Die Bahntechnik
Die Bahntechnik
Die Bahntechnik
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Gotthard<br />
San Gottardo<br />
<strong>Die</strong> neue<br />
Gotthardbahn<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bahntechnik</strong><br />
Erst die bahntechnischen Anlagen ermöglichen den<br />
Eisenbahnbetrieb in den beiden Tunnelröhren<br />
und schliessen die neuen Gleise an das bestehende<br />
Netz an. <strong>Die</strong> Installationen werden auf höchstem<br />
technischen Niveau projektiert. Bau und Technik ergänzen<br />
sich zu einem einmaligen Bauwerk.
2<br />
Mit Hochgeschwindigkeit<br />
durch die Alpen<br />
Der Gotthard-Basistunnel ist 57 km<br />
lang. Er besteht aus zwei einspurigen<br />
Tunnelröhren, welche durch Querstollen<br />
miteinander verbunden sind. In den<br />
zwei Multifunktionsstellen des Tunnels<br />
sind Spurwechsel und Nothaltestellen,<br />
technische Räume für den Bahnbetrieb<br />
sowie Lüftungsinstallationen untergebracht.<br />
Der Gotthard-Basistunnel ist<br />
sowohl in technischer als auch in logistischer,<br />
sicherheitstechnischer und<br />
finanzieller Hinsicht das anspruchsvollste<br />
Bauvorhaben der NEAT.<br />
Portal Erstfeld<br />
Zugangsstollen<br />
Amsteg<br />
Multifunktionsstelle<br />
Sedrun<br />
Am Gotthard entsteht der längste Eisenbahntunnel der Welt.<br />
Der Gotthard-Basistunnel ist das Herzstück der Neuen<br />
Eisenbahnalpentransversale (NEAT). Mit Geschwindigkeiten<br />
bis 250 km/h werden die zukünftigen Züge durch dieses<br />
ausserordentliche Bauwerk fahren.<br />
Zugangs- und<br />
Lüftungsstollen<br />
Sedrun<br />
Multifunktionsstelle<br />
Faido<br />
Im Norden ergänzt der 20 km lange<br />
Zimmerberg-Basistunnel den Gotthard-<br />
Basistunnel. Mit dem Bau des ersten<br />
Teils dieses Tunnels wurde im Rahmen<br />
der Bahn 2000 bereits begonnen.<br />
AlpTransit Gotthard führt die Linie ab<br />
dem Raum Thalwil/Nidelbad weiter<br />
in Richtung Zug.<br />
Im Süden wird die Neubaustrecke<br />
durch den 15 km langen Ceneri-Basistunnel<br />
bis in den Raum Lugano<br />
weitergeführt. In der Planung wird<br />
sichergestellt, dass dereinst eine unterirdische<br />
Fortsetzung Richtung Italien<br />
möglich sein wird.<br />
Portal Bodio<br />
Zugangs- und<br />
Lüftungsstollen<br />
Faido<br />
Litti<br />
Zürich<br />
Zug<br />
AlpTransit Gotthard<br />
Bahn 2000<br />
Thalwil<br />
Rynächt<br />
Erstfeld<br />
Amsteg<br />
Faido<br />
Sedrun<br />
Bodio Biasca<br />
Giustizia<br />
Camorino<br />
Vezia<br />
Zimmerberg-<br />
Basistunnel<br />
Gotthard-<br />
Basistunnel<br />
Bellinzona<br />
Ceneri-<br />
Basistunnel
<strong>Die</strong> Komplexität des Projektes<br />
Eine Herausforderung<br />
<strong>Die</strong> Chancen und Risiken für das Bauvorhaben<br />
werden bei AlpTransit Gotthard<br />
systematisch mit standardisierten<br />
Analysen untersucht. Grosse Chancen<br />
ergeben sich durch rasche, zuverlässige<br />
Bewilligungsverfahren. Vollständige<br />
Vertragswerke und verlässliche Auftragnehmer<br />
sichern vor allem die verlangte<br />
Qualität und Termineinhaltung.<br />
Auf technischem Gebiet müssen ausgereifte<br />
und erprobte Technologien<br />
verwendet werden. Dabei bedingt das<br />
spezielle Tunnelklima bei der Auswahl<br />
der technischen Ausrüstung besondere<br />
Anforderungen. Eine optimale Logistik<br />
Rechnungswesen<br />
und Controlling<br />
● Rechnungswesen<br />
und Controlling<br />
● Vertragsmanagement<br />
● Informatik<br />
● Administration<br />
Logistik und<br />
Koordination<br />
Projektkoordination<br />
Kommunikation<br />
Recht / Verfahren<br />
Qualität / Umwelt<br />
● Einbau und Logistik<br />
● Anschlüsse<br />
an bestehende Linie<br />
● Erhaltung<br />
● Koordination<br />
Rohbau<br />
<strong>Bahntechnik</strong><br />
● Gesamtkoordination<br />
● Qualität<br />
● Kommunikation<br />
● Personal<br />
Das gesamte Projekt AlpTransit Gotthard, und die <strong>Bahntechnik</strong><br />
im Speziellen, bergen wegen der Grösse und der Komplexität<br />
des Werkes besonders grosse Herausforderungen. Nur das<br />
effektive Zusammenwirken der verschiedenen Fachbereiche wie<br />
Rohbau und <strong>Bahntechnik</strong> stellen die Realisierung des Projekts<br />
im Kosten- und Terminrahmen sicher.<br />
und ein optimierter Einbau stellen<br />
sicher, dass die bahntechnischen Anlagen<br />
im vorgegebenen Zeitrahmen<br />
eingebaut werden können. Entsprechend<br />
flexibel aber eindeutig definiert<br />
sind daher die Nahtstellen zwischen<br />
Rohbau und <strong>Bahntechnik</strong> in räumlicher,<br />
zeitlicher und sachlicher Hinsicht.<br />
Ausrüstung<br />
● Fahrbahn<br />
● Bahnstrom<br />
● Elektrische<br />
Anlagen 50 Hz<br />
● Telecom<br />
Verwaltungsrat<br />
Geschäftsleitung<br />
Vorsitz GL Mitglied GL<br />
Technik Finanzen<br />
Sicherheitstechnik<br />
● Sicherheitsausrüstung<br />
● Signalanlagen und<br />
Automation<br />
<strong>Die</strong> Ausnutzung dieser Chancen erhält<br />
ein entsprechend hohes Gewicht,<br />
weil damit das Projekt in der geforderten<br />
Funktionalität, zu minimalen Kosten<br />
und innerhalb der definierten Termine<br />
realisiert werden kann. Schon in der<br />
Projektierungsphase wurde der Bereich<br />
<strong>Bahntechnik</strong> so organisiert, dass künftige<br />
Herausforderungen erfolgreich<br />
umgesetzt werden können. Auch bei<br />
der Vergabe der Arbeiten ist eines<br />
der wesentlichsten Zuschlagskriterien<br />
das Beherrschen der Projektrisiken. Der<br />
Unternehmer muss dieses Thema im<br />
Rahmen seines Angebotes und seiner<br />
Qualitäts-Politik entsprechend hoch<br />
gewichten.<br />
3
4<br />
Mit der Technik in die Zukunft<br />
Grundsätze<br />
In den Fahrröhren<br />
Extreme Umgebung<br />
● Fahrleitung, Funk, Beleuchtung<br />
● Gleis, Weichen, Gleisfreimeldung<br />
Klare, einheitliche und einfache Grundsätze sind das Rückgrat<br />
für ein Werk in der Grössenordnung und Komplexität von<br />
AlpTransit Gotthard. Der Grundsatz «einfach und effizient» ermöglicht<br />
einen sicheren und zukunftsgerichteten Bahnbetrieb.<br />
<strong>Die</strong> Infrastruktur beschränkt sich auf das Notwendige.<br />
In den Querschlägen<br />
Teilweise geschützt, extreme Klimabedingungen<br />
● Feinstromverteilung<br />
● Telekommunikation<br />
Ausserhalb des Tunnels<br />
Leicht zugänglich, gutes Klima<br />
● Stellwerk<br />
● Lüftungszentrale<br />
● Unterwerke<br />
In den Multifunktionsstellen<br />
Direkt von aussen zugänglich,<br />
klimatisiert<br />
● Elektrische Anlagen, Bahnstromversorgung<br />
● Stellwerk und Lüftungszentrale in Sedrun<br />
Minimierung der Anzahl technischer<br />
Systeme im Tunnel - Da jede Störung<br />
ein Sicherheitsrisiko auslöst, werden<br />
bei AlpTransit Gotthard nur die absolut<br />
betriebsnotwendigen Systeme vorgesehen<br />
und wenn möglich an leicht<br />
zugänglichen Orten ausserhalb des<br />
Tunnels oder in den Multifunktionsstellen<br />
montiert.
Einfach und effizient – <strong>Die</strong> Komplexität<br />
des Tunnelsystems, die aussergewöhnlichen<br />
Klimabedingungen sowie<br />
die hohen Anforderungen an Verfügbarkeit<br />
und Zuverlässigkeit verlangen<br />
nach einem Minimalprinzip. Nur der<br />
Einsatz von möglichst einfachen und<br />
überschaubaren Anlagen sichert<br />
die Funktionalität des Gesamtsystems.<br />
Jeder Ausrüstungsgegenstand bedingt<br />
Erhaltung und kann ausfallen. Nur<br />
Elemente, die nicht installiert werden,<br />
müssen nicht erhalten werden und fallen<br />
nie aus. <strong>Die</strong> Infrastruktur beschränkt<br />
sich auf das Notwendige.<br />
Bahnstromanlagen<br />
Fahrbahn<br />
Sicherungs- und<br />
Automationsanlagen<br />
Funk<br />
Elektrische Anlagen<br />
und Telekommunikation<br />
Kabel<br />
<strong>Die</strong> konsequente Einhaltung dieser<br />
Grundsätze ist bei der Projektierung, der<br />
Installation und dem Betrieb zwingend.<br />
Nur so entsteht trotz den komplexen<br />
Randbedingungen ein funktionierendes,<br />
zusammenhängendes Gesamtsystem.<br />
Auch im Hinblick auf spätere Erhaltungsarbeiten,<br />
die immer mit Kosten und<br />
Kapazitätseinbussen verbunden sind,<br />
ist dieses Konzept strikte einzuhalten.<br />
Im neuen Gotthard Basistunnel wird<br />
entweder gefahren oder erhalten.<br />
Es werden somit keine Arbeiten an<br />
Anlagen in Gleisbereichen ausgeführt,<br />
auf denen gleichzeitig Züge verkehren.<br />
5
6<br />
Bahnstromversorgung<br />
Zugkraft<br />
<strong>Die</strong> Versorgung der Züge mit Strom muss jederzeit gewährleistet<br />
sein. Bis anhin gibt es weltweit keine Tunnelfahrleitung,<br />
die für Reisezüge mit Geschwindigkeit über 160 km/h und<br />
gleichzeitig für grosse elektrische Belastungen durch Güterzüge<br />
konzipiert ist.<br />
<strong>Die</strong> Bahnstromversorgungsanlagen<br />
sichern das Zuführen der Traktionsenergie<br />
von den Kraftwerken über drei<br />
Unterwerke in Amsteg, Faido und<br />
Bodio. In den Unterwerken wird die<br />
Höchstspannung des Übertragungsnetzes<br />
der SBB von 132’000 Volt auf die<br />
von den Lokomotiven benötigte Spannung<br />
von 15’000 Volt transformiert.<br />
Aufgabe der Fahrleitung ist es, die<br />
Stromversorgung der Züge sicherzustellen.<br />
Um gleichzeitig Hochgeschwindigkeitszüge<br />
und schwere Güterzüge (bis<br />
4’000 t) zu versorgen, muss die Fahrleitung<br />
jeder Tunnelröhre Ströme von<br />
2’000 Ampere führen können.<br />
Für eine Hochleistungsbahnlinie muss<br />
eine hohe Stromabnahmequalitätbei der<br />
Schnittstelle Stromabnehmer/Fahrdraht<br />
und eine homogene Stromverteilung in<br />
den Leitern gewährleistet werden.<br />
Seit 1997 wird ein Entwicklungsprogramm<br />
durchgeführt, um die existierenden<br />
Fahrleitungstypen für Tunnels zu<br />
optimieren. <strong>Die</strong> Ergebnisse der Messfahrten<br />
mit hohen Geschwindigkeiten<br />
zeigen, dass für eine kompakte und<br />
robuste Anlage in einem Einspurtunnel<br />
eine Doppelfahrleitung die beste Lösung<br />
darstellt. <strong>Die</strong>se besteht aus zwei Kupfer-<br />
Fahrdrähten, die an zwei separaten<br />
Tragseilen aufgehängt sind. <strong>Die</strong> Tragseile<br />
sind alle 28 m an einem Tragwerk<br />
befestigt, das am Tunnelgewölbe<br />
montiert ist.
Elektrische Anlagen<br />
Das Rückgrat<br />
<strong>Die</strong> Beleuchtung, Telekommunikation und Signalisierungsanlagen<br />
im Tunnel werden von einem unabhängigen 50 Hz-Netz<br />
gespiesen. Durch die Telekommunikationsanlagen werden<br />
alle Elemente des Verkehrssystems vernetzt, ferngesteuert und<br />
überwacht.<br />
<strong>Die</strong> Telekommunikationsanlagen bestehen<br />
aus dem Übertragungsnetz,<br />
dem Vermittlungsnetz, dem Datennetz<br />
und dem Funk. In Übereinstimmung mit<br />
der Philosophie «einfach und effizient»<br />
werden alle bahnspezifischen Datenübertragungsbedürfnisse<br />
durch ein<br />
einziges, umfassendes Telekommunikationsnetz<br />
abgedeckt. <strong>Die</strong>ses Netz wird<br />
nahtlos ins übrige SBB-Netz integriert.<br />
Es wird ein flächendeckendes Funknetz<br />
installiert, das der GSM-Norm (Global<br />
System for Mobile Communication)<br />
entspricht.<br />
<strong>Die</strong> elektrischen Anlagen versorgen<br />
jeden Stromverbraucher im Verkehrssystem<br />
mit Strom in einer bestimmten<br />
Qualität und einer bestimmten Menge.<br />
Durch Mehrfacheinspeisungen ab<br />
den Portalen und den drei Zwischenzugängen<br />
des Gotthard-Basistunnels<br />
ist eine sehr hohe Verfügbarkeit<br />
der Stromversorgung gewährleistet.<br />
Das Kabelnetz für die Stromversorgung<br />
und für die Datenübertragung umfasst<br />
2'800 Kilometer Kabel, die im Gotthard-<br />
Basistunnel in Rohrblöcken eingezogen<br />
werden. <strong>Die</strong>s entspricht ungefähr<br />
der Luftlinie von Zürich nach Oslo und<br />
zurück.<br />
7
8<br />
Führerstandssignalisierung<br />
Für maximale Sicherheit<br />
Betriebszentrale<br />
GSM-R Funk Streckenzentrale Leitsystem<br />
GSM-R Funk<br />
Basisstation<br />
Strecke<br />
Ein zentraler Teil der bahntechnischen Ausrüstung sind die<br />
Sicherungsanlagen. Über das Stellwerk werden die Weichen<br />
gesteuert und überwacht und den Zügen über ortsfeste Signale<br />
oder Anzeigen im Führerstand die Fahrerlaubnis gegeben.<br />
Stellwerk<br />
Gleisfreimeldung<br />
Weichen, etc.<br />
<strong>Die</strong> technische Ausrüstung im<br />
Gotthard-Basistunnel führt zu einem<br />
weitgehend automatisierten Betrieb<br />
und beschränkt die Eingriffe des Menschen<br />
und die daraus resultierenden<br />
Gefährdungen auf ein Minimum.<br />
Bei AlpTransit Gotthard kommt das<br />
standardisierte ERTMS/ETCS (European<br />
Rail Traffic Management System /<br />
European Train Control System) Stufe 2<br />
zum Einsatz, bei dem die Fahrbegriffe<br />
nicht mehr über optische Signale, sondern<br />
über Funk direkt im Führerstand<br />
des Zuges angezeigt werden. <strong>Die</strong>ses<br />
System wird zur Zeit bei den SBB und<br />
anderen europäischen Bahnen eingeführt.<br />
Übertragung mit digitalem Funk<br />
Bei ERTMS/ETCS Stufe 2 werden die<br />
Fahrbegriffe über ein digitales Funksystem<br />
nach GSM-R Norm übertragen.<br />
<strong>Die</strong>se basiert auf der bekannten<br />
GSM Norm für Mobiltelefone, die<br />
mit einigen bahnspezifischen Erweiterungen<br />
ergänzt wurde.
<strong>Die</strong> Sicherungs- und Automatisierungsanlagen<br />
bei AlpTransit Gotthard<br />
weisen folgende Eigenschaften auf:<br />
● Eine lückenlose Überwachung der<br />
Züge auf der Neubaustrecke. <strong>Die</strong><br />
signaltechnisch sichere Führerstandsignalisierung<br />
gewährleistet, dass<br />
die vom Stellwerk vorgegebenen<br />
Bewegungsräume von den Zügen<br />
jederzeit eingehalten werden.<br />
● Interoperabilität mit den anderen<br />
Bahnen in Europa dank dem standardisierten<br />
Signalisierungssystem.<br />
● Eine Vereinfachung der streckenseitigen<br />
Infrastruktur durch den Wegfall<br />
der optischen Signale. Damit lässt<br />
sich auch die Verfügbarkeit des<br />
Signalisierungssystems wesentlich<br />
steigern.<br />
● <strong>Die</strong> zentrale Betriebsführung und<br />
Automatisierung des Bahnprozesses.<br />
Mehrere dezentrale Stellwerke<br />
werden von einer Betriebszentrale<br />
aus überwacht und bedient.<br />
<strong>Die</strong> zentrale Betriebsführung, kombiniert<br />
mit der engeren Überwachung<br />
der Züge durch die Führerstandsignalisierung<br />
gewährleistet, dass:<br />
● <strong>Die</strong> Ereigniswahrscheinlichkeit<br />
im Vergleich mit dem bestehenden,<br />
schon als sicher geltenden Eisenbahnnetz<br />
weiter gesenkt wird.<br />
● Im Fall von Unregelmässigkeiten<br />
(Lokomotivdefekt, Entgleisung, etc.)<br />
rasch und effizient reagiert werden<br />
kann.<br />
Damit lassen sich die Ereignishäufigkeit<br />
sowie auch das Ausmass möglicher<br />
Zwischenfälle auf das absolute Minimum<br />
reduzieren.<br />
Interoperabilität<br />
<strong>Die</strong> Umstellung auf die normierte<br />
Führerstandsignalisierung gemäss<br />
ERTMS/ETCS unterstützt den angestrebten<br />
europaweiten freien Marktzugang.<br />
Heute erschweren noch<br />
länderspezifische, nicht aufeinander<br />
abgestimmte Signalsysteme und<br />
Betriebsvorschriften den internationalen<br />
Eisenbahnverkehr. So wird<br />
meistens der Lokführer, oft auch die<br />
Lokomotive, beim Grenzübergang<br />
gewechselt.<br />
9
10<br />
Fahrbahn für Komfort<br />
und Zuverlässigkeit<br />
Der vorgesehene Mischbetrieb mit<br />
Hochgeschwindigkeitszügen und schweren<br />
Güterzügen stellt hohe Anforderungen<br />
an Präzision und Langlebigkeit der<br />
Fahrbahn. Deshalb werden auf den<br />
Neubaustrecken von AlpTransit Gotthard<br />
nur langjährig erprobte und bewährte<br />
Fahrbahn-Systeme eingebaut.<br />
Grundsätzlich wird auf den Neubaustrecken<br />
im Freien der klassische Schotteroberbau<br />
mit lückenlos verschweissten<br />
Gleisen angewendet. In Tunnels mit<br />
geeigneten geologischen Verhältnissen,<br />
wie im Gotthard-Basistunnel, ist ein<br />
schotterloser Oberbau vorgesehen. <strong>Die</strong><br />
Fahrbahn besteht aus Gleisrostelementen<br />
(Schienen, Schwellen), die elastisch<br />
in einer Betonplatte gelagert sind.<br />
Hochgeschwindigkeits- und schwere Güterzüge stellen höchste<br />
Ansprüche an den Fahrweg. Langjährig erprobte Fahrbahnsysteme<br />
stellen die Verfügbarkeit und den Komfort sicher.<br />
<strong>Die</strong> Gleislage ist langfristig stabil und<br />
das periodische Wiederherstellen der<br />
Soll-Geometrie, wie beim Schotteroberbau,<br />
entfällt. Bewährte Beispiele solcher<br />
Oberbauformen sind die Gleise im<br />
Grauholz- und im Heitersbergtunnel der<br />
SBB oder die Fahrbahn des Kanaltunnels<br />
zwischen Frankreich und England.<br />
<strong>Die</strong> Fahrbahn besteht im wesentlichen<br />
aus wenigen Komponenten, die jedoch<br />
in sehr grosser Stückzahl eingebaut<br />
werden. Für den Gotthard-Basistunnel<br />
braucht es:<br />
● über 228’000 m Schienen<br />
● über 190’000 Betonschwellen<br />
mit Schienenbefestigungen<br />
● über 240’000 t Beton für die<br />
Fahrbahnplatte<br />
<strong>Die</strong> Häufigkeit von Erhaltungsarbeiten<br />
an den Gleisen ist nicht nur abhängig<br />
von der Wahl des Oberbau-Typs<br />
sondern auch von der Linienführung<br />
und der Topologie.<br />
<strong>Die</strong> Anzahl Betriebsunterbrüche durch<br />
den Gleisunterhalt muss minimiert<br />
werden. Aus diesem Grund gelten<br />
bereits bei der Planung und Projektierung<br />
folgende Grundsätze:<br />
● möglichst gestreckte Linienführung<br />
(wenig Kurven, grosse Radien)<br />
● möglichst wenig Weichen<br />
Durch die stabile Gleislage des schotterlosen<br />
Oberbaus reduziert sich<br />
die Entgleisungsgefahr. Zusätzlich wird<br />
auch der Komfort für den Fahrgast<br />
verbessert.
Einbau der <strong>Bahntechnik</strong><br />
Wo, wie und wann?<br />
<strong>Die</strong> bahntechnische Ausrüstung soll<br />
nach der Fertigstellung des letzten<br />
Rohbauabschnitts rasch abgeschlossen<br />
werden. So kann die Strecke möglichst<br />
früh in Betrieb genommen werden.<br />
<strong>Die</strong> Verhältnisse im Gotthard-Basistunnel<br />
stellen für den Einbau der elektromechanischen<br />
Ausrüstung eine grosse<br />
Herausforderung dar. <strong>Die</strong> erforderliche<br />
Einbauleistung muss wesentlich über<br />
derjenigen liegen, wie sie bei neueren<br />
Eisenbahntunnels in der Schweiz erreicht<br />
wurde. Auch an die Logistik ergeben<br />
sich höchste Anforderungen, weil der<br />
Tunnel für den <strong>Bahntechnik</strong>-Einbau nur<br />
von den Portalen her zugänglich ist. <strong>Die</strong><br />
für den Tunnelbau benutzten seitlichen<br />
Zugänge sind wegen der Länge der<br />
einzubauenden Schienenteile (216 m)<br />
dafür schlecht geeignet.<br />
<strong>Die</strong> klimatischen Verhältnisse, bedingt<br />
durch die Gebirgsüberdeckung von<br />
bis zu 2300 m, sind extrem. In den zentralen<br />
Abschnitten des Gotthard-Basistunnels<br />
ist mit hohen Temperaturen<br />
bis zu 40˚ C zu rechnen. Um während<br />
der Einbauphase arbeitsmedizinisch<br />
vertretbare Klimabedingungen zu erreichen,<br />
ist nebst dem Einsatz der Bauventilation<br />
möglicherweise auch eine<br />
spezielle Baukühlung notwendig.<br />
Das Einbaukonzept, welches für diese<br />
ausserordentlichen Verhältnisse von<br />
AlpTransit Gotthard AG <strong>Bahntechnik</strong><br />
erarbeitet wurde, beruht auf folgenden<br />
Grundsätzen:<br />
● Trennung Rohbau - <strong>Bahntechnik</strong>:<br />
<strong>Die</strong> bahntechnische Ausrüstung der<br />
Der Einbau der bahntechnischen Ausrüstung in den<br />
Gotthard-Basistunnel ist eine komplexe Aufgabe, die einer<br />
gründlichen und umfangreichen Vorbereitung bedarf.<br />
einzelnen Tunnelabschnitte wird<br />
möglichst vollständig von den Rohbau-Arbeiten<br />
getrennt. Der Rohbau<br />
wird vor Beginn des <strong>Bahntechnik</strong>-<br />
Einbaus in gereinigtem Zustand abgenommen<br />
und übergeben.<br />
● Gestaffelter Beginn der Einbauarbeiten<br />
<strong>Bahntechnik</strong>: Das Ziel einer<br />
raschen Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels<br />
lässt sich nur<br />
erreichen, wenn die bahntechnische<br />
Ausrüstung des Tunnels von den<br />
Portalen aus schon beginnt, bevor in<br />
den mittleren Abschnitten (zwischen<br />
Amsteg und Faido) die Vortriebsphase<br />
abgeschlossen ist. <strong>Die</strong> Versorgung<br />
für die letzten Rohbauarbeiten<br />
erfolgt durch die Zwischenangriffe.<br />
Jahr<br />
Einbau der <strong>Bahntechnik</strong><br />
ab Nordportal<br />
abhängig vom Rohbaubeginn<br />
Erarbeitung des Bauprojekts<br />
<strong>Bahntechnik</strong><br />
zirka 2002<br />
Erstfeld Amsteg Sedrun Faido Bodio<br />
1996<br />
1999 1999<br />
Abnahme des letzten<br />
Rohbauabschnitts<br />
zirka 2010<br />
● Konzentrierter Einbau: Der Einbau<br />
erfolgt gleichzeitig von Norden und<br />
von Süden her in beiden Tunnelröhren<br />
(simultan an vier Baustellen).<br />
Gearbeitet wird rund um die Uhr im<br />
Mehrschichtbetrieb.<br />
● Schienengebundene Logistik: <strong>Die</strong><br />
Versorgung der Einbaustellen im<br />
Tunnel erfolgt angesichts der langen<br />
Transportwege ausschliesslich über<br />
die Gleise der bereits fertiggestellten<br />
Abschnitte.<br />
● <strong>Die</strong> Installationsplätze, von denen<br />
aus die Einbaustellen versorgt werden,<br />
befinden sich in Rynächt<br />
(ca. 1.5 km vom Tunnelportal Nord<br />
entfernt) und in Biasca (ca. 6 km<br />
vom Tunnelportal Süd entfernt).<br />
1999<br />
Phase der<br />
Inbetriebsetzung<br />
zirka 2011<br />
Legende:<br />
Zwischenangriffe<br />
Vortrieb<br />
Rohbau<br />
<strong>Bahntechnik</strong><br />
Einbau der <strong>Bahntechnik</strong><br />
ab Südportal<br />
zirka 2007<br />
Baubeginn<br />
Vortrieb<br />
geografische<br />
Richtung<br />
Zeitaufwand<br />
11
12<br />
Aerodynamik und Klima<br />
Tropische Verhältnisse<br />
<strong>Die</strong> erwarteten Temperaturen von 35° bis 40° C sind im Vergleich<br />
zu bestehenden Tunnels hoch, liegen aber noch innerhalb von<br />
akzeptablen Grenzen.<br />
Beim Gotthard-Basistunnel wird in<br />
verschiedener Hinsicht Neuland beschritten,<br />
obwohl die Schweizerischen<br />
Eisenbahngesellschaften in Bau, Betrieb<br />
und Unterhalt von Alpentunnels über<br />
eine mehr als hundertjährige Erfahrung<br />
verfügen:<br />
● Tunnelklima: Der Basistunnel wird<br />
gegenüber den bestehenden Tunnels<br />
noch einmal deutlich länger. <strong>Die</strong><br />
Linienführung im Berg führt zu einer<br />
grösseren Gebirgsüberdeckung<br />
Zugverkehr<br />
Erstfeld Bodio<br />
Im Normalbetrieb wird der Basistunnel<br />
durch die fahrenden Züge mit Frischluft<br />
versorgt. <strong>Die</strong> Einspurröhren und die<br />
Züge, welche eine Röhre mehr oder<br />
weniger ausfüllen, wirken wie eine<br />
Pumpe. So wird das Tunnelinnere von<br />
den Portalen her mit genügend Frischluft<br />
versorgt und es findet eine ständige<br />
Lufterneuerung statt. Auch ohne zusätzliche<br />
Zuführung von Frischluft durch<br />
aktive Lüftungssysteme entsteht für die<br />
Reisenden kein Frischluftmangel.<br />
mit entsprechend höheren Gesteinstemperaturen<br />
auf Tunnelniveau.<br />
● Aerodynamik: Im Gotthard-Basistunnel<br />
werden Geschwindigkeiten<br />
bis 250 km/h erreicht. <strong>Die</strong>s<br />
bedeutet gegenüber den bisherigen<br />
Geschwindigkeiten fast eine Verdoppelung.<br />
● Sicherheit: Durch die Tunnellänge<br />
von 57 km ergeben sich bezüglich<br />
der Sicherheit neue Aspekte, insbesondere<br />
im Brandfall.<br />
Lufttemperatur im Tunnel (Sommer)<br />
Zugverkehr<br />
<strong>Die</strong> Simulationen zeigen, dass die Temperaturen<br />
in den Tunnelröhren im<br />
Vergleich zu den bestehenden Alpentunnels<br />
hoch sind, aber gerade noch<br />
innerhalb von akzeptablen Grenzen<br />
liegen. <strong>Die</strong> höchsten Werte von 35° C<br />
bis 40° C werden (in Fahrtrichtung)<br />
gegen Ende des Tunnels erreicht. Ohne<br />
Beachtung der Luftfeuchtigkeit entsprechen<br />
die Maximaltemperaturen im<br />
Gotthard-Basistunnel tropischen Verhältnissen.
<strong>Die</strong> Ergebnisse der Berechnungen<br />
sind zum Teil mit erheblichen Unsicherheiten<br />
behaftet. Es kann nicht hundertprozentig<br />
ausgeschlossen werden, dass<br />
die tatsächlich erreichten Temperaturen<br />
oder die Luftfeuchtigkeit wesentlich<br />
ungünstiger sind als berechnet. Für diese<br />
Eventualität besteht die Möglichkeit,<br />
mittels den Lüftungsanlagen der Multifunktionsstellen<br />
warme und feuchte<br />
Tunnelluft aus dem Tunnel abzusaugen<br />
und gleichzeitig mit frischer Aussenluft<br />
zu ersetzen.<br />
Während der Fahrt durch den Tunnel<br />
stellen sich bei hoher Fahrgeschwindigkeit<br />
erhebliche Druckschwankungen ein.<br />
Um eine Beeinträchtigung des Komforts<br />
für die Zugreisenden zu verhindern, wird<br />
für Geschwindigkeiten über 160 km/h<br />
ausschliesslich druckertüchtigtes Rollmaterial<br />
eingesetzt.<br />
<strong>Die</strong> durch den Gotthard-Basistunnel<br />
fahrenden Züge bewegen die gesamte<br />
Luftsäule in den Einspurröhren. Um den<br />
daraus resultierenden Luftwiderstand<br />
nicht übermässig ansteigen zu lassen<br />
wurde ein minimaler freier Querschnitt<br />
pro Röhre von 41 m 2 festgelegt.<br />
Im Fall eines Zugbrandes gilt als<br />
oberstes Ziel für den Lokführer, ins Freie<br />
oder bis in in eine der beiden Nothaltestellen<br />
zu fahren. Da alle im Gotthard-<br />
Basistunnel zugelassenen Reisezüge<br />
über ein Notbremsüberbrückungssystem<br />
verfügen, kann dieses Ziel in den allermeisten<br />
Fällen erreicht werden.<br />
Für Fälle, bei denen die Evakuation eines<br />
Reisezuges notwendig ist, werden die<br />
Nothaltestellen mit einer Frischluftzufuhr<br />
und einem Rauchextraktionssystem<br />
ausgerüstet. Dank der Frischluftzufuhr<br />
erstreckt sich eine Frischluftblase bei<br />
geöffneten Nothaltestellentüren über<br />
den Bahnsteig bis hin zum brennenden<br />
Zug (violette Zone im Bild), während<br />
das Rauchextraktionssystem eine Einschränkung<br />
der Rauchausbreitung<br />
bewirkt. <strong>Die</strong>s gewährleistet eine rasche<br />
und effiziente Rettung der Passagiere<br />
in geschützte Räume, in welchen sie<br />
sich über mehrere Stunden ungefährdet<br />
aufhalten können.<br />
Sollte ein brennender Zug weder eine<br />
Nothaltestelle noch das Portal erreichen<br />
können, und an beliebiger Stelle anhalten<br />
müssen, so steigen die Passagiere<br />
auf Anweisung durch das Zugpersonal<br />
aus und gelangen durch die nächstgelegenen<br />
Querschläge in die Gegenröhre.<br />
Von dort aus werden sie evakuiert. <strong>Die</strong><br />
Simulationen zeigen, dass der Rauchübertritt<br />
in die Gegenröhre gering ist.<br />
13
14<br />
Sicherung der Verfügbarkeit<br />
Erhaltung<br />
<strong>Die</strong> Bedingungen für die Erhaltung<br />
der Anlagen auf den Neubaustrecken<br />
von AlpTransit Gotthard unterscheiden<br />
sich wesentlich von denjenigen für<br />
bestehende Strecken. Folgende Aspekte<br />
sind zu beachten:<br />
● Der hohe Tunnelanteil und die grosse<br />
Länge der Tunnels (Gotthard-Basistunnel:<br />
57 km).<br />
● <strong>Die</strong> teilweise extremen klimatischen<br />
Verhältnisse in den Tunnels.<br />
● <strong>Die</strong> grossen Spurwechselabstände<br />
(15 bis 20 km).<br />
● Der erwartete dichte und schnelle<br />
Verkehr (mehr als 250 Züge pro Tag).<br />
Eine grobe Abschätzung des Erhaltungsaufwands<br />
mit konventioneller<br />
Organisation der Arbeiten ergab nicht<br />
vertretbare Fahrzeitverluste und Kapazitätseinbussen.<br />
<strong>Die</strong> Ziele von AlpTransit<br />
Gotthard, eine konkurrenzfähige<br />
Reisezeit (Zürich – Milano 2 Stunden<br />
Der Umfang der notwendigen Erhaltungsarbeiten beeinflusst<br />
die Kapazität der Neubaustrecke. Das Erhaltungskonzept<br />
der Neubaustrecken bewirkt eine Steigerung der Effizienz und<br />
der Sicherheit. Ein Streckenabschnitt ist in Betrieb oder er ist<br />
für die Erhaltung gesperrt.<br />
40 Minuten) und die Verlagerung des<br />
alpenquerenden Güterverkehrs auf die<br />
Schiene, können nur mit neuen, innovativen<br />
Lösungen erreicht werden.<br />
Das Erhaltungskonzept von AlpTransit<br />
Gotthard unterscheidet sich grundsätzlich<br />
von demjenigen der existierenden<br />
Bahnlinien:<br />
● Ein Gleisabschnitt steht bei AlpTransit<br />
Gotthard entweder für den Betrieb<br />
zur Verfügung oder er ist wegen<br />
Erhaltungsarbeiten gesperrt (keine<br />
Arbeiten des Betriebs).<br />
● Auf den ausser Betrieb gesetzten<br />
Abschnitten wird konzentriert und<br />
koordiniert gearbeitet. Im Durchschnitt<br />
sind pro Schicht 2 bis 3 Fachdienste<br />
gleichzeitig im Einsatz.<br />
● <strong>Die</strong> Streckensperrungen werden in<br />
einem festen Turnus angeordnet.<br />
Das Betriebskonzept ist darauf abgestimmt<br />
und sieht während der<br />
Nacht genügend Fahrzeitreserven<br />
vor. So können im Reisezugsverkehr<br />
Verspätungen wegen Erhaltungsarbeiten<br />
vermieden werden.<br />
Das gewählte Konzept erlaubt eine<br />
deutliche Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />
und des Sicherheitsniveaus:<br />
● <strong>Die</strong> Vereinfachung der Anlagen<br />
entspricht den allgemeinen Grundsätzen<br />
der <strong>Bahntechnik</strong> (so<br />
wenig Komponenten wie möglich;<br />
«einfach und effizient») und<br />
reduziert damit den Umfang der<br />
Erhaltungsarbeiten, die Erstellungskosten<br />
und die Störungshäufigkeit.<br />
● <strong>Die</strong> Trennung von Zugverkehr und<br />
Baustelle führt zu mehr Sicherheit.<br />
● Arbeitsleistung und -qualität<br />
werden durch den Wegfall von<br />
betriebsbedingten Unterbrüchen<br />
und Störungen gesteigert.
Installationsarbeiten für<br />
rund eine Milliarde CHF<br />
<strong>Die</strong> Projektierung und Installation der bahntechnischen Ausrüstung<br />
des Gotthard-Basistunnels kosten rund 1 Milliarde CHF.<br />
<strong>Die</strong> Arbeiten werden nach dem Gesetz und der Verordnung<br />
über das öffentliche Beschaffungswesen (BoeB/VoeB) ausgeschrieben<br />
und vergeben.<br />
Für die Realisierung muss das Ausschreibungsverfahren<br />
gewählt werden,<br />
welches die vereinbarte Funktionalität<br />
zu minimalen Kosten, bei möglichst<br />
kurzer Einbauzeit und mit dem kleinsten<br />
Risiko sicherstellt.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bahntechnik</strong> setzt sich intensiv<br />
mit dem Thema Ausschreibung auseinander.<br />
Neben den eigenen Erfahrungen<br />
und Kenntnissen, werden auch die<br />
Erfahrungen von anderen Bahngrossprojekten<br />
im In- und Ausland berücksichtigt<br />
und ausgewertet.<br />
<strong>Die</strong> Erfahrungen haben gezeigt, dass<br />
für die Ausschreibung der bahntechnischen<br />
Anlagen eine aufgearbeitete<br />
und detaillierte Basis unabdingbar ist,<br />
damit Risiken, aber auch Chancen<br />
rechtzeitig erkannt werden.<br />
Grundlagen<br />
Bauprojekt<br />
Ausschreibung<br />
Ausführung<br />
Inbetriebsetzung<br />
1995<br />
Für die Ausschreibung der <strong>Bahntechnik</strong><br />
im Gotthard-Basistunnel<br />
verfolgt AlpTransit Gotthard die folgende<br />
Variante mit Totalunternehmer:<br />
● Ein Bauprojekt <strong>Bahntechnik</strong> wird<br />
durch AlpTransit Gotthard mit<br />
Unterstützung von Ingenieurbüros<br />
erstellt, damit eine möglichst<br />
optimale Basis für die Unternehmer<br />
geschaffen wird.<br />
● <strong>Die</strong> Ausführungsprojektierung und<br />
die Ausführung erfolgen durch<br />
den Totalunternehmer. Vorschläge<br />
des Unternehmers für Optimierungen<br />
und Ausführungsvarianten<br />
sind erwünscht.<br />
Das erstellte Bauprojekt dient nicht<br />
nur als Basis für die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen<br />
sowie als<br />
Referenz bei der Auswertung der Angebote<br />
sondern auch als Rückfallebene.<br />
2000<br />
2005<br />
2010<br />
15
www.alptransit.ch<br />
Bildnachweis<br />
SBB Foto-Service, Bern<br />
Foto Titelblatt, Seiten 4, 5, 6, 7, 14 und 15<br />
Daimler Chrysler Rail Systems (Schweiz) AG<br />
Grafik Seite 8 rechts<br />
Siemens Schweiz AG<br />
Foto Seite 9 unten<br />
IG KlimAT, Bern<br />
Grafik Seite 12<br />
Groupement SCETAUROUTE<br />
Bonnard & Gardel, Lausanne<br />
Grafik Seite 13<br />
FMN ingenieurs SA, Corcelles<br />
Foto Seite 13<br />
Konzept und Realisation<br />
AlpTransit Gotthard AG<br />
Zentralstrasse 5<br />
6003 Luzern<br />
Telefon 041 226 06 06<br />
Fax 041 226 06 00<br />
AlpTransit Gotthard AG<br />
<strong>Bahntechnik</strong><br />
Mittelstrasse 43<br />
3000 Bern 65<br />
Telefon 051 220 38 08<br />
Fax 051 220 43 75<br />
i. meister<br />
Grafik und Illustration<br />
3053 Münchenbuchsee<br />
12.00 10’000