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Betreuungsbericht Heidkoppelmoor - NABU Ammersbek eV

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<strong>NABU</strong>-Gruppe <strong>Ammersbek</strong> e.V.<br />

Jahresbericht über die Betreuung des NSG <strong>Heidkoppelmoor</strong> 2011<br />

<strong>Ammersbek</strong>, den 02.04.2012<br />

Die <strong>NABU</strong>-Gruppe <strong>Ammersbek</strong> e.V. betreut seit März 2010 das 62 ha große Natur-<br />

schutzgebiet „<strong>Heidkoppelmoor</strong> und Umgebung“, in dem eine Reihe von eiszeitlich<br />

geprägten Landschaftstypen und ursprünglichen Lebensräumen geschützt werden,<br />

u.a. Moor, Feuchtwiesen, Hangwiesen, Wald, Kleingewässer, Fließgewässer, Suk-<br />

zessionsflächen, Trockenrasen.<br />

Zuständigkeiten und Nutzer<br />

Das Schutzgebiet liegt halb auf <strong>Ammersbek</strong>er und halb auf Ahrensburger Gemeinde-<br />

gebiet und stößt im Süden an die Hamburger Landesgrenze. Der Ahrensburger Teil<br />

befindet sich großteils im Grundeigentum der Freien und Hansestadt Hamburg und<br />

wird hauptsächlich von dem Demeterhof Gut Wulfsdorf und die Waldflächen von der<br />

Revierförsterei Volksdorf bewirtschaftet. Die Aufforstungen im <strong>Ammersbek</strong>er Teil<br />

werden im Auftrag der Gemeinde von der Forstbetriebsgemeinschaft Stormarn be-<br />

treut. <strong>Ammersbek</strong> und der Hamburger Grundeigentümer haben jeweils ihr Gebiet zur<br />

Jagd verpachtet.<br />

Betreuungsaufgaben<br />

Zu den Aufgaben gehören nach dem Betreuungsvertrag mit dem Landesamt für<br />

Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) insbesondere:<br />

• Öffentlichkeitsarbeit und das Informieren über die Ge- und Verbote der Schutz-<br />

gebietsverordnung, die zum Erhalt des NSG <strong>Heidkoppelmoor</strong>s aufgestellt wur-<br />

den.<br />

• Erfassen, kartieren und beobachten der Entwicklung von Tieren und Pflanzen so-<br />

wie deren Lebensräumen.<br />

• Berichterstattung an die Naturschutzbehörde mit Hinweisen auf Konflikte und<br />

Maßnahmen.<br />

• Pflege, Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen in Abstimmung mit der Unteren und<br />

Oberen Naturschutzbehörde.<br />

Aktivitäten 2011<br />

Neben den regelmäßigen Begehungen und der Erfassung von Tier- und Pflanzenar-<br />

ten standen für die Schutzgebietsbetreuung 2011 folgende Aktivitäten im Vorder-<br />

grund:


2<br />

• Entkusselung der „kleinen Heidkoppel“ (ehemalige „Hundewiese“), um sie für<br />

die Pflege durch extensive Beweidung vorzubereiten.<br />

• Abstimmung der Entwicklungsziele, Planung und Umsetzung der ersten<br />

Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen mit dem LLUR und der UNB.<br />

• Ökologische Sanierung und Erweiterung des Kleingewässers „Kopfweiden-<br />

teich“ durch das Projekt Froschland des KNIK e.V.<br />

• Projektplanung zur Verbesserung der Wasserhaltung im Kesselmoor durch<br />

einen Kleinstau im Entwässerungsgraben (Umsetzung April 2012).<br />

• Projektplanung zur Verbesserung der Wasserhaltung im „Kranichteich“ und im<br />

Gebiet der Feuchtwiesen durch einen Kleinstau im dortigen Entwässerungs-<br />

graben. (Umsetzung Mai/Juni 2012)<br />

• Projekt- und Finanzplanung zur Neuerrichtung des verfallenen Schutzzaunes<br />

der Wiesen am Wanderweg, um die Pflege durch Beweidung sicherzustellen<br />

und die wertvollen Biotope vor Querfeldein-Läufern zu schützen.<br />

• Gespräche, Abstimmungen und Kooperationen mit der Gemeinde Ammers-<br />

bek, dem Gut Wulfsdorf und der Revierförsterei Volksdorf, die wichtige Partner<br />

für die Umsetzung der Erhaltungsziele sind sowie Kontaktgespräche mit den<br />

Jagdausübenden.<br />

Helfer und Unterstützer:<br />

Tatkräftig unterstützt wurden die Betreuer nicht nur durch <strong>NABU</strong>-Mitglieder und Na-<br />

turfreunde, sondern u. a. auch durch die freiwillige Feuerwehr Hoisbüttel, die die Äste<br />

von der Entkusselungsaktion abtransportierte, sowie durch den Bauhof der Gemein-<br />

de <strong>Ammersbek</strong>, der half, sperrigen Müll einzusammeln und zu entsorgen.<br />

Artenerfassung und Beobachtungen:<br />

Von den Betreuern Alexandra Pampel und Thomas Behrends liegen zahlreiche Be-<br />

obachtungen und Kartierungsergebnisse vor, die belegen welch eine große Arten-<br />

vielfalt in diesem kleinen und stark von Besuchern frequentierten Schutzgebiet<br />

herrscht. Als Beispiele für Besonderheiten unter den Vögeln stehen Wachtel, Neun-<br />

töter, Rohrammer, Mittelspecht, Kranich, Feldlerche und Waldschnepfe. Die Zahl der<br />

erfassten Pflanzenarten im NSG konnte von 210 bekannten Arten auf 240 erhöht<br />

werden. Darunter sind insgesamt 41 Pflanzenarten, die in der Vorwarn- und Roten<br />

Liste aufgeführt sind. Ein besonderer Fund waren 2011 vier oder fünf Exemplare der<br />

Besenheide an einem Waldrand. Damit konnten Restbestände der echten Heide, die<br />

einmal namengebend für das „<strong>Heidkoppelmoor</strong>“ war, wiederentdeckt werden. Auf der<br />

Beobachtungsliste stehen außerdem Amphibien, Schmetterlinge, Libellen, Heuschre-<br />

cken und Käfer.


Konflikte und Störungen<br />

3<br />

Die hohen Besucherzahlen in der direkten Nachbarschaft zur Großstadt Hamburg<br />

führen erwartungsgemäß auch zu Konflikten. Es gibt immer wieder Naherholungssu-<br />

chende, die erst darauf aufmerksam gemacht werden müssen, dass die Schutzge-<br />

bietsverordnung es z.B. nicht erlaubt, abseits der Wege durch das Gebiet zu streifen,<br />

Lagerfeuer anzuzünden, auf den Wiesen zu zelten oder die Picknickdecke auszu-<br />

breiten. Auch darf auf den Wegen nicht geritten oder mit der Pferdekutsche gefahren<br />

werden und Hunde sind im Naturschutzgebiet an der Leine zu führen.<br />

Eine der Pflichtaufgaben der Betreuer besteht deshalb darin, Besucher immer wieder<br />

freundlich darauf hinzuweisen, dass es wichtig ist, die Schutzvorschriften einzuhal-<br />

ten. Unterstützt wird diese Arbeit durch die Informationstafeln, die das LLUR 2010<br />

aufstellen ließ.<br />

Ein weiteres Konfliktfeld stellen die Wildschweine dar: Eine große Rotte der im Ge-<br />

biet ansässigen Wildschweine wühlt zum Schaden der Pächter in den Feuchtwiesen<br />

und verhindert oft, dass Bodenbrüter erfolgreich Junge aufziehen können. Die Jagd-<br />

ausübenden können mit der Vermehrungsrate des Schwarzwildes bei Weitem nicht<br />

Schritt und Schäden durch marodierende männliche Jungtiere, die vom Heidkoppel-<br />

moor aus in Volksdorfer Siedlungsbereiche eindringen, treten vermehrt auf.<br />

Wir stehen gerne für weitere Informationen zur Verfügung.<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Ammersbek</strong> e.V.<br />

Betreuergruppe des NSG <strong>Heidkoppelmoor</strong><br />

Gerwin Obst<br />

Angelika Schmidt<br />

Alexandra Pampel<br />

Thomas Behrends

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