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Querstand - DVSM eV

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9. Sonstiges<br />

"Nebensache Musik. Musik in Film, Schauspiel, Hörspiel, Werbung, Environment"<br />

12. Internationales Studentisches Symposium für Musikwissenschaft in Weimar 1997<br />

Unten finden Sie das Kongreßprogramm.<br />

Wie bereits im letzten <strong>Querstand</strong> angekündigt, findet das 12. Studentische Symposium für<br />

Musikwissenschaft vom 1.-4. Oktober an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar<br />

statt. Mit dem Thema "Nebensache Musik. Musik in Film, Schauspiel, Hörspiel, Werbung,<br />

Environment" wendet es sich einem Bereich zu, der in der Musikszene zwar quantitativ eine<br />

überlegene Rolle spielt, aber von der Musikwissenschaft nach wie vor kaum beachtet ist und<br />

in der Regel mit dem Schlagwort "angewandte Musik" abgetan wird.<br />

Die terminologische Trennung in autonome und funktionale Musik wird den musikalischen<br />

Phänomenen unseres Jahrhunderts aber in keiner Weise gerecht. Der Titel des Symposiums<br />

will daher provozieren. Denn unumstritten ist Musik in diversen Bereichen längst keine<br />

Nebensache mehr, weder aus Sicht der Produzierenden noch aus der der Rezipienten. Im<br />

Gegenteil: vor allem Schauspiel, Hörspiel und Film haben sich zu Kunstgattungen entwickelt,<br />

in denen Musik sich gleichrangig mit den anderen Künsten verbindet, ja, in denen sie<br />

unverzichtbares dramaturgisches Element sein will. Will man also dieser Art neuer Musik<br />

gerecht werden, gilt es, Interdependenzen gleichberechtigter Ausdrucksformen und deren<br />

Gesamtheit als Kunstwerk zu bestimmen. Beiträge zu dieser Problematik möchte das<br />

Symposium durch Referate leisten, die sich theoretisch und methodisch mit diesen neuen<br />

Formen auseinandersetzen und dabei den dringend notwendigen interdisziplinären Ansatz<br />

betonen. Sie werden durch Seminare ergänzt, in denen konkrete praktische Beispiele<br />

Diskussionsgrundlagen schaffen (so z.B. Bild-Musik-Analysen mit der Komponistin Violeta<br />

Dinescu und dem Komponisten Michael Obst).<br />

Hatte Musik zunächst aus der Verbindung mit Medien neue Impulse gewonnen, so sind es<br />

andererseits heute eben diese Massenmedien, die sich mehr und mehr ihrer funktionellen<br />

Wirkung bedienen. In dieser "Funktion" durchdringt Musik alle Lebensbereiche - ist<br />

Bestandteil des Alltäglichen geworden. Ihre Indienstnahme als beliebig modulierbare und<br />

letzlich auch zu propagandistischen Zwecken einsetzbare Ware ist zu einem eigenen<br />

Berufszweig herangewachsen. Ein Teil des Symposiums wird sich daher auch mit der<br />

Instrumentalisierung von Musik beschäftigen, für deren systematische Analyse bislang kaum<br />

umfassende Konzepte entwickelt wurden - geht es doch darum, wissenschaftliche Methoden<br />

des Umgangs mit einem scheinbar unübersichtlich gewordenen Gebiet zu finden.<br />

Das Symposium über die "Nebensache Musik" soll demnach einen Forschungsbeitrag zum<br />

aktuellen Stand einer (") Kunst (") leisten, die - genau betrachtet - ebenso wie die Wissenschaft<br />

über sie in den Kinderschuhen steckt.<br />

Wir freuen uns darauf, Euch in Weimar begrüßen zu können! Falls es Probleme mit der<br />

Unterkunft geben sollte, so wendet Euch bitte an das Organisationsbüro<br />

Hochschule für Musik Franz Liszt<br />

Institut für Musikwissenschaft<br />

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