Petrus – vom Fischer zum Apostel - Evangelische Ferien- und ...
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ARBEITSGEMEINSCHAFT EVANG. FERIEN-<br />
UND WALDHEIME IN WÜRTTEMBERG<br />
Biblische Geschichten -<br />
Biblische Anspiele<br />
im <strong>Ferien</strong>waldheim<br />
<strong>Petrus</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>vom</strong> <strong>Fischer</strong> <strong>zum</strong> <strong>Apostel</strong><br />
Steig ein ins Boot<br />
Diese Arbeitshilfe wurde erarbeitet <strong>vom</strong> Leitungsteam des<br />
Evang. <strong>Ferien</strong>waldheim Birkenfeld (Dibo),<br />
verantwortlich: Christina Hirt, Pfarrerin.<br />
1
Vorwort zu dieser Arbeitshilfe<br />
<strong>Petrus</strong> <strong>–</strong> <strong>vom</strong> <strong>Fischer</strong> <strong>zum</strong> <strong>Apostel</strong><br />
Inhalt <strong>und</strong> Wertevermittlung<br />
In dieser Arbeitshilfe wird die Geschichte von <strong>Petrus</strong> erzählt <strong>–</strong> wie er <strong>vom</strong> <strong>Fischer</strong> <strong>zum</strong> <strong>Apostel</strong><br />
wird. Die Kinder “begleiten” ihn <strong>und</strong> erfahren hautnah <strong>–</strong> durch die tägliche Beschäftigung mit den<br />
Erlebnissen von <strong>Petrus</strong> <strong>–</strong> wie er diesen Wandel durchlebt <strong>und</strong> welche Erfahrungen er dabei macht.<br />
Gleichzeitig werden den Kindern Werte vermittelt, die für alle Menschen zu allen Zeiten Gültigkeit<br />
besitzen.<br />
“<strong>Petrus</strong>buch”<br />
Das <strong>Petrus</strong>buch ist das “Herz” dieser Arbeitshilfe <strong>und</strong> dient als Leitfaden durch die Geschichte.<br />
Plakativ wird zu jedem Tagesthema in zwei Sätzen die Kernaussage der täglichen biblischen<br />
Erzählung dargestellt, ergänzt mit einem passenden Bild als Symbol (vergrößert auf eine<br />
DIN-A4-Seite). Es soll den Kindern den Zugang zur Geschichte erleichtern <strong>und</strong> sie in der<br />
Erinnerung daran unterstützen. Für die leichtere Zuordnung wiederholen sich die Symbole<br />
(verkleinert) im Manuskript beim jeweiligen Tagesthema.<br />
Das <strong>Petrus</strong>buch hat seinen Platz im Andachtsraum. Täglich wird eine neue Seite “aufgeschlagen”<br />
<strong>und</strong> das jeweilige Thema erarbeitet. Nach <strong>und</strong> nach wird der Andachtsraum “geschmückt” mit den<br />
erarbeiteten Aufgaben. Am Ende der Waldheimtage ist der Andachtsraum ein buntes <strong>und</strong><br />
lebendiges Zeugnis <strong>vom</strong> Weg <strong>Petrus</strong> (<strong>und</strong> der Kreativität der Kinder).<br />
Manuskript <strong>und</strong> Ablauf<br />
Das vorliegende Manuskript setzt sich zusammen aus dem Programmteil <strong>und</strong> dem “<strong>Petrus</strong>buch”<br />
im Anhang. Die Geschichte von <strong>Petrus</strong> wird an acht Waldheimtagen erzählt.<br />
Begleitend zu dem Waldheimthema wird das Thema “Berufe” aufgegriffen. Bei der Gruppenbildung<br />
finden sich die Kinder in “Berufsgruppen” zusammen.<br />
Beim Familiengottesdienst am Sonntag geht es ebenfalls um Berufe <strong>und</strong> Berufung.<br />
Hinweis: Dafür wird vorgeschlagen, Videoaufnahmen von den Kindern zu zeigen, in denen sie<br />
über ihren Traumberuf interviewt werden (rechtzeitige Vorbereitung).<br />
Am 9. Tag ist als Abschluss ein Wiederholungsquiz zu der Geschichte von <strong>Petrus</strong> vorgesehen.<br />
Die Programmübersicht auf Seite 4 gibt einen Überblick über das tägliche Thema <strong>und</strong> die<br />
Methoden der Auseinandersetzung damit; es weist gleichzeitig auf die jeweilige Bibelstelle hin<br />
<strong>und</strong> nennt das zur Geschichte passende Symbol.<br />
Das Manuskript umfasst insgesamt 70 Seiten mit einem Programmteil von 37 Seiten <strong>und</strong> dem<br />
“<strong>Petrus</strong>buch” mit 33 Seiten.<br />
Methoden<br />
Die unterschiedlichen Methoden dienen dazu, das Biblische Thema für die Kinder “greifbar” <strong>und</strong><br />
erfahrbar zu machen. Sie werden auf der Folgeseite im Einzelnen vorgestellt.<br />
Anmerkung der Arbeitsgemeinschaft<br />
Dieses Skript wurde uns von Christina Hirt bzw. dem Evang. <strong>Ferien</strong>waldheim Birkenfeld<br />
fre<strong>und</strong>licherweise zur Veröffentlichung <strong>und</strong> Weiterverwendung zur Verfügung gestellt. Die<br />
Inhalte sollen Anstoß für eigene Überlegungen geben <strong>und</strong> am Thema interessierte<br />
Menschen <strong>und</strong> <strong>Ferien</strong>waldheime zur Weiterarbeit <strong>und</strong> ggf. Vertiefung anregen. Da das<br />
Skript in erster Linie zur eigenen Verwendung <strong>und</strong> nicht zu Zwecken einer Weitergabe<br />
erstellt wurde, erhebt es keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Arbeitsgemeinschaft<br />
bedankt sich bei den „Autoren“ für die Rechte zur Veröffentlichung.<br />
2
<strong>Petrus</strong> <strong>–</strong> <strong>vom</strong> <strong>Fischer</strong> <strong>zum</strong> <strong>Apostel</strong><br />
Methodenvorstellung<br />
Die Biblische Geschichte “<strong>Petrus</strong> <strong>–</strong> <strong>vom</strong> <strong>Fischer</strong> <strong>zum</strong> <strong>Apostel</strong>” wird mithilfe unterschiedlicher<br />
Methoden erzählt.<br />
Das “<strong>Petrus</strong>buch” dient als Leitfaden (im Anhang, ab Seite 38).<br />
Das “<strong>Petrus</strong>buch” führt durch diese Waldheim-Geschichte. Tag für Tag wird der Inhalt der<br />
Biblischen Geschichte mit den zwei wichtigsten Kernaussagen plakativ festgehalten, unterstützt<br />
mit einem einem passenden Symbol/Bild.<br />
Spezielle Aufgaben, die das jeweilige Thema im <strong>Petrus</strong>buch widerspiegeln, werden bei den<br />
“Aktionen” (siehe unten, Symbol “Stern”) vorgeschlagen <strong>und</strong> mit der Überschrift <strong>Petrus</strong>buch<br />
gekennzeichnet.<br />
Erzählung/Theateraufführung (Biblische Erzählung)<br />
Jeden Tag ist eine Erzählung/Theateraufführung zur<br />
biblischen Geschichte eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Handpuppe “Bob”<br />
An manchen Tagen<br />
ist die Handpuppe “Bob” im Einsatz,<br />
Bob ist im Dialog mit seinem “Redner” <strong>und</strong> den Kindern<br />
(Darstellung im Manuskript:<br />
kursiv geschrieben = Bob;<br />
normale Schrift, eingerückter Text: “Redner”)<br />
Zum Tagesthema passende Aktionen können sein:<br />
Spiele<br />
Aufgaben<br />
Basteln<br />
Aufführung: Szene aus dem Alltag (<strong>zum</strong> Einstieg in ein Thema)<br />
Gebet passend <strong>zum</strong> jeweiligen Thema<br />
Hinweis auf <strong>Petrus</strong>buch<br />
Allgemein zu Tagesbeginn - Tagesende<br />
Es wird vorgeschlagen, jeden Tag mit einem Lied / Liedern zu beginnen <strong>und</strong> mit einem Gebet <strong>und</strong><br />
Lied zu enden.<br />
3
Programmablauf/Inhalt: <strong>Petrus</strong> <strong>–</strong> <strong>vom</strong> <strong>Fischer</strong> <strong>zum</strong> <strong>Apostel</strong><br />
Anregung: Täglich mit einem Lied/Liedern beginnen <strong>und</strong> einem Lied/Liedern <strong>und</strong> ggf. Gebet enden.<br />
Zeitplan Inhalt Bibelstelle Symbol Seite<br />
1. Tag<br />
Montag<br />
2. Tag<br />
Dienstag<br />
3. Tag<br />
Mittwoch<br />
4. Tag<br />
Donnerstag<br />
Steig ein ins Boot<br />
Aktionen: Begrüßung, Einführung, Vorstellung <strong>Petrus</strong>buch<br />
Theateraufführung (Biblische Erzählung<br />
Kennenlern-Spiele<br />
Aktion: Fische anmalen <strong>und</strong> <strong>Petrus</strong>buch<br />
Du bis wertvoll<br />
Berufswechsler <strong>–</strong> auch Levi gehört dazu<br />
Unterhaltung mit Bob<br />
Theateraufführung (Biblische Erzählung)<br />
Aktionen:”wertvoll sein” <strong>und</strong> <strong>Petrus</strong>buch<br />
Im Sturm auf dem See<br />
Unterhaltung mit Bob<br />
<strong>Petrus</strong>buch, Kinder denken über Angst nach<br />
Theater mit Pantomime (Biblische Erzählung)<br />
Aktionen: Gebet <strong>und</strong> <strong>Petrus</strong>buch<br />
Leib <strong>und</strong> Seele werden satt<br />
Aktionen Thema Lebensmittel <strong>und</strong> <strong>Petrus</strong>buch<br />
Theateraufführung (Biblische Erzählung)<br />
Aktion: Bittgebet<br />
Lk 5,1-11 <strong>Fischer</strong>-<br />
boot<br />
Lk 5,27-32<br />
Geldsäckchen<br />
Lk 8,22-25 Wellen 14<br />
Lk 9,10-22 Brot <strong>und</strong><br />
Fische<br />
Freitag ohne Programmvorschlag - - -<br />
Samstag ohne Programmvorschlag - - -<br />
Sonntag<br />
Familien-<br />
gottesdienst<br />
5. Tag<br />
Montag<br />
6. Tag<br />
Dienstag<br />
7. Tag<br />
Mittwoch<br />
8. Tag<br />
Donnerstag<br />
Freitag<br />
Berufe <strong>und</strong> Berufung (ohne <strong>Petrus</strong>buch)<br />
Im Gottesdienst wird gezeigt:<br />
Videoaufnahmen von Kinder über ihren Traumberuf<br />
Definition von Kindern “Beruf ist …”<br />
Interview mit Gottesdienstteilnehmern:<br />
Welchen Beruf haben Sie? Warum haben Sie gerade diesen<br />
Beruf?”<br />
Zeichen setzen<br />
Aktion: Aufführung: Szene aus dem Alltag: “Putzdienst” <strong>zum</strong><br />
Einstieg in das Thema “für jemanden etwas tun”<br />
Theateraufführung (Biblische Erzählung)<br />
Aktionen: “für jemanden etwas tun”, <strong>Petrus</strong>buch,<br />
Basteln <strong>zum</strong> Thema Fuß<br />
<strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> das Versprechen<br />
Aktionen: “Wer hat gestern “gedient”?, Spiel Memory<br />
Witz von Bob<br />
statt Theater: “Hörspiel” mit Bildern (Biblische Erzählung)<br />
Aktion: <strong>Petrus</strong>buch, Kinder schreiben ihren Namen auf ein Tuch<br />
<strong>Petrus</strong> steigt neu ein<br />
Unterhaltung mit Bob<br />
Theateraufführung (Biblische Erzählung)<br />
<strong>Petrus</strong>, der <strong>Apostel</strong><br />
Aktionen: Spiele “Standhaftigkeit <strong>und</strong> Kräftemessen”,<br />
<strong>Petrus</strong>buch<br />
Theateraufführung (Biblische Erzählung)<br />
Aktion: <strong>Petrus</strong>buch<br />
Abschluss (ohne <strong>Petrus</strong>buch)<br />
Wiederholungsquiz anhand der Symbole <strong>und</strong> Geschichten von<br />
<strong>Petrus</strong><br />
4<br />
5<br />
9<br />
17<br />
- - 21<br />
Johannes<br />
13<br />
Fußwaschung<br />
Mt 26,31-35 Taschentuch<br />
mit<br />
Knoten<br />
Joh. 21,1-17 Jesus<br />
<strong>und</strong><br />
<strong>Petrus</strong><br />
<strong>Apostel</strong>geschichte<br />
3-4,21<br />
Junge<br />
mit<br />
“Muckis”<br />
22<br />
25<br />
30<br />
33<br />
- - 37
1. Tag: Steig ein ins Boot (Lk 5,1-11)<br />
Begrüßung der Kinder<br />
Aktionen<br />
- Einführung in Andacht (Thema Lk 5,1-11)<br />
- Gruppenbildung <strong>–</strong> Zuordnung nach Berufen<br />
- Vorstellung des “<strong>Petrus</strong>buch” (Begleitung durch die Waldheimtage)<br />
- Vorstellung der Hauptdarsteller (Namen) der Erzählungen/Theateraufführungen<br />
Erzähler: Schauspieler:<br />
Andreas:<br />
Jesus:<br />
Levi:<br />
<strong>Petrus</strong>:<br />
Theateraufführung: “Jesus ruft <strong>Petrus</strong> zu sich”<br />
Material<br />
Boot, zwei Netze (eines davon ist mit Fischen gefüllt), blaues Tuch/blaue Folie für den See<br />
Akteure<br />
Erzähler<br />
Aufführung beginnt<br />
Schauspieler:<br />
Andreas<br />
Jesus<br />
<strong>Petrus</strong><br />
Erzähler<br />
<strong>Petrus</strong> sitzt mit seinem Bruder Andreas am Ufer des Sees Genezareth. Sie sind <strong>Fischer</strong> von Beruf.<br />
Prüfend lassen sie die <strong>Fischer</strong>netze durch die Finger gleiten. Sie müssen die Netze reparieren.<br />
Jedes Mal, wenn sie <strong>zum</strong> Fischen ausgeworfen werden, reißt irgendein Stück Schnur <strong>und</strong> das<br />
müssen sie jetzt flicken.<br />
<strong>Petrus</strong>: Los, Andreas, halte dich ran, damit wir fertig werden. Der Morgen ist bald rum. Wird<br />
Zeit, dass wir ins Bett kommen.<br />
Andreas: Ja, eine Mütze Schlaf wäre jetzt nicht schlecht. Die Nacht heute auf dem See war<br />
echt lang.<br />
<strong>Petrus</strong>: … <strong>und</strong> mal wieder frustrierend. Ich hätte nicht geglaubt, dass überhaupt kein Fisch<br />
im Netz hängen bleibt.<br />
5
Erzähler<br />
Plötzlich hören die beiden viele aufgeregte Stimmen. Ganz viele Leute kommen <strong>zum</strong> Ufer. Das ist<br />
ungewöhnlich für einen normalen Werktag.<br />
Andreas: Was ist denn da drüben los? Guck mal, <strong>Petrus</strong>. Ich glaube, die laufen alle dem Typ<br />
da nach. Kennst du den?<br />
<strong>Petrus</strong>: Ja, das ist Jesus. Erinnerst du dich nicht? Der war neulich bei meiner Schwieger-<br />
mutter. Die hatte doch so hohes Fieber. Er hat sie ges<strong>und</strong> gemacht.<br />
Andreas: Ah ja, du hast es erzählt. Ist er Arzt?<br />
<strong>Petrus</strong>: Nein, eigentlich nicht. Ich weiß nicht recht. Ich glaube, der kommt irgendwie von<br />
Gott …<br />
Andreas: Irgendwie von Gott (lacht)? Wie soll das denn gehen?<br />
<strong>Petrus</strong>: Ich hab davon nicht viel Ahnung. Bin ja bloß ein normaler <strong>Fischer</strong>. Aber was der so<br />
sagt. Und was er macht. Doch, ich glaub der kommt von Gott.<br />
Erzähler<br />
Inzwischen ist Jesus bei dem <strong>Fischer</strong>boot angelangt <strong>und</strong> hat <strong>Petrus</strong> gesehen. Er kommt her.<br />
(Jesus kommt)<br />
Jesus: Hallo <strong>Petrus</strong>. Wie geht’s? Wir haben uns lange nicht gesehen.<br />
<strong>Petrus</strong>: Hallo Jesus. Darf ich dir meinen Bruder Andreas vorstellen?<br />
Jesus: Hallo Andreas. Schön, dich kennen zu lernen.<br />
(die beiden geben sich die Hand)<br />
Jesus: Hör mal, <strong>Petrus</strong>. Es sind gerade so viele Leute da. Ich würde gerne noch zu ihnen<br />
sprechen. Fährst du mich mit deinem Boot ein Stück auf den See raus? Dann<br />
können mich alle gut hören <strong>und</strong> sehen.<br />
<strong>Petrus</strong>: Klar, mache ich doch gerne. Komm, steig ein.<br />
Erzähler<br />
Sie steigen ins Boot. Andreas kommt auch mit. Dann rudern sie ein wenig <strong>vom</strong> Ufer weg. Jesus<br />
erzählt den Leuten davon, dass es sich lohnt, alles für das Reich Gottes einzusetzen. Geradeso,<br />
wie wenn man einen ganz wertvollen Schatz finden würde.<br />
Jesus: <strong>Petrus</strong>, ich höre auf für heute. Danke, dass du mich rausgefahren hast. Weißt du<br />
was? Fahr doch noch ein Stück weiter auf den See hinaus <strong>und</strong> wirf deine Netze<br />
aus. Du wirst einen Menge Fische fangen.<br />
6
(Andreas tippt sich - heimlich - an die Stirn)<br />
Andreas: Jesus, bei allem Respekt. Du kannst toll erzählen. Und dass du die<br />
Schwiegermutter von <strong>Petrus</strong> ges<strong>und</strong> gemacht hast, ist echt gut. Aber <strong>vom</strong> Fischen<br />
verstehst du, glaube ich, nichts. Außerdem sind wir beide h<strong>und</strong>emüde. Wir haben<br />
die ganze Nacht gefischt <strong>und</strong> nichts gefangen.<br />
<strong>Petrus</strong>: Ach komm, Andreas. Was soll‘s. Wir probieren es einfach.<br />
(Etwas widerwillig nimmt Andreas das Ruder. Er schüttelt den Kopf <strong>und</strong> murmelt leise vor sich hin:)<br />
Andreas: So ein Unsinn. Wir blamieren uns vor allen Leuten. Jedes Kind weiß doch, dass die<br />
Fische tagsüber viel weiter unten im See sind, wo unsere Netze nicht hinkommen.<br />
(nach einer Weile)<br />
Jesus: So, jetzt könnt ihr die Netze auswerfen.<br />
<strong>Petrus</strong>: Auf, Andreas. Wir machen jetzt, was Jesus sagt. Verlieren können wir ja nichts.<br />
(Die beiden Männer nehmen ein Netz <strong>und</strong> werfen es mit Schwung ins Wasser (nach hinten zur<br />
Wand). Kaum sind die Netze über Bord, ruckelt <strong>und</strong> schuckelt es heftig. Die <strong>Fischer</strong> halten mit<br />
Mühe das Netz. Hinter dem Boot liegt ein zweites Netz, bereits mit Fischen gefüllt.)<br />
<strong>Petrus</strong>: Ich glaub es nicht! Schau dir bloß die vielen Fische an! Komm Andreas, pack mit an.<br />
Wir müssen das Netz hereinziehen.<br />
Andreas: Fische! So viele Fische! Unglaublich! Pass auf, das Netz reißt gleich.<br />
Erzähler<br />
Mit viel Einsatz ziehen die beiden das Netz ins Boot. Jesus hilft mit. Als das Netz im Boot ist,<br />
wischen sich alle erst einmal den Schweiß von der Stirn.<br />
<strong>Petrus</strong>: Mensch Jesus. Ich glaub echt, du kommst von Gott. Ich weiß, dass wir nicht<br />
zusammenpassen. Ich bin bloß ein einfacher Mensch. Und du …<br />
Jesus: <strong>Petrus</strong>, bisher hast du Fische gefangen. Aber von jetzt an sollst du Menschenfischer<br />
werden. Komm mit mir mit. Und du auch, Andreas. Ihr werdet Jünger von mir. Ihr<br />
werdet von mir lernen <strong>und</strong> die Leute dann mit der Liebe Gottes gewinnen.<br />
Erzähler<br />
<strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas rudern mit Jesus ans Land. Dort angekommen lassen sie alles stehen <strong>und</strong><br />
gehen mit Jesus. Irgendwie sind sie überzeugt, dass es sich lohnen wird.<br />
Vorstellung Ende<br />
7
Aktionen<br />
Kennenlern-Spiele<br />
Im Rahmen der Kennenlern-Spiele kann auch das Thema des Morgens aufgenommen werden.<br />
(Als Leiter darauf hinweisen, dass wir ja nicht nur einen „Gruppenberuf“ haben, sondern dass wir die<br />
ganze Woche über mit <strong>Petrus</strong>, dem <strong>Fischer</strong>, unterwegs sein werden).<br />
Mögliche „<strong>Fischer</strong>spiele“:<br />
1.) <strong>Fischer</strong>netz<br />
Kinder sitzen im Kreis. Werfen sich ein Wollknäuel zu. Der Fänger sagt seinen Namen, hält den<br />
Faden fest <strong>und</strong> wirft das Knäuel <strong>zum</strong> nächsten weiter. Alle müssen den Wollfaden halten. Am<br />
Ende haben wir ein <strong>Fischer</strong>netz.<br />
2.) Aquarium<br />
Jedes Kind bekommt einen Fischnamen (Goldfisch, Rollmops, Hecht, Forelle, Haifisch). Die<br />
Namen kommen in der R<strong>und</strong>e mehrfach vor (ca. 3mal). Der Spielleiter nennt abwechselnd einen<br />
Fischnamen. Die genannten stürzen sich in die Mitte, wo Fischfutter (Gummibärchen…) liegt <strong>und</strong><br />
von den hungrigen Fischen gefressen werden darf.<br />
In einer zweiten R<strong>und</strong>e steht ein Kind in der Mitte <strong>und</strong> nennt einen Fischnamen. Die Genannten<br />
müssen aufstehen <strong>und</strong> den Platz wechseln. Das Kind in der Mitte versucht, einen freigewordenen<br />
Platz für sich zu ergattern. Wer übrig bleibt, steht als nächstes in der Mitte <strong>und</strong> nennt Fischnamen.<br />
Wird „Aquarium!“ gerufen, dann müssen alle Kinder den Platz wechseln.<br />
3.) Fisch malen<br />
Nicht mit der Hand, sondern mit einem Stift im M<strong>und</strong> (Taschentuch o. Ä. über Stiftende ziehen).<br />
4) Fische schnappen<br />
In einer Wasserwanne schwimmen Fische (Apfelstücke). Die Kinder werden in drei/vier Gruppen<br />
eingeteilt <strong>und</strong> versuchen nun, aus ihrer Wanne die Apfelstückchen mit dem M<strong>und</strong> heraus zu<br />
angeln. Welche Gruppe hat zuerst alle Stücke geschnappt?<br />
<strong>Petrus</strong>buch<br />
Basteln <strong>zum</strong> Andachtsthema (Verbindung <strong>zum</strong> <strong>Petrus</strong>buch)<br />
Jedes Kind erhält einen Fisch aus dem Netz. Dieser Fisch sollte am ersten Tag bunt gestaltet<br />
werden<br />
Name des Kindes auf dem Fisch nicht vergessen!<br />
Alle Fische werden gesammelt <strong>und</strong> in dem Netz im Andachtsraum (<strong>Petrus</strong>buch) aufgehängt.<br />
Ein oder mehrere Fische werden verwendet, um die erste Seite (als “Umschlagseite” für<br />
das <strong>Petrus</strong>buch) zu gestalten.<br />
8
2. Tag: Du bist wertvoll<br />
Berufswechsler <strong>–</strong> auch Levi gehört dazu<br />
(Lk 5,27-32)<br />
(ggf.) Erinnerung <strong>und</strong> Hinweis auf die Fische<br />
- … für das <strong>Petrus</strong>buch<br />
- … an der Decke<br />
Handpuppe “Bob”<br />
Unterhaltung mit Bob über “Jünger”<br />
Da haben gestern doch welche die Geschichte von <strong>Petrus</strong> gespielt. Wie alt war denn der <strong>Petrus</strong><br />
da?<br />
Vielleicht so 25 Jahre alt.<br />
Sehr merkwürdig.<br />
Warum?<br />
Ja, weil er ja dann jünger geworden ist. Findest du das nicht komisch?<br />
Nein.<br />
Aber das ist doch krass. Normalerweise wird man ja älter. Jedes Jahr um ein ganzes Jahr.<br />
Ich verstehe nicht, was das mit <strong>Petrus</strong> zu tun hat.<br />
Du verstehst ja gar nix. Das ist doch voll seltsam, dass der dann immer jünger geworden ist. Erst<br />
25 Jahre alt, dann 24 Jahre alt, dann 23… Hat das dann auch irgendwann wieder aufgehört?<br />
Ach jetzt verstehe ich. Aber Jünger von Jesus sein hat doch nichts mit dem Lebensalter zu<br />
tun.<br />
So? Aber warum sagt man dann „Jünger“?<br />
Hm. Ein bisschen was hat es schon damit zu tun. Ein anderes Wort für Jünger ist nämlich<br />
auch Schüler.<br />
Schüler? Was? Jetzt haben gerade die <strong>Ferien</strong> angefangen <strong>und</strong> jetzt kommt hier schon wieder die<br />
Schule!<br />
Ruhig, ruhig. Also, du hast nach einer Erklärung gefragt. Schüler sind eben meistens jünger<br />
als ihre Lehrer. Und deshalb nannte man Leute, die bei einem anderen etwas lernten<br />
einfach „Jünger“. Und weil <strong>Petrus</strong> von Jesus ganz viel lernen konnte, deshalb war er ein<br />
Jünger oder Schüler von Jesus.<br />
Ah, warum so kompliziert?! Weißt du was? Du siehst ganz schön alt aus, hehe.<br />
He, wird mal nicht frech.<br />
Warum? Das ist doch ein Kompliment. Immerhin hab ich heute noch was von dir gelernt. Du<br />
Oma/Opa, hihi. Aber jetzt geh erst mal <strong>und</strong> beruhige dich …<br />
9
Theateraufführung:<br />
“Von Leuten mit Berufen, die keiner mag”<br />
Material<br />
Zolltisch, Geldbeutel mit Münzen<br />
Akteure<br />
Erzähler<br />
Aufführung beginnt<br />
Schauspieler:<br />
Erzähler<br />
<strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas waren <strong>Fischer</strong>, bevor sie mit Jesus gegangen sind <strong>und</strong> seine Jünger wurden.<br />
Damals in Israel waren die meisten Leute entweder Bauern, <strong>Fischer</strong> oder Handwerker. Aber es<br />
gab auch andere Berufe. Angesehene Berufe wie Priester <strong>und</strong> Gesetzeslehrer, <strong>und</strong> verachtetete<br />
Berufe, wie z. B. Zöllner. Die Zöllner arbeiteten mit den Römern zusammen. Römer mochte in<br />
Israel keiner. Denn sie hatten das Land besetzt <strong>und</strong> verlangten viel Geld von der Bevölkerung für<br />
ihren Kaiser in Rom. Die Zöllner hatten die Aufgabe, dieses Geld einzutreiben. Auch in<br />
Kapernaum, der Heimatstadt von <strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas, gab es eine Zollstelle. <strong>Petrus</strong> hatte in<br />
seinem Berufsleben öfters Bekanntschaft mit dem dortigen Zöllner gemacht. Levi war sein Name.<br />
Wir sehen, wie so etwas normalerweise abgelaufen ist.<br />
Szene 1: Von Leuten mit Berufen, die keiner mag<br />
(Levi sitzt am Zolltisch. <strong>Petrus</strong> kommt dazu)<br />
Szene 1:<br />
Levi<br />
Jesus<br />
<strong>Petrus</strong><br />
Levi: Ah, der <strong>Fischer</strong> <strong>Petrus</strong>. Na, was hast du denn heute auf deinen Esel<br />
geladen?<br />
<strong>Petrus</strong>: Tu nicht so fre<strong>und</strong>lich, du Halsabschneider. Eine Ladung Trockenfisch,<br />
sonst nichts.<br />
Levi: Trockenfisch. So, so. Lass mal sehen. Zwei große Säcke. Die wiegen<br />
zusammen sicher 50 Kilogramm.<br />
<strong>Petrus</strong>: Nein. So viel passt da nicht rein. Es sind höchstens 30 Kilo.<br />
Szene 2:<br />
Levi<br />
Jesus<br />
<strong>Petrus</strong><br />
Gesetzeslehrer (G-lehrer)-<br />
Levi: Na, wie auch immer. Auf Trockenfisch wird Zoll erhoben. Beim Verkauf wirst<br />
du bestimmt ordentlich Geld machen. Da wirst du dem Kaiser in Rom auch<br />
was abgeben können, nicht wahr? Drei Denare macht das.<br />
<strong>Petrus</strong>: Drei Denare? Sag mal, hast du sie noch alle? Die ganzen Fische sind ja<br />
gerade mal soviel wert. Wenn ich dir drei Denare geben muss, dann bleibt<br />
mir ja überhaupt nichts mehr!<br />
10
Levi: Drei Denare, sag ich. Du musst die Fische halt etwas teurer verkaufen.<br />
<strong>Petrus</strong>: Hast du überhaupt eine Ahnung, wie viel die Leute für Trockenfisch bezahlen<br />
können? Du mit deinem Luxusleben kannst dir natürlich auch teure<br />
Lebensmittel leisten.<br />
Levi: Drei Denare, oder du kommst nicht aus der Stadt raus. Wenn du Ärger<br />
machst, hole ich die Soldaten.<br />
(<strong>Petrus</strong> würde Levi am liebsten an den Hals gehen. Beherrscht sich aber. Er holt einen Beutel mit<br />
Geldmünzen heraus <strong>und</strong> zählt Levi drei Münzen auf den Tisch.)<br />
<strong>Petrus</strong>: Da, hast du dein Erpressergeld. Ein Denar, zwei Denare, drei Denare <strong>–</strong> dein<br />
vieles Geld soll dich ins Grab bringen.<br />
(Nachdem <strong>Petrus</strong> bezahlt hat, geht er wütend ab)<br />
Levi: Auf Wiedersehen, <strong>Petrus</strong>. Bis <strong>zum</strong> nächsten Mal! (nimmt das Geld zu sich)<br />
Szene 2: <strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Levi werden von Jesus zusammengebracht<br />
Erzähler<br />
Einige Zeit später kommt <strong>Petrus</strong> mit Jesus wieder an der Zollstation vorbei. Dieses Mal hat er<br />
keinen Trockenfisch dabei. Er ist mit Jesus unterwegs.<br />
Levi: Ah, der <strong>Fischer</strong> <strong>Petrus</strong>. Heute keinen Fisch dabei?<br />
<strong>Petrus</strong>: Heute wirst du leer ausgehen. Ich habe meinen <strong>Fischer</strong>beruf aufgegeben.<br />
Ich bin von Jesus zu etwas Wichtigerem berufen worden.<br />
Levi: So, so. Jesus. (zu Jesus gewandt): Das bist du, nehme ich an. Ich habe schon<br />
einiges von dir gehört.<br />
Jesus: Ja. Und ich habe von dir auch schon einiges gehört.<br />
Levi: Nichts Gutes, vermutlich.<br />
Jesus: Levi, weißt du was? Komm mit mir.<br />
Levi: Was? Du würdest mich in deine Truppe aufnehmen? (Überlegt) Weißt du<br />
was, das mach ich. Ich habe das Gefühl, in meinem Leben muss etwas<br />
anders werden. Hast du Lust, mit mir heute Abend zu essen? Ich lade dich<br />
<strong>und</strong> deine Jünger herzlich zu mir nach Hause ein.<br />
Jesus: Gerne. Wir kommen.<br />
(Jesus <strong>und</strong> <strong>Petrus</strong> gehen langsam ab)<br />
11
<strong>Petrus</strong> : Ich komme da nicht mit! Ich setze mich doch nicht mit einem Zöllner<br />
zusammen an einen Tisch! Hast du eine Ahnung, wie viel Geld der mir schon<br />
abgenommen hat?<br />
(Levi packt auch seine Sachen zusammen <strong>und</strong> geht)<br />
Erzähler<br />
Am Abend geht Jesus mit allen seinen Jüngern zu Levis Haus. <strong>Petrus</strong> hat sich doch noch<br />
überreden lassen mitzukommen. Auch wenn er immer noch nicht verstehen kann, warum Jesus<br />
gerade Levi in die Gruppe der Jünger aufnehmen will. Als sie dort ankommen, ist ein großes<br />
Festessen vorbereitet. Auch viele Zoll-Kollegen <strong>und</strong> andere Bekannte von Levi sind da. Draußen<br />
vor der Tür stehen ein paar Gesetzeslehrer. Einer davon nimmt <strong>Petrus</strong> zur Seite.<br />
(Jesus, <strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> ein Gesetzeslehrer treten auf)<br />
G-lehrer: (nimmt <strong>Petrus</strong> zur Seite): Wie könnt ihr mit den Zöllnern <strong>und</strong> dem anderen<br />
Pack zusammen essen? Schämt ihr euch nicht? Das Gesetz Gottes verbietet<br />
es, mit Sündern zusammen zu sein.<br />
<strong>Petrus</strong>: Frag nicht mich, frag Jesus.<br />
Jesus: (<strong>zum</strong> Gesetzeslehrer) Ich habe deine Frage mitbekommen. Was meinst du,<br />
wer braucht den Arzt? Ein Ges<strong>und</strong>er oder ein Kranker?<br />
G-lehrer: Der Kranke natürlich.<br />
Jesus: Ja, die Ges<strong>und</strong>en brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken. Genauso<br />
wenig brauchen mich diejenigen, die meinen, in ihrem Leben sei alles in<br />
Ordnung. Mein Auftrag ist es, die Menschen zu Gott einzuladen, die sich von<br />
ihm abgewandt haben. Und ich sage dir: Gott freut sich über jeden, der zu<br />
ihm kommt <strong>und</strong> sein Leben ändern möchte.<br />
<strong>Petrus</strong>: Na, dann. Wenn Gott sich über so einen wie den Levi freut, dann werde ich<br />
mich wohl auch damit abfinden müssen, dass er von jetzt an zu uns gehört.<br />
Was gibt es denn zu essen?<br />
(<strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Jesus gehen ab)<br />
G-lehrer: Also das will ich jetzt nicht glauben.<br />
(Schüttelt den Kopf <strong>und</strong> geht dann auch ab)<br />
Aufführung Ende<br />
12
Aktionen<br />
<strong>Petrus</strong>buch<br />
Zweiten Tag zeigen <strong>und</strong> danach im Andachtsraum aufhängen<br />
Geldsäckchen mit Münzen / Talente von uns Menschen<br />
Im Geldsäckchen sind die Münzen <strong>vom</strong> vergangenen Sonntag. Sie stehen für Talente <strong>und</strong><br />
Schätze, die uns Gott anvertraut. Er achtet uns wert.<br />
Einige Talente auf Kärtchen schreiben <strong>und</strong> vorlesen lassen.<br />
Buchstabenspiel<br />
Jede Gruppe erhält 11 Münzen mit den einzelnen Buchstaben für das Wort<br />
L I E B E N S W E R T<br />
Jede Gruppe hat die Aufgabe, die Münzen mit den Buchstaben in der richtigen Reihenfolge<br />
zusammenzusetzen.<br />
13
3. Tag: Im Sturm auf dem See (Lk 8,22-25)<br />
Handpuppe “Bob”<br />
Unterhaltung mit Bob über “Angst”<br />
(Inhalt: Bob prahlt damit, dass er gestern im Schwimmbad aufs Dreimeterbrett gestiegen ist. Beim<br />
Nachfragen muss er zugeben, dass er es nicht gewagt hat runterzuspringen. Was für eine<br />
Blamage. Aber: Angst hat jeder mal <strong>–</strong> ob er es zugibt oder nicht.)<br />
He! Wie war’s im Schwimmbad gestern?<br />
Suuuuper. Gaaaaanz toll.<br />
Was hast du gemacht?<br />
… <strong>und</strong> auf den Dings da bin ich hochgeklettert.<br />
Auf den Dings?<br />
Ja, auf den Riiiiiiesen-Turm.<br />
Habe ich gar nicht gesehen.<br />
Na, der Sprungturm. Das Riiiiiiiiiesenteil.<br />
Ach, du meinst das Dreimeterbrett.<br />
Drei-Meter? Nie im Leben. Das war höööööööher.<br />
Ja. Toll.<br />
Nein.<br />
Alle Achtung, ist ja ganz schön mutig, dass du da rauf bist.<br />
Und dann hat es sicher einen Riiiiiiesen-Platscher gemacht, als du im Wasser<br />
gelandet bist, oder. Oder?<br />
Nein? Na ja, du bist recht klein. Da spritzt das Wasser nicht so doll. Aber ein<br />
Plätscherchen hat es doch gemacht. Oder?<br />
Hallo. Ich rede mit dir! Was ist denn.<br />
Nein, es hat nichts geplätschert.<br />
Warum nicht?<br />
Weil… o Mann, ist das peiiiiiiiinlich.<br />
Was ist peiiiiiiinlich?<br />
Oh, ich glaub ich weiß.<br />
Sag mal ehrlich. Du bist gar nicht aufs Dreimeterbrett.<br />
Doch! Bin ich.<br />
Ja <strong>–</strong> was ist dann peiiiiinlich?<br />
14
Rauf bin ich schon …<br />
… Aber nicht runter, was? Du bist nicht runtergesprungen, habe ich Recht?<br />
Ja. Ich hatte Mooooooordsangst. Ganz plötzlich. Ich hab mich nicht getraut. Und alle haben<br />
gesagt: komm, spring endlich. Aber ich konnte nicht.<br />
Ach, du Armer. Da hattest du ja plötzlich doppelt Angst. Vor dem Springen <strong>und</strong> vor<br />
dem Gelächter der anderen.<br />
Ich bin ganz kleinlaut wieder hinten runtergestiegen.<br />
He. Komm. Also so was passiert doch jedem mal <strong>–</strong> dass er voll Angst hat. Ich glaub,<br />
die Leute hier könnten auch einiges aufzählen, was Angst macht. Ja? Na, dann mal<br />
los …<br />
(Unterbrechung der Unterhaltung mit Bob)<br />
<strong>Petrus</strong>buch - Wellen der Angst<br />
Zwei Kinder kommen nach vorne <strong>und</strong> schreiben auf, was Angst machen kann<br />
(die anderen sagen es).<br />
(Fortsetzung der Unterhaltung mit Bob)<br />
Ja?<br />
Schau, du bist überhaupt nicht allein. Und auch der <strong>Petrus</strong> hatte übrigens mal<br />
voooooll die Angst.<br />
Das schauen wir uns jetzt an …<br />
Theateraufführung: “<strong>Petrus</strong> hat Angst”<br />
(Pantomimenspiel mit Kinder)<br />
Material<br />
Boot, Blaue Folie oder Tücher<br />
Akteure<br />
Erzähler<br />
Pantomimenspiel mit Kinder,<br />
Rolle vergeben für <strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Jesus<br />
15
Aufführung beginnt<br />
Erzähler<br />
Einmal wollte Jesus mit seinen Jüngern den See Genezareth überqueren. Dazu haben sie sich ein<br />
Boot ausgeliehen. Alle steigen ein. Sie stoßen sich <strong>vom</strong> Ufer ab <strong>und</strong> nehmen die Ruder, um ein<br />
Stück hinauszupaddeln.Dann setzen sie das Segel. Es sind ja einige <strong>Fischer</strong> dabei, die sich gut<br />
mit Booten auskennen. <strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas <strong>zum</strong> Beispiel. Unterwegs legt sich Jesus in den hintern<br />
Teil des Bootes, um ein wenig zu schlafen. Es war ein langer Tag. Der See ist ganz ruhig <strong>und</strong> das<br />
Boot schaukelt nur ein ganz kleines bisschen. Doch mit einem Mal wird der Himmel ganz dunkel.<br />
Ein Wind kommt auf. Die Wellen werden höher, das Boot wackelt ziemlich stark. Wasser kommt<br />
ins Boot. Die Jünger schaufeln es wieder raus. Doch weil das Boot so schwankt müssen sie sich<br />
immer wieder festhalten. Mit Mühe <strong>und</strong> Not können sie das Segel herunterholen. Es würde sonst<br />
bei dem starken Wind zerfetzen. Die Jünger bekommen Angst. So etwas haben selbst die <strong>Fischer</strong><br />
noch nicht erlebt. Sie gehen hinter der Bootswand in Deckung, damit sie von den Wellen nicht über<br />
Bord gespült werden. <strong>Petrus</strong> geht zu Jesus. Der schläft immer noch. Merkt er nicht, was da los ist?<br />
<strong>Petrus</strong> schreit: Jesus, wach auf! Wir versinken. Da wacht Jesus auf. Er steht auf. Streckt seine<br />
Hand über das Meer <strong>und</strong> sagt: Meer, sei still. Und sofort hört der Sturm auf zu toben. Und die<br />
Wellen legen sich. Ganz still wird es. Jesus sagt: Wo ist euer Vertrauen? Ich bin bei euch. Da<br />
nehmen die Jünger wieder ihre Plätze ein <strong>und</strong> ziehen das Segel hoch. Die Fahrt geht weiter. Sie<br />
kommen am anderen Ufer an. Mit einem dankbaren Seufzer gehen sie an Land. Aber diesen Tag<br />
werden sie ihr Leben lang nicht vergessen. Wer ist dieser Jesus, der sogar dem Wind <strong>und</strong> den<br />
Wellen gebieten kann?<br />
Aufführung Ende<br />
Aktionen<br />
<strong>Petrus</strong>buch<br />
Dritten Tag zeigen <strong>und</strong> danach im Andachtsraum aufhängen<br />
Gebet<br />
Jesus, gib uns den Mut <strong>und</strong> die Kraft. Hilf, dass wir dir vertrauen können, auch wenn es schwierig<br />
wird.<br />
16
4. Tag: Leib <strong>und</strong> Seele werden satt (Lk 9,10-22)<br />
Aktionen<br />
Spiele - Vorschläge<br />
Vorschlag: Gruppenbildung Mädchen/Jungen<br />
“Galgenmännle” mit Lebensmitteln (Tortenstücke)<br />
Buchstaben des Alphabets werden gezogen,<br />
Wer weiß einen entsprechenden Beruf?<br />
Pantomime <strong>–</strong> Berufe, die mit Lebensmitteln zu tun haben<br />
Pantomimisch Berufe vorspielen lassen, die etwas mit Lebensmitteln zu tun haben<br />
<strong>Petrus</strong>buch<br />
“Brote beschriften”<br />
Kinder schreiben auf oder malen, was Menschen<br />
<strong>zum</strong> Leben brauchen (nicht nur Nahrungsmittel).<br />
(Gezeichnetes Brot kann auf eine DIN-A4-Seite vergrößert <strong>und</strong> kopiert werden <strong>–</strong> als Hintergr<strong>und</strong><br />
für die Zeichnungen/Gemälde der Kinder.)<br />
Die Werke werden aufgeklebt <strong>und</strong> <strong>zum</strong> <strong>Petrus</strong>buch hinzugefügt.<br />
17
Material<br />
Fladenbrote, Tasche<br />
Akteure<br />
<strong>Petrus</strong><br />
Andreas<br />
Frau<br />
Aufführung beginnt<br />
Theateraufführung:<br />
“Leib <strong>und</strong> Seele werden satt”<br />
<strong>Petrus</strong>: Mensch, Andreas, schau dir die Masse Leute an! Die sind jetzt schon den<br />
ganzen Tag hier, hören Jesus zu, unterhalten sich untereinander <strong>und</strong><br />
machen ein richtiges Volksfest.<br />
Andreas: Unglaublich. Ich verstehe manchmal nicht, woher Jesus die Kraft nimmt, sich<br />
um so viele zu kümmern. Ich könnte das nicht! Aber jetzt wird es Zeit, dass<br />
er sie nach Hause schickt. Es wird ja schon bald dunkel.<br />
Frau: Entschuldigt bitte. Ihr seid doch Jünger von Jesus.<br />
Andreas: Ja, was gibt’s?<br />
Frau: Also, ich bin ja jetzt schon den ganzen Tag hier. Fand es echt toll. Aber ich<br />
habe darüber ganz die Zeit vergessen. Jetzt hat mich gerade meine kleine<br />
Tochter gefragt, ob ich ihr was zu essen geben könnte. Aber ich hab doch<br />
gar nichts dabei.<br />
Andreas: Ich glaube, da seid ihr nicht die Einzigen. Wenn ich es recht weiß, haben wir<br />
nur fünf Brote <strong>und</strong> zwei Fische da. Aber das reicht gerade mal für uns Jünger<br />
<strong>und</strong> Jesus.<br />
<strong>Petrus</strong>: Ich gehe mal zu Jesus <strong>und</strong> frage, was wir machen sollen. Gib mal die Brote<br />
<strong>und</strong> den Fisch her. Das nehm ich gleich mit.<br />
(<strong>Petrus</strong> geht ab)<br />
Frau: Nichts für ungut. Ich muss sagen, das, was Jesus gesagt hat, war echt<br />
w<strong>und</strong>erbar. Dass Gott wie ein himmlischer Vater ist, der sich um unsere<br />
Sorgen kümmert <strong>und</strong> so. Echt gut. Aber der Magen meldet sich halt<br />
irgendwann auch mal.<br />
18
Andreas: Ja, schon recht.<br />
(<strong>Petrus</strong> kommt zurück)<br />
Andreas: Und?<br />
(zu sich):<br />
Au Mann, hoffentlich bekomme ich heute noch etwas zu essen. Mein Magen<br />
grummelt schon richtig.<br />
<strong>Petrus</strong>: Ich hab Jesus gefragt, ob wir die Leute in die umliegenden Dörfer schicken<br />
sollen, damit sie sich dort was zu essen kaufen können <strong>und</strong> vielleicht auch<br />
übernachten können. Hier gibt’s ja nichts.<br />
Andreas: Ja, <strong>und</strong>?<br />
<strong>Petrus</strong>: Er meinte bloß: „Gebt doch ihr ihnen zu essen.“<br />
Andreas: Haha. Guter Witz. Wenn ich richtig schätze, sind das hier mindestens 5 000<br />
Leute.<br />
(zeigt auf die Menge):<br />
Da müssten wir ja erst losgehen <strong>und</strong> Essen kaufen. Und erinnerst du dich,<br />
was in unserer Kasse ist? <strong>–</strong> So gut wie nichts.<br />
<strong>Petrus</strong>: Jesus hat unsere Brote <strong>und</strong> den Fisch genommen, ein Dankgebet<br />
gesprochen <strong>und</strong> dann gesagt: Jetzt verteilt es. Und ich würde sagen, das<br />
machen wir jetzt.<br />
Andreas: Hä? Super. Da bekommt ja gerade mal die erste Reihe etwas ab. Und ich<br />
werde heute wohl hungrig bleiben.<br />
<strong>Petrus</strong>: He! Hört mal alle zu. Setzt euch bitte alle in kleine Gruppen zusammen. So<br />
fünf oder sechs Leute.<br />
(wartet, bis die Kinder das gemacht haben)<br />
(<strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas verteilen kleine Brotstücke an die Gruppen,<br />
die teilen noch einmal unter sich)<br />
(Kinder essen erst einmal)<br />
Frau: Sagt mal, wo kommt denn das ganze Brot auf einmal her?<br />
<strong>Petrus</strong>: Keine Ahnung, ehrlich. Jesus hat es gesegnet.<br />
Andreas: Hm. Wenn ich daran denke, dass ich die Brote <strong>und</strong> den Fisch am liebsten für<br />
mich behalten hätte.<br />
<strong>Petrus</strong>: Dann hättest du nie erlebt, wie Jesus aus dem Wenigen so viel machen<br />
kann, dass es allen reicht.<br />
Aufführung Ende<br />
19
Aktionen<br />
Bittgebet<br />
Vorbereitung:<br />
Die Dinge vorlesen, die die Kinder auf oder neben das gezeichnete Brot geschrieben oder gemalt<br />
haben.<br />
Dann Gebet sprechen:<br />
Jesus, vermehre, segne <strong>und</strong> hilf uns, zu teilen.<br />
Freitag <strong>und</strong> Samstag: Ohne Programmvorschlag<br />
20
Sonntag: Berufe <strong>und</strong> Berufung<br />
Sonntag: Familiengottesdienst<br />
Aktionen<br />
Videoaufnahmen werden gezeigt<br />
Interviews mit Kindern in der vergangenen Woche über ihren Traumberuf<br />
Frage an Kinder “Beruf ist …”<br />
In den Gottesdienst mit einbauen. Mit dem Mikrofon zu den Kindern gehen <strong>und</strong> den Satz<br />
vervollständigen lassen.<br />
Frage an die erwachsenen Gottesdienstteilnehmer/-innen<br />
Welchen Beruf haben Sie? Warum haben Sie gerade diesen Beruf gewählt?<br />
21
5. Tag Zeichen setzen (Johannes 13)<br />
Aktion<br />
Aufführung: Kleine Szene aus dem Alltag “Putzdienst”<br />
(<strong>zum</strong> Einstieg in das Thema “für jemanden etwas tun”)<br />
Material<br />
Putzeimer, Schrubber, dreckige Socke<br />
Akteure<br />
Moderator<br />
Ein Waldheim-Mitarbeiter ist mit Putzeimer <strong>und</strong> Schrubber unterwegs. Er beschwert sich, dass er<br />
schon wieder die Drecksarbeit machen muss. Dann zeigt er eine dreckige Socke. Die ist in einem<br />
Gruppenraum liegen geblieben …<br />
(Moderator zu Kindern:)<br />
Moderator: Kennt ihr das auch: Aufgaben, die ihr für andere erledigen müsst <strong>und</strong> die ihr gar<br />
nicht gerne macht?<br />
(von den Kindern aufzählen lassen)<br />
Waldheim-Mitarbeiter<br />
(Abkürzung: WH-MA)<br />
WH-MA: Und um was geht es in der heutigen Geschichte von <strong>Petrus</strong>?<br />
Moderator: (zeigt Symbol mit Fußwaschung)<br />
Socken hatten die Leute zur Zeit von Jesus noch nicht, die sind alle barfuß<br />
gegangen, oder hatten Sandalen an.<br />
WH-MA: Da waren eben nicht die Socken dreckig, sondern die Füße.<br />
Moderator: Ja. Und wenn du dir dann noch vorstellst, dass die damals keine hohen Tische <strong>zum</strong><br />
Essen hatten, sondern sie sich auf Polster gesetzt haben, <strong>und</strong> die Platten mit dem<br />
Essen auf Fußhöhe standen, dann verstehst du sicher auch, dass das<br />
Füßewaschen vor dem Essen damals mindestens genauso wichtig war wie das<br />
Händewaschen. Wenn Gäste da waren, wurde diese Arbeit von Sklaven<br />
übernommen. Und jetzt zur Geschichte: Einmal hat sich Jesus mit seinen Jüngern<br />
zu einem festlichen Essen getroffen. Es war die Zeit des Passahfestes. Das Essen<br />
ist schon vorbereitet. Die Jünger sind schon da … (Übergang <strong>zum</strong> Theaterspiel ><br />
nächste Seite)<br />
22
Theateraufführung:<br />
“Jesus wäscht die Füße”<br />
Material<br />
Waschschüssel, Handtuch, Polster, Platte mit Essen<br />
Akteure<br />
Schauspieler:<br />
<strong>Petrus</strong><br />
Andreas<br />
Levi<br />
Jesus<br />
Aufführung beginnt<br />
(Andreas, Levi <strong>und</strong> <strong>Petrus</strong> kommen herein, bleiben stehen. Sie haben Sandalen (Flip-Flops) an,<br />
die sie ausziehen, als sie den Raum betreten.)<br />
Andreas: Es ist wirklich alles gut für das Abendessen vorbereitet. Ich habe richtig Hunger.<br />
<strong>Petrus</strong>: Den ganzen Tag auf den Beinen sein ist anstrengend. Meine Fußsohlen brennen<br />
schon. Und staubig sind sie auch. Ein erfrischendes Fußbad wäre jetzt gut.<br />
Levi: Wasser, eine Schüssel <strong>und</strong> Handtücher sind da. Doch wo sind die Diener, die uns<br />
die Füße waschen?<br />
<strong>Petrus</strong>: Keiner da. Dann fang doch du mal an, Levi.<br />
Levi: He! Ich bin doch nicht dein Sklave.<br />
(Jesus kommt dazu)<br />
Jesus: Hallo. Ah, das Abendessen ist wirklich schön hergerichtet. Na, dann lasst uns<br />
anfangen. Kommt setzt euch.<br />
(Die Jünger setzen sich nach <strong>und</strong> nach auf die Polster. <strong>Petrus</strong> streckt seine Füße aus, sieht, wie<br />
dreckig sie sind, <strong>und</strong> zieht sie schnell wieder an sich. Dann steht Jesus auf, nimmt die<br />
Waschschüssel <strong>und</strong> bindet sich das Handtuch um. Dann geht er zu Andreas <strong>und</strong> wäscht ihm die<br />
Füße. Die Jünger schweigen betreten. Danach geht er zu <strong>Petrus</strong>.)<br />
<strong>Petrus</strong>: Nein! Jesus, das will ich nicht. Du kannst mich doch nicht wie ein Sklave bedienen<br />
<strong>und</strong> mir die Füße waschen.<br />
Jesus: <strong>Petrus</strong>, mein Fre<strong>und</strong>. Lass es einfach geschehen. Wenn du nicht zulassen kannst,<br />
dass ich dir diene, dann gehörst du nicht zu mir.<br />
<strong>Petrus</strong>: Das verstehe ich nicht. Du bist doch unser Boss. Aber wenn ich nur so zu dir<br />
gehören kann, dann möchte ich nicht nur die Füße gewaschen bekommen. Dann<br />
wasch mich von Kopf bis Fuß.<br />
23
Jesus: Nein. Die Füße reichen. Ich will euch allen damit ein Zeichen geben. Ihr sagt zu mir,<br />
dass ich euer Herr <strong>und</strong> Lehrer bin. Das bin ich auch. Deshalb w<strong>und</strong>ert ihr euch,<br />
dass ich euch wie ein Sklave die Füße gewaschen habe. Versteht es als Beispiel.<br />
Ich möchte, dass ihr genauso handelt. Ich möchte, dass es in Gottes neuer Welt<br />
keine Sklaven <strong>und</strong> Diener, keine Unterschiede zwischen Großen <strong>und</strong> Kleinen gibt,<br />
sondern dass die Menschen füreinander da sind <strong>und</strong> sich gegenseitig helfen. So,<br />
<strong>und</strong> jetzt lasst es euch schmecken.<br />
Aufführung Ende<br />
Aktionen<br />
<strong>Petrus</strong>buch<br />
Ideen sammeln: für jemanden etwas tun<br />
Die Kinder bitten (z. B. in der Mittagspause), gemeinsam zu überlegen:<br />
Womit könnte ich jemanden ein Freude machen/überraschen?<br />
Es kann auch eine verrückte Idee sein, mit der niemand rechnet.<br />
Beispiele:<br />
- In der Küche fragen ,ob der Komposteimer geleert werden soll<br />
- Am Abend zuhause noch die Spülmaschine ausräumen<br />
- Den Boden im Waldheim oder zuhause kehren<br />
usw.<br />
TIPP: Die Überlegungen sollen möglichst konkret sein, d. h. die Kinder werden gebeten, konkret<br />
nachzudenken, wen sie heute noch vermutlich treffen, mit wem sie beisammen sein werden <strong>und</strong><br />
was sie konkret für die Person, die sie treffen, machen könnten.<br />
Die Tätigkeit, für die sie sich entscheiden, wird auf einen Zettel geschrieben <strong>und</strong> im Andachtsraum<br />
<strong>zum</strong> <strong>Petrus</strong>buch aufgehängt/aufgeklebt.<br />
(am nächsten Tag wird nachgefragt)<br />
Bastel-Ideen “Füße”<br />
- Fußabdruck in Gipps<br />
- Fußabdruck mit Fingerfarbe<br />
24
6. Tag <strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> das Versprechen (MT 26,31-35)<br />
Aktionen<br />
Nachfragen: Wer hat gestern gedient?<br />
Die Kinder fragen, wer “gedient” hat <strong>und</strong> was sie gemacht haben. Wie war die Reaktion derjenigen,<br />
die einen Dienst “geschenkt bekommen” haben?<br />
Spiel Memory<br />
Verschiedene Sachen an die Wand/Pinnwand hängen,<br />
von den Kindern einprägen lassen,<br />
Wand mit Tuch verdecken,<br />
ein Waldheim-Mitarbeiter nimmt Gegenstand weg,<br />
die Kinder raten lassen, welcher Gegenstand fehlt,<br />
wer merkt zuerst, was fehlt?<br />
Handpuppe “Bob”<br />
Witz von Bob<br />
Den Witz von Bob erzählen erzählen lassen, wie er “einer Frau über die Straße geholfen hat” (…<br />
obwohl sie das gar nicht wollte).<br />
25
statt Theater:-Hörspiel mit Bildern ( )<br />
“<strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> das Versprechen”<br />
Material<br />
Beamer <strong>und</strong> Leinwand, passende Szenenbilder, Geräusche-CD<br />
Akteure<br />
Erzähler Sprecher:<br />
Jesus<br />
<strong>Petrus</strong><br />
Andreas<br />
Magd<br />
Soldat<br />
Aufführung beginnt<br />
Bild: Jesus mit Jüngern unterwegs<br />
Erzähler<br />
Es war der Abend vor dem Passahfest. Jesus hatte mit seinen Jüngern zu Abend gegessen. Als<br />
sie fertig waren, ging er mit ihnen hinaus in den Garten Gethsemane. Die Jünger redeten nicht viel<br />
miteinander. Jeder hing seinen Gedanken nach. Jesus hatte so seltsame Andeutungen gemacht <strong>–</strong><br />
als ob er bald sterben müsste. Auf einmal hielt Jesus an. Er drehte sich zu seinen Jüngern um.<br />
Bild: Jesus redet mit seinen Jüngern<br />
Jesus: Heute Nacht werdet ihr mich verlassen. Ihr könnt nicht weiter mit mir gehen. Ihr<br />
werdet Angst bekommen <strong>und</strong> weglaufen.<br />
<strong>Petrus</strong>: Was erzählst du da! Niemals werde ich dich im Stich lassen!<br />
Andreas: Ich auch nicht! Keiner von uns.<br />
Bild: Jesus mit <strong>Petrus</strong><br />
Jesus: Ach, <strong>Petrus</strong>. Heute Nacht, noch bevor der Hahn dreimal kräht, wirst du mich<br />
verleugnen!<br />
<strong>Petrus</strong>: Verleugnen?<br />
Jesus: Ja. Du wirst abstreiten, dass du zu mir gehörst. Du wirst so tun, als ob du mich<br />
überhaupt nicht kennst.<br />
<strong>Petrus</strong>: Nein! Selbst wenn ich sterben müsste. So einer bin ich nicht. Schließlich bin ich dein<br />
Fre<strong>und</strong>.<br />
26
Jesus: Weißt du <strong>Petrus</strong>, ich bete für dich, dass dein Glaube nicht aufhören wird. Trotz<br />
allem. Erinnere dich bitte daran, wenn es so weit ist. So fest wie der Knoten in einer<br />
Schnur oder in einem Tuch ist, so fest wirst du trotz allem mit mir verb<strong>und</strong>en sein.<br />
Egal, was passiert.<br />
<strong>Petrus</strong>: Ja. Ich will fest mit dir verb<strong>und</strong>en bleiben. Egal was kommt.<br />
Erzähler<br />
Dann gingen sie weiter, bis sie zu einem Garten kamen. Er hieß Gethsemane. Die Olivenbäume<br />
warfen ihre dunklen Schatten. Jesus ging alleine in die Dunkelheit, um zu beten. Auch die Jünger<br />
bat er, mit ihm zu beten. Aber sie waren müde <strong>und</strong> schliefen ein.<br />
Bild: Schlafende Jünger<br />
Erzähler<br />
… bis auf einmal Schritte zwischen den Bäumen zu hören waren. Es waren Soldaten der<br />
Tempelwache. Sie hatten Fackeln, Schwerter <strong>und</strong> Seile dabei.<br />
Die Jünger bekamen Angst, große Angst.<br />
Andreas: Was ist das? Hilfe, Soldaten!<br />
<strong>Petrus</strong>: Wollen die uns etwa alle gefangen nehmen? Rette sich, wer kann!<br />
Erzähler<br />
Voller Panik rennen sie davon. Jesus bleibt. Er wird von den Soldaten gefangen genommen. Sie<br />
führen ihn ab.<br />
Bild: Gefangennahme<br />
Erzähler<br />
Nur <strong>Petrus</strong> besinnt sich <strong>und</strong> schleicht den Soldaten mit Jesus nach. Hatte er nicht versprochen, bei<br />
Jesus zu bleiben? Er musste auf jeden Fall sehen, was weiter geschah. Die Soldaten brachten<br />
Jesus <strong>zum</strong> Palast des Hohenpriesters. Der Palast hatte einen großen Innenhof. Ein Feuer knisterte<br />
in der Mitte. Es roch nach Rauch. An den Hauswänden bewegten sich große Schatten. Soldaten<br />
<strong>und</strong> Mägde wärmten sich am Feuer, denn es war kalt in dieser Nacht. Sie schwatzten<br />
unbekümmert miteinander <strong>und</strong> achteten kaum auf den Mann, der sich vorsichtig im Hof umschaute<br />
<strong>und</strong> dann auch ans Feuer kam. Es war <strong>Petrus</strong>. Leise grüßte er die anderen.<br />
Bild: Im Innenhof des Palastes, ums Feuer<br />
<strong>Petrus</strong>: Guten Abend miteinander. Kalt heute, was?<br />
Magd/<br />
Soldat: Guten Abend.<br />
Magd: (nach einer Pause)<br />
He, du. Sag mal, kenne ich dich nicht? Gehörst du nicht zu dem Mann, den sie<br />
heute Nacht gefangen genommen haben?<br />
<strong>Petrus</strong>: Was? Ich weiß nicht, wovon du redest.<br />
27
Magd: He, Soldat. Sag mal, woher kommt der Jesus, den ihr vorher geschnappt habt?<br />
Soldat: Aus Nazareth, das liegt irgendwo im Norden.<br />
Magd: Na, sag ich’s doch. Du da. Du hast doch einen Akzent wie die Leute aus dem<br />
Norden. Natürlich kennst du diesen Jesus.<br />
<strong>Petrus</strong>: Nein. Wie kommst du darauf! Ich kenne ihn nicht!<br />
Soldat: Also, ganz sicher bin ich mir nicht. Aber habe ich dich nicht vorher im Garten<br />
Gethsemane gesehen, als wir diesen Jesus festgenommen haben? Doch. Jetzt<br />
erinnere ich mich. Ich habe dich gesehen. Du gehörst zu seinen Jüngern.<br />
<strong>Petrus</strong>: Mann! Wie oft soll ich es sagen. Ich schwöre: ich kenne Jesus nicht <strong>und</strong> bin erst<br />
recht kein Jünger von ihm.<br />
Bild: Mit Hahn, Hahnenschrei<br />
Erzähler<br />
Als <strong>Petrus</strong> den Hahn krähen hörte, erinnerte er sich an die Worte von Jesus. Wie groß hatte er vor<br />
ein paar St<strong>und</strong>en noch getönt, dass er Jesus niemals verlassen würde. Und jetzt war genau das<br />
geschehen. Was für ein Versager war er. Mit Tränen in den Augen rannte er aus dem Hof des<br />
Palastes.<br />
Bild: Fliehender <strong>Petrus</strong><br />
Erzähler<br />
Draußen erst wird <strong>Petrus</strong> ganz klar, was in dieser Nacht geschehen war. Was hatte Jesus gesagt?<br />
(Stimme von Jesus: )<br />
Weißt du, <strong>Petrus</strong>, ich bete für dich, dass dein Glaube nicht aufhören wird. Trotz<br />
allem. Erinnere dich bitte daran, wenn es soweit ist. So fest wie der Knoten in einer<br />
Schnur oder in einem Tuch ist, so fest wirst du trotz allem mit mir verb<strong>und</strong>en sein.<br />
Egal, was passiert.<br />
<strong>Petrus</strong>: Trotz allem? Auch trotz dem, was ich gerade getan habe? Gehöre ich immer noch<br />
zu Jesus? Ich will es glauben. Auch wenn ich noch nicht weiß, wie es weitergehen<br />
soll. Vielleicht mache ich mir tatsächlich einen Knoten in mein Taschentuch. Damit<br />
ich diese Worte von Jesus nicht vergesse.<br />
Bild: Tuch mit Knoten<br />
Aufführung Ende<br />
28
Aktionen<br />
<strong>Petrus</strong>buch<br />
Hinweis <strong>zum</strong> 6. Tag im <strong>Petrus</strong>buch: Das sollte <strong>Petrus</strong> nicht vergessen:<br />
Jesus hat für ihn gebetet, dass sein Glaube nicht aufhört, wenn es einmal eng wird.<br />
Alle Kinder schreiben ihren Namen auf ein großes Tuch. Das Tuch wird im Andachtsraum <strong>zum</strong><br />
<strong>Petrus</strong>buch ausgelegt oder an die Wand gehängt (als Symbol dafür, dass Jesus keinen einzigen<br />
Menschen vergisst).<br />
29
7. Tag <strong>Petrus</strong> steigt neu ein (Joh. 21,1-17)<br />
Handpuppe “Bob”<br />
Unterhaltung mit Bob<br />
(Inhalt: … was Bob alles vor hat nach der Waldheimzeit …)<br />
Na, Bob, bald ist die Waldheimzeit vorbei. Weißt Du schon, was Du dann tun willst?<br />
Oh <strong>–</strong> ich hab schrecklich viel vor.<br />
Und was hast Du vor?<br />
Die Tante kommt zu Besuch <strong>und</strong> die kleine Cousine, dann gehe ich noch ins Freibad, dann muss<br />
ich noch <strong>zum</strong> Zahnarzt, dann kommt wieder die Schule <strong>und</strong> ein neuer Klassenlehrer, dann will ich<br />
im Turnverein mit Tischtennis anfangen, dann gehe ich vielleicht ab <strong>und</strong> zu in die Jungschar, weil’s<br />
doch jetzt gerade auch ganz interessant war mit den Geschichten …<br />
Da hast du ja ganz schön was vor!<br />
(Bob seufzt)<br />
… aber schade, dass dann nicht mehr alle Fre<strong>und</strong>e dabei sind, die ich hier kennen gelernt habe.<br />
Ja, das ist schon schade. <strong>Petrus</strong> ist es damals ähnlich gegangen, … die Zeit mit Jesus<br />
schien vorbei zu sein. Er würde wieder seine eigenen Sachen machen … <strong>und</strong> dann ist es<br />
doch anders gekommen. Und das wird uns jetzt erzählt …<br />
Theateraufführung:<br />
“<strong>Petrus</strong> wird von Jesus noch einmal berufen”<br />
Material<br />
Boot, Netz, Fische, Bild von Jesus <strong>und</strong> <strong>Petrus</strong><br />
Akteure<br />
Erzähler Moderatorin Schauspieler:<br />
<strong>Petrus</strong><br />
Andreas<br />
Jesus<br />
30
Aufführung beginnt<br />
(<strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas sitzen im Boot)<br />
Erzähler<br />
<strong>Petrus</strong> ist mit seinem Bruder Andreas am See. Sie sind <strong>Fischer</strong> von Beruf.<br />
Moderatorin<br />
Halt mal. Ich glaube, du verwechselst was. Die Geschichte haben wir schon gehört. Ganz am<br />
Anfang der Waldheimzeit. Aber <strong>Petrus</strong> ist doch gar kein <strong>Fischer</strong> mehr. Er ist doch ein Jünger von<br />
Jesus geworden.<br />
Erzähler<br />
Jetzt warte mal ab. Ich erzähle schon richtig. <strong>Petrus</strong> ist mit seinem Bruder Andreas tatsächlich<br />
noch einmal in seinen alten Beruf zurückgekehrt. Erinnerst du dich an die Geschichte mit dem<br />
Taschentuch? Als <strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas <strong>und</strong> die anderen Jesus im Stich gelassen haben?<br />
Moderatorin<br />
Ja. <strong>Petrus</strong> hatte nicht den Mut, sich zu Jesus zu bekennen. Die anderen auch nicht.<br />
Erzähler<br />
Ja. Und dann ist Jesus auch <strong>zum</strong> Tod verurteilt worden. Was sollten die Jünger da noch machen?<br />
Jesus war ja nicht mehr da. Und sie wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Viele hatten den<br />
Eindruck, dass halt alles wieder so werden würde, wie früher, als sie Jesus noch nicht gekannt<br />
haben.<br />
Moderatorin<br />
O. K. Dann erzähl’ ruhig weiter, was dann geworden ist.<br />
Erzähler<br />
<strong>Petrus</strong> ist mit seinem Bruder Andreas am See. Sie sind <strong>Fischer</strong> von Beruf. Das waren sie<br />
<strong>zum</strong>indest, bevor sie Jesus kennen gelernt hatten. Jetzt waren sie an ihren See <strong>und</strong> zu ihren<br />
Booten zurückgekehrt.<br />
<strong>Petrus</strong>: Komm, wir fahren raus <strong>und</strong> fischen. So, wie wir es gewohnt sind.<br />
Andreas: Ja, was sollen wir sonst machen?<br />
(<strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas fahren mit dem Boot raus (rudern), werfen das Netz aus <strong>und</strong> schauen, ob sie<br />
was fangen.)<br />
Erzähler<br />
Aber in dieser Nacht haben die beiden keinen einzigen Fisch gefangen. Als es Morgen wird, sehen<br />
sie einen fremden Mann am Ufer stehen.<br />
Jesus: Habt ihr nicht ein paar Fische?<br />
Andreas: Nein, keinen einzigen.<br />
Jesus: Dann werft euer Netz an der rechten Bootsseite aus, dort werdet ihr welche finden.<br />
(<strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas werfen ihr Netz noch einmal aus. Diesmal sind Fische drin. Jesus geht<br />
währenddessen ab.)<br />
Andreas: Wahnsinn. So viele Fische!<br />
31
<strong>Petrus</strong>: Du, kommt dir das nicht alles sehr bekannt vor?<br />
Andreas: Ja. Es kann doch nicht sein, dass der Mann da am Ufer Jesus ist. Er ist doch<br />
gestorben. Wir haben es doch gesehen.<br />
<strong>Petrus</strong>: Du, ich glaube aber, es ist Jesus. Ich muss mich selbst davon überzeugen. Komm,<br />
rudere, was du kannst.<br />
(Andreas <strong>und</strong> <strong>Petrus</strong> rudern schnell)<br />
<strong>Petrus</strong>: Das geht mir viel zu langsam. Das Netz mit den vielen Fischen bremst. Ich springe<br />
ins Wasser, wir sehen uns am Ufer.<br />
(<strong>Petrus</strong> springt ins Wasser <strong>und</strong> „schwimmt“ aus der Szene. Andreas rudert nach, zieht das Boot an<br />
Land <strong>und</strong> geht auch ab. Währenddessen murmelt er noch:)<br />
Andreas: Typisch <strong>Petrus</strong>. Immer vorne dran. Und ich kann hier alleine rudern. Aber was soll’s.<br />
Wenn das wirklich Jesus war, dann stimmt es ja, was die Frauen uns schon erzählt<br />
haben … dass Jesus nicht mehr tot ist, sondern dass Gott ihn auferweckt hat. Kann<br />
das denn sein?<br />
Bild: Jesus <strong>und</strong> <strong>Petrus</strong><br />
Erzähler<br />
An diesem Morgen begegnen <strong>Petrus</strong>, Andreas <strong>und</strong> auch andere Jünger dem auferstandenen<br />
Jesus. Beinahe so, wie sie ihm das erste Mal begegnet sind. Jesus gibt <strong>Petrus</strong> noch einmal einen<br />
Auftrag:<br />
„Du wirst von jetzt an für mich unterwegs sein. Auch wenn ich<br />
nicht mehr sichtbar da bin, sollst du doch wissen, dass ich lebe <strong>und</strong><br />
dir die Kraft gebe, die du brauchst. Du bist <strong>Petrus</strong>. Das heißt Fels.<br />
Auf diesen Felsen sollen sich viele Menschen verlassen, weil du ihnen<br />
von mir erzählen wirst <strong>und</strong> weil sie spüren werden: was dieser <strong>Petrus</strong><br />
sagt, ist wahr. Er hat es selbst erlebt.“<br />
Von diesem Tag an ließ <strong>Petrus</strong> endgültig seinen <strong>Fischer</strong>beruf zurück <strong>und</strong> wurde ein <strong>Apostel</strong> für<br />
Jesus.<br />
32
8. Tag <strong>Petrus</strong>, der <strong>Apostel</strong> (<strong>Apostel</strong>geschichte 3-4,21)<br />
(<strong>Apostel</strong> = Gesandter)<br />
Aktionen<br />
Spiele für die Standhaftigkeit <strong>und</strong> für das Kräftemessen<br />
1) Sprudelflasche mit ausgestrecktem Arm halten<br />
2) Auf einem Fuß stehen<br />
3) Armdrücken<br />
<strong>Petrus</strong>buch<br />
Bild mit dem Jungen <strong>und</strong> seinen Muckis zeigen > <strong>Petrus</strong> ist mutig geworden <strong>und</strong> steht für das ein,<br />
was er von Jesus weiß (äußerliche Stärke = innerliche Stärke).<br />
Theateraufführung:<br />
Aufteilung in Szene 1 <strong>und</strong> Szene 2<br />
Akteure “Szene 1”: Im Gefängnis<br />
Schauspieler:<br />
“<strong>Petrus</strong> bekennt sich zu Jesus”<br />
<strong>Petrus</strong><br />
Andreas<br />
2 Soldaten<br />
Gelähmter<br />
33
Aufführung beginnt<br />
(Die Soldaten führen <strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas herein <strong>und</strong> sperren sie ein. Der Gelähmte geht<br />
hinterher.)<br />
Soldat 1: So, da wären wir. Willkommen im Jerusalemer Gefängnis.<br />
Soldat 2: Wir hoffen, unsere Zimmer gefallen euch. Da geht’s rein. Los. Macht schon.<br />
Andreas: Was haben wir denn gemacht? Sperrt ihr uns ein, weil wir einem Menschen<br />
geholfen haben?<br />
Soldat 1: Das brauchst du nicht mich fragen. Ich bin bloß Soldat. Morgen ist eure<br />
Verhandlung. Da werdet ihr schon erfahren, warum ihr hier seid.<br />
<strong>Petrus</strong>: Komm Andreas, lass gut sein.<br />
(die Soldaten schließen die Zelle zu)<br />
Soldat 2: So. Und jetzt zu dir. Auf dich sollen wir ja auch ein Auge haben.<br />
Gelähmter: Könnt ihr gerne. Mich wirft nichts mehr um. Was ich heute erlebt habe, das<br />
nimmt mir keiner mehr.<br />
Soldat 1: Dann erzähl mal. Bist du tatsächlich der Gelähmte, der immer beim Tempel<br />
gesessen hat?<br />
Gelähmter: Ja. Ganz genau. Jeden Tag war ich beim Tempel. Dort macht man als Bettler<br />
ganz gutes Geld.<br />
Soldat 2: Und wie kommt’s, dass du jetzt hier rumläufst wie ein Ges<strong>und</strong>er?<br />
Gelähmter: Die beiden (er zeigt auf die Zelle) haben mich ges<strong>und</strong> gemacht. Der eine <strong>–</strong><br />
<strong>Petrus</strong> heißt er, glaube ich, hat nur gesagt: “Ich kann dir kein Geld geben.<br />
Aber ich kann dir etwas anderes geben. Im Namen von Jesus sage ich dir:<br />
Steh auf <strong>und</strong> geh.”<br />
Soldat 1: (zweifelnd) Ja, ja. Und da bist du einfach so aufgestanden …?<br />
Gelähmter: Ja! Wenn ich es doch sage. Einfach so. Das ist ein W<strong>und</strong>er. Ich sage euch,<br />
der Jesus, an den die beiden glauben, hat wirklich Macht.<br />
Soldat 2: Das glaubt dir doch morgen bei der Verhandlung kein Mensch. Kommt, wir<br />
gehen erst einmal etwas trinken.<br />
(die Soldaten <strong>und</strong> der Gelähmte gehen ab)<br />
34
Akteure “Szene 2”: Vor Gericht<br />
Erzähler Schauspieler:<br />
<strong>Petrus</strong><br />
Andreas<br />
2 Soldaten<br />
Gelähmter<br />
Richter<br />
Prieser<br />
Erzähler<br />
Am nächsten Tag findet die Gerichtsverhandlung statt. Die führenden Priester <strong>und</strong> Ratsältesten<br />
von Jerusalem versammeln sich. Sie hatten die <strong>Apostel</strong> festnehmen lassen, weil es nach der<br />
Heilung des Gelähmten einige Unruhe gegeben hatte.<br />
(Der Richter tritt auf <strong>und</strong> nimmt Platz. Der Priester nimmt an der Seite Platz. <strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas<br />
werden von den Soldaten hereingeführt. Der Gelähmte kommt mit.)<br />
Richter: Sehr verehrte Anwesende. Die Gerichtsverhandlung ist eröffnet. Angeklagt sind<br />
diese beiden Männer hier, die gestern im Tempel für Unruhe gesorgt haben. Ihnen<br />
wird vorgeworfen, mit Zaubertricks die Leute durcheinander gebracht zu haben.<br />
Was könnt ihr zu eurer Verteidigung sagen?<br />
<strong>Petrus</strong>: Es war kein Zaubertrick. Wir haben dem Mann durch unseren Glauben an Jesus<br />
Christus geholfen.<br />
Richter: Jesus Christus. Gehört ihr auch zu der Gruppe von Sektierern, die behaupten, er sei<br />
von den Toten auferweckt worden?<br />
Andreas: Ja. Zu denen gehören wir.<br />
Richter: Ich kann den Namen nicht mehr hören. Du da (zu dem Gelähmten): Was kannst du<br />
dazu sagen?<br />
Gelähmter: Verehrter Richter. Die beiden haben nichts Schlimmes getan. Sie haben mir ja<br />
geholfen. Und ehrlich gesagt, glaube ich tatsächlich auch, dass da mit dem Jesus<br />
was dran ist.<br />
Richter: Ruhe. Das wäre ja noch schöner, dass hier plötzlich lauter Christen aus dem<br />
Gerichtssaal rausgehen. Ihr beide wisst, dass wir euch verboten haben, weiterhin<br />
öffentlich von eurem Glauben zu reden. Ganz Jerusalem ist voll von dem, was ihr<br />
lehrt.<br />
<strong>Petrus</strong>: Bei allem Respekt. In diesem Fall werden wir Gott mehr gehorchen als den<br />
Menschen. Und von Gott sind wir beauftragt, das weiterzusagen, was wir von Jesus<br />
wissen.<br />
Richter: Jetzt geht ihr zu weit! Soldaten, bringt alle kurz raus. Ich muss mich beraten.<br />
(<strong>zum</strong> Priester)<br />
Richter: Priester. Komm kurz her. Was meinst du?<br />
35
Priester: Ich rate dir, vorsichtig mit diesen Männer umzugehen. Sie haben viele Anhänger<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e in der Stadt. Mein Rat wäre: Lass sie laufen. Wenn das, was sie wollen<br />
<strong>und</strong> was sie da angefangen haben, nur von Menschen kommt, dann löst sich alles<br />
von selbst wieder auf. Aber wenn es tatsächlich von Gott kommt, dann kannst du<br />
sowieso nichts dagegen tun. Oder willst du am Ende dastehen <strong>und</strong> gegen Gott<br />
kämpfen?<br />
Richter: Hm. Also. Ich höre auf deinen Rat <strong>und</strong> lasse sie laufen. Hoffen wir, dass sich die<br />
ganze Sache mit der Zeit verläuft. Aber einen Denkzettel sollen sie trotzdem<br />
bekommen. Soldaten! Bringt mir die Angeklagten!<br />
(die Soldaten bringen <strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> Andreas wieder herein)<br />
Richter: Das Urteil lautet wie folgt: Die beiden Angeklagten sind der Unruhestiftung für<br />
schuldig bef<strong>und</strong>en. Sie sollen ausgepeitscht werden. Danach dürfen sie sich wieder<br />
frei in der Stadt bewegen. Aber ich verbiete ihnen, weiterhin über Jesus zu<br />
predigen. Die Verhandlung ist hiermit beendet.<br />
(alle gehen ab)<br />
Aufführung Ende<br />
Aktion<br />
<strong>Petrus</strong>buch<br />
Die Kinder fragen wofür sie “Mut” brauchen <strong>und</strong> ihn von Gott erbitten lassen (zwei Kinder<br />
schreiben auf, was die anderen sagen).<br />
Die Aussagen werden im Gebetsraum neben dem <strong>Petrus</strong>buch aufgehängt.<br />
(Ende <strong>Petrus</strong>buch)<br />
36
Freitag: Wiederholung<br />
(letzter Tag)<br />
Aktion<br />
Wiederholungsquiz<br />
Anhand der Symbole <strong>und</strong> Geschichten <strong>vom</strong> <strong>Petrus</strong>buch wird die Geschichte von <strong>Petrus</strong> nochmals<br />
wiederholt <strong>–</strong> zur Erinnerung <strong>und</strong> Vertiefung für die Kinder<br />
(im Anhang: “<strong>Petrus</strong>buch” <strong>zum</strong> Ausdrucken <strong>und</strong> Aufhängen im Andachtsraum)<br />
37
<strong>Petrus</strong>-<br />
<strong>vom</strong> <strong>Fischer</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>Apostel</strong>
1. Tag :<br />
Steig ein ins<br />
Boot
<strong>Petrus</strong> wird ein<br />
Jünger von Jesus.
Jesus sagt zu ihm:<br />
„Von jetzt an sollst<br />
du Menschen<br />
fischen.“
2. Tag .<br />
Du bist<br />
wertvoll
Der Zöllner Levi<br />
kommt dazu.
„Gott freut sich über<br />
jeden, der umkehrt<br />
<strong>und</strong> ein anderes<br />
Leben beginnt.“
3. Tag :<br />
Im Sturm
<strong>Petrus</strong> erlebt, dass<br />
Jesus stärker ist als<br />
Wind <strong>und</strong> Wellen.
„Habt keine Angst,<br />
ich bin bei euch.“
4. Tag :<br />
Richtig satt
Jesus kann aus<br />
wenig ganz viel<br />
machen.
„Gebt ihr ihnen zu<br />
essen.“
5. Tag :<br />
Zeichen<br />
setzen
Jesus wäscht<br />
<strong>Petrus</strong> die Füße.
„Handelt genauso<br />
<strong>und</strong> dient einander.“
6. Tag :<br />
Das<br />
Versprechen
<strong>Petrus</strong> lässt Jesus<br />
im Stich.
„Ich habe gebetet,<br />
dass dein Glaube<br />
nicht aufhört.“
7. Tag :<br />
Ein Neustart
Der auferstandene<br />
Jesus begegnet<br />
<strong>Petrus</strong> <strong>und</strong> beruft<br />
ihn noch einmal.
„Ich bin bei dir, alle<br />
Tage, bis an das<br />
Ende der Welt.“
8. Tag :<br />
Mutig <strong>und</strong><br />
standhaft
<strong>Petrus</strong> heilt einen<br />
Gelähmten <strong>und</strong><br />
erzählt offen von<br />
Jesus.
„Man muss Gott<br />
mehr gehorchen als<br />
den Menschen.“