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4. Ö§terreichi§che§<br />

IMPFFDRLIM<br />

Neue Wege in Medizin und 6e§e//§chaft


Programm<br />

08:00<br />

09:00 - 09:10<br />

09:10- 10:00<br />

10:00- 10:30<br />

10:30 - 11:00<br />

11 :00 - 11 :50<br />

11:50-13:30<br />

13:30-14:15<br />

14:15- 15:00<br />

15:00 - 15:30<br />

15:30- 16:15<br />

16:15- 16:45<br />

Türöffnung und Registrierung<br />

Eröffnung und Begrüssung<br />

Mag. Anita Petek-Dimmer<br />

Die Sechsfachimpfung -<br />

Untersuchungen und neueste<br />

Ergebnisse zu einer bedenklichen<br />

Impfung<br />

Petra Cortiel<br />

Geimpfte und ungeimpfte<br />

Kinder- ein Vergleich.<br />

Österr. Stammtischleiter berichten<br />

über Erfahrungen und<br />

Motivationen<br />

Pause<br />

Dipl. Landwirt Hans Spitz!<br />

Für und Wider bei Tierimpfungen<br />

- Situation eines Biobauern<br />

zwischen Profitgier und<br />

Nervengiften<br />

Mittagspause<br />

Dr. med. Johann Loibner<br />

Hund und Fuchs und Fiedermaus<br />

Die Tollwutimpfungund<br />

was vom Schreckbild<br />

Tollwut bleibt<br />

Dr. med. Natalie Wohlgemuth<br />

Welche Zusammenhänge<br />

bestehen zwischen moderner<br />

Medizin und der Entstehung<br />

von ADHS?<br />

Pause<br />

Mag. Anita Petek-Dimmer<br />

Impfreaktionen- lmpfkomplikationen.<br />

Wie gefährlich können<br />

Impfungen sein?<br />

Franziska Loibner<br />

Fünf Jahre AEGIS<br />

<strong>Österreich</strong>- Was haben<br />

wir erreicht, was gibt es<br />

noch zu tun?<br />

16:45 - 17:45 Fragen<br />

und Podiumsdiskussion<br />

17:45 - 18:00 Schlusswort<br />

und Verabschiedung<br />

Kosten:<br />

Euro 38.00<br />

Im Preis inbegriffen ist das Mittagessen.<br />

Anreise:<br />

Auto: A 1 Westautobahn, Ausfahrt Messezentrum.<br />

Ticket ziehen und im Bereich der Messeparkplätze<br />

im Messezentrum parken. Sie erhalten von uns ein<br />

Gratis-Ausfahrtsticket Bus: Buslinie 95, direkt beim<br />

Hotel.<br />

4. <strong>Österreich</strong>isches Impfforum<br />

Anmeldung und Information:<br />

AEGIS <strong>Österreich</strong>, A-8563 Ligist 89<br />

Tel. (+43) 03143 29 7313<br />

Fax 03143 29 734<br />

info@aegis.at www.aegis.at<br />

Organisation<br />

AEGIS <strong>Österreich</strong> und AEGIS Schweiz<br />

Die Medizin irrt in eine falsche Richtung<br />

Die Pharmaindustrie diktiert sowohl den<br />

Patienten wie auch den Ärzten ihren Willen<br />

auf. Produziert, angewandt und verkauft wird<br />

ausschliesslich was für sie rentabel ist und<br />

nicht was zum Wohle des Patienten gereicht.<br />

Wenn unsere heutige Medizin wieder zurück<br />

auf den richtigen Weg wollte, wo man den<br />

Menschen als Ganzes erkennt und die wahren<br />

Ursachen der Krankheiten nicht in Mikroben<br />

sieht, dann würde unsere Pharmaindustrie zum<br />

grössten Teil überflüssig werden und mit ihr<br />

fast alle Apparatehersteller von medizinischen<br />

Geräten. Weil nicht sein kann was nicht sein<br />

darf, wird daher das Bild einer mikrobenübersäten,<br />

bedrängten und gefi:ihrdeten Menschheit<br />

mit allen Mitteln weiter aufrecht erhalten. Für<br />

die Zustände in der heutigen Medizin klage<br />

ich nicht den Ärztestand an, sondern einzig<br />

und allein die Pharmaproduzenten. Sie haben<br />

es geschafft, den einzelnen Arzt vom Opfer<br />

zum Täter zu machen, indem sie die Aus- und<br />

Weiterbildung fest in ihrer Hand haben und<br />

durch die Medikamente Druck auf die Behandlung<br />

in der täglichen Praxis ausüben.<br />

Durch die ärztlichen Standesorganisationen<br />

und Behörden haben sie zudem ein probates<br />

Mittel, jeden Arzt zu kontrollieren.<br />

Anita Petek-Dimmer<br />

Zäh hängt die Menschheit fest<br />

an dem alten Wahn.<br />

Wenn tausend Gründe<br />

auch dagegen sprechen.<br />

Der Irrtumfindet immer offene Bahn.<br />

Die Wahrheit aber<br />

muß erst Bahn sich brechen.<br />

Goethe<br />

AJCGIS IMPULS <strong>22</strong>/2005 3


Wie ist die Wirklichkeit? Zum Beispiel<br />

in der Pharmawerbung: "Weil Sie<br />

zuwenig schlafen, sind Sie nervös!"<br />

Wie wahr ist diese Behauptung? Sind<br />

alle die mehr schlafen, nicht nervös?<br />

Oder: "Die Grippetabletten wirken, das<br />

Halsweh ist weg!" Hatten wir ohne<br />

diese Behandlung etwa Dauerhalsweh?<br />

Das Gleiche gilt auch ftir die Impfungen.<br />

Obschon eine vorbeugende<br />

Wirkung bis heute nicht nachgewiesen<br />

worden ist, glauben viele, dass die<br />

Impfung vor Krankheiten schützt.<br />

Nicht die Patienten, sondern vermehrt<br />

die Ärzte bezweifeln die heilende und<br />

oder schützende Wirksamkeit von<br />

Impfungen und anderen Medikamenten.<br />

Die pharmabeherrschte und gelenkte<br />

Medizin wird auch von Ärzten<br />

bezweifelt. Am diesjährigen Patho­<br />

Vacc in Wien kam das klar zum Ausdruck.<br />

Lesen Sie darüber den nebenstehenden<br />

Bericht von Dr. Loibner.<br />

Es bleibt mir noch eine Entschuldigung<br />

in eigener Sache. Unser Haus<br />

und die Büros wurden raumweise renoviert.<br />

Monatelang lebten wir im<br />

wahrsten Sinne des Wortes auf einer<br />

Baustelle. Auch die Computer litten<br />

darunter, Netzwerkschäden und Computerausfalle,<br />

umziehen von Raum zu<br />

Raum, all das hat die Verspätung dieser<br />

und der nächsten Ausgabe bewirkt.<br />

Die Arbeiten sind fast beendet, die<br />

folgenden Ausgaben werden, wie gewohnt,<br />

termingerecht erscheinen. Ich<br />

hoffe aufihr Verständnis.<br />

Ihr Vlado Petek-Dimmer<br />

PathoVacc 2005<br />

Verehrte Kolleginnen und Kollegen!<br />

Anfangs April hat in Wien das 2. Internationale<br />

Symposium flir Ärzte über<br />

die Pathogenität der Impfungen<br />

Patho Vacc - stattgefunden. Wohl auf<br />

Grund organisatorischer Mängel des Veranstalters<br />

sind diesmalnicht so viele Teilnehmer<br />

gekommen. Dies hatte jedoch<br />

auch eine sehr positive Seite. In einem<br />

kleineren Kreis war es im Rahmen der<br />

Tagung möglich, einander besser kennen<br />

zu lernen.<br />

In dieser vertraulichen Atmosphäre<br />

wurde von einem der Teilnehmer der<br />

dringende Bedarf nach einer impfkritischen<br />

Gruppierung innerhalb der Ärzteschaft<br />

angesprochen. Diese Idee wurde<br />

sogleich begeistert aufgenommen. Einige<br />

Juristen, welche Patho Vacc besucht hatten,<br />

waren auch gleich mit konkreten<br />

Ratschlägen dabei. Die bekannte Tatsache,<br />

dass finanzmächtige, aussermedizinisehe<br />

Gruppen gerade beim Thema Impfen<br />

offensichtlich bestimmen, was Ärzte denken<br />

und tun sollen, wird immer unerträglicher.<br />

Es ist dies ja auch flir viele Patienten<br />

kein Geheimnis mehr. Wie lässt sich<br />

nun die Idee einer impfkritischen Ärztebewegung<br />

in die Praxis umsetzen? Die<br />

eine Möglichkeit, dass einige Einzelkämpfer<br />

episodenhaft und mehr oder weniger<br />

tragikomisch gegen Windmühlen<br />

kämpfen, wird nicht die Lösung sein. So<br />

bleibt dann nur der Weg eines gemeinsamen<br />

Auftretens. Untereinander Informationen,<br />

Erfahrungen und Vorschläge zu<br />

senden, ist mit den heutigen Kommunikationsmöglichkeiten<br />

kein grosser Auf-<br />

AICGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005 5


PathoVacc<br />

wand. Damit kommen wir zur eigentlichen<br />

Frage: Soll diese Gruppierung in der<br />

Art einer unverbindlichen, fluktuierenden,<br />

beliebig anonymen Plattform auftreten<br />

und soll ganz im legalen Rahmen ein<br />

Verein gegründet werden, den Ärzte leiten,<br />

dem Ärzte angehören, welchen der<br />

sorgfaltige Umgang mit dem Thema Impfen<br />

ein Anliegen ist und die diesen Standpunkt<br />

auch öffentlich vertreten?<br />

Ich bin sicher, dass es in der gesamten<br />

Heilkunde kaum einen anderen Bereich<br />

gibt, in welchem nur Ärzte das Wissen<br />

haben, nur Ärzte jene Kompetenz besitzen<br />

und nur Ärzte über die wesentliche<br />

Erfahrung verfugen um über den Wert<br />

von einzelnen Impfungen und Impfen im<br />

allgemeinen urteilen zu können. Dieses<br />

Wissen haben nicht Vertreter von Spezialdisziplinen,<br />

wie Virologen, Bakteriologen,<br />

Immunologen, dieses Wissen fehlt<br />

noch mehr den Herstellern von Impfstoffen<br />

und von Virustests, und ganz fehlt<br />

dieses Wissen den Behörden.<br />

Ich erinnere daran, dass nicht Ärzte,<br />

sondern medizinische Laien verschiedenster<br />

Herkunft die Impfungen in Europa<br />

eingefuhrt haben, die als wandernde<br />

Inokulatoren von Land zu Land gezogen<br />

sind, ohne die Folgen ihres Handeins zu<br />

beobachten und zu verantworten. E. Jenner,<br />

der Verbreiter der Pockenimpfung<br />

war Landbader; L. Pasteur der Entwickler<br />

der missglückten Milzbrandimpfung<br />

und vieler tödlich endender Tollwutimpfungen<br />

war Weinbauchemiker im 19.<br />

Jahrhundert. Und dem grossen Napoleon<br />

Bonaparte, der gegen den Protest der<br />

Ärzte die Impfung gegen die Pocken<br />

zwangsweise eingefuhrt hatte, fehlte ganz<br />

sicher die moralische und auch die heilkundliehe<br />

Autorität, aber er verfugte über<br />

die militärische Gewalt, diesen Irrtum<br />

durchzusetzen.<br />

Jeder Arzt, der sich etwas mehr als<br />

6 AleGIS IMPVLS <strong>22</strong> I 2005<br />

Dr. med. Johann Loibner, PathoVacc in Wien<br />

üblich mit der Materie Impfung beschäftigt,<br />

beginnt früher oder später über Wert<br />

und Schädigung von Impfungen nachzudenken.<br />

Es gibt nun nicht wenige Ärzte,<br />

die aus ihrer Erfahrung heraus und nach<br />

gründlicher und sorgfältiger Beschäftigung<br />

mit diesem Thema zu einer differenzierten<br />

Sicht des Nutzens von Impfungen<br />

gelangen, die im Gegensatz zur<br />

"Mehrheit?" der medizinischen Meinung<br />

steht. Solche Ärzte geraten bekanntlich<br />

unter Druck, wenn sie diese Meinung<br />

vertreten. Aber niemand sonst als diese<br />

Ärzte verfugen über die fachliche Kompetenz.<br />

Wer sonst als jene Ärzte, die sich<br />

mehr als im durchschnittlichen Umfang<br />

mit dem Kapitel Impfung beschäftigen,<br />

sind berechtigt darüber Empfehlungen zu<br />

geben oder abzuraten?<br />

Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich<br />

erzähle Ihnen nichts Neues. Es ist nun<br />

einmal die Idee einer Vereinigung von<br />

impfl


Ziel eines solchen Vereines wären erstens<br />

die völlige Bewahrung der ärztlichen<br />

Autonomie sowohl als ärztliche Handlung<br />

als auch was das Publizieren über<br />

das Impfen betrifft. Diese Autonomie ist<br />

ja nach der Rechtsordnung in <strong>Österreich</strong><br />

vorhanden, es wird jedoch versucht, dieses<br />

Recht zu schmälern. Weitere Ziele<br />

wären, die tatsächlichen Schädigungen<br />

durch Impfungen zu beobachten und<br />

zu sammeln.<br />

Ebenso ist es an der Zeit, auch das<br />

Versagen der Impfungen zu dokumentieren.<br />

Schliesslich ist auch die derzeitige<br />

Impfpraxis in Kindergärten, Schulen<br />

und Betrieben unter die Lupe zu nehmen.<br />

Es geht hier vor allem um ein Mindestmass<br />

an Untersuchungen und die nötige<br />

Aufldärung der Eltern.<br />

PathoVacc<br />

Wie objektiv sind unsere<br />

öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten?<br />

Wenn Sie es bis hierher geschafft<br />

haben, diese Zeilen zu lesen, ohne das<br />

Dokument in den Papierkorb zu knallen,<br />

dann bitte ich Sie um Ihre Antwort. Danach<br />

möchte ich Ihnen konkrete Vorschläge,<br />

die auf Ihren Rückmeldungen<br />

basieren, vorlegen. Für eine solche Initiative<br />

braucht es Ärztinnen und Ärzte, die<br />

Zitate wie "aude sapere" und "aude sentire"<br />

lieben. Vorläufiger Vorschlag eines<br />

Namens dieses "Kindes" Ärzte über<br />

Impfungen. Betrachten Sie dazu die<br />

Website:<br />

www.aerzte-ueber-impfungen.org<br />

0<br />

Mit wirklich ergebenen Grüssen<br />

Ihr Kollege J. Loibner<br />

In der ARD-Fernsehsendung Kontraste vom 14.4.2005 wurde bereits zum<br />

zweiten Mal in billigster Manier schlechter Journalismus betrieben und impf:<br />

müden Eltern Vorhaltungen übelster Art gemacht. Hierzu ein Kommentar von<br />

EFJ Oberschwaben sowie eine Stellungnahme von Dr. med. F. P. Graf<br />

ARD im Dienste der Pharma?<br />

Zum wiederholten Male schockierte<br />

die ARD seine Zuschauer mit einer emotionalen<br />

Hetze zum Thema "Fehlender<br />

Impfschutz". Wir, die als impfmüde bezeichneten<br />

Eltern, werden verantwortlich<br />

gemacht, die Gesundheit anderer zu gefahrden.<br />

Wo bleibt die Seriosität eines<br />

öffentlich-rechtlichen Senders, der sich<br />

auf Bildungsniveau mit einem umfassenden<br />

und sicherlich kontrovers zu diskutierenden<br />

Thema auseinandersetzt?<br />

Wie fanden es die Zuschauer, wenn<br />

man anerkannte Fälle von impfbedingter<br />

SSPE filmen und zeigen würde? Obwohl<br />

SSPE sehr selten auftritt, muss man darüber<br />

aufldären, dass die Impfung keinen<br />

sicheren Schutz vor der Krankheit bietet.<br />

In krassem Ungleichgewicht wurden die<br />

Aussagen der Impfbeflirworter nicht hinterfragt<br />

und gezielt platziert. Die Argumente<br />

der Impfkritiker dagegen wurden<br />

aus dem Zusammenhang gerissen, verkürzt<br />

dargestellt und mit geschickter<br />

Wortwahl unglaubwürdig gemacht.<br />

Wichtige Randbedingungen wurden<br />

nicht erwähnt, deshalb blieben am Ende<br />

der Sendung ftir aufmerksame Zuschauer<br />

AEGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005 7


"Objektivität" der Medien<br />

viele Fragen offen: Wie wurde Michas<br />

Masernerkrankung behandelt? Warum<br />

versagte Michas Nestschutz? Wurde er<br />

gestillt? Hat seine Mutter früher die Masern<br />

durchgemacht, oder wurde sie geimpft?<br />

Wurde Micha nach der durchgemachten<br />

Masernerkrankung später noch<br />

mit dem Kombinationsimpfstoff MMR<br />

geimpft? Es wird vermutet, dass das<br />

Impfvirus unter Umständen einen<br />

"schlummernden" Masernvirus weckt.<br />

Um diesen und weiteren Fragen auf den<br />

Grund zu kommen, ist es wichtig, dass es<br />

trotz aller Anfeindungen weltweit Menschen<br />

gibt, die Zivilcourage besitzen, um<br />

solchen Berichten entgegenzutreten.<br />

0<br />

EFI Oberschwaben<br />

Dr. med. Friedrich P. Graf<br />

Stellungnahme zum Fernsehbeitrag<br />

Am 14.4.05, 21:45 Uhr in ARD kam<br />

in der Sendung "Kontraste" ein Bericht<br />

über "Fehlender Impfschutz - wenn<br />

Masern zur tödlichen Gefahr werden", in<br />

dem nicht autorisierte, heimliche Aufnahmen<br />

während des Homöopathie Seminars<br />

ftir Hebammen in Berlin (08.04.05) eingeblendet<br />

wurden. Tage zuvor baten mich<br />

die 2 Journalistinnen des Senders RBB<br />

(Berlin Brandenburg) Frau Andrea Böll<br />

und Caroline Wagner (die beide keine<br />

Kinder haben) um ein Interview für eine<br />

Sendung über Impfungen. Von einem<br />

derartigen Beitrag wie in "Kontraste" war<br />

keine Rede. Da ich mit den Privatsendern<br />

schlechte Erfahrungen gemacht hatte, war<br />

ich gegenüber den öffentlich-rechtlichen<br />

(ARD) noch positiver eingestellt. Drei<br />

Stunden lang stand ich am 06.04.05 Rede<br />

und Antwort zu vielen Fragen. Herausgeschnitten<br />

wurden zwei gewollte klare<br />

8 AEGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

Anti-Stellungnahmen. Ansebliessend in<br />

Berlin tauchten die beiden Journalistinnen<br />

wieder auf, und baten um eine kurze<br />

Teilnahme an der Hebammenveranstaltung.<br />

Da ich passend zum Thema über<br />

Grundlagen der chronischen Krankheiten<br />

vortrug, hatte ich nichts dagegen. Heraus<br />

kamen geheimnisvolle Bilder im Stil einer<br />

konspirativen Veranstaltung mit der<br />

Zielaussage, dass ich die Hebammen gegen<br />

die Impfungen indoktriniere.<br />

Die Sendung "Kontraste" war billigster<br />

journalistischer Stil im Sinne eines<br />

Propaganda-Filmes für die Masernimpfung<br />

vermutlich auf Initiative der STIKO<br />

(Prof. H.-J. Schmitt, Mainz) oder als Auftrag<br />

einer Impfstoff-Herstellerfirma. Mit<br />

vorgefasster Meinung wurden über den<br />

Fall eines SSPE-kranken Kindes Volkes<br />

Zorn aufgeführt und in einem Rundumschlag<br />

die "Täter" angeklagt: die Anthroposophen,<br />

die EFI-Gruppen und die Homöopathen.<br />

In der Impfdiskussion herrschen<br />

Machtansprüche und Wirtschaftsinteressen<br />

vor. Erschreckend dürftig sind die<br />

Wissenschaftlichkeit und die inhaltliche<br />

Auseinandersetzung. Über die Folgen<br />

einer systematischen Injektionsaktivität<br />

immunprovozierender Substanzen bei<br />

Säuglingen wird rigoros hinweggegangen.<br />

Eltern muss weiterhin die Entscheidung<br />

zur freiwilligen Teilnahme überlassen<br />

bleiben. Ärzte und Hebammen sollen<br />

nur informieren! Kritische Fragen müssen<br />

angesichts der Körperverletzungen weiter<br />

diskutiert werden. Daher werde ich mich<br />

weiter gegen diesen "Impfkommunismus"<br />

einsetzen und mit den Medien<br />

vorsichtiger sein müssen.<br />

0<br />

Plön, 19.4.2005,<br />

Dr. med Friedrich P. Graf


Phantasie der lmpfbefürworter<br />

Anita Petek-Dimmer<br />

Neues über die Phantasie der lmpfbefürworter<br />

Was man sich so alles einfallen lässt<br />

um die Durchimpfungsraten zu erhöhen<br />

möchten wir mit einigen Beispielen aufzeigen.<br />

In <strong>Österreich</strong> ist man besonders einfallsreich.<br />

Man scheut weder Arbeit noch<br />

Mühe und kennt auch keine Scheu vor<br />

Lächerlichkeit. Im Mai dieses Jahres waren<br />

in Wien am Gürtel hübsche Mädchen<br />

auf der Strasse anzutreffen, die an die Autofahrer<br />

Flyer und einen lustigen Kugelschreiber<br />

in Form einer Injektionsnadel mit<br />

gelber Flüssigkeit verteilten. Es handelte<br />

sich um eine Werbung für die Hepatitisimpfung!<br />

Nachdem man die Eltern kleiner Kinder<br />

immer weniger in den Arztpraxen antrifft,<br />

kann man sie auch immer weniger<br />

auf das Impfen ansprechen. Deswegen hat<br />

man sich in <strong>Österreich</strong> etwas besonderes<br />

einfallen lassen. Im Herbst 2003 erhielt die<br />

Wissenschaftliche Akademie für Vorsorgemedizin<br />

vom Land Steiermark, Fachabteilung<br />

für Gesundheitswesen den Auftrag,<br />

das Projekt "Schulimpf-offensive" zu planen<br />

und umzusetzen. Ziel sollte es sein,<br />

mit Hilfe der Lehrer von möglichst vielen,<br />

wenn nicht von allen Kindern den Impfstatus<br />

zu erfassen und sie sodann zum Impfen<br />

zu bewegen. Man stellte schnell fest, dass<br />

"die steirischen Pflichtschullehrerinnen<br />

dem Thema Impfen grosso modo relativ<br />

kritisch" gegenüberstehen. Daher wäre es<br />

falsch gewesen "auf die Popularität des<br />

Themas Impfen zu bauen", wie man sachlich<br />

feststellte.<br />

Man möchte die Lehrer dazu bringen<br />

Zustimmungserklärungen bei den Eltern<br />

einzuholen, Eltern über Impfaktionen zu<br />

informieren (bei Elternabenden und<br />

Sprechstunden), Kinder und Jugendliche<br />

zu den Impfungen zu begleiten (physisch<br />

und psychisch), etc. Die Initianten sind der<br />

Dr. Gränz: .,Wenn die Lehrerinnen nicht mittun,<br />

können wir uns bei der Schulimpfaktion auf den<br />

Kopf stellen."<br />

Meinung, dass Eltern, sobald ein Kind zur<br />

Schule kommt, viel weniger Mühe mit der<br />

Impfung haben als während der Vorschulzeit,<br />

weil sie nur einen "Zettel" ausfüllen<br />

müssen und alles andere wird ihnen abgenommen.<br />

Deswegen rät man den Lehrem,<br />

die "Eltern dort zu erreichen wo sie am<br />

ehesten zu treffen sind: Beim ersten Elternabend".<br />

Nach Möglichkeit, so wird den<br />

Lehrern empfohlen, sollte man einen Impfexperten<br />

zu diesem Abend einladen. Man<br />

hofft also jetzt auf die Mithilfe des gesamten<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Lehrerkollegiums.<br />

Denn, so resümie1t Dr. Gränz: "Wenn die<br />

Lehrerinnen nicht mittun, können wir uns<br />

bei der Schulimpfaktion auf den Kopf stellen."<br />

In der Zwischenzeit sind sogenannte<br />

"Gesundheitsaufseherinnen" eingeschult<br />

worden, die zu Beginn des neuen Schuljahres,<br />

im Herbst 2006, in allen impfrelevanten<br />

Klassen (VS, HS, Gymnasien Unterstu-<br />

Fortsetzungauf Seite 64<br />

AEG I S IMPULS <strong>22</strong> I 2005 9


Anita Petek-Dimmer<br />

Tollwut<br />

Tollwut<br />

Es bestehen berechtigte Zweifel,<br />

ob es diese Krankheit beim Menschen gibt<br />

Tollwut ist eine seit alters her bekannte Krankheit bei Tieren. Liest man<br />

die Geschichte dieser Krankheit sorgfältig, so fällt auf, dass es wenig bis gar<br />

keine Hinweise auf Tollwut beim Menschen gibt. Alle sogenannten humanen<br />

Tollwutfälle unterscheiden sich frappant und haben keine wesentlichen gemeinsamen<br />

Merkmale, mit Ausnahme der Gehirnbeteiligung und der Hydrophobie,<br />

d.h. der Wasserscheu. So kommt man denn auch bei der Diagnose<br />

erst durch das Ausschliessen von anderen Krankheiten, wie z. B. Enzephalitis,<br />

Meningitis, Myelitis oder Tetanus auf die Tollwut.<br />

Das was wir als Tollwut beim Menschen ansehen, sind verschiedene Formen<br />

von Enzephalitis, oder noch schlimmer: Als Behandlung eines Tierbisses<br />

wird eine Tollwutimpfung empfohlen, die dann als Reaktion eine Enzephalitis<br />

hervorruft. In diesem Fall handelt es sich nicht um eine natürlich entstandene<br />

Tollwuterkrankung, sondern um eine durch die Impfung entstandene Erkrankung.<br />

Die Geschichte<br />

der Tollwuterkrankung<br />

Bereits im Altertum war eine Krankheit<br />

als Lyssa bekannt, die sich ganz allgemein<br />

in Tobsuchtsanfällen äusserte.<br />

Heute wird dies als erste Hinweise auf<br />

menschliche Tollwut gedeutet. Im 19.<br />

Jahrhundert berichtete man aus Westeuropa<br />

und Russland, dass Jagdhunde, die<br />

von tollwütigen Wölfen und Füchsen<br />

gebissen wurden, erkrankten und dann<br />

ihre Herren anfielen. In England grassierte<br />

1830 die Tollwut fast ausnahmslos<br />

unter Jagdhunden. Ein Chirurg behandelte<br />

im St. Georg Hospital innert kurzer<br />

Zeit 400 Bissverletzungen.l Von einer<br />

Tollwuterkrankung beim Menschen wird<br />

an dieser Stelle allerdings nichts erwähnt.<br />

Die Tollwut beim Hund wurde damals<br />

1 Ü AEGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

"Hundswut" genannt und man sah ihren<br />

Ursprung in astralen Einflüssen. Der<br />

Frühaufgang des Hundegestirns Sirius<br />

sollte nicht nur die Malaria erzeugen,<br />

sondern bei den Hunden die Tollwut verursachen,<br />

weshalb man diese hochsommerliche<br />

Zeitspanne gewöhnlich als<br />

"Hundstage" bezeichnete. Diese Zeitspanne<br />

ist vom 23. Juli bis zum 23. August<br />

und noch heute nennt man diese Tage<br />

im Volksmund Hundstage.<br />

Sowohl die alten Hippokratiker als<br />

auch die griechischen Ärzte waren der<br />

festen Meinung, dass die Krankheit Tollwut<br />

nur beim Tier auftreten würde. Soranos<br />

behauptete, dass das was wir heute<br />

als Tollwut beim Menschen bezeichnen,<br />

eine spontan auftretende Nervenkrankheit<br />

sei. Auch der Freund von Hippokrates,


Tollwut<br />

zugenommen hatte, aber fiir andere Tiere<br />

scheinbar abgenommen hatte. Nach dieser<br />

Methode werden noch heute Impfstoffe<br />

hergestellt!<br />

Um festzustellen ob seine Theorie<br />

auch stimmen würde, liess er ein Gemetzel<br />

im Zwinger herbeifiihren. Mit seinem<br />

Virus fixe geimpfte Hunde wurden in<br />

einen Zwinger mit tollwütigen Doggen<br />

gebracht. Die ansebliessende Szene können<br />

wir uns mit einiger Phantasie sicher<br />

selber vorstellen! Diese Experimente<br />

wurden - Gott-sei-Dank - durch heftige<br />

Angriffe der Presse unterbrochen. Das<br />

"ohrenbetäubende Gekläff und schauerliche<br />

Geheul der Hunde" drang nach draussen<br />

und rief die Tierschützer auf den<br />

Plan. Man warf Pasteur - der immer<br />

wieder betonte, was für ein grosser Hundefreund<br />

er sei! - zu Recht sinnlose<br />

Tierquälerei und Sadismus vor. Sein Laboratorium<br />

wurde als Folterkammer und<br />

er selbst als Henker unschuldiger Tiere<br />

bezeichnet. Die Chronisten beschreiben<br />

diese Angriffe der Tierschützer immer<br />

mit einem Anflug von Lächerlichkeit. So<br />

wie auch heute noch Tierschützer, die<br />

sich gegen Tierversuche wehren, als nicht<br />

zeitgemäss und oft als "Spinner" abgetan<br />

werden. Wir vergessen, dass all das Leid<br />

das wir· über diese Tiere bringen, eines<br />

Tages auf uns zurücldmmmen wird.<br />

Die Proteste der Tierschützer waren<br />

damals so gross, dass Pasteur, der wegen<br />

seiner Tierversuche bereits einmal aus der<br />

Rue d 'Ulm nach Meudon übersiedeln<br />

musste, nun nochmals durch den Protest<br />

vertrieben wurde. Der Staat unterstützte<br />

ihn in seinen Versuchen und stellte ihm<br />

deshalb das prächtige Besitztum von Villeneuve'Etang,<br />

im Wald von St. Cloud<br />

zur Verfügung. In den ehemaligen Pferdesställen<br />

wurden die Hundezwinger<br />

untergebracht.<br />

Nun versuchte Pasteur, bereits mit<br />

14 AICGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

Tollwut befallene Hunde zu impfen und<br />

auf diesem Weg vor der Krankheit zu<br />

schützen. Er bezeichnete es folgendermassen:<br />

So dass also eine aktive Immunität<br />

vorliegt, ehe die Krankheit ausbrechen<br />

kann, bevor also die Wanderung des nicht<br />

abgeschwächten Wildvirus von der Eintrittspforte<br />

zum Gehirn beendet ist. Mit<br />

der Tollwutimpfung soll demnach, wie<br />

Pasteur bemerkte, "das schnellere Pferd<br />

gesattelt werden", um gleichsam das<br />

"Hundevirus" durch das "Kaninchenvirus"<br />

zu überholen. Er hängte dazu das<br />

Rückenmark der Kaninchen in grossen<br />

Glasgefässen über Ätzkali auf und liess<br />

es in einem Brutschrank bei 20° C trocknen.<br />

Er vermutete, dass gleichlange Stücke<br />

des Rückenmarks auch annähernd<br />

gleiche Virusmengen enthielten.<br />

Der erste Patient: Josef Meister<br />

An einem Montag, den 6. Juli 1885<br />

trafen drei Personen in Pasteurs Laboratorium<br />

in der 45, rue d'Ulm in Paris ein.<br />

Sie waren mit dem Zug aus dem Elsass<br />

nach Paris gekommen, weil zwei Tage<br />

zuvor, am 4. Juli, zwei Personen von ihnen<br />

von einem Hund angefallen worden<br />

waren. Diese drei Personen waren der<br />

Besitzer des Hundes, der Kolonialwarenhändler<br />

Theodore Vone, ein neunjähriger<br />

Bub mit Namen JosefMeister und dessen<br />

Mutter. Vone war von seinem eigenen<br />

Hund in den Arm gebissen worden und<br />

wurde von Pasteur wieder nach Hause<br />

geschickt. Josef Meister war rund ein<br />

Dutzend mal von dem Hund gebissen<br />

worden und zwar vor allem in den Mittelfinger<br />

der rechten Hand, in die Oberschenkel<br />

und Waden. Zwei Männer hatten<br />

den Vorfall beobachtet und den Buben<br />

vor dem Hund gerettet. Von diesen<br />

Männern, die mit Sicherheit auch gebissen<br />

worden waren, wird nirgends in der<br />

Literatur berichtet. Der Besitzer des Hun-


Tollwut<br />

Louis Pasteur impft Josef Meister am 6. Juli 1885 mit den ersten von 13 Injektionen. Nach 14 Tagen<br />

steht in Pasteurs Tagebuch, dass der Junge Josef Meister "gesund blieb". Von "geheilt" ist nicht die Rede.<br />

des, Theodore Vone tötete den Hund anschliessend<br />

und in seinem Magen fand<br />

man Gras und Holzsplitter, womit die<br />

Diagnose Tollwut bis in die heutige Zeit<br />

hinein als gesichert galt. Weitere Untersuchungen<br />

wurden keine gemacht, man<br />

war angesichts der damaligen Zeit auch<br />

nicht in der Lage, nachträglich bei dem<br />

getöteten Tier die Krankheit festzustellen.<br />

Sowohl Josef Meisters als auch Vones<br />

Wunden wurden von einem Arzt im Elsass<br />

mit Karbolsäure gesäubert.<br />

Am Nachmittag dieses 6. Juli ging<br />

Pasteur wie gewohnt zu seiner wöchentlichen<br />

Sitzung in die Akademie der Wissenschaften.<br />

Dort berichtete er von dem<br />

Fall Meister. Nachdem ihm zwei Ärzte,<br />

Dr. Vulpian und Dr. Josef Grancher, bestätigt<br />

hatten, dass der Junge ganz sicher<br />

an Tollwut sterben würde, begann Pas-<br />

AEGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005 15


Tollwut<br />

teur, bzw. seine Mitarbeiter, abends um<br />

20:00 Uhr mit der ersten von 13 Injektionen.<br />

Der Junge wurde mit seiner Mutter<br />

in einem Anbau des Laboratoriums untergebracht,<br />

damit er wegen der vielen Injektionen<br />

immer in der Nähe war. Der<br />

Impfstoff wurde langsam unter die<br />

Bauchdecke eingespritzt, wobei täglich<br />

die Körperseite gewechselt wurde. Diese<br />

Prozedur ist äusserst schmerzhaft.<br />

Bei vielen Chronisten lesen wir, dass<br />

Pasteur sich "unter schweren seelischen<br />

Kämpfen" zu der Impfung entschieden<br />

hatte. In seinen Aufzeichnungen dagegen<br />

lesen wir, dass er dem Jungen sowieso<br />

keine Überlebungschance gab, er also<br />

kein allzu grosses Risiko mit einer bisher<br />

unbekannten Behandlung einging. Nach<br />

14 Tagen steht in Pasteurs Tagebuch,<br />

dass der Junge Josef Meister "gesund<br />

blieb". Von "geheilt" ist nicht die Rede.<br />

Nun war sein Ruhm nicht mehr aufzuhalten.<br />

Aus allen Gegenden wurden Menschen<br />

mit Bisswunden von Tieren zu ihm<br />

gebracht und die Tollwutimpfung wurde<br />

bis auf den heutigen Tag nicht in Frage<br />

gestellt. Ich wage dennoch Fragen zu<br />

stellen und behaupte, dass der Hund, der<br />

Josef Meister gebissen hatte, nicht tollwütig<br />

war.<br />

Bei den folgenden Betrachtungen bitte<br />

ich den Leser, ausnahmsweise davon<br />

auszugehen, dass die Impfungen und hier<br />

die Tollwutimpfung im speziellen, einen<br />

Schutz vor der Krankheit bieten. Pasteur<br />

wandte bei seiner Impfung die aktive<br />

Impfung an, da er von den Immunglobulinen,<br />

der sogenannten Passivimpfung,<br />

noch nichts wusste. Wenn wir nun davon<br />

ausgehen, dass der Hund tollwütig war,<br />

so hätte der Bub - so wie es heute von<br />

der gängigen Medizin dringend empfohlen<br />

wird - sofort aktiv und passiv geimpft<br />

werden müssen. Kommt noch erschwerend<br />

hinzu, dass der Biss des Tieres<br />

16 AEGIS IMPULS <strong>22</strong>/2005<br />

Louis Pasteur ( 18<strong>22</strong>-1825)<br />

Prof. Michel Peter von der Akademie der Wissenschaften<br />

kommentierte das Geschehen folgendermassen:<br />

"Herr Pasteur heilt nicht die Tollwut, sondern<br />

er bringt sie."<br />

(Hume E.D., Pasteur exposed, 5. A71flage, 1989,<br />

Bookreal Australia)<br />

länger als 48 Stunden zurücklag. Pasteur<br />

musste ausserdem noch die Ärzte in der<br />

Akademie benachrichtigen. Nach heutigem<br />

schulmedizinischem Wissensstand<br />

aber muss eine Impfung gegen Tollwut in<br />

den ersten 24 Stunden nach dem Biss des<br />

Tieres erfolgen, da ansonsten die Impfung<br />

keinen "Schutz" mehr verleiht, d.h.<br />

der Gebissene erkrankt an Tollwut.2 Als<br />

weiterer Faktor kommt noch hinzu, dass<br />

nach heutigen medizinischen Begriffen<br />

die Lokalisation des Impfstoffes, nämlich<br />

in die Bauchdecke, absolut falsch war. Da<br />

der Bub trotz falsch angewandter, bzw.


nicht schützender Impfung nicht erkrankte,<br />

muss zwingend angenommen werden,<br />

dass der Hund, von dem er die Bisse erhielt,<br />

nicht tollwütig war.<br />

Die Frage, warum der Besitzer des<br />

Hundes sowie die beiden Männer, die den<br />

Hund vom Kind trennten, trotz fehlender<br />

Behandlung keine Tollwut bekamen,<br />

wird bis heute elegant umgangen. In Untersuchungen<br />

ist zudem belegt worden,<br />

dass von 100 Personen die von tollwütigen<br />

Tieren gebissen und gänzlich unbehandelt<br />

bleiben - also nicht einmal eine<br />

Desinfektion der Wunde stattfindet -<br />

nicht mehr als fiinf auch erkranken_!.()<br />

Daraus ist zu schliessen, dass J osef Meister,<br />

selbst wenn der Hund tatsächlich tollwütig<br />

gewesen wäre, nicht unbedingt<br />

hätte erkranken müssen. Die Chance,<br />

dass der Bub keine Tollwut bekam ist<br />

grösser, als dass die Impfung emen<br />

Schutz verliehen hätte.<br />

Louis Pasteur erreichte nach dieser<br />

einmaligen Tat einen gottähnlichen Status<br />

in Frankreich. Dieser eine - und dazu<br />

noch höchstfi·agliche Beweis - reichte<br />

aus, um diese neue Impfung zu empfehlen<br />

und allerorten anzuwenden, bis auf<br />

den heutigen Tag! Über die vielen anderen<br />

behandelten Fälle, die anders ausgingen,<br />

darüber schweigt man höflich.<br />

Die "Erfolge" der Tollwutimpfung<br />

Ein anderer Junge, Mathieu Vidau,<br />

hatte weniger Glück als Josef Meister. Er<br />

verstarb, trotz einer von Pasteur durchgefiihrten<br />

Impfung und obwohl er offiziell<br />

als geheilt entlassen worden war, sieben<br />

Monate später. ll Auch Louise Pelletier<br />

verstarb trotz einer von Pasteur durchgeführten<br />

Impfung. In ihrem Fall hatte Pasteur<br />

ansehEessend betont, die Impfung sei<br />

zu spät erfolgt, obwohl er gleichzeitig<br />

angab, seine Impfung wirke auch dann<br />

noch, wenn bereits Krämpfe und Hydro-<br />

Tollwut<br />

phobie eingetreten seien. Auch noch ein<br />

Jahr nach einem Tierbiss sei die Impfung<br />

erfolgreich, so seine Aussage von damals.<br />

Weil man damals alle Patienten mit<br />

Bisswunden unkritisch sofort mit einer<br />

Impfung behandelte, starben viele Menschen<br />

an der Impfung, obwohl die Hunde<br />

- wie nachträglich festgestellt wurde -<br />

niemals Tollwut hatten. Dr. Charles Bell<br />

Taylor veröffentlichte aus Protest gegen<br />

die Impfung in der Zeitung "National<br />

Review" vom Juli 1890 eine solche Liste<br />

mit den Namen der Patienten. Prof. Michel<br />

Peter von der Akademie der Wissenschaften<br />

kommentierte das Geschehen<br />

folgendermassen:<br />

"Herr Pasteur heilt nicht die Tollwut,<br />

sondern er bringt sie." 12<br />

Pasteur beteuerte, er habe durch seine<br />

Impfung die Hydrophobie von 16 auf ein<br />

Prozent gesenkt. Colonel Tillard aber<br />

zeigte auf, dass die von Pasteur angegebenen<br />

16 Prozent falsch waren. 13 Die<br />

jährlichen Todeszahlen an Tollwut in<br />

Frankreich damals waren nicht mehr als<br />

30. Bissverletzungen wurden mit weniger<br />

als 200 jährlich angegeben. Pasteur hingegen<br />

gab an, er habe im Jahr 1887 allein<br />

1 '778 Patienten mit Bisswunden gegen<br />

Tollwut behandelt, was bedeuten würde,<br />

dass mehr als 250 jährlich gestorben wären.<br />

Nach amtlichen Angaben allerdings<br />

wurde die höchste Todeszahl in diesen<br />

Jahren mit 66 angegeben, was nicht annähernd<br />

250 waren.<br />

Nicht nur in Frankreich, auch in anderen<br />

Ländern waren die Zahlen damals<br />

annähernd gleich. In Zürich wurden Zahlen<br />

veröffentlicht, die zeigten, dass von<br />

233 Personen die in einem Zeitraum von<br />

42 Jahren von Tieren mit Tollwut gebissen<br />

worden waren, vier verstarben, von<br />

denen wiederum zwei nicht einmal ärztlich<br />

behandelt wurden. H In Stockholm<br />

wurde 1824 bekannt gegeben, dass von<br />

AlOGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005 17


eichung des Impfstoffes ist sehr<br />

schmerzhaft. Der Impfstoff zeigt eine<br />

hohe Rate von neurologischen Nebenwirkungen,<br />

die durch das myelinisierte<br />

Nervengewebe im Hirnstoff herrühren. Er<br />

wird in Indien, Pakistan und Bangladesh<br />

heute noch als häufigster Impfstoff gegen<br />

Tollwut verwendet.<br />

Das Pasteur-Institut entwickelte eine<br />

Schafhirnimpfung aus dem Stamm<br />

"Paste ur". Seit 1961 wurde in Frankreich<br />

die Fermi-Impfung eingestellt. Andere<br />

industrialisierte Länder folgten in den<br />

kommenden Jahren nach. Heutzutage<br />

wird er nicht mehr verwendet.<br />

1943 kam die Hempt-Impfung auf den<br />

Markt. Sie ist ein Schafhirngewebsimpfstoff<br />

des Stammes "Novy Sad", wird mit<br />

Phenol inaktiviert und zusätzlich wird die<br />

Gehirnmasse einer Ätherextraktion unterzogen.<br />

Es waren sechs Injektionen plus<br />

Auffrischimpfungen nötig.<br />

Diese Impfstoffe sind heute in Europa<br />

und den USA nicht mehr in Gebrauch. In<br />

allen anderen Ländern jedoch werden sie<br />

noch immer angewandt. Sie wurden vor<br />

allem deswegen bei uns vom Markt genommen,<br />

weil sie sehr schmerzhaft in der<br />

Anwendung, vor allem aber extrem reich<br />

an Nebenwirkungen waren.<br />

Zu Beginn als die Tollwutimpfungen<br />

eingeführt wurden, wurden alle Nebenwirkungen<br />

der Impfung vom Direktorium<br />

des Pasteur-Instituts in Paris gesammelt<br />

und absolutes Stillschweigen darüber<br />

bewahrt. Vor allem eine Tollwuterkrankung<br />

trotz Impfung bereitete dem Management<br />

erhebliche Mühen. Erst allmählich<br />

setzte sich die Erkenntnis durch, dass<br />

durch das Vertuschen der Impfstoff auch<br />

nicht sicherer und wirksamer werde. 1927<br />

fand in Paris die 1. Internationale Tollwut-Konferenz<br />

statt. In einer Untersuchung<br />

wurde bei dieser Tagung von 329<br />

zentralnervösen Komplikationen auf 1<br />

Tollwut<br />

Million Geimpfter berichtet. Der Autor<br />

der Untersuchung räumte allerdings ein,<br />

dass die tatsächliche Zahl zwei bis dreimal<br />

höher sein müsse. Bei diesen zentralnervösen<br />

Komplikationen waren die Allgemeinreaktionen<br />

nicht mit einberechnet<br />

worden.<br />

Durch bakterielle Verunreinigungen<br />

kam es zu weiteren Schäden wie z.B. 1901<br />

in Warschau zu <strong>22</strong> schweren Streptokokkenerkrankungen<br />

bei 40 Geimpften, von<br />

denen vier Geimpfte verstarben. 45 1960<br />

starben in Brasilien von 66 mit der Fermi­<br />

Impfung geimpfte, 18 Personen. Die Konzentration<br />

der lebenden Viren im Impfstoff,<br />

der keiner Kontrolle unterzogen worden<br />

war, war so hoch, dass der Virusnachweis<br />

noch in einer Verdünnung von<br />

1: 1000 gelang. 46 Die Krankheit die anschliessend<br />

auftrat, ähnelte einer Tollwuterkrankung<br />

beim Menschen aufs Haar.<br />

Aber was nicht sein darf, das kann auch<br />

nicht sein, und deshalb wurde diese Reaktion<br />

auf die Impfung "Impfenzephalitis"<br />

genannt! Man beachte die Bezeichnung.<br />

Hier wird also zugegeben, dass eine Tollwuterkrankung<br />

durch die Impfung ausgelöst<br />

wurde! Schliesslich kam man zu der<br />

Einsicht, dass Impfstoffe, die auf Hirngewebe<br />

gezüchtet werden, Myelin enthalten<br />

und dementsprechend beim Geimpften<br />

neurologische Probleme mit schwersten<br />

Schäden hervorrufen. Doch es mussten<br />

erst noch 75 Jahre lang Tausende von<br />

Menschen die Impfung erhalten und nicht<br />

wieder gutzumachende Schäden erleiden,<br />

bis es zu einer Änderung kam. Nicht nur,<br />

dass die Menschen unter den Impfnebenwirkungen<br />

zu leiden hatten, auch die<br />

Impfung an sich war eine Menschenquälerei,<br />

von dem ganzen Tierleid zu schweigen.<br />

Je nach Impfung und Land wurden<br />

die Menschen zwischen 14 und 23 ltnpfungen<br />

täglich unterzogen - und erkrankten<br />

trotzdem!<br />

Ali:G IS IMPULS <strong>22</strong> I 2005 2 3


Tollwut<br />

Saccharose, Neomycin, Chlortetracyclin,<br />

Streptomycin, Amphothericin B, Humanproteine,<br />

Aminoessigsäure, Natriumchlorid,<br />

Kälberserumproteine, Phenolrot, Zucker,<br />

Polygelin, etc.<br />

Als Nebenwirkungen der modernen<br />

Impfstoffe sind in den Beipackzetteln und<br />

der medizinischen Literatur beschrieben:<br />

Druckschmerz, Rötung, Schwellung und<br />

Verhärtungen an der Injektionsstelle,<br />

Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufreaktionen,<br />

Hypotension, Schweissausbruch, Schwindel,<br />

allergische und anaphylaktische Reaktionen<br />

wie Flush, Urtikaria und<br />

Dyspnoe, Schock, Granulome an der Injektionsstelle,<br />

grippeähnliche Symptome,<br />

Ermüdung, Lymphadenopathie, Kopfschmerzen,<br />

Paraesthesie, Guillain-Barre­<br />

Syndrom, Arthralgie, Myalgie, Sehstörungen,<br />

Hitzewallungen, Vertigo, Sensibilitätsstörungen,<br />

Muskelkrämpfe, Gangstörungen,<br />

etc. In den ersten vierzehn<br />

Tagen kann es zu Gefuhlsstörungen wie<br />

Kribbeln in der Nähe der Impfstelle kommen.<br />

Im Beipackzettel eines Herstellers<br />

heisst es: "Statistisch gibt es keinen Hinweis<br />

auf das vermehrte Auftreten von<br />

Erstmanifestationen oder Schüben von<br />

Autoimmunerkrankungen (z.B. Multipler<br />

Sklerose) nach Impfung. In Einzelfällen<br />

kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen<br />

werden, dass eine Impfung bei<br />

Patienten mit entsprechender genetischer<br />

Disposition einen Erkrankungsschub auslöst."<br />

2'1. Andere Autoren als die Hersteller<br />

selber werden hier deutlicher in der Formulierung,<br />

auch wenn sie im nächsten<br />

Satz die Härte etwas zu dämpfen versuchen:<br />

"Ähnlich wie bei anderen Impfstoffen<br />

auch, wurde über die Auslösung eines<br />

akuten Schubes der Multiplen Sklerose<br />

berichtet. Für einen Zusammenhang gibt<br />

es jedoch keine wissenschaftlich haltbare<br />

Erklärung." 59<br />

26 A]i)GIS IMPULS <strong>22</strong>/2005<br />

Prof. Wolfgang Ehrengut<br />

beschreibt in seinem Buch etliche Fälle von angeborenen<br />

Behinderungen bei Kindern, bei denen die<br />

Mutter während der Schwangerschaft gegen Tollwut<br />

geimpft worden war.<br />

Auch von offizieller Behördenseite<br />

werden eine Liste von Nebenwirkungen<br />

genannt: "Auch bei diesen hochpotenten<br />

Tollwutimpfstoffen werden unangenehme<br />

Nebenwirkungen beobachtet, die sich in<br />

lokalen Reaktionen äussern (Rötung,<br />

Schwellung und Schmerzen an der Impfstelle)<br />

und bei 1 % der Impflinge werden<br />

allgemeine Reaktionen - wie Temperaturen<br />

bis 40° C, Lymphknotenschwellungen,<br />

Gelenkschmerzen, Beschwerden<br />

seitens des Magen-Darm-Traktes und<br />

Kopfschmerzen - hervorgerufen. Gar<br />

nicht so selten werden systemallergische<br />

Reaktionen vom Typ I und Typ IIl beobachtet,<br />

die von Juckreiz, fleckenartigem<br />

Hautausschlag an Annen, Beinen und<br />

Körperstamm bis zur Urtikaria, Angioödem<br />

des Gesichtes, der Hände und der<br />

Füsse, sowie Schweratmigkeit bis zur


Tollwut<br />

Fuss zu schmerzen und am 1.11.1999 tritt<br />

der erste epileptische Anfall auf. Die<br />

Fussschmerzen werden durch ein Röntgenbild<br />

geklärt: Es werden Risse am IV.<br />

und später noch zusätzlich spontan am V.<br />

Mittelfussknochen festgestellt, alles ohne<br />

äussere Einflüsse. Es begannen schlimme<br />

Schmerzen in allen Knochen, ausser der<br />

Wirbelsäule, sie verlor an Muskelkraft in<br />

den Beinen, der Charakter änderte sich<br />

stark.<br />

Wegen der sich ständig wiederholenden<br />

epileptischen Anfälle wurde mit einer<br />

Epilepsiebehandlung begonnen. Dadurch<br />

verursacht traten noch häufiger Allergien<br />

auf und die Infekte wurden noch zahlreicher.<br />

Zu jedem Infekt kamen eine Bronchitis<br />

oder eine Lungenentzündung hinzu.<br />

Melanie war in der ersten Hälfte 2000<br />

vollkommen gehunfähig und auch die<br />

Schultermuskeln wurden zusehends<br />

schwächer, so dass von Chirurgen eine<br />

Biopsie vorgeschlagen wurde. An den<br />

Folgen dieser Biopsie leidet sie heute<br />

noch, denn die Wunde am Arm ist noch<br />

immer schmerzend und unverheilt. Sie<br />

hat Probleme mit vergrösserten Mandeln,<br />

seit der Biopsie folgt eine Angina auf die<br />

andere, in der Regel zwei bis drei pro<br />

Monat. Zu einer Entfernung der Mandeln<br />

raten die Ärzte nicht, da ihre Wunden<br />

offensichtlich nicht heilen.<br />

Es folgten eine Reihe von ungeklärten<br />

Symptomen und Diagnosen wie z.B. Myopathie,<br />

Epilepsie, Arthralgie, gewölbte<br />

Kontur der linken Auricula, wiederkehrende<br />

Infekte der Luftwege, Epstein-Barr­<br />

Virus, posttraumatisches Stress-Syndrom,<br />

Allergien, ausserordentliche Langsamkeit,<br />

Rückgang der psychischen Fähigkeiten,<br />

Konzentrationsschwäche, Hautveränderungen,<br />

Zerfall des Zehs samt Nagel,<br />

etc. Diese Liste liesse sich noch beliebig<br />

fortsetzen. Obwohl hier eindeutig ein<br />

Impfschaden vorliegt, wurden die Eltern<br />

28 AleGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

unter starken Druck gesetzt, alle weiteren<br />

Impfungen auch durchzuführen, da in<br />

Slowenien eine strenge Impfpflicht besteht.<br />

So wurde Melanie also zusätzlich<br />

zu ihrer Krankheit noch mit den geläufigen<br />

Impfungen beglückt. Nicht zu vergessen<br />

die ständigen Antibiotikagaben<br />

wegen der zahlreichen Infekte und die<br />

Mittel gegen Epilepsie.<br />

Der Fall ist uns persönlich bekannt<br />

und wir besitzen alle labordiagnostischen<br />

Daten und Krankenakten, da die Eltern<br />

sich an AEGIS Schweiz um Hilfe wandten.<br />

Tollwuterkrankung<br />

nach Organtransplantation?<br />

Eine 26jährige junge Frau hatte im<br />

Krankenhaus einen Herzstillstand erlitten<br />

und ihre Organe wurden durch Transplantationszentren<br />

in alle Welt verschickt:<br />

Eine Niere war in das Transplantationszentrum<br />

Hannoversch-Münden gegangen,<br />

die andere zusammen mit der Bauchspeicheldrüse<br />

nach Marburg. In Beideiberg<br />

hatte ein junger Mann die Leber erhalten,<br />

in Hannover eine Frau die Lunge und in<br />

Mainz waren zwei Kranken die Augenhornhäute<br />

der Spenderin implantiert worden.<br />

Am Abend des 14. Februar traten<br />

erste Zweifel auf, ob alles mit rechten<br />

Dingen zugegangen war, denn drei Empfängern<br />

ging es zu diesem Zeitpunkt<br />

schlecht. In Hannoversch-Münden wurde<br />

bekannt, dass der Patient mit<br />

"Symptomen einer Meningoenzephalitis"<br />

wieder stationär aufgenommen worden<br />

war. Bei der Spenderin waren inzwischen<br />

"Hinweise auf eine Infektion mit Tollwutviren"<br />

gefunden worden. Alle Empfänger<br />

der Organe sowie ihre Kontaktpersonen<br />

sind sofort aktiv und passiv gegen<br />

Tollwut geimpft worden und erhalten<br />

antivirale Medikamente. Alle Organemp-


Tollwut<br />

Impfköder für Füchse<br />

Den Herstellern ist aufgefallen, dass vor allem<br />

Jäger versuchen, ihren Hund mittels eines Impfköders<br />

"gratis" gegen die Tollwut zu impfen. Dass<br />

dies nicht in ihrem Sinne sein kann, dürfte jedermann<br />

klar sein. Auf diese Weise verdient die Pharmaindustrie<br />

nichts an Tollwutimpfungen für Hunde.<br />

Deshalb wurde ein Hinweis ausgegeben, dass der<br />

Impfstoff nur bei Füchsen wirke, aber nicht bei<br />

Hunden.<br />

tibiotika wird diese Substanz allerdings<br />

nicht mehr beigemischt. Normalerweise<br />

verschwinden die meisten Köder innerhalb<br />

weniger Tage. Man geht davon aus,<br />

dass mindestens 70 Prozent der Füchse<br />

mindestens einen Köder aufnehmen.<br />

Wenn der Fuchs in einen Köder hineinbeisst,<br />

durchlöchert er mit den Zähnen<br />

den Blister und der Impfstoff spritzt in<br />

die Mundhöhle des Tieres. Der Impfstoff<br />

geht laut Angaben des Herstellers über<br />

30 AlDG IS IMPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

die Schleimhaut des Mauls oder die Mandeln<br />

in den Körper ein.<br />

Für diese Impfstoffköder werden vermehrungsfähige<br />

attenuierte, d.h abgeschwächte<br />

Lebendimpfstoffe verwendet.<br />

Mit Ausnahme eines gentechnisch hergestellten<br />

oralen Impfstoffes sind alle derzeit<br />

zugelassenen Schluckimpfstoffe bei<br />

Füchsen Derivate des originalen SAD­<br />

Virusstammes Street Alabama Dufferin.<br />

Dieser Stamm wurde 1935 aus einem<br />

tollwuterkrankten Hund aus Alabama,<br />

USA isoliert. In der Schweiz wurde dieser<br />

attenuierte Stamm durch weitere Passagen<br />

an eine Hamsterzelllinie (BHK21)<br />

adaptiert. Der hier entwickelte Virusstamm<br />

wurde 1978 als SAD Berne als<br />

weltweit erster oraler Impfvirus fiir Füchse<br />

im Freiland ausgelegt. Seit 1983 wurden<br />

über 100 Millionen des bekanntesten<br />

Impfköders "Fuchsoral" in vielen europäischen<br />

Ländern ausgelegt. Der gentechnisch<br />

hergestellte Fuchsimpfstoff heisst<br />

"Raboral" und wird unter anderem in<br />

Frankreich, Luxemburg und Belgien eingesetzt.<br />

Raboral verwendet als Vektor<br />

den Impfj:JOckenvirus Vaccinia.<br />

Eine grosse Gefahr birgt dieser Fuchsköder<br />

in sich, wenn er von Menschen<br />

aufgenommen, berührt oder gar gegessen<br />

wird. So ist ein Beispiel bekannt, in der<br />

eine Frau in den USA versucht hatte,<br />

ihrem Hund den Impfstoffköder aus dem<br />

Maul zu nehmen. Dabei wurde die<br />

schwangere Frau von dem Hund gebissen.<br />

Nach drei Tagen wurden an der Bissstelle<br />

zwei Pusteln bemerkt, in denen<br />

Tollwutimpfstoff nachgewiesen werden<br />

konnte. Die Frau zeigte weiter keine Zeichen<br />

und auch die Schwangerschaft verlief<br />

normal.<br />

In Experimenten konnte eine<br />

Restpathogenität fiir Nagetiere festgestellt<br />

werden. Wie der Köder auf Menschen<br />

wirkt, konnte nicht in Experimenten


nachgewiesen werden. Dass es trotzdem<br />

zu Schäden kommen kann, zeigen die<br />

Reaktionen der Behörden und der Hersteller.<br />

In einem dreijährigen Zeitraum<br />

nach Auslage von <strong>22</strong> Millionen Impfködern<br />

in Deutschland sind nur <strong>22</strong> menschliche<br />

Berührungen gemeldet worden. Es<br />

wurde allerdings festgehalten, dass die<br />

Dunkelziffer erheblich höher liegt. 71 Oftmals<br />

wird den Anwohnern nicht einmal<br />

mitgeteilt, dass wieder Köder ausgelegt<br />

worden sind. So geschehen im Sommer<br />

2004 im Taunus. Erst auf mehrmaliges<br />

Drängen einer besorgten Mutter wurde in<br />

der Zeitung eine Warnung veröffentlicht,<br />

obwohl die ganze Gegend ein hoch frequentiertes<br />

W an der- und Erholungsgebiet<br />

ist.<br />

Der Hersteller und die Behörden warnen<br />

vor dem Anfassen des Fuchsköders.<br />

Sollte es dennoch zu einem Kontakt gekommen<br />

sein, werden dringend Tollwutimpfungen<br />

empfohlen. Wir empfehlen<br />

die Hände gründlich zu waschen und<br />

nach alWilligen Wunden Ausschau zu<br />

halten und diese gegebenenfalls entsprechend<br />

zu reinigen bzw. zu behandeln.<br />

Auf eine Impfung kann getrost verzichtet<br />

werden. So seltsam es klingt, aber es<br />

kommt immer wieder vor, dass Menschen<br />

die Impfköder essen! Die Firma Chiron<br />

Bebring erhält mindestens einmal pro<br />

Sommer einen Hilferuf eines Arztes, der<br />

mit einem solchen Patienten hilflos in der<br />

Praxis sitzt. 12 Den Herstellern ist aufgefallen,<br />

dass vor allem Jäger versuchen,<br />

ihren Hund mittels eines Impfköders<br />

"gratis" gegen die Tollwut zu impfen.<br />

Dass dies nicht in ihrem Sinne sein kann,<br />

dürfte jedermann klar sein. Auf diese<br />

Weise verdient die Pharmaindustrie<br />

nichts an Tollwutimpfungen fiir Hunde.<br />

Deshalb wurde ein Hinweis ausgegeben,<br />

dass der Impfstoff nur bei Füchsen wirke,<br />

aber nicht bei Hunden. Warum das so<br />

Tollwut<br />

sein soll, ist nicht verständlich und wird<br />

auch nicht weiter erklärt. Wie gut diese<br />

Fuchsköder vor Tollwut schützen, verdeutlicht<br />

nachfolgendes Vorkommnis: In<br />

Baden-Württemberg ist im Dezember<br />

2004 erstmals seit 1996 wieder ein Fuchs<br />

mit Tollwut erschossen worden, obwohl<br />

seit Jahren in dieser Gegend die Füchse<br />

zweimal jährlich mit Impfl


falle handeln, die sich in einer Enzephalitis<br />

zeigen und für die man eine Erklärung<br />

benötigt?<br />

4. Warum scheiden Fledermäuse angeblich<br />

Tollwutviren mit dem Kot aus<br />

und können so die Krankheit übertragen,<br />

aber der Hund und der Fuchs nicht? 7_ 9<br />

Eine Übertragung mit dem Kot ist, wenn<br />

man den Weg eines Tollwutvirus durch<br />

einen Organismus verstanden hat, absolut<br />

nicht möglich.<br />

5. Wie kommen fruchtfressende Fledermäuse<br />

in Australien zum Tollwutvirus?<br />

80 Da sie sich ausschliesslich von<br />

Früchten ernähren und Pflanzen sicherlich<br />

keine Tollwutüberträger sind, können<br />

diese Tiere auch keine Tollwutviren in<br />

sich tragen.<br />

6. Warum sind Fuchsköder nur bei<br />

Füchsen wirksam, aber nicht bei Tieren<br />

gleicher Körpergrösse wie z.B. Waschbären,<br />

Hunden und Stinktieren? !'.!. Hier<br />

möchte der Hersteller vermutlich zu beweisen<br />

versuchen, dass die rückläufige<br />

Tollwut bei Wildtieren durch die Fuchsköder<br />

verursacht worden ist, aber die<br />

Tierbesitzer trotzdem zur Impfung in der<br />

Tierarztpraxis erscheinen sollen.<br />

7. Warum "schützt" die Tollwutimpfung<br />

angeblich auch dann noch, wenn sie<br />

erst nach einem Tierbiss verabreicht<br />

wird? 82 Dies ist bei keiner anderen Impfung<br />

der Fall.<br />

8. Warum erkrankt nicht jeder nach<br />

dem Biss eines tollwütigen Tieres an<br />

Tollwut? Wenn Tollwut wirklich so gefahrlich<br />

ist, wie uns berichtet wird, dann<br />

müssten weit mehr als fiinf Prozent der<br />

Infizierten auch erkranken.<br />

9. Warum gibt es kein einheitliches<br />

Krankheitsbild bei den Tollwuterkrankten?<br />

Jede Beschreibung klingt anders und<br />

in der medizinischen Literatur wird festgehalten,<br />

dass die Krankheit sich in einer<br />

grossen Bandbreite zeigt. Hier entstehen<br />

Tollwut<br />

Zweifel, ob es sich tatsächlich um eine<br />

eigenständige Krankheit handelt oder ob<br />

verschiedene Krankheitszeichen unter<br />

dem OberbegriffTollwut laufen.<br />

10. Warum ist es bei Tieren generell<br />

verboten, eine postexpositionelle Tollwutimpfung,<br />

d.h. nach einem Tierbiss, zu<br />

verabreichen, beim Menschen hingegen<br />

wird es zwingend angeraten? "' 1 Vermutlich<br />

weiss man, dass man damit diesem<br />

Tier die Tollwut erst einimpfen würde,<br />

deshalb ist es auch verboten.<br />

Das, was wir als Tollwut beim Menschen<br />

ansehen, sind verschiedene Formen<br />

von Enzephalitis, oder noch schlimmer:<br />

Als Behandlung eines Tierbisses wird<br />

eine Tollwutimpfung empfohlen, die<br />

dann als Reaktion eine Enzephalitis hervorruft.<br />

In diesem Fall handelt es sich<br />

nicht um eine Tollwuterkrankung, sondern<br />

um eine durch die Impfung ausgelöste<br />

Krankheit. Oder, um die unwiderstehliche<br />

Logik von Dr. Zoebl zu zitieren:<br />

"Impfen ist der Versuch, jemand vor dem<br />

zu schützen, womit er durch den Impfstoff<br />

erstmals in Kontakt kommt." 9::1:<br />

0<br />

Die Autorin ist in der Redaktion erreichbar<br />

1<br />

Winkle St., Kulturgeschichte der Seuchen, Komet<br />

Verlag 1997<br />

2<br />

Caelinus Aurelianus, De mm·bis acutis et chronics,<br />

lib lll. cap. 15<br />

3<br />

Aristoteles, De historia animalium, Buch Vlll,<br />

Kap. <strong>22</strong><br />

4<br />

Galenos von Pergamon, De theracia ad Pis., Kap.<br />

16, s. 277<br />

5 Plinius d.Ä., Naturalis historia lib. XXVIII, cap. 4<br />

6 Plinius d.Ä., Naturalis historia 1ib. XXVIII, cap. 4<br />

7 Columnella, De re rustica, Buch VII, Kap. 12<br />

8 Geison G., The private Science ofLouis Pasteur,<br />

Princeton University Press, 1995<br />

9 Schmitt H., Impfungen 2000, ecomed, Seite 144<br />

10 Hume E.D., Pasteur exposed, 5. Auflage, 1989,<br />

Bookreal Australia<br />

11 Lutaud Dr.,Etudes sur Ia Rage, S. 245f<br />

AEGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005 33


Tollwut<br />

12 Hume E.D., Pasteur exposed, 5. Auflage, 1989,<br />

Bookreal Australia<br />

13 Tillard, Pasteur and Rabies, British Union for the<br />

Abolition ofVivisection, 47 Whitehall, London<br />

14 Dolan T.M., Rabies and Hydrophobia, Seite 155<br />

15 Dolan T.M., Rabies and Hydrophobia, Seite 155<br />

16 Boucher H. Dr., Anti-Rabic Inoculations: Their<br />

Deadly Effects, London<br />

17 Hume E.D., Pasteur exposed, 5. Auflage, 1989,<br />

Bookreal Australia<br />

18 Daily Mai!, 18. Oktober 1920<br />

19 DailyMail, 14. Januar 1921<br />

20 Hume E.D., Pasteur exposed, 5. Auflage, 1989,<br />

Bookreal Australia<br />

21 Schmitt HJ, Schutzimpfungen 2003, infomed<br />

Verlag<br />

<strong>22</strong> Hofmann F., Handbuch der Infektionskrankbei<br />

ten, 2. Auflage, ecomed Verlag<br />

23 Lienhard A., Impfen, ein Ratgeber, Almacta<br />

Verlag, 1998<br />

24 Epidemiologisches Bulletin, RKI, 21. Januar 2005<br />

25 CDC, MMWR 2004; 53:1171-1173<br />

26 Baer MG et al, Virology, 2"' Ed., New Y ork,<br />

Raven Press, 1990, 883-930<br />

27 Hofmann F., Handbuch der Infektionskrankheten,<br />

2. Auflage, ecomed Verlag<br />

28 MMWR 45:353-356, 1996<br />

29 Krebs JW, et al, J Am Vet Med Assoc 209:2031-<br />

2044, 1996<br />

30 Warrel MJ, Lancet 346:65-66, 1995<br />

31 Schmitt HJ, Schutzimpfungen 2003, infomed<br />

Verlag<br />

32 Ärzte Zeitung <strong>22</strong>.2.2005<br />

33 Ärzte-Woche, 7. Mai 2003<br />

34 Spiess H., Impfkompendium, 5. Auflage, Thieme<br />

Verlag, 1999<br />

35<br />

Quast U., Ley S., Schutzimpfungen im Dialog,<br />

Kilian Verlag, 3. Aufl. 1999<br />

36<br />

Ärzte Krone 9/2004<br />

37<br />

Ärzte Krone 9/2004<br />

38<br />

Epidemiologisches Bulletin RKI, Nr. 26, 27. Juni<br />

2003<br />

39 RKI Ratgeber Infektionskrankheiten, Merkblätter<br />

ftir Ärzte, Stand Februar 2005<br />

40 Epidemiologisches Bulletin RKI, Nr. 26, 27. Juni<br />

2003<br />

41 BAG, Supplementum X: Ordner<br />

"Infektionskrankheiten", Stand Juli 2004<br />

42 Müller WW, Rabies Bulletin Europe 2000;<br />

4: 11-9<br />

43 Gildemeister H., in: Herrlich A., Handbuch der<br />

Schutzimpfungen, Springer I 965, S. 617<br />

44 Dittmann S., Atypische Verläufe nach<br />

Schutzimpfungen, Leipzig 1981, Barth Verlag<br />

45 Wilson G., The hazards ofimmunisation,<br />

The Athlone Press, London 1967<br />

34 AleGIS IMPULS <strong>22</strong> /2005<br />

46 Wilson G., The hazards of immunisation,<br />

The Athlone Press, London 1967<br />

47 Kissling RE., Proc Soc Exp Bio! 98: <strong>22</strong>3-<strong>22</strong>5,<br />

1958<br />

48 Fenje P., Can J Microhio16: 605-610, 1960<br />

49 Cadoz M., et al, Lancet 339: 1429-1432, 1992<br />

5° Cadoz M., et al, International Rabies Meeting,<br />

Institut Pasteur, Paris, March 13-14, 1997<br />

51 BAG, Supplementum X: Ordner<br />

"Infektionskrankheiten", Stand Juli 2004<br />

52 Plotkin S., Koprowski H., Vaccines, Saunders<br />

Press, 3rd Ed., 1999<br />

53 Plotkin S., Koprowski H., Vaccines, Saunders<br />

Press, 3rd Ed., 1999<br />

54 Plotkin S., Koprowski H., Vaccines, Saunders<br />

Press, 3rd Ed., I 999<br />

55<br />

Ärzte Zeitung Nr. 101, 3.7.1998, Seite I<br />

56 Hofmann, Tiller, Praktische Infektiologie, ecomed, 2.<br />

Auflage, 2001<br />

57<br />

CDC, MMWR 32:494-495, 1983<br />

58<br />

Beipackzettel von Rabipur, Chiren Behring, Stand Januar<br />

2004<br />

59 Hofmann F., Handbuch der Infektionskrankheiten, 2.<br />

Auflage, ecomed Verlag<br />

60<br />

Medical Tribune, Nr. 33/34,20.8.1993<br />

61<br />

Boe E. et al, Scand J Irrfeet Dis 1980, 12:231-232<br />

62<br />

Bernhard W. et al., JAMA 1982,248:3136-3138<br />

63<br />

Knittel T et al, Lancet 1989, 1:1334-1335<br />

64<br />

Schnurreoberger P., JAMA 1984, 251:2194-2195<br />

65<br />

Tornatore CS et al, Lancet, 1990,335:1346-1347<br />

66<br />

Ehrengut W., Erfahrungen eines Gutachters über Impfschäden<br />

in der BRD von 1955-2004, BoD, 2004<br />

67<br />

NZZ 15.4.2004<br />

68<br />

CNN, 3. April2004, 18:55 GMT<br />

69<br />

Epidemiologisches Bulletin RKI, Nr. 7, 18.2.2005 sowie<br />

Nr. 8, 25.2.2005<br />

70<br />

Ärzte Zeitung, Ausgaben vom 18., 21. und 24.2.2005<br />

71<br />

Ad Vos, ImpfDialog 3/2004<br />

72<br />

Quast U., 100 und mehr knifflige Impffi'agen, 3. Auflage,<br />

Hippakrates 1990<br />

73 NZZ, 8.Dezember 2004<br />

74 Quast U., lmpfi·eaktionen, Hippakrates Verlag, 1993<br />

75 Dillmann S., Atypische Verläufe nach Schutzimpfungen,<br />

Leipzig 1981, Barth Verlag<br />

76 Plotkin S., Koprowski H., Vaccines, Saunders Press, 3rd<br />

Ed., 1999<br />

77<br />

Schmitt HJ, Schutzimpfungen 2003, infomed Verlag<br />

78<br />

Schriftenreihe des Bundesministeriums flir Gesundheit,<br />

Band 8, Tollwut, Wien, 4. Aufl. !985<br />

79<br />

Hofmann F., Handbuch der Infektionskrankheiten, 2.<br />

Auflage, ecomed Verlag<br />

80<br />

Spiess H., lmpfkompendium, 5. Auflage, Thieme Verlag,<br />

1999<br />

81 Spiess H., Impfkompendium, 5. Auflage, Thieme Verlag,<br />

1999<br />

82 Schmitt HJ, Schutzimpfungen 2003, infomed Verlag<br />

83 Selbitz H.J., Moos M., Tierärztliche Impfj:>raxis, Enke<br />

Verlag 2. Auflage, 2003<br />

84 Zoebl A., Lesen Sie dieses Buch bevor Sie Impfling,<br />

AEGJS Schweiz, 2005


Klaus Feißner<br />

Der Genmais<br />

und das grosse Rindersterben<br />

Gefahr Gentechnik<br />

"Heute ist ein historischer Tag", sagt Gottfried Glöckner mit tieftrauriger<br />

Stimme. "Heute" ist der 13. Dezember 2004, es ist kalt und unfreundlich in<br />

Wölfersheim im deutschen Bundesland Hessen, wo Glöckner seine Landwirtschaft<br />

betreibt. "Heute" setzt er bedrückt fort, "lasse ich meine letzten<br />

Milchkühe abholen. Dann steht der Stall leer. " Derselbe Stall, der vor vier<br />

Jahren mit 70 Rindern noch prall gefüllt war, von demselben Bauern, der<br />

immer akribisch genau darauf geachtet hatte, dass alles wie am Schnürchen<br />

klappt, soll auf einmal keine Nutztiere mehr beherbergen? Was ist passiert?<br />

" Was sich hier abgespielt hat, kann sich keiner vorstellen - ich konnte das<br />

auch nicht.<br />

Das ist eine Bombe, die hier eingeschlagen<br />

hat", erzählt er, als hätte er gerade<br />

einen Krimi mit einem unheimlichen<br />

Ausgang gesehen. Hat er auch, nur dass<br />

sich dieser Krimi über vier Jahre hinweg<br />

auf seinem Hof abspielte und von einem<br />

Drehbuchautor kaum hätte dramatischer<br />

inszeniert werden können.<br />

Den Grundstein fiir die Geschehnisse<br />

hatte Glöckner bereits im Jahre 1994 gelegt:<br />

Der technikbegeisterte Diplom­<br />

Landwirt, der beständig nach neuen Wegen<br />

Ausschau hielt, seinen Hof noch<br />

witischaftlicher zu fiihren, wandte sich<br />

der Gentechnik zu. Damit zählte er zu<br />

den ersten "Gentechnik-Bauern"<br />

Deutschlands und des gesamten deutschsprachigen<br />

Raums. Bis 1996 stellte er<br />

Anträge fiir die Aussaat von herbizidresistentem<br />

Genraps und Genmais und legte<br />

- zusammen mit dem Pflanzenschutz-<br />

und Gensaatunternehmen AgrEvo - kleine<br />

Versuchsparzellen mit einigen hundert<br />

Quadratmetem an. Aus den insgesamt<br />

drei Aussaaten konnten jedoch keine<br />

brauchbaren Ergebnisse erzielt werden,<br />

weil Versuchsgegner einmal das Aufkommen<br />

von Genraps durch ein Spritzmittel<br />

verhindert und die anderen Male<br />

den Genmais entweder abgeschnitten<br />

oder ausgerupft hatten.<br />

1997 erteilte die EU-Kommission die<br />

Genehmigung fiir das Inverkehrbringen<br />

des Bt-176 Genmaises, wodurch dieser<br />

angebaut und an die Tiere verflittert werden<br />

durfte. Glöckner las alle ihm zugänglichen<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

und erfuhr, dass die gentechnisch<br />

veränderten Pflanzen von den Zulassungsbehörden<br />

als "substanziell äquivalent"<br />

- also von den Inhaltsstoffen her<br />

gleichwertig zu den jeweils gleichen kon-<br />

AIWIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005 35


Gefahr Gentechnik<br />

ventionellen Sorten -eingestuft wurden.<br />

Also könne er unbesorgt sein, dachte sich<br />

Glöckner. Der Startschuss für den<br />

"richtigen" Anbau genmanipulierter<br />

Pflanzen war gefallen: "Die Neugierde<br />

dieser Technologie gegenüber war da, ich<br />

war aufgeschlossen dafür und wollte wissen,<br />

was passiert." Ab nun sollte er den<br />

Bt-176 Genmais von Novartis - nach<br />

der Fusion deren Agrosparte mit der<br />

Agrospmie von Zeneca hieß das Unternehmen<br />

ab dem Jahr 2000 Syngentafreisetzen.<br />

Die Maispflanze produziert<br />

das Toxin des Bacillus thuringiensis, das<br />

zur Bekämpfung des Maiszünslers, eines<br />

Schädlings, dienen soll.<br />

Zufriedenheit zu Beginn<br />

Gleichzeitig mit dem ersten Anbau<br />

kündigte Glöckner damals auch öffentlich<br />

an, etwaige neue Erkenntnisse - in welche<br />

Richtung sie auch gehen würden -<br />

bekanntzugeben. "Interessanterweise<br />

haben sich die Gegner<br />

für den großflächigen<br />

Anbau ab<br />

1997 überhaupt<br />

nicht interessiert<br />

und ließen mich in<br />

Ruhe arbeiten",<br />

wundert sich der<br />

Bauer über das<br />

damals plötzliche<br />

verschwundene<br />

Interesse der Gentechnikgegner<br />

für<br />

seine Felder noch<br />

1mmer.<br />

0,5 Hektar<br />

Genmais baute<br />

Glöckner in diesem<br />

Jahr an, steigerte<br />

1998 bereits auf<br />

fünf Hektar<br />

brachte 1m<br />

und<br />

Jahr<br />

Gottfried Glöckner<br />

Landwirt aus Wölfersheim, Hessen<br />

36 AleGIS IMPULS <strong>22</strong>/2005<br />

2000 bereits auf seiner gesamten Maisanbaufläche<br />

von rund zehn Hektar genmanipulierte<br />

Saat aus - denn er war mit den<br />

äußerlich sichtbaren Eigenschaften des<br />

Genmaises zufrieden: "Die Pflanzen sind<br />

so gleichmäßig gestanden wie die Soldaten,<br />

sahen aus wie hingestellt, sind einheitlich<br />

abgereift und es gab keine Ernteausfalle<br />

durch den Maiszünsler.<br />

Ich als Praktiker war fasziniert, einen<br />

hohen Ertrag und vom Anblick her gesunde<br />

Pflanzen zu haben." Unterschiedlicher<br />

Wuchs, abknickende Pflanzen,<br />

Schädlingsbefall durch den Maiszünsler<br />

und zu unterschiedlichen Zeitpunkten reif<br />

werdende Maiskolben schienen der Vergangenheit<br />

anzugehören.<br />

"Die Versprechen sind eingetreten,<br />

die Pflanzen sind in Ordnung", dachte<br />

sich Glöckner und schloss daraus, dass<br />

die (Gen-)Technik funktioniert. Doch<br />

damit nicht genug: Als die Analyseergebmsse<br />

der Futtermitteluntersuchungen 15<br />

bis 20 Prozent höhe­<br />

re Proteingehalte<br />

im Genmais aufwiesen<br />

als in der<br />

ansonsten gleichen<br />

konventionellen<br />

Maissorte Pactol,<br />

freute sich der Hesse<br />

zusätzlich über<br />

"einen, vom Gensaat-Hersteller<br />

gar<br />

nicht angekündigten<br />

positiven Nebeneffekt<br />

für die<br />

gesamte Futtermittelqualität<br />

von Silomais".<br />

Der höhere<br />

Eiweißgehalt im<br />

Genmais sollte die<br />

Milchleistung der<br />

Kühe steigern bzw.<br />

es möglich machen,


den Zukauf von eiweißhaitigern Sojaschrot<br />

zu reduzieren. Glöckner rechnete<br />

den hohen Eiweißgehalt des Genmaises<br />

in die Futtermittelration hinein, stellte<br />

aber fest, dass dieser nicht plangemäß in<br />

Milchleistung umgesetzt wurde: "Das<br />

war das erste Mal, dass etwas anders<br />

passiert ist, als ich dachte", schildert er<br />

die ersten Unregelmäßigkeiten. Als Reaktion<br />

darauf kaufte er mehr Sojaschrot zu,<br />

woraufbin die Kühe wieder mehr Milch<br />

gaben.<br />

Im Herbst 2000 konnte sich der Landwirt<br />

über sehr gute Ernteerträge auf seinen<br />

Feldern freuen. Die Lager waren mit<br />

Silomais - hier wird die gesamte Maispflanze<br />

inklusive Blätter und Stängel<br />

verflittert - von acht Hektar Anbaufläche<br />

voll, sodass Glöckner den auf den<br />

restlichen zwei Hektar stehenden Genmais<br />

ausreifen ließ und einen guten Monat<br />

später als Körnermais erntete. Am<br />

18.12. desselben Jahres führte er mit seinem<br />

Futtermittelberater eine neue Rationsberechnung<br />

unter Berücksichtigung<br />

des Körnermaises durch und begann, mit<br />

dem Jahreswechsel diese neue Ration zu<br />

verfüttern.<br />

Das Jahr 2001 war nur wenige Tage<br />

alt, als die Ereignisse begannen, ihren<br />

unglaublichen Lauf zu nehmen: Seit<br />

lmapp zweieinhalb Jahren hatte Glöckner<br />

bis zu diesem Zeitpunkt seinen Kühen<br />

genmanipulierten Mais "in entsprechenden<br />

Mengen" verfüttert - mit Ausnahme<br />

der mangelhaften Eiweißumsetzung ohne<br />

nennenswerte Probleme. Plötzlich bekamen<br />

seine Kühe einen klebrig-grauweißen<br />

Durchfall. Glöckner dachte an<br />

eine zu hohe Eiweißmenge im Futter,<br />

reduzierte den Sojaanteil und fügte Heu<br />

hinzu. Doch der Zustand der Kühe besserte<br />

sich nicht. Im Gegenteil, wie der<br />

Landwirt schildert:<br />

"Es kam zu Wasseransammlungen in<br />

Gefahr Gentechnik<br />

den Gelenken, zu Ödemen in den Eutern,<br />

Blutgefäße erweiterten sich und bei einzelnen<br />

Tieren platzten Adern. So kam<br />

gehäuft Blut in die Milch, was mitten in<br />

der Laktation sonst nicht passiert. Tiere<br />

hatten Nierenbeckenentzündungen und<br />

Blut im Harn.<br />

Es gesellten sich unerklärliche, seltene<br />

Krankheitserscheinungen hinzu, wie in<br />

einem Fall Schwanzwurzellähmungen,<br />

wobei der Schwanz auch nicht zum Urinieren<br />

oder Koten gehoben werden konnte.<br />

Bei anderen Tieren war die Euterhaut<br />

spröde und rissig, sie konnten ihre Haut<br />

selbst nicht mehr fetten und sie schälte<br />

sich. Manche Kühe riegelten ihre Milchleistung<br />

bei 20 Litern plötzlich ab und<br />

gaben keinen Tropfen mehr. Jedes Tier<br />

hat anders reagiert, mit der Botschaft:<br />

Etwas stimmt nicht, hilf mir."<br />

Doch er konnte nicht helfen, denn er<br />

war ebenso ratlos wie sein Tierarzt, die<br />

beide "so etwas noch nie erlebt hatten".<br />

Im März 2001 entschloss sich Glöckner,<br />

das Soja ganz abzusetzen - mit überraschender<br />

Wirkung: "Die Kühe gaben auf<br />

einmal Milch wie verrückt und wir wussten<br />

nicht warum."<br />

Missgeburten und tote Kühe<br />

Das Ganze steigerte sich weiter. Es<br />

kam zu den ersten Missbildungen bei<br />

Kälbern - eines kam beispielsweise mit<br />

einem blutgefüllten Ansatz im Schulterbereich<br />

zur Welt- und zu Missbildungen<br />

am Euter der Färsen, das sind die<br />

Jungrinder, die noch keine Milch geben.<br />

Alle Tiere wurden im Allgemeinen noch<br />

anfälliger gegen Krankheiten. "Wir haben<br />

den Stall in einen Klinikbetrieb umgewandelt<br />

und die Kühe an Infusionen angehängt,<br />

um den Betrieb aufrecht zu erhalten."<br />

Schließlich starben die ersten<br />

Tiere. Zwischen Mai und August 2001<br />

waren es insgesamt fünf Stück: "Die Kü-<br />

AIOG!S IMPULS <strong>22</strong> I 2005 3 7


Gefahr Gentechnik<br />

F alsehe Versprechungen:<br />

Syngenta habe mit der Zeit immer weniger wie ein<br />

ehrlicher, gerader Geschäftspartner gehandelt,<br />

sondern "gemauert, dass es unglaublich war'',<br />

erklärt Glöckner:<br />

he liefen von der Weide in den Stall und<br />

verendeten in der Box. Sie haben nicht<br />

gekämpft oder sich aufgelehnt, sondern<br />

sind einfach eingeschlafen. Was mich am<br />

meisten stutzig gemacht hat, war der Umstand,<br />

dass sie zu dieser Zeit Bedingungen<br />

vorfanden, die ihnen normalerweise<br />

am meisten behagen: Sie konnten sich auf<br />

der Weide frei bewegen, fraßen frisches<br />

Gras und waren an der frischen Luft und<br />

an der Sonne", schildert Glöckner.<br />

Die Erklärung fur deren Tod sollte er<br />

erst später finden. Eine schnelle - wenn<br />

auch unbefriedigende - Antwort sei<br />

hingegen von den Beratern des Gentechnikunternehmens<br />

Syngenta gekommen:<br />

"Sie sagten, dass ich die Tiere falsch gefuttert<br />

habe", erzählt der Bauer und gesteht<br />

mit seinem heutigen Wissen auch<br />

ein, dass sie damit nicht Unrecht hatten:<br />

"Ich konnte mit den zur Verfügung stehenden,<br />

zum Teil toxischen Futtetmitteln<br />

mit einem veränderten Aminosäuregehalt<br />

gar nicht so füttern, wie ich es in der Ausbildung<br />

gelernt hatte."<br />

Ebenfalls im Spätsommer ging die<br />

durchschnittliche Milchleistung pro Kuh<br />

38 AleGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

merklich zurück und es trat em neues,<br />

unerklärliches Phänomen zutage, wie<br />

Glöckner anhand seiner akribisch genauen<br />

Aufzeichnungen zeigt: Der Eiweißgehalt<br />

in der Milch wurde auf einmal höher<br />

als der Fettgehalt, "was normalerweiseauch<br />

wenn man will - so gut wie unmöglich<br />

zu schaffen ist." Glöckner sieht<br />

darin ein weiteres, klares Indiz für eine<br />

Stoffwechselstörung.<br />

Doch mit den Kühen ging es weiter<br />

bergab: "Im Spätherbst 2001 sah die Herde<br />

'zum Kotzen' aus. Das Fell der Tiere<br />

war struppig und sie waren so entstellt,<br />

dass die herbeigerufenen Leute vom<br />

Zuchtverband entsetzt waren", erinnert<br />

sich Glöckner. Es sei ein nie zuvor gesehener<br />

Film abgelaufen: "Die Tiere waren<br />

nicht zu füttern, denn sie konnten die<br />

Zellulose vom Stroh nicht aufschließen<br />

- sie hatten immer wieder massive<br />

Durchfallerscheinungen, das Stroh wurde<br />

nicht wiedergekäut, sondern kam hinten<br />

im gleichen Zustand heraus wie sie es<br />

gefressen hatten. Es war ein Wahnsinn.<br />

Wenn im Reaktor Kuh einmal kein Stoffwechsel<br />

mehr stattfindet, dann heißt das<br />

viel."<br />

Im Februar 2002 erhielt Glöckner von<br />

einem herbeigerufenen Umweltrechtier<br />

den Rat, den Silomais nicht mehr zu verfüttern<br />

- den Körnermais hatte er schon<br />

im Juni 2001 abgesetzt. "Ich wäre nie auf<br />

diese Idee gekommen", gibt der geschädigte<br />

Bauer zu und verdeutlicht damit,<br />

wie wenig er bis dahin den Genmais als<br />

Auslöser der Probleme vermutet hatte.<br />

"Nach dem Absetzen der Maissilage ging<br />

es den Tieren etwas besser. Sie sahen<br />

besser aus, auch die Milchleistung stieg<br />

wieder an", spricht Glöckner von einem<br />

weiteren deutlichen Zeichen seiner Tiere<br />

im Zusammenhang mit der Fütterung.<br />

Im April desselben Jahres ließ er amtliche<br />

Proben vom noch vorhandenen Si-


Iomais der Ernte 2000 sowie vom Silomais,<br />

Körnermais und der Grassilage des<br />

Jahres 2001 ziehen und die Maisproben<br />

auf Gehalt an Bt-Toxinen untersuchen.<br />

Danach informierte er das Robert-Koch­<br />

Institut, das fiir die Zulassungen von gentechnisch<br />

veränderten Organismen in<br />

Deutschland zuständig ist, dass es sich<br />

um eine Schadensvermutung nach § 34<br />

Gentechnikgesetz handle. "Zum damaligen<br />

Zeitpunkt konnte ich aufgrund zahlreicher<br />

Recherchen und routinemäßiger<br />

Futtermittelproben alle anderen Gründe<br />

wie Schäden durch Futtermittel oder Futtermittelzusammensetzung<br />

ausschließen",<br />

sagt Glöckner.<br />

Futtermitteluntersuchungen<br />

Am 16. April 2002 erfolgte die wohl<br />

wichtigste Probenahme von Futtermitteln,<br />

um anschließend im Labor die Ursache<br />

der Geschehnisse zu ergründen. Ernst<br />

Dieter Eberhard, öffentlich bestellter und<br />

vereidigter Sachverständiger vom Hessischen<br />

Landesamt fiir Regionalentwicklung<br />

und Landwirtschaft, zog im Beisein<br />

des Syngenta-Mitarbeiters Thoralf Küchler<br />

sowie im Beisein von Gottfi·ied<br />

Glöckner Proben von der Maissilage<br />

2000 und 2001, vom Körnermais 2000<br />

und von der Grassilage 2001. Diese Proben<br />

wurden - zum Teil auch zu späteren<br />

Zeitpunkten - an mehrere Labors in<br />

Deutschland und den USA verschickt.<br />

Zahlreiche interessante Erkenntnisse wurden<br />

daraus gewonnen:<br />

Das Clostridien Center der Universität<br />

Göttingen stellte am 3.5.2002 fest: "In<br />

keiner Probe konnte Clostridium botulinum<br />

festgestellt werden. Auch eine zusätzliche<br />

längerfristige Bebrütung brachte<br />

kein positives Ergebnis." Clostridium<br />

botulinum, ein anaerober Keim im Silagefutter,<br />

ist der Erreger der Botulismus­<br />

Krankheit, die Tiere innerhalb kurzer Zeit<br />

Gefahr Gentechnik<br />

töten kann. Immer wieder, auch in den<br />

darauffolgenden Jahren, wurde Glöckner<br />

beschuldigt, schlampig oder falsch gehandelt<br />

zu haben - und so etwa durch<br />

Vorhandensein von Clostridium botulinum<br />

selbst schuld an der Misere gewesen<br />

zu sein. Der offizielle Laborbefund der<br />

Uni Göttingen spricht jedoch eine andere<br />

Sprache.<br />

Das Institut fiir Lebensmitteltechnologie<br />

an der Uni Hohenheim fand keine<br />

Laktat-abbauenden Clostridien in der<br />

Maissilage und folgetie daraus, dass "es<br />

bei den Maissilagen zu keiner Vermehrung<br />

von Listeria monocytogenes gekommen<br />

ist". Für die Grassilage lautete der<br />

Befund ähnlich. Die Krankheit Listerose<br />

wird durch dieses Listeria-monocytogenes-Bakterium<br />

ausgelöst, das in einer<br />

minderwertigen, nicht vollständig vergorenen<br />

Silage vorkommen kann. Durch<br />

diesen Befund war auch Listeriose als<br />

Grund für das Rindersterben auszuschließen.<br />

An der Landwirtschaftlichen Untersuchungs-<br />

und Forschungsanstalt in Kiel<br />

(LUF A) wurden die Futtermittel auf ihre<br />

Zusammensetzung der Inhaltsstoffe - von<br />

Wasser über Protein und Stärke bis hin zu<br />

Mineralstoffen und Mykotoxinen - untersucht.<br />

Mit den im Prüfbericht vom 2. Mai<br />

enthaltenen Daten hatte Glöckner die<br />

Gewissheit, "dass das Mischleistungsfutter<br />

in Ordnung war".<br />

Ein ganz wichtiges Ergebnis erhielt<br />

der Landwirtschaftsmeister im August<br />

2002 von der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt<br />

in Neustadt an der Weinstraße:<br />

Im Bt-176-Silomais des Jahres 2000<br />

wurden 8,3 Mikrogramm Toxin pro Kilogramm<br />

Frischmasse gefunden. Zuvor<br />

hatte Glöckner schon die Ergebnisse zur<br />

selben Untersuchung vom Syngenta­<br />

Forschungszentrum in Notih Carolina/<br />

USA zugeschickt bekommen: Per E-<br />

AleGIS IMPULS <strong>22</strong>/2005 39


Gefahr Gentechnik<br />

Dr. Hans Theo Jachmann,<br />

der Geschäftsführer von Syngenta Deutschland,<br />

hat mit folgenden Worten Glöckner von der Beschäftigung<br />

mit dem Thema Gentechnik abhalten<br />

wollen: " Kümmere Dich um Deinen Betrieb und<br />

nicht um Dinge, die Du nicht verstehst."<br />

Mai!, ohne Unterschrift hatte die Mitteilung<br />

auf "kein gefundenes Bt-Toxin in<br />

den Futterproben" gelautet. Glöckner<br />

wurde stutzig: "Hier merkten wir erstmals,<br />

dass es in der Analytik zu unterschiedlichen<br />

Ergebnissen kommt."<br />

Falsche Versprechungen<br />

Überhaupt habe Syngenta mit der Zeit<br />

immer weniger wie ein ehrlicher, gerader<br />

Geschäftspartner gehandelt, sondern<br />

"gemauert, dass es unglaublich war",<br />

erklärt Glöckner: "Zuerst hat es geheißen,<br />

dass das Toxin im Siliervorgang abgebaut<br />

wird. Als die von mir in Auftrag gegebenen<br />

Untersuchungen das Gegenteil be-<br />

40 AJWISIMPULS<strong>22</strong>/2005<br />

wiesen, hieß es, das Toxin wird in Sekundenschnelle<br />

im Verdauungstrakt abgebaut<br />

und taucht daher weder im Fleisch noch<br />

anderswo im Tier auf. Letztendlich wurde<br />

es überall nachgewiesen: Im Kot, im<br />

Blutkreislauf und in den Lymphknoten.<br />

Danach übte sich Syngenta in Schweigen."<br />

Der Landwirt gab weitere Proben zur<br />

Analyse in Auftrag: So ließ er von der<br />

Firma Supramol in Rodheim verschiedene<br />

Futterproben auf ihre Aminosäurenmuster<br />

untersuchen. Das Ergebnis vom<br />

26. August 2002 machte ihn nachdenklich:<br />

Im Bt-Körnermais des Jahres 2001<br />

wurde um 19,5 Prozent weniger Aminosäure-<br />

bei gleichem bzw. höherem Proteingellalt<br />

- festgestellt als beim konventionellen<br />

Körnermais. Glöckner sieht<br />

schon allein aufgrund dieses Ergebnisses<br />

dringenden Handlungsbedarf: "Wenn die<br />

gentechnisch veränderten Pflanzen neue<br />

Proteine wie das Protein des Bacillus<br />

thuringiensis haben, die nicht homolog,<br />

also gleichwertig, zu den Aminosäuren<br />

sind, muss die Pflanze neu bewertet werden<br />

- denn wir wissen nichts über die<br />

neuen Eigenschaften der Pflanzen und<br />

deren Auswirkungen auf die Tiere." Als<br />

Konsequenz der neuen Erkenntnisse müsse<br />

dann auch eine neue Futtermitteltabelle<br />

erstellt werden, in der die neuartigen<br />

Pflanzen und die daraus gewonnenen<br />

Futtermittel bewertet werden.<br />

Kein Wohlgefallen hätten diese Untersuchungen<br />

bei Syngenta gefunden,<br />

erzählt Glöckner. Der fiir Deutschland<br />

verantwmiliche Geschäftsfiihrer Hans­<br />

Theo Jachmann habe ihn nämlich mit<br />

folgenden Worten von der Beschäftigung<br />

mit dem Thema abhalten wollen:<br />

"Kümmere Dich um Deinen Betrieb und<br />

nicht um Dinge, die Du nicht verstehst."<br />

Stutzig machte Glöckner auch ein mit<br />

2. 7.2002 datiertes Schreiben von Jach-


mann, in dem dieser auf mehrere von<br />

Glöckner gestellte Fragen zur Entsorgung<br />

der Bt-17 6-Maissilage antwortete. Dabei<br />

wies Jachmann Glöckner auch darauf hin,<br />

"dass die Bt-176-Maissilage nicht auf<br />

Grünland ausgebracht werden sollte".<br />

Und weiter: "Etwaige Wechselwirkungen<br />

mit Stalldung trockenstehender Tiere<br />

können von uns nicht vorausgesehen werden."<br />

- "Warum soll diese Silage nicht<br />

aufs Grünland gebracht werden? Weiß<br />

Syngenta vielleicht mehr als ich?", berichtet<br />

Glöckner über seine damaligen<br />

fragenden Gedanken.<br />

Im Sommer 2002 erhielt der Landwirt<br />

jedoch nicht nur eine Reihe wichtiger<br />

Analysenergebnisse, sondern auch den<br />

nächsten Schlag - wodurch die Aufwärtsentwicklung<br />

am Glöckner'schen<br />

"Weidenhof' jäh gestoppt wurde: Weitere<br />

sieben Tiere verendeten - wieder<br />

nachdem sie auf der Weide waren. "Viele<br />

Kälber bekamen nach der vierten, flinften<br />

Woche einen pechschwarzen Durchfall<br />

und waren so fertig, dass sie ihren Stoffwechsel<br />

nicht von Lab- auf Pansenverdauung<br />

umstellen konnten" schildert er<br />

weitere Vorfalle.<br />

Gifte auf der Weide<br />

Glöckner dämmerte erstmals, dass die<br />

Todesf


Gefahr Gentechnik<br />

Leberschäden führte. Es mussten ungewöhnlich<br />

hohe Kalzium-Gaben - rund<br />

drei Liter pro Kuh - verabreicht werden,<br />

um die Tiere wieder fit zu bekommen."<br />

Glöckner beschreibt aus seiner Sicht<br />

die beiden fatalen Hauptauswirkungen<br />

des Bt-176 Maises: Die Kühe werden<br />

durch die Pflanze belastet. Kreislauflwntamination<br />

über die auf Grünlandflächen<br />

ausgebrachte Gülle, wo das Gift von den<br />

Kühen entweder direkt aufgenommen<br />

wird oder über das silierte Gras oder Heu<br />

gefressen wird. Durch die Ausbringung<br />

der "Bt-Gülle" sei es endgültig zu einem<br />

Giftkreislauf auf seinem Betrieb gekommen.<br />

Glöckner glaubt, jetzt auch den<br />

Grund zu wissen, warum dies bisher von<br />

offizieller Seite so negiert wurde: " Weil<br />

diese Art der Kontamination so teuflisch<br />

ist. "<br />

Schreckliche Bilder<br />

Glöckner hat für seinen Glauben an<br />

die Gentechnik teuer bezahlt. Aufgrund<br />

von Todesfällen, Missbildungen, Milchleistungsverlusten<br />

oder Leber- und Nierenschädigungen<br />

verlor er, von einem<br />

Anfangsviehbestand von 70 Tieren ausgehend,<br />

insgesamt 135 Kühe. Nach einem<br />

vier Jahre lang dauernden Kampf,<br />

bei dem "ich mich jeden Tag beim Aufstehen<br />

fragte, welche neuen, unvorhersehbaren<br />

und unglaublichen Dinge heute<br />

wieder passieren werden", musste er sich<br />

geschlagen geben. Er, der sich seiner<br />

Sache so sicher war.<br />

Der Stall steht nun leer - und das<br />

Erlebte kommt ihm vor wie ein Albtraum.<br />

Vor allem die krankhaften Veränderungen<br />

der Kühe gehen ihm nicht aus<br />

dem Kopf: "Der schlimmste Fall war der<br />

Euterdurchbruch einer Kuh. Ihr ist beim<br />

Aufeutern - also bei der Bildung des<br />

Euters - das Drüsengewebe geplatzt.<br />

Zuerst wurde das Euter fest und prall,<br />

42 AEGIS IMPULS <strong>22</strong>/2005<br />

weil die Milchbildungszellen komplett<br />

zerstört waren. Sie hat keine Milch mehr<br />

gegeben, stattdessen kamen rund zweieinhalb<br />

Liter reines Blut. Drei Wochen später<br />

ist das gesamte Drüsengewebe herausgebrochen."<br />

Glöckner griff zur Kamera,<br />

um diese schrecklichen Szenen zu dokumentieren.<br />

Das gemachte Foto sagt mehr<br />

als 1.000 Worte: Schwälle von Blut und<br />

Fleischklumpen ergießen sich aus dem<br />

Euter der stehenden Kuh auf den Boden.<br />

Die Apokalypse im Rinderstall wird<br />

greifbar. Glöckner ist sich sicher: In diesem<br />

Fall - wie auch in vielen anderen<br />

Krankheits- und Todesfällen - hat das<br />

Toxin des Bacillus thuringiensis ganze<br />

Arbeit geleistet, indem es zuerst auf der<br />

Weide überlebte und dann im Körper der<br />

Kuh enorme Schäden anrichtete.<br />

"Zum Schluss sind die Tiere nur mehr<br />

mit dem Selbsterhalt beschäftigt. Das<br />

Toxin setzt sich im Lymphsystem, im Drüsengewebe<br />

und im Fett ab. Die Alveolen<br />

sind stark beeinflusst und die Milchleistung<br />

wird zum Erliegen gebracht. Das ist<br />

meine Erfahrung. Meine Erfahrung<br />

täuscht mich nicht. Der Euterdurchbruch<br />

zeigt, dass das Ganze auch im Drüsengewebe<br />

angesiedelt ist.<br />

Das Toxin ist im Gastroindestinaltrakt<br />

(Anm.: Verdauungstrakt). Veterinärmediziner<br />

sagen, dass es dort nichts<br />

verloren hat. Das Toxin ist da und wird<br />

irgendwann aktiv. Wann es aktiv wird,<br />

bestimmt das Toxin. Es ist wie eine tickende<br />

Zeitbombe. Die Kühe waren von<br />

der Milchleistung her zum Teil noch gut<br />

drauf und schalteten über Nacht ab -<br />

härten ganz auf Milch zu produzieren.<br />

Die Kuh sagte: 'Es geht nicht mehr. ·Das<br />

Ganze ist unglaublich. "<br />

Begonnen habe es vielfach, indem ein<br />

Viertel des Kuheuters zusammengefallen<br />

sei wie bei einer trockenstehenden Kuh -<br />

einer Kuh, die sich nicht in der Milchpe-


iode befindet. "Dieser Teil des Euters<br />

war weder entzündet oder anderwertig<br />

beeinträchtigt, sondern die Kuh gab einfach<br />

keine Milch mehr", so Glöckner.<br />

Aufgrund seiner Beobachtungen hat der<br />

Bauer folgenden Schluss gezogen: "Die<br />

Aggressivität des Toxins, das die Kühe<br />

auf der Weide aufnehmen, hängt von der<br />

Witterung ab. Das ist ein aktiver Organismus,<br />

der nicht mehr einzufangen ist." Am<br />

verheerendsten sei die Wirkung bei Trockenheit,<br />

Sonnenschein und Temperaturen<br />

von über 20 Grad. "Solange die Kühe<br />

den oberen Teil der Grashalme fraßen,<br />

war alles nicht so schlimm. Aber sobald<br />

sie sich in Richtung Boden näherten, ging<br />

es wieder los.<br />

Überall, wo die · Gülle ausgebracht<br />

wurde, ist die Weide vergiftet - und<br />

wenn das Gras auf der Weide gemäht und<br />

als Silofutter verwendet wurde, war das<br />

Toxin dementsprechend in der Grassilage."<br />

Auf den wenigen Flächen, wo er<br />

keine Gülle ausbrachte, sei dagegen alles<br />

normal, will Glöckner den Zusammenhang<br />

zwischen der kontaminierten Gülle<br />

und dem Rindersterben verdeutlichen.<br />

Auch im Jahre 2003 waren die Probleme<br />

nicht enden wollend. Von den Behörden<br />

war Glöckner ebenso enttäuscht wie von<br />

der Wissenschaft und von Syngenta. Er<br />

hatte viele Erfahrungen gesammelt, sich<br />

sachkundig gemacht und besaß eine Reihe<br />

von Untersuchungsergebnissen und<br />

Dokumentationsmaterial.<br />

Ihm sei es klar gewesen, dass er jetzt<br />

sein 1997 gegebenes Versprechen einlösen<br />

musste, die Öffentlichkeit über die<br />

Vorgänge am Weidenhof zu informieren.<br />

Aber wie? Schließlich wollte er keine<br />

Schlagzeilen fiir Boulevardblätter produzieren,<br />

sondern alles möglichst sachlich<br />

und offen an die Bevölkerung und vor<br />

allem die Bauern - in deren Sinne -<br />

weitergeben. Er habe eine schwere Zeit<br />

Gefahr Gentechnik<br />

mit zahlreichen Anfeindungen vor sich<br />

gesehen, sagt er. "Aber ich musste es tun,<br />

um mir weiter jeden Tag in den Spiegel<br />

schauen und weiter gerade durchs Leben<br />

gehen zu können." Deshalb habe er es<br />

gewagt, dem riesigen Syngenta-Konzern<br />

die Stirn zu bieten. Schließlich sei 2003<br />

mit Manfred Ladwig vom Südwestrundfunk<br />

(SWR) der richtige Mann auf ihn<br />

zugekommen, der sich sehr eingehend<br />

mit der Materie beschäftigt habe, ist<br />

Glöckner froh. Was der Fernsehsendung<br />

im "Report Mainz" vom 8. Dezember<br />

2003 folgte, waren zahlreiche weitere<br />

Medienberichte im In- und Ausland.<br />

"Man muss Konsequenzen ziehen und<br />

aus Fehlern lernen, denn Sicherheit ist<br />

unbezahlbar", fordert Glöckner endlich<br />

eine tiefgehende Risikoforschung in der<br />

Gentechnik Vor allem gehe es um die<br />

Wahrheit: "Es gibt keine andere Chance,<br />

als endlich reinen Wein einzuschenken.<br />

Die Dinge dürfen nicht unter den Tisch<br />

gekehrt werden, sondern müssen klar<br />

beim Namen genannt werden, denn<br />

Heimlichtuerei ist das Schlimmste. "<br />

Durch die Geschehnisse an seinem<br />

Hof werde sich sehr viel ändern, ist sich<br />

der Bauer sicher: So habe er anhand der<br />

in Auftrag gegebenen Aminosäuremessungen<br />

zeigen können, dass die von vornherein<br />

getroffene Annahme der substanziellen<br />

Äquivalenz - also der Gleichwertigkeit<br />

der Inhaltsstoffe von gentechnisch<br />

veränderten und konventionellen<br />

Pflanzen - grob falsch ist. Erst im Dezember<br />

2004 bezog sich die FDP­<br />

Fraktion bei einer "kleinen Anfrage" an<br />

die deutsche Bundesregierung auf Milchproben<br />

Glöckners, die auf eine gentechnische<br />

Verunreinigung der Milch durch<br />

GVO-Futtermittel hinwiesen. Dies hatte<br />

Greenpeace im Juni 2004 publik ge-<br />

AJCGIS IMPULS <strong>22</strong>/2005 43


Gefahr Gentechnik<br />

macht. Der Rechtsstreit mit Müller-Milch<br />

um die Bezeichnung "Gen-Milch", den<br />

Greenpeace zwischenzeitlich gewann,<br />

wurde zum großen Thema in Deutschland.<br />

Versagen von<br />

Wissenschaft und Behörden<br />

Glöckner machte sich auch schlau,<br />

was die Zulassungskriterien dieser Genmaissorte<br />

von Syngenta betrifft - und<br />

fiel einmal mehr aus allen Wolken: "Den<br />

Zulassungsantrag hat das Unternehmen<br />

geschrieben und so ist er auch durchgegangen.<br />

Nie hat jemand gegen die im<br />

Antrag angegebene niedrigste Sicherheitsstufe<br />

(S 1) Einspruch eingelegt. Das<br />

ist für mich einfach nicht nachvollziehbar",<br />

verweist Glöckner auf das, was ihm<br />

auf seinem Hof widerfahren ist. "Wenn<br />

Ungereimtheiten auftreten - wie Untersuchungsergebnisse<br />

mit auffälligen Protein-<br />

oder Aminosäurewerten - muss ich<br />

das hinterfragen. Es wird aber offensichtlich<br />

nicht hinterfragt. Doch in dem Moment,<br />

wo wir alles unter den Tisch kehren,<br />

kommen wir mit der Technologie nie<br />

zu vernünftigen Lösungen", würde sich<br />

der Landwirt ein rasches Eingreifen der<br />

Verantwortlichen wünschen. Doch genau<br />

das Gegenteil sei der Fall: "So bleibt<br />

letztlich alles am Landwirt hängen. Die<br />

Landwirte brauchen aber Sicherheit, denn<br />

sie wollen vernünftige Rohstoffe produzieren."<br />

Weiters stellte er das Fehlen von<br />

Langzeitversuchen fest, was für ihn -<br />

wie auch inzwischen für viele andere -<br />

völlig unverständlich ist: "Bei dieser Risikotechnologie<br />

müsste ich doch ausführliche<br />

Fütterungsversuche machen und<br />

dabei der kleinsten Kleinigkeit nachgehen.<br />

Wenn ich das nicht mache, brauche<br />

ich mich nicht zu wundern, wenn das<br />

jemanden später schädigt. Dann kommt<br />

44 AleGIS IMPULS <strong>22</strong>/2005<br />

die Antwort zeitversetzt und die ist bitter."<br />

Er schlägt vor, dass diese Studien<br />

von jenen bezahlt werden sollen, die mit<br />

einer Risikotechnologie viel Geld verdienen<br />

wollen:<br />

"Die Gentechnikfirmen sollen sich<br />

einen Stall bauen und selbst ausführliche<br />

Fütterungsversuche machen - und nicht,<br />

wenn es wo gekracht hat, wieder heimfahren.<br />

Parallel dazu benötigen wir endlich<br />

von unabhängiger Seite geprüfte<br />

Langzeitstudien, nach deren Beendigung<br />

die Unternehmen noch einmal schauen<br />

müssen, ob sich das Ganze wirklich auszahlt.<br />

Man kann ja von den Landwirten<br />

wohl nicht verlangen, dass sie weiter<br />

derartige Versuche in der Praxis machen<br />

sollen wie ich. "<br />

Jeder müsse endlich Verantwortung<br />

flir seinen Bereich übernehmen. "Doch<br />

wofür übernehmen Wissenschaftler die<br />

Verantwortung?", fragt Glöckner. So<br />

hätten diejenigen Wissenschaftler des<br />

Robert-Koch-Institutes (RKI), die für die<br />

Genehmigung des Bt-176-Maises in<br />

Deutschland verantwortlich waren, einen<br />

Fütterungsversuch über 60 Tage durchgeführt.<br />

Zur Erinnerung: Glöckners Kühe<br />

bekamen nach zweieinhalb Jahren Probleme.<br />

"Die Leute des RKI haben etwas<br />

gemacht, was keine Aussagekraft hatte.<br />

Die Hauptsache war, es zu genehmigen",<br />

resümiert Glöckner.<br />

Doch spätestens als er sich hilfesuchend<br />

an die verschiedensten Stellen<br />

wandte, hätten diese dementsprechend<br />

reagieren müssen, meint Glöckner: "Alles<br />

was Rang und Namen hat, hätte hier erscheinen<br />

müssen. In meinem Betrieb ist<br />

ein wirtschaftlicher Totalschaden entstanden.<br />

Doch ich bin keine Versuchsanstalt,<br />

sondern ein landwirtschaftlicher Betrieb!<br />

Ich bin von den Betreibern und der Wis-


senschaft maßlos enttäuscht, daftir hätte<br />

ich sie nicht gebraucht. So kann man mit<br />

einer Risikotechnologie nicht umgehen.<br />

Es wäre ihre Aufgabe gewesen, sich hier<br />

Informationen abzuholen. Aber bis jetzt<br />

hat die Sache nur wenige interessiert."<br />

Auch die Volksvertreter nimmt der<br />

mutige Landwirt in die Pflicht: "Die Politik<br />

ist gefragt: Wollen wir den Weg der<br />

Gentechnik gehen, wollen wir für unser<br />

Land das Risiko eingehen?" Glöckner<br />

weist darauf hin, dass Syngenta im Juli<br />

und November 2004 die Übersiedelung<br />

der Forschung von Europa in die USA<br />

bekanntgegeben hatte: "Wenn Syngenta<br />

selbst das Risiko nicht will, warum soll es<br />

ein anderer wollen - schließlich hat sie<br />

niemand um den Bt-Mais gebeten." Die<br />

Berichte Glöckners wurden auch vielfach<br />

mit dem Argument abgeschwächt, dass es<br />

doch weltweit zigtausende Bauern gibt,<br />

die ihren Kühen denselben Bt-176-Mais<br />

verfüttetien und dennoch nie vergleichbare<br />

Fälle an die Öffentlichkeit kamen.<br />

Glöclmer nennt eine Reihe von Gründen<br />

für diesen Umstand:<br />

"Zum einen dürfen keine negativen<br />

Erkenntnisse an die Öffentlichkeit gelangen,<br />

nicht einmal im Rahmen der sogenannten<br />

Sicherheitsforschung. Für den<br />

Bauern selbst ist es jedoch sehr schwierig,<br />

die Zusammenhänge nachzuvollziehen.<br />

Ich habe in Zusammenarbeit mit den<br />

Labors dreieinhalb Jahre dafür gebraucht.<br />

Zum anderen dürften derart<br />

eindeutige Erscheinungen erst bei einem<br />

hohen Anteil von Bt-Mais im Futter sowie<br />

bei Kreislaufkontamination auftreten. "<br />

Aus der Geschichte lernen?<br />

Die ebenfalls vielfach geäußerte Meinung,<br />

dass die Genmaissorten MON 810<br />

von Monsanto oder im Bt-11 von Syn-<br />

Gefahr Gentechnik<br />

genta deutlich weniger Bt-Toxin enthalten<br />

als Glöckners ehemalige Sorte Bt-<br />

176, soll überhaupt kein Grund ftir eine<br />

unkritische Haltung sein: "Gebrauchen<br />

können die Tiere das Bt-Gift auch hier<br />

sicher nicht." Er kritisiert, dass aus der<br />

Geschichte offensichtlich nichts gelernt<br />

wurde: "Auch bei der Zulassung des Bt-<br />

11 Maises wurden keine Langzeitstudien<br />

gemacht, sondern es kam zuerst zu Tierversuchen<br />

gleich in der Praxis und jetzt<br />

sollen Menschenversuche folgen - das<br />

kann keine Risikoforschung sein!" Es<br />

wäre höchste Zeit, dass derjenige, der das<br />

alles in Umlauf setzt, auch dafür haftet.<br />

Daher gebe es für Europa nur einen Weg:<br />

"Wir müssen uns intensiv mit der Gentechnologie<br />

beschäftigen, sonst haben wir<br />

keine Argumente, etwa gegen die Vorgangsweise<br />

der USA. Wir müssen ganz<br />

gezielte Forschungen in kleinen Bereichen<br />

machen, die ins Detail gehen." Neu<br />

sein soll die Art und Weise der Präsentation:<br />

"Die Forschungen müssen öffentlich,<br />

für jeden zugänglich und leicht verständlich<br />

publiziert werden", wünscht<br />

sich Glöckner.<br />

Der groß gewachsene Bauer, der seit<br />

24 Jahren Milchvieh hält und vor diesen<br />

dramatischen Ereignissen "nie derartige<br />

Probleme nur annähernd in diesem Umfang"<br />

hatte, schenkt Milch in den Kaffee:<br />

"Das ist keine Milch von uns", sagt er<br />

erklärend. "Das hat es bei mir noch nie<br />

gegeben." Noch vor wenigen Jahren liefen<br />

täglich über 1.500 Liter Milch in die<br />

Tanks, heute bleiben sie trocken. Er sei<br />

schockiert gewesen, als ihm die direkte<br />

Verbindung zwischen dem Zustand der<br />

Kühe und dem Genmais klar geworden<br />

sei, ftihrt er weiter aus. Schließlich habe<br />

er sich auf die Aussagen der Finnen und<br />

Behörden verlassen.<br />

Glöckner stellt sich die Frage nach<br />

dem Verantwortungsbewusstsein der<br />

AEGIS IMPULS <strong>22</strong>/2005 45


Gefahr Gentechnik<br />

Gentechnikfirmen: "Ich verstehe deren<br />

Vorgangsweise nicht. Sobald es gröbere<br />

Schwierigkeiten gab, haben sie mich im<br />

Stich gelassen. Ich bin doch der Kunde<br />

und frage mich nach all meinen Erfahrungen:<br />

Kann das der richtige Partner sein?"<br />

Und weiter: "Ich betreibe nur Selbsterhalt,<br />

wenn ich eine komplette Wiedergutmachung<br />

des Schadens verlange. Was bei<br />

mir passiert ist, waren Feldversuche und<br />

Tierversuche." Bis heute aber warte er<br />

auf eine Entschädigung des Konzerns.<br />

Doch daneben hat Glöckner ein übergeordnetes<br />

Ziel: "Ich will, dass die Gentechnik-Unternehmen<br />

aus der Sache lernen<br />

und weltweit die Konsequenzen daraus<br />

ziehen. Ich mache das für die gesamte<br />

Landwirtschaft, denn jeder müsste sich<br />

damit beschäftigen, auch die landwirtschaftlichen<br />

Interessensvertreter."<br />

Glöckner, der einstige Gentechnik­<br />

Vorreiter, will die Bauern ermutigen, die<br />

Art und Weise der Versprechen der Konzerne<br />

- etwa wenn es um deren Leistungen<br />

geht- kritisch zu betrachten:<br />

"Der Blick der Gentechnik-Industrie<br />

ist immer in die Zukunft gerichtet. Es<br />

heißt immer: " Wir werden den Hunger<br />

besiegen, gesunde Pflanzen entwickeln,<br />

und so weiter". "Die Vertreter dieser<br />

Konzerne leben immer in Visionen. Doch<br />

das lenkt von aktuellen, selbst verursachten<br />

Problemen ab, die jetzt gelöst werden<br />

.. ((<br />

mussen.<br />

Der Stall ist leer, Glöclmer sind die<br />

Spuren des vergeblichen Kampfes für die<br />

Rettung seiner Tiere und die Spuren des<br />

Kampfes gegen Behörden und Syngenta<br />

anzusehen:<br />

"Meine Situation ist elend, ich muss<br />

einen Strich ziehen und neu anfangen. 20<br />

Jahre Zuchtarbeit wurden auf den Lastwagen<br />

gekarrt. Ich habe die vergangenen<br />

Jahre alles probiert und gesehen, dass<br />

ich auf verlorenem Posten stehe. Zum<br />

46 AleGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

Schluss sind die Tiere ein teures Hobby<br />

geworden. Doch das hier ist meine Lebensgrundlage<br />

und das Resultat davon zu<br />

sehen, ist hart - zumal, wenn man immer<br />

meint, man hat alles im Griff Und auf<br />

einmal passiert etwas, nach dem man<br />

plötzlich wie ohne Ruder im Meer treibt. "<br />

Glöckner hat sich ein riesiges Wissen<br />

rund um die Gentechnik aufgebaut, ist<br />

selbst zu einem Experten im deutschsprachigen<br />

Raum geworden. Rund um den<br />

Fall seiner Kühe musste er mühsam Teil<br />

um Teil zusammenfUhren. Jetzt glaubt er,<br />

das Puzzle fast fertig zu haben. Es sei<br />

ihm immer darum gegangen, die Sensibilität<br />

zu schärfen und den Bauern zu helfen.<br />

Jetzt ist sein kleiner Trost, für viele<br />

eine Stütze geworden zu sein und auch<br />

einiges ins Rollen gebracht zu haben.<br />

0<br />

Klaus Feißner<br />

Klaus Feißner ist freier Umwelt- und<br />

Agrarjournalist und kann im <strong>Österreich</strong>ischen<br />

Gentechnik-Expertel?forum erreicht werden.<br />

Kreuzgasse 44<br />

A-8010 Graz<br />

Tel. (0043) 032 3932).<br />

Dieser Bericht, verfasst von Klaus Feißner,<br />

ist eine Leseprobe aus dem soeben erschienenen<br />

Buch "Gefahr Gentechnik - Irrweg<br />

und Ausweg", herausgegeben von Manfred<br />

Grössler. Informativ und schonungslos<br />

offen wird über die Probleme und Gefahren<br />

der Gentechnik berichtet. Siebzehn der weltbesten,<br />

unabhängigen Gentechnik Experten<br />

und andere Autoren, berichten über die Risiken<br />

einer viel zu wenig erprobten Technologie.<br />

Klaus Feißner, Dip!. Phythologe ist neben<br />

seiner Tätigkeit in der Plattform gegen Gentechnik<br />

"Pro Leben" auch Ernährungsexperte,<br />

Gesundheitscoach und wissenschaftlicher<br />

Beirat der "World Association Of Private<br />

Schools And Universities For Complimentary<br />

Healing and Practices". Fünf Jahre Kommu-


nalpolitik in der Grazer Stadtregierung, mit<br />

den Themen Gesundheit und Umweltschutz<br />

stellen wichtige politische Erfahrungswerte<br />

dar. Als politischer Wegbereiter biologischer<br />

Ernährung und geistiger Mitbegründer der<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Biobauem-Bewegung setzte<br />

Manfred Grössler bereits Mitte der 90er Jahre<br />

gegen Gentechnologie und ft.ir nachhaltiges<br />

Wütschaften bedeutende Akzente.<br />

Manfred Grössler (Hrsg)<br />

Gefahr Gentechnik -Irrweg und Ausweg<br />

362 Seiten, broschiert<br />

Fr. 39.00 € 24.90<br />

Erhältlich bei AEGIS Schweiz, AEGJS <strong>Österreich</strong><br />

Der Bestseller in Sachen Gentechnik -<br />

informativ, fesselnd und schonungslos offen,<br />

berichtet brandaktuell über das, was wir alle<br />

wissen sollen: Am Beginn des 3. Jahrtausends<br />

stehen wir, trotz gegenteiliger Prognosen<br />

vor immer größer werdenden, gesundheitlichen<br />

Problemen.<br />

Multinationale Unternehmen bestimmen<br />

zunehmend die Politik, gesunde Lebensmittel<br />

Gefahr Gentechnik<br />

werden zur Mangelware, die Bauernschaft<br />

steht vor dem Abgrund. Trotz des Versprechens<br />

der Gentechnik-Saat-Multis in den<br />

90er Jahren, den Welthunger zu beseitigen,<br />

gelingt es immer weniger Staaten sich selbst<br />

zu ernähren. Immer mehr Menschen verlieren<br />

nicht nur ihre Arbeit, sondern auch Lebensqualität<br />

und ihre Lebenslust. Das sich<br />

immer rascher drehende Karussell aus<br />

Macht- und Profitgier bedroht unser aller<br />

Gesundheit und Leben. Ein neues Bewusstsein<br />

und Lösungsvorschläge flir einen radikalen<br />

Kurswechsel bilden wesentliche Bestandteile<br />

dieses Buches.<br />

Die Autoren dieses Buches sind: Thilo<br />

Bode, Foodwatch "Illusion der Wahlfreiheit".<br />

lbrahim Abouleisch DI PhD, Träger<br />

des alternativen Nobelpreises 2003. Manfred<br />

Fliesser, <strong>Österreich</strong>beirat von Slow Food<br />

International. Prof. Dr. Alfred Haiger, Universität<br />

für Bodenkultur, Wien. Dr. Craig<br />

Holdrege, Nature Institute New York. Sepp<br />

Holzer, AgrarrebelL Dr. Josef Hoppichler,<br />

Bundesanstalt für Bergbauerfragen. Dr. Andrew<br />

Kimbrell, Washington DC. Prof. Dr.<br />

Clans Leitzmann, Institut für Ernährungswissenschaft,<br />

Universität Giessen. Lim Li<br />

Ching, Institute of Science in Society,<br />

Grossbritannien. DI Werner Müller, unabhängiger<br />

Risikoforscher. Prof. Dr. Roland<br />

Pechlaner, ehemaliger Vorstand des Institutes<br />

flir Zoologie und Limnologie an der Universität<br />

Innsbruck. DI Adi Kastner, Initiative<br />

Gentechnikfreies WaldvierteL Dl Vollcer<br />

Helldorf, Biogut Thalenstein. Prof. Dr. Anton<br />

Moser, Graz. Kar! Ludwig Schweisfurth,<br />

Hermannsdorfer Landwerkstätten, München.<br />

Josef Wilhelm, Forscher und Entdecker. Dr.<br />

Vandana Shiva, Research Foundation of<br />

Science, Technology and Ecology, New Delhi,<br />

India. Prof. Terje Traavik, University of<br />

Trömso, Institute of Medical Biology, Norwegen.<br />

Dr. Alberta Velimirov, Verfasserin<br />

eines Gentechnik-Reports im Auftrag der<br />

"Bio Austria". Dr. Peter Weisch, Institut flir<br />

Ökologie und Naturschutz, Universität Wien.<br />

Dr. Josef Riegler, Präsident des Ökosozialen<br />

Forums <strong>Österreich</strong>.<br />

AEGIS IMPULS <strong>22</strong>12005 4 7


Blattern (Anm. Pocken) nicht bekämen.<br />

Ob es sich um Vorbeugung, Erkrankung<br />

oder um eine Impfschadensbehandlung<br />

handelt, immer sind es dieselben<br />

Therapieformen. Je gravierender das<br />

Krankheitsgeschehen ist, umso häufiger<br />

hat Kneipp die drei Anwendungen Kalte<br />

Waschung (siehe AEGIS IMPULS Nr.<br />

18, nebenbei: "Haben Sie es ausprobiert?")<br />

später als stärkere Massnahme<br />

ein Halbbad, abwechlungsweise mit einem<br />

warmen Heublumenhemd, verordnet.<br />

Wie sind diese Anwendungen jedoch<br />

auszuführen? Ich habe mir vorgenommen<br />

im Büchlein zu stöbern, um mehr über<br />

das Vorgehen beim Halbbad aus erster<br />

Hand zu erfahren.<br />

Das Halbbad<br />

Was ist unter der Anwendung Halbbad<br />

bei Säuglingen und Kindern zu verstehen?<br />

Es kann sich doch nicht etwa um<br />

ein kaltes Bad handeln, wie dies für Erwachsene<br />

gedacht ist? Kaum möglich,<br />

denke ich. Es würde den Müttern oder<br />

Pflegenden widerstreben einen solchen<br />

Rat auszuführen. Ich blättere in meinem<br />

Schatzkästlein, um fündig zu werden.<br />

Kneipp schreibt im Kapitel 'Pflege der<br />

Neugeborenen':<br />

Mit ganz schwacher Kraft fängt das<br />

junge Wesen an, frische Lufi einzuatmen;<br />

die Lufi will in die inneren Räume dringen<br />

und begegnet Hindernissen; denn die<br />

Organe sind eben noch zu schwach.<br />

Könnte der arme kleine Weltenbürger<br />

denken und reden, würde er um Hilfe<br />

rufen. Ich würde ihm dann schnell herbeieilen,<br />

das Kindlein nehmen, es schleunigst<br />

ins kalte Wasser tauchen, aber<br />

selbstverständlich sofort wieder herausnehmen.<br />

Das kalte Wasser bewirkt eine<br />

starke Erschütterung und kräftigt augenblicklich<br />

die ganze Natur des Kindes; das<br />

Atmen wird ihm erleichtert und manches<br />

Kneipp ... auch heute noch gültig<br />

Kind, das unfähig ist zu atmen und deshalb<br />

ersticken muss, würde durch solche<br />

einfache Hilfeleistung am Leben erhalten.<br />

Die meisten Wärterinnen baden die<br />

kleinen Kinder in viel zu heissem Wasser<br />

und bringen dadurch manches Kind um<br />

die Gesundheit und um das Leben. Bekanntlich<br />

stecken viele Wärterinnen ihren<br />

Ellbogen in das Badewasser. Wenn sie<br />

nun am Ellbogen die Hitze des Wassers<br />

aushalten können, dann meinen sie, es<br />

hätte das Wasser die rechte Temperatur.<br />

Das ist aber ganz falsch. Dieses Wasser<br />

ist viel zu warm, ja es kann sogar viel zu<br />

heiss sein. So ein alter Ellbogen gewöhnt<br />

sich gar bald an heisses Wasser undfühlt<br />

den Hitzegrad nicht mehr richtig.<br />

Ich möchte dringend raten, sich um<br />

eine Mark einen Thermometer zu kaufen<br />

und das Badewasser allemal damit zu<br />

messen. Wer sich nicht getraut, das Kindlein<br />

in kaltem Wasser (von Nullgrad bis<br />

10 ° R. - s. Tabelle S. 50 mit Celsiuswerten)<br />

zu baden, der nehme anfangs warmes<br />

Wasser (von 20 - <strong>22</strong> °) mache es<br />

aber alle Tage um einen Grad kühler.<br />

(Wasser von 20- 15° ist immer noch lau,<br />

von 15- 10 ° ist es kühl, unter 10 ° ist es<br />

kalt; über 30 ° ist das Wasser heiss zu<br />

nennen.) Man gewöhne also das Kind<br />

mindestens nach und nach an laues, dann<br />

an kühles, dann an kaltes Wasser (unter<br />

10 °).<br />

Das rate ich nur denjenigen, die sich<br />

vor lauter VerweichZiehung durchaus<br />

nicht entschliessen können, ihren Kindern<br />

gleich das Beste zu geben. Das frischeste<br />

Wasser ist immer das beste. Man lasse<br />

aber das Kind nie lange im kalten Wasser,<br />

sondern tauche es rasch ein, zähle<br />

eins, zwei, drei, nehme das Kind heraus,<br />

trockne es nicht ab, wickle es aber<br />

schnell in trockene, ungewärmte Tücher<br />

und stecke es ins Bett. Man glaubt nicht,<br />

wie leicht sich die Kinder ans kalte Was-<br />

AJCGIS IMPULS <strong>22</strong>/2005 49


Kneipp ... auch heute noch gültig<br />

Umrechnungstabelle<br />

von Grad Reaumur in Grad Celsius<br />

Kaltes Wasser oo- 10°R = 0,0 -12,5°C<br />

Kühles Wasser 10° - WR = 12,5- 19,0°C<br />

Lauwarmes Wasser 15° - 20°R = 19,0- 25,0°C<br />

Warmes Wasser 20°- <strong>22</strong>oR = 25,0- 27,5°C<br />

Heisses Wasser über 30°R = über 37,5°C<br />

Die Reaumur-Temperaturskala war in Europa,<br />

insbesondere in Frankreich und Deutschland, weit<br />

verbreitet. 1901 wurde von Grad Reaumur auf<br />

Grad Celsius umgestellt.<br />

ser gewöhnen. Kinder, welche schon reden<br />

können, verlangen selber nach dem<br />

kalten Wasser, wenn man etwa einmal<br />

vergisst, sie damit zu erfrischen.<br />

Für das Kind ist aber das Wasser<br />

nicht blass gleich zu Anfang des Lebens<br />

wichtig, sondern es bleibt auchfür später<br />

noch ein Hauptmittel, um auf sein körperliches<br />

Gedeihen einzuwirken. Sind die<br />

Kinder stark und wohlbeleibt, so sind sie<br />

deswegen noch nicht immer kräftig, sondern<br />

oft nur schwammig. Das Wasser<br />

aber zieht alle schwammigen Organe<br />

mehr zusammen und verleiht der Natur<br />

Kraft. Sind die Kinder schwächlich und<br />

kaum lebensfähig, so ist wieder das Wasser<br />

ein stärkendes Mittel, welches die<br />

kleine Maschine zwingt, kräftiger zu arbeiten.<br />

Selbst das schwächste Kind kann<br />

durch dieses einfache Mittel nach und<br />

nach zum kräftigsten herangezogen werden.<br />

Leider ist es jedoch zur stehenden<br />

Mode geworden, die kleinen Kinder täglich<br />

in ein warmes, ja wohl oft heisses<br />

Wasser zu bringen. Allein die warmen<br />

Bäder schwächen selbst einen naturkräftigen<br />

Bauernknecht, wenn sie häufig genommen<br />

werden, um wieviel mehr erst<br />

ein an und für sich zartes Wesen, wie ein<br />

kleines Kind ist!<br />

Mag dieses auch von Natur aus gesund<br />

und kräftig sein, so wirkt doch das<br />

50 AIGGJS ß1PUL8 <strong>22</strong> I 2005<br />

warme Wasser erschlaffend auf seinen<br />

Leib und seine Organe; ist es aber ohnehin<br />

bereits schwach, so wird es sich<br />

schwer oder gar nicht erholen und kräftigen.<br />

Will man von Zeit zu Zeit das Kind<br />

mit einem warmen Bad reinigen, so will<br />

ich nichts dagegen haben; wenn aber das<br />

Kind ein paar Minuten in einem warmen<br />

Bad gereinigt wird, so soll man es in diesem<br />

Wasser abkühlen dadurch, dass man<br />

kaltes aufgiesst oder dass man das in<br />

warmem Wasser gereinigte Kind rasch<br />

ins kalte Wasser taucht, das dann stärkend<br />

auf den Körper wirkt.<br />

Eine Mutter ji-agte mich, ob sie ihr<br />

erst drei Wochen altes Kind auch schon<br />

mit kaltem Wasser behandeln dü1je und<br />

ich gab ihr den Rat: "Tauchen Sie das<br />

Kind ins kalte Wasser, waschen sie es<br />

dann rasch ab und bringen sie es, ohne es<br />

abzutrocknen , auf sein Lager. Nach einigen<br />

Wochen kam ich zu dieser Mutter<br />

wieder und fragte sie nach dem Befinden<br />

ihres Kindes. Die Antwort lautete: " Es<br />

ist doch wunderbar, wie das Kind sich<br />

gar nichts daraus macht, wenn es jetzt ins<br />

kalte Wasser kommt. Es ist jetzt viel ruhiger,<br />

hat mehr Appetit, schläft viel besser<br />

und gedeiht ganz auffallend". Es sollen<br />

also die Mütter ihre Kinder nicht Tag für<br />

Tag ins warme Bad bringen, sondern sie<br />

ohne Scheu kalt baden, aber ja nur zwei,<br />

höchstens drei Sekunden.<br />

Im Kapitel 'Bäder und Abhärtungsmittel'<br />

lese ich weiter: Wie für die<br />

erste Periode, so ist und bleibt das Wasser<br />

ein nicht genug zu empfehlendes Mittel,<br />

um das körperliche Gedeihen des<br />

Kindes zu pflegen und zu fördern. Auch in<br />

dieser Periode können dieselben Anwendungen<br />

wie in der ersten gemacht werden.<br />

Besonders vorteilhaft wirkt die Anwendung<br />

in Form von Bädern.<br />

Halbbäder sind am leichtesten zu<br />

nehmen. Sind Kinder einmal daran ge-


wähnt, so werden sie ihnen zum Bedürf<br />

nis, weil sie gekräfiigt werden, eine angenehme<br />

Wärme und guten Appetit bekommen.<br />

Damit soll aber nicht gesagt sein,<br />

dass die Kinder jeden Tag baden müssen.<br />

Sind sie schon älter, so genügt es , wenn<br />

sie wöchentlich 3 - 4 mal ein Bad nehmen;<br />

natürlich ist es ihnen nur zuträglich,<br />

wenn sie alle Tage baden.<br />

Das Halbbad reicht bis zur Schulter<br />

herauf Zweckentsprechend ist, wenn<br />

während der kurzen Badezeit von 1 - 3<br />

Sekunden der übrige Teil des Körpers bis<br />

zum Kopf gewaschen wird, was alles in 2<br />

- 4 Sekunden geschehen soll. Im dritten<br />

Teil unter 'Kinderpflege in kranken Tagen<br />

' finde ich die Anleitung zum Halbbad:<br />

Es heisst im folgenden oft, die Kinder<br />

sollen ins (kalte) Wasser getaucht werden;<br />

dieses Eintauchen ist nichts anderes<br />

als ein Halbbad und besteht darin, dass<br />

der Körper bis an die Brust ins Wasser<br />

kommt. Bei Kindern wird dies am besten<br />

so gemacht: Man nimmt das Kind aus<br />

dem warmen Bett heraus, taucht es rasch<br />

bis zu den Armhöhlen ins kalte Wasser<br />

auf die Dauer von 2 - 3 Sekunden, legt es<br />

dann geschwind (ohne abzutrocknen) ins<br />

warme Bett zurück, in dem es, gut zugedeckt,<br />

noch etwa eine Stunde liegen bleiben<br />

soll. Am einfachsten ist diese Anwendung<br />

morgens, etwa eine Stunde vor dem<br />

Aufstehen zu machen. Am Abend ein<br />

Halbbad zu nehmen, darauf ins Bett, ist<br />

nicht zu raten, weil da die Wärme nicht<br />

rasch eintritt, vielmehr ein starkes Frösteln<br />

sich einstellt. Das Halbbad kann<br />

auch im grössten Schweisse genommen<br />

werden; wenn auch die Natur noch so<br />

sehr erhitzt wäre, würde so ein Halbbad<br />

nur günstig wirken. Grössere Kinder können<br />

ebenso gut nach dem Halbbad sich<br />

ankleiden und Bewegung machen, bis sie<br />

vollständig warm und trocken sind.<br />

Kneipp ... auch heute noch gültig<br />

Soweit Kneipps Text zum Thema<br />

Halbbbäder für Neugeborene, Säuglinge<br />

und Kinder.<br />

Die Wasserkur früher und heute<br />

Sehr geehrter Herr Pfarrer Kneipp ich<br />

bin fundig geworden. Es ist eindeutig so,<br />

wie ich leise geahnt, jedoch nicht wahr<br />

haben wollte: Beim Halbbad handelt es<br />

sich bei Ihren Empfehlungen unmissverständlich<br />

auch bei Säuglingen und<br />

Kindem um ein kaltes Bad mit einer<br />

Wasseitemperatur von unter 18 ° C., besser<br />

sogar unter l2°C. Wie froh bin ich,<br />

dass Sie Verständnis fur die Verweichlichten<br />

haben. Tatsache ist, dass sich die,<br />

wie Sie es ausdrücken, 'bestehende<br />

Mode', die Kinder in warmem Wasser zu<br />

baden' auch heute noch grosser Beliebtheit<br />

erfreut. Können Sie sich die Kumulation<br />

der Schwächungen durch warme<br />

Bäder und Impfungen von Generation zu<br />

Generation vorstellen, mit denen wir heutigen<br />

Menschen belastet sind? Ist es unter<br />

diesen Umständen verwunderlich, dass<br />

postmoderne Menschen erstaunt oder<br />

sogar leicht geschockt sein können, wenn<br />

sie von kalten Halbbädern hören?<br />

In unserer Gesellschaft gibt es vermutlich<br />

nur wenige 'Abgehärtete'. Die<br />

Hautdurchblutung ist oft schlecht; die<br />

Haut fuhlt sich deshalb kalt oder kühl an,<br />

die (Kinder-) Füsse feucht und kalt. Dies<br />

gilt beinahe als Norm. Kunststück, besteht<br />

doch die Fussbeldeidung meistens<br />

aus synthetischem Material! Ich habe den<br />

folgenden Abschnitt gelesen und über die<br />

Bedeutung Ihrer Aussage nachgedacht:<br />

... Glücklich, wer eine gesunde, kräftige<br />

und widerstandsfähige Haut besitzt;<br />

er hat in ihr einen wirksamen Schutz gegen<br />

viele Krankheiten. Unglücklich aber<br />

ist der Verweichlichte, weil er den Zufällen<br />

des Witterungswechsels schwer Widerstand<br />

leisten kann. Ein verweichlich-<br />

AJCGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005 51


Holzzuber und dies alles in einer Waschküche.<br />

Ich vermute, dass diese Waschküche<br />

sich vielerorts ausserhalb des Wohnbereichs<br />

befand.<br />

Da geniessen wir heute mehr Komfort.<br />

Sie würden sicher staunen, in welchen<br />

'Badewelten' wir heute leben. In<br />

jede Wohnung gehört das Badezimmer<br />

zur Standardausrüstung. Das heisst jedoch<br />

noch lange nicht, dass Ihre Art von<br />

'Wasserkur' bekannt ist und angewendet<br />

wird. Heute wird kaum mehr von Abhärtung<br />

und körperlicher Kräftigung gesprochen,<br />

sondern von Fitness. Diese holen<br />

wir uns allenfalls in Wellness- und Fitnesszentren<br />

und The1malbädern. Oft fahren<br />

wir mit dem Auto weite Strecken,<br />

nehmen sogar das Flugzeug, um uns vom<br />

Alltagsstress erholen zu können. Sonnenhungrige<br />

gönnen sich Ferien und Erholung<br />

am Meer. Unsere komfortablen Badezimmer<br />

werden zur Körperreinigung<br />

gebraucht um sich, wie Sie sagen, mit<br />

warmem Wasser zu verweichlichen. Wir<br />

hätten alle nötigen Einrichtungen zu Hause,<br />

um Ihre Empfehlungen ohne grossen<br />

Aufwand, ausführen zu können, und dies<br />

erst noch in einem erwärmten Raum.<br />

Weshalb es uns beim Gedanken an ein<br />

kaltes Halbbad fröstelt? Ganz einfach:<br />

Wir haben die erwärmende Wirkung an<br />

uns nie erfahren.<br />

Sie haben es vorgemacht, sogar in der<br />

kalten Donau. Also - Eigenerfahrung tut<br />

Not! Nachdem ich Ihre Beschreibung flir<br />

die Anwendung bei Säuglingen gelesen<br />

habe, sagte ich mir: "Ab ins Abenteuer,<br />

wenn dies Säuglingen im 19. Jahrhundert<br />

gut getan hat, wirst du diese, 'Rosskur'<br />

auch überleben"! Vorher habe ich noch<br />

Ihre Empfehlungen ftir Mütter im Kapitel<br />

' Kurze Ratschläge für Eltern' zum Thema'<br />

Anwendung des Wassers' gelesen:<br />

Allen, die mich um Rat angehen,<br />

möchte ich zurufen: Das Wasser ist das<br />

Kneipp ... auch heute noch gültig<br />

erste Reinigungsmittel, und Reinlichkeit<br />

soll für eine Mutter eine hervorragende<br />

Eigenschaft in ihrem Hauswesen sein.<br />

Wascht euch Mütter, wöchentlich zweibis<br />

dreimal am ganzen Körper beim A11f<br />

stehen. In einer Minute muss diese Waschung<br />

beendigt sein. Der Körper soll<br />

aber nicht abgetrocknet werden. Das ist<br />

gewiss nicht viel verlangt und bringt gute<br />

Folgen.<br />

Eine andere Art der Kräftigung und<br />

Abhärtung ist folgende: Die Mutter nehme<br />

wöchentlich zwei bis drei Halbbäder<br />

von zwei bis drei Sekunden Dauer. Sie<br />

gehe bis unter die Arme ins Wasser, zähle<br />

eins, zwei, drei und das Bad ist genommen.<br />

So ein Bad kräfiigt die ganze Natur,<br />

härtet ab, erhält das Blut im richtigen<br />

Lauf und erzeugt viel Naturwärme. Vor<br />

allem aber schützt es den Unterleib, der<br />

gehörig gekräftigt und in Thätigkeit erhalten<br />

bleibt und dadurch vor manchen<br />

Gebrechen gesichert wird.<br />

Es ist gewiss nicht viel verlangt, wenn<br />

man einer Mutter sagt, sie solle wöchentlich<br />

drei solche einfache Halbbäder nehmen.<br />

So ein Bad kann genommen werden<br />

gleich beim A11fStehen in der Frühe oder<br />

auch zu jeder anderen Tageszeit, aber<br />

erst ein bis zwei Stunden nach dem Mittagessen.<br />

Vor dem Schlafengehen zu baden,<br />

ist nicht wohl rätlich; denn viele<br />

Leute können darauf nicht gut schlafen.<br />

Dagegen bringt es gute Wirkung, wenn<br />

man das Bad nachts vom Bette aus nimmt<br />

und dann gleich wieder ins Bett steigt.<br />

Nun aber die Frage: Darf auch eine<br />

Mutter in gesegneten Umständen das<br />

Wasser gebrauchen? Und da antworte<br />

ich: Gerade in diesem Zustande ist das<br />

Wasser ein vorzügliches Mittel, namentlich<br />

in der Form von Ganzwaschungen<br />

und Halbbädern.<br />

Vielleicht sagt manche Mutter: Ich<br />

bin ja doch gesund, es fehlt mir nichts,<br />

AleGIS JMPULS <strong>22</strong>/2005 53


Kneipp .. . auch heute noch gültig<br />

soll ich da auch die Wasserkur treiben?<br />

Darauf sage ich: Ist es nicht gut, dass<br />

man täglich Gesicht und Hände wäscht? -<br />

Gewiss. - Ebenso gut ist es also, wenn<br />

man den ganzen Körper wäscht. Man<br />

reinigt oft die Zimmer, wenn auch gerade<br />

nicht viel Schmutz darin ist, weil man<br />

eben keinen aufkommen lassen will. Auch<br />

der Körper verdient eine ähnliche Behandlung,<br />

wenn man das Entstehen von<br />

Krankheiten vermeiden will. Durch Anwendung<br />

des Wassers wird vielen Übeln<br />

vorgebeugt, die sonst später zum Ausbruch<br />

kommen würden. Viele Tausende<br />

klagen über Nervosität. Das wäre nicht<br />

der Fall, wenn sie nur .fleissig barfuss<br />

gehen und das Wasser gebrauchen würden.<br />

Ganz besonders aber gilt mein Rat<br />

den Müttern, die, wenn sie folgen, sicher<br />

auch danken werden.<br />

Und ob ich das kalte Halbbad überlebt<br />

habe! Jetzt bin ich von der wohltuenden,<br />

stärkenden Wirkung überzeugt. Ich muss<br />

mir allerdings jedesmal vorher einen kleinen<br />

Stubs geben. Ich tauche kurz ins kalte<br />

Nass, streife das Wasser mit den Händen<br />

ab, ziehe den Bademantel und Wollsocken<br />

an und schlüpfe, als Belohnung fur<br />

die kurze Überwindung, nochmals ins<br />

warme Bett zurück. Ich geniesse bewusst<br />

die langsame, etappenweise aufkommende<br />

Mehrdurchblutung/Wiedererwärmung.<br />

Welch ein Erstaunen: Ich bin trocken und<br />

warm, auch im Bademantel ist keine<br />

Spur von Feuchtigkeit!<br />

Meine Erfahrungen kann ich nun korrekt<br />

und ich hoffe auch glaubwürdig weitergeben.<br />

Wenn sie gut ankommen, werden<br />

sich auch Eltern, nachdem sie Eigenerfahrung<br />

mit den milderen kalten (Teil-)<br />

Waschungen gemacht haben, an die<br />

Halbbäder wagen. Später werden sie die<br />

bekömmlichen Anwendungen mit Überzeugung<br />

spielerisch ihren Kindern angedeihen<br />

lassen.<br />

54 AEGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

Ihr Rat, bei Kindern langsam vom<br />

warmen zum lauen und dann zum kalten<br />

Wasser überzugehen, kommt uns Verweichlichten<br />

sehr gelegen. Auch der Hinweis,<br />

bei Kindern nach dem warmen Reinigungsbad<br />

das Badewasser abzukühlen,<br />

indem man kaltes Wasser nachgiesst oder<br />

das im warmen Wasser gereinigte Kind<br />

nachträglich rasch ins kalte Wasser<br />

taucht, erleichtert den Einstieg. Dies<br />

scheint mir eine heute zu empfehlende<br />

Methode flir Kinder zu sein, denn nach<br />

meiner Erfahrung haben ohne Vorbereitung<br />

nur wenige die erforderliche Naturwärme<br />

flir Kaltanwendungen.<br />

Das kleine 'Abenteuer' kann mit der<br />

Information beginnen, dass nach dem<br />

warmen Bad ein kurzes Eintauchen ins<br />

kalte Wasser folgt, so wie Mama und<br />

Papa dies tun. Die Spannung wächst:<br />

eins, zwei und beim Höhepunkt drei ist<br />

der 'Spuk' schon wieder vorbei. Mit dem<br />

Bademantel, dem Pyjama oder Baumwolltrainer<br />

bekleidet (sehen Sie, welche<br />

Auswahl wir haben) darf das Kind mit<br />

dem Teddy nochmals unter die warme<br />

Decke schlüpfen. Wer weiss, vielleicht<br />

haben Vater oder Mutter Zeit, der Beschreibung<br />

des Kindes zu lauschen und<br />

mit ihm die Vorgänge am kleinen Körper<br />

zu verfolgen. Kindem kann auch anschaulich<br />

erzählt werden, wie Sie sich<br />

damals als kranker Student nach dem<br />

Tauchbad in der Donau durch den Lauf<br />

nach Hause wieder erwärmt haben, ein<br />

Ansporn, durch Bewegung fur Wiedererwärmung<br />

zu sorgen. Sicher haben die<br />

Eltern genügend Fantasie herauszufinden,<br />

wann und wie sie ihr bisher aus Unwissenheit<br />

verweichlichtes Kind auf angenehme<br />

Art mit dem kalten Wasser vertraut<br />

machen können. Wenn Eltern aus<br />

eigner Unsicherheit befurchten, das Kind<br />

könnte beim schnellen Eintauchen ins<br />

kalte Wasser aus dem seelischen Gleich-


Herpes beim Pferd<br />

Med. vet., dipl. Hom. SHI Angelika Güldenstein<br />

Herpes beim Pferd<br />

Herpes ist vielen Menschen aus eigener Erfahrung ein Begriff Auch<br />

beim Pferd sind Krankheiten, die auf eine Herpesinfektion zurückgeführt<br />

werden, bereits seit rund 60 Jahren bekannt. Es handelt sich bei den Pferden<br />

aber nicht um denselben Erreger wie beim Menschen, sondern um das<br />

Equine Herpesvirus (EHV).<br />

Das Krankheitsbild<br />

Bisher waren es vor ailem die Rhinopneumonitis<br />

(eine Entzündung des<br />

Respirationstrakts mit, oft wässrigem,<br />

durchsichtigem Nasenausfluss, vergrößerten<br />

Kehlganglymphknoten, trockenem<br />

Husten und ev. auch Augenausfluss, ähnlich<br />

einer Influenza, ev. auch mit (hohem<br />

Fieber), sowie der Stutenabort (oft Gehäuftes<br />

Vorkommen in größeren Zuchtstäilen),<br />

die als Folge einer Infektion gesehen<br />

wurden.<br />

Seit den 80er Jahren und verstärkt in<br />

den letzten 3-4 Jahren ist eine neue Form<br />

der Erkrankung von EHV (Equines Herpes<br />

Virus) aufgetreten; die neurologische<br />

(Nerven betreffende) Form. Hierbei<br />

kommt es von leichteren Symptomen,<br />

wie Rückenverspannungen, Schwungverlust,<br />

schlechtem Sich-Steilen-Lassen,<br />

Ischiasnerventzündungen und Koordinationsstörungen,<br />

bis zu schweren Ataxien,<br />

Festliegen, Lähmungen und dadurch auch<br />

zu Todesfäilen. In chronischen Fäilen<br />

kann es auch zu unspezifischen Lahmheiten<br />

kommen (aber nicht jede diffuse<br />

Lahmheit ist herpesbedingt!). Auch das<br />

Headshaking gehört zu den möglichen<br />

56 AleGIS IMPULS <strong>22</strong>/2005<br />

Symptomen, aufgrund einer, durch EHV<br />

verursachten Trigeminusnerventzündung.<br />

Der Erreger<br />

Es gibt verschiedene Stämme von<br />

EHV. Klinisch relevant sind vor ailem<br />

EHVl und EHV4. Herpesviren haben die<br />

unangenehme Eigenschaft, sich in Zeilen,<br />

bevorzugt Endothelzeilen, zu "verstecken"<br />

und so fur das Immunsystem unauffindbar<br />

zu sein. Es kommt so zu einer<br />

latenten ( d.h. symptomlosen) Infektion.<br />

Bei Stress oder anderweitig bedingter<br />

Schwächung des Immunsystems, kann es<br />

dann zu einer Aktivierung der Infektion<br />

kommen. Das Pferd scheidet Viren aus,<br />

kann andere Pferde anstecken und ev.<br />

selbst erkranken.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass<br />

rund 80 % ailer Pferde Träger dieses Virus<br />

sind. Da sich das Virus aber so gut<br />

versteckt, gelingt der Nachweis einer<br />

latenten Infektion nicht immer, und so ist<br />

es auch schwierig festzusteilen, wie viel<br />

Prozent der Tiere tatsächlich Träger sind.<br />

Zwar bildet das Immunsystem bei Ausbruch<br />

der Infektion (mit milder bis<br />

schwerer Erkrankung oder auch ohne


Krankheitssymptome) Antikörper gegen<br />

das Virus, die Schutzwirkung dieser Immunantwort<br />

ist aber nur von kurzer Dauer.<br />

So kann es zu Reinfektionen innerhalb<br />

von kurzer Zeit kommen. Herpes zeigt<br />

sich als potentiell unangenehme Erkrankung,<br />

die nicht einmal einen bleibenden<br />

Immunschutz hinterlässt. Und so stellt<br />

sich natürlich die Frage, wie man denn<br />

sein Pferd vor einer solchen Krankheit<br />

schützen kann.<br />

Die Impfung<br />

Selbstverständlich gibt es, da die<br />

Krankheit, resp. der Erreger, ja schon<br />

recht lange bekannt ist, einen Impfstoff<br />

dagegen. Es gibt Kombipräparate (Herpes<br />

zusammen mit Influenza, sowie Herpes<br />

zusammen mit Influenza und Tetanus),<br />

aber auch ein Einzelpräparat ist auf dem<br />

Markt. Die weit verbreitete Impfempfehlung<br />

lautet: Grundimmunisierung ab dem<br />

3. bis 6. Lebensmonat, 2 Impfungen in 1<br />

bis 2 Monaten Abstand. Eine dritte<br />

Grundimmunisierungsimpfung nach 4 bis<br />

6 Monaten und dann alle 6 Monate eine<br />

Auffrischungsimpfung. Das scheint, vor<br />

allem für Pferdebesitzer in Deutschland,<br />

die aufs Turnier gehen und ihre Pferde<br />

ohnehin alle 6 Monate gegen Influenza<br />

impfen lassen müssen ein vernachlässigbarer<br />

Mehraufwand fiir einen Schutz.<br />

Dank der Kombiimpfung geht es ja in<br />

einem mit der Influenzaimpfung. Aber<br />

ganz so einfach ist es leider nicht!<br />

Die Impfproblematik<br />

Von tierärztlicher Seite kommt der<br />

Vorstoss, dass die Impfung mindestens 3<br />

bis 4 mal jährlich durchgeführt werden<br />

muss, um einen wirksamen Schutz zu<br />

gewährleisten. Das macht Sinn, da ja eine<br />

natürliche Infektion nur einen sehr kurzen<br />

Schutz hinterlässt. Wie sollte es da bei<br />

der Impfung anders sein? (Generell ist ein<br />

Herpes beim Pferd<br />

Impfschutz von kürzerer Wirkungszeit,<br />

als der Schutz nach natürlich durchgemachter<br />

Erkrankung). Der zweite, ebenfalls<br />

sehr einleuchtende Punkt, der zu<br />

beachten ist: Die Impfung sollte, gerade<br />

weil sie generell eine schlechte Immunität<br />

bildet, nicht in Kombination mit anderen<br />

Impfungen verabreicht werden, da sonst<br />

die Immunantwort, durch die Doppelbelastung<br />

des Immunsystems noch schlechter<br />

ausfällt.<br />

Somit ergibt sich ein recht aufwändiges<br />

Impfschema: Bei Einhaltung des dreimonatigen<br />

Impfinterwalls für die Herpesimpfung<br />

und einer getrennten Applikation<br />

von Herpes- und Influenzaimpfung<br />

unter Beachtung des empfohlenen dreiwöchigen<br />

Abstands zwischen den Impfungen<br />

kommt ein Turnierreiter in<br />

Deutschland auf ca. 6 Wochen pro Jahr,<br />

an denen er an keinem Turnier teilnehmen<br />

kann, falls er auch noch die siebentägige<br />

Turnierpause nach jeder Impfung<br />

einhält.<br />

Auf dem Beipackzettel finden Sie<br />

folgendes: Die Angabe des empfohlenen<br />

Impfschemas (siehe oben unter "Die Impfung"),<br />

den Hinweis: "Keine kranken,<br />

oder stark mit Parasiten befallenen Tiere<br />

impfen", und dann unter "unerwünschte<br />

Wirkungen": "Jede Impfung kann vorübergehende<br />

lokale und/oder systemische<br />

Reaktionen auslösen. (z.B. leichtes Fieber<br />

über 2 bis 3 Tage). Diese Reaktionen sind<br />

in der Regel vorübergehender Natur. Lokale<br />

Schwellungen sind normalerweise<br />

höchstens 5 cm im Durchmesser groß und<br />

klingen vollständig innerhalb von 7 - 10<br />

Tagen nach Impfung ab". Der Hinweis,<br />

dass die Impfung besser einzeln und alle<br />

drei Monate gegeben werden sollte, fehlt<br />

(zurzeit jedenfalls) noch.<br />

Bei all diesem Aufwand, kann man<br />

schon ins Grübeln kommen. Doch könnte<br />

man ja all das noch in Kauf nehmen, wä-<br />

Ali:GIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005 57


Herpes beim Pferd<br />

ren die Impfungen wirklich so harmlos,<br />

wie dies im Beipackzettel angegeben ist.<br />

Leider ist das nicht so.<br />

Zum Ersten ist zu beachten, dass die<br />

Impfung nicht mit Sicherheit vor einer<br />

Erkrankung schützt. Sie soll aber im Falle<br />

einer Ansteckung zu einem milderen Verlauf<br />

führen. (Nur, woher weiss man, wie<br />

der Verlauf ohne die Impfung gewesen<br />

wäre?!)<br />

Zum Zweiten ist nicht klar, in wieweit<br />

sich geimpfte Tiere bezüglich Immunstatus<br />

überhaupt von ungeimpften unterscheiden.<br />

Dazu die Doktorarbeit von Frau<br />

D. Weinbrenner von der Uni Giessen<br />

(2004): Bei Untersuchungen über einen<br />

Zusammenhang zwischen EHV und chronisch<br />

obstruktiver Bronchitis (COB),<br />

kommt sie zum Ergebnis, dass die Antikörpertiter<br />

von Herpesgeimpften und<br />

ungeimpften Pferden sich im selben Rahmen<br />

bewegen. Sind die Antikörper ein<br />

brauchbares Indiz für einen Schutz (was<br />

sehr umstritten ist), so bedeutet das, dass<br />

ungeimpfte Pferde im Schnitt einen<br />

gleich guten Schutz gegen Herpes besitzen<br />

wie geimpfte. Einzig eine Gruppe<br />

von Vollblütern, die alle drei Monate<br />

geimpft wurden, zeigte höhere Antikörpertiter.<br />

In der Arbeit wird auch auf eine<br />

Arbeit von Verter et al. 1999 verwiesen,<br />

die festhalten, dass beim EHV vor allem<br />

die lokale (in den Schleimhäuten lokalisieite)<br />

zelluläre Abwehr von Bedeutung<br />

ist, da es trotz Antikörpern im Serum, bei<br />

einer fehlenden lokalen Immunität, zu<br />

einer erneuten Besiedelung der Schleimhäute<br />

(und damit zu einer Erkrankung)<br />

kommen kann. Diese lokale Immunität<br />

wurde in der erwähnten Arbeit von Frau<br />

Wein brenn er leider nicht untersucht.<br />

Interessant ist auch die Beobachtung<br />

eines Dr. Knottenbelt von der Universität<br />

in Liverpool. Er stellte fest, dass bei den<br />

Vollblütern, die er betreute, Headshaking<br />

58 AEGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

EHV Impfung<br />

Es kann zu Impfschäden kommen.<br />

Nicht nur zu den im Beipackzettel erwähnten sondern<br />

auch zu schweren Erkrankungen.<br />

unbekannt war. Er suchte, wo der Unterschied<br />

zwischen diesen Vollblütern und<br />

anderen Pferdepopulationen bezüglich<br />

EHV liegt, das ja als Verursacher gilt.<br />

Dabei stellte er fest, dass es bei den Vollblütern<br />

üblich ist, die Fohlen bereits im<br />

Alter von 2 Monaten das erste Mal gegen<br />

Herpes zu impfen und dass sie danach<br />

regelmäßig alle 3 Monate eine Auffrischungsimpfung<br />

erhalten. Er kam zu dem<br />

Schluss, dass Pferde, die erst mit 6 Monaten<br />

oder noch später das erste Mal gegen<br />

Herpes geimpft werden, einen schlechteren<br />

Immunschutz gegen dieses Virus aufbauen,<br />

als die schon ganz früh geimpften.<br />

Das würde mit den höheren Antikörpeititern,<br />

die Frau Weinbrenner bei den Rennpferden<br />

fand übereinstimmen. Auch stellt


er fest, dass es bei später Erstgeimpften<br />

vermehrt zu unerwünschten Nebenwirkungen<br />

kommt.<br />

Und damit sind wir bei Drittens: Es<br />

kann zu Impfschäden kommen. Nicht nur<br />

zu den im Beipackzettel erwähnten sondern<br />

auch zu schweren Erkrankungen.<br />

Bei mehreren mir bekannten Fällen von<br />

schweren Erkrankungen durch EHV, liegt<br />

die Impfung bereits mehr als 6 Monate<br />

zurück, so dass diese nicht als Impfdurchbrüche<br />

bezeichnet werden können. Die<br />

Pferde wurden aber alle zu einem J1'üheren<br />

Zeitpunkt mal dagegen geimpft. Es ist<br />

müssig darüber zu spekulieren, ob und<br />

wie schwer diese Tiere erkrankt wären,<br />

hätte man sie nie gegen Herpes geimpft.<br />

Im Internet habe ich Besitzerberichte<br />

gefunden, in denen es unmittelbar nach<br />

der Impfung zu einer schweren Erkrankung<br />

der Pferde kam. Auch scheint es<br />

gerade in Ställen, die gegen Stutenabort<br />

impfen, immer wieder zu Abortserien zu<br />

kommen. Auch Dr. Knottenbel stellt fest,<br />

dass es zu unerwünschten Nebenwirkungen<br />

kommen kann. Was mich bei seinen<br />

Ausftihrungen besonders nachdenklich<br />

stimmt ist die Tatsache, dass Pferde erst<br />

ab einem Alter von ca. 6 Monaten als<br />

immunkompetent gelten, dass heißt, ihr<br />

Immunsystem ist erst dann voll ausgreift<br />

und in der Lage eine gute Immunantwort<br />

zu bilden. Was geschieht bei einem zwei<br />

Monate alten Fohlen genau, wenn es geimpft<br />

wird?<br />

Beim Menschen wurden viele Impfungen<br />

ins Kleinkindalter verlegt, weil es<br />

da angeblich zu weniger Nebenwirkungen<br />

kommt (resp. man sieht sie halt eben<br />

nicht, weil das Baby noch nicht immunkompetent<br />

ist und entsprechend nicht mit<br />

so starker Abwehr auf die Impfung reagieren<br />

kann). Das heißt aber nicht, dass<br />

es keine Nebenwirkungen gibt, auch<br />

wenn man sie nicht gleich sieht. Mögli-<br />

Herpes beim Pferd<br />

ehe konstitutionelle Schäden lassen sich<br />

erst viel später feststellen und sind dann<br />

kaum noch beweisbar ursächlich auf die<br />

Impfung zurück zu fuhren. Ob es sich bei<br />

den Pferden um dasselbe Phänomen handelt?<br />

Viele der Forschungsarbeiten über das<br />

EHV stammen aus den letzten Jahren und<br />

es ist längst noch nicht alles bekannt.<br />

Inwieweit ein Zusammenhang zwischen<br />

dem vermehrten Impfen und dem Auftreten<br />

der neurologischen Herpesform besteht<br />

ist im Moment Spekulation, es gibt<br />

aber dahingehende Hinweise. So besteht<br />

der Verdacht, dass es durch Impfungen<br />

bei Pferden, die bereits Träger des Virus<br />

sind (also vermutlich 80% der adulten<br />

Pferde) zur Bildung von Antigen­<br />

Antikörperkomplexen kommen kann, die<br />

dann ihrerseits zur Schädigung von Nerven<br />

ftihren können.<br />

Ich hoffe, Ihnen hiermit einige Informationen<br />

und Denkanstösse zur Herpesimpfung<br />

gegeben zu haben. Forschen Sie<br />

ruhig auch selbst weiter. Letztendlich<br />

müssen Sie als Pferdebesitzer die Entscheidung<br />

treffen, ob Sie Ihr Pferd impfen<br />

lassen wollen oder nicht.<br />

0<br />

Angelika Güldenstein<br />

Med. vet. dipl. Hom. SHJ<br />

Tierarztpraxis<br />

für klassische Homöopathie<br />

(Pferde und Kleintiere)<br />

Wendelinsgasse 20<br />

4125 Riehen<br />

Frau Güldenstein führt ausserdem eine<br />

zweite Praxis zusammen mit Nicole<br />

Keller in 6331 Hünenberg/ZG, Chamerstr.<br />

42.<br />

Nicole Keller ist ausgebildete Tierhomöopathin.<br />

AleGIS IMPULS <strong>22</strong>/2005 59


Agenda<br />

Agenda<br />

Angegeben sind nur · Vorträge, die bis<br />

Redaktionsschluss bekannt waren. Auskunft über<br />

weitere Vorträge und Information, wie Sie selbst mit<br />

unserer Unterstützung eine solche Veranstaltung<br />

organisieren können: Tel. (+41) 041 250 2475,<br />

Fax (+41) 041 250 2363 il?fo@aegis.ch<br />

www.aegis.ch<br />

Schweiz<br />

Freitag, 2. Sept., 4654 Losdorf<br />

Schulhaus 1912, Schulstr., 20:00 Uhr,<br />

Anita Petek-Dimmer: "Impfen, Ja oder<br />

Nein?"<br />

Dienstag, 6. September, 8004 Zürich<br />

Volkshaus, Stauffacherstr. 60, 20:00 Uhr,<br />

Anita Petek-Dimmer: "Gesundheitszustand<br />

geimpfter und ungeimpfter Kinder"<br />

Mittwoch, 14. Sept., 6487 Göschenen<br />

Schulhaus Göschenen, 19:30 Uhr,<br />

Anita Petek-Dimmer: "Impfen, Segen oder<br />

Problem?"<br />

Dienstag, 20. Sept., 3400 Burgdorf<br />

Ort auf Anfrage, 20:00 Uhr,<br />

Anmeldung erforderlich: 034 445 4218<br />

Daniel Trappitsch: "Impfen- entscheiden<br />

SIE selber!?"<br />

Samstag, 15. Oktober, 3007 Bern<br />

Hotel Ambassador & Spa, 9:00-15:30 Uhr,<br />

Dr. med. Friedrich Graf<br />

Die Impfentscheidungen<br />

Details siehe Seite 61<br />

Mittwoch, 26. Oktober, 3123 Belp<br />

Restaurant Kreuz, Dorfzentrum, 20:00 Uhr,<br />

Anita Petek-Dimmer: "Schützen uns Impfstoffe<br />

vor Krankheiten?"<br />

60 AleGIS IMPliLS <strong>22</strong> I 2005<br />

Freitag, 4. Nov., 3924 St. Niklaus<br />

Orientierungsschulh., Singsaal, 19:00 Uhr<br />

Anita Petek-Dimmer: "Impfen, Segen oder<br />

Problem?"<br />

Dienstag, 8. Nov., 5312 Döttingen<br />

Schulhaus Göschenen, 19:30 Uhr,<br />

Anita Petek-Dimmer: "Impfen, Ja oder<br />

Nein?"<br />

Samstag, 26. Jan. 2006, 8004 Zürich<br />

Volkshaus, Stauffacherstr. 60,<br />

09:00-17:00 Uhr, Impfseminar<br />

Details siehe Seite 61<br />

Samstag, 13. Mai, 6045 Meggen/Luzern<br />

3. Schweizerisches Impfforum<br />

Details folgen in der nächsten Ausgabe<br />

Deutschland<br />

Donnerstag, <strong>22</strong>. Sept., 77855 Achern<br />

St. Josefshaus, Kronengasse 12, 19:30 Uhr,<br />

Anita Petek-Dimmer: "Impfen, ein Segen<br />

oder doch ein Problem?"<br />

Freitag, 18. Nov., 895<strong>22</strong> Heidenheim<br />

Elmar-Doch-Haus, Hauptstr. 34 19:30 Uhr,<br />

Anita Petek: "Macht Impfen Sinn?"<br />

Samstag, 19. Nov. 88440 Biberach<br />

Biberacher Impfforum,<br />

Details siehe Seite 62<br />

<strong>Österreich</strong><br />

Samstag, 1. Oktober, 5200 Salzburg<br />

4. <strong>Österreich</strong>isches lmpfforum,<br />

09:00-18:00 Uhr<br />

Details siehe Seite 2 dieser Ausgabe<br />

Dienstag, 4. Oktober, 6290 Mayrhofen<br />

Pfarrzentrum Mayrhofen, neben Kirche,<br />

20:00 Uhr,<br />

Anita Petek-Dimmer: "Impfen, Segen oder<br />

Problem?"<br />

Mittwoch, 5. Oktober, 6330 Schwoizh<br />

Landgasthof Egerbach, 19:30 Uhr,<br />

Anita Petek-Dimmer: "Impfen, Ja oder<br />

Nein?"


Agenda<br />

Impfen<br />

Schützt Impfen? Nützt impfen?<br />

Schadet impfen?<br />

Programm:<br />

12:30<br />

13:00-13:15<br />

13:15.-.14:15<br />

14:20-15:20<br />

15:30-16:00<br />

16:00-17:00<br />

17:00-18:00<br />

Samstag, 19. November 2005<br />

Parkhotel Jordanbad<br />

D 88440 Biberach<br />

Saalöffnung<br />

Begrüssung<br />

Dr. med. Joachim Weite<br />

"lmpferfahrungen gewonnen aus<br />

lmpfempfehlungen"<br />

Anita Petek-Dimmer<br />

"Impfen -ein Segen oder doch<br />

ein Problem?"<br />

Pause<br />

Thomas Holleschovsky<br />

Heilpraktiker und klassischer<br />

Homöopath<br />

"Mögliche Auswirkungen von<br />

Impfungen auf Kinder"<br />

Fragen und Diskussion<br />

Seminargebühr:<br />

Einzelpersonen Euro 25.-<br />

Paare Euro 45.-<br />

Schüler/Studenten Euro 12.lm<br />

Preis inbegriffen ist die Pausenverpflegung<br />

Anmeldung und Auskunft:<br />

EFI Oberschwaben<br />

Christiaue Kreck<br />

Talblick 13<br />

D 88454 Hochdarf-Schweinhausen<br />

Tel. 07355 93 25 77<br />

Organisation:<br />

62 Al•XHS IMPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

Impfkritische<br />

Gesprächskreise<br />

Herzlich Willkommen!<br />

Die Impßcritischen Gesprächskreise<br />

finden regelmässig statt und sollen impfkritisch<br />

Orientierte zusammenbringen um<br />

sich über Impffragen, aber auch andere<br />

gesundheitliche Themen unterhalten zu<br />

können. Sie sind eine zwanglose Zusammenkunft,<br />

in der vor allem auch "Neue"<br />

gern gesehen sind. Für noch nicht Entschlossene<br />

bringen sie zudem die Gelegenheit<br />

sich zu informieren.<br />

Die Termine werden sowohl im IM­<br />

PULS als auch auf unserer Hornepage<br />

(www. aegis. eh) publizieii.<br />

Schweiz<br />

4800 Zofingen<br />

Hotel Zofingen, Kirchplatz 30, 19:30 Uhr,<br />

jeden letzten Donnerstag im Monat, ausser<br />

Dez., Leitung: Monika Kunz Tel. 062 758<br />

2169 und Bea Hunkeler Tel. 041 440 01 85<br />

6313 Menzingen<br />

Restaurant Hotel Ochsen, 19:30 Uhr,<br />

05.01.06, 14.03.06, Leitung: Marlene und<br />

Jakob Rupp-Arnold: Tel. 041 755 33 27,<br />

079 435 6890 bitte telefonisch anmelden.<br />

Neu: Ab 6 Personen ausserterminliche<br />

Impfberatungen zuhause möglich.


6314 Unterägeri<br />

Restaurant Kreuz, 19:30 Uhr, 6.9., 11.1 0.,<br />

4.11., Leitung: Katja Putzu, Tel. 041 750<br />

0862 und Yvonne Nussbaumer,<br />

Telefon 041 750 3273<br />

6430 Schwyz<br />

Restaurant Pöstli, (hinter Restaurant Haug),<br />

20:00 Uhr, 19.9., 18.10., 30.11, Leitung:<br />

lrene Weber-Pfyl, Telefon 041 810 08 29<br />

6460 Altdorf<br />

Panta Rhei, Gurtenmundstr., 1, 19:30 Uhr,<br />

21.3., 21.4., 18.5., 23.6.,<br />

Leitung: Silvia Philipp, Tel. 041 870 9510,<br />

silvia.philipp@gmx.ch<br />

8260 Stein am Rhein<br />

Zunfthaus zur Rosen, Amadeus, Oberstadt<br />

7, 19:30 Uhr, 8.9., 10.10., 9.11., 8.12.,<br />

Leitung: Cecile Dudli, Tel. 071 697 0100<br />

cdudli@bluewin.ch<br />

8910 Affoltern a. A.<br />

Hotel Restaurant Löwen, Bahnhofplatz 1,<br />

20:00 Uhr, Daten auf Anfrage, Leitung:<br />

Helga Werder, Tel. 056 6709403<br />

9200 Gossau<br />

Restaurant zum alten Bahnhof, Herisauerstr.<br />

32, 19:30 Uhr, 29.8., 19.9., 31.10.,<br />

30.1., 27 .2., 27 .3., 24.4., Leitung: Claudia<br />

Thürlemann, Telefon 071 385 47 42<br />

9320 Frasnacht<br />

Ort der Begegnung am Bodensee, Kratzern<br />

33, 19:30 Uhr, Daten auf Anfrage,<br />

Leitung: Cecile Dudli, Tel. 071 697 0100,<br />

cdudli@bluewin.ch<br />

<strong>Österreich</strong><br />

In Salzburg<br />

jeden letzten Donnerstag im Monat<br />

(Ausnahme: Juli, August, Dezember) 19:30<br />

Uhr, Bräuwirt in Bergheim bei Salzburg.<br />

Infos unter: impfhitik@salzburg.co.at<br />

Agenda<br />

oder bei Petra Cortiel, Tel. 0662 87 <strong>22</strong> 64<br />

In Vorarlberg<br />

Gasthaus Kreuz, Ringstrasse 43, 6830<br />

Rankweil, jeden letzten Sonntag im Monat<br />

um 20:00 Uhr, Leitung: Manuela<br />

Marte, Tel. 0664 54 13500<br />

In Steyr<br />

jeden letzten Donnerstag im Monat ausser<br />

Dezember, 20 Uhr, Gasthof<br />

Seidlbräu, Harratzmüllerstrasse Leitung:<br />

Elisabeth & Wolfgang Stöcher, stoecher@gmx.at<br />

In Kärnten<br />

Klagenfurt Gasthof Krall, Ehrentalerstr.<br />

57, 9560 Klagenfurt, jeden 2. Montag i.<br />

M., 19:00 Uhr, Leitung: DI Josef<br />

Petutschnig, Tel. 0463 55320<br />

Feldkirchen: Hotel Rainer, jeden letzten<br />

Donnerstag i. M., 19:30 Uhr, Leitung:<br />

Karin Malle, Tel. 04276 5908,<br />

Impfhitik.ktn@gmx.at<br />

Im Raum Weststeiermark<br />

Cafe Sissi, Deutschlandsberg, Daten auf<br />

Anfrage, Leitung: Renate Andrä, Tel.<br />

03463 2014<br />

In Wien<br />

Zentrum Döbling in der Döblinger<br />

Hauptstrasse 38/3. Auskunft und Leitung:<br />

Impfkritik Wien, 0699 111 26553.<br />

In Wiener Neustadt<br />

2560 Aigen, Herrnsteinerstr. 23, jeden 3.<br />

Montag des Monats, 14-16 Uhr, Leitung:<br />

Sonja Schatzer, Tel. 02633 47475<br />

In Wiener Neustadt<br />

Daten auf Anfrage, Leitung: Christine<br />

Bauer, Tel. 02647 42376<br />

In Tirol<br />

Autobahnraststätte Trofana, Mils bei<br />

Imst, jeden 2. Donnerstag im Monat,<br />

19:30 Uhr, Leitung: Anette Fritz Tel.<br />

0650 245 4560 und Heidi Heinricher Tel.<br />

0664 87 33299<br />

AleGIS IMPULS <strong>22</strong> I 2005 63


Agenda<br />

In Judenburg<br />

"Kastanienlaube", Sparkassenpark, 19:00,<br />

jeden zweiten Mittwoch i. M., Leitung:<br />

Andrea Wagner, Tel. 03572 85193<br />

Deutschland<br />

52159 Roetgen bei Aachen<br />

Daten auf Anfrage, Leitung: Alberta<br />

Nestler, Tel. 02471 133 484,<br />

alberta.nestler@ipw .rwt-aachen.de<br />

66787 Wadgassen<br />

Hotel-Restaurant "Alte Abtei", 19:30 Uhr,<br />

Donnerstags, den: 21.04., 19.05., 23.06.,<br />

21.07 ., 08.09., 06.1 0., I 0.11., 08.12.,<br />

Leitung: Norbert Strenz, Tel. 06834 53186,<br />

98574 Schmalkaiden<br />

Daten auf Anfrage, Leitung: Manuela<br />

Müller, Tel. 03683 78 I 050<br />

Fortsetzung von Seite 9<br />

fen und SS) aller steirischen Schulen in<br />

Aktion treten. Sie sind mit einem Lehrer­<br />

Statier-Paket beglückt worden: Ein gemeinsamer<br />

Informationsbrief von Hofrat<br />

Feenstra und LSR-Präsident Lattinger, ein<br />

Folder über die neue, speziell für Lehrer<br />

entwickelte Homepage, Plakate flir die<br />

Konferenzzimmer und Kleber. Im Herbst<br />

sollen dann weitere Informations- und<br />

Unterrichtsmaterialen zu Infektion und<br />

Impfung folgen.<br />

Man möchte im Bundesland Steiermark<br />

ausprobieren wie die Lehrer, aber<br />

auch die Eltern reagieren, bevor man die<br />

Aktion auf das ganze Land ausweitet. Für<br />

die heutigen Lehrer ist der normale Arbeitsalltag<br />

alles andere als einfach. Dass<br />

man sie jetzt auch noch als Mittel zum<br />

Zweck hernimmt und ihre Funktion gewissermassen<br />

missbraucht, stimmt bedenklich.<br />

Hier sollten sich die Lehrer dieser Zweckentfremdung<br />

entgegenstellen, besonders<br />

aber die Eltern müssen an eben diesen<br />

Elternabenden die Schule wieder dorthin<br />

64 AEGIS Il\IPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

stellen wo sie hingehört. Impfen und Schule<br />

gehören nicht zusammen.<br />

Wozu Toilettenpapier benötigt wird,<br />

weiss jedes kleine Kind. Und doch hat man<br />

sich auch hier Neues einfallen lassen. Im<br />

deutschsprachigen Raum wird Toilettenpapier<br />

der Marke Charmin seit neuestem mit<br />

Impfaktionen verknüpft. Mit "I Packung<br />

gekauft = Impfprogramm unterstützt",<br />

wirbt der Hersteller für seine Ware. Weiter<br />

lesen wir: "Mit dem Kauf einer Charmin<br />

Aktionspackung finanzieren Sie das Serum<br />

für eine Impfdosis, denn Channin spendet<br />

an UNICEF für jede verkaufte Packung<br />

den Gegenwert von 0, I 0 Cent. Dieser Betrag<br />

ermöglicht bereits eine von insgesamt<br />

drei für einen vollständigen Impfschutz<br />

benötigten Impfdosen". Man gibt auch<br />

offen zu, für welchen Impfstoff man Geld<br />

sammelt: Für die Polio-Schluckimpfung!<br />

Diese Impfung, die bei uns eingestellt wurde,<br />

weil sie hochgradig in der Lage ist,<br />

Kinderlähmung zu verursachen, wird von<br />

der UNICEF noch immer in den Entwicklungsländern<br />

angewandt und - man höre<br />

und staune - von unserem Toilettenpapierkauf<br />

finanziert!<br />

In ganz Indonesien sind McDonald' s<br />

Restaurants zu Impfstationen gegen Kinderlähmung<br />

umfunktioniert worden. Ständige<br />

Aufrufe im Radio und Werbeschilder<br />

mit der Aufschrift "Gratis-Impfung" an<br />

den McDonald Restaurants sollten Familien<br />

anlocken. Da anfangs Juni 16 Fälle von<br />

Polio gemeldet wurden, hat man innerhalb<br />

von nur zwei Tagen 6,4 Millionen Kindern<br />

die Schluckimpfung gegen Polio verabreicht.<br />

Jetzt dürfen wir getrost die Meldung<br />

eines grossen Polioausbruches in Indonesien<br />

abwarten. Man könnte darüber philosophieren<br />

welcher Zweck eines McDonald'<br />

s Restaurant' s ftir unsere Gesundheit<br />

weniger bekömmlich ist: Als Impfstation<br />

oder als Restaurant!<br />

D


Impressum<br />

Seltsame<br />

Masernepidemie in Offenbach (D)<br />

Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte<br />

(BVKJ) meldete am 21. Januar einen Masernausbruch<br />

in Offenbach. Mindestens 30 Kinder<br />

seien an Masern erkrankt, das seien in dieser Stadt<br />

so viele wie seit fünf Jahren nicht mehr. Der Sprecher<br />

des BVKJ, Sean Monks meinte; "So eine<br />

Häufung hat es bundesweit in den letzten zwei<br />

Jahren nicht gegeben." Alle Erkrankten seien<br />

nicht geimpft gewesen. Mit weiteren Erkrankungen<br />

sei zu rechnen. Der Präsident des BVKJ doppelte<br />

nach, indem er mit dem Gesundheitsamt<br />

Offenbach eine gemeinsame Mitteilung herausbrachte,<br />

in denen er Angehörigen und Kontaktpersonen<br />

der erkrankten Kinder rät, ihren Impfschutz<br />

zu überprüfen.<br />

In der Lokalzeitung "Offenbacher Post" wurde<br />

an diesem Tag nichts über die Offenbacher<br />

Masern gebracht. Stattdessen wurde mitgeteilt,<br />

dass im südostasiatischen Flutgebiet die ersten<br />

Masernfalle aufgetreten seien. Die Aufbauschung<br />

der Masernfälle ging eindeutig vom BVJK aus.<br />

Die Stadtverwaltung Offenbach hatte am Freitag,<br />

14.1. zum Impfen aufgerufen und dabei erwähnt:<br />

",n der Stadt Offenbach sind derzeit mit etwa 30<br />

Fällen mehr Erkrankungen an Masern aufgetreten<br />

als dies für die Jahreszeit üblich ist". Ansonsten<br />

kein Wort über eine Epidemiegefahr und auch<br />

kein Wort darüber, dass angeblich nur ungeimpfte<br />

Kinder erkrankt seien. Ausserdem hiess es nicht<br />

"mindestens 30" Erkrankte, sondern "so ungefähr<br />

gegen 30". Das Wort Epidemie trat nicht auf,<br />

sondern es hiess: dies sei "der Trend der letzten<br />

drei bis sechs Wochen" und "die meisten ohnedies<br />

schon 2004 dem RKI gemeldet". Beim Thema<br />

Impfstatus hiess es: "Na klar behaupten da einige,<br />

die Kinder seien geimpft, das kann aber nicht sein,<br />

sonst hätten sie ja keine Masern bekommen" und<br />

"im übrigen müssen wir den Impfstatus nicht<br />

melden und insofern unterliegt das der ärztlichen<br />

Schweigepflicht". Seitdem hat man nichts mehr<br />

von der Offenbacher Masernepidemie gehört!<br />

0<br />

(Ärzte Zeitung 21.1.2005, Epid. Bulletin RKI, Nr. 4,<br />

28.1.2005, med-con Newsletter <strong>22</strong>.1.2005)<br />

66 AICGIR IMPULS <strong>22</strong> I 2005<br />

Vl]J<br />

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Impressum<br />

2. Quartal 2005<br />

Nr. <strong>22</strong> 6. Jahrgang<br />

ISBN 3-905353-24-5<br />

Erschein t vierteljährlich,<br />

jeweils im Februar, Mai,<br />

August und November.<br />

Herausgeber und Verlag<br />

AEG IS Schweiz<br />

Udelbodenstrasse 43, CH-60 14 Littau<br />

Telefon (+41) 041 250 2475<br />

Fax (+41) 041 250 2363<br />

E-Mail: info@aegis.ch www.aegis.ch<br />

Redaktion: Vlado Petek-Dimmer,<br />

Anita Petek-Dimmer, Roland Brun<br />

Art.-Nr. 4014<br />

AEG IS IMPULS Nr. 14<br />

Hauptthema: Pocken - Die angebliche Wiedergeburt<br />

einer Krankheit. - Warum nahmen<br />

die Pocken vor Einführung der Impfung ab?<br />

• Müssen wir uns vor den Pocken fürchten?<br />

- Wie die Angst den Verstand lähmt • Die<br />

Therapie von Pockenschäden mit Homöopathie<br />

• Wichtige Ergänzungen für die homöopathische<br />

Hausapotheke • Die ersten Auswirkungen<br />

der Pockenimpfung.<br />

AEG IS IMPULS Nr. 15<br />

Hauptthema: Meningokokken - Kleiner<br />

Schwindel mit grosser Wirkung. • SARS -<br />

Keine Krankheit, sondern eine Ansammlung<br />

von Symptomen • Der Sinn von Kinderkrankheiten<br />

- Warum Impfungen selbst dann<br />

schädlich wären, we nn sie tatsächlich nur<br />

Kinderkrankheiten verhindern würden. •<br />

Art.-Nr. 4015<br />

Kleine heikle Fragen an die lmpfbefürworter<br />

• Die .. Masern"-Epidemie in der Schweiz. Art.-Nr. 4019<br />

Art.-Nr. 4016<br />

AEG IS IMPULS Nr. 16<br />

Vorschau IMPULS 23<br />

Hauptthemen:<br />

Gelbfieberimpfung<br />

Die Vogelgrippe<br />

Hundeimpfungen<br />

Art.-Nr. 4017<br />

Art.-Nr. 4018<br />

Hauptthema: Hepatitis A Eine überflüssige<br />

Impfung; mit Hygiene ist mehr zu erreichen<br />

als mit der Impfung. • Herbstzeit - Grippezeit<br />

• Impfung und Homöopathie • Plädoyer<br />

gegen ungefragte Organentnahme bei Sterbenden<br />

• Essay zum Buch .,Heilen verboten<br />

- Töten erlaubt • HippoKinesiologie • Ungeimpfte<br />

Kinder sind gesünder - Eine impfkritische<br />

Studie. Art.-Nr. 4020<br />

AEG IS IMPULS Nr. 17<br />

Hauptthema: Tetanus (Wundstarrkrampn<br />

Mythos um eine Krankheit - Koch und Pasteur<br />

verwechselten die Ursache mit der Folge<br />

e Warum die Tetanusimpfung nicht schützen<br />

kann- Die Tetanusbakterien haben beim<br />

Abbauprozess von zerstörtem Gewebe eine<br />

wichtige Funktion e Polio eine durch Pestizide<br />

verursachte Krankheit? e Von lmpferatoren,<br />

seltsamem Schutz und einem juristischen<br />

Leck im Antikörperschiff.<br />

AEG IS IMPULS Nr. 18<br />

Hauptthema: Pneumokokken - Eine Impfung<br />

die keiner will und die noch weniger benötigen<br />

• Ohne Zweifel - PathoVacc war ein<br />

Erfolg • Meningokokken im Allgäu • Tierimpfungen<br />

• Jodinduzierte Herzerkrankungen<br />

• Der Stand des heutigen Irrtums •<br />

Gesucht werden mutige Grosseitern • Waschungen<br />

als Heilmittel • Ein neues Gesundheitssystem<br />

AEG IS IMPULS Nr. 19<br />

Hauptthema: Windpocken - Wie eine harmlose<br />

Krankheit dank Marketing gefährlich<br />

wird • Encephalopathie - Unabdingbare<br />

Folge von Impfungen • Homöopathische<br />

Impfbehandlung eines Hundes • Seifenblasenkinder<br />

- hyperaktiv oder hyperkinetisch?<br />

• Gegenüberstellung von Argumenten der<br />

lmpfbefürworter und Impfkritiker • Neue<br />

Impfempfehlungen in Deutschland •<br />

AEG IS IMPULS Nr. 20<br />

Hauptthema: Cholera (Teil 1) - Sauberes<br />

Trinkwasser hat die Krankheit bei uns<br />

ausgerottet • Mikrochip für Hunde und<br />

Katzen • Bakterien - die Gesundheitserreger<br />

(Teil 1) • 3. Österr. Impfforum • Über<br />

die Bedeutung der Kuhhörner • Neue Windpocken-lmpfempfehlung<br />

in der Schweiz •<br />

Das Chinesische Husten-Virus • AEGIS<br />

Luxembourg • Grippeimpfung in <strong>Österreich</strong>

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