolgt mit dem Programm<br />
"CARD/1" direkt in digitalisierte<br />
oder gescannte Lagepläne und Karten.<br />
Eine Querprofil- und Längsschnittausgabe<br />
in wählbarer Schnittlage<br />
ist möglich. Des weiteren kön-<br />
Abbildung 3: GeoEcho im Einsatz auf der<br />
Zille des WWA Deggendorf (Foto: Rauen)<br />
nen aus den gewonnenen 3D-<br />
Koordinaten digitale Geländemodelle<br />
erstellt werden, um daraus<br />
Höhenlinienpläne und 3D-<br />
Darstellungen (Gitternetz-Modelle)<br />
zu fertigen. Im Wasserwirtschaftsamt<br />
Deggendorf wurden die gelieferten<br />
Daten mit dem Hydraulikprogramm<br />
"WSP-Win" und dem 3-D-<br />
Darstellungsprogramm "Geo-CAD"<br />
ohne Datenformat-Probleme weiterverwendet.<br />
2. Einsatz des Kartierungssystems<br />
GeoEcho am Beispiel der Kartierung<br />
der unteren Isar<br />
Vor dem Einsatz von GeoEcho wurden<br />
Querprofile über die Isar relativ<br />
zeit- und personalintensiv mittels<br />
manuellen Peilungen ermittelt. Dazu<br />
war eine Führung der Zille an einem<br />
gespannten Drahtseil notwendig.<br />
Nach jeweils 5 m wurde mit einer<br />
Stange die Wassertiefe gemessen.<br />
Die Tiefenmessung war relativ ungenau<br />
und Wassertiefen von über 4 m<br />
konnten wegen der Strömung nicht<br />
gemessen werden.<br />
Eine typische Querprofilmessung<br />
mittels GeoEcho läuft nach folgendem<br />
Schema ab: Der Vermesser positioniert<br />
das Tachymeter auf einem<br />
eingemessenen Fixpunkt. Auf der<br />
anderen Seite der Isar stellt ein Helfer<br />
einen Spiegel auf dem gegenüberliegenden<br />
Fixpunkt auf. Das<br />
Messprogramm auf dem Notebook<br />
wird aktiviert. Der Vermesser<br />
beginnt damit Einzelmessungen<br />
vom Fixpunkt in den Uferbereich<br />
bis zur Watttiefe auszulösen.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 17
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Die Daten werden vollständig automatisch<br />
per Funk an das Notebook übermittelt<br />
und abgespeichert. Nun aktiviert<br />
die Mannschaft das 360° Prisma<br />
in der Zille, das sofort vom Tachymeter<br />
anvisiert und verfolgt wird. Während<br />
der Isarüberquerung misst das<br />
Echolot laufend die Wassertiefe, die<br />
zusammen mit den Positionsdaten<br />
vom Messprogramm in ein Profil der<br />
Isarsohle umgerechnet und abgespeichert<br />
wird. Am gegenüberliegenden<br />
Isarufer wird das Profil von Einzelmessungen<br />
im Uferbereich ergänzt.<br />
Die Überfahrt erfolgt ohne Seilführung,<br />
die erfahrenen Bootsführer des<br />
WWA Deggendorf ließen die Zille selten<br />
mehr als ca. 3 m von der Ideallinie<br />
abweichen. Jede Messung wurde von<br />
5 Arbeitskräften durchgeführt (1<br />
Bootsführer und 2 Helfdes WWA, 1<br />
Vermesser, 1 Geophysiker). Mit der<br />
erforderlichen Umsetzung und Positionierung<br />
des Tachymeters an jedem<br />
neuen Messpunkt waren ca. 1 Stunde<br />
Zeitaufwand pro Profil erforderlich.<br />
Genau 59 Querprofile, inklusive Vergleichsmessungen<br />
mit der Stangen-<br />
Peilmethode, konnten in 6 Arbeitstagen<br />
absolviert werden.<br />
3. Fazit<br />
Das Gewässerkartierungssystem<br />
Geoplan GmbH<br />
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Baugrundgutachten<br />
Beweissicherung<br />
Deponietechnik<br />
Schallschutz<br />
Tiefbau / Straßenbau<br />
Vermessungswesen / Hydrografie<br />
Wasserwirtschaft<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
GeoEcho hat seine Feuertaufe bei<br />
Querprofilmessungen über die untere<br />
Isar bestanden. Gegenüber der bislang<br />
verwendeten Peilungen bietet<br />
GeoEcho handfeste Vorteile:<br />
Schnelligkeit: Weniger als eine Stunde<br />
Zeitaufwand pro Profil<br />
Sicherheit: Der "Drahtseilakt" des<br />
Spannens einer Leinenführung quer<br />
über die mehr oder weniger reißende<br />
Isar entfällt.<br />
Genauigkeit: Die Tiefen- und allgemeine<br />
Positionsgenauigkeit liegt bei<br />
ca. 1 cm.<br />
Universalität: Jede Wassertiefe von<br />
0.1 bis über 100 m ist messbar. Effektive<br />
Analog- und Digital- Filter erlauben<br />
den Einsatz auf strömenden<br />
Gewässern mit Wasserturbulenzen.<br />
4. Einsatzbereiche von GeoEcho<br />
Erfassung von Fluss-Querprofilen<br />
als Grundlage zur quantitativen<br />
Geschiebebilanzierung.<br />
Kartierung von Kiesteichen zur Restmengenabschätzung<br />
Kartierung des Grundes von Staubecken<br />
Quantitative Bestimmung von Sedimentmächtigkeiten<br />
in Staubecken<br />
Kartierung von Schifffahrtsrinnen in<br />
Wasserstraßen<br />
Hydrographische Vermessung jeder<br />
Art in Süß- und Salzwasser<br />
Abbildung 4: Das Tachymeter misst<br />
automatisch die Position der Zille mit<br />
dem Echolot (Foto: Stoiber)<br />
1 Geophysik- Dr. Rauen<br />
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18 <strong>22</strong>
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die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 19
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Rainer Zimmermann, Baurat z.A.<br />
Wasserwirtschaftsamt Donauwörth<br />
Bild 1: Karte von 1862 mit natürlichem<br />
und begradigtem Wertachlauf<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Naturnah oder sicher ?<br />
Durch den Geschiebetrieb hielt sich<br />
damals die Eintiefung in Grenzen.<br />
Erst nach dem Bau des Grüntensees<br />
und mehrerer Staustufen grub sich<br />
die Sohle aufgrund des fehlenden<br />
Geschiebes rasch ein. Nach der letzten,<br />
sohlstützenden Staustufe bei Bobingen,<br />
an der südlichen Stadtgrenze<br />
Augsburgs, tiefte sich die Wertach<br />
seit 1980 um bis zu drei Meter ein.<br />
Bei weiterer Eintiefungstendenz wäre<br />
mit einem Verlust<br />
der Stand- und Betriebssicherheit<br />
des<br />
Kraftwerks bei Bobingen<br />
und einem Sohldurchschlag<br />
der Wertach<br />
in das Tertiär mit<br />
weitreichenden Folgen<br />
zu rechnen.<br />
Leitbild<br />
Das Wasserwirtschaftsamt<br />
Donauwörth begann<br />
Ende 1997 mit<br />
den Planungen. Der<br />
Einstieg erfolgte durch den Entwurf<br />
eines Wertachleitbildes, das neben<br />
dem ursprünglichen Zustand der<br />
Flusslandschaft den Ist-Zustand mit<br />
vorhandenen Einschränkungen und<br />
einen Ziel-Zustand mit den dazu erforderlichen<br />
Maßnahmen enthält.<br />
Der Ziel-Zustand beschränkt sich<br />
nicht auf künstliche Eingriffe, sondern<br />
sieht diese als Hilfen für eine<br />
möglichst freie Eigenentwicklung<br />
des Flusses in den nächsten Jahrzehnten.<br />
So soll durch mehrere<br />
Steinrampen und großflächige Uferanbrüche,<br />
die die Sohle natürlich aufweiten<br />
und den Geschiebetrieb aktivieren,<br />
die Eintiefung aufgehalten<br />
und ein entsprechender Entwic-<br />
klungsanstoß gegeben werden. Das<br />
Leitbild berücksichtigt, wie das gesamte<br />
Projekt „Wertach vital“, neben<br />
den wasserwirtschaftlichen Belangen<br />
(Hochwasserschutz, Sohlstabilisierung,<br />
Grundwasser) auch<br />
die Interessen anderer Bereiche wie<br />
die des Naturschutzes, der Land-<br />
und Forstwirtschaft, der Fischerei<br />
und der Naherholung (Bild 2).<br />
In den folgenden Ausführungen soll<br />
Bild 2: Projektübersicht Wertach vital<br />
Wasser ist Leben<br />
Wasserwirtschaft Bayern<br />
Wertach vital - Wasserbau im Stadtgebiet von Augsburg<br />
Nach dem Pfingsthochwasser 1999<br />
stand das Projekt „Wertach vital“<br />
im Rampenlicht der Augsburger Öffentlichkeit.<br />
Während einige Bürger<br />
um ihr Hab und Gut fürchteten<br />
und eine solide, klassische Verbauung<br />
der Sanierungsstrecke forderten,<br />
leiteten andere aus dem Ereignis<br />
die Notwendigkeit einer großzügigen,<br />
freien Flussentwicklung ab.<br />
Welche Forderung soll nun umgesetzt<br />
werden?<br />
Sanierungsnotwendigkeit<br />
Noch bis ca. 1860 besaß die Wertach<br />
auf der fünf Kilometer langen<br />
Strecke zwischen Bobingen und<br />
Göggingen (heute ein Stadtteil von<br />
Augsburg) ihren natürlichen Charakter.<br />
Der über 150 Meter breite<br />
Flusslauf mit unzähligen Kiesbänken<br />
verzweigte sich ständig. Um das<br />
Flusstal bewirtschaften zu können<br />
und die angrenzenden Siedlungen<br />
vor Hochwasser zu schützen, begradigten<br />
unsere Vorfahren die Wertach<br />
und engten ihren Querschnitt auf 35<br />
Meter ein (Bild 1).<br />
jedoch nur auf die wasserbaulichen<br />
Maßnahmen zur Sohlstabilisierung<br />
eingegangen werden.<br />
Wasserbauliche Studie<br />
Nach Abschluss der Bestandserhebungen<br />
(u.a. Bohrungen, Querprofilaufnahmen,<br />
Siebanalysen) beauftragte<br />
das Wasserwirtschaftsamt im<br />
April 1999 die Technische Universität<br />
München (TUM) mit einer wasserbaulichen<br />
Studie, die die Ansätze<br />
des Leitbildes auf ihre Umsetzbarkeit<br />
überprüfen sollte. Vor der Fertigstellung<br />
dieser Untersuchung führte<br />
das Pfingsthochwasser 1999 zu<br />
bisher noch nicht gemessenen Abflüssen<br />
in der Wertach.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
20 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
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die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 21
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Bild 3: Uferanbrüche nach dem Pfingsthochwasser<br />
Es griff im oberen Sanierungsabschnitt<br />
weite Bereiche der nicht<br />
mehr stabilen Ufer an, ohne die Sohle<br />
weiter einzutiefen (Bild 3).<br />
Das Flussbett des unteren Sanierungsabschnittes<br />
grub sich dagegen<br />
nach dem Bruch eines Wehres um etwa<br />
60 Zentimeter ein, die befestigten<br />
Ufer blieben stabil. Es lag nahe,<br />
die Auswertung dieses „Naturversuchs“<br />
in die Studie mit einfließen<br />
zu lassen. Als Ergebnis lassen sich<br />
folgende Erkenntnisse ableiten:<br />
Die Wertach hat aufgrund ihres gestreckten<br />
Laufes die Tendenz, nicht<br />
die Ufer, sondern die Sohle anzugreifen.<br />
Wegen des relativ feinen<br />
Ufer- und Sohlmaterials werden<br />
Rampen und Uferanbrüche eine weitere<br />
Eintiefung zwischen den Querbauwerken<br />
nicht verhindern können.<br />
Eine Seenlandschaft - ähnlich einer<br />
Teichkette - wäre mittelfristig zwischen<br />
den Steinrampen zu erwarten,<br />
der wertvolle Fließgewässercharakter<br />
ginge verloren. Die Studie stellt<br />
mehrere Ausbauvarianten vor, aus<br />
denen das Sanierungskonzept entwickelt<br />
wurde.<br />
Bild 4: Schemaübersicht der Sanierungsstrecke<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Sanierungskonzept<br />
Ein Ingenieurbüro, ein Landschaftsplaner,<br />
die TUM und das Wasserwirtschaftsamt<br />
entwickelten mit der<br />
Stadt Augsburg ein vorläufiges Sanierungskonzept.<br />
Es sieht drei Steinrampen<br />
vor (Bild 4).<br />
Die erste hebt das Unterwasser der<br />
Staustufe wieder auf das vorgesehene<br />
Niveau an. Im Abstand von etwa<br />
je einem Kilometer flußabwärts fixieren<br />
eine zweite und dritte, bereits<br />
bestehende Rampe die Flusssohle.<br />
Für die zwischen der ersten Rampe<br />
und dem Ende der Sanierungsstrecke<br />
entstandenen drei Abschnitte 1,<br />
2 und 3 wurden unterschiedliche<br />
Ausbau- bzw. Entwicklungsziele erarbeitet,<br />
die im folgenden beschrieben<br />
werden:<br />
Abschnitt 1:<br />
Er zeichnet sich durch seinen geraden<br />
Lauf und hohe Steilufer aus. Ein<br />
Großteil der Auwälder ist noch vorhanden.<br />
Es ist vorgesehen, den Fluss<br />
in diesem Bereich frei entwickeln zu<br />
lassen. Die Seitenerosion soll durch<br />
Buhnen oder künstliche Uferaufweitungen<br />
angeregt werden. Als Entwicklungsziel<br />
wird ein terrassenförmig<br />
abgestuftes Vorland mit standorttypischem<br />
Bewuchs (Weichholzaue)<br />
angestrebt. (Bild 5)<br />
Bild 5: Entwicklungsziel für Abschnitt 1<br />
Eine weitere Eintiefung (max. 1 m)<br />
kann auf Dauer wohl nicht verhindert<br />
werden. Diese wird zugunsten<br />
der freien Ufer und des für die Abschnitte<br />
2 und 3 wichtigen Geschiebeeintrags<br />
hingenommen. Eine Umströmung<br />
der nächsten Steinrampe<br />
wird durch eine ausreichend tiefe,<br />
seitliche Ufereinbindung des Bauwerks<br />
ausgeschlossen.<br />
Abschnitt 2:<br />
Die angrenzende Wohnbebauung<br />
und andere Nutzungen setzen einer<br />
freien Entwicklung zu enge Grenzen.<br />
Eine künstliche Aufweitung des<br />
Querschnittes von 35 auf 70 Meter<br />
mit befestigten Ufern ist jedoch<br />
Möglich. Auf eine Sicherung der<br />
Sohle kann dann wegen des geringen<br />
Gefälles verzichtet werden.<br />
Abschnitt 3:<br />
Das Gefälle dieser 2,5 Kilometer langen<br />
Strecke ist verhältnismäßig<br />
groß, selbst eine Aufweitung um die<br />
3-fache Bettbreite könnte die Sohle<br />
nicht stabilisieren. Auch eine Fixierung<br />
durch mehrere Rampen wurde<br />
aufgrund des unerwünschten Teichketteneffekts<br />
nicht näher in Erwägung<br />
gezogen.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Bild 6: Gestalteter Querschnitt in Abschnitt 3 mit Deckwerk<br />
Auf Vorschlag der TUM ist die Realisierung<br />
eines offenen Deckwerks<br />
(Belegung der Sohle mit ca. fünf 30<br />
2<br />
cm großen Steinen pro m ) vorgesehen.<br />
Nachteil dieser Technik ist ein<br />
unnatürliches Erscheinungsbild und<br />
die größere Rauheit der Sohle verbunden<br />
mit einem Anstieg des Wasserspiegels<br />
bei Hochwasser. Eine<br />
Überdeckung der Steinbelegung mit<br />
kiesigem Material aus den Uferauf-<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
weitungen und eine Querschnittsaufweitung<br />
um 9 Meter sollen dies<br />
ausgleichen und die Gewässerstruktur<br />
sowie die Geschiebedynamik fördern<br />
.<br />
Es ist zwar nicht auszuschließen,<br />
dass große Abflüsse das Deckwerk<br />
stellenweise wieder freilegen, doch<br />
ob und in welchem Umfang dies<br />
August Fuchsbichler<br />
durch den Geschiebeeintrag aus dem<br />
ersten Abschnitt ausgeglichen wird,<br />
bleibt abzuwarten.<br />
Resümee und Ausblick<br />
Planungen großer Projekte bedürfen<br />
heute einer intensiven Abstimmung<br />
mit allen Beteiligten und der Öffentlichkeit.<br />
Eine „Offene Planung“ fördert<br />
die Akzeptanz. Bei dem Projekt<br />
„Wertach vital“ hatte das Pfingsthochwasser<br />
einen Stimmungsumschwung<br />
„weg von der gelegentlich<br />
gefährlichen Naturnähe, hin zu sicheren,<br />
soliden Lösungen“ zur Folge.<br />
Dies verdeutlicht die Verantwortung<br />
der Planer, alle bekannten Anforderungen<br />
angemessen zu gewichten<br />
und Gegensätzliches möglichst<br />
objektiv gegeneinander abzuwägen.<br />
Nur so wird eine zielstrebige Planung<br />
möglich und bewahrt fertiggestellte<br />
Maßnahmen vor nachträglichen<br />
Korrekturen. Wir sind überzeugt,<br />
trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />
und vieler Restriktionen<br />
ein naturnahes und sicheres Lösungskonzept<br />
entwickelt zu haben,<br />
das auch einer kritischen Prüfung aller<br />
Anforderungen, selbstverständlich<br />
auch der des Hochwasserschut-<br />
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die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
24 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Info<br />
Isar-Plan, Pilotstrecke<br />
Wasserwirtschaftsamt München, 18.05.2000<br />
Im Rahmen des Isar-Plans gestalten<br />
Freistaat Bayern und Landeshauptstadt<br />
München die Isar im südlichen<br />
Stadtgebiet auf einer Gesamtlänge<br />
von ca. 8 km um. Die drei wesentlichen<br />
Ziele sind eine verbesserte<br />
Hochwassersicherheit, eine naturnähere<br />
Flußlandschaft und mehr Qualität<br />
für Freizeit und Erholung. Der<br />
Isar-Plan wird in einzelnen Bauabschnitten<br />
umgesetzt. Die fertiggestellten<br />
Strecken sollen als dezentrale<br />
Bestandteile in die Bundesgartenschau<br />
in München 2005 einbezogen<br />
werden.<br />
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BERUFSKLEIDUNG<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Einige Fakten zum ersten Bauabschnitt,<br />
der sog. Pilotstrecke:<br />
Lage: Stadtteil Thalkirchen südlich<br />
des Marienklausenstegs, Zufahrtsmöglichkeit<br />
und Parkmöglichkeit<br />
bei der Floßlände, Zentralländstraße,<br />
Isar-Fkm 153,3 154,2<br />
Länge etwa 900 m<br />
Baubeginn Anfang Februar 2000<br />
Bauende war für Mitte Mai 2000<br />
vorgesehen, wegen der außergewöhnlich<br />
hohen Wasserführung im<br />
Frühjahr werden die Baumaßnahmen<br />
nach einer Sommerpause ab Oktober<br />
2000 fortgesetzt und beendet.<br />
Maßnahmen: Entnahme der Ufer-<br />
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Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Isar-Plan, Pilotstrecke, März 2000<br />
verbauung, Flußbettaufweitungen,<br />
Ufergestaltung mit verdeckten Sicherungen,<br />
Abschnitte mit freier Entwicklung<br />
des Ufers bis zur verdeckt<br />
eingebauten, zurückliegenden Sicherungslinie,<br />
Umbau der Sohlschwellen<br />
in Rauhe Rampen, Deichsanierung<br />
mit Gehölzrodungen,<br />
Deichvorschüttungen und Deicherhöhungen.<br />
Ausgeführt wurden bisher: Flußbettaufweitungen,<br />
Ufergestaltung<br />
und neue Ufersicherung am West-<br />
und Ostufer von Fkm 153,3 bis ca.<br />
153,8. Deichsanierung am Westufer.<br />
GORE-TEX<br />
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die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 25<br />
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Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Franz Burghardt,TOI<br />
Leiter der Flussmeisterstelle Rosenheim<br />
Wie<br />
verhinde<br />
rn wir einen D<br />
Aufgeschreckt vom Deichbruch an der Oder und vom Pfingsthochwasser<br />
1999 wurden in der letzten Zeit auch an den Flüssen Inn und Mangfall<br />
alle Anstrengungen unternommen die Schwachstellen an den Deichen<br />
zu beseitigen.. Um nun auch die Feuerwehren, das Technische<br />
Hilfswerk und die Verantwortlichen für den Katastrophenschutz der<br />
Stadt und im Landkreis mit dem Problem vertraut zu machen, führten<br />
wir eine allgemeine Unterweisung durch. Hier bot sich das Betriebsgelände<br />
der Flussmeisterstelle Rosenheim an, das mit einem Hochwasserdeich<br />
vom Fluss Inn abgegrenzt ist. Feuerwehrkommandanten,<br />
Gruppenführer und Bürgermeister die mit dem Pfingsthochwasser zu<br />
tun hatten, nahmen an der Veranstaltung teil.<br />
In der Werkhalle wurde den Teilnehmern mittels Powerpoint der Ablauf<br />
eines Hochwassers<br />
vom Meldebeginn bis zur<br />
Katastrophe demonstriert.<br />
Wir zeigten Bilder von<br />
Deichaufbauten, dem Problem<br />
der Sickerlinien und<br />
Mängel die zu Hochwasserschäden<br />
führen können.<br />
Wir demonstrierten eine<br />
Deichkontrolle und wiesen<br />
die Teilnehmer auf Merkmale<br />
hin die zu Deichbrüchen<br />
führen. Im Freigelände<br />
wurde dann das Füllen<br />
und Vorbereiten von Sandsäcken<br />
demonstriert, da in<br />
der Regel diese zu voll gefüllt<br />
werden und dadurch<br />
die Dichtigkeit beim Einbau<br />
nicht optimal erreicht<br />
wird. Am Hochwasserdeich<br />
haben wir mit eingebauten<br />
Leitungen unterschiedliche<br />
eichbruch<br />
?<br />
Wie verhindern wir einen Deichbruch ?<br />
Feuerwehr und Technisches Hilfswerk<br />
üben mit der Flussmeisterstelle Rosenhein den Ernstfall.<br />
Wasseraustritte simuliert. Hier galt es, Stützkörper unterschiedlichster<br />
Art aufzubringen, Sickerwasser abzuleiten, Gegendruck aufzubauen<br />
und Deiche zu erhöhen. Diese Veranstaltung trug zu einem größeren<br />
Verständnis der Verantwortlichen<br />
und Hilfskräfte<br />
für die Wasserwirtschaft<br />
mit ihrem Hochwasserschutz<br />
bei.<br />
Bild (2) Feuerwehrund<br />
THWMänner beim Bau einer<br />
Deichstütze unter Anleitung<br />
des Leiters der Flussmeisterstelle<br />
Rosenheim Franz Burghardt.<br />
Bild (1) Hier wird das Befüllen und<br />
Vorbereiten der Sandsäcke demonstriert.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
26 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Dr. Ludwig Heller, Dipl. Chemiker<br />
Altlastenmanagement<br />
Das Werk Burghausen der Wacker-<br />
Chemie wurde im Frühjahr 1914, unter<br />
der Bezeichnung "Dr. Alexander<br />
Wacker Gesellschaft für elektrochemische<br />
Industrie mbH", ins Handelsregister<br />
eingetragen. Zu dieser<br />
Zeit galt noch des Kaisers Wort :<br />
"Herrlichen Zeiten führe ich euch<br />
entgegen."<br />
Man stellte damals auch an ein Chemiewerk<br />
hohe ästhetische Ansprüche,<br />
kenntlich zum Beispiel daran, dass das<br />
erste Gebäude-Ensemble vom bekannten<br />
Wiener Jugendstil-Architekten Joseph<br />
Hoffmann nach allen Regeln der<br />
Baukunst durchgebildet wurde, wovon<br />
heute noch einige Bauten beredtes<br />
Zeugnis geben.<br />
Andererseits gehörte zu dieser Ästhetik,<br />
dass „die Schlote rauchen“ mussten,<br />
was sinngemäß auch für das Medium<br />
Wasser galt, indem man nichts dabei<br />
fand, im Abwasser abtransportierte<br />
Stoffe der Natur, sprich dem Vorfluter,<br />
zur weiteren Behandlung zu überlassen.<br />
Umso bemerkenswerter ist die Tatsache,<br />
dass der Umweltschutz bei der<br />
Wacker-Chemie schon sehr früh eine<br />
große Rolle spielte. Beispielsweise ist<br />
in einem Protokoll vom 26.05.1916<br />
über ein Gespräch zur Abwassersituation,<br />
an dem Herr Geheimrat Haubenschmied<br />
und die Firmenleitung teilnahmen,<br />
folgendes festgehalten : Soweit<br />
die Betriebsabwässer schädlicher<br />
Natur sind, muß eine sinngemäße Behandlung<br />
vor Einleitung in den Hauptsammler<br />
stattfinden." Schon im Jahr<br />
1917 erklärte Herr Direktor Hess die<br />
"Abwasserfrage" in einem Schreiben<br />
an den damaligen Werkleiter, Herrn<br />
Dr. Pierstorff zur "Chefsache". Von<br />
Herrn Prof. Dr. Graf, dem damaligen<br />
Leiter der "Versuchsstation für Fischerei"<br />
in München, wurden regelmäßige<br />
Kontrollen des Abwassers durchg<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
eführt. Am Ende des Jahres 1917 hält<br />
Herr Prof. Dr. Graf in einem Untersuchungsbericht<br />
fest, dass im Vorfluter<br />
"ein Gewimmel von Larven der Köcherfliege"<br />
zu finden sei und attestiert<br />
"einwandfreies Abwasser".<br />
Im 1. Weltkrieg wurde das Werk in<br />
Windeseile zur Herstellung von Aceton<br />
aus Calciumcarbid aufgebaut und<br />
in Betrieb genommen. Bereits damals<br />
wurden ein Rechen und ein Sandfang<br />
für die Abwässer des Werkes gebaut,<br />
um gröbere Feststoffe nicht der Salzach<br />
zuzuführen. Dieses erste Klärbecken<br />
ist für das Regen-Kanalnetz bis<br />
heute in Betrieb. Es wurden weiterhin<br />
regelmäßige Kontrollen der Abwasserqualität<br />
durchgeführt. Die Unterlagen<br />
über Gespräche und Untersuchungen<br />
zur Situation der Salzach nach Einleitung<br />
der Fabrikabwässer füllen einen<br />
dicken Leitz-Ordner im Firmenarchiv.<br />
Nach dem 1.Weltkrieg kam dann das<br />
Wasserkraftwerk dazu, das den Höhenunterschied<br />
zwischen Alz und Salzach<br />
nutzt und die Produktion wurde<br />
auf chlorierte Kohlenwasserstoffe umgestellt,<br />
die als Lösungsmittel Verwendung<br />
finden. Im weiteren Verlauf<br />
wurde die Produktpalette um den<br />
Kunststoff PVC und um die Familie<br />
der Kunstharzdispersionen erweitert,<br />
die natürlich zu der für diese Produkte<br />
charakteristischen Belastung des Abwassers<br />
führten.<br />
In der schwierigen Zeit zwischen den<br />
beiden Weltkriegen, die durch die Inflation,<br />
die Weltwirtschaftskrise und<br />
die zunehmende Rüstungsindustrie geprägt<br />
war, "rauchten die Schlote" weiter<br />
und die Abwasseraktivitäten konzentrierten<br />
sich in erster Linie auf die<br />
regelmäßige Kontrolle und Analyse<br />
des Abwassers. Trotzdem wurden vereinzelte<br />
Maßnahmen zur Verringerung<br />
der Schadstofffracht im Abwasser erfolgreich<br />
umgesetzt. So wurde im Jahr<br />
WACKER<br />
Wacker-Chemie GmbH<br />
Geschichte der Abwasserreinigung im Werk Burghausen<br />
der Wacker-Chemie GmbH<br />
Die biologische Abwasserreinigungsanlage<br />
aus der Vogelperspektive<br />
1923 Quecksilber aus dem "Lutterwasser<br />
des Acetaldehyd-Betriebes" zurückgewonnen<br />
bei gleichzeitiger "Entquecksilberung<br />
der Abwässer" vor<br />
dem Einleiten in den Kanal.<br />
Auch während des 2. Weltkriegs war<br />
nicht an eine weitere Verbesserung des<br />
Gewässerschutzes zu denken und der<br />
Luftschutz hatte nichts mit der Reinhaltung<br />
von Luft zu tun.<br />
Im Jahr 1961 begann die systematische<br />
Untersuchung der Abwasser-<br />
Situation des stark gewachsenen Werkes<br />
und die Entwicklung geeigneter<br />
Reinigungsverfahren für die einzelnen<br />
Abwasserströme.<br />
In erstaunlich kurzer Zeit wurde ein<br />
Konzept für eine Trennkanalisation<br />
erarbeitet, das sich an den vorhandenen<br />
Anforderungen orientierte. Neben<br />
dem Niederschlagswasser fällt nämlich<br />
bei verschiedenen Produktionen,<br />
z.B. bei der Herstellung von Reinstsilicium<br />
für Computer-Chips, Abwasser<br />
an, das nur mechanisch belastet / verschlammt<br />
aber nicht organisch belastet<br />
ist. Dieses wird in einem eigenen,<br />
das ganze Werk umspannenden, Kanalnetz<br />
gesammelt und einer speziell<br />
dafür zugeschnittenen Kläranlage, der<br />
sog. CHEMARA (chemischmechanischeAbwasserreinigungsanlage)<br />
zugeführt.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 27
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Das dort gereinigte Abwasser kann ohne<br />
biologische Nachbehandlung direkt<br />
dem Vorfluter zugeführt werden.<br />
Die organisch belasteten Abwässer<br />
sind dafür praktisch feststofffrei.<br />
Trotzdem werden sie sicherheitshalber<br />
über einen Rechen und einen Sandfang<br />
geleitet und nach Neutralisation<br />
direkt der biologischen Behandlung zugeführt.<br />
Eine mechanische Vorstufe ist<br />
somit nicht erforderlich.<br />
Die Abwässer der Kunststoff-<br />
Produktion (PVC, Dispersionen) - und<br />
nur diese - müssen einer Vorbehandlung<br />
durch Flockung zugeführt werden,<br />
wozu eine eigene Kläranlage die<br />
FWW (Flockung-Werk-West) vorzusehen<br />
war.<br />
Bis Ende der 60er-Jahre waren die<br />
Auslegungsdaten für alle Kläranlagen<br />
erarbeitet und die Trennkanalisation<br />
war im wesentlichen fertiggestellt worden.<br />
Heutzutage klingt das einfach, nahezu<br />
selbstverständlich. Es musste aber<br />
praktisch vom Nullpunkt ausgehend alles<br />
erarbeitet werden, wobei es dafür<br />
kaum Vorbilder gab.<br />
1968 ging die CHEMARA zur Reinigung<br />
der verschlammten Abwässer<br />
mit Vergleichmäßigungsbecken,<br />
Neutralisation und Degremont -<br />
Pulsatoren in Betrieb. Dieses spezielle<br />
Reinigungsverfahren wird zwar nur<br />
selten angewandt, hat sich aber im<br />
Werk Burghausen bestens bewährt<br />
und ist bis heute fast unverändert in<br />
Betrieb. Ab 1981 kam die Entwässerung<br />
der anfallenden Schlämme mittels<br />
Filterpressen und Kalk - Konditionierung<br />
dazu. Bis dahin wurden<br />
die verhältnismäßig dünnen Schlämme<br />
in einem Teich, der Deponie 1, entwässert.<br />
1974 wurde die Umweltschutzabteilung<br />
gegründet und quasi als Einstand<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
die FWW (Flockung-Werk-West) in<br />
Betrieb genommen, wodurch die<br />
Kunststoffteilchen dem Abwasser entzogen<br />
werden konnten. Der anfallende<br />
Schlamm wird in einer Filterpresse<br />
entwässert und in der werkseigenen<br />
Rückstandsverbrennung entsorgt.<br />
Seit Anfang der 80er-Jahre wird in der<br />
FWW eine im Werk anfallende Lösung<br />
von zweiwertigen Eisensalzen<br />
als Flockungsmittel eingesetzt, obwohl<br />
„alle Welt“ behauptet hatte, diese<br />
hätte nur 10 % der Wirksamkeit der<br />
dreiwertigen Eisensalze. Im speziellen<br />
Fall wirkt das zweiwertige Eisensalz<br />
jedoch genau so gut wie das dreiwertige<br />
und wird hiermit einer sinnvollen<br />
Verwertung zugeführt.<br />
1976 war es dann so weit, die letzte<br />
und wichtigste Stufe der Abwasserreinigung<br />
die BARA (biologische Abwasserreinigungsanlage)<br />
konnte in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
Zuerst einstufig mit nachgeschalteten<br />
Schönungsteichen konzipiert, wurde<br />
sie Mitte der 80er-Jahre zu einer echten<br />
zweistufigen biologischen Kläranlage<br />
erweitert, wobei in die 2.Stufe die<br />
mechanisch vorgeklärten Abwässer<br />
der Stadt Burghausen eingebunden<br />
wurden. Das optimiert den Reinigungsprozess<br />
sowohl für die Industrie<br />
als auch für die Stadt Burghausen in<br />
ökologischer und ökonomischer Hinsicht.<br />
Derzeit ist geplant, auch die<br />
oberöstereichischen Umlandgemeinden<br />
in diese Lösung mit einzubinden,<br />
eine unkonventionelle aber gute Lösung!<br />
Ein weiterer Schritt war ab 1986 der<br />
Einsatz von Braunkohlenkoks als<br />
preiswerte Aktivkohle in beiden biologischen<br />
Stufen, der die Leistung sehr<br />
verbessert und den Anlagenbetrieb stabilisiert<br />
hat - „koksen“ fördert in diesem<br />
Fall die Gesundheit (der Belebt-<br />
Biologische Abwasserreinigungsanlage mit<br />
Schlammrückstandsverbrennung<br />
schlamm-Organismen) und auch der<br />
Gesetzgeber hat nichts dagegen einzuwenden.<br />
Im Unterschied zu kommunalen Anlagen<br />
wird der Überschuss-Schlamm<br />
der BARA direkt, ohne vorherige Faulung<br />
in einem Wirbelschichtofen verbrannt.<br />
Dazu ist fast keine Fremdenergie<br />
erforderlich. Der Frischschlamm<br />
wird nämlich nach Entwässerung in<br />
Bandfilterpressen in einem dampfbeheizten<br />
Trockner vorgetrocknet, wobei<br />
der dazu erforderliche Dampf aus der<br />
Abhitze des Wirbelschichtofens erzeugt<br />
wird. Der so vorgetrocknete<br />
Schlamm hat den Heizwert von feuchtem<br />
Holz oder feuchter Braunkohle<br />
und verbrennt daher fast ohne Zusatzenergie.(Erdgas<br />
ist nur zum genauen<br />
Einstellen der Verbrennungstemperatur<br />
erforderlich). Wieder eine ökologisch<br />
und ökonomisch sinnvolle Lösung<br />
á la Wacker.<br />
Somit kann gesagt werden, dass das<br />
Werk Burghausen der Wacker-Chemie<br />
heute den Vorfluter - die Salzach weniger<br />
mit Schadstoffen belastet als zu<br />
Beginn der Produktion im Jahr 1917,<br />
obwohl heute 10.500 Mitarbeiter auf<br />
diesem Standort in Lohn und Brot stehen,<br />
dazu noch bis zu 2.000 Mitarbeiter<br />
anderer Firmen, und die Erzeugnisse<br />
in alle Welt gehen.<br />
Kaum etwas wurde neu erfunden aber<br />
durch geschickte Anwendung an sich<br />
bekannter Methoden und Verfahren<br />
konnten im Laufe der Jahrzehnte gute<br />
Lösungen erarbeitet werden, die dann<br />
doch von der allgemein üblichen Abwasserreinigungspraxis<br />
abweichen.<br />
Eben typische Problemlösungen der<br />
Wacker-Chemie:<br />
„Chemie der Ideen“ !<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
28 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Ingenieurbüro für Geotechnik<br />
und Umweltschutz GmbH<br />
Http://www.lubag.de<br />
Büro Regensburg:<br />
Im Gewerbepark D60<br />
93059 Regensburg<br />
Tel.: 0941/463060<br />
Fax.: 0941/48741<br />
eMail: info@lubag.de<br />
Büro Würzburg:<br />
Ochsenfurter Str. 23<br />
97286 Sommerhausen<br />
Tel.: 09333/902820<br />
Fax.: 09333/9028<strong>22</strong><br />
eMail: lubag-wuerzburg@t-online.de<br />
Umweltfreundliche Entsorgung von Öl-, Fett-, Benzinund<br />
Koaleszenzabscheider, Sandfang und Spaltanlage<br />
(Fachbetrieb nach WHG §19 I)<br />
Fachgerechte und schnelle Hilfe bei Ölunfällen<br />
(rund um die Uhr einsatzbereit)<br />
Entsorgung von kontaminiertem Erdreich<br />
Grundwassersanierung<br />
Umwelt-Analytik)<br />
HERRMANN & VOGL<br />
Entsorgung u. Recycling GmbH<br />
Obertraubenbach 4<br />
93489 Schorndorf<br />
Tel. 09461/9449-0 - Fax 09461/9449-44<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Altlasten<br />
Erfassung, Untersuchung,<br />
Gefährdungsabschätzung<br />
Sanierungsplanung<br />
Baugrund<br />
Geotechnische Feldarbeiten<br />
Baugrundgutachten<br />
Gründungsberatung<br />
Flächenrecycling<br />
Rückbauplanung,<br />
Baustellenkoordination<br />
SiGe-Planung<br />
Hydrogeologie<br />
Pumpversuche<br />
Planung von Wasserhaltungen<br />
Trinkwassererschließung<br />
Grundwassermodellierung<br />
Umweltplanung<br />
Geographische Informationssysteme<br />
(GIS)<br />
Zertifizierung, Auditierung<br />
Akkreditierung - Notifizierung<br />
Akkreditiertes Prüflaboratorium für die<br />
Probenahme und für Vor-Ort-Prüfungen<br />
(DAR-Registrier-Nr.: DAP-PA-01.471-00-96-00)<br />
BAM-Registrier-Nr. 084<br />
Anerkennung für die Probenahme im Rahmen<br />
der Erkundung und Bewertung kontaminierter<br />
Flächen und Standorte auf Bundesliegenschaften<br />
Von der Industrie- und Handelskammer<br />
Regensburg öffentlich<br />
bestellter und vereidigter<br />
Sachverständiger für Boden-<br />
und Grundwasserkontamination<br />
Klaus Bücherl<br />
Diplom-Geologe BDG<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 29
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Presse-Information<br />
Der Umwelt verpflichtet<br />
MALL-Tropfkörperanlagen MONO/DUO:<br />
diese Kleinkläranlagen rechnen sich auf alle Fälle<br />
Unter den verschiedenen Reinigungsverfahren für häusliches<br />
Abwasser hat sich die sogenannte Tropfkörperanlage<br />
einen festen Platz erobert. Sie darf für sich in<br />
Anspruch nehmen, mit ihrer anerkannten guten Reinigungsleistung,<br />
auch in einer Zeit gewachsenem Umweltbewußtseins,<br />
allen Anforderungen gerecht zu werden.<br />
Sie gleicht in Verfahrensweise und Konstruktion den<br />
kommunalen Großanlagen. Die Verfahrensweise ist vollbiologisch,<br />
das heißt, ohne Zugabe chemischer oder<br />
anderer Mittel werden über 90% der Verunreinigungen<br />
aus dem Abwasser entfernt.<br />
Der fugenlos und wasserdicht gefertigte Betonbehälter<br />
ist werkseitig komplett montiert. Die hohe Betonqualität<br />
von B45 nach DIN 1045 garantiert wasserdichten<br />
Betrieb. Da der MONO steckfertig auf der Baustelle<br />
angeliefert wird, entfällt die Montage vor Ort, gleichfalls<br />
ist ein Vermörteln nicht mehr erforderlich. Die Montagezeit<br />
reduziert sich hiermit auf ca. 1-2 Stunden. Der<br />
Betonbehälter wird mit einem Spezialfahrzeug angeliefert<br />
und mit dem Fahrzeugkran direkt in die Baugrube<br />
abgesetzt. Die gesamte Anlage besteht nur noch aus<br />
einem Behälter und ist geeignet für 4 bis 8 EW (Einwohnerwerte).<br />
Ablaufwerte unter 10 mg/l BSB5 sind erreichbar; somit<br />
werden die gesetzlichen Auflagen unterschritten. Erfreulich<br />
sind die niedrigen Energiekosten je m³, womit die<br />
Wirtschaftlichkeit der Analge unterstrichen wird. Die<br />
MTK-MONO kann “solo” montiert werden. Der Preis ab<br />
Werk für eine 4-EW-Anlage liegt bei 6.500,-DM netto<br />
zzgl. Transportkosten, die je nach Frachtzone unter<br />
schiedlich anfallen.<br />
Komplett mit<br />
Baugrube und<br />
Montage kann<br />
dem Endverbraucher<br />
somit ein<br />
Preis unter<br />
10.000,-DM brutto angeboten werden. Die Auslieferung<br />
erfolgt bundesweit von den Werken : Donaueschingen,<br />
Ettlingen und Coswig/Anhalt. Natürlich verfügt die<br />
Kleinkläranlage Mono über die Allgemeine Bauaufsichtliche<br />
Zulassung.<br />
Der DUO besteht aus zwei Stahlbetonbehältern und einer<br />
Nachklärung. Die Funktionsweise entspricht der des<br />
MONO, diese Anlage ist geeignet für 8 bis 20 EW und<br />
verfügt über eine Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung<br />
(ABZ) DIBT PA I 4071.<br />
Auch der DUO wird steckfertig auf die Baustelle geliefert.<br />
Tel. 0771/8005-0<br />
Fax 0771/8005-100<br />
NUnterholzham 79<br />
83052 Bruckmühl<br />
Telefon: 08062 / 6839 Fax: 08062 / 8107<br />
die<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Pressedienst<br />
MALL BETON GmbH<br />
Christoph Teufel<br />
Hüfinger Str. 39-45<br />
78166 Donaueschingen<br />
Vigil<br />
Neureither GmbH<br />
Bagger und Fuhrunternehmen<br />
<strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
30 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 31
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Dr. Achim Schubert & Dr. Bernhard Huber *<br />
1. Das Tiefengrundwasser-<br />
Strömungsmodell Malmkarst<br />
Die wechselnd breite, den Alpen zwischen<br />
Genfer See und Wiener Becken<br />
vorgelagerte Hochebene wird<br />
geologisch als nordalpines Molassebecken<br />
bezeichnet. Im niederbayerisch-oberösterreichischen<br />
Teil des<br />
Molassebecken wird ein tiefliegendes<br />
Thermalwasservorkommen zu Badezwecken<br />
und geothermisch genutzt.<br />
Die Thermalwassernutzung hat sich<br />
im niederbayerischen Bäderdreieck<br />
und im benachbarten oberösterreichischen<br />
Innviertel zu einem bedeutenden<br />
Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die<br />
intensive Nutzung der letzten Jahrzehnte<br />
führte in Teilbereichen des<br />
Thermalwasservorkommens zu beachtlichen<br />
Druckabsenkungen. Um<br />
die bestehenden Nutzungen abzusichern<br />
und in einem wasserwirtschaftlich<br />
vertretbaren Ausmaß auch zukünftig<br />
Nutzungen zu ermöglichen,<br />
sind Bewirtschaftungsmaßnahmen erforderlich.<br />
Hierbei dürfen die Mengen-,<br />
Druck- und Qualitätsverhältnisse<br />
nicht nachteilig verändert werden.<br />
Aus diesen Gründen wurde von 1995<br />
bis 1998 im Auftrag des Freistaates<br />
Bayern und der Republik Österreich<br />
vom Geotechnischen Büro Prof. Dr.<br />
Schuler / Dr.-Ing. Gödecke, Augsburg<br />
ein Tiefengrundwassermodell<br />
zur Bilanzierung des Thermalwasservorkommens<br />
im niederbayerischoberösterreichischen<br />
Molassebecken<br />
erstellt.<br />
Durch Aufbereitung vorhandener Daten<br />
wurde zunächst ein Hydrogeologisches<br />
Modell für das Untersuchungsgebiet<br />
erarbeitet. Ziel dieses<br />
Hydrogeologischen Modells war es,<br />
die vorhandenen Kenntnisse über geologische,<br />
strukturgeologische, hydrogeologische,<br />
hydrochemische, geothermische<br />
und wasserwirtschaftliche<br />
Fakten und ihre Wirkungszusam-<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
menhänge so zu beschreiben und zu<br />
schematisieren, daß sie durch ein mathematisches<br />
Grundwasser-<br />
Strömungsmodell erfaßt und verarbeitet<br />
werden konnten. Das Hydrogeologische<br />
Modell wurde während<br />
der Modellphase anhand der Ergebnisse<br />
des mathematischen Strömungsmodells<br />
laufend überprüft und<br />
angepaßt.<br />
Das Thermalwasservorkommen ist<br />
im tieferen Untergrund größtenteils<br />
in den bis zu 500 m mächtigen, an<br />
Bruchstrukturen zerlegten und tiefgründig<br />
verkarsteten Karbonaten<br />
(Kalk- und Dolomit-Gesteinen) des<br />
Oberen Jura (Malm) beherbergt<br />
(Abb. 2). Hydraulisch sind an den<br />
Malm noch kreidezeitliche Sandsteine<br />
gekoppelt. Im Südosten des Bilanzgebietes<br />
keilt der Malm aus. In<br />
der Fortsetzung bauen Sande der Tertiärzeit,<br />
wie beispielsweise die Linzer<br />
Sande, den Tiefengrundwasserleiter<br />
auf. Die wesentlichen Ergebnisse des<br />
Hydrogeologischen Modells sind:<br />
Geoteam<br />
das tiefengrundwasser-strömungsmodell<br />
malmkarst<br />
und die geothermische thermalwassernutzung in<br />
simbach-braunau<br />
Abb.1: Bilanzgebiet mit Modellnetz<br />
Mit Hilfe des Hydrogeologischen Modells<br />
konnte ein geschlossenes Thermalwasser-Bilanzgebiet<br />
in Niederbayern<br />
und Oberösterreich abgegrenzt<br />
werden. Es besitzt eine Fläche<br />
von 5.900 km² und erstreckt sich<br />
über 150 km aus dem Raum Regensburg<br />
im Nordwesten bis nahe Linz<br />
im Südosten und wird an seiner nordöstlichen<br />
Grenze über weite Strecken<br />
von der Donau begleitet (Abb. 1).<br />
Die generelle Fließrichtung des<br />
Thermalwassers erfolgt von Nordwesten<br />
nach Südosten.<br />
Die östliche Begrenzung des Bilanzgebietes<br />
befindet sich westlich<br />
von Linz mit Ausstrom aus<br />
dem Tiefengrundwasserleiter über<br />
die Linzer Sande in den Vorfluter<br />
Donau.<br />
Nach Westen wird das Bilanzgebiet<br />
von Aufragungen des Grundgebirges<br />
(Landshut-Neuöttinger<br />
Hoch und Zentrale Schwellenzone)<br />
begrenzt.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
32 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Im Süden wird das Bilanzgebiet<br />
von hochmineralisierten, stark salzhaltigen<br />
Tiefengrundwässern begrenzt,<br />
die nicht am Strömungsgeschehen<br />
beteiligt sind.<br />
Die wesentliche Regeneration des<br />
thermalen Tiefengrundwassers erfolgt<br />
südwestlich von Straubing<br />
über Deckschichten der Kreide-<br />
und Tertiärzeit, zwischen Regensburg<br />
und Bad Füssing über seitlichen<br />
Zustrom aus dem Grundgebirge<br />
des Bayerischen Waldes und aus<br />
dem Sauwald über tertiäre Sande.<br />
Im niederbayerischen Gäuboden<br />
Abb.2: Geologischer Längsschnitt, stark überhöht<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
und im Rottal findet eine natürliche<br />
flächenhafte Aussickerung von Tiefengrundwasser<br />
in höher gelegene<br />
Grundwasserleiter statt.<br />
Der Thermalwasserausstrom in die<br />
Donau beträgt bei derzeitiger Nutzung<br />
von rund 130 l/s noch etwa<br />
490 l/s. Dieser wird allerdings wesentlich<br />
durch den Zustrom aus<br />
dem Sauwald bestimmt. Im Bereich<br />
der niederbayerischinnviertler<br />
Thermen beträgt der<br />
Thermalwasserdurchsatz nur etwa<br />
<strong>22</strong>0 l/s.<br />
Die mathematische Modellierung der<br />
Grundwasserströmung in dem durch<br />
In Bad Griesbach dreht sich alles um die Beweglichkeit. Gegen Beschwerden am Bewegungsapparat<br />
haben sich unsere heißen ThermalMineralQuellen bestens bewährt.<br />
Im neuen Kurmittelhaus stehen Ihnen insgesamt 13 Pools mit einer Gesamtwasserfläche<br />
von über 1.600 qm zur Verfügung 7 Hallenbecken und 6 Außenbecken mit Temperaturen<br />
bis 3 7° C. Außerdem besitzen viele Hotels hauseigene Badelandschaften. Unter<br />
den 5.700 Betten aller Kategorien vom gepflegten Privatquartier über Kurkliniken<br />
bis hin zum First-Class-Hotel findet jeder Gast seine Unterkunft, ob für eine Kurmaßnahme<br />
oder einfach nur zur Erholung. Beweglichkeit ist gefragt, wenn Sie auf<br />
Deutschlands größtem Golfzentrum einen Schnupperkurs absolvieren. Speziell für Einsteiger<br />
bietet Bad Griesbach die idealen Voraussetzungen. Vier 18-Loch-Plätze und<br />
drei 9-Loch-Plätze sowie ein riesiges Übungsgelände lassen auch die Herzen des Handikap-Spielers<br />
höher schlagen.<br />
Info: Kurverwaltung, Stadtplatz 1, 94086 Bad Griesbach<br />
Bruchstrukturen und Verkarstung geprägten<br />
Tiefengrundwasserleiter erfolgte<br />
durch ein sehr anpassungsfähiges<br />
zweidimensionales Finite-<br />
Elemente-Rechenmodell. Das Programm<br />
ist in der Lage, den Einfluß regionaler<br />
Bruchlinien (Störungszonen)<br />
erhöhter Durchlässigkeit auf das<br />
Fließgeschehen zu simulieren. Die wesentlichen<br />
Ergebnisse des Thermalwasser-Strömungsmodells<br />
können wie<br />
folgt zusammengefaßt werden:<br />
Eine Übernutzung des Thermalwasservorkommens<br />
liegt derzeit<br />
noch nicht vor. Weitere Entnahmen<br />
für balneologische Zwecke sind<br />
nur noch in geringem Umfang möglich.<br />
Durch weitreichende Druckspiegelabsenkungen<br />
infolge Übernutzung<br />
besteht die Gefahr einer Mobilisierung<br />
hochsalinarer Tiefenwässer.<br />
Um einer weiteren Druckabsenkung<br />
entgegenzuwirken, ist die<br />
Reinjektion von ausschließlich geothermisch<br />
genutztem Tiefenwasser<br />
zwingend erforderlich.<br />
Mit dem Thermalwasserströmungsmodell<br />
sind die Auswirkungen bestehender<br />
und geplanter Nutzungen<br />
auf die Thermalwasserverhältnisse<br />
prognostizierbar.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 33
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Es ist erforderlich das Thermalwasser-Strömungsmodell<br />
auf der Basis<br />
neu gewonnener Kenntnisse und<br />
des aktualisierten Hydrogeologischen<br />
Modells in regelmäßigen Abständen<br />
fortzuschreiben.<br />
2. Geothermische Thermalwassernutzung<br />
in Simbach-Braunau<br />
Für das Geothermieprojekt Simbach-<br />
Braunau wurden 2 Tiefbohrungen<br />
(Simbach-Braunau Thermal 1 und 2)<br />
im Industriegebiet von Simbach am<br />
Inn niedergebracht. Ziel der Bohrungen<br />
ist die Erschließung des Thermalwasserhorizontes<br />
im karbonatischen<br />
Malmkarst unter Simbach und Braunau<br />
für die Fernwärmeversorgung beider<br />
Städte in Form einer geothermischen<br />
Dublette.<br />
Es ist das erste Projekt innerhalb der<br />
Europäischen Union, welches ungeachtet<br />
von Staatsgrenzen sowohl die<br />
Förderung und Verpressung untertage<br />
als auch die Nutzung obertage in zwei<br />
Staaten vorsieht. Als Auftraggeber trat<br />
die Geothermie Fördergesellschaft<br />
Simbach Braunau mbH auf unter deren<br />
Dach sich der Landkreis Rottal-<br />
Inn, die Stadtgemeinde Braunau am<br />
Inn, die Stadt Simbach am Inn, die<br />
OBAK AG, die Geofernwärme Süd-<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
bayern GmbH, die Oberösterreichische<br />
Ferngas AG sowie die Energie<br />
AG, Oberösterreich zusammengefunden<br />
haben.<br />
Bei einer geothermischen Dublette<br />
dient eine Bohrung der Förderung des<br />
Heißwassers (Produktionsbohrung),<br />
die zweite Bohrung wird zur Rückführung<br />
des thermisch abgearbeiteten<br />
Wasser in den Untergrund verwendet<br />
(Reinjektionsbohrung). Die Reinjektion<br />
durch Verpressung des Wassers<br />
dient der Druckerhaltung im Tiefengrundwasser-System<br />
und schließt jegliche<br />
Emission an der Erdoberfläche<br />
aus. Der geologische Schnitt ist in der<br />
nachfolgenden Abb. 3 dargestellt.<br />
liche Emission an der Erdoberfläche<br />
aus. Der geologische Schnitt ist in der<br />
nachfolgenden Abb. 3 dargestellt.<br />
Voraussetzung für eine funktionierende<br />
Dublette ist die Erschließung desselben<br />
Tiefengrundwasserleiters und<br />
die Einhaltung eines genügend großem<br />
Abstandes zwischen Förderung<br />
und Rückgabe, damit Abkühlungen<br />
des Förderwassers in der auf mindestens<br />
30 Jahre veranschlagten Betriebsdauer<br />
der Dublette unterbleiben.<br />
Beim Geothermieprojekt Simbach-<br />
Braunau wird der hydraulisch und ther-<br />
Abb:3 Geologischer Schnitt / Geothermische Dublette Simbach-Braunau<br />
misch notwendige Abstand von 2 km<br />
nicht an der Erdoberfläche erreicht, da<br />
beide Bohrungen aus logistischen und<br />
wirtschaftlichen Überlegungen in einer<br />
Entfernung von nur 15,5 m voneinander<br />
niedergebracht wurden.<br />
Durch Anwendung der modernen, aus<br />
der Erdöl-Industrie stammenden Technologie<br />
der Ablenkungsbohrung wird<br />
die notwendige Distanz im Untergrund<br />
erreicht.<br />
Die am 2. Juli 1999 in Angriff genommene<br />
Vertikalbohrung Simbach-<br />
Braunau Thermal 1 erreichte ihre Endteufe<br />
von 1.848 m bereits nach 20 Tagen.<br />
Die Oberfläche des Heißwasserhorizontes<br />
in den Karbonatgesteinen<br />
des Malm wurden in einer Tiefe von<br />
1.737,5 m unter Gelände erreicht. Zuvor<br />
mußten relativ weiche, überwiegend<br />
tonige Gesteine des Tertiärs und<br />
die stärker verfestigten Tonmergel der<br />
Oberkreide durchbohrt werden. Letztere<br />
sind als Abdichtung des Thermalwasserhorizontes<br />
von Bedeutung.<br />
Hydraulische Tests und Langzeitversuche<br />
an der Bohrung Simbach-<br />
Braunau Thermal 1 zeigten, daß die<br />
Karbonatgesteine des Malm im Einzugsbereich<br />
der Bohrung außerordentlich<br />
hohe Ergiebigkeiten aufweisen.<br />
So konnte im freien Überlauf, d.h. ohne<br />
Zuhilfenahme einer Pumpe, 81 l/s<br />
(292 m³ pro Stunde) gefördert werden.<br />
Die Wässer im Malmaquifer sind verhältnismäßig<br />
gering mineralisiert<br />
(1-1,5 g/l) und eignen sich gut für die<br />
geothermale Nutzung über Wärmetauscher.<br />
Die Arbeiten an der Ablenkbohrung<br />
Simbach-Braunau Thermal 2 begannen<br />
am 2. August 1999. Ab 630 m wurde<br />
Richtung Braunau abgelenkt und<br />
bei einer Bohrlänge von 1.334 m in einer<br />
Tiefe von 1.101 m die durch den<br />
Inn markierte Staatsgrenze gequert.<br />
Durch Einsatz eines steuerbaren Untertagemotors<br />
wurde auf eine maximale<br />
Neigung des Bohrloches von 69,5°<br />
gegenüber der Vertikalen aufgebaut.<br />
Diese Neigung (durchschnittlich ca.<br />
66°) wurde bis ca. 2.700 Bohrmeter gehalten.<br />
Zur exakten Erreichung des<br />
geologischen Ziels wurde ab dieser<br />
Tiefe wieder Neigung abgebaut (versteilt).<br />
Die Oberfläche des Malm wurde<br />
bei einer Bohrtiefe von 3.148m angetroffen.<br />
Dies entspricht einer Vertikaltiefe<br />
von 1.898,5 m. Der Punkt hat<br />
eine horizontale Entfernung von 2.068<br />
m vom Ansatzpunkt der Bohrung. Im<br />
Zielhorizont Malm wurde mit einem<br />
Bohrdurchmesser von<br />
159 mm bis zu einer Bohrteufe von<br />
3.203m gebohrt.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
34 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Dies entspricht einer Vertikalteufe von 1.941,75 m und einem Abstand vom Obertage-Ansatzpunkt von 2,101.5m. Durch<br />
ständige Kontrolle und Korrektur des Bohrlochverlaufes konnte die Planung exakt eingehalten werden.<br />
Abb:4 Photo Bohranlage Abb:5 Bohr- und Ausbauschemata Bohrung Thermal 1 und Thermal 2<br />
Jede Bohrung wurde in den einzelnen<br />
Bohrabschnitten mit starkwandigen<br />
Stahlrohren verrohrt und über die gesamte<br />
Länge mit einer druck- und temperaturbeständigen<br />
Zementierung versehen.<br />
Diese Maßnahme ist für die<br />
Bohrlochsicherheit, aber auch für die<br />
Vermeidung von Temperaturverlusten<br />
von großer Bedeutung.<br />
Die Bohrarbeiten an der Ablenkbohrung<br />
Simbach-Braunau Thermal 2<br />
wurden am 05.10.1999 nach 64 Tagen<br />
abgeschlossen. Die ersten Fördertests<br />
zeigten, daß Simbach-Braunau Thermal<br />
2 ähnlich günstige Durchlässigkeiten<br />
wie die Bohrung 1 erschlossen<br />
hat.<br />
Infolge günstiger geologischer Bedingungen<br />
und starker tektonischer Beanspruchung<br />
weist der dolomitisch ausgebildete<br />
Malmgrundwasserleiter eine<br />
Transmissivität von T = 2,0 bis<br />
-2 2<br />
4,0x10 m /s auf. Der freie Überlauf<br />
der vertikalen Bohrung 1 beträgt bis<br />
zu 80l/s bei einer Auslauftemperatur<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
von 76°C. Aus der tieferen Bohrung<br />
Simbach Thermal 2 wurde bei Pumpversuchen<br />
mit Förderhilfen 75l/s bei<br />
einer Auslauftemperatur von über<br />
80°C entnommen. Die Transmissivität<br />
wurde in dieser Bohrung zu T = 1,4<br />
-3 2<br />
bis 3,4x10 m /s errechnet. Unter Berücksichtigung<br />
einer Nettomächtigkeit<br />
der wasserführenden Horizonte im<br />
Malm in beiden Sonden von H = 24,1<br />
m ergibt sich eine Durchlässigkeit in<br />
Simbach-Braunau Thermal 1 von<br />
-4 -3<br />
k =8,3×10 bis 1,6×10 m/s und in<br />
Simbach-Braunau Thermal 2 von<br />
-4<br />
k =1,5 bis 3,6×10 m/s. Es ist geplant<br />
die nun vorliegenden Feldergebnisse<br />
in das bestehenden Tiefengrundwasser-Strömungsmodell<br />
einzuarbeiten<br />
um die Auswirkungen bestehender<br />
und geplanter Nutzungen noch besser<br />
prognostizieren zu können.<br />
Derzeit befindet sich der Reinjektionstest<br />
in Planung. Nach diesem Test<br />
wird endgültig entschieden, welche<br />
Bohrung als Förder- und welche als<br />
Reinjektionsbohrung herangezogen<br />
Brannenburger Nagelfluhwerk<br />
ANTON FEICHT<br />
GmbH und Co.KG<br />
werden wird. Der geothermische Anteil<br />
am Fernwärmeprojekt wird ca. 8<br />
MW betragen, das Gesamt-<br />
Fernwärmeprojekt in beiden Städten<br />
hat eine Leistung von 27 MW.<br />
Mit einem Untertage-Abstand von<br />
2.101,5 m zwischen Bohransatzpunkt<br />
und Endteufe ist die Ablenkungsbohrung<br />
Simbach-Braunau Thermal 2 die<br />
technisch anspruchsvollste Geothermiebohrung<br />
des gesamten niederbayerisch-oberösterreichischenAlpenvorlandes.<br />
* Anschrift der Autoren:<br />
Dr. Achim Schubert, Geoteam Technisches<br />
Büro für Hydrogeologie, Geothermie<br />
und Umwelt Ges.m.b.H.<br />
Effnerstr. 45, 91925 München<br />
Dr. Bernhard Huber, Geotechnisches<br />
Büro Prof. Dr. Schuler / Dr.-<br />
Ing. Gödecke, Salzmannstr. 29/1,<br />
86163 Augsburg<br />
Anfertigung aller Art von Werksteinen<br />
und gesägten Platten<br />
Lieferung von Bruch- und Straßengrundbausteinen<br />
83098 Brannenburg/Inn * Biberstraße 25 * Telefon 08034 / 613 * Fax 08034 / 1580<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 35
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
LABOR BOCK INGENIEURBÜRO FÜR UMWELTTECHNIK UND<br />
ANALYTIK<br />
Deutscher<br />
Akkreditierungs<br />
Rat<br />
DAR<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
36 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Josef Mayereder, Oberflußmeister<br />
Landratsamt Altötting, fachkundige Stelle für Wasserwirtschaft<br />
Wärmepumpen sind ein Beitrag zur<br />
Verringerung der CO 2 Belastung. Die<br />
Technik wurde mittlerweile so verbessert,<br />
dass der Betrieb wirtschaftlich<br />
ist. Mit umweltfreudlichen Kältemitteln<br />
und hohen Wirkungsgraden kann<br />
die in der Umwelt gespeicherte Wärmeenergie<br />
nachhaltig zur Erwärmung<br />
von Brauchwasser und zur Wohnraumbeheizung<br />
genutzt werden. Der<br />
Einbau wird durch die Bundesrepublik<br />
Deutschland und den Freistaat Bayern<br />
und auch von Stromversorgern mit Zuschüssen,<br />
bzw. geringeren Stromkosten<br />
gefördert. Aus einer Antriebsleistung<br />
von einem Kilowatt (Strom)<br />
kann ein Wärmestrom (Heizleistung)<br />
bis zu 5 Kilowatt (5 kW, 5 kJ/s) erzielt<br />
werden. Im Vergleich zu Österreich<br />
und der Schweiz - dort wird in jedem<br />
dritten Neubau bereits eine Wärmepumpe<br />
eingebaut-, besteht in Bayern<br />
ein großer Nachholbedarf. Das in großen<br />
Teilen Bayerns reichlich vorhandene<br />
und nutzbare oberflächennahe<br />
Grundwasser ist ein hervorragender<br />
Wärmeträger. Die dem Grundwasser<br />
entnommene Wärme gelangt letztendlich<br />
über den Regen wieder in das<br />
Grundwasser.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Oberflächennahes Grundwasser<br />
als Wärmeträger für die Beheizung von<br />
Wohn- und Gewerbegebäuden.<br />
Von allen in der Umwelt zur Verfügung<br />
stehenden Wärmeträgern wie<br />
Wasser, Boden und Luft, kann insbesondere<br />
das oberflächennahe<br />
Grundwasser am wirkungsvollsten<br />
und wirtschaftlichsten genutzt werden,<br />
da es im Winter etwa die gleiche Temperatur<br />
wie im Sommer (7° bis 12°C)<br />
hat. Die in einem Wasserstrom von 0,5<br />
bis 1,0 (l/s) nutzbare Wärmeenergie<br />
reicht aus, um ein Einfamilienwohnhaus<br />
mit der nötigen Wärmeenergie zu<br />
versorgen. Der Grundwasserhaushalt<br />
wird nicht gestört, da das entnommene<br />
Wasser wieder in das Grundwasser eingeleitet<br />
wird. Die Einleitung in die Kanalisation<br />
ist grundsätzlich nicht zulässig.<br />
Die Nutzung von tieferen<br />
Grundwasserschichten, von Tiefenwasser<br />
und Oberflächengewässern sowie<br />
die Errichtung von Anlagen über<br />
50 kJ/s (kW) wird hier nicht betrachtet.<br />
Die Wärmekapazität von einem Liter<br />
Wasser = 4,18 (kJ) . Um einen Liter<br />
Wasser mit einer Temperatur von 0 °C<br />
zu Eis mit 0 °C abzukühlen kann eine<br />
Wärmeenergie von 334 kJ (Schmelzwärme)<br />
entzogen werden. Damit errechnet<br />
sich die Wärmeenergie aus<br />
Wasser. Beispiel: Wird einem Wasserstrom<br />
von 0,5 Liter pro Sekunde die<br />
Wärme von 5° Celsius entzogen, setzt<br />
man Wärmestrom von (0,5 l/s x 5° C<br />
x 4,18 kJ/kg/°C) rund 10,5 Kilojoule<br />
in der Sekunde (kJ/s) frei. Das entspricht<br />
einer Heizleistung von 10,5 Kilowatt.<br />
Die Wärmepumpe funktioniert im<br />
Prinzip wie ein Kühlschrank, mit gleicher<br />
Technik, aber mit umgekehrtem<br />
Nutzen. In einem ständigen Kreisprozeß<br />
wird das Kältemittel - eine Flüssigkeit<br />
mit niedriger Siedetemperatur -<br />
den Zustandsveränderungen Verdampfung,<br />
Verdichtung, Verflüssigung und<br />
Entspannung unterworfen. Beim Verdampfen<br />
wird Wärme aufgenommen,<br />
beim Verflüssigen (Verdichten) die<br />
Temperatur erhöht und beim Entspannen<br />
abgegeben.<br />
Rammbohrung (Trockenbohrverfahren)<br />
in einem ehemaligen Sickerschacht<br />
Foto: Mayereder<br />
1 Liter Heizöl EL hat die Wärmemenge von 10,08 kWh<br />
1 m³ Wasser hat je 1 °C die Wärmemenge von 1,16 kWh<br />
Früher und auch heute noch werden in<br />
Außenbereichen die Wohnhäuser über<br />
Einzelbrunnen mit Trinkwasser versorgt.<br />
Es spricht aus wasserwirtschaftlicher<br />
Sicht wenig dagegen, wenn mit<br />
der heutigen Technik die Wohnhäuser<br />
über Brunnen mit Wärme versorgt werden.<br />
Die Errichtung des Brunnens bedarf<br />
lediglich nach Art. 34 Bayerisches<br />
Wassergesetz (BayWG) einer<br />
Anzeige an die Kreisverwaltungsbehörde.<br />
Für die Entnahme von oberflächennahem<br />
Grundwasser zur Nutzung<br />
mittels Wärmepumpe ist eine wasserrechtliche<br />
Erlaubnis im vereinfachten<br />
Verfahren nach Art. 17 a BayWG erforderlich.<br />
Die Vereinfachung besteht<br />
darin, dass die behördliche Gestattung<br />
(Erlaubnisbescheid) entfällt und<br />
grundsätzlich die Erlaubnis spätestens<br />
einem Monat nach dem Eingang in<br />
der Behörde fiktiv erteilt ist. Der Antragsteller<br />
läßt die Antragsunterlagen<br />
von einem privaten Sachverständigen<br />
in der Wasserwirtschaft prüfen. Die geprüften<br />
Antragsunterlagen und das<br />
wasserwirtschaftliche Gutachten des<br />
Sachverständigen reicht der Antragsteller<br />
bei der Kreisverwaltungsbehörde<br />
ein. Das vereinfachte Genehmigungsverfahren<br />
gilt nur bei der Entnahme<br />
von oberflächennahen Grundwasser<br />
und bei Wiedereinleitung in<br />
das oberflächennahe Grundwasser.<br />
Das Grundwasser darf um 5 °C abgekühlt<br />
werden. Das vereinfachte Verfahren<br />
ist bis zu einer Nennleistung<br />
von 50 kJ/s beschränkt. Das entspricht<br />
einer Grundwasserentnahme von 2,4<br />
Liter in der Sekunde und einem Wärmeentzug<br />
von 5 °C.<br />
Der private Sachverständige prüft:<br />
Kältemittel mit Zulassung<br />
Grundwasserstockwerk<br />
Lage außerhalb von Wasserschutzgebieten<br />
Brunnenaufbau<br />
Sicherheitsstandard der Wärmepumpe<br />
Die Bauabnahme erfolgt ebenfalls von<br />
einem privaten Sachverständigen.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 37
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Um die Nutzung des oberflächennahen<br />
Grundwassers als Wärmeträger<br />
im Sinne der nachhaltigen Wasserwirtschaft<br />
zu fördern und dabei den<br />
Schutz des Grundwassers nicht zu vernachlässigen,<br />
kann das Wasserwirtschaftsamt<br />
als Träger öffentlicher Belange<br />
bei Bebauungsplänen auf die<br />
mögliche und sinnvolle Nutzung des<br />
Grundwassers eingehen. Die fachkundige<br />
Stelle kann in Zusammenarbeit<br />
mit dem Wasserwirtschaftsamt eine<br />
Übersicht über Gebiete zusammenstellen,<br />
bei denen ausreichend oberflächennahes<br />
Grundwasser zur Verfügung<br />
steht. In den Landkreisen gibt<br />
es Hunderte stillgelegter Hausbrunnen,<br />
die für Wärmepumpen benutzt<br />
werden können. Die fachkundigen<br />
Stellen an den Kreisverwaltungsbehörden<br />
könnten ihre Serviceleistungen<br />
mit Listen über Bohr- und Installationsfirmen,<br />
Herstellern von Grundwasserpumpen<br />
und Wärmepumpen,<br />
Übersichten über Genehmigungsverfahren,<br />
erforderlichen Antragsunterlagen,<br />
privaten Sachverständigen in der<br />
Wasserwirtschaft, Fördermöglichkeiten<br />
und Tipps zur Herstellung von<br />
Schacht - und Bohrbrunnen ergänzen.<br />
Hinweise für den Landkreis Altötting:<br />
In Gebieten südlich des Inn und der<br />
Isen befinden sich ergiebige oberflächennahe<br />
Grundwassergebiete. Dort<br />
ist die Nutzung der Wärmeenergie des<br />
Grundwassers zur Beheizung und Wassererwärmung<br />
in Wohn- und Gewerbebetrieben<br />
wirtschaftlich. Wegen der<br />
Kosten für die Brunnenbohrung sollte<br />
der Grundwasserabstand geringer als<br />
15 m sein. Die Nutzung der natürlichen<br />
Wärmeenergie ist ein Beitrag gegen<br />
die Klimaerwärmung. Weniger als<br />
1 Liter in der Sekunde Wasser reichen<br />
zur Beheizung eines Einfamilienwohnhauses<br />
aus. Voraussetzung dazu<br />
sind Niedertemperaturheizsysteme<br />
(Fußboden-, Wandheizung). In den<br />
Sommermonaten kann das Grundwasser<br />
unter Zustimmung der Stadt / Gemeinde<br />
z.B. zur Gartenbewässerung<br />
verwendet werden.<br />
Bis zu einer Tiefe von rund fünf Metern<br />
können aus Kostengründen sowohl<br />
Entnahme- als auch Sickerbrunnen<br />
als Schachtbrunnen erstellt werden.<br />
Tiefere Brunnen werden in Bohrverfahren<br />
errichtet.<br />
Je nach Mächtigkeit des Grundwasserleiters<br />
und dem Bodenaufbau ist der<br />
Abstand zwischen Förder- und Sickerbrunnen<br />
zu wählen (ein Abstand von<br />
ca. 15 m ist anzustreben).<br />
Bei eisen- und manganhaltigem<br />
Grundwasser ist der Zutritt von Sau-<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
erstoff unbedingt zu verhindern. Bei<br />
Zutritt von Sauerstoff entstehen Eisenund<br />
Manganoxid. Damit besteht die<br />
Gefahr, dass die Brunnen und die Wärmepumpe<br />
verockern. Der Wasserrücklauf<br />
ist deshalb unbedingt über einen<br />
Schluckbrunnen in das Grundwasser<br />
zu führen und die Brunnen mit Brunnenköpfen<br />
luftdicht abzuschließen.<br />
Für die Grundwasserentnahme sind<br />
Unterwasserpumpen mit Drehstrommotor<br />
(380 V) zu bevorzugen. Bereits<br />
die mit der geringsten Anschlußleistung<br />
von 0,37 kW angebotenen Pumpentypen<br />
reichen für die Wasserentnahme<br />
aus und sind je nach Förderhöhe<br />
und Förderstrom entsprechend den<br />
Betriebskennlinien auszuwählen. Der<br />
Rohranschluß erfolgt mindestens über<br />
¼<br />
Nennweiten von 1 Zoll.<br />
In den Wärmepumpen werden entsprechend<br />
der Halogenverordnung<br />
Kältemittel eingesetzt, die keine ozonschädigende<br />
Wirkung haben, z.B. R<br />
407 A, R 407 C, R 410 A oder R 290<br />
Propan, R 1270 Propen.<br />
Mit dem Kältemittel wird das Grundwasser<br />
in einem Edelstahl-<br />
Wärmetauscher von rund 10° C auf 5°<br />
C abgekühlt und die Wärme an das<br />
Heizwasser abgegeben.<br />
Sicherheitseinrichtungen (Thermometer,<br />
Manometer und automatische Notabschaltung<br />
bei Kältemittelverlust) gewährleisten<br />
nach DIN 8901 best möglichen<br />
Schutz.<br />
Das Innenleben einer Wärmepumpe<br />
Foto: Firma Universal Kühltechnik, Pleiskirchen<br />
Die Leistungszahl wird bei W10/W35<br />
bestimmt. W10 bezeichnet die Grundwassertemperatur<br />
mit 10 ° C und W<br />
35 bedeutet die erreichte Vorlauftemperatur<br />
mit 35 ° C. Die Leistungszahl<br />
wird aus der Heizleistung und der Antriebsleistung<br />
(Wärme - und Grundwasserpumpe)<br />
errechnet. Je nach Hersteller<br />
ergeben sich geringfügig unter-<br />
schiedliche Leistungszahlen, die vom<br />
Verdampfer (Volumenstrom des Wassers)<br />
und der Leistung des Verdichters<br />
(Kältemittel) und zusätzlich von der<br />
Leistung der Unterwasserpumpe abhängig<br />
sind. Eine Wärmepumpe kann<br />
theoretisch Wassertemperaturen bis zu<br />
60 °C erzielen. Je höher die erreichte<br />
Temperatur ist, desto größer ist der<br />
Strombedarf und um so geringer ist<br />
die Leistungszahl.<br />
Beispiel: bei W10/W35: Heizleistung<br />
= 10,8 kW, Leistungsaufnahme = 1,97<br />
kW, Unterwasserpumpe = 0,37 kW.<br />
Leistungszahl : 4,6 (mit Unterwasserpumpe),<br />
5,4 (ohne Unterwasserpumpe).<br />
Am genauesten wird die Wirtschaftlichkeit<br />
einer Wärmepumpe über die<br />
Arbeitszahl bestimmt. Bei der Bestimmung<br />
der Jahresarbeitszahl wird<br />
die aufgewendete Leistung (Antriebsenergie<br />
für die Grundwasserpumpe<br />
und Wärmepumpe) mit der erzielten<br />
Wärmeenergie über ein Jahr verglichen.<br />
Der Wärmebedarf des Wohnhauses<br />
wird nach der DIN 4701 ermittelt. Folgende<br />
Werte sind erfahrungsgemäß zu<br />
erwarten:<br />
Altbau mit zeitgemäßer Wärmedäm-<br />
2<br />
mung 75 W/m<br />
Neubau mit guter Wärmedämmung<br />
2<br />
50 W/m<br />
Niedrigenergie-<br />
2<br />
haus 30 W/m<br />
Beispiel:<br />
Neubau mit 50<br />
2<br />
W/m und einer<br />
beheizten Wohn-<br />
fläche von 120<br />
2<br />
m besteht ein<br />
Wärmebedarf<br />
von 6 kW.<br />
Bei der Warmwasserbereitung<br />
werden 0,25 kW<br />
pro Person =<br />
durchschnittlicher<br />
Verbrauch<br />
für ein Einfamilienwohnhausberechet.<br />
Bei 4 Personen<br />
ergeben<br />
sich damit 1 kW<br />
Heizleistung.<br />
Verschiedene Hersteller<br />
bieten Wärmepumpen mit zwei<br />
unterschiedlichen Verdichtern an, die<br />
nach Bedarf geschaltet werden. Der<br />
Kompressor für die Warmwasserbereitung<br />
ist dabei für die höhere Warmwassertemperatur<br />
eingestellt. Die in<br />
der Wärmepumpe erzeugte Wärme<br />
kann aber auch ohne einen dazwischen<br />
geschalteten Wärmetauscher<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
38 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Fertig installierte Wärmepumpe. Foto: Universal Kühltechnik, Pleiskirchen<br />
in einen speziellen Speicher geladen<br />
werden, der im oberen Speicherbereich<br />
für die erforderliche Brauchwassertemperatur<br />
zusätzlich beheizt wird.<br />
Bei Fußboden- und Wandheizungen<br />
kann auf Pufferspeicher verzichtet werden.<br />
Das Rücklaufwasser der Heizung<br />
wird direkt über die Wärmepumpe geführt.<br />
Die Heizkreisläufe benötigen dabei<br />
einen ständigen Umlauf, damit die<br />
in der Wärmepumpe erzeugte Wärme<br />
abgenommen wird. Grundsätzlich<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
wird die Wärmepumpe auf Einschaltzeiten<br />
von rund 12 Minuten<br />
(Taktzeiten) eingestellt, um eine lange<br />
Lebensdauer zu erzielen.<br />
Wärmepumpen können monovalent<br />
und bivalent betrieben werden. Bei<br />
monovalenten Betrieb ist die Wärmepumpe<br />
der einzige Wärmeerzeuger.<br />
Bei bivalenten Betrieb wird die<br />
Wärmepumpe zum Beispiel mit einer<br />
Solaranlage, einer Holzheizung<br />
oder einer Stromheizung ergänzt.<br />
MZ-Boote nach DIN 14961 Öffentliche Förderprogramme:<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
Bundesamt für Wirtschaft (BAW),<br />
Frankfurter Straße 29 - 31, 65726 Eschborn,<br />
Tel. 06196/404-311, Fax.<br />
06196/94<strong>22</strong>6, Internet<br />
http://www.bawi.de (Antragstellung<br />
bis 2003)<br />
bis 13 kW Heizleistung: 200.- DM<br />
pro kW usw.<br />
Freistaat Bayern, z.B. Regierung von<br />
Oberbayern, Tel.089/2176-2394<br />
400.- DM pro kW Heiznennleistung,<br />
max. 30 % der Gesamtanlagekosten.<br />
Energieversorger, z.B. OBAG, Beratung<br />
Tel. 0800/2030401, Voraussichtlich<br />
gültig bis 31.12.2000.<br />
400.- DM pro angefangene kW elektrische<br />
Anschlußleistung; mindestens<br />
2000.- DM, max. 3200.- DM/Anlage,<br />
Strom-Sondertarif<br />
Bayerisches Staatsministerium der Finanzen,<br />
Eigenheimzulage - Ökologische<br />
Zusatzförderung - Anträge beim<br />
Finanzamt<br />
Zulage 2 % der Aufwendungen,<br />
max. 500.- DM jährlich über 8 Jahre,<br />
d.h. insgesamt max. 4000.-DM.<br />
Die doppelte öffentliche Förderung,<br />
z.B. Freistaat und Bund und die doppelte<br />
Förderung des Freistaates (Eigenheimzulage)<br />
ist nicht möglich. Die<br />
zusätzliche Förderung durch den Energieversorger<br />
ist möglich.<br />
Alleinimporteur für Deutschland<br />
Arbeits- und Rettungsboote<br />
In GFK und Aluminium von 4,30 -15 m<br />
Alle Boote können für Innenborder oder Außenborder geliefert werden<br />
Prestige 600 mit Bugklappe<br />
6,00m x 2,45m<br />
Al. 670 mit Bugklappe<br />
6,70m x 2,30m<br />
SEB 450 Flachboden<br />
4,50m x 1,80m<br />
Josef Reich GmbH Schleifweg 8 91580 Petersaurach Telefon 09872/97969-0 Fax 09872/9796-9<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 39
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Jochen Peschel<br />
Lowara Deutschland GmbH<br />
Neue Druckerhöhungsanlage<br />
Druckerhöhungsanlage<br />
bei den Stadtwerken<br />
Stadtwerken<br />
Lohr am Main<br />
Die Aufgabe an die Betriebsingenieure<br />
der Stadt Lohr am Main lautete:<br />
Senkung der Lebenszykluskosten<br />
der Druckerhöhungsanlagen (DEA)<br />
für drei Gemeinden im Landkreis<br />
Main-Spessart. Hierzu wurden drei<br />
moderne DEA's angeschafft, die eine<br />
erhebliche Senkung der Betriebskosten<br />
und eine wesentlich längere<br />
Nutzungsdauer ermöglichen.<br />
Die Gemeinden Pfolsbach, Rodenbach,<br />
und Sackenbach standen 1998<br />
vor der Notwendigkeit, die alten<br />
Wasserversorgungsanlagen vom Typ<br />
„Ritz 4503“ zu modernisieren, um<br />
die Betriebskosten in den Griff zu<br />
bekommen und gleichzeitig das Betriebsverhalten<br />
der Anlagen zu verbessern.<br />
Die Anlagen waren mit großen Druckkesseln<br />
(bis 800 l) ausgestattet. Diese<br />
verlangten regelmäßige Kontrollen<br />
der Vorspannung und jährliche<br />
TÜV-Prüfung. Die Pumpen zeigten<br />
stetig Leckage an den Stopfbuchsen<br />
und zusätzlich hohen Stromverbrauch,<br />
der durch die häufigen<br />
Schaltspiele bei Vollast der Pumpen<br />
bedingt war. Die Wartungskosten<br />
der Anlagen waren erheblich.<br />
Bei der Auswahl der neuen Anlagen<br />
wurden besonders hohe Anforderungen<br />
an die bedarfsgerechte Betriebsweise<br />
der DEA, die Betriebssicherheit<br />
und die kompakte Bauform gestellt.<br />
Es wurden alle einschlägigen<br />
Anbieter auf dem deutschen Markt<br />
aufgefordert und die Angebote in<br />
Technik und Betriebskosten verglichen.<br />
Zu unserer Überraschung kamen<br />
auch weniger bekannte Hersteller<br />
in die engere Auswahl. Die Ent-<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
scheidung fiel dann<br />
letztlich zu Gunsten<br />
von LOWARA's DEA<br />
der Baureihe GT 20-<br />
40 HV.<br />
LOWARA ist ein bekannterQualitätshersteller<br />
aus dem Norden<br />
von Italien, in der<br />
Nähe von Vicenza.<br />
Bei der Auswahl unterstützte<br />
uns die deutsche<br />
Niederlassung<br />
des Konzerns (ITT Industries,<br />
LOWARA<br />
Deutschland) mit hohem<br />
Engagement und bot auch den<br />
„After Sales“ Service und die Wartung<br />
durch ein enges Netz an Vertragspartnern<br />
in Deutschland an, ein<br />
komplettes Paket, wie wir meinen<br />
mit guter Perspektive für eine lange<br />
und störungsfreie Zusammenarbeit.<br />
Vorgeschlagen wurden DEA's vom<br />
Typ GT 20-40 HV mit vertikalen<br />
mehrstufigen Pumpen. Die Pumpen<br />
der Baureihe SSV sind vollständig<br />
aus Edelstahl mit dem weltweit ersten,<br />
kompakten mikroprozessorgesteuertem<br />
Drehzahl-Regelsystem<br />
®<br />
Hydrovar .<br />
Jede Pumpe erhält eine eigene Drehzahlregelung,<br />
die direkt auf den Motor<br />
montiert wird. Die Systeme sind<br />
eigenständig, können aber auch<br />
über ihre Schnittstellen (RS 485)<br />
miteinander kommunizieren. Verschiedene<br />
Betriebsweisen sind möglich,<br />
mit bis zu vier Pumpen als<br />
Gruppe vernetzt (RS 485). Eine zentrale<br />
Überwachung und Steuerung<br />
kann berücksichtigt werden. Die Re-<br />
Bild: Druckerhöhungsanlage im eingebauten Zustand<br />
geleinheiten erlauben die Betriebsweise<br />
mit konstanten Systemdruck<br />
oder konstanter Fördermenge oder<br />
auch angepaßt an die Rohrnetzkennlinie.<br />
Jede Pumpeneinheit hat hierbei<br />
einen eigenen Regelkreis und<br />
Frequenzumformer. Als Istwertgeber<br />
werden Drucksensoren mit einem<br />
Ausgangssignal von 0 bis 24<br />
mA eingesetzt. Der Aufbau ermöglicht<br />
eine gleichmäßige Regelung<br />
der Anlage und erhöht die Betriebssicherheit<br />
wesentlich, da bei Ausfall<br />
einer Pumpe (z. B. Sensor defekt),<br />
diese automatisch überbrückt und<br />
die weiteren Pumpen in Funktion<br />
bleiben. Das patentierte Regelsystem,<br />
speziell für Pumpen entwickelt,<br />
garantiert sichere Abschaltung bei<br />
mangelnder Abnahme<br />
(„0“-Förderung).<br />
LOWARA bietet die DEA's gemäß<br />
DIN 1988 T5 als Kompaktanlagen.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
40 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
ITT Industries<br />
Lowara Deutschland GmbH<br />
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die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 41
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Helmut Wagner, BOR, Wasserwirtschaftsamt Passau<br />
Dr. Dirk Eden, ORR, Wasserwirtschaftsamt Passau<br />
Wasserwirtschaft<br />
Flaggschiff der Nachhaltigkeit<br />
- Wanderausstellung „Flächendeckender Grundwasserschutz“ -<br />
Bedeutung des flächendeckenden<br />
Grundwasserschutzes<br />
„Auf die Verschmutzung des Grundwassers<br />
hat die Natur die Todesstrafe<br />
gesetzt.“ So treffend hat der<br />
Begründer der wissenschaftlichen<br />
Hygiene, Max von Pettenkofer,<br />
bereits vor mehr als 100 Jahren die<br />
Bedeutung des Grundwasserschutzes<br />
formuliert. Dieses Zitat hat bis<br />
in unseren Tagen nichts von seiner<br />
Aktualität verloren. Stammen doch<br />
in Bayern ca. 94 % unseres Trinkwassers<br />
aus Grundwasser.<br />
Das im Boden verborgene Grundwasser<br />
- ein unsichtbarer Schatz entzieht<br />
sich der allgemeinen Wahrnehmung.<br />
Gefahren, die auf das Grundwasser<br />
einwirken, sind deshalb von<br />
uns nur schwer zu erkennen. Selbstreinigungsvorgänge,<br />
wie wir sie aus<br />
unseren Bächen und Flüssen kennen,<br />
laufen im Grundwasser nur<br />
sehr langsam ab. Ist das Grundwasser<br />
einmal verunreinigt, ist seine<br />
Sanierung langwierig und kostenaufwendig,<br />
und in der Regel bleiben<br />
Restverunreinigungen zurück. Das<br />
Grundwasser hat ein „langes<br />
Gedächtnis“.<br />
Es ist deshalb gemäß dem Vorsorgeprinzip<br />
bzw. Besorgnisgrundsatz<br />
gegen Verunreinigungen und Veränderungen<br />
flächendeckend (also nicht<br />
nur in den ausgewiesenen Wasserschutzgebieten)<br />
zu schützen, um seine<br />
Funktion im Naturhaushalt und<br />
seine Eignung für die Trinkwasserversorgung<br />
zu erhalten (s. Abb. 1).<br />
Angesichts von mehr als 30.000<br />
Hausbrunnen allein in Niederbayern<br />
wird die hohe Priorität, die dem<br />
flächendeckenden Grundwasserschutz<br />
gerade hier zukommt, überdeutlich.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Abb.1<br />
II<br />
III<br />
I<br />
Besondere Vorsorgen in<br />
Trinkwasserschutzgebieten<br />
Flächendeckender Grundwasserschutz<br />
im Einzugsgebiet<br />
Der flächendeckende Grundwasserschutz<br />
muß abgegrenzt werden vom<br />
Schutz des Grundwassers durch Wasserschutzgebiete.<br />
Der flächendeckende<br />
Grundwasserschutz gebietet, an jedem<br />
Punkt Verunreinigungen des Grundwassers<br />
zu verhindern. Wasserschutzgebiete<br />
sind dagegen ergänzend als Vorsorgeinstrumente<br />
zu verstehen. Durch ihre Vorgaben<br />
sollen Handlungen und Anlagen,<br />
die zwangsläufig immer zu Grundwasserverunreinigungen<br />
führen können von<br />
Trinkwasserfassungen ferngehalten werden.<br />
Idee der Ausstellung<br />
Die Agenda 21 fordert alle Staaten<br />
auf, eine nachhaltige und zukunftsfähige<br />
Entwicklung anzustreben.<br />
Grundlegendes Motto ist dabei:<br />
Global denken lokal handeln.<br />
Der Landkreis Passau ist in vorbildlicher<br />
Weise schon sehr bald<br />
auf den lokalen Agenda 21- Zug<br />
aufgesprungen. Dazu wurden vier<br />
Arbeitskreise gebildet. Im Arbeitskreis<br />
2: Landschaft / Umwelt und<br />
Landwirtschaft wurde neben den<br />
Themen Landwirtschaft und Wald<br />
auch die Ressource Wasser behandelt.<br />
Zu diesem Thema wurde ein<br />
umfangreiches Aktionsprogramm<br />
verabschiedet. Einer der Schwerpunkte<br />
war dabei die Gestaltung<br />
der Wanderausstellung „Flächendeckender<br />
Grundwasserschutz“.<br />
Ausstellungspavillon<br />
grafische Gestaltung<br />
Ritter Vinzenz, WWA Passau<br />
Das Thema Grundwasserschutz<br />
wurde deshalb gewählt, weil sich<br />
hier jeder Einzelne sowie die<br />
unterschiedlichsten gesellschaftlichen<br />
Gruppen einbringen können.<br />
So haben sich an der Ausstellung<br />
immerhin 7 verschiedene Verbände<br />
und Fachbehörden beteiligt.<br />
Der flächendeckende Grundwasserschutz<br />
wird darin nicht nur aus<br />
wasserwirtschaftlicher, wasserrechtlicher<br />
und hygienischer Sicht,<br />
sondern auch von Seiten der Landwirtschaft,<br />
des Naturschutzes und<br />
der Forstwirtschaft beleuchtet<br />
(S. Abb. 2).<br />
Im Bereich quartärer Schotter mit<br />
ergiebigen, aber oberflächennahen<br />
Grundwasservorkommen genügen die<br />
Vorgaben des Wasserschutzgebietes<br />
nicht, um eine flächige Reduzierung<br />
des Nitratgehaltes im Grundwasser zu<br />
erreichen. Erst die Verbindung mit<br />
zusätzlichen Maßnahmen zum flächendeckenden<br />
Grundwasserschutz im Rahmen<br />
privater Vereinbarungen zwischen<br />
Landwirten und Wasserversorgern führen<br />
zu spürbaren Verbesserungen.<br />
Nachhaltigkeit<br />
An die Stelle akuter Belastungen<br />
sind Langfristprobleme getreten,<br />
die eine Vorsorgepolitik über Jahrzehnte<br />
hinweg verlangen unter dem<br />
Motto „mehr Umweltvorsorge statt<br />
Umweltreparatur“.<br />
Damit steht das Thema „Flächendeckender<br />
Grundwasserschutz“<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
42 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
voll im Einklang mit der Kernaussage des Agenda-Prozesses, der<br />
nachhaltigen Entwicklung (natürliche Lebensgrundlagen erhalten,<br />
wirtschaftlichen Wohlstand ermöglichen und für soziale Gerechtigkeit<br />
sorgen). Die nachfolgenden Beispiele im Zusammenhang mit dem<br />
Grundwasser verdeutlichen dies:<br />
Die Ressource Grundwasser darf nicht übernutzt werden. Bei Grundwassererschließungen<br />
darf nicht mehr Wasser entnommen werden als neu gebildet<br />
wird. Und als zweites Beispiel: Das Tiefengrundwasser, Wasser aus dem<br />
zweiten oder einem tieferliegenden Grundwasserstockwerk darf nur in Ausnahmefällen<br />
genutzt werden, um es für nachfolgende Generationen zu scho-<br />
Tiefere Grundwasserstockwerke dürfen nur in Ausnahmefällen genutzt werden.<br />
Ihre Nutzung bedeutet, Reserven für spätere Generationen anzugreifen,<br />
da es sich hier vielfach um Wässer älter als 10.000 Jahre handelt, die somit<br />
nicht dem aktuellen Wasserkreislauf angehören. Durch Wasserschutzgebiete<br />
können diese Grundwässer aufgrund ihrer ausgedehnten Einzugsgebiete nur<br />
unzureichend geschützt werden.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
nen. (S. Abb. 3).<br />
Der „Dreiklang“ aus Ökologie (Wir sichern<br />
gemeinsam den Naturhaushalt!), aus Ökonomie<br />
(Wir sparen gemeinsam Geld für<br />
Grundwassersanierungen!) und aus sozialen<br />
Belangen (Unsere gemeinsame Arbeit<br />
sichert eine hohe Lebensqualität durch reines<br />
Trinkwasser!) wird dabei auf eindrucksvolle<br />
Weise gewährleistet.<br />
Die Wanderausstellung wurde<br />
insbesondere für die<br />
weiterführenden Schulen<br />
im Landkreis Passau konzipiert,<br />
wo sie im vergangenen<br />
Schuljahr bereits auf<br />
große Resonanz stieß. Das<br />
rege Interesse zeigt sich<br />
auch an den bereits vorliegenden<br />
Reservierungen.<br />
Die Ausstellung ist bereits<br />
bis in das Jahr 2001 hinein<br />
ausgebucht.<br />
Amt für Landwirtschaft und Ernährung Passau - Rotthalmünster + Bayer.<br />
Bauernverband (Kreisverband Passau) + Bund Naturschutz (Kreisgruppe Passau)<br />
Landratsamt Passau, Wasserrecht + Landratsamt Passau, Staatl. Gesundheitsamt +<br />
Staatl. Forstämter Passau und Bad Griesbach i.R. + Wasserwirtschaftsamt Passau<br />
Anton Vihl Zusamstrasse 9 86637 Wertingen-Roggden Telefon: 08272 / 2662 Fax: 08272 / 6342<br />
AV<br />
Biotop-, Fluss- und Wasserbau<br />
...... immer aktiv für die Natur<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 43
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Rainer Pflaum, Oberflussmeister<br />
Wasserwirtschaftsamt Bamberg<br />
Abwrackung eines Eimerkettenbaggers<br />
(Wasserfahrzeug)<br />
in einer Kiesgrube<br />
Vorgeschichte:<br />
Um das Abwracken eines Eimerkettenbaggers<br />
mit Standort in einer<br />
Kiesgrube relativ kostengünstig<br />
durchführen zu können, wurde das<br />
o.g. Gerät durch den Besitzer bei einer<br />
Hochwasserperiode so platziert,<br />
dass es beim Zurückgehen des Wasserstandes<br />
auf dem Untergrund aufsaß.<br />
Nun wurde eine Abwrackfirma<br />
beauftragt, per Handarbeit den Eimerkettenbagger<br />
zu zerlegen.<br />
Feststellung:<br />
Bei einer Routinekontrolle der Bundeswasserstraße<br />
Main durch die Wasserschutzpolizei<br />
fiel die Maßnahme<br />
jedoch schon zu Beginn der Verschrottung<br />
(Freitag) auf und wurde<br />
nach Hinzuziehung des Wasserwirtschaftsamtes<br />
mündlich durch die<br />
Wasserschutzpolizei eingestellt.<br />
Gründe für die Einstellung der Arbeiten<br />
aus wasserwirtschaftlicher<br />
Sicht waren:<br />
die Untergrundverhältnisse (Sandboden)<br />
der geringe Grundwasserabstand<br />
von ~ 1 m<br />
die unmittelbare Gewässernähe<br />
(Baggersee)<br />
sowie die im o.g. Gerät vorhandenen<br />
wassergefährdenden Stoffe wie<br />
z. B. Bilgenwasser, Motoren-, Heiz-,<br />
Altöl und Fäkalabwasser. Weiterhin<br />
sind noch zu nennen: Imprägnierte<br />
Holzdielen / Holzbalken und die Außenbeschichtung<br />
des Rumpfes.<br />
Trotz Einstellung wurden die Arbeiten<br />
jedoch fortgeführt: Bei einer<br />
Nachkontrolle durch die Wasserschutzpolizei<br />
am darauf folgenden<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Tag (Samstag) wurde festgestellt,<br />
dass weitere Teile am Heck des Gerätes<br />
entfernt worden waren. Zu diesem<br />
Zeitpunkt waren keinerlei Sicherheitsvorkehrungen<br />
zum Grundwasser-<br />
und Bodenschutz durch die<br />
ausführende Firma getroffen worden.<br />
Die Arbeiten wurden wieder unverzüglich<br />
durch die Wasserschutzpolizei<br />
eingestellt.<br />
Zustand des Eimerkettenbaggers nach<br />
wiederholter Einstellung der Arbeiten<br />
Maßnahmen:<br />
Am darauf folgenden Montag fand<br />
eine Ortseinsicht statt, an der die<br />
Wasserschutzpolizei, das Landratsamt<br />
sowie das Wasserwirtschaftsamt<br />
und der Besitzer<br />
teilnahmen.<br />
Hierbei wurde der<br />
Eimerkettenbagger<br />
eingehend besichtigt<br />
und festgestellt,<br />
dass ca. 4 m im<br />
Heckbereich des<br />
Gerätes abgebaut<br />
worden waren.<br />
Durch die Schaffung<br />
von vollendeten<br />
Tatsachen<br />
durch den Betrei-<br />
Rumpf mit Außenbeschichtung und Holzbeplankung<br />
ber sowie im Hinblick auf die Wetterlage<br />
und die zu erwartende Hochwasserperiode<br />
wurde die Fortsetzung<br />
der Zerlegung des Gerätes unter<br />
dem Vorbehalt einer späteren<br />
Ahndung, bei Einhaltung der nachfolgenden<br />
Auflagen gestattet:<br />
Es ist ein privater Sachverständiger<br />
einzuschalten, der die Arbeiten<br />
fortlaufend und kompetent überwacht<br />
und für einen ordnungsgemäßen<br />
Ablauf sorgt.<br />
Die Zerlegung des Eimerkettenbaggers<br />
hat so zu erfolgen, dass die<br />
Bodenwanne bis zuletzt erhalten<br />
bleibt, damit sie als „ Auffangwanne“<br />
dienen kann. Sämtliche Arbeiten<br />
und Zwischenlagerungen müssen in<br />
der Wanne erfolgen.<br />
Vor Zerlegung der Wanne muss<br />
diese komplett nach Weisung des<br />
Sachverständigen gereinigt werden.<br />
Nach Beendigung der Arbeiten<br />
hat eine Schlussabnahme zu erfolgen,<br />
in die auch die Überprüfung<br />
des Untergrundes einzubeziehen ist.<br />
Demontage innerhalb der Bodenwanne<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
44 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Weiterhin ist durch den Sachverständigen<br />
ein Bericht über die ausgeführten<br />
Arbeiten zu erstellen, der auch Aussagen<br />
darüber enthält, ob Anhaltspunkte<br />
für eine Boden- und Gewässerverunreinigung<br />
vorliegen.<br />
Das Abwracken des Gerätes erfolgte<br />
nun unter den o.g. Auflagen im Beisein<br />
eines Sachverständigen von der<br />
Landesgewerbeanstalt Bayern.<br />
Die technische Gewässeraufsicht war<br />
ständiger Ansprechpartner für den<br />
Sachverständigen und bei der Schlussabnahme<br />
beteiligt. Durch diese Maßnahmen<br />
wurde eine Boden- bzw. Gewässerverunreinigung<br />
vermieden.<br />
Karl Heinz Scholz, Fuhrparkleiter<br />
Fa. TBG Umwelt Bayreuth<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Bei der Gesamtmaßnahme fielen 2,5<br />
m³ flüssige wassergefährdende Stoffe,<br />
ca. 10 t verunreinigter Boden sowie<br />
ca. 6 t Verbrennungsmüll an, die<br />
nun ordnungsgemäß entsorgt wurden.<br />
Als Nachtrag zur o.g. Maßnahme ist<br />
zu vermerken, dass das Abwracken<br />
von Schiffen und sonstigen Wasserfahrzeugen<br />
nur in genehmigten Einrichtungen<br />
erfolgen sollte. Ein Abtransport<br />
auch von größeren Geräten<br />
über die Wasserstraße ist nach Absprache<br />
mit den zuständigen Behörden<br />
und nach Durchführung evtl. notwen-<br />
Der 24-Stunden-Notservice für den Umweltschutz<br />
Schnell, kompetent, leistungsstark bei Umweltschäden<br />
- Wasserschäden - Öl- und Chemieunfälle - Straßen- und Kanalreinigung -<br />
09 21 / 93 05 242 : Die Notfall-<br />
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Bayreuth jeder kennt und nützt, wenn<br />
es um Hilfe bei Umweltschäden geht.<br />
Polizei, Feuerwehr, Wasserwirtschaftsamt,<br />
Stadt- und Landkreisbehörden,<br />
Autobahnmeisterei, Wirtschaft<br />
und Verbände, sie alle wissen: beim<br />
24-Stunden-Notservice der Firma<br />
TBG Umwelt- und Entsorgungstechnik<br />
GmbH & Co. KG stehen zu<br />
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rasch informieren, Hilfe organisieren<br />
und sofort mit anpacken können. Neben<br />
ihrer langjährigen Einsatzerfahrung<br />
verfügen die Einsatzkräfte im<br />
24-Stunden-Notservice über Produkt-<br />
und Fachkenntnisse hinsichtlich Eigenschaften<br />
und Reaktionsmuster verschiedenster<br />
Abfälle und chemischer<br />
Stoffe. Zudem steht eine umfangreiche<br />
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bereit, so daß schnell und kompetent<br />
beraten und umgehend Sofortmaßnahmen<br />
eingeleitet werden können.<br />
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Gefahrgutbeauftragte, Gewässerschutzbeauftragte,Sachverständige<br />
für Altlasten, Sachverständige<br />
nach § 19 l WHG (Wasserhaushaltsgesetz),<br />
Experten in Sachen Asbest<br />
(TRGS 519) und Sondermüll<br />
(TRGS 520), sowie Speziallehrgänge<br />
wie beispielsweise für Atemschutzgeräte<br />
in kontaminierten Bereichen - ,<br />
Beratung und Planung sind das Eine,<br />
das praktische Handeln das Andere.<br />
Die Firma TBG Umwelt- und Entsorgungstechnik<br />
hält eine Reihe von Spezialfahrzeugen<br />
und Geräten zum sofortigen<br />
Einsatz bereit. Dies sind beispielsweise<br />
Spül- und Saugfahrzeuge,<br />
Kehrmaschinen, Containerfahrzeuge,<br />
Abfallsammelfahrzeuge, Radlader, mobile<br />
Ölabscheider, Ölaufnahmegeräte<br />
sowie Ölsperren, Pumpen und vieles<br />
mehr. Ölbinder, Atemschutzgeräte und<br />
Schutzanzüge und alles andere notwendige<br />
befindet sich auf einem Notfall-Anhänger,<br />
mit dem der Einsatzleiter<br />
nach Alarmierung sofort vor Ort<br />
die notwendigsten Dinge parat hat.<br />
In Kooperation mit anderen lokalen,<br />
mittelständischen Entsorgungs- und<br />
Transportfirmen wie Christian Höreth<br />
GmbH & Co. KG, Holleis Entsorgungs-GmbH,<br />
Baustoffrecycling Bayreuth<br />
GmbH & Co. KG und TBV<br />
GmbH & Co. KG (Transport- und Baumaschinen-Verleih)<br />
können auch Container-<br />
und Muldenfahrzeuge, Sattelzüge,<br />
3- und 4-Achserfahrzeuge, Bagger<br />
und Ladegeräte u.a. zum Einsatz<br />
kommen, so dies erforderlich ist. Mit<br />
diger Sicherungsmaßnahmen am Gerät<br />
grundsätzlich möglich.<br />
Die strafrechtlichen Belange werden<br />
zur Zeit durch die Staatsanwaltschaft<br />
geprüft und weiter bearbeitet.<br />
Reste der Bodenwanne vor der Verschrottung<br />
vielen anderen Betrieben insbesondere<br />
in Stadt und Landkreis Bayreuth, aber<br />
auch mit Entsorgungsfirmen aus angrenzenden<br />
Regionen, sind Absprachen<br />
getroffen und Notfalltelefonlisten<br />
erstellt worden, um zu jeder Zeit<br />
an zusätzlich notwendige Maschinen,<br />
Transportmittel und Mittel für den Einsatz<br />
zu gelangen.<br />
Ob es sich um Öl- oder Chemieunfälle<br />
handelt, um Gefahrguttransportunfälle,<br />
um drohende Wasserverunreinigungen<br />
oder Stoffe mit Brand- bzw. Explosionsgefahr<br />
für die schnelle Hilfe<br />
vor Ort sind alle Einsatzfahrzeuge mit<br />
einer Notfallausrüstung ausgestattet.<br />
Als Entsorgungsfachbetrieb nach § 52<br />
KrW-/AbfG und WHG-Fachbetrieb<br />
nach § 19 l WHG ist die Firma TBG<br />
Umwelt- und Entsorgungstechnik<br />
auch in der Lage, Gefahrgutabfälle<br />
und andere Abfälle nach dem Abtransport<br />
von der Einsatzstelle auf sachgerechte<br />
und umweltverträgliche Weise<br />
zu entsorgen.<br />
Das Zusammenspiel der einzelnen Firmenbereiche<br />
wie die „Anlage zur mikrobiologischen<br />
Sanierung mineralölkontaminierter<br />
Böden“, Aufbereitung<br />
von Öl-/Wassergemischen durch unsere<br />
firmeneigene Emulsionsspaltanlage,<br />
Kanalsanierung, das Lager für<br />
brennbare Flüssigkeiten und für wassergefährdende<br />
Stoffe, der Betrieb einer<br />
Bauschuttdeponie und einer Bauschutt-Recycling-Anlage<br />
etc. hilft entscheidend,<br />
bei den Notfällen anfallende<br />
Abfälle umgehend, umweltschonend<br />
und möglichst in der Nähe der<br />
Anfallstellen fachgerecht zu verwerten<br />
bzw. zu beseitigen.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 45
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Das Zusammenspiel der Kräfte läßt sich eindrucksvoll<br />
an folgendem Beispiel demonstrieren:<br />
Am Mittwoch, den 02. August 2000 verunglückte<br />
auf der A9 bei Hormersdorf<br />
ein mit Diesel beladener Tanklastzug, wobei<br />
das Dieselöl auslief und sofort Feuer<br />
fing. Der Fahrer wurde mit schwersten<br />
Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert.<br />
Ca. 31000 l Dieselöl liefen bei diesem Unfall<br />
aus und gelangten über die Regenwasserabflüsse<br />
am Rand der Autobahn in die<br />
Regenüberlaufbecken, die sich neben der<br />
Autobahn befinden. Das Dieselöl fing Feuer<br />
und die Dämpfe explodierten, was sich<br />
in die Abflußkanäle fortsetzte, so daß es<br />
zu Verpuffungen und Bränden kam. Bei<br />
der Sichtung der Unfallstelle durch die<br />
Fachbehörde, Löschen des Brandes durch<br />
die Feuerwehr und Bergung des Unfallfahrzeuges<br />
durch diverse Bergungsdienste,<br />
wurde die TBG Umwelt- und Entsorgungstechnik<br />
alarmiert. Wie im Rahmen<br />
unseres Notdienstes üblich, fuhr der Einsatzleiter<br />
der TBG Umwelt- und Entsorgungstechnik<br />
sofort zur Unfallstelle, um<br />
von dort das notwendige Personal und die<br />
Maschinen anzufordern und auch selbst<br />
mit Hand anzulegen. Gleichzeitig wurde<br />
routinemäßig unsere Disposition besetzt,<br />
um die Koordinierung von Maschinen, Geräten<br />
und Personal für den Einsatzort vorzunehmen.<br />
Dieser Disponent stand in ständigem<br />
Kontakt mit den Einsatzkräften vor<br />
Ort und informierte, um diese zu unterstützen,<br />
aufgrund der Schwere des Unfalls<br />
weitere Entsorgungsfirmen der Umgebung.<br />
Unsere Saugfahrzeuge pumpten zunächst<br />
das Öl-/Wassergemisch aus den Kanälen<br />
und dem Regenwasserauffangbecken. Die<br />
durch den Brand beschädigten Kanäle<br />
wurden mit Saugwägen gesäubert, durch<br />
Kanal-TV-Wagen inspiziert, sowie durch<br />
Fräsarbeiten einer Fremdfirma wieder in<br />
FF FREITAG<br />
FREISING<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Funktion gesetzt. Das mit Öl getränkte Erdreich am Rande der Autobahn<br />
wurde mit Baggern ausgehoben. Dieses kontaminierte Erdreich<br />
sowie die festen Schlämme aus dem Regenwasserauffangbecken wurden<br />
umgehend zur Sanierung auf unsere Bodensanierungsanlage verbracht.<br />
Das Öl - Wassergemisch sowie die flüssigen Schlämme des<br />
Regenwasserauffangbeckens wurden durch die mit uns zusammenarbeitende<br />
Firma Holleis Entsorgungs-GmbH fachgerecht in einer Emulsionsspaltanlage<br />
aufbereitet und anschließend einer Verwertung zugeführt.<br />
INGENIEURBIOLOGIE - LEBENDVERBAU<br />
Flechtzäune<br />
Faschinen<br />
Buschlagen<br />
Spreitlagen<br />
Senkwalzen<br />
Lieferung von Rohmaterial<br />
Freitag & Sohn * Weiden Art * 85354 Freising * Postfach 1334 * Tel.: 08161 - 91576 * Fax: 08161 - 7495<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
46 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 47
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS *<br />
Presseinformation 1. April 2000<br />
Econorm erfüllt bereits heute<br />
die Normanforderung von Morgen<br />
Von Anfang an allen Normen voraus das<br />
econorm-Schachtsystem wurde aufgrund<br />
der hervorragenden Prüfungsergebnisse<br />
wegweisend für die derzeitige Normung.<br />
Das geprüfte Schachtsystem bietet in der<br />
Praxis das, was die Deutsche DIN 4034<br />
Teil 1 den Planern derzeit in der Theorie<br />
vorschreibt. Die berechtigten Norm - Anforderungen<br />
bezüglich Wasserdichtheit,<br />
Belastbarkeit und Zuverlässigkeit werden<br />
mit diesem System auf einfachste Art und<br />
Weise erfüllt. Konstruktion und Betonqualität<br />
wurden von Anfang an für den Schwerlastverkehr<br />
ausgelegt. Herstellung und Güteüberwachung<br />
der econorm-Schachtbauteile<br />
unterliegen strengsten Maßgaben<br />
und sind in der Werksnorm PAS 1004 geregelt.<br />
Als Besonderheit sei hier die erstmalige<br />
Untersuchung von Schachtbauteilen<br />
auf vertikale Belastbarkeit zu nennen.<br />
Die Entwicklung des Schachtsystems econorm<br />
resultierte aus ingenieurmäßigen<br />
Traglastüberlegungen sowie negativen<br />
Praxiserfahrungen im Verbindungsbereich<br />
der herkömmlichen Schachtbauteile. In Bezug<br />
auf die vertikale Lastübertragung fordert<br />
die DIN zu Recht einen hohen Sicherheitsstandard.<br />
Allerdings wird mit der beispielhaft<br />
genannten Vermörtelung der Lagerfugen<br />
keine baustellengerechte Lösung<br />
angeboten. In der Praxis wurde diese Bauart<br />
vielfach nicht angenommen oder des öfteren<br />
unwirksam ausgeführt. Wie statische<br />
2.45<br />
1.51 94<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Berechnungen und zahlreiche Bauschäden<br />
zwischenzeitlich belegen, ist die<br />
Standsicherheit und Wasserdichtheit der<br />
Schachtbauwerke gefährdet. Die Beseitigung<br />
dieser Schäden ist nur mit hohem<br />
technischen Aufwand möglich, gebrochene<br />
Schachthälse können nur schwer ausgetauscht<br />
werden.<br />
econorm kombiniert die Dicht- mit der<br />
Stützfunktion durch einen integrierten<br />
Sandschlauch, welche fest in das<br />
Schachtbauteil einbetoniert wird. Vertikale<br />
oder horizontale Kräfte infolge Eigengewicht<br />
und Verkehrsbelastung verteilen sich<br />
gleichmäßig auf den Schachtkörper.<br />
Die steckfertig einbetonierten Dichtelemente<br />
sorgen für eine einfache Montage:<br />
die Elemente werden einfach und ohne<br />
Verkanten ineinander gefügt. Fehler auf<br />
der Baustelle sind nahezu ausgeschlossen.<br />
Somit gehören gebrochene, undichte<br />
und einsturzgefährdete Schachtbauteile<br />
der Vergangenheit an.<br />
econorm-Schachtbauwerke erfüllen alle<br />
statischen Anforderungen der DIN 4034<br />
Teil 1 ohne Vermörtelung der Lagerfugen.<br />
Nur bei diesem System ist das wirkungsvolle<br />
Zusammenspiel zwischen Dichtung,<br />
Lastübertragung und Beton durch geprüfte<br />
statische Berechnungen sowie durch<br />
Traglastuntersuchungen am Gesamtbauwerk<br />
umfassend und hinreichend belegt.<br />
Nur bei econorm werden die Schachtbau-<br />
Belüftetes Lauterbach-Kießling Festbett<br />
Fabrikat: Lauterbach-Kießling<br />
3745 kg<br />
ø62.5<br />
9 ø2.00<br />
9<br />
Belüftetes Festbett für 5 EW<br />
Prüfzeichen Z-55.6-41<br />
Geringster Energieverbrauch<br />
Stromverbrauch < 1 kW/h am Tag<br />
Nachrüstbar in vorhandene<br />
Gruben<br />
Störungsunanfällig<br />
Kleinste Einbaumaße<br />
teile im Rahmen<br />
der Fremdüberwachung<br />
ständig wiederkehrendenVertikallastprüfungen<br />
unterzogen.<br />
Die econorm-<br />
Gruppe ein Zusammenschluß<br />
der Systemhersteller<br />
kann eine<br />
erfolgreiche<br />
Bilanz aufweisen:<br />
Die Prüfergebnisse<br />
und<br />
positiven Erfahrungen überzeugten Planer<br />
und Bauherren so, daß bereits viele Großbaustellen<br />
ausschließlich mit econorm arbeiten.<br />
Referenzprojekte für die gezielte<br />
Verwendung von econorm-Schächten sind<br />
unter anderem der Containerterminal in<br />
Bremerhaven und der Flughafen München.<br />
Nähere Informationen zu diesen Projekten oder<br />
die Prüfergebnisse mit den Ausschreibungstexten<br />
erhalten Sie unter folgender Adresse:<br />
Interessengemeinschaft für innovative<br />
Betonfertigteillösungen<br />
@gentur Jänker<br />
Tel. 08191/941233<br />
Fax 08191/305240<br />
Ideen und<br />
Produkte<br />
für unsere<br />
Umwelt<br />
Lauterbach<br />
Kießling<br />
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Belüftete Festbettanlagen<br />
Ortskläranlagen bis 500 EW<br />
Sickerschächte<br />
Regenwasserrückhaltung<br />
Regenwasserspeicher<br />
Lauterbach-Kießling GmbH<br />
Industriestraße 2 4<br />
95517 Seybothenreuth<br />
Telefon : 09275 / 981 0<br />
Telefax : 09275 / 981 11<br />
http: www.lauterbach-kiessling.de<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
48 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS * NEWS *<br />
Peter Stiebitz und Gerhard Traub<br />
Talsperren-Neubauamt Nürnberg<br />
Entwicklung eines „Federschekels“<br />
beim Talsperren-Neubauamt Nürnberg<br />
Allgemeines<br />
Bei der Bewirtschaftung der Fränkischen<br />
Seen stehen in den Abteilungen Betrieb,<br />
Instandhaltung und Unterhalt oft ineinandergreifende<br />
Aufgaben zur Bewältigung<br />
an. Eine Reihe von Arbeiten, wie das Setzen<br />
von Bojensteinen oder Verankerungsgewichten,<br />
konnten bisher nur erschwert,<br />
bzw. nicht ohne Hilfe von Tauchern durchgeführt<br />
werden.<br />
Konkrete Aufgabenstellung<br />
Im Juli 1998 wurde erstmals ein Deckel<br />
auf die Entnahmetürme des Betriebsauslasses<br />
der Brombachhauptsperre in einem<br />
Probeeinsatz gesetzt. Dieser Notverschluss<br />
sollte dabei auf seinen passgenauen<br />
Sitz und auf Dichtheit geprüft werden.<br />
Die beiden ca. 3m bzw. 13m überstauten<br />
Türme wurden während der<br />
Übung abwechselnd verschlossen. Um ein<br />
exaktes Positionieren des Floßes über<br />
den Türmen zum Ablassen des Verschlusses<br />
zu gewährleisten, mussten vorher<br />
zwei ca. 1,5 t schwere Ankersteine in ca.<br />
20m Tiefe auf den Seeboden abgeteuft<br />
werden. Die daran befestigten Seilabspannungen<br />
dienten dem exakten Verholen<br />
des Floßes. Das Ziel dieser vorbereitenden<br />
Arbeiten war, auf den Einsatz von Tau-<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
chern zu verzichten und somit<br />
Kosten zu sparen. Preisanfragen<br />
bei verschiedenen Firmen<br />
zum Kauf einer Automatikzange<br />
oder -klemme zum Unterwasserauslösen<br />
des Kettenzughakens ergaben<br />
Kosten in Höhe von ca. 5.000.-DM.<br />
Entwicklung<br />
Das mit den Schlossern des Talsperren-<br />
Neubauamtes diskutierte Problem, eine<br />
Aushängevorrichtung selbst zu entwickeln,<br />
wurde von Herrn Gerhard Traub aufgegriffen<br />
und in die Tat umgesetzt. Er fertigte unter<br />
Verwendung eines Schekels der entsprechenden<br />
Gewichtsklasse in einer Zeit<br />
von nur drei Arbeitsstunden einen kostengünstigen<br />
„Federschekel“. Von dem Schekel<br />
wurde der Bolzen entfernt und das Gewinde<br />
ausgebohrt. Nach dem Fertigen eines<br />
längeren Bolzens wurde auf der einen<br />
Seite eine Auslösefeder befestigt, die an einer<br />
angeschweißten Hülsenrückwand eingehängt<br />
wurde. Auf der anderen Bolzenseite<br />
wurde ein Gewinde zum Eindrehen einer<br />
Gewindestange gebohrt. Eine aufgeschraubte<br />
Mutter mit Beilagscheibe spannt<br />
und sichert den Bolzen im entlasteten Zustand.<br />
Erst nach Einhängen der Last kann<br />
die Gewindestange ausgedreht werden oh-<br />
ne dass die zu geringe Federkraft den Bolzen<br />
zurückziehen kann. Ein Sicherungsseil,<br />
das an der Kette und einer aufgeschweißten<br />
Öse der Hülse befestigt ist,<br />
verhindert das Verlieren des „Federschekels“<br />
nach Entlasten des Gewichtes unter<br />
Wasser.<br />
Einsatzmöglichkeit<br />
Dieser „Federschekel“ kann vorwiegend<br />
zum Absetzen von Gewichten unter Wasser<br />
ohne Mithilfe von Tauchern eingesetzt<br />
werden. Das Talsperren-Neubauamt Nürnberg<br />
hatte ihn bisher zum Absetzen von<br />
Verankerungsgewichten und Bojensteinen<br />
im Einsatz, die von einem Floß aus mit einem<br />
Drucklufthebezug abgelassen wurden.<br />
Wichtig: Um einen vorzeitigen Bodenkontakt<br />
des Gewichtes und damit ein<br />
ungewolltes Absetzen zu vermeiden, darf<br />
mit dem Ablassen der Last erst bei Erreichen<br />
und Halten der genauen Position begonnen<br />
werden.<br />
Das Heudrusch Heudrusch -Verfahren -Verfahren - die optimale optimale Dammbegrünung<br />
Dammbegrünung<br />
Das Heudrusch-Verfahren ermöglicht die<br />
wirkungsvolle Beimpfung einer neu angelegten<br />
Dammböschung mit dem Pflanzenpotential<br />
aus der Region. Hierzu wird<br />
eine im Naturraum vorhandene hochwertige<br />
Fläche beerntet. Um ein breites Artenspektrum<br />
sicherzustellen wird das<br />
Mähgut verschiedener Schnittzeitpunkte<br />
mit einem Spezialgerät nach mechanischer<br />
Trocknung ausgedroschen. Das so<br />
gewonnene Gemisch besteht aus Samen,<br />
Pflanzenteilen, Mikroorganismen<br />
und Dauerstadien von Tieren. Das<br />
Druschgut ist ähnlich herkömmlichem<br />
Saatgut lagerbar. Im Unterschied zur<br />
"Heumulchsaat" besteht somit keine Abhängigkeit<br />
von Baustellenfortschritt und<br />
Mahdtermin.<br />
Durch die artenreiche Pflanzengesellschaft<br />
mit einem abwechslungsreichen<br />
und starken Wurzelbild ist der Erosions-<br />
schutz auf den Hochwasserschutzdämmen<br />
optimal gewährleistet. Die Böschung<br />
hält, da die meisten Arten der Magerrasen<br />
vor allem in die unterirdische Biomasse investieren.<br />
Daraus ergibt sich ein geringerer<br />
Aufwuchs, was Pflegeaufwand und die<br />
Kosten der Mähgutentsorgung in Grenzen<br />
hält. Zudem wird die Scherfestigkeit erhöht.<br />
Der Heudrusch enthält den Genpool<br />
von seit Jahrhunderten an örtliche Klima-<br />
und Standortbedingungen bestangepassten<br />
Nischenspezialisten. Aufgrund der Auswahl<br />
geeigneter Ausgangsbestände können<br />
problemlos auch Rohböden begrünt<br />
werden. Die Humisierung kann somit eingespart<br />
werden. Begrünung ohne Humisierung<br />
bedeutet im Dammbau bessere Sickerstellenerkennung,<br />
da eine Verfälschung<br />
der Sickerorte durch die Humusschicht<br />
vermieden wird. Im Heudrusch<br />
sind automatisch auch Zeiger-Arten ent-<br />
halten, die wasserdurchlässige Stellen besiedeln<br />
und diese frühzeitig erkennbar<br />
machen. Diese zukunftsweisende ingenieurbiologische<br />
Technologie bietet also sowohl<br />
ökologische, wie auch finanzielle<br />
Vorteile. Naturschutzfachliches Knowhow<br />
und eine organisierte Ausführungslogistik<br />
ermöglichen bundesweit die Bereitstellung<br />
autochthoner Diasporen im Umgriff<br />
eines neuen Standortes. Zusätzlich<br />
werden mit dem Heudrusch-Verfahren begrünte<br />
Flächen zu Refugien regional typischer<br />
und seltener Pflanzenarten - Florenverfälschung<br />
ist ausgeschlossen.<br />
Autor: Dipl.-Ing. Joe Engelhardt,<br />
Am Bahnhof 1, 84140 Gangkofen,<br />
Tel.: 087<strong>22</strong>/9402-0, FAX: -2,<br />
E-mail: joe.engelhardt@t-online.de<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 49
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
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Fax. 02 972 / 96 07 44<br />
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Tel. 08 732 / 17 66<br />
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die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
50 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Bayerisches Staatsministerium<br />
für Landesentwicklung und Umweltfragen<br />
Umweltschutz mit System<br />
Pilotprojekt<br />
„Öko-Audit in der Wasserwirtschaft“<br />
Dr. Robert Schreiber,<br />
Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen<br />
Ein Öko-Audit hilft nicht nur Betrieben der gewerblichen<br />
Wirtschaft zur Verbesserung ihrer Umweltsituation, es<br />
bringt auch Behörden große Vorteile. Zu dieser Überzeugung<br />
kamen sechs Ämter der bayerischen Wasserwirtschaftsverwaltung,<br />
die im Rahmen eines Pilotprojekts<br />
gemeinsam ein Öko-Audit durchgeführt haben. Umweltminister<br />
Dr. Werner Schnappauf überreichte zum<br />
Abschluss des Pilotvorhabens am 19. Juli 2000 im Bayerischen<br />
Landesamt für Wasserwirtschaft die Öko-Audit-<br />
Urkunden sowie die Zertifikate der internationalen<br />
Umweltnorm ISO 14001 den Leitern der sechs Pilotämter,<br />
des Landesamts für Wasserwirtschaft, der Wasserwirtschaftsämter<br />
Amberg, Hof, Krumbach und Würzburg<br />
sowie der Flussmeisterstelle Rosenheim.<br />
Umweltminister Dr. Werner Schnappauf übergibt die<br />
Urkunde an den Leiter der <strong>Flußmeister</strong>stelle Rosenheim<br />
Franz Burghardt (von li. nach re.)<br />
Mit dem Öko-Audit, das 1993<br />
durch EG-Verordnung eingeführt<br />
wurde, werden die<br />
Umweltauswirkungen eines<br />
Betriebs, einer Behörde oder einer sonstigen Institution<br />
auf freiwilliger Basis systematisch erfasst und kontinuierlich<br />
verbessert. Unter dem Motto „Umweltschutz mit System“<br />
konnten die Pilotämter ihre Umweltziele und die<br />
damit verbundenen Einsparpotentiale eindrucksvoll präsentieren.<br />
So sind zum Beispiel in den Ämtern noch in<br />
diesem Jahr Einsparungen bei Energie, Abfall und Treibstoffverbrauch<br />
bis zu 5% geplant. Die Verbesserung der<br />
Arbeitsabläufe zeigt sich u.a. darin, dass die Gefahrstofflager<br />
in den Pilotämtern optimiert, die Bestandsmengen<br />
der Chemikalien katalogisiert und eine Vielzahl überflüssiger<br />
Stoffe entsorgt werden.<br />
Mit dem Öko-Audit haben gerade die Behörden der<br />
Umweltverwaltung eine Möglichkeit, sich positiv nach<br />
aussen darzustellen und ihrer Vorbildfunktion gerecht zu<br />
werden. Nicht nur von den Unternehmen der gewerblichen<br />
Wirtschaft ein Optimum an Umweltbewusstsein zu<br />
verlangen, sondern auch selbst beispielhaft voranzugehen,<br />
kann insbesondere für eine Umweltbehörde Motivation<br />
für die Durchführung eines Öko-Audits sein. Die Tatsache,<br />
dass die Pilotämter sich durchweg wieder zur Teilnahme<br />
an einem Öko-Audit entschließen würden, unterstreicht<br />
die im Projekt gewonnene Erkenntnis: Öko-Audit<br />
ist ein sinnvolles Instrument zur Verbesserung des<br />
Umweltschutzes auch in der öffentlichen Verwaltung.<br />
Haben wir Sie überzeugt?<br />
Landesamt für Wasserwirtschaft Wasserwirtschaftsamt Amberg Wasserwirtschaftsamt Hof Wasserwirtschaftsamt Krumbach Wasserwirtschaftsamt Würzburg<br />
Flussmeisterstelle Rosenheim<br />
Weitere Infos erhalten Sie von<br />
Reinhold Kranzbühler,<br />
Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen<br />
Tel. 089/9214-3304<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 51
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Unser Konzept bietet leistungsfähige Lösungen, um<br />
Verunreinigungen des Wassers mit Benzin, Heizöl und<br />
anderen Leichtflüssigkeiten zu beseitigen.<br />
Für Betreiber von<br />
Tankstellen<br />
Waschplätzen,<br />
KFZ- Werkstätten<br />
Schrottplätzen<br />
ist dies die richtige Entscheidung, um die gesetzlichen<br />
Auflagen zu erfüllen und zu übertreffen.<br />
Unser hoher Qualitätsanspruch sorgt für dauerhaften,<br />
sicheren Betrieb der Anlagen.<br />
Der vorgeschaltete Schlammfang ist je nach Anforderung<br />
in einer getrennten Einheit verbaut oder in einer<br />
Kompaktanlage integriert.<br />
Leistungsfähige und betriebssichere Kläranlagen für<br />
häusliches Abwasser; moderne Tropfkörperanlagen zum<br />
Schutz unserer Umwelt!<br />
Einsatzbereiche:<br />
Häusliches Abwasser muß entsorgt werden.<br />
Für Standorte, an denen ein Anschluß an die kommunalen<br />
Kläranlagen wenig sinnvoll oder nicht möglich ist, wurden<br />
die FZN Klärsysteme konzipiert:<br />
abgelegene Bauernhöfe<br />
dezentrale Wohngebiete<br />
abgelegene Sport- und Freizeitanlagen<br />
Im Sinne optimaler Kundenbetreuung,<br />
wird jede Anlage individuell geplant.<br />
Partner der<br />
Umwelttechnik GmbH<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001 <strong>22</strong><br />
52 <strong>22</strong><br />
CERT<br />
ISO 9001
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Dr. Walter Joswig<br />
ANL Bayerische Akademie für<br />
Naturschutz und Landschaftspflege<br />
Maßnahmen zu Mückenbekämpfung<br />
sind nicht nur in den Rheinauen, sondern<br />
seit einigen Jahren auch an den<br />
bayerischen Seen und im Donaugebiet<br />
ein kontrovers diskutiertes Thema.<br />
Während seitens des Fremdenverkehrs<br />
Bekämpfungsmaßnahmen gefordert<br />
und auch bereits durchgeführt wurden,<br />
werden von Naturschutzseite negative<br />
Auswirkungen auf andere Arten, z.B.<br />
Fledermäuse und Vögel, und auf den<br />
Naturhaushalt befürchtet. Eine Fachtagung,<br />
die am 30. März in Regensburg<br />
von der Bayerischen Akademie für Naturschutz<br />
und Landschaftspflege<br />
(ANL) durchgeführt wurde, sollte aufgrund<br />
aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
dazu beitragen, dem Phänomen<br />
der starken Vermehrung der<br />
kleinen Plagegeister in bestimmten<br />
Jahren und in bestimmten Gebieten<br />
auf den Grund zu gehen. Insbesondere<br />
stand die Frage nach der Naturverträglichkeit<br />
der Mückenbekämpfung mit<br />
Bacillus thuringiensis israelensis-<br />
Endotoxin (BTI) im Vordergrund.<br />
Betrachtet man die Presseberichte während<br />
der Sommermonate in den letzten<br />
Jahren, so könnte man an eine<br />
neue Plage glauben. Bemerkenswerterweise<br />
ist dies verstärkt der Fall, seit<br />
die Bekämpfungsmethode mit BTI an<br />
Bekanntheitsgrad gewonnen hat. Dass<br />
es sich bei den großen Aue- und Verlandungszonen<br />
großer Fließ- und Stillgewässer<br />
wie z.B. Donauauen und<br />
Chiemsee gleichzeitig um die bedeutendsten<br />
Zentren der Artenvielfalt in<br />
unserer Landschaft und meist um international<br />
bedeutsame Gebiete handelt,<br />
machte Diplombiologe Peter<br />
Sturm von der ANL in seiner Einführung<br />
deutlich. Forderungen nach Bekämpfung<br />
der Mücken sogar in Naturschutzgebieten<br />
werden vor allem<br />
durch die Tatsache, dass ein als „relativ<br />
unbedenklich“ eingestufter Wirk-<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
stoff zur Verfügung stehen soll, auch<br />
in Bayern lauter.<br />
Die Durchführung von Stechmückenbekämpfungen<br />
und bisherige Erfahrungen<br />
aus der Schweiz und aus den<br />
Rheinauen stellten Prof. Dr. Peter Lüthy<br />
aus Zürich und Dr. Norbert Becker<br />
aus Waldsee vor. Umfassende Kartierungen<br />
der Entwicklungsgebiete der<br />
Mücken und eine flächendeckende<br />
und langfristige Bekämpfung mit begleitendem<br />
Monitoring seien für den<br />
Erfolg der Maßnahmen unabdingbar.<br />
Dass es sich bei Massenvermehrungen<br />
von Stechmücken nicht um ein neues<br />
Phänomen handelt und zum Teil erhebliche<br />
Risiken beim Einsatz von<br />
BTI bestünden, stellte Dr. Ernst-<br />
Gerhard Burmeister von der Zoologischen<br />
Staatssammlung München dar.<br />
BTI wirke auch auf andere Familien<br />
der Mücken, die nicht blutsaugend seien.<br />
So seien allein die Zuckmücken<br />
mit 560 Arten eine sehr artenreiche Insektenfamilie<br />
in Bayern, zu der auch<br />
seltene und gefährdete Arten zählen.<br />
Auch Tiergruppen wie Eintagsfliegen,<br />
Wasserkäfer oder Waffenfliegen reagierten<br />
im Langzeitversuch. Auswirkungen<br />
auf Fische würden nicht dem<br />
Wirkstoff selbst, aber den Trägersubstanzen<br />
zugeschrieben. Grundsätzlich<br />
sei auch eine genaue Dosierung des<br />
Wirkstoffes durch Drift und Wasserbewegung<br />
in Frage gestellt.<br />
Darüber hinaus seien Sekundäreffekte<br />
auf die Lebensgemeinschaft belegt. So<br />
hätten Untersuchungen beim Teichrohrsänger<br />
ergeben, dass fast ein Drittel<br />
der Nahrung dieser Vögel aus<br />
Stechmückenlarven bestünde. Ebenso<br />
dienten die erwachsenen Stechmücken<br />
anderen Vögeln, Amphibien und Fledermäusen<br />
als Nahrung. Direkte Auswirkungen<br />
seien außerdem durch Stör-<br />
Bayerische Akademie<br />
für Naturschutz und<br />
Landschaftspflege<br />
Wird Wird aus aus der der Mücke Mücke ein ein Elefant Elefant gemacht gemacht ?<br />
?<br />
Kontroverse Diskussion über Mückenbekämpfung<br />
effekte in der sensiblen<br />
Brut- und<br />
Aufzuchtzeit durch<br />
die Ausbringung<br />
des Wirkstoffes<br />
von Hand oder mit dem Hubschrauber<br />
zu erwarten. Zeitweise dichte Mückenpopulationen<br />
gehörten zum Ökosystem<br />
und sollten zumal in Schutzgebieten<br />
nicht bekämpft werden.<br />
Über den Sonderfall der Massenvermehrung<br />
nicht stechender Zuckmücken<br />
im Bereich von Stauhaltungen<br />
der Donau berichtete Dr. Thomas Tittizer<br />
von der Bundesanstalt für Gewässerkunde<br />
aus Koblenz. Die starke<br />
Vermehrung der Zuckmücken sei Ergebnis<br />
der Stauhaltung und würde unter<br />
anderem durch verminderte Fließgeschwindigkeit<br />
der Donau, durch Gewässererwärmung<br />
und -belastung ausgelöst.<br />
Der Einsatz von BTI sei aufgrund<br />
des öffentlichen Druckes einmalig<br />
erfolgt, jedoch nur als Feuerwehrmaßnahme<br />
zu werten. Mittel- bis<br />
langfristig sei diese Massenentfaltung<br />
vermeidbar, wenn die Nährstoffbelastung<br />
in der Donau konsequent weiter<br />
gesenkt und die Vielfalt der Gewässerstrukturen<br />
weiter erhöht würden.<br />
Die Veranstaltung machte deutlich,<br />
dass es auch mit BTI kein Null-Risiko<br />
gibt und negative Auswirkungen auf<br />
die betroffenen Lebensgemeinschaften<br />
nicht wegzudiskutieren sind. Zudem<br />
fehlen bisher geeignete Langzeituntersuchungen,<br />
so dass weitere Forschungen<br />
notwendig sind. Eine Begrenzung<br />
des Machbaren im Sinne des Ausspruchs,<br />
frei nach Johann Wolfgang<br />
von Goethe „Die Mücken und die<br />
Wanzen gehören auch zum Ganzen“<br />
sollte die Grundlage weiterer Diskussionen<br />
sein.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 53
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Unterradlsbach 6 - 94439 Roßbach<br />
Telefon 0 85 64 / 96 11 - 0 Telefax 11<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
54 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Aktuelle Neuerscheinung:<br />
<strong>22</strong>. Berichte der ANL erschienen<br />
Das Heft <strong>22</strong> der "Berichte der ANL"<br />
beinhaltet ein breites Spektrum aktueller<br />
Naturschutzthemen ebenso wie<br />
wichtige sogenannte Dauerbrenner.<br />
So befassen sich mehrere Beiträge<br />
namhafter Autoren (an erster Stelle<br />
Prof. Dr. Wolfgang Haber) erneut mit<br />
dem naturschutzfachlichen Kernthema<br />
"Differenzierte Landnutzung". Grund-<br />
Bayerische Akademie<br />
für Naturschutz und<br />
Landschaftspflege<br />
Aktuelle Neuerscheinung:<br />
Natur- und Kulturraum Inn-Salzach<br />
- Nachhaltige Nutzung<br />
Wo früher Staatsgrenzen Regionen mit<br />
ihren Menschen trennten und zu eigenständigen<br />
Entwicklungen zwangen, werden<br />
sich heute in der Europäischen<br />
Union die Grenzgebiete wieder ihrer<br />
gemeinsamen Geschichte und Kultur<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Bayerische Akademie<br />
für Naturschutz und<br />
Landschaftspflege<br />
satzfragen wie Gedanken zur Ethik im<br />
Zusammenhang mit der naturgerechten<br />
jagdlichen Nutzung oder wissenschaftstheoretische<br />
Überlegungen zur<br />
Einordnung der Begriffe "Ökologie<br />
Naturschutz Naturschutzforschung"<br />
dienen ebenso wie Ausführungen zur<br />
Geschichte des Naturschutzes der eigenen<br />
Standortsfindung. Das neue Bayerische<br />
Naturschutzgesetz wird aus der<br />
Sicht der Naturschutzverbände kritisch<br />
beleuchtet.<br />
Gleich zwei Beiträge widmen sich<br />
dem Bodenschutz bzw. der Bodenzoologie,<br />
weitere zwei Aufsätze befassen<br />
sich mit den “Monitoringthemen”<br />
Gewässerversauerung und Flechtenkartierung.<br />
Besondere Beachtung dürfte die empi-<br />
bewußt und entwickeln gemeinsame<br />
Perspektiven für die Zukunft. Ein Beispiel<br />
bietet hierfür die Inn-Salzach-<br />
Region zwischen Bayern und Österreich:<br />
Seit der Antike entwickelte sich<br />
hier durch den Salzhandel ein wichtiger<br />
Wirtschaftsraum, der durch die Restauration<br />
nach den Napoleonischen Kriegen<br />
getrennt wurde. Einhundertneunzig<br />
Jahre später heißt es nun, das Auseinanderleben<br />
zu überwinden und Kooperationsmöglichkeiten<br />
auf wirtschaftlicher,<br />
infrastruktureller, kultureller und sozialer<br />
Ebene zu entwickeln. Dabei<br />
ziehen sich die Stichworte “nachhaltige<br />
Entwicklung” und “Agenda 21” wie<br />
Ein roter Faden durch die Beiträge.<br />
rische Studie zu “Outdoorsport und<br />
Naturschutz” am Beispiel Mountainbiking<br />
und Wandern finden.<br />
Einen umfangreichen 3. Teil der Broschüre<br />
stellen die ANLNachrichten<br />
(BibliographienfVeranstaltungsspiegel/Forschungsvergabe/Personal)<br />
dar.<br />
Die Berichte der ANL, Bd. <strong>22</strong> (Gesamtumfang<br />
360 Seiten) können zum<br />
Preis von <strong>22</strong>,00 DM (zuzüglich Versandkosten)<br />
bezogen werden von der<br />
Bayerischen Akademie für Naturschutz<br />
und Landschaftspflege<br />
Seethalerstraße 6<br />
83410 Laufen<br />
Tel. 08682-8963-0 (Fax 17)<br />
e-mail: Naturschutzakademie@tonline.de<br />
Der als Laufener Seminarbeitrag 5/99<br />
erschienene Tagungsband betont die<br />
gemeinsamen natürlichen Grundlagen,<br />
die Kultur und Geschichte des Inn-<br />
Salzach-Raumes, stellt aber auch<br />
Ansätze und Projekte grenzüberschreitender<br />
Entwicklungen vor. Er kann zum<br />
Preis von 15,00 DM zuzüglich Versandkosten<br />
bezogen werden von der<br />
Bayerischen Akademie für Naturschutz<br />
und Landschaftspflege<br />
Seethalerstraße 6<br />
83410 Laufen<br />
Tel. 08682-8963-0 (Fax 17)<br />
e-mail: Naturschutzakademie@t-<br />
Arbeitssicherheit<br />
Ein guter Sicherheitsbeauftragter beruhigt das Gewissen des<br />
Dienststellenleiters.<br />
von links: TOI Franz Burghardt, Leiter<br />
der Flussmeisterstelle Rosenheim, dessen<br />
Sicherheitsbeauftragter Johann Liegl<br />
und Ltd. Baudirektor Werner Kraus, Chef<br />
des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim.<br />
Anlässlich einer Sitzung des Arbeitssicherheitsausschusses<br />
wurde Johann<br />
Liegl eine Dankurkunde überreicht.<br />
Liegl war als Mechaniker in der Flussmeisterstelle<br />
Rosenheim beschäftigt<br />
und für die Instandsetzung der Fahrzeuge,<br />
Maschinen und Geräte verantwortlich.<br />
Zusätzlich galt sein großes<br />
Engagement der Arbeitssicherheit. Er<br />
war ab der ersten Stunde, bis zum Ausscheiden<br />
in den wohlverdienten Ruhestand,<br />
23 Jahre Sicherheitsbeauftragter<br />
bei uns.<br />
Der Dienststellenleiter ist für die<br />
Durchführung von Maßnahmen zur<br />
Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten,<br />
Gesundheitsgefahren<br />
so wie für die Erste Hilfe verantwortlich.<br />
Dabei wird er vom Sicherheitsbeauftragten<br />
"ehrenamtlich" unterstützt.<br />
Von ihm werden insbesondere folgende<br />
Aufgaben wahrgenommen:<br />
Er überzeugt sich von dem Vorhandensein<br />
der vorgeschriebenen Schutzeinrichtungen<br />
und deren Funktion<br />
Er achtet auf die ordnungsgemäße<br />
Benutzung der Schutzeinrichtung<br />
Er überzeugt sich vom Vorhandensein<br />
der persönlichen Schutzausrüstungen<br />
und deren Benützung<br />
Er achtet, daß die Mitarbeiter unterwiesen<br />
sind<br />
Er beteiligt sich an Unfalluntersuchungen<br />
Er nimmt an Betriebsbesichtigungen<br />
teil.<br />
Der Sicherheitsbeauftragte hilft den<br />
Kollegen und dem Dienststellenleiter.<br />
Franz Burghardt,<br />
TOI, Leiter der Flussmeisterstelle Rosenheim<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 55
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
56 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Karl Heinz Lemberger, Oberflussmeister<br />
Leiter der Flussmeisterstelle Zwiesel<br />
Die Flussmeisterstelle Zwiesel und<br />
die Trinkwassertalsperre Frauenau<br />
Am Zusammenfluss von Großem-<br />
und Kleinem Regen, im Herzen des<br />
Bayerischen Waldes liegt die Stadt<br />
Zwiesel (Landkreis Regen).<br />
Die Flussmeisterstelle wurde wegen<br />
der Nähe zur Trinkwassertalsperre<br />
Frauenau im Jahre 1985 von Viechtach<br />
nach Zwiesel verlegt und am<br />
Ortsausgang von Zwiesel in Richtung<br />
Frauenau errichtet.<br />
Der Bauhof besteht im wesentlichen<br />
aus Büro- und Sozialtrakt, Werkstatt,<br />
Waschhalle, Schreinerei, Holzhalle,<br />
Unterstellmöglichkeiten für<br />
Geräte, Garagen und Wohnhaus.<br />
An der Dienststelle sind 1 Bauschreiberin<br />
(halbtags) und 7 Wasserbauwerker/<br />
arbeiter beschäftigt.<br />
Unser Dienstbezirk umfasst alle Gewässer<br />
I. und II. Ordnung, ausgebaute<br />
Wildbäche, Grenzgewässer<br />
und Pegelanlagen im Landkreis Regen<br />
sowie die Unterhaltung der<br />
Trinkwassertalsperre Frauenau.<br />
Ausstattung:<br />
1 Opel Astra<br />
2 VW Doppelkabiner<br />
1 Unimog U 1800 mit Ladekran,<br />
Rahmenseilwinde, Aufsatzwassertank<br />
20001 und Winterdienstausrüstung<br />
1 Vakuumfass 60001<br />
1 Metrac 4004H mit Seilwinde,<br />
Frontmähwerk und Kreiselschwader<br />
1 Tandemkipper 8to Nutzlast<br />
1 Ladewagen 27 m³<br />
1 PKW-Anhänger 1200kg<br />
1 Bootstrailer, mehrere Boote<br />
1 Balkenmäher und andere Kleingeräte.<br />
Die Unterhaltung der Trinkwassertalsperre<br />
Frauenau ist eine unserer<br />
Hauptaufgaben.<br />
Die Talsperre ging nach einer Bauzeit<br />
von 7 Jahren 1983 in Betrieb<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
und dient der Trinkwasserversorgung<br />
“Bayerischer Wald”.<br />
Das Wasser verlässt den See über<br />
den Entnahmeturm als Rohwasser,<br />
treibt zunächst eine Turbine an und<br />
wird dann in Flanitz bei Frauenau zu<br />
Trinkwasser aufbereitet.<br />
Es können bis zu 15 Mio m³ Rohwasser<br />
im Jahr abgegeben werden.<br />
Der Speicher hat bei Vollstau eine<br />
Oberfläche von 91 ha und 21,7<br />
Mio m³ Stauraum. Die Größe des<br />
Einzugsgebietes beträgt 30,4 km².<br />
Arbeiten an der Trinkwassertalsperre:<br />
wasserbauliche Maßnahmen am<br />
Speicher, Rückhaltesperren, Tosbecken<br />
sowie Zu- und Abläufen<br />
Unterhaltung und Verkehrssicherung<br />
an Straßen, Brücken und Wegen<br />
mit sämtlichen Nebenarbeiten<br />
sowie Durchführung des Winterdienstes<br />
Unterhaltung des Parkplatzes Regenbrücke<br />
Bereitstellung und Unterhaltung von<br />
Rastplätzen sowie Informationsanlagen<br />
für Besucher<br />
Pflege der Wald- und Grünflächen<br />
Erfassung der Zuflüsse<br />
Wahrnehmung von Betriebsaufgaben<br />
Kontrollen und Beschilderungen<br />
des Wasserschutzgebietes<br />
Sonderaufgaben jeglicher Art<br />
Besondere Ereignisse:<br />
Beim Weihnachtshochwasser 1993<br />
sind die Dämme der beiden Rüc-<br />
khaltesperren schwer in Mitleidenschaft<br />
gezogen worden. Hier haben<br />
wir die luftseitigen Böschungen mit<br />
Findlingen befestigt und mit Beton<br />
dauerhaft vergossen.<br />
Die ergiebigen Schneefälle im Winter<br />
1998/99 bescherten uns Schneehöhen<br />
von über 150 cm. Zur Freihaltung<br />
der Straßen und Wege war<br />
alleine unser Unimog mit den Winterdienstgeräten<br />
über 300 Stunden<br />
im Einsatz.<br />
Durch geeignete Maßnahmen unterstützt<br />
die <strong>Flußmeister</strong>stelle künftig<br />
noch intensiver die Erhaltung und<br />
den Schutz der Lebensräume von gefährdeten<br />
Tier- und Pflanzenarten.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
58 57
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Sie erreichen uns im Internet unter<br />
www.berger-holding.com<br />
Wilhelm Geiger GmbH&CoKG Wilhelm-Geiger-Straße 1 87561 Oberstdorf Telefon (083<strong>22</strong>) 18-0 Telefax (083<strong>22</strong>) 18-2 54 Internet: www.w-geiger.de<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
58 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Ritter Vinzenz, Oberflußmeister<br />
Wasserwirtschaftsamt Passau<br />
Fortbildungsveranstaltung der niederbayerischen <strong>Flußmeister</strong><br />
- agenda 21 “flächendeckender grundwasserschutz”<br />
- gewässerentwicklung im amtsbezirk des wwa passau<br />
Am 27.07.2000 fand im neuen<br />
“Haus am Strom” in Jochenstein<br />
die diesjährige<br />
Fortbildungsveranstaltung<br />
der niederbayerischen <strong>Flußmeister</strong><br />
statt. Der Bezirksvorsitzende<br />
Josef Duschl begrüßte<br />
neben den Kollegen<br />
die Landtagsabgeordneten<br />
MdL Franz Meyer und Dr.<br />
Gerhard Waschler, Landrat<br />
Hanns Dorfner, Bürgermeister<br />
Günther Kohl, Baudirektor<br />
Gerhard Wetzstein (Leiter<br />
des Wasserwirtschaftsamtes Passau), den Agenda<br />
21 Koordinator des LRA Passau Herrn Josef Aschenbrenner<br />
und die Referenten Frau TAM Christa Pantke,<br />
Herrn BOR Helmut Wagner und Herrn ORR Dr. Dirk<br />
Eden sowie den 2. Landesvorsitzenden des Bundes der<br />
<strong>Flußmeister</strong> Bayerns Franz Rager.<br />
Der Landrat dankte den Flussmeistern für ihre qualifizierte<br />
und kompetente Arbeit vor allem in schwierigen<br />
Situationen. Bei der Vorstellung der Gemeinde Untergriesbach<br />
sprach Herr Bürgermeister Kohl über die<br />
Probleme, die durch die Gewässer in den vergangenen<br />
Jahrhunderten entstanden. Der Abgeordnete Franz Meyer<br />
ging in seiner Rede auf das Pfingsthochwasser 1999<br />
ein und bedankte sich auch bei den niederbayerischen<br />
Flussmeistern für ihren Einsatz. Mit Stolz berichtete er,<br />
dass der Neubau der Flussmeisterstelle Passau noch in<br />
diesem Jahr in Angriff genommen werden kann. Dr.<br />
Gerhard Waschler sicherte seine Unterstützung zur Ver-<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Am 20.Juli 2000 wurde das Haus am Strom durch<br />
Herrn Umweltminister Dr. Werner Schnappauf eröffnet<br />
BRANDL<br />
Brandl GmbH<br />
TIEF- UND STRAßENBAU<br />
84181 NEUFRAUNHOFEN - LANDSHUTERSTRASSE 8<br />
TELEFON 08742/523 UND 524 - FAX 08742/8536<br />
Bürgermeister Günther Kohl, MdL Franz Meyer, MdL Dr.<br />
Gerhard Waschler, Bezirksvorsitzende Josef Duschl und<br />
2. Landesvorsitzender Franz Rager (von li. nach re.)<br />
besserung der Besoldungssituation<br />
für die Flussmeister<br />
zu.<br />
Agenda 21 - erklärte Herr<br />
Aschenbrenner, ist eine Herausforderung<br />
für die jetzige<br />
und künftige Generation.<br />
Umweltschutz war bis vor<br />
wenigen Jahrzehnten im<br />
Wörterbuch nicht aufgeführt.<br />
Baumaßnahmen sind<br />
künftig auf die Umweltverträglichkeit<br />
zu prüfen. BOR<br />
Helmut Wagner und ORR<br />
Dr. Dirk Eden stellten die Ausstellung “Flächendeckender<br />
Grundwasserschutz” vor und erläuterten eindrucksvoll<br />
die Notwendigkeit verschiedener Schutzmaßnahmen<br />
(siehe S. 42 “Wasserwirtschaft -<br />
Flaggschiff der Nachhaltigkeit”). “Gewässer sollen ihren<br />
Lauf selbst bestimmen”, war eine der Forderungen<br />
von Frau Christa Pantke in ihrem Fachvortrag “Gewässerentwicklung<br />
im Amtsbezirk des WWA Passau”.<br />
Eigendynamik, Durchgängigkeit und naturnahe Gestaltung<br />
der Gewässer und ihrer Ufer zu verbessern sollten<br />
verstärkt durchgeführt werden.<br />
Am Nachmittag stellte Herr Dirk Finnemann den Anwesenden<br />
das “Haus am Strom” vor. Mit der allgemeinen<br />
Aussprache bei der Franz Rager vor allem auf die<br />
derzeitige Beurteilung und die Beförderungssituation<br />
einging endete die Tagung.<br />
Die Veranstaltung wurde von Herrn Oberflußmeister<br />
Ritter Vinzenz organisiert.<br />
Wir empfehlen uns für<br />
Arbeiten im<br />
Straßenbau<br />
Kanalbau<br />
Platz- und Wegebau<br />
Wasserbau<br />
Ökobau<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 59
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Josef Mayereder<br />
Bezirksvorsitzender Oberbayern - Süd<br />
Flussmeister diskutieren über das<br />
Pfingsthochwasser 1999.<br />
Fortbildung am 29.06.2000 in Weilheim<br />
mit Erfahrungsaustausch<br />
über Hochwasserschutz und Hochwassereinsatz.<br />
Die diesjährige Tagung fand in der<br />
Flussmeisterstelle Weilheim statt.<br />
Dienststellenleiter Robert Panitz hatte<br />
dazu ein umfangreiches Programm zusammengestellt.<br />
Er konnte Herrn<br />
Grieblinger, Abteilungsleiter und die<br />
Herren Kunkel und Ingrisch, sowie seinen<br />
Flussmeisterkollegen Anton Grünauer<br />
vom Wasserwirtschaftsamt Weilheim<br />
für Fachvorträge gewinnen. Der<br />
Vertreter der örtlichen Presse informierte<br />
sich über die nach seiner Meinung<br />
in der Bevölkerung zu wenig bekannten<br />
Aufgaben der Flussmeister<br />
und speziell der Flussmeisterstelle<br />
Weilheim.<br />
Loisach, Überflutung des Hochwasserdeiches<br />
in Eschenlohe.<br />
Foto: Anton Grünauer, Wasserwirtschaftsamt<br />
Weilheim<br />
Herr Grieblinger veranschaulichte die<br />
Entstehung und die Auswirkungen des<br />
Pfingsthochwassers 1999. Er stellte<br />
fest, dass das Hochwasser der Ammer,<br />
das statistisch einem 300 jährigen<br />
Hochwasser entsprach, nicht durch<br />
den Ausbau des Flusses und die Flächenversiegelung<br />
verursacht wurde.<br />
Die überschwemmten Flächen waren<br />
fast deckungsgleich mit den Überschwemmungsflächen<br />
vom Hochwasser<br />
im Jahre 1910. „Große Hochwässer<br />
lassen sich halt nicht verhindern“<br />
, war sein Fazit. Tatsache ist, dass das<br />
Schadenspotential gewaltig angeho-<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
ben wurde, da in die Überschwemmungsflächen<br />
Siedlungen gebaut wurden.<br />
Neben den Schäden an den Häusern<br />
waren unzählige Öltanks aufgeschwommen<br />
und Heizöl ausgelaufen.<br />
Aufgeschwommener Heizöltank wird<br />
abgesaugt.<br />
Foto: Michael Sonner, Wasserwirtschaftsamt<br />
Weilheim.<br />
Es sind nach wie vor nur wenige Überschwemmungsgebiete<br />
durch Verordnungen<br />
festgesetzt. Auch das für die<br />
Festlegung von Überschwemmungsgebieten<br />
maßgebliche, statistische 100<br />
jährige Hochwasserereignis sollte in<br />
Frage gestellt werden. Hinsichtlich<br />
den Retentionsräumen gibt es die Erkenntnis,<br />
dass die bei Beginn des<br />
Hochwassers bereits vollaufenden Retentionsräume<br />
bei größeren Abflußereignissen<br />
nur noch eine bedingte Rückhaltefunktion<br />
haben. Das Hochwasser<br />
zeigte erneut, dass sich in einem<br />
starken Uferbewuchs das Treibzeug<br />
verhängt und kein Abfluß mehr stattfindet.<br />
In einem Gutachten werden<br />
Möglichkeiten für die Nutzung der<br />
Überschwemmungsflächen, Reaktivierung<br />
der Altwasserstreifen usw. ausgearbeitet.<br />
Hauptflussmeister Anton Grünauer<br />
schilderte seine Erfahrungen vom<br />
Pfingsthochwasser. “<br />
Als die Telefonverbindungen und die<br />
Stromversorgung zusammengebrochen<br />
waren, war ich dem Hochwasser<br />
hilflos ausgeliefert“, klagte er. Der behördliche<br />
Katastrophenschutz hatte<br />
kaum funktioniert. Eklatant war, dass<br />
60.000 Sandsäcke, aber kein Sand zur<br />
Verfügung standen. Die Bevölkerung<br />
hatte die polizeilichen Vorwarnungen<br />
ignoriert und Vieh, Autos usw. nicht<br />
evakuiert. Das Hochwasser kam innerhalb<br />
weniger Stunden. Dämme brachen,<br />
an Stegen und Brücken gab es<br />
derartige Verklausungen, dass<br />
Bäche in die Siedlungen überliefen.<br />
Randsteine und Ufermauern mußten<br />
entfernt werden, damit das Wasser<br />
nach der Brücke wieder in den Bach<br />
zurücklaufen konnte.<br />
Loisach, Verklausung des Schneggensteges<br />
in Garmisch-Partenkirchen.<br />
Foto: Anton Grünauer, Wasserwirtschaftsamt<br />
Weilheim.<br />
Herr Kunkel informierte über das<br />
neue Bodenschutzgesetz und dessen<br />
praktische Umsetzung. Er berichtete<br />
über das Ergebnis der 15 jährigen Altlastenerhebung<br />
in der Gemeinde Geretsried.<br />
Dort gibt es alleine 400 Altlasten.<br />
Nach der komplizierten Feststellung<br />
der Verursacher wird mit der<br />
Sanierung des völlig „verseuchten“<br />
oberflächennahen Grundwassers begonnen.<br />
Der fachliche Abschluß der Veranstaltung<br />
bildete die Exkursion nach<br />
Landsberg am Lech. Von Herrn Ingrisch<br />
wurde der Neubau der historischen<br />
Wehranlage und die nachträglich<br />
eingebaute, vom Mühlbach abzweigende<br />
Fischtreppe erklärt.<br />
Neben dem Informationsaustausch<br />
wurde über das neue Beurteilungsverfahren<br />
für die Beamten diskutiert. Die<br />
seit dem Jahresanfang laufende Abgleichung<br />
durch das Umweltministerium<br />
verhindert die Freigabe von Planstellen.<br />
Unter den Kollegen gibt es wenig<br />
Hoffnung, dass mit der neuen Beurteilungsmethode<br />
die Leistung besser<br />
belohnt wird als bisher.<br />
Die gelernten Tiefbautechniker und<br />
Umwelttechniker klagten darüber,<br />
dass ihre Arbeit auch weiterhin zu wenig<br />
honoriert werden würde.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
60 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
FRIEDRICH<br />
SCHEUERLEIN<br />
Baggerbetrieb<br />
STEINBRUCH UNTERMURBACH KG<br />
QUETSCHWERK GRONSDORF GmbH<br />
Wasserbausteine<br />
Mineralbeton Splitte aller Körnungen<br />
Werksbüro:<br />
83661 Untermurbach Lenggries<br />
Telefon: 0 80 42-28 25<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Bubenheim 112<br />
91757 Treuchtlingen<br />
Tel.: 09142-7697<br />
Hauptbüro:<br />
Leonhard-Strell-Strasse 16<br />
85540 Haar-Gronsdorf<br />
Telefon: 089-453 60 90<br />
Telefax: 089-430 48 38<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 61
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Dieter Albrechtsen, Oberflußmeister<br />
Leiter der <strong>Flußmeister</strong>stelle Freising<br />
Isarplan<br />
- neues leben für die isar -<br />
Am 30.März 2000 fand in der Landeshauptstadt<br />
München die Fortbildungsveranstaltung<br />
der oberbayerischen<br />
Flussmeister (Oberbayern/Nord) statt.<br />
Bedingt durch das Pfingsthochwasser<br />
1999 konnte im vergangenen Jahr keine<br />
Veranstaltung abgehalten werden.<br />
Für die Organisation und Vorbereitung<br />
ein besonderer Dank an die Oberflussmeister<br />
Artmann und Waldmann vom<br />
Wasserwirtschaftsamt München.<br />
Neben den Landesvorsitzenden<br />
Hauptflussmeister Josef Gabereder<br />
konnten wir den Referenten für diese<br />
Tagung , den Amtsvorstand<br />
vom Wasserwirtschaftsamt München<br />
Herrn Baudirektor Karl Hafner<br />
recht herzlich begrüßen.<br />
Herr Hafner referierte in eindrucksvoller<br />
Weise in Wort und Bild über<br />
Die Dienstbesprechung der Unterfränkischen<br />
Flussmeister hatte gleich zweigrundlegende<br />
Neuerungen zu verzeichnen.<br />
Zum einen hatte erstmals<br />
die Regierung von Unterfranken eingeladen,<br />
zum anderen waren hierzu<br />
erstmals auch die Beschäftigten des<br />
mittleren Dienstes an den " fachkundigen<br />
Stellen" der Kreisverwaltungsbehörden,<br />
die nicht der Flussmeisterlaufbahn<br />
angehören eingeladen.<br />
Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste<br />
und Flussmeister durch den Bezirksvorsitzenden<br />
Manfred Saal und<br />
den "Hausherrn", Herrn ltd. BD Noell<br />
begrüßte Herr ltd BD Thums die Anwesenden<br />
und referierte über die Personalsituation<br />
bei den Flussmeistern<br />
in Unterfranken. Nachfragen und Kritik<br />
kamen von Seiten des Plenums<br />
über das neue Beurteilungssystem und<br />
vor allem über die Tatsache, dass seit<br />
der Erstellung über ein ¾ Jahr vergangen<br />
ist, ohne dass die Eröffnung erfolgen<br />
kann, was besonders bei den Kollegen<br />
die zur Beförderung anstehen<br />
zur Verärgerung führt.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Der Hochwasserschutz muß verbessert werden, dadurch kann der Fluß aus seinem<br />
Betonbett befreit werden. Eine naturnahe Flußlandschaft mit hohem Freizeitwert<br />
und viel Raum für Tiere und Pflanzen entsteht.<br />
Was ist uns die Isar wert? - die Kosten für die verschiedenen Baumaßnahmen belaufen<br />
sich auf ca. 43 bis 55 Mio. DM.<br />
das Projekt ISARPLAN.<br />
Der ISARPLAN sieht in den nächsten<br />
Jahren eine sanfte Renaturierung<br />
der ISAR im Bereich der südlichen<br />
Landeshauptstadt vor.<br />
Dieses Großprojekt fand bei den<br />
Flussmeistern sehr großes Interesse.<br />
Deshalb wurde beschlossen, die kommende<br />
Regionlfachtagung an der<br />
ISAR durchzuführen. Kurz vor der<br />
Mittagspause informierte der Landesvorsitzende<br />
über aktuelle Verbandsangelegenheiten.<br />
Dienstbesprechung der Unterfränkischen Flussmeister<br />
am 26.6.00 in der neuen Flussmeisterstelle in Würzburg.<br />
Bis zur Mittagspause galt es, gegenseitig<br />
verlorengegangenes Wissen aufzufrischen.<br />
Bernhard Kaufmann infor-<br />
mierte über die VAwS, BD Klüpfel<br />
über neue Wege bei der Hochwasservorhersage<br />
und Manfred Saal gab einen<br />
Erfahrungsbericht über seine Abordnung<br />
an das Wasserwirtschaftsamt<br />
Kempten zur Unterstützung der dortigen<br />
Kollegen bei der Beseitigung der<br />
Schäden des Pfingsthochwassers<br />
1999.<br />
Nach langjähriger Tätigkeit als Bezirksvorsitzender<br />
Oberbayern/Nord<br />
stellte der Kollege Dieter Albrechtsen<br />
sein Amt zur Verfügung, er bedankte<br />
sich bei den Amtsvorständen und den<br />
Kollegen/innen für die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit.<br />
Als Nachfolger wurden Herr Flussmeister<br />
Adolf Hörl und als Stellvertreter<br />
Herr Flussmeister Christian Lorenz<br />
gewählt. Wir wünschen den beiden<br />
Kollegen viel Erfolg.<br />
Josef Gabereder und Manfred Saal,<br />
wünschten Herrn ltd BD Thums für<br />
seinen wohlverdienten Ruhestand alles<br />
Gute und würdigten sein stets offenes<br />
Ohr für die Belange der <strong>Flußmeister</strong>.<br />
Josef Gabereder berichtete über seine<br />
Verbandsarbeit seit der Jahreshauptversammlung<br />
1999.<br />
Auf Anfrage der Kollegin Fröhlich, ob<br />
angestellte Kollegen des mittleren<br />
Dienstes bei den fachkundigen Stellen<br />
durch den Bund der Flussmeister vertreten<br />
werden können, erklärte Josef<br />
Gabereder, dass sich der BTB für Angestellte<br />
und Arbeiter geöffnet habe.<br />
Allerdings sei hierfür eine Satzungsänderung<br />
notwendig. Die Versammelten<br />
stimmten geschlossen für die Aufnahme<br />
der Kollegin in den Berufsverband.<br />
Mit einer Führung durch die neue<br />
Flussmeisterstelle endete die Veranstaltung.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
62 <strong>22</strong>
Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Bronnenmayer Gerhard<br />
Bezirksvorsitzender Schwaben<br />
<strong>Flußmeister</strong>stelle Günzburg<br />
WWA-Krumbach<br />
Kühlwasseraufbereitungsanlage eines Kernkraftwerkes<br />
Fortbildungsveranstaltung der<br />
schwäbischen <strong>Flußmeister</strong> im Kernkraftwerk<br />
Gundremmingen am<br />
03.07.2000<br />
Im Gundremmingen fand die diesjährige<br />
Fortbildungsveranstaltung<br />
der schwäbischen <strong>Flußmeister</strong> statt,<br />
an der nicht nur die <strong>22</strong> <strong>Flußmeister</strong>,<br />
sondern auch Herr OAR Kessler<br />
vom STMLU und unser Verbandsvorsitzender<br />
Josef Gabereder teilnahmen.<br />
“Ohne Wasser kein Kernkraftwerk”.<br />
Frank Schwarz, Oberflußmeister<br />
Bezirksvorsitzender Mittelfranken<br />
Wasserwirtschaftsamt Ansbach<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
Diese Worte lassen die Bedeutung<br />
des Wassers für den Betrieb einer<br />
kerntechnischen Anlage erahnen.<br />
Stündlich werden ca. 8.000 m³ Donauwasser<br />
zur Kühlung der Brennstäbe<br />
benötigt.<br />
Um Schäden durch Korrosion bzw.<br />
Ablagerungen zu vermeiden wird<br />
das Wasser vor der Einleitung in den<br />
Kühlkreislauf enthärtet. Die großtechnische<br />
Wasseraufbereitung war<br />
Hauptthema der Veranstaltung. Der<br />
anfallende Kalk wird in der Landwirtschaft<br />
verwertet.<br />
Onlinemessungen auf Kläranlagen<br />
Am 16.03.2000 fand am Brombachsee in der Seemeisterstelle<br />
„Mandlesmühle“ die Arbeitstagung der mittelfränkischen<br />
Flussmeister statt.<br />
Die Fortbildungsveranstaltung begann diesmal nicht wie sonst<br />
üblich in einen Tagungslokal sondern auf der Zweckverbandskläranlage<br />
Brombachsee. Nach der Begrüßung durch den<br />
EDV-Anlagen werden für die Überwachung, Steuerung, Betriebsdatenerfassung<br />
und Auswertungen auf größeren Kläranlagen seit Jahren<br />
erfolgreich eingesetzt<br />
Bei der anschließenden Besichtigung<br />
des Kernkraftwerkes war es allen<br />
Beteiligten klar, weshalb alle<br />
AKW's an den großen Flüssen stehen.<br />
Mit der allgemeinen Aussprache endete<br />
die Veranstaltung.<br />
Gruppenfoto im Kernkraftwerk<br />
Gruppenfoto vor der Seemeisterstelle Mandlesmühle<br />
zuständigen Bezirksvorsitzenden und Kollegen<br />
Frank Schwarz, erläuterte Betriebsleiter Klärmeister<br />
Josef Uhl die moderne Steuertechnik und<br />
Onlinemessanlagen.<br />
Neben den routinemäßigen Arbeiten hat ein<br />
Betriebsleiter eine Fülle von Verordnungen und<br />
Gesetzen zu beachten. Dazu gehören u.a. die<br />
EÜV, AbwAG, AbwV, AbfKlärV, KrW-/AbfG,<br />
Düngeverordnung, VAwS, UVV.<br />
Umso wichtiger ist es, dass die Flussmeister mit<br />
fundierten Rechtskenntnissen den Betreibern und<br />
Gemeinden beratend zur Seite stehen. Dies bleibt<br />
ein wesentliches Kriterium, das die hohe Akzeptanz<br />
der Wasserwirtschaftsämter, insbesondere<br />
als „Dienstleister“ sicherstellt.<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
<strong>22</strong> 63
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