11.09.2013 Aufrufe

Die Zeit der Orks ist gekommen!

Das dritte Kapitel des Buches

Das dritte Kapitel des Buches

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Die</strong> <strong>Zeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Orks</strong> <strong>ist</strong> <strong>gekommen</strong>!<br />

N<br />

ach einer Stunde sahen sie in <strong>der</strong> Ferne einen Fackelschein.<br />

Voller Freude und Erleichterung rannten sie auf das Licht zu,<br />

doch ihre Hoffnungen wurden zerschlagen, als sie eine<br />

schreckliche Stimme hörten. „Sind deine <strong>Orks</strong> bereit für den<br />

Angriff gegen die Burg?“, fragte die Stimme. Sie war<br />

körperlos. Sie warfen sich hinter einen nahegelegenen Stein.<br />

„Ist das dieser Schattenfürst?“, fragte Ben. Tom blickte kurz hinter dem<br />

Stein hervor, doch er konnte nichts erkennen, aber die Stimme sprach<br />

weiter: „Sie müssen bis übermorgen einsatzbereit sein!“. <strong>Die</strong> Stimme<br />

verstummte, nun hörten sie nur noch ein Pferd schnell davonreiten. Nun<br />

sah auch Ben hinter dem Felsen hervor. Sie konnten ein riesiges Lager<br />

erkennen, Hun<strong>der</strong>te Zelte standen auf <strong>der</strong> Wiese, einige seltsame Wesen<br />

liefen in <strong>der</strong> Dunkelheit herum: Kleine Gebückte Gestalten wie sie<br />

hässlicher nicht sein könnten. Manchmal konnten sie eines genauer<br />

betrachten, wenn es in einen Fackelschein trat. Sie waren sehr<br />

unterschiedlich, mache hatten Braune, manche weiße und an<strong>der</strong>e gelbe<br />

Haut, manche hatten Haare, an<strong>der</strong>e nicht. Manche hatten Augen, so<br />

groß wie Tennisbälle, an<strong>der</strong>en fehlte ein Auge. Manche hatten sehr<br />

spitze Zähne, an<strong>der</strong>e hatten richtige Stoßzähne. <strong>Die</strong> einen waren eher<br />

klein und dünn, doch an<strong>der</strong>e waren auch groß und dick. „Sind das<br />

<strong>Orks</strong>?“, fragte Ben, „Ich denke schon, aber alles was mir Indul über sie<br />

erzählte war, dass sie so hässlich sind, dass wen man sie sieht, sich erst<br />

erbrechen möchte.“ Ein großer Ork kam in den Fackelschein. „<strong>Die</strong><br />

Streitmacht muss in zwei Tagen kampfbereit sein“. Seine Stimme hörte<br />

sich an, als ob er keine Luft bekäme, es antwortete eine helle<br />

kreischende Stimme: „Ja mein Herr!“, kichernd zog die Stimme von<br />

dannen. Sie konnten den kleinen Ork in die Nacht hüpfen sehen, ein<br />

schreckliches Lied singend:<br />

<strong>Die</strong> Rochons sind bald tot,<br />

Ihr Blut das glitzert rot.<br />

<strong>Die</strong> Festung wird zerfallen,


Der Hauptmann auf den Boden knallen.<br />

Das Tor wir dann zerbrechen,<br />

Wir werden sie bald abstechen.<br />

„Hast du das gehört, sie wollen die Rochon-Burg angreifen, wir müssen<br />

schnell hin und sie warnen!“, flüsterte Tom. Er packte Ben am Arm und<br />

riss ihn durch die Dunkelheit. Sie rannten fast drei Stunden durch die<br />

Dunkelheit. Dann sahen sie, wie die Sonne wie<strong>der</strong> über die Berge stieg,<br />

im blassen Morgenlicht konnten sie eine Burg sehen. Sie war nicht<br />

groß, jedoch könnte sie, richtig verteidigt, monatelang einem Angriff<br />

standhalten. Sie gingen zu einem Holztor, an dem zwei bewaffnete<br />

Wachen standen. Sie hielten Speere in <strong>der</strong> einen und schilde in <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Hand, doch hatten auch Schwerter an ihrem Gürtel. Sie<br />

versperrten das Tor: „Wer seid ihr?“, fragte die linke Wache, „Und<br />

warum wollt ihr in die Burg?“, fragte die Rechte. „Wir sind Wan<strong>der</strong>er<br />

und müssen schnell zum Hauptmann.“, sagte Ben, „Wieso müssten<br />

zwei Wan<strong>der</strong>er den Hauptmann sprechen?“, fragte die Rechte Wache.<br />

„Wir haben <strong>Orks</strong> gesehen, welche einen Angriff auf die Burg<br />

vorbereiten.“, sagte Tom. „Je<strong>der</strong> weiß, dass es keine <strong>Orks</strong> gibt, es <strong>ist</strong><br />

nur ein Märchen aus alter <strong>Zeit</strong>.“, erwi<strong>der</strong>te die Rechte Wache, „Doch,<br />

ich habe letztens erst einen gesehen, <strong>der</strong> von jemandem gehört hat, <strong>der</strong><br />

einen Ork im Gebirge gesehen hat.“, sagte die linke Wache, „Nun ja,<br />

dann <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Kerl, von dem <strong>der</strong> Typ gehört hat, <strong>der</strong> von einem gesehen<br />

wurde, den du gesehen hast, ein Lügner.“, sagte die Rechte Wache.<br />

„Also möchtest du sagen, dass es keine <strong>Orks</strong> gegeben hat?“, „Ja, so<br />

etwas hat es nie gegeben.“, „Dann sind etwa tausend Männer, in einem<br />

Krieg gegen etwas gestorben, das es nie gegeben hat?“, „Moment, das<br />

habe ich nicht gesagt, was ich damit meine….“. Ben und Tom schlichen<br />

sich um die streitenden Wachen herum und standen nun in einem<br />

Steinernen Hof. In <strong>der</strong> Mitte stand ein Brunnen, und direkt hinter dem<br />

Brunnen stand ein Gebäude, indem alle Abteile <strong>der</strong> Festung waren, wie<br />

zum Beispiel die Unterkünfte, sowie die Waffenkammer. Sie gingen<br />

durch eine große Stahltür und standen in einer Halle mit vielen<br />

Treppen. Am an<strong>der</strong>en Ende war eine weitere Stahltür mit einem großen<br />

Schwert. Sie gingen durch diese Tür und hofften Hilfe zu finden.


In dem Raum stand ein riesiger Tisch, vollbeladen mit Karte und<br />

Büchern. Ein Mann mit silberner Rüstung, er beugte sich über eine<br />

Karte und murmelte etwas Unverständliches. Ben und Tom traten vor<br />

ihn und verbeugten sich tief. „Oh Alcar, Hauptmann <strong>der</strong> Rochon-<br />

Legion.- Wir kommen mit einer dringenden Botschaft.“. Der Mann<br />

setzte sich auf einen Stuhl und blickte die Beiden an. „Welche<br />

Botschaft könntet ihr mir bringen?“, fragte <strong>der</strong> Hauptmann<br />

misstrauisch. „Wir beobachteten eine Gruppe <strong>Orks</strong> und hörten sie<br />

sagen, dass sie euch in zwei Tagen angreifen werden.“. <strong>Die</strong> Miene des<br />

Hauptmannes wurde ernst und streng, „Wie viele?“, seine Stimme war<br />

mit Furcht erfüllt, „Wir haben sie nur bei dunkler Nacht gesehen, aber<br />

ich schätze mal mehrere Tausende.“, sagte Tom. „So viele, ich muss<br />

sofort die Verteidigung einberufen!“. Plötzlich kam ein <strong>Die</strong>ner herein,<br />

„Mein Herr, das Frühstück wartet.“, „Vergesst das Frühstück, wir<br />

stehen im Krieg! <strong>Die</strong> Garnison muss binnen 36 Stunden einsatzbereit<br />

sein!“. Der <strong>Die</strong>ner verbeugte sich und eilte hinfort.<br />

<strong>Die</strong> Glocken erschallten und die Krieger riefen durcheinan<strong>der</strong>. Vor <strong>der</strong><br />

Tür hörte man metallene Schritte von panischen Kriegern. Sie hatten<br />

noch nie gekämpft, sie wurden nur in die Legion aufgenommen, da ihre<br />

Vorväter auch in <strong>der</strong> Legion waren. Alcar stand von seinem Stuhl auf<br />

und ging zur Tür, mit einem kräftigen Tritt stieß er sie auf. Er stellte<br />

sich in die Mitte des Raumes und sah sich die Angst <strong>der</strong> Männer an.<br />

„BERUHIGT EUCH!“, schrie er, „IHR SEID SOLDATEN DES<br />

KAISERS, NUN WIRD ES ZEIT EUREN WERT ZU BEWEISEN!“.<br />

<strong>Die</strong> Männer hielten an und hörten ihm zu, „Wir werden nicht zulassen,<br />

dass die <strong>Orks</strong> wie<strong>der</strong> zurückkehren, wir werden sie aufhalten und wenn<br />

es unser Leben kostet! Wir werden den Frieden bewahren, wir werden<br />

als normale Soldaten in den Krieg ziehen, doch als Helden<br />

zurückkehren! Für den Kaiser, für den Frieden!“. <strong>Die</strong> Truppen hatten<br />

sich inzwischen gesammelt und jubelten dem Hauptmann zu: „FÜR<br />

DEN KAISER, FÜR DEN FRIEDEN!“, riefen sie ihm nach. <strong>Die</strong><br />

Krieger zogen ihre Schwerter und stießen sie in den Himmel. Sie waren<br />

nicht mehr die ängstlichen Krieger, son<strong>der</strong>n die Stolzen Krieger von<br />

früher. „Also macht euch nun bereit!“, schrie Alcar, und sofort eilten<br />

die Krieger hinfort um die Burg vorzubereiten. Der Hauptman erschien<br />

Ben und Tom stolz und mutig. Wie ein Fels in <strong>der</strong> Brandung. Trotz des<br />

nahenden Unterganges, war er fest entschlossen sich <strong>der</strong> Gefahr zu


stellen. Er drehte sich um und sah Ben und Tom in die Augen. „Wie<br />

kann ich euch nur danken, dass ihr uns gewarnt habt?“, fragte er. „Wir<br />

würden darum bitten, dass wir hierbleiben dürfen, bis die Gefahr vorbei<br />

<strong>ist</strong>“, sagte Tom, „So sei es. Wir werden uns um euch h kümmern.“,<br />

Alcar stieß einen lauten Pfiff aus, und sofort kam ein Ritter herbeigeeilt.<br />

„<strong>Die</strong>s <strong>ist</strong> Vercan, er wird euch beschützen, sollte etwas passieren,<br />

sowohl wird er euch auch die Burg zeigen.“. Er verbeugte sich und ging<br />

eine <strong>der</strong> vielen Treppen hinauf. Ben und Tom sahen sich Vercan genau<br />

an: Er trug eine silberne Rüstung und einen blauen Mantel, sein blondes<br />

langes Haar schimmerte auf seiner Rüstung. Er war noch sehr jung,<br />

hatte aber trotzdem ein Gesicht, das dem eines Prinzen glich. So wie<br />

alle Männer hier war er ein großes Stück größer als Ben und Tom.<br />

„Nun, meine kleinen Herren, wie kann ich euch dienen?“, fraget er<br />

höflich. „Habt ihr irgendwo einen Raum, in dem wir uns ungestört<br />

unterhalten könnten?“, fraget Ben, „Das wäre wohl die alte Bibliothek,<br />

dort <strong>ist</strong> nur Parma, <strong>der</strong> alte Bibliothekar. Ich führe euch dorthin.“. Sie<br />

gingen eine Treppe nach unten und gingen einen dunklen Gang entlang,<br />

bis sie an eine kleine Holztür kamen. Vercan machte sie ganz langsam<br />

auf, sie knarrte und quietschte als ob sie tausende Jahre alt wäre. Sie<br />

kamen in eine niedrige Höhle, <strong>der</strong>en Decke ungefähr zwei Meter hoch<br />

war. <strong>Die</strong> Wände waren mit Fackeln beleuchtet. Es war nicht kalt, wie in<br />

normalen Höhlen, son<strong>der</strong>n angenehm warm. Es gab einen riesigen<br />

Tisch und viele Bücherregale. Auf dem Tisch waren grüne, doch zum<br />

Teil schon abgeblätterte Ornamente aufgemalt, sowie stand auf dem<br />

Tisch eine Glocke. „Was wisst ihr über Nimué`“, fragte Tom, „Das <strong>ist</strong><br />

ein Thema über das wir normalerweise nicht sprechen, sie war das<br />

schlimmste, was es je auf Arda gab. Ich habe kein großes Wissen über<br />

sie, aber ich kenne jemanden, <strong>der</strong> viel über sie weiß.“. Er zog an dem<br />

Seil <strong>der</strong> Glocke. „Ich komme!“, rief eine alte und gebrechliche Stimme<br />

aus dem hintersten Teil <strong>der</strong> Höhle. Eine gebückte Gestalt kam hinter<br />

einem <strong>der</strong> Bücherregale hervor, ein alter Mann mit Glatze und einem<br />

Bart <strong>der</strong> bis zum Boden reichte.<br />

„Wie kann ich euch helfen?“, fragte er „Wir brauchen die Chroniken<br />

des Dunklen.“, sagte Vercan. „Ich werde es euch bringen und euch<br />

helfen es zu lesen. Der alte Mann hinkte hinter ein Buchregal und kam<br />

eine <strong>Zeit</strong> lang nicht hervor. Er kam wie<strong>der</strong>, doch er brachte ein Buch,<br />

größer als ein Din-A2 Blatt mit. Er legte es auf den Tisch und setzte


sich hin. „Hier müssten einige Interessante Dinge stehen. Er schlug es<br />

auf und wollte anfangen zu lese. Doch es zerfiel zu Staub. Ben und<br />

Tom erschraken, doch Parma zuckte nicht mal mit <strong>der</strong> Augenbraue. Er<br />

wischte mit seiner Hand über den Staub und fegte ihn vom Tisch. Der<br />

Staub sprang wie<strong>der</strong> auf den Tisch und setzte sich wie<strong>der</strong> zu einem<br />

Buch zusammen. „Immer wie<strong>der</strong> unterhaltsam.“, lachte <strong>der</strong> alte Mann.<br />

„Was wollt ihr denn wissen meine Herren?“, „Was steht dort über ein<br />

Wesen, namens Schattenfürsten?“, fragte Ben, „Woher wisst ihr von<br />

ihm?“, fragte Parma, „Wir hörten, diesen Namen, wo tut nichts zur<br />

Sache.“, antwortete Tom. „Einst war er ein stolzer Krieger, doch Nimué<br />

verführte ihn und versprach ihm große Macht und Unsterblichkeit. Sie<br />

verfluchte ihn und er wurde zu einer Gestalt, die nur aus Schatten<br />

besteht. Seine Waffen können alles durchdringen, nur die Zauber <strong>der</strong><br />

Altvor<strong>der</strong>en können ihren Klingen wie<strong>der</strong>stehen. Er <strong>ist</strong> durch einen<br />

beson<strong>der</strong>en Fluch an Nimué gebunden, erst wenn sie vollkommen<br />

vernichtet <strong>ist</strong>, kann er sterben. Seine <strong>Die</strong>ner sind die geflügelten<br />

Schatten, welche einst seine Brü<strong>der</strong> waren. Er verführte sie auf die<br />

dunkle Seite zu kommen. Auch sie kann man nicht so einfach töten, nur<br />

wenn man ihren Bru<strong>der</strong> tötet, den man nur töten kann indem man<br />

Nimué tötet, sterben sie. Das Licht und Feuer sind ihre großen<br />

schwächen. Doch niemand vermag seine Handlungen zu kontrollieren,<br />

wenn einer <strong>der</strong> geflügelten Schatten vor ihm steht.“. Parma war die<br />

Furcht anzumerken, er wusste von diesem Schrecken, er hatte tausende<br />

Geschichten über sie gehört und viele gesehen, die den Schatten selbst<br />

gesehen haben. „Sagt, wisst ihr auch etwas über Nimué?“, fragte Ben,<br />

„In dem Buch wird etwas über sie stehen.“. Er blätterte etwas in dem<br />

dicken Buch herum, bis er etwas gefunden hatte. „Hier habe ich einige<br />

Informationen über sie: „Tochter von Melia und Morgomir, sie erbte<br />

die Bosheit ihres Vaters und lernte alles was er wusste. Sie <strong>ist</strong> die<br />

Schwester von Elrà, sowie ihr komplettes Gegenteil. Sie ermordete<br />

ihren Vater und stürzte die Welt ins Chaos. Sie tötete den letzten König<br />

<strong>der</strong> Elben und verwandelte den Finsterwald in einen schrecklichen<br />

Ort“. Hier endet die Schrift, sie <strong>ist</strong> unlesbar.“. „Vielen Dank.“, sagte<br />

Tom, „Könntet Ihr uns jetzt zu unserer Unterkunft führen?“, „Ja, mein<br />

Herr.“, sagte Vercan und führte sie in die Schlafzimmer. Ben und Tom<br />

bekamen ein riesiges Zimmer für sich alleine. Es war nur ein ärmlich<br />

eingerichteter Raum, doch Ben und Tom waren froh, ein normales Bett


zu sehen. Den nächsten Tag verbrachten sie nur damit, die Burg zu<br />

erkunden. Dafür, dass sie von außen so klein Aussah, war sie innerlich<br />

ziemlich groß.<br />

Doch nun kam die Stunde, an <strong>der</strong> die <strong>Orks</strong> angreifen wollten. Ein Horn<br />

erschallte und prallte an den Wänden <strong>der</strong> Burg zurück. Es hörte sich an,<br />

wie tausende Männer. Sie gingen aus ihrem Zimmer heraus, bis sie<br />

wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Haupthalle waren. Hun<strong>der</strong>te Männer rannten die Treppen<br />

hinauf, um die Brüstungen zu bemannen. Ben und Tom sahen Alcar<br />

und rannten ihm hinterher. Sie stiegen eine Treppe hinauf, bis zu einem<br />

Torbogen. Sie standen nun auf einer Mauer, auf <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>te von<br />

Bogenschützen hinter Schildträgern standen. Alcar ging auf einen<br />

riesigen Turm hinauf, um einen Überblick zu behalten. Vercan sah Ben<br />

und Tom und eilte ihnen hinterher. Als sie auf dem Turm waren, traf sie<br />

ein riesiger Schock: Tausende von <strong>Orks</strong> marschierten auf die Burg zu.<br />

Sie hielten vor den Toren an und bliesen in ihren Hörner. Ein<br />

schreckliches Geräusch, als würde man mit einem Nagel an einer Tafel<br />

kratzen. <strong>Die</strong> <strong>Orks</strong> fingen an schrecklich zu kichern. <strong>Die</strong> Schützen legten<br />

den Pfeil an und spannten den Bogen. „PFEILE LOS!“, schrie Alcar,<br />

und ein Pfeilhagel ging auf die Angreifer nie<strong>der</strong>. Sie fielen nach<br />

einan<strong>der</strong> um, doch die nächsten rückten an. „Ohne Leitern kommen sie<br />

nicht hoch, also sind wir sicher.“, sagte Ben erleichtert, „Sei dir da nicht<br />

so sicher, <strong>Orks</strong> sind hinterhältig, auch wenn sie dumm sind.“, sagte<br />

Vercan. Einige <strong>der</strong> <strong>Orks</strong> hatten sich an die Mauer geschlichen. Wie<br />

Spinnen krochen sie an <strong>der</strong> glatten Mauer herauf. Sie kletterten über die<br />

Zinnen und zogen ihre Schwerter. <strong>Die</strong> Schildträger zogen ihre<br />

Schwerter und mähten durch die <strong>Orks</strong>. Doch immer mehr kamen dien<br />

Zinnen herauf. Sehr viele <strong>der</strong> Krieger wurden mit vergifteten Klingen<br />

getötet. Endlich hatten sie es geschafft die <strong>Orks</strong> hinunterzubringen, da<br />

kam auch schon die nächste L<strong>ist</strong>. Das Tor bebte, ein riesiger Troll<br />

schlug mit seinen riesigen Fäusten gegen das Tor. Mehrere Männer<br />

versuchten das Tor zu stützen. Sie lehnten Holzbanken gegen das Tor<br />

und lehnten sich dagegen. Bei jedem Schlag wurden die Männer<br />

zurückgestoßen. <strong>Die</strong> Bogenschützen versuchten den Troll zu Fall zu<br />

bringen, doch mit jedem Schuss wurde er noch wüten<strong>der</strong>. Letzten Endes<br />

wurde das Tor zerbrochen und hun<strong>der</strong>te <strong>Orks</strong> stürmten in den Innenhof.<br />

Immer noch kletterten <strong>Orks</strong> an <strong>der</strong> Mauer herauf, ein unablässiger<br />

Sturm von Feinden. „ZIEHT EUCH ZURÜCK!“, schrie Alcar. Ben und


Tom rannten zwischen Alcar und Vercan in die Burg. Viele Männer<br />

wurden erschlagen beim Versuch zu fliehen. <strong>Die</strong> Krieger verschlossen<br />

sich in <strong>der</strong> Burg, die Trolle <strong>der</strong> <strong>Orks</strong> hämmerten nun an die Türen.<br />

„Vercan, geh‘ Ben und Tom, flieh mit ihnen und warne den Kaiser!“,<br />

sagte Alcar hektisch. Vercan nahm Ben und Tom und rannte mit ihnen<br />

eine lange Treppe hinunter. Danach durch einen langen dunklen Gang,<br />

<strong>der</strong> eine Sackgasse zu sein schien. Vercan tastete die Wand ab, bis er<br />

einen Stein berührte, welcher ein Knopf war. <strong>Die</strong> Wand zog sich zu<br />

einem Torbogen zurück und die Drei gingen hindurch. Als sich die<br />

Wand wie<strong>der</strong> schloss, konnten sie noch Alcar schreien hören: „Sie sind<br />

durchgebrochen!“. „Vercan, was <strong>ist</strong> mit den An<strong>der</strong>en?“, fragte Ben,<br />

„Für sie gibt es keine Hoffnung, wir müssen nun den Kaiser warnen,<br />

dass er auf einen Angriff vorbereitet <strong>ist</strong>.“. Sie rannten mit Tränen in den<br />

Augen durch einen langen dunklen Tunnel, bis sie ein Licht sahen. Sie<br />

rannten auf es zu. Sie kamen in einer Berglandschaft aus dem Tunnel,<br />

in <strong>der</strong> Ferne konnten sie noch die Burg sehen, und die Schreie <strong>der</strong><br />

Männer hören.<br />

Erneut zog Vercan die Beiden am Arm, sie rannten über die Ebene und<br />

suchten den besten Weg. Sie kamen erneut in eine Berglandschaft, die<br />

Sonne war wie<strong>der</strong> gesunken. Sie sahen immer wie<strong>der</strong> hinter sich, da sie<br />

glaubten Schritte zu hören. Plötzlich hörten sie Schreie von <strong>Orks</strong>. Sie<br />

waren in einen Hinterhalt geraten. Viele <strong>Orks</strong> griffen sie an, und Vercan<br />

zog sein Schwert, es schimmerte im Licht des Abendrots. „Lauft!“,<br />

schrie er Ben und Tom zu. Er schwang sein Schwert und versuchte die<br />

<strong>Orks</strong> auf sich zu lenken. Ben und Tom liefen so schnell sie konnten in<br />

<strong>der</strong> Hoffnung ein Versteck zu finden. Sie rannten, bis sie außerhalb <strong>der</strong><br />

Sicht <strong>der</strong> <strong>Orks</strong> waren. Sie fanden alte Ruinen, in denen sie sich dazu<br />

entschlossen, zu rasten und sich zu verstecken,<br />

Währenddessen lockte Vercan die <strong>Orks</strong> weg, er rannte zurück in den<br />

Tunnel und rannte in die Burg. <strong>Die</strong> <strong>Orks</strong> verfolgten ihn, die Mordlust<br />

stand in ihren Augen. Im Tunnel hallte das Gelächter wie<strong>der</strong>, sie hörten<br />

sich an wie eine ganze Armee. Endlich hatte er die Versteckte Tür<br />

erreicht, als er sie durchschritt und die Treppe hinaufrannte, traf ihn ein<br />

mächtiger Zorn und eine noch stärkere Trauer. Alle Männer, die er<br />

kannte wie Freunde und liebte wie Brü<strong>der</strong>, lagen tot auf dem Boden.


Schrecklich verstümmelt. Er konnte seinen Zorn nicht mehr halten und<br />

er schrie. Ein mächtiger Schrei war es, <strong>der</strong> die <strong>Orks</strong> hinter ihm in Angst<br />

versetzte. Doch alle <strong>Orks</strong> hatten diesen Schrei gehört und rannten nun<br />

in die Halle, um den Überlebenden zu töten. Lange vermochte er es sich<br />

gegen die <strong>Orks</strong> zu verteidigen. Viele konnte er töten. Doch es waren<br />

nicht nur <strong>Orks</strong>, die ihn angriffen. Ein Schatten manifestierte sich vor<br />

ihm. Der Schattenfürst stand vor ihm, sein tödliches Schwert in <strong>der</strong><br />

Hand. Er holte zum Streich aus. <strong>Die</strong> Schwerter trafen aufeinan<strong>der</strong>, doch<br />

das verfluchte Schwert offenbarte seine Macht. Vercans Schwert<br />

zerbrach wie ein Zahnstocher. Nun stach er ihm ins Herz, wie ein heißer<br />

Dolch glitt er durch die Rüstung und durchstach Vercans Herz.<br />

Langsam sank er zu Boden. Dunkelheit umfing ihn, er sammelte seine<br />

letzte Kraft und rammte das Heft seines Schwertes in den<br />

Schattenfürsten hinein. Es glitt durch ihn hindurch und ein tiefes<br />

Lachen ertönte. Das war das Ende des tapferen Vercan und <strong>der</strong><br />

Rochon-Legion.<br />

Ein Schrei erschütterte Ben und Tom, sie fuhren zusammen. „Das am<br />

aus <strong>der</strong> Burg.“, sagte Tom, „Ich hoffe es geht Vercan gut.“, ihm kamen<br />

die Tränen, und auch Tom war den Tränen nahe. Sie machten sich die<br />

größten Vorwürfe: „Was, wenn er gestorben <strong>ist</strong>, dann <strong>ist</strong> das alles<br />

unsere Schuld. Nur wegen uns <strong>ist</strong> die Burg angegriffen worden. Nur<br />

wegen uns sind die vielen Soldaten gestorben. Sie verkrochen sich in<br />

einer Felsspalte und lauschten. Sie hörten vereinzelt noch Schreie von<br />

<strong>Orks</strong>, sowie ihre Lie<strong>der</strong>.<br />

Leiche um Leiche liegt jetzt dort,<br />

an diesem hübschen Ort,<br />

Wir kriechen aus <strong>der</strong> Dunkelheit,<br />

Zu <strong>der</strong> Menschen großem Leid,<br />

Ihr Leben wird zerbrechen,<br />

Denn wir werden sie abstechen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!