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Kornati Cup

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Es ist ja wirklich höchst<br />

bequem: Einfach die<br />

Boje schnappen, eine<br />

Leine durch den (unteren) Ring<br />

scheren und am Bug belegen –<br />

fertig. Ein Lügner, wer die Vorteile<br />

von Bojen leugnen und<br />

lieber seinen Anker einsetzen<br />

würde. Das Festmachen an einer<br />

Boje, die per Muring mit<br />

einem Betonblock verbunden<br />

ist, spart Zeit, verringert den<br />

Schwojradius – und gaukelt<br />

höchste Sicherheit vor. Die in<br />

der Adria verwendeten Blöcke<br />

sind nämlich unterschiedlich<br />

groß und manche definitiv zu<br />

klein für Segelyachten mittlerer<br />

Größe. Dies hat beispielsweise<br />

Yachtrevue-Leser Werner Leitinger<br />

letzten August in einem<br />

nächtlichen Adria-Sturm in<br />

einer Bucht auf Dugi Otok<br />

in eine höchst missliche Lage<br />

gebracht. Seine Yacht ist samt<br />

Boje und Betonblock durch die<br />

Bucht getrieben; wir berichteten<br />

ausführlich in Heft 10/2010<br />

(ganz leicht nachlesbar in der<br />

e-yachtrevue, www.yachtrevue.<br />

at/e-magazin).<br />

Leitinger konnte knapp vor<br />

dem Ufer den Motor starten<br />

und die Yacht gerade noch vor<br />

einer Strandung bewahren. Offensichtlich<br />

war in diesem Fall<br />

das Gewicht des Betonblocks zu<br />

gering – großes Aber: Die Halte-<br />

kraft ist nicht allein vom Gewicht<br />

abhängig. Erstens spielt<br />

die Wassertiefe (eigentlich die<br />

Länge der Leine, die von der<br />

Boje zum Betonblock führt)<br />

eine Rolle und zweitens die Länge<br />

der Leine, die vom Bug zur<br />

Boje führt. Während man Ersteres<br />

nicht oder kaum beeinflus-<br />

sen kann, ist Zweiteres durchaus<br />

variabel – falls man geeignete<br />

Leinen an Bord hat. Für die<br />

Haltekraft ist nämlich der Zugwinkel<br />

entscheidend, in dem der<br />

Betonblock belastet wird: Je steiler,<br />

desto geringer das wirksame<br />

Gewicht des Betonblocks, denn<br />

die Kraft, die eine abtreibende<br />

Yacht erzeugt, wirkt am Betonblock<br />

auch als genau nach oben<br />

gerichtete Vertikalkraft. Je<br />

größer die Vertikalkraft, desto<br />

„leichter“ wird der Betonblock.<br />

Diese Vertikalkraft kann erstaunliche<br />

Ausmaße haben, und<br />

um dies zu veranschaulichen, ist<br />

ein kleiner Ausflug in die Physik<br />

notwendig.<br />

KrItISche VertIKAlKrAft:<br />

eNtScheIdeNd ISt der Zug-<br />

WINKel. In der Regel ist die Leine,<br />

die von der Boje zum Betonblock<br />

führt, nur unwesentlich<br />

länger als die Wassertiefe. Der<br />

Betreiber eines Bojenfeldes will<br />

ja möglichst viele Bojen in einer<br />

Bucht und damit viele Einnahmen<br />

haben und sicherstellen,<br />

dass die Yachten eng beieinander<br />

liegen können. In der Regel<br />

machen Yachten an solchen<br />

Bojen mit kurzer Leine fest, in<br />

unserem Beispiel ist sie vier<br />

Meter lang. Die Distanz von<br />

Boje zu Betonblock beträgt 10<br />

Meter, der Block wiegt (unter<br />

Wasser) 1.000 kg.<br />

Bei ruhigem Wetter ist das<br />

okay. Kommt Wind auf, spannt<br />

die Windkraft die Konstruktion<br />

und die Boje wird unter Wasser<br />

gezogen. Die entstehende Kraft<br />

ist von den Umrissen des Schiffes<br />

abhängig und sollte nicht<br />

unterschätzt werden. Bei einer<br />

12-Meter-Yacht muss man ungefähr<br />

mit folgenden Belastungen*<br />

rechnen:<br />

6 Beaufort: 200 Kilopond<br />

7 Beaufort: 330 Kilopond<br />

8 Beaufort: 500 Kilopond<br />

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Man kann seine Yacht bei ruhigem Wetter ruhig<br />

kurz an eine Boje binden, bei Sturm sollte die<br />

Leine jedoch maximal verlängert werden<br />

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Diese Kräfte wirken horizontal<br />

auf das Schiff und werden<br />

– bitte nehmen Sie das als<br />

physikalisch gesichert einfach<br />

* Die Angaben sind Näherungswerte für eine 12-Meter-Yacht, die (beim Schwojen)<br />

30 Grad zum Wind gedreht ist: nachzulesen übrigens bei Alain Fraysse, (http://alain.<br />

fraysse.free.fr; Forces)<br />

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