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Märkte und Basare in Kairo

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<strong>Kairo</strong><br />

Feilschen <strong>und</strong> stöbern, im Souk <strong>und</strong> auf dem Basar<br />

Die Souks´ der Altstadt s<strong>in</strong>d das pulsierende Herz <strong>Kairo</strong>s. In<br />

den verw<strong>in</strong>kelten Gassen haben sich unzählige Händler <strong>und</strong> Handwerker e<strong>in</strong>gerichtet. Sie<br />

werden auf den <strong>Basare</strong>n angesprochen, müssen feilschen <strong>und</strong> wissen am Ende nie, ob sie<br />

übers Ohr gehauen wurden oder nicht. Feilschen gehört zum Kaufen dazu. Ohne langes<br />

Verhandeln macht es auch den Händlern ke<strong>in</strong>en Spass. Bieten Sie getrost nur zwei Drittel bis<br />

die Hälfte dessen, was der Händler haben möchte. Irgendwo <strong>in</strong> der Mitte werden Sie sich<br />

treffen. Dies ist die Welt Allad<strong>in</strong>s` <strong>und</strong> Ali Babas` - <strong>und</strong> wie der Ägypter schmunzelnd sagt -<br />

die der 40 Räuber. Übrigens: In Krämerläden, Supermärkten <strong>und</strong> Shopp<strong>in</strong>g Malls ist Handeln<br />

unüblich bis verpönt.<br />

Kamelmarkt (Souq al-Gamaal)<br />

Eigentlich e<strong>in</strong>e sehr traurige Angelegenheit: Das Ziel e<strong>in</strong>es gut<br />

vierwöchigen Kameltrecks vom Sudan bis nach <strong>Kairo</strong> ist - das Schlachthaus. Den letzten, eher<br />

qualvollen Zwischenstopp haben die Kamele auf e<strong>in</strong>em tristen Marktplatz nördlich von <strong>Kairo</strong><br />

e<strong>in</strong>zulegen. Dort werden sie nach altarabischer Sitte jeweils freitags (Hauptmarkt)<br />

verschachert. Manche der stolzen Wüstentiere sche<strong>in</strong>en ihr Schicksal zu ahnen <strong>und</strong> brechen<br />

zu e<strong>in</strong>em letzten Fluchtversuch aus; aber die Händler s<strong>in</strong>d stets schneller <strong>und</strong> treiben die<br />

Ausreißer mit brutalen Schlägen zurück. Dieser Markt ist nichts für Tierliebhaber oder zarte<br />

Gemüter! Leider ist der Markt von se<strong>in</strong>em, seit Menschengedenken traditionellen Standort im<br />

Vorort Embaba im Frühjahr 1995 nach Birqash <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gegend ca. 35km nordwestlich von<br />

<strong>Kairo</strong> verlegt worden, die eher e<strong>in</strong>er Verbannung gleichkommt. Der E<strong>in</strong>tritt kostet 5 LE, nicht<br />

20 LE oder mehr, wie manche Verkäufer es weismachen möchten! Zu erreichen mit dem Bus<br />

Nr. 214 vom Midan Tahrir oder mit e<strong>in</strong>em Taxi. Beg<strong>in</strong>n ist ab 6:00 Uhr <strong>und</strong> endet zu Mittag.


Tentmakers’ Bazar<br />

Erbaut 1650, ist dies <strong>Kairo</strong>`s e<strong>in</strong>zig erhaltene überdeckter Markt <strong>und</strong> liegt etwas südlich von<br />

Khan el Khalili. Verkauf von Segelprodukte <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erbaren geometrische Tapisserien. Der<br />

Basar ist täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet.<br />

Khan el-Khalili<br />

Dieses großes Basarareal verdankt se<strong>in</strong>en Namen e<strong>in</strong>er großen Karawanserei (riesige<br />

Anlagen, die zugleich als Herberge für reisende Kaufleute, als Lagerhaus für importierte<br />

Waren sowie als Markt dienten), die der mamelukkische Emir Djaharks el-Khalili 1380(82)<br />

errichten ließ. <strong>Kairo</strong> war bereits im 12 Jh. zum Hauptumschlagsplatz für Waren aus Indien<br />

<strong>und</strong> Europa aufgestiegen <strong>und</strong> galt als E<strong>in</strong>kaufs- <strong>und</strong> Handelszentrum Ägyptens. Noch vor<br />

h<strong>und</strong>ert Jahren war dies e<strong>in</strong> bekannter Sklavenmarkt für Nordafrika. Khan el-Khalili ist heute<br />

e<strong>in</strong> bunter, orientalischer, nach Gewürzen <strong>und</strong> Parfüms duftender Basar für E<strong>in</strong>heimische <strong>und</strong><br />

Touristen. Das Warensortiment <strong>in</strong> diesem traditionsreichen Knotenpunkt des Kommerzes, wo<br />

e<strong>in</strong>st Händler aus Arabien, Indien <strong>und</strong> dem ganzen Mittelmeerraum ihre Gewürze, Seiden <strong>und</strong><br />

Edelste<strong>in</strong>e feilboten, besteht heute <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie aus Alabasterbüsten, jeder Menge Kitsch,<br />

Goldkartuschen <strong>und</strong> Kupferkannen für Kreditkartenk<strong>und</strong>en aus Übersee. Gold- <strong>und</strong><br />

Silberschmuck werden nach Gewicht verkauft. Das Geschäft von Michael Nasser biete die<br />

schönsten Kollektionen. Wer <strong>in</strong> dem Gassengeflecht e<strong>in</strong> Weilchen sucht, f<strong>in</strong>det, vom<br />

Glasbläser, Zeltmacher <strong>und</strong> Calligraphen bis zum Brokat-Sticker, Fussbügler <strong>und</strong><br />

Gebetsperlendrechsler, noch mehr als genug höchst sonderbare Werkstätten <strong>und</strong> Läden. Bei<br />

den angebotenen Parfümessenzen handelt es sich <strong>in</strong> der Mehrzahl um synthetische Stoffe.<br />

Außer im Basar, wo man feilschen <strong>und</strong> handeln darf, stößt man sonst vorwiegend auf<br />

Festpreise. Die meisten Geschäfte des Basars haben bis 22:00 Uhr geöffnet, an Sonntagen<br />

haben fast alle Juweliere geschlossen <strong>und</strong> auch Freitags s<strong>in</strong>d nicht alle Geschäfte geöffnet.


Souk El Tewfikia (Tawfiqiyya Souq)<br />

Ist e<strong>in</strong>en Besuch Wert. Hier bekommen Sie frisches Obst <strong>und</strong> Gemüse. Er ist bis <strong>in</strong> den späten<br />

Abend h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> geöffnet <strong>und</strong> bietet die größte Auswahl. Ferner Lebensmittelläden, sog. Ba`als<br />

<strong>und</strong> Bäckereien. Sh. Talaat Harb.<br />

Khan Misr Touloun<br />

Bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Altkairo, nahe der Ibn-Toulun Mosche <strong>und</strong> bietet alles an, wovon der<br />

Souvenierjäger träumen kann, mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren, aber besseren Auswahl, als der Khan Al<br />

Khalili Bazar.<br />

Souk el Goma'a (Freitagsmarkt)<br />

Schrottplatz, Recycl<strong>in</strong>gmarkt - wie immer man es nennen möchte. Hier f<strong>in</strong>det man alle Arten<br />

von elektronischen Geräten, Telefon, PC-Bildschirme. Der Souk ist nur mit dem Taxi zu<br />

erreichen. Freitags von 6-12 Uhr, im islamischen Viertel, südl. der Zitadelle.

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