In dieser Ausgabe: Versicherungsprämien vor der Trendwende ...
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Aus <strong>der</strong> Praxis<br />
Schutz über Unternehmensgrenzen hinweg<br />
Mit neuen Versicherungslösungen für das gesamte Wertschöpfungs netzwerk und gemeinsamen Risikomanagementprozessen<br />
können Unternehmen nachhaltig Synergien schaffen.<br />
Immer schneller, immer vernetzter,<br />
immer flexibler – das Tempo, mit dem<br />
sich die Wertschöpfung <strong>der</strong> <strong>In</strong>dustrie<br />
verän<strong>der</strong>t, ist atemberaubend. Doch<br />
je arbeitsteiliger und globaler eine<br />
Produktion, desto anfälliger wird sie<br />
für Störungen. Bereits kleine Ursachen<br />
können eine enorme Wirkung entfalten<br />
und legen im Extremfall ganze Produktionszweige<br />
lahm. Die Beherrschung<br />
<strong>der</strong> Risiken im eigenen Betrieb ist<br />
bereits eine große Herausfor<strong>der</strong>ung. Die<br />
Gefahren aus den Abhängigkeiten von<br />
Rohstoffen, Halbzeugen, Lieferanten<br />
und Abnehmern sind aber ungleich<br />
höher, da sie zumeist nicht im Kontrollbereich<br />
<strong>der</strong> Unternehmen selbst liegen.<br />
Hieraus resultiert ein großer Wunsch<br />
nach entsprechen<strong>der</strong> Absicherung, den<br />
die Versicherungswirtschaft bisher nur<br />
teilweise erfüllt.<br />
Vorhandene Deckungslücken<br />
schließen<br />
<strong>In</strong> einer Betriebsunterbrechungsversicherung<br />
sind beispielsweise Störungen des<br />
Betriebes durch einen Sachschaden bei<br />
einem direkten Zulieferer o<strong>der</strong> Abnehmer<br />
– sogenannte Rückwirkungsschäden<br />
– lediglich limitiert mitversichert. Für<br />
benannte Zulieferer bzw. Abnehmer sind<br />
üblicherweise höhere Entschädigungsgrenzen<br />
vereinbart als für unbenannte.<br />
Betriebsunterbrechungen durch Ausfall<br />
von Zulieferern, die ohne einen <strong>vor</strong>angehenden<br />
Sachschaden entstehen, z. B.<br />
durch Ausfuhrbeschränkungen, Streik,<br />
<strong>In</strong>solvenz, Konkurs o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ungen<br />
auf dem Transportweg, gefährden ein<br />
Unternehmen erheblich – waren aber<br />
bisher nicht versicherbar. Auch für<br />
Störungen <strong>der</strong> Lieferkette, die nicht<br />
beim direkten Zulieferer, son<strong>der</strong>n bereits<br />
viel früher entstehen, bestand bisher<br />
üb licherweise kein Versicherungsschutz.<br />
Für diese Deckungslücken gibt es nun<br />
eine Lösung: „Wir haben gemeinsam<br />
mit führenden Versicherern ein spezielles<br />
Absicherungskonzept entwickelt, das<br />
Deckung für den Ausfall einer <strong>vor</strong>her<br />
definierten Lieferkette bietet, unabhängig<br />
davon, aus welchem Grund die Störung<br />
eingetreten ist und bei welchem<br />
Teil <strong>der</strong> Gesamtkette“, erklärt Thomas<br />
Hergarten, Fachbereichskoordinator<br />
Risikomanagement von Wertschöpfungsnetzwerken: Die Gefahren aus Abhängigkeiten von<br />
Rohstoffen, Lieferanten und Abnehmern sind ungleich höher als die Risiken im eigenen Betrieb.<br />
Sachversicherung bei Marsh. „Voraussetzung<br />
für diesen Versicherungsschutz<br />
ist eine <strong>vor</strong>ausgehende Analyse und<br />
Bewertung <strong>der</strong> Risikoexponierung des<br />
Zulieferernetzwerkes, die von anerkannten<br />
Prüfern, wie den Experten von<br />
Marsh Risk Consulting (MRC), durchgeführt<br />
werden können.“<br />
Globale Einbindung notwendig<br />
Unabhängig von einer solchen Versicherungslösung<br />
gilt jedoch weiterhin:<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Beherrschung und<br />
Bewältigung von Risiken innerhalb eines<br />
Wertschöpfungsnetzwerkes bleibt die<br />
Einbindung <strong>der</strong> beteiligten Zulieferer,<br />
Produktionsstandorte, Logistikunternehmen,<br />
Lagerstätten, Distributionszentren<br />
und Händlerstrukturen in einen einheitlich<br />
gelebten und unternehmensübergreifenden<br />
Risikomanagementprozess<br />
die zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung für Unternehmen.<br />
„Daher arbeiten wir daran, traditionelle<br />
Risikomanagementtechniken<br />
so weiterzuentwickeln, dass sie sich auf<br />
Wertschöpfungsnetzwerke je<strong>der</strong> Größe,<br />
Komplexität, Region und Kulturkreise<br />
übertragen lassen“, sagt Martin Käufer,<br />
Leiter Property Risk Consulting bei MRC.<br />
Synergien nutzen<br />
Obwohl das Risikomanagement für<br />
die eigenen Unternehmensprozesse<br />
zunehmend an Bedeutung gewinnt,<br />
sind homogene Ansätze, <strong>vor</strong> allem für<br />
globale Wertschöpfungsnetzwerke,<br />
eher die Ausnahme. Der mittel- bis<br />
langfristige Nutzen, <strong>der</strong> sich aus <strong>der</strong><br />
Einführung von übergreifenden Risikomanagementprozessen<br />
für einzelne<br />
Unternehmen ergeben kann, steht häufig<br />
dem erfor<strong>der</strong>lichen Aufwand und <strong>der</strong><br />
Umsetzungsbereitschaft entgegen, die<br />
alle Partner eines Wertschöpfungsnetzwerkes<br />
einbringen müssen – doch nur<br />
so lassen sich Synergien schaffen, von<br />
denen alle profitieren.<br />
Kontakt:<br />
Thomas Hergarten<br />
Fachbereichskoordinator<br />
Sachversicherung<br />
Telefon: (0211) 8987-325<br />
thomas.hergarten@marsh.com<br />
Martin Käufer<br />
Leiter Property Risk Consulting MRC<br />
Telefon: (0211) 8987-381<br />
martin.kaeufer@marsh.com<br />
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