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Ausgabe 6 / Mai 2006 - Fidfinvest Treuhand, Zug

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TOPSTORY Die Verkehrssituation im Kanton <strong>Zug</strong><br />

WIRTSCHAFT Die Credit Suisse und der Finanzplatz <strong>Zug</strong>?!<br />

BRENNPUNKT Internet – die Gefahr für Kids<br />

GESUNDHEIT Fit statt fett?!<br />

WIRTSCHAFT Bolivien contra Glencore<br />

POLITISCHES INTERVIEW<br />

Bundesrat Samuel Schmid<br />

powered by EBC Economic Business Center AG • CH-6301 <strong>Zug</strong> • www.ebc-zug.ch<br />

Nr. 6 | <strong>Mai</strong> 2007<br />

www.zio.ch<br />

wissen, was in <strong>Zug</strong> läuft<br />

CHF 9.50


Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Menschen muss<br />

man mögen!<br />

Als ich Herrn Bundesrat Samuel Schmid in der Bundeshauptstadt<br />

Bern besuchte, konnte ich einen herzlichen und<br />

humorvollen Menschen kennenlernen. Auf meine Frage,<br />

was ihn mit dem Kanton <strong>Zug</strong> verbinde, sagte Samuel<br />

Schmid: „Ein Gefühl von Herzlichkeit. Und die Erinnerung<br />

an die Menschen ohne Augenlicht, die ich 2005<br />

als Bundespräsident besuchte. Mit einem jungen Blinden<br />

vom Sonnenberg stehe ich heute noch im <strong>Mai</strong>l-Kontakt.“<br />

Auch seine Aussage „Menschen muss man mögen“ zeigt<br />

auf, dass Samuel Schmid ein Bundesrat mit Herz ist!<br />

Was hat der Kanton <strong>Zug</strong> mit Bolivien zu tun? Eigentlich<br />

nicht sehr viel, könnte man denken! Aber seit Anfang<br />

Februar 2007 kennen viele Menschen aus dem Andenland<br />

unseren Kanton. Nicht wegen seiner tollen Landschaft<br />

oder wegen den zarten Kirschtorten. Nein, der Grund dafür<br />

ist die Verstaatlichung einer Zinnschmelze der Glencore<br />

International AG. Ein Thriller erster Güte mit einem<br />

(noch) ungewissen Ausgang!<br />

„Bewegte Leute“ sollten wir alle sein, von früher Kindheit<br />

an! Was macht der Kanton <strong>Zug</strong> gegen die Bewegungsarmut<br />

der <strong>Zug</strong>erinnen und <strong>Zug</strong>er? Fit statt fett?!<br />

Aber „bewegt“ ist man auch, wenn man sich nicht bewegt.<br />

Jugendliche im Internet und die Gefahren des World Wide<br />

Web. Die Gefahr ist präsent! Wie wehrt man sich dagegen?<br />

Was unternimmt die Politk? Eine wahre Geschichte<br />

aus dem Kanton <strong>Zug</strong>, verbunden mit politischen Informationen,<br />

zeigt Ihnen die Realität auf!<br />

Ich wünsche Ihnen mit unserem Magazin viel<br />

Vergnügen!<br />

Francesco R. Fusco<br />

- Verleger -<br />

www<br />

EDITORIAL<br />

1 zug ist online<br />

Seite 1


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 EDITORIAL<br />

4 TOPSTORY Die Verkehrssituation im Kanton <strong>Zug</strong><br />

FlUCHen, sUCHen oder AufbrUCH zu neuen Ufern?<br />

7 PUBLIREPORTAGE UBS<br />

8 POLITIK Nationalrat Marcel Scherer (SVP)<br />

„Man schwört bei Gott dem Allmächtigen!“<br />

9 POLITIK Hubert Schuler, Präsident SP Kanton <strong>Zug</strong><br />

„Die SP ist eine Alternative!“<br />

12 POLITIK Nationalrat Josef Lang (Alternative)<br />

„Blocher ist im Bundesrat untragbar!“<br />

2 Seite 2<br />

Finanzplatz<br />

13 POLITIK Nationalrat Dr. Gerhard Pfister (CVP)<br />

„Man hüte sich am Morgarten!“<br />

14 POLITIK Jost Windlin, Präsident FDP Kanton <strong>Zug</strong><br />

„Die FDP ist die Partei der Zukunft!“<br />

34<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


16 WIRTSCHAFT Vermögensverwaltung<br />

Timo Dainese, Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Zug</strong>erberg Finanz AG<br />

„Ein Traum ist unerlässlich, wenn man die Zukunft gestalten will“<br />

18 POLITIK Matthias Michel, Regierungsrat (FDP)<br />

„<strong>Zug</strong> betreibt aktive Wohnraumförderungspolitik!“<br />

20 PUBLIREPORTAGE Sage Schweiz AG<br />

21 WIRTSCHAFT<br />

Die Credit Suisse und der Finanzplatz <strong>Zug</strong>?!<br />

Interview mit CEO Dr. Ulrich Körner<br />

23 PUBLIREPORTAGE Kalt-Zehnder-Druck AG<br />

25 BRENNPUNKT Internet – die Gefahr für Kids<br />

Die Cyberkriminalität nimmt ständig zu.<br />

Hinweise und Tipps für Kids und Eltern.<br />

31 PUBLIREPORTAGE Credit Suisse<br />

32 PUBLIREPORTAGE<br />

THARPEX <strong>Treuhand</strong> und Revisions AG<br />

34 POLITISCHES INTERVIEW Bundesrat Samuel Schmid<br />

„Ich bin ein bewegter Bürger!“<br />

38 WIRTSCHAFT Bolivien contra Glencore<br />

Boliviens Armee besetzt Zinnschmelze von Glencore<br />

43 PUBLIREPORTAGE Fitnesspark Eichstätte<br />

44 GESUNDHEIT Fitt statt fett?!<br />

Bald ein Heer von Dreikäsebreits?<br />

48 PUBLIREPORTAGE Engel & Völkers<br />

50 PERSÖNLICH Myriam Arnelas<br />

„Schließe deine Augen, dann kannst du weiter sehen…!“<br />

53 PUBLIREPORTAGE BPW <strong>Zug</strong><br />

54 HINTERGRUND Homecare im Kanton <strong>Zug</strong><br />

Familien – Hilfe!<br />

56 PUBLIREPORTAGE AndreasKlinik<br />

59 PUBLIREPORTAGE VitalFeld Praxis<br />

60 PERSÖNLICH Isabelle Flachsmann<br />

„Wir sind keine Engel“<br />

63 KREUZWORTRÄTSEL<br />

64 IMPRESSUM UND FIRMENVERZEICHNIS<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

25<br />

44<br />

50<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Seite 3


TOPSTORY Verkehrssituation im Kanton <strong>Zug</strong><br />

Verkehrssituation im Kanton <strong>Zug</strong>:<br />

FlUCHen, sUCHen oder AufbrUCH zu neuen Ufern?<br />

Die Abstimmungsschlacht zur Umfahrung Cham/Hünenberg UCH ist geschlagen, das Projekt wird nun<br />

zügig vorangetrieben. Was aber tut sich in den betroffenen und auch nicht betroffenen Gemeinden? Wie<br />

wird sich der Verkehr, ob öffentlich oder eben privat, im Kanton weiterentwickeln? Fünf Einschätzungen.<br />

Dienstag, 13. März, Abstimmung UCH (Umfahrung<br />

Cham/Hünenberg) plus 2 (Tage):<br />

Wer um 9 Uhr morgens von Steinhausen via<br />

Schochenmühle/Kreuzung Neuhof nach <strong>Zug</strong><br />

fährt, erlebt sein graues Wunder: Der Verkehr<br />

staut sich zurück bis zur Autobahnausfahrt<br />

Baar. Das Vorankommen ist höchstens ein<br />

schrittweises; der Stopp and Go führt überdies<br />

zu einem massiven Abgas-Ausstoss. Mitten<br />

im Getümmel fragt sich mancher: Kann man<br />

noch die Augen verschliessen, dass der Kanton<br />

<strong>Zug</strong> ein Verkehrsproblem hat? Wer sich<br />

vor der Abstimmung zum Umfahrungsprojekt<br />

Cham/Hünenberg minutiös mit der kantonalen<br />

Verkehrsentwicklung befasst hat, ist Stefan<br />

Vollmann, Abteilungsleiter Strassenbau des<br />

Kantons <strong>Zug</strong>. Seinen Aussagen zufolge hat<br />

sich in den letzten 30 Jahren die Bevölkerungszahl<br />

im Kanton <strong>Zug</strong> vereineinhalbfacht,<br />

diejenige der Arbeitsplätze verdoppelt und<br />

– die Autoindustrie freuts – die Anzahl der<br />

Autos vervierfacht. Wie viele Kantonsstrassen<br />

in dieser Zeit gebaut wurden, lässt sich an<br />

einer Hand abzählen: nämlich keine.<br />

Am 11. März 2007 gelangte das erste von<br />

verschiedenen geplanten Kantonsstrassenprojekten,<br />

die Umfahrung Cham/Hünenberg, zur<br />

Abstimmung an die Urne: Dies, weil gegen<br />

das Projekt von der Alternativen Fraktion und<br />

der SP das Referendum ergriffen wurde. Das<br />

Umfahrungsprojekt wurde indes vom <strong>Zug</strong>er<br />

Volk knapp angenommen, jedoch in sieben<br />

der elf <strong>Zug</strong>er Gemeinden verworfen. Wie<br />

fünf Gemeindepräsidenten und Gemeindepräsidentinnen<br />

im Kanton dies interpretieren und<br />

die Verkehrssituation in ihren Gemeinden beurteilen,<br />

erfahren Sie hier. Red und Antwort<br />

4<br />

standen Maria Wyss-Stuber-Stuber, Gemeindepräsidentin<br />

von Risch-Rotkreuz, Barbara<br />

Hofstetter, Gemeindepräsidentin von Steinhausen,<br />

Dolfi Müller, Stadtpräsident von<br />

<strong>Zug</strong>, Bruno Werder, Gemeindepräsident von<br />

Cham und Andreas Hotz, Gemeindepräsident<br />

Seite 4<br />

Finanzplatz<br />

von Baar. Die Interviews wurden einzeln, teils<br />

schriftlich, teils telefonisch geführt.<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong>: Denken Sie, dass aufgrund<br />

des Verkehrsaufkommens im Kanton<br />

<strong>Zug</strong> volkswirtschaftliche Schäden entstehen<br />

und wenn ja, als wie hoch würden<br />

Sie diese ungefähr beziffern?<br />

Maria Wyss-Stuber, Risch-Rotkreuz: Meiner<br />

Meinung nach entstehen im Moment noch<br />

keine volkswirtschaftlichen Schäden aufgrund<br />

des Verkehrs, aber für die Zukunft ist<br />

dringend Handlungsbedarf angezeigt. Wartezeiten<br />

im Verkehr verteuern die Leistungen<br />

und die Ware.<br />

Barbara Hofstetter, Steinhausen: Ich glaube<br />

nicht, dass aufgrund des Verkehrsaufkommens<br />

im Kanton <strong>Zug</strong> gravierende volkswirtschaftliche<br />

Schäden entstehen.<br />

Dolfi Müller, <strong>Zug</strong>: Staukosten sind zweifelsohne<br />

volkswirtschaftliche Kosten, die im Kanton<br />

<strong>Zug</strong> aber immer noch relativ erträglich ausfallen.<br />

Für Pendler mit Erfahrungen in grösseren<br />

Städten erscheint das Stauthema im Kanton<br />

<strong>Zug</strong> als vergleichsweise harmlos.<br />

Bruno Werder, Cham: Nach meiner Beurteilung<br />

ergibt das Verkehrsaufkommen noch<br />

keinen volkwirtschaftlichen Schaden.<br />

Andreas Hotz, Baar: Das erheblich gesteigerte<br />

Verkehrsaufkommen mit den entsprechenden<br />

Stausituationen bringt dem Kanton <strong>Zug</strong> grosse<br />

Schäden.<br />

Ist „Ihre“ Gemeinde durch den Verkehr<br />

stark belastet?<br />

Dolfi Müller: Mit den mehr als 20 000 Fahrzeugen<br />

pro Tag am Postplatz entsteht der<br />

Stadt eine erhebliche Belastung. Durch die<br />

Bewältigung des Verkehrs übernimmt die<br />

Stadt <strong>Zug</strong> eine wichtige kantonale Zentrumsfunktion.<br />

Ziel muss es sein, die negativen Effekte<br />

des Verkehrs auf die Lebens- und Aufenthaltsqualität<br />

in der Stadt <strong>Zug</strong> so gering<br />

wie möglich zu halten.<br />

Andreas Hotz: Die Einwohnergemeinde Baar<br />

ist durch den Verkehr, insbesondere im Zentrum,<br />

erheblich betroffen und somit auch belastet.<br />

Barbara Hofstetter: Was von Steinhausen zum<br />

Glück nicht behauptet werden kann: Die Gemeinde<br />

ist wenig durch den Verkehr belastet.<br />

Maria Wyss-Stuber: Die Gemeinde Risch<br />

Rotkreuz ist ein eigentlicher Verkehrsknotenpunkt.<br />

Die Eisenbahn und die Autobahn sind<br />

unsere täglichen Begleiter und prägen unser<br />

Ortsbild. Die Balance zu halten zwischen Belastung<br />

und Nutzen muss für unsere Bevölkerung<br />

wie auch das Gewerbe und die Industrie<br />

stimmen.<br />

Bruno Werder: Cham als Ennetsee-Gemeinde,<br />

mit der zentralen Lage zwischen <strong>Zug</strong>ersee und<br />

Naherholungsgebieten der Nachbarkantone,<br />

ist durch die Pendlerströme zu den Arbeitsplätzen<br />

und Wohngebieten stark betroffen.<br />

Welche Massnahmen müssten getroffen<br />

werden, um das Verkehrsaufkommen<br />

zu reduzieren?<br />

Andreas Hotz: Die vom Kantonsrat im Verkehrsrichtplan<br />

festgelegten Massnahmen<br />

(Nordzufahrt, Umfahrung Cham-Hünenberg,<br />

Tangente Neufeld etc.) müssen weitestgehend<br />

umgesetzt werden. Gleichzeitig ist auch der<br />

öffentliche Verkehr weiter zu optimieren.<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Maria Wyss-Stuber: Der Ausbau der zweiten<br />

SBB-Spur zwischen Cham und Rotkreuz ist<br />

für uns enorm wichtig. Wir hoffen, dass damit<br />

die vielen Zu- und Wegpendler vermehrt<br />

auch auf den öffentlichen Verkehr umsteigen.<br />

Dazu gehört natürlich ein optimaler Anschluss<br />

an die weiterführenden „Feinverteiler“ sprich<br />

Busangebote, vor allem in unser Industrie und<br />

Gewerbegebiet.<br />

Barbara Hofstetter: In Steinhausen drängen<br />

sich aufgrund der jetzigen Situation keine<br />

unmittelbaren Massnahmen auf. Aus dem geplanten<br />

Ausbau der Etappe Grindel-Bibersee<br />

resultiert verkehrstechnisch eine noch grössere<br />

Entlastung des Steinhauser Zentrums.<br />

Dolfi Müller: Der Stadtrat hat soeben ein Drei-<br />

Punkte-Programm in der Innenstadt erlassen,<br />

das in einem ersten Schritt den Hirschenplatz<br />

verkehrsfrei macht und den Verkehr auf den<br />

Hauptachsen verflüssigt. Mit dem mittelfristig<br />

geplanten Parkhaus Postplatz wird der<br />

ruhende Verkehr weitgehend in den Boden<br />

verlegt, sodass die Umgebung des Postplatzes<br />

nachhaltig aufgewertet werden kann. Der<br />

Durchgangsverkehr am Postplatz mit über<br />

20 000 Fahrzeugen pro Tag kann aber erst<br />

mit Hilfe des Stadttunnels erheblich reduziert<br />

werden.<br />

Bruno Werder: Die UCH kann jetzt geplant<br />

und gebaut werden und ist ein Teil der Verkehrsstrategie<br />

des kantonalen Teilrichtplans<br />

für Verkehr im Kanton <strong>Zug</strong>, der auf die<br />

bisherigen Siedlungsgebiete und die neuen<br />

Siedlungsgebiete Rücksicht nimmt. Unsere<br />

Verkehrsstrategie im Kanton <strong>Zug</strong> ist auf<br />

Verkehrsströme der Nachbarkantone abgestimmt.<br />

Die Abstimmung zur UCH ist knapp, aber<br />

doch eindeutig ausgefallen. Wie ist<br />

Ihre Stellungnahme dazu?<br />

Barbara Hofstetter: Mit der Umfahrungsstrasse<br />

wird die Region Ennetsee optimal erschlossen.<br />

Damit erhält diese Region und mit ihr<br />

Steinhausen die Möglichkeit, sich gegenüber<br />

den gewichtigen Zentren <strong>Zug</strong> und Baar auch<br />

als Wirtschaftsstandort zu behaupten.<br />

Maria Wyss-Stuber: Aus Sicht des Gemeinderates<br />

wurde ein wichtiger Entscheid für die<br />

Zukunft gefällt. Wir können den Kanton <strong>Zug</strong><br />

und die einzelnen Gemeinden nicht baulich<br />

weiterentwickeln und dabei die Erschliessungs-<br />

und Entlastungsstrassen auslassen.<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Dolfi Müller: Das Volks-Ja zur UCH ist auch<br />

als Ja zu andern wichtigen Strassenbauprojekten<br />

im Kanton <strong>Zug</strong> zu verstehen, zu denen<br />

nicht nur die Stadtzuger Bevölkerung ohne<br />

Zweifel den Stadttunnel zählt.<br />

Bruno Werder: Die Abstimmung ist wie erwartet<br />

knapp ausgefallen, aber die betroffenen<br />

Gemeinden Cham und Hünenberg mit<br />

rund 60% Ja-Stimmen haben den ablehnenden<br />

Gemeinden bestätigt, dass die UCH eine Notwendigkeit<br />

ist und es ein neues Kantonsstrassennetz<br />

im Ennetsee braucht, um die Zentren<br />

zu entlasten. Bei der Abstimmung kam mit<br />

der hohen Stimmbeteiligung klar zum Ausdruck,<br />

dass dies ein Anliegen von mehreren<br />

Gemeinden und nicht nur von Cham und<br />

Hünenberg ist.<br />

Andreas Hotz: Die knappe Gutheissung der<br />

Abstimmungsvorlage betreffend die Umfahrung<br />

Cham-Hünenberg hat mich gefreut. Die<br />

hohe Zahl von Nein-Stimmen zeigt jedoch<br />

auch auf, dass die Gesamtproblematik der<br />

Verkehrssituation im Kanton <strong>Zug</strong> noch zu<br />

wenig klar ist und intensiv kommuniziert werden<br />

muss. Insbesondere ist auch aufzuzeigen,<br />

dass Einzelmassnahmen nicht genügen, sondern<br />

dass lediglich im Rahmen eines Gesamtwerkes<br />

die Situation beruhigt und verbessert<br />

werden kann.<br />

Wie sehen Sie die verkehrstechnische Entwicklung<br />

des Kantons <strong>Zug</strong> in den<br />

nächsten zehn Jahren?<br />

Bruno Werder: Ich bin der Meinung, dass<br />

wir den eigenen hausgemachten Verkehr mit<br />

einem guten konkurrenzfähigen öffentlichen<br />

Verkehrsmittel mit Bahn und Bus im Griff<br />

halten können. Vielmehr wird der regionale<br />

und internationale Verkehr durch die zentrale<br />

Lage in der Schweiz uns mehr beschäftigen.<br />

Der Kanton <strong>Zug</strong> hat mit der Siedlungentwicklung<br />

für Arbeitsplätze und Wohnen eine moderate<br />

Entwicklung zu erwarten in den nächsten<br />

10 Jahren.<br />

Maria Wyss-Stuber: Der Anschluss an die A 4<br />

und der Ausbau der Autobahn auf sechs Spuren<br />

wird Mehrverkehr bringen. Die Lärm- und<br />

Umweltbelastung müssen die Gemeinden, der<br />

Kanton aber auch der Bund im Auge behalten<br />

und wo nötig Massnahmen einleiten. Mit den<br />

geplanten Ergänzungen im <strong>Zug</strong>er Strassennetz<br />

können wir einen Teil der Mehrbelastung<br />

auffangen und entlasten. Als Pendant ist dem<br />

öffentlichen Verkehr mit dem weiteren Aus-<br />

TOPSTORY Verkehrssituation im Kanton <strong>Zug</strong><br />

Quelle: Kanton <strong>Zug</strong><br />

bau der Stadtbahn grösste Aufmerksamkeit zu<br />

schenken.<br />

Barbara Hofstetter: Der kantonale Strassenrichtplan<br />

wurde vom Kantonsrat verabschiedet.<br />

Jetzt müssen die verschiedenen Teilprojekte<br />

dieses Richtplanes in den nächsten<br />

Jahren umgesetzt werden.<br />

Dolfi Müller: Wenn wir die Massnahmen für<br />

alle Verkehrsträger intelligent aufeinander<br />

abstimmen, werden wir die Verkehrsentwicklung<br />

auch in 10 Jahren weiterhin im Griff<br />

behalten. Je besser wir den Hauptverkehr<br />

kanalisieren, desto mehr können wir für die<br />

Lebensqualität in den Zentren und den Quartieren<br />

tun.<br />

Andreas Hotz: Die verkehrstechnische Entwicklung<br />

des Kantons <strong>Zug</strong> wird sich in den<br />

nächsten 10 Jahren nicht wesentlich verändern.<br />

Immerhin sind Optimierungsmöglichkeiten<br />

im lokalen Bereich denkbar und vor<br />

allem wird sich zeigen, wie die Inbetriebnahme<br />

der Nordzufahrt sich auf die Verkehrsströme<br />

in den Talgemeinden auswirken wird.<br />

Zudem wird es interessant sein zu beobachten,<br />

welche Auswirkungen die Eröffnung der<br />

Autobahn ins Knonaueramt haben wird.<br />

Der Finanzplatz <strong>Zug</strong> dankt Ihnen allen für<br />

Ihre Bereitschaft, zu einem solchen Politikum<br />

öffentlich Stellung zu beziehen. Es ist für die<br />

ganze <strong>Zug</strong>er Bevölkerung zu hoffen, dass mit<br />

dem geplanten Ausbau sowohl des privaten<br />

als auch des öffentlichen Verkehrs die Attraktivität<br />

des Standorts noch zusätzlich erhöht<br />

werden kann. Besten Dank! ■<br />

AUTOR<br />

Casha Frigo Schmidiger<br />

5 Seite 5


Seite 6<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007


Glänzende Prognosen für<br />

den Kanton <strong>Zug</strong><br />

Ganz speziell auch im Ennetsee<br />

„Strukur und Dynamik des Kantons <strong>Zug</strong>“<br />

Schlussfolgerungen aus der UBS Studie.<br />

Aus den diskutierten Aspekten der Struktur<br />

und Dynamik lassen sich einige Stärken und<br />

Schwächen der <strong>Zug</strong>er Wirtschaft herausfiltern:<br />

Der Kanton <strong>Zug</strong> bleibt ein attraktiver und<br />

deshalb begehrter Wohnort mit hoher Freizeit-<br />

und Lebensqualität sowie sehr vorteilhaften<br />

Steuern. Ausdruck davon ist die hohe<br />

Wohnbautätigkeit. Das hohe Wachstum<br />

von Bevölkerung und Beschäftigung stösst<br />

an natürliche Grenzen. Knappheiten etwa<br />

bei Baulandreserven dürften sich in Zukunft<br />

verschärfen. Ausserdem dürfte der Notstand<br />

an Wohnungen die ohnehin hohen Immobilienpreise<br />

zusätzlich anheizen. Der Kanton<br />

zeigt sich nach wie vor als bevorzugter Firmenstandort<br />

zukunftsträchtiger Branchen.<br />

Allerdings hat sich die Positionierung des<br />

Kantons gegenüber 2001 sowohl hinsichtlich<br />

des Beschäftigungsanteils in Wachstumsbranchen<br />

als auch der Diversifikation innerhalb<br />

der Wachstumsbranchen verschlechtert.<br />

Die gesunde Finanzlage des Kantons birgt<br />

Spielraum für zukunftsweisende Investitionen.<br />

Positiv hervorzuheben ist vor allem die<br />

im Kantonsvergleich fast beispiellose Haushaltsdisziplin.<br />

Entscheidend für einen starken<br />

Wirtschaftsstandort ist nicht allein der Steuersatz.<br />

Die richtige Rezeptur besteht aus einem<br />

optimalen Mix verschiedener Standortfaktoren<br />

wie Steuern, Lage, Lebensqualität,<br />

Infrastruktur und Verwaltung. Eine tiefe Besteuerung<br />

bleibt jedoch eine wichtige Zutat.<br />

Verbesserungspotenzial besteht bei der<br />

Gestaltung der Siedlungsräume. Dies beinhaltet<br />

nebst einer Verbesserung der kleinräumigen<br />

Verkehrserschliessung (Nordzufahrt,<br />

Umfahrung Cham-Hünenberg, Ausbau<br />

Stadtbahn <strong>Zug</strong>) auch eine Stärkung des heute<br />

teilweise unbefriedigenden architektonischen<br />

Gesamtbildes.<br />

Die Studie kann bei der UBS bezogen werden:<br />

UBS <strong>Zug</strong>, Baarerstrasse 14a, 6301 <strong>Zug</strong><br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

<strong>Zug</strong> geht es gut – sehr gut sogar. Was für den<br />

ganzen Kanton gilt, kann erst recht auf die Region<br />

rund um Risch und Rotkreuz angewendet<br />

werden. Der Ennetsee positioniert sich selbstbewusst<br />

auf gleicher Augenhöhe mit dem<br />

wirtschaftlichen Ballungsraum <strong>Zug</strong> und Baar.<br />

Angefangen beim Einnehmen einer Pionierrolle<br />

von Risch-Rotkreuz bei der öffentlichen<br />

Verwaltung – die Gemeinde setzt gänzlich<br />

auf die wirkungsorientierte Verwaltung und<br />

sieht sich als eigentliches Unternehmen – bis<br />

hin zur ständigen Attraktivitätssteigerung der<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen.<br />

Was diese natürlich mit Wohlwollen<br />

quittieren.<br />

Vierte Geschäftsstelle im Kanton <strong>Zug</strong><br />

Allen voran ist die UBS, welche im Sommer<br />

2008 ihre vierte <strong>Zug</strong>er Geschäftsstelle in<br />

Rotkreuz eröffnen wird. Angesprochen auf<br />

den Grund für die Ortswahl nennt Marktgebietsleiter<br />

Andreas Langenegger nebst den<br />

obgenannten Gründen vor allem auch die<br />

Potentialeinschätzung des Standorts: Die UBS<br />

erwartet in der Region rund um Rotkreuz ein<br />

weiteres erhebliches Wachstum in allen Segmenten.<br />

Und ist dementsprechend stolz, in<br />

Rotkreuz eine weitere Filiale eröffnen zu können.<br />

Denn die Standortwahl ist nach wie vor<br />

zentral – auch im Zeitalter von Online-Banking<br />

und E-Commerce. Liegt doch der Fokus<br />

der UBS-Wachstumsstrategie darauf, den<br />

Kunden in den Mittelpunkt zu stellen – und<br />

auch örtlich gesehen die Nähe zu den Kunden<br />

zu suchen.<br />

Gute Bedingungen erhalten – und schaffen<br />

Die UBS profitiert von den optimalen „klimatischen“<br />

Rahmenbedingungen im Ennetsee<br />

und trägt mit der Wahl des Bürogebäudes<br />

selbst etwas zum guten Klima bei: Das Unternehmen<br />

wird sich in Rotkreuz in einem vom<br />

Architekten Kaspar Bühler errichteten Geschäftshaus<br />

niederlassen, welches nach dem<br />

Minergiestandard gebaut wird, und möchte<br />

auch in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle<br />

einnehmen. Für die UBS stellt der Klimawandel<br />

eine der wichtigsten ökologischen<br />

Herausforderungen dar. So entschied die<br />

Konzernleitung letztes Jahr, die konzernweiten<br />

CO₂ -Emissionen bis im Jahre 2012 auf ein<br />

Niveau zu senken, welches 40 Prozent unter<br />

dem Stand von 2004 liegt.<br />

UBS-Studie<br />

Zeitgleich mit der Ankündigung der Eröffnung<br />

der Geschäftsstelle Rotkreuz erschien<br />

die UBS-Studie „Kanton <strong>Zug</strong> – Struktur &<br />

Dynamik“, welche dem Kanton eine glänzende<br />

Zukunft – höchstens von ein paar<br />

Schleierwolken getrübt – prognostiziert. Angesprochen<br />

darauf, welches die wichtigsten<br />

Erfolgsfaktoren für den „Brand <strong>Zug</strong>“ seien,<br />

meint Andreas Langenegger, dass der Kanton<br />

weiterhin nicht nur steuerliche Vorteile bieten<br />

solle, sondern auch hinsichtlich Infrastruktur<br />

(Verkehr, Schulen, Kultur und Wohnlagen)<br />

eine 1A-Adresse für juristische und natürliche<br />

Personen bleiben muss. ■<br />

KONTAKT<br />

UBS AG<br />

Andreas Langenegger<br />

Leiter Marktgebiet <strong>Zug</strong><br />

7<br />

Baarerstrasse 14a<br />

Postfach 757<br />

6301 <strong>Zug</strong><br />

Telefon 041 727 37 77<br />

andreas.langenegger@ubs.com<br />

www.ubs.com<br />

Seite 7<br />

PUBLIREPORTAGE UBS


Im Jahre 2003 wurden Sie von der <strong>Zug</strong>er<br />

Bevölkerung wieder in den Nationalrat<br />

gewählt. Werden Sie dieses Jahr erneut<br />

antreten?<br />

Ich wurde im 2003 zum ersten Mal wiedergewählt.<br />

Wiedergewählte haben eindeutig<br />

mehr politisches Gewicht.<br />

Dies ist einer der Gründe, dass ich mich für<br />

eine dritte Amtsperiode zur Verfügung stellen<br />

werde. Dieses Amt bedeutet eine hohe<br />

zeitliche Beanspruchung. Ich konnte unseren<br />

Betrieb so strukturieren, dass Beruf und Politik<br />

nebeneinander Platz haben. So gesehen<br />

werde ich mich bei einer Wiederwahl gerne<br />

noch einmal dieser Aufgabe und Verantwortung<br />

stellen.<br />

Wie haben Sie sich in Ihrer ersten Legislaturperiode<br />

im Nationalrat eingelebt?<br />

Diese Zeit liegt bei mir schon etwas länger<br />

zurück. Nichtsdestotrotz erinnere ich mich<br />

noch gut an die anfänglichen Schwierigkeiten,<br />

mit denen jeder Neuparlamentarier zu kämpfen<br />

hat. Die stark reglementierten Abläufe im<br />

Parlamentsbetrieb mussten möglichst schnell<br />

verstanden werden und die vertieften Arbeiten<br />

in den Kommissionen forderten einen<br />

intensiv. Nach der Einführungszeit verspürt<br />

man zunehmend Freude am politischen Wirken.<br />

Dies verstärkt sich mit jedem Jahr als<br />

Nationalrat.<br />

Was war für Sie der emotionalste bzw. der<br />

peinlichste Moment im Nationalrat?<br />

Ein emotionaler Moment eines jeden Parlamentariers<br />

in Bern ist die Vereidigung. Man<br />

schwört bei Gott dem Allmächtigen, stets<br />

nach bestem Wissen und Gewissen zu han-<br />

8<br />

deln – eine grosse Verantwortung wird einem<br />

hiermit übertragen.<br />

Zum Peinlichsten; bei der ersten Fraktionssitzung<br />

der ersten Session verirrte ich mich in<br />

das Sitzungszimmer einer mir nicht gerade<br />

nahe stehenden Partei.<br />

Seite 8<br />

Finanzplatz<br />

Welche politischen Themen und Sachfragen<br />

waren für Sie wichtig? Wo setzten Sie<br />

sich besonders ein?<br />

Seit dieser Legislatur bin ich in der Kommission<br />

für Gesundheit und Soziales. Die<br />

hochinteressanten Themen wie Krankenversicherungsgesetz,<br />

BVG sowie AHV und IV-<br />

Gesetzgebung oder deren Revisionen, Spitalfinanzierung<br />

oder Betäubungsmittelgesetz<br />

beanspruchen besonders.<br />

Als <strong>Zug</strong>er Politiker konnte ich bereits in der<br />

ersten Spezialkommission wie auch momentan<br />

in der 2. Fachkommission NFA mitwirken.<br />

Eine Aufgabe, die viel Engagement erfordert<br />

und als Vertreter des bedeutendsten Geberkantons<br />

oft als ein aussichtslos scheinendes<br />

Rennen gegen den rauen Wind der profitierenden<br />

Mehrheit empfunden wird.<br />

Pflegen Sie einen intensiven Kontakt mit<br />

den anderen eidgenössischen Räten aus<br />

dem Kanton <strong>Zug</strong>?<br />

Ja, gerade in Fragen, die unsern Kanton<br />

betreffen, sind wir stets in engem Kontakt,<br />

übrigens auch mit der <strong>Zug</strong>er Regierung, wenn<br />

es um standortspezifische Sachfragen geht.<br />

Wieso sollen Sie die <strong>Zug</strong>erinnen und <strong>Zug</strong>er<br />

erneut nach Bern wählen?<br />

Eine allzu stark wechselnde Standes- oder<br />

Kantonsvertretung im eidgenössischen Parlament<br />

schwächt die einzelnen Kantone. Dies<br />

vor allem auch im Hinblick darauf, dass nur<br />

drei <strong>Zug</strong>er unsern Kanton im Nationalrat vertreten.<br />

<strong>Zug</strong> ist ein blühender Wirtschaftskanton,<br />

dies soll sich auch bei seinen Abgeordneten<br />

manifestieren. Ich führe einen Betrieb<br />

mit mehreren Mitarbeitern und einem hohen<br />

Kapitaleinsatz. Diese Voraussetzungen leiten<br />

mich stets bei politischen Entscheiden. Die<br />

Flut von immer neuen Gesetzen und Verordnungen<br />

wirken oft direkt auf mein Berufsund<br />

Privatleben. Dies ist der Grund meines<br />

kritischen Respekts vor immer neuen Forde-<br />

POLITIK<br />

Marcel Scherer ist seit dem 1. Januar 1999 <strong>Zug</strong>er Nationalrat.<br />

Am 21. Oktober 2007 möchte er wiedergewählt werden.<br />

„Man schwört bei Gott<br />

dem Allmächtigen!“<br />

Marcel Scherer, SVP<br />

rungen und Vorstössen. Mein Denken und<br />

Handeln deckt sich mit dem Grossteil unserer<br />

Bevölkerung – dem Wahlvolk, das mir bereits<br />

zum zweiten Mal die Verantwortung übertrug<br />

und das Vertrauen schenkte. An mir wird es<br />

nicht liegen – sollten mich die <strong>Zug</strong>erinnen<br />

und <strong>Zug</strong>er noch einmal nach Bern entsenden,<br />

werde ich dies gerne annehmen.<br />

Der Kanton <strong>Zug</strong> hat drei Nationalratssitze<br />

– auf welche Parteien sollten diese in der<br />

neuen Legislaturperiode verteilt werden<br />

und wieso?<br />

Darüber entscheidet in der Schweiz wohlbewusst<br />

und endgültig das Wahlvolk, also die<br />

<strong>Zug</strong>erinnen und <strong>Zug</strong>er. <strong>Zug</strong> ist ein starker,<br />

wirtschaftlich blühender Kanton. Dies darf<br />

sich bei der Zusammensetzung der Vertretung<br />

im Nationalrat durchaus manifestieren.<br />

Was halten Sie von der „Volksinitiative<br />

gegen die Abzockerei“?<br />

Nichts! Wenn es hier eine Korrektur<br />

braucht, dann im Recht für Aktionäre. Ein<br />

Pendel, das zu stark auf die eine Seite schlägt,<br />

löst stets einen Gegenschwung aus. Mit andern<br />

Worten, die Verantwortung über Höhe<br />

und Formen von Managerlöhnen kann keinesfalls<br />

beim Staat liegen, sondern muss von<br />

den Verantwortlichen einer Firma selbst oder<br />

eben von deren Aktionären getragen werden.<br />

Was halten Sie von der aktuellen Zusammensetzung<br />

des Bundesrates?<br />

Sie ist besser, als dies immer wieder beklagt<br />

wird. Der Bundesrat ist proportional<br />

zum Wahlvolk zusammengesetzt. Wenn man<br />

etwas bedauern will, dann Folgendes: 30–40<br />

Prozent der Wahlberechtigten gehen nicht zur<br />

Urne. Diese sind – selbstverschuldet – auch<br />

im Bundesrat nicht vertreten.<br />

Quelle: zvg<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Was halten Sie von der Idee der Bundeskanzlerin<br />

Annemarie Huber Hotz zur Erhöhung<br />

der Anzahl Bundesräte (von 7 auf<br />

9)?<br />

Nichts! Wichtig ist vielmehr, dass die<br />

gewählten Bundesräte starke Führungskräfte<br />

sind und über Weitblick und Erfahrung,<br />

über Kenntnis der Zusammenhänge und über<br />

Durchsetzungskraft für längere Zeitspannen<br />

verfügen. Ob diese Qualifikation bei allen zutrifft,<br />

überlasse ich Ihnen, verehrte Leserinnen<br />

und Leser.<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Ivo Romer<br />

Unternehmer<br />

(Fidustra SA, <strong>Zug</strong>)<br />

Was halten Sie vom Verhalten der Europäischen<br />

Union (EU) im Steuerstreit mit<br />

der Schweiz?<br />

Stolpern über die eigene Zentralisierungswut<br />

und Mangel an gelebter Demokratie verleiten<br />

leider zu solchen Bocksprüngen einzelner<br />

Funktionäre. Man kann in der EU nicht<br />

verstehen, dass bei uns die einzelnen Kantone<br />

die Steuerhoheit innehaben und dass wir<br />

Bürger selber entscheiden können, wie viel<br />

Macht, wie viel Geld und wie viel Befugnisse<br />

wir unserem Staat anvertrauen wollen.<br />

Ich schätze die Haltung der <strong>Zug</strong>er sowie<br />

„Die SP ist eine<br />

Alternative!“<br />

Wieso soll man die SP-Kandidatinnen<br />

und -Kandidaten und nicht diejenigen der<br />

Alternativen wählen?<br />

Uns ist es wichtig, dass der Bürgerblock<br />

aufgeweicht werden kann. Auch wenn die SP<br />

eine Bundesratspartei ist, vertreten die SP und<br />

die Alternativen oft die gleichen Anliegen.<br />

Der Politstil ist manchmal etwas anders. Die<br />

SP versucht Lösungen durch Konsens zu erreichen.<br />

Welcher Partei soll der NR-Sitz abgenommen<br />

werden?<br />

Es wäre wichtig, wenn der Kanton <strong>Zug</strong><br />

nicht in der Mehrzahl von bürgerlichen Politikern<br />

vertreten wird. Zusätzlich sollte auch die<br />

andere Hälfte der Bevölkerung <strong>Zug</strong>s, welche<br />

bis anhin keine Stimme in Bern hatte (unter<br />

anderem auch die Frauen) vertreten sein.<br />

Welche KandidatInnen werden für die SP<br />

antreten?<br />

Die KandidatInnen werden im Sommer<br />

nominiert. Zurzeit können wir noch keine Namen<br />

nennen.<br />

Was halten Sie vom Verhalten der EU im<br />

Steuerstreit mit der Schweiz?<br />

Zwischen Partnern sollte eine offene Diskussionskultur<br />

bestehen. Verweigern führt zu<br />

Verhärtung und da die EU „muskulöser“ ist,<br />

würde die Schweiz wohl verlieren. Wir sind<br />

der Meinung, dass wir nur differenziert die<br />

Vorstellungen gewisser EU-Vertretern übernehmen<br />

können.<br />

Was hält die SP <strong>Zug</strong> von der Volksinitiative<br />

gegen die Abzockerei?<br />

Mit dieser Volksinitiative kann gegenüber<br />

dem Justizdepartament genügend Druck<br />

ausgeübt werden, dass die Revision nicht verwässert<br />

wird und die Plünderung der Firmen<br />

gestoppt werden kann. Es ist nicht richtig,<br />

wenn die Angestellten durch ihre Arbeit einen<br />

der Schweizer Regierung sehr. Ein Einlenken<br />

in dieser Frage würde unsere Eigenständigkeit<br />

empfindlich schwächen.<br />

Wollen Sie Bundesrat werden? Nein!<br />

Soll Christoph Blocher Bundesrat bleiben?<br />

Ja!<br />

Unterstützen Sie die „Offroader-Initiative“?<br />

Nein!<br />

■<br />

AUTOR<br />

Francesco R. Fusco<br />

«Mit www.zio.ch erhalte ich schnell<br />

und einfach aktuelle Informationen des<br />

Kantons <strong>Zug</strong>.»<br />

AUTOR<br />

Francesco R. Fusco<br />

www<br />

POLITIK<br />

Quelle: zvg<br />

Parteipräsident Hubert Schuler<br />

Mehrwert für die Firma erzielen, welcher anschliessend<br />

durch Abzockerlöhne vernichtet<br />

wird.<br />

Wieso unterstützt die SP die „Offroader-<br />

Initiative“?<br />

Solche Fahrzeuge sind in <strong>Zug</strong> und in der<br />

Schweiz meistens nicht wirklich nötig. Die<br />

Strassen sind sehr gut ausgebaut und die Vehikel<br />

dienen vor allem dem Ego. Nebst der<br />

zusätzlichen Umweltverschmutzung stellen<br />

diese Fahrzeuge auch ein erhöhtes Unfallrisiko<br />

für die anderen Verkehrsteilnehmenden<br />

dar. Aus diesem Grund sollten diese Fahrzeuge<br />

verboten oder erheblich höher besteuert<br />

werden. ■<br />

9 Seite 9


Seite 10<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007


Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

11Seite 11


POLITIK<br />

Im Jahre 2003 wurden Sie von der <strong>Zug</strong>er<br />

Bevölkerung in den Nationalrat gewählt.<br />

Werden Sie dieses Jahr wieder antreten?<br />

Ja, ich komme wieder.<br />

Wie haben Sie sich in Ihrer ersten Legislaturperiode<br />

im Nationalrat eingelebt?<br />

Sehr gut. Es war einfacher, als ich es mir<br />

aufgrund von Vorwarnungen vorgestellt hatte.<br />

Die Rituale und die Regeln sind weniger<br />

einengend, als mir von allen Seiten erzählt<br />

worden ist.<br />

Was war für Sie der emotionalste bzw. der<br />

peinlichste Moment im Nationalrat?<br />

Der emotionalste Moment war ganz am<br />

Anfang: die Abwahl von Ruth Metzler durch<br />

Christoph Blocher. Den peinlichsten Moment<br />

erlebte ich kürzlich, als Bundesrat Blocher das<br />

<strong>Zug</strong>er Attentat als „Schiessunfall“ bezeichnete.<br />

Welche politischen Themen und Sachfragen<br />

waren für Sie wichtig? Wo setzten Sie<br />

sich besonders ein?<br />

Im Nationalrat ist die Arbeitsteilung ausgeprägter<br />

als im Kantonsrat. Allerdings ist<br />

die Grüne Fraktion nicht so stur. So konnte<br />

ich verschiedene Sachgebiete beackern. Mein<br />

Hauptthema war die Sicherheitspolitik im umfassenden<br />

Sinne. Dazu gehören Rüstungsprogramme,<br />

Armeereform, militärische Einsätze<br />

im Inneren und im Ausland, Panzerdeals mit<br />

Emiraten, Irak und Marokko, Waffengesetz<br />

usw. Weiter engagierte ich mich in der Agrar-<br />

, Aussen-, Bildungs-, Frauen- und Sozialpolitik.<br />

Am meisten Herzblut fl oss und fl iesst<br />

bei mir für eine Verschärfung des Waffengesetzes.<br />

Pflegen Sie einen intensiven Kontakt mit<br />

den anderen eidgenössischen Räten aus<br />

dem Kanton <strong>Zug</strong>?<br />

12<br />

Ich pflege mit sehr vielen Ratsmitgliedern<br />

aus allen Fraktionen einen regen Kontakt<br />

– auch mit den vier <strong>Zug</strong>er Kollegen. Kürzlich<br />

unterschrieb mit Gerhard Pfister ein Postulat<br />

„Schutz der direkten Demokratie“. Und Marcel<br />

Scherer machte mit mir ein kurzes Film-<br />

Seite 12<br />

Finanzplatz<br />

Josef Lang ist seit dem 1. Januar 2004 <strong>Zug</strong>er Nationalrat.<br />

Am 21. Oktober 2007 möchte er wiedergewählt werden.<br />

„Blocher ist im Bundesrat untragbar!“<br />

chen für ein privates Geburtstagsfest – und<br />

das im Saal während einer Debatte! Als Schüler<br />

wären wir aus dem Unterricht gewiesen<br />

worden!<br />

Wieso sollen Sie die <strong>Zug</strong>erinnen und <strong>Zug</strong>er<br />

erneut nach Bern wählen?<br />

Weil ich mich für jene <strong>Zug</strong>erinnen und<br />

<strong>Zug</strong>er einsetze, die bei den Mieten mehr verlieren,<br />

als sie bei den Steuern einsparen, weil<br />

ich die Rechte der Menschen gegen die Macht<br />

des Mammons verteidige, weil ich mich für<br />

eine soziale und ökologische Schweiz und für<br />

den Frieden engagiere und weil ich gefährliche<br />

Dummheiten wie die Entsendung von<br />

Panzern in den Irak, von Soldaten nach Afghanistan<br />

oder das Festhalten an der privaten<br />

Aufbewahrung der Ordonnanzwaffe bekämpfe.<br />

Der Kanton <strong>Zug</strong> hat drei Nationalratssitze<br />

– auf welche Parteien sollten diese in der<br />

neuen Legislaturperiode verteilt werden<br />

und wieso?<br />

Sicher ist nur, dass einer der drei Sitze<br />

der Linken gehört, allein schon weil sie sonst<br />

nicht mehr im Parlament vertreten wäre. Sowohl<br />

das Rennen unter den beiden Linksparteien<br />

um diesen Sitz wie auch das unter den<br />

drei bürgerlichen Parteien um die zwei anderen<br />

Sitze ist völlig offen. Erfahrungsgemäss<br />

sind die Bisherigen im Vorteil, sofern sie<br />

nicht völlig versagt haben.<br />

Was halten Sie von der „Volksinitiative<br />

gegen die Abzockerei“?<br />

Ich unterstütze diese Volksinitiative in<br />

Wort und Tat. Ich habe dafür auf dem Metalli-<br />

Areal, in Cham und in Baar etliche Unterschriften<br />

gesammelt. Die anderen Gemeinden<br />

kommen auch noch dran.<br />

Was halten Sie von der aktuellen Zusammensetzung<br />

des Bundesrates?<br />

Bundesrat Christoph Blocher ist untragbar<br />

im Bundesrat. Unter anderem, weil er die<br />

Schweiz gemeinsam mit VBS-Chef Samuel<br />

Schmid ins Fahrwasser der USA führen will.<br />

Die SVP ist neutral gegen die EU und neutral<br />

Quelle: zvg<br />

Josef Lang, Alternative<br />

für die USA. Ich bin für einen neuen Bundesrat<br />

ohne SVP, dafür mit einer Grünen-Vertretung.<br />

Das würde in der CVP den christlichen<br />

und in der FDP den freisinnigen Flügel stärken.<br />

Was halten Sie von der Idee der Bundeskanzlerin<br />

Annemarie Huber Hotz zur Erhöhung<br />

der Anzahl Bundesräte (von 7 auf<br />

9)?<br />

Diese Idee ist prüfenswert. Allerdings<br />

glaube ich nicht, dass politische Probleme<br />

über organisatorische Veränderungen gelöst<br />

werden können.<br />

Was halten Sie vom Verhalten der Europäischen<br />

Union (EU) im Steuerstreit mit<br />

der Schweiz?<br />

Die EU wäre glaubwürdiger, wenn sie in<br />

ihrem eigenen Haus ebenso entschieden gegen<br />

Steuerdumping vorgehen würde. Aber<br />

es ist klar, dass die Steuerflucht den europäischen<br />

Sozialstaaten die Grundlage entzieht.<br />

Wollen Sie Bundesrat werden?<br />

1989 stand ich vor der Frage, ob ich Regierungsrat<br />

werden will. Es war richtig, mich für<br />

den Verbleib in der Legislative zu entscheiden.<br />

An dieser Einschätzung hat sich nach<br />

weiteren 18 Jahren Parlamentstätigkeit nichts<br />

geändert.<br />

Soll Christoph Blocher Bundesrat bleiben?<br />

Nein.<br />

Unterstützen Sie die „Offroader-Initiative“?<br />

Ja. ■<br />

AUTOR<br />

Francesco R. Fusco<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


„Man hüte sich am<br />

Morgarten!“<br />

Im Jahre 2003 wurden Sie von der <strong>Zug</strong>er<br />

Bevölkerung in den Nationalrat gewählt.<br />

Werden Sie dieses Jahr wieder antreten?<br />

Ja, sofern mit die CVP nochmals nominiert.<br />

Wie haben Sie sich in Ihrer ersten Legislaturperiode<br />

im Nationalrat eingelebt?<br />

Ich habe mich sehr gut eingelebt. Es ist<br />

wichtig, vor allem in den Kommissionen Einfl<br />

uss zu gewinnen, im Parlament geht es dann<br />

vor allem darum, Bündnispartner zu fi nden,<br />

Netzwerke auch in die Verwaltung aufzubauen.<br />

Ich denke, das ist mir gelungen. Ich<br />

habe deshalb auch bereits ein Vizepräsidium<br />

einer Kommission erhalten. Wenn ich wiedergewählt<br />

werde, kann ich zwei Jahre lang die<br />

staatspolitische Kommission präsidieren, womit<br />

man auch an Einfluss gewinnt.<br />

Was war für Sie der emotionalste bzw. der<br />

peinlichste Moment im Nationalrat?<br />

Der emotionalste Moment: die Vereidigung,<br />

der schwierigste Moment: die Abwahl<br />

von Bundesrätin Metzler. An richtig peinliche<br />

Momente kann ich mich nicht erinnern – vielleicht<br />

ist das ja auch etwas peinlich, wenn ich<br />

bereits so gut verdrängen kann…<br />

Welche politischen Themen und Sachfragen<br />

waren für Sie wichtig? Wo setzten Sie<br />

sich besonders ein?<br />

Es sind vor allem die Themen, die ich in<br />

den Kommissionen, in denen ich sitze, behandeln<br />

kann: aussenpolitische Themen, Aussenwirtschaft,<br />

dann in der staatspolitischen<br />

Kommission Themen des Föderalismus, des<br />

Staatswesens, v.a. aber das neue Ausländerund<br />

Asylgesetz, ein Mammutprojekt, das 5<br />

Jahre dauerte, bis es in der Abstimmung sehr<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Gerhard Pfister ist seit dem 1. Januar 2004 <strong>Zug</strong>er Nationalrat.<br />

Am 21. Oktober 2007 möchte er wiedergewählt werden.<br />

deutlich bestätigt wurde. Und seit zwei Jahren<br />

in der Kommission NFA, wo ich natürlich<br />

die für den Kanton <strong>Zug</strong> wichtigste Thematik<br />

mitgestalten kann – wenn auch immer in der<br />

Minderheit…<br />

Pflegen Sie einen intensiven Kontakt mit<br />

den anderen eidgenössischen Räten aus<br />

dem Kanton <strong>Zug</strong>?<br />

Mit SR-Präsident Bieri recht häufige Kontakte,<br />

weil wir auch in der gleichen Fraktion<br />

sind. Mit SR Schweiger ebenfalls sehr häufi<br />

ge Kontakte, in der Frage NFA arbeiten<br />

wir auch recht eng zusammen und stimmen<br />

das weitere Vorgehen miteinander ab. Mit<br />

NR Scherer sitze ich öfters zusammen, weil<br />

wir uns im Parlament natürlich häufig sehen<br />

und weil wir als bürgerliche Politiker in politischen<br />

Themen Gemeinsamkeiten haben.<br />

Mit NR Jo Lang habe ich ebenfalls ab und zu<br />

Kontakte, man sieht sich natürlich während<br />

der Sessionen, und da wir politisch meistens<br />

unterschiedliche Auffassungen haben, reden<br />

wir meistens über anderes, wie z.B. Literatur.<br />

Wieso sollen Sie die <strong>Zug</strong>erinnen und <strong>Zug</strong>er<br />

erneut nach Bern wählen?<br />

Das müssen die <strong>Zug</strong>erinnen und <strong>Zug</strong>er<br />

selbst wissen und entscheiden. Aber wenn sie<br />

mich erneut nach Bern wählen, dann senden<br />

sie einen Politiker dorthin, der sich für den<br />

Standort <strong>Zug</strong> einsetzt, der in wirtschaftlichen<br />

Fragen liberal denkt und der in gesellschaftspolitischen<br />

Fragen eine konservative Haltung<br />

vertritt.<br />

Der Kanton <strong>Zug</strong> hat drei Nationalratssitze<br />

– auf welche Parteien sollten diese in der<br />

neuen Legislaturperiode verteilt werden<br />

und wieso?<br />

POLITIK<br />

Quelle: zvg<br />

Dr. Gerhard Pfister, CVP<br />

Sie sollen so verteilt werden, wie es das<br />

Volk entscheidet – das ist die einzig richtige<br />

Verteilung.<br />

Was halten Sie von der „Volksinitiative<br />

gegen die Abzockerei“?<br />

Grundsätzlich habe ich die Auffassung,<br />

dass die Löhne von Managern von denjenigen<br />

festgesetzt werden sollen, denen die Firma<br />

gehört, also bei den in der Kritik stehenden<br />

Unternehmen das Aktionariat. Insofern teile<br />

ich das Anliegen der Initianten. Ich bin aber<br />

der Ansicht, dass die Initiative das Problem<br />

nicht lösen wird, zu radikal ist. Staatliche Interventionen<br />

lehne ich ab.<br />

Was halten Sie von der aktuellen Zusammensetzung<br />

des Bundesrates?<br />

Sie entspricht den Kräfteverhältnissen<br />

zwischen den vier Bundesratsparteien.<br />

Was halten Sie von der Idee der Bundeskanzlerin<br />

Annemarie Huber Hotz zur Erhöhung<br />

der Anzahl Bundesräte (von 7 auf<br />

9)?<br />

Ich halte wenig davon. Es ist falsch, die<br />

Verantwortung an der Spitze auf mehr Köpfe<br />

zu verteilen. Führungsverantwortung lässt<br />

sich nicht stärken, indem man sie auf mehr<br />

Personen verteilt, sondern im Gegenteil, man<br />

sollte sie konzentrieren. Der Bundesrat muss<br />

sich selbst von nichtstrategischen Geschäften<br />

befreien, diese an untere Ebenen delegieren,<br />

damit er seine Kernaufgaben, die Führungsaufgaben,<br />

besser ausüben kann. Eine Aufstockung<br />

löst das Problem nicht, sondern macht<br />

nur die Verantwortlichkeiten diffuser.<br />

13Seite 13


POLITIK<br />

Was halten Sie vom Verhalten der Europäischen<br />

Union (EU) im Steuerstreit mit<br />

der Schweiz?<br />

Man sollte diesen Vorstoss in seiner Gefährlichkeit<br />

für den Standort Schweiz, insbesondere<br />

auch für den Kanton <strong>Zug</strong>, nicht unterschätzen.<br />

Momentan bleibt der Bundesrat<br />

konsequent, was ich richtig fi nde. Ich hoffe<br />

nur, er knickt nicht wieder ein. Der Bundesrat<br />

machte aus meiner Sicht öfter den Fehler,<br />

sich auf institutionelle Verbindungen zur EU<br />

einzulassen (Schengen/Dublin, Zinsbesteuerungsabkommen).<br />

Selbstverständlich akzeptiere<br />

ich Volksentscheide. Aber man muss<br />

sich eben auch die Konsequenzen vor Augen<br />

halten. Damit schaffte man eine gemeinsame<br />

Martin Stuber<br />

Kantonsrat<br />

Alternative <strong>Zug</strong><br />

Die FDP hat bei den Nationalratswahlen<br />

2003 ihren Sitz an die SVP verloren. Was<br />

wird die FDP des Kantons <strong>Zug</strong> tun, um<br />

dieses Jahr den verlorenen Nationalratssitz<br />

wieder zurückzugewinnen?<br />

Die FDP wird alles daran setzen, ihren Sitz<br />

im Nationalrat zurückzuerobern. Wir arbeiten<br />

in der <strong>Zug</strong>er Regierung, im Kantonsrat, in den<br />

wichtigen Kommissionen und auf Gemeindeebene<br />

seit Jahren sehr hart und – so glaube<br />

14<br />

ich – mit viel Sachverstand. Durch diese Arbeit<br />

wollen wir die Wählerinnen und Wähler<br />

überzeugen, dass wir auch im Nationalrat<br />

wieder vertreten sein müssen. Wir machen<br />

keine sinnlose Oppositionspolitik und betreiben<br />

keine Schwarzmalerei. Die FDP ist<br />

Seite 14<br />

Finanzplatz<br />

«<strong>Zug</strong> hat bei den Zeitungen eine unangenehme<br />

Monopolsituation - umso mehr schätze ich das<br />

vielfältige und reichhaltige Webportal zio.ch» www<br />

„Die FDP ist die Partei<br />

der Zukunft!“<br />

institutionelle Basis, die nun von der EU verständlicherweise<br />

gebraucht wird, um auch in<br />

Steuerfragen Einfluss zu gewinnen. Die offizielle<br />

Version, dass die EU mit dem Freihandelsabkommen<br />

argumentiert, ist nur ein erster<br />

Versuch, der nicht sehr aussichtsreich scheint.<br />

Man wird es auf andern Wegen versuchen.<br />

Äusserungen der Kommissarin Ferrero-<br />

Waldner diese Woche an einem Treffen mit<br />

Mitgliedern der aussenpolitischen Kommission,<br />

wo ich teilnehmen konnte, haben mich in<br />

diesem Eindruck bestärkt. „Man hüte sich am<br />

Morgarten“, kann ich da nur sagen... Das ist<br />

aber nur halbernst gemeint, so weit sind wir<br />

Gott sei Dank nicht.<br />

ein grosser Bestandteil der Erfolgsgeschichte<br />

<strong>Zug</strong>. Dies wollen wir im Wahlkampf gegen<br />

aussen tragen. Unser Wahlkampf hat bereits<br />

begonnen. Das Positionspapier der FDP des<br />

Kt. <strong>Zug</strong> steht, die Kampagne ist verabschiedet,<br />

die Kandidatinnen und Kandidaten sind<br />

bekannt. Wir werden in allen Gemeinde einen<br />

aktiven Wahlkampf betreiben und vor allem<br />

auf unsere Wählerinnen und Wähler zugehen.<br />

Die Zeit, in welcher die FDP in aller Ruhe auf<br />

ihre Wählerinnen und Wähler gewartet hat, ist<br />

endgültig vorbei. Ich stelle mich auf einen für<br />

uns sehr harten Wahlkampf ein. Wir tun dies,<br />

weil wir das, was wir für <strong>Zug</strong> gemacht haben,<br />

auch aufzeigen wollen.<br />

Wollen Sie Bundesrat werden?<br />

Nein.<br />

Soll Christoph Blocher Bundesrat bleiben?<br />

Ja.<br />

Unterstützen Sie die „Offroader-Initiative“?<br />

Nein. ■<br />

AUTOR<br />

Francesco R. Fusco<br />

Quelle: zvg<br />

Parteipräsident Jost Windlin<br />

Wieso soll man die FDP des Kantons <strong>Zug</strong><br />

wählen?<br />

Die FDP ist die Partei der Zukunft und mit<br />

Regierungsrat Matthias Michel auch die Partei,<br />

welche die Bildungspolitik in <strong>Zug</strong> jahrelang<br />

geprägt hat. Die FDP politisiert differenziert<br />

und vorwärts gerichtet. Wir glauben an<br />

die Wettbewerbsfähigkeit von <strong>Zug</strong> und wollen<br />

diese erhalten. <strong>Zug</strong> muss für uns Einwohner<br />

und für unsere Arbeitgeber attraktiv bleiben.<br />

Wir engagieren uns für die Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf. Deshalb unterstützen wird<br />

Massnahmen wie Blockzeiten, Tagesschulen,<br />

Kinderkrippen etc., sind aber nicht der<br />

Meinung, dass dies alles der Staat gratis und<br />

franko zur Verfügung stellen soll. Die FDP<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


schickt die Frauen nicht zwangsweise 7 Tage<br />

pro Woche an den Herd. Eine Frau soll selber<br />

bestimmen könnten, ob sie Beruf und Familie<br />

kombinieren will oder nicht.<br />

Bei der besseren Erschliessung des Kantons<br />

<strong>Zug</strong> setzen wir auf ein Nebeneinander von<br />

Bahn, Bus und Auto. Derzeit haben wir beim<br />

Individualverkehr einen grossen Nachholbedarf,<br />

weil in <strong>Zug</strong> in den letzten 20 Jahren<br />

praktisch keine Strasse gebaut worden ist.<br />

Dabei müssen wir haushälterisch mit unserem<br />

Boden umgehen und dürfen dabei nicht jede<br />

Strasse vergolden.<br />

Welcher Partei soll der Nationalratssitz<br />

abgenommen werden?<br />

Die FDP nimmt keiner Partei einen Sitz<br />

weg. Es geht darum, den langjährigen Sitz<br />

der FDP wieder mit einer kompetenten Person<br />

zu besetzten. Die FDP will ihren eigenen<br />

Sitz zurück. Mit Blick auf die derzeitigen drei<br />

Nationalräte muss man sich schon sehr oft<br />

die Frage stellen, ob wir wirklich von diesen<br />

Nationalräten in Bern vertreten sein wollen.<br />

Für komplexe Aufgabenstellungen brachen<br />

wir bestens qualifizierte Politiker. Wir brauchen<br />

keine Vertreter in Bern, die uns <strong>Zug</strong>er<br />

regelmässig als Abzocker, Scharlatane, Steuerflüchtlinge<br />

und anderes mehr betiteln. Wir<br />

<strong>Zug</strong>er müssten uns vielleicht auch überlegen,<br />

ob es nicht endlich an der Zeit wäre, eines der<br />

fünf Mandate in Bern mit einer Frau zu besetzen.<br />

Welche Kandidatinnen und Kandidaten<br />

werden für die FDP antreten?<br />

Als einzige Partei kann die FDP bereits<br />

heute 6 Kandidatinnen und Kandidaten präsentieren.<br />

Es sind dies die erfahrenen und<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Joachim Eder<br />

Landammann des<br />

Kantons <strong>Zug</strong><br />

profilierten Kantonsräte Andrea Hodel, Thomas<br />

Lötscher und Bruno Pezzatti. Die Gemeindepräsidentin<br />

aus Risch, Maria Wyss;<br />

der Unternehmer Andreas Kleeb aus <strong>Zug</strong> und<br />

der 23-jährige Jungfreisinnige Marc Meyer<br />

aus Steinhausen. Sie sehen, unserer Meinung<br />

nach sollten auch endlich die Jungen in Bern<br />

vertrete sein und auch die Unternehmer. Es ist<br />

eigentlich erstaunlich, dass der Wirtschaftskanton<br />

<strong>Zug</strong> derzeit nicht auf einen Nationalrat<br />

aus der Wirtschaft zurückgreifen kann.<br />

Was halten Sie vom Verhalten der Europäischen<br />

Union (EU) im Steuerstreit mit<br />

der Schweiz?<br />

Als Jurist beurteile ich die Angriffe der<br />

EU auf die Steuerfreiheit der Schweiz und der<br />

Kantone als absolut unbegründet und haltlos.<br />

Als Politiker erachte ich die Einmischung der<br />

EU als sehr gefährlich, weil ein ganz schlagkräftiger<br />

und wichtiger Handelspartner ein<br />

System der Schweiz angreift, das für uns sehr<br />

wichtig ist. Solange die linken Parteien die<br />

EU in diesem Steuerstreit unterstützen und<br />

damit die Position der Schweiz und allen voran<br />

von <strong>Zug</strong> völlig untergraben, ist dies eine<br />

der grössten Bedrohungen des Kantons <strong>Zug</strong>.<br />

Ich plädiere hier ganz klar für eine Null-Toleranz-Haltung<br />

gegenüber der EU.<br />

Was hält die FDP von der „Volksinitiative<br />

gegen die Abzockerei“?<br />

Die Gehaltsbezüge von Managern, die<br />

im völligen Ungleichgewicht zu deren Leistung<br />

stehen, sind zu verurteilen. Hier muss<br />

der Markt eingreifen. Die Pensionskassen als<br />

grosse Aktionäre habe hier in den letzten paar<br />

Jahren ihre Rechte nicht wahrgenommen. Bei<br />

börsenkotierten Unternehmen besteht auch<br />

Handlungsbedarf bei der Schweizerischen<br />

«www.zio.ch überzeugt mich, weil ich<br />

hier wirklich sofort die aktuellsten <strong>Zug</strong>er<br />

News erhalte. »<br />

www<br />

POLITIK<br />

Börse SWX. Die FDP des Kt. <strong>Zug</strong> hat sich<br />

zur „Abzockerinitiative“ noch nicht beraten.<br />

Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass die<br />

dort aufgezeigten Missstände behoben werden<br />

müssen, erachten aber die vorliegende<br />

Initiative als das falsche Mittel.<br />

Unterstützt die FDP die „Offroader-Initiative“?<br />

Auch hier kann ich mich nur persönlich<br />

dazu äussern, weil die FDP diese Initiative<br />

noch nicht an einer Parteiversammlung<br />

diskutiert hat. Ich persönlich erachte diese<br />

Initiative der Grünen als ganz billigen Wahlkampfschlager,<br />

als undifferenziert und völlig<br />

ineffektiv. Ist das der ganze Beitrag der Grünen<br />

zur Lösung unserer grossen Umweltprobleme?<br />

Ich fahre weder ein solches Fahrzeug<br />

noch fi nde ich den Kauf in den allermeisten<br />

Fällen als sinnvoll. Doch damit populistischen<br />

Wahlkampf betreiben würde ich nie. Die FDP<br />

des Kt. <strong>Zug</strong> hat sich in der diesjährigen Klausur<br />

ausschliesslich mit Umweltpolitik befasst.<br />

Dabei haben wir vertieft Lösungsansätze für<br />

die vielen Umweltprobleme diskutiert. Diese<br />

darzulegen, würde den Rahmen dieses Interviews<br />

leider sprengen.<br />

■<br />

AUTOR<br />

Francesco R. Fusco<br />

15Seite 15


16 Seite 16<br />

Finanzplatz<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


„Ein Traum ist unerlässlich, wenn man<br />

die Zukunft gestalten will“<br />

Dieses Zitat von Victor Hugo* wird von der <strong>Zug</strong>erberg Finanz AG gelebt. Nicht nur für sich selber,<br />

sondern auch für ihre Kunden. Die Unternehmensgeschichte ist die Reihung von Erfolgen! Im Inter-<br />

view mit dem Magazin„Finanzplatz <strong>Zug</strong>“ erläutert der erfolgreiche Jungunternehmer Timo Dainese<br />

(31, Mitglied der Geschäftsleitung) die Zukunftspläne der <strong>Zug</strong>erberg Finanz AG.<br />

Herr Dainese, nach sieben erfolgreichen<br />

Jahren wurde der bekannte Namen „VON<br />

PFETTEN-EWALDSEN AG SCHWEIZ“<br />

auf „<strong>Zug</strong>erberg Finanz AG“ geändert.<br />

Wieso diese Umfirmierung?<br />

Eine Neuordnung in der Teilhaberschaft,<br />

die Verlagerung der Geschäftsführung von<br />

Deutschland in die Schweiz und die feste<br />

Verankerung des Unternehmens in <strong>Zug</strong> sind<br />

die Neuerungen, die uns bewogen haben, den<br />

Firmennamen zu ändern.<br />

Die neue Firma „<strong>Zug</strong>erberg Finanz AG“<br />

ist für eine Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />

ein eher ungewöhnlicher Name.<br />

Wieso dieser Name?<br />

<strong>Zug</strong>erberg Finanz AG ist für uns mehr als<br />

ein Firmenzeichen. Der neue Name unterstreicht<br />

unser Leistungsversprechen, symbolisiert<br />

unsere Werte Nachhaltigkeit, Beständigkeit<br />

und Stil und ist ein klares Bekenntnis<br />

zum Standort Schweiz und den Schweizer<br />

Tugenden.<br />

Was ändert sich noch für Ihre Kunden?<br />

Bis auf den neuen Namen ändert sich<br />

nichts. Unsere Kunden profitieren weiterhin<br />

von unserem Engagement, unserem Fachwissen<br />

und unserer grossen Leidenschaft für die<br />

Vermögensverwaltung.<br />

Seit April 2007 bieten Sie eine neue hoch<br />

interessante Dienstleistung an, das so genannte<br />

„Index Plus“. Was kann man darunter<br />

verstehen?<br />

INDEX PLUS ist eine auf Indexzertifikaten<br />

basierende, aktive Vermögensverwaltung,<br />

die sowohl als Einmalanlage als auch<br />

als Sparplan abgeschlossen werden kann. Indexzertifikate<br />

haben den Vorteil, dass sie sehr<br />

kosteneffiziente und liquide Anlagevehikel<br />

sind. In Kombination mit unserer Vermögensverwaltungskompetenz<br />

mit weltweitem Ansatz<br />

bieten sie unseren Kunden sehr lukrative<br />

Investmentmöglichkeiten.<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Letzten Herbst haben wir zudem SELECT<br />

lanciert, eine auf Schweizer und deutsche<br />

Small- und Mid Caps basierende Vermögensverwaltung.<br />

Die ersten 6 Monate waren fantastisch<br />

– seit 1.10.<strong>2006</strong> haben wir für unsere<br />

Kunden netto mehr als 30% erwirtschaftet.<br />

In einem umkämpften Markt konnten Sie<br />

beim verwalteten Kundenvermögen stetig<br />

und nachhaltig zulegen. Was machen Sie<br />

konsequent richtig?<br />

Unser Erfolg basiert auf dem einzigartigen<br />

Konzept, die besten Profis der Börsen- und Investmentwelt<br />

für unsere Kunden arbeiten zu<br />

lassen; von uns frei und unabhängig ausgewählt,<br />

von uns täglich kontrolliert und jederzeit<br />

bei Bedarf auswechselbar. Damit immer<br />

die Besten sich um das Vermögen unserer<br />

Kunden kümmern. So berücksichtigen wir<br />

im Fondsbereich nur die besten Fonds, und<br />

im Aktienbereich arbeiten wir ausschliesslich<br />

mit den besten Analysten zusammen.<br />

Auf der Dienstleistungsseite bieten wir Unabhängigkeit,<br />

volle Transparenz und Nachvollziehbarkeit<br />

sowie einen guten Kundenservice<br />

mit hoher Beratungsqualität. Und unsere<br />

Kunden schätzen, dass sie bei uns Leistungen<br />

erhalten, die sonst Grossanlegern bei den Privatbanken<br />

vorbehalten sind, unabhängig vom<br />

Betrag, den sie anlegen.<br />

Welches Kundensegment sprechen Sie besonders<br />

an?<br />

Wir konzentrieren uns auf das Kundensegment,<br />

das bei den Gross- und Privatbanken<br />

auf wenig Interesse stösst und dort in der Regel<br />

mit einer Standardlösung versorgt wird.<br />

Für uns ist nicht der Betrag entscheidend,<br />

sondern die Bindung zum Kunden. Ab CHF<br />

5000.—einmalig oder CHF 200.—pro Monat<br />

kann man unsere Dienstleistungen nutzen.<br />

Durch die Umstrukturierung besitzen Sie<br />

nun die Mehrheit an der <strong>Zug</strong>erberg Finanz<br />

AG. Was sind Ihre persönlichen Ziele und<br />

WIRTSCHAFT Vermögensverwaltung<br />

diejenigen für die <strong>Zug</strong>erberg Finanz AG?<br />

Geschäftlich möchte ich weiterhin gesund<br />

wachsen. In unserer Branche bedeutet dies,<br />

viele weitere Kunden zu gewinnen und das<br />

verwaltete Vermögen zu steigern. Es gilt, die<br />

ausserordentliche Leistung der vergangenen<br />

Jahre weiterzuführen, sowohl was die Performance<br />

als auch was das Wachstum betrifft.<br />

Neben der persönlichen Kundenberatung<br />

und –betreuung werden wir uns in Zukunft<br />

auf eine noch offenere Informationspolitik<br />

konzentrieren. Als Beispiel bieten wir unter<br />

www.zugerberg-finanz.ch laufend News über<br />

unsere Dienstleistungen und Aktivitäten an.<br />

Zudem werden wir den Dialog mit den Medien<br />

weiter ausbauen, um auch über diesen<br />

Kanal Kunden, Partner und Interessierte über<br />

Aktuelles zu informieren.<br />

Privat wünsche ich mir, gesund zu bleiben<br />

und viele weitere schöne Jahre mit meiner<br />

Frau und meinen Kindern zu verbringen.<br />

Herr Dainese, wir danken Ihnen für das<br />

Gespräch. ■<br />

*Victor Marie Hugo (1802–1885), Dichter,<br />

Romancier und Dramatiker, gilt mit seinem<br />

umfangreichen Werk als zentrale Figur der<br />

französischen Hochromantik. Das 1832 erschienene<br />

Drama „Le roi s’amuse“ diente als Vorlage<br />

für die Verdi–Oper „Rigoletto“ (1851). Hugos<br />

Meisterwerk legte er mit „Notre Dame de Paris“<br />

(1833), besser bekannt als „Der Glöckner von<br />

Notre Dame“, vor. Victor Marie Hugo starb am<br />

22. <strong>Mai</strong> 1885 in Paris.<br />

KONTAKT<br />

Timo M. Dainese<br />

Geschäftsführer<br />

Baarermattstrasse 10<br />

6300 <strong>Zug</strong><br />

Telefon 041 769 50 10<br />

www.zugerberg-finanz.ch<br />

17Seite 17


POLITIK<br />

„<strong>Zug</strong> betreibt aktive<br />

Wohnraumförderungs-<br />

politik!“<br />

Matthias Michel, welches sind Ihre ersten<br />

Eindrücke der Volkswirtschaftsdirektion,<br />

welcher Sie seit dem 1. Januar 2007 vorstehen?<br />

Die Direktion ist sehr vielseitig. Sie umfasst<br />

die Wirtschaft, die Sozialversicherung,<br />

die Berufsbildung, den öffentlichen Verkehr<br />

und die Landwirtschaft. Zudem ist die Direktion<br />

das „Aussenministerium“ des Kantons<br />

und ich vertrete diesen in verschiedenen<br />

nationalen Gremien. Mich freut, wie unser<br />

Leitmotiv „Spirit of <strong>Zug</strong>“ täglich gelebt wird:<br />

Bürgernähe und Kundenorientierung, Flexibilität<br />

und Transparenz, partnerschaftliche Lösungen<br />

mit Privaten – das sind Merkmale der<br />

Arbeit in der Volkswirtschaftsdirektion.<br />

Wie entwickelt sich der Wirtschaftsraum<br />

<strong>Zug</strong>?<br />

Der Kantonsrat hat mit der Richtplanung<br />

2004 die wichtigsten Leitlinien bis ins Jahr<br />

2020 gegeben. In diesem Zeitpunkt kann der<br />

Kanton maximal 127 500 Einwohnerinnen<br />

und Einwohner sowie 80 000 Arbeitsplätze<br />

umfassen. Diese Vorgaben sind noch nicht<br />

erreicht, und die Gemeinden zeigen sich in<br />

ihren Ortsplanungen auch vorsichtig. Der<br />

Wirtschaftsraum wird daneben durch die<br />

wirtschaftliche Entwicklung geprägt. Diese<br />

besteht in einem kontinuierlichen Ausbau der<br />

Dienstleistungen und einem Industriesektor,<br />

der sich weiterhin behauptet und über dem<br />

schweizerischen Durchschnitt liegt. Sogar<br />

die Anzahl der Produktionsarbeitsplätze ist in<br />

18<br />

den letzten Jahren nicht gesunken. Der zweite<br />

Sektor entwickelt sich hin zum Hightech-Bereich<br />

und sowohl im Industrie- wie Dienstleistungsbereich<br />

wird der Wirtschaftsraum<br />

immer internationaler. Diese Entwicklung<br />

ist grundsätzlich positiv und ermöglicht auch<br />

Seite 18<br />

Finanzplatz<br />

einem Schweizer Kanton, sich weiterhin im<br />

Wirtschaftskonzert der Grossen zu behaupten.<br />

Die Anstrengungen dafür liegen nicht nur<br />

in einem guten Branchenmix mit attraktiven<br />

Clustern, sondern auch in einem sehr guten<br />

Bildungsumfeld. Hier hat der Kanton <strong>Zug</strong> in<br />

den vergangenen Jahren viel geleistet. So hat<br />

er mit mehreren neuen Höheren Fachschulen<br />

und der Beteiligung an der Fachhochschule<br />

Zentralschweiz Massstäbe gesetzt. Das Institut<br />

für Finanzdienstleistungen <strong>Zug</strong> der FHZ<br />

ist eines der erfolgreichsten Institute schweizweit.<br />

Auch im Bereich Berufsbildung konnte<br />

unter anderem mit mehreren Lehrverbünden<br />

die Zahl der Lehrstellen kontinuierlich erhöht<br />

werden. Dies alles sichert den Berufsnachwuchs<br />

und steigert die Attraktivität des<br />

Wirtschaftsraums. Weitere Projekte wie das<br />

Technologie Forum <strong>Zug</strong>, der <strong>Zug</strong>er Innovationspreis<br />

oder das Gründerzentrum <strong>Zug</strong> werten<br />

den Platz auf.<br />

<strong>Zug</strong> ist wirtschaftlich stark nach Zürich<br />

ausgerichtet, gleichzeitig aber gesellschaftlich<br />

und geografisch ein Teil der<br />

Zentralschweiz. Wie geht die Volkswirtschaftsdirektion<br />

mit dieser Ausgangslage<br />

um?<br />

Es ist eine Realität, dass der Kanton <strong>Zug</strong><br />

sich zwischen den Zentren Zürich und Luzern<br />

behaupten muss und gleichzeitig von deren<br />

Infrastruktur profitiert. Ohne den Flughafen<br />

Zürich, die Zürcher Hochschulen und Universitäten<br />

oder die Kultureinrichtungen aus Luzern<br />

und Zürich wäre <strong>Zug</strong> weniger attraktiv.<br />

Gleichzeitig stimmt das Bild, dass der Kanton<br />

<strong>Zug</strong> lediglich ein Trittbrettfahrer zwischen<br />

den beiden grossen Nachbarn ist, aber klar<br />

nicht. Zum einen bezahlt der Kanton <strong>Zug</strong> alle<br />

Leistungen, von denen er profitiert, direkt<br />

Quelle: zvg<br />

Matthias Michel, FDP<br />

oder indirekt mit, zum anderen bietet er für<br />

die Nachbarkantone auch Vorteile, z.B. rund<br />

20 000 Arbeitsplätze oder ein Drittel aller<br />

Lehrstellen im Kanton.<br />

Die Volkswirtschaftsdirektion versucht, diese<br />

Situation insofern zu nutzen, als sie mit beiden<br />

Partnern intensiv zusammenarbeitet oder<br />

zusammenarbeiten wird. Beispiele sind die<br />

Berufsbildung und Höhere Fachbildung als<br />

Zusammenarbeitsfelder mit Luzern oder die<br />

Wirtschaft und der Tourismus als Zusammenarbeitsfelder<br />

mit Zürich. Hier loten wir weitere<br />

Möglichkeiten aktiv aus.<br />

Der Anteil an privaten Unternehmen,<br />

welche für die Volkswirtschaftsdirektion<br />

staatliche oder staatsnahe Dienstleistungen<br />

erbringen, ist hoch. Wie beurteilen<br />

Sie das Modell und wie stellen Sie eine<br />

erfolgreiche Tätigkeit der privaten Unternehmen<br />

sicher?<br />

Ich bin beeindruckt, wie intensiv die<br />

Volkswirtschaftsdirektion den Bereich „Public<br />

Private Partnership“ aktiv lebt. Der Anteil<br />

der Mitarbeitenden der drei Firmen, die<br />

für den Kanton in dessen Auftrag Dienstleistungen<br />

erbringen (<strong>Zug</strong>erland Verkehrsbetriebe<br />

AG, Verein für Arbeitsmarktmassnahmen<br />

und <strong>Zug</strong> Tourismus), ist fast gleich gross, wie<br />

der Anteil der Mitarbeitenden der Direktion.<br />

Zudem arbeiten wir mit rund einem Dutzend<br />

weiteren Partnern sehr eng und aktiv zusammen.<br />

Diese sind nicht nur Auftragnehmer und<br />

Befehlsempfänger, sondern sie arbeiten an<br />

der Entscheidfindung und damit an vielen guten<br />

Lösungen aktiv mit. Sie sind Mitglieder<br />

der entsprechenden Gesamt- und Fachkonferenzen,<br />

die regelmässig stattfinden. Die Unternehmensleitenden<br />

und die Amtsleitenden<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


treffen sich zudem monatlich zu einem Austausch.<br />

Ich erachte diese Form der Zusammenarbeit<br />

als sehr zukunftsträchtig und nachhaltig.<br />

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit<br />

den <strong>Zug</strong>er Wirtschaftsverbänden?<br />

Die Wirtschaftsverbände sind wichtige<br />

Partner für die Volkswirtschaftsdirektion, die<br />

stets einen direkten Draht zur Wirtschaft und<br />

ihren Verbandsorganisationen hatte. Entsprechend<br />

wichtig war für mich auch die rasche<br />

persönliche Kontaktnahme mit den Wirtschaftsverbänden.<br />

Wir stimmen unsere Veranstaltungen<br />

aufeinander ab und organisieren<br />

gemeinsam gewisse Projekte wie z.B. die<br />

Charta Berufschance <strong>Zug</strong> 2007. Da sich alle<br />

Akteure gut kennen, sind die Wege zueinander<br />

kurz und pragmatisch. Ich bin überzeugt,<br />

dass auch mit der neuen Verbandsstruktur<br />

(<strong>Zug</strong>er Wirtschaftskammer) weiterhin eine<br />

optimale Zusammenarbeit möglich sein wird.<br />

Günstiger Wohnraum im Kanton <strong>Zug</strong><br />

wird knapp. Gibt es Ideen, mit welchen Sie<br />

dieser Tendenz entgegenwirken wollen?<br />

Was wenige Personen wissen ist, dass der<br />

Kanton <strong>Zug</strong> einer von vier Schweizer Kantonen<br />

ist, der eine aktive Wohnraumförderungspolitik<br />

betreibt. Seit 1992 konnten mit einer<br />

konsequenten Objekthilfe weit über 1000<br />

Wohnungen verbilligt werden. Dieses System<br />

gilt es nun auf die neuesten Entwicklungen anzupassen.<br />

Ein entsprechender Projektauftrag<br />

an das Amt für Wohnungswesen ist bereits erteilt.<br />

In diesem Zusammenhang muss auch die<br />

Frage erlaubt sein, ob nicht auch mit Bezug<br />

auf die Wohnsituation eine regionale anstelle<br />

einer strikt kantonalen Betrachtungsweise<br />

Platz greifen sollte. Angesichts des grossen<br />

Angebots an Arbeitsplätzen und Lehrstellen<br />

in unserem Kanton und der generell grossen<br />

regionalen Ausstrahlung darf akzeptiert werden,<br />

dass ein Teil der Beschäftigten des Wirtschaftsraumes<br />

<strong>Zug</strong> ihren Wohnsitz in anderen<br />

Kantonen haben.<br />

Der Ausbau der Stadtbahn <strong>Zug</strong> ist auf beiden<br />

Linien in wenigen Jahren abgeschlossen.<br />

Wollen Sie den öffentlichen Verkehr<br />

weiter fördern und wie tun Sie das?<br />

Der Kantonsrat hat bereits grünes Licht<br />

für die Planung des sogenannten ÖV-Fein-<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

verteilers gegeben. Die Arbeiten laufen und<br />

wir werden demnächst die Planungsgrundlagen<br />

für eine erste Etappe auf dem Tisch haben.<br />

Im Vordergrund steht ein sogenanntes<br />

„Pneutram“, mit einer deutlich höheren Beförderungskapazität<br />

als traditionelle Busse.<br />

Dieses soll teilweise auf separaten Fahrspuren<br />

verkehren. Ein solches System ist nicht gratis<br />

zu haben, ich bin aber überzeugt, dass die Politik<br />

und die <strong>Zug</strong>erinnen und <strong>Zug</strong>er wie bisher<br />

einem weiteren Ausbau des öffentlichen<br />

Verkehrs zustimmen werden. 2008 und 2010<br />

werden noch vorher die beiden Teilergänzungen<br />

der Stadtbahn zwischen Cham und<br />

Rotkreuz/Freudenberg bzw. Baar/Lindenpark<br />

und Walchwil in Betrieb genommen werden<br />

können.<br />

Die Sozialversicherungskosten steigen<br />

auch im Kanton <strong>Zug</strong> jedes Jahr an. Was<br />

kann der Kanton tun, um diesen Trend zu<br />

brechen?<br />

Der Kanton <strong>Zug</strong> hat eine gute Bilanz, was<br />

die Sozialversicherungskosten anbelangt.<br />

Die AHV-Ausgleichskasse <strong>Zug</strong> ist die einzige<br />

Kasse der Schweiz, die einen deutlichen<br />

Überschuss erwirtschaftet. Bei den IV-Kosten<br />

liegt der Kanton <strong>Zug</strong> bei den günstigsten<br />

Kantonen. Auch die Arbeitslosigkeit ist traditionell<br />

deutlich tiefer als der schweizerische<br />

Durchschnitt. Dies ist begründet durch einen<br />

guten Wirtschaftsplatz und eine gute demographische<br />

Struktur: Der Kanton <strong>Zug</strong> ist mit<br />

einem Altersdurchschnitt seiner Bevölkerung<br />

von 39,8 Jahren der altersmässig jüngste Kanton<br />

der Schweiz! Zudem hat der Kanton ein<br />

sehr enges soziales Ergänzungsnetz geknüpft<br />

und verfügt z.B. über eine eigene Arbeitslosenhilfe,<br />

eigene Mutterschaftsbeiträge, spezielle<br />

ausserordentliche Ergänzungsleis-tungen<br />

für Rentnerinnen und Rentner und ein hervorragendes<br />

Angebot an Beschäftigungsmassnahmen<br />

für stellenlose Personen. Wenn wir diese<br />

Errungenschaften erhalten können, werden<br />

wir auch die Sozialversicherungskosten tief<br />

halten können. Dazu trägt ein konsequentes<br />

Case Management in Zusammenarbeit aller<br />

betroffenen Amtsstellen im Sozialbereich<br />

bei.<br />

Ausbildungsplätze für <strong>Zug</strong>er Jugendliche<br />

gibt es erfreulicherweise genug. Kritisch<br />

hingegen ist die Integration von schul-<br />

AUTOR<br />

Francesco R. Fusco<br />

POLITIK<br />

und motivationsschwachen Jugendlichen.<br />

Gibt es hier Möglichkeiten zur Verbesserung<br />

der Situation?<br />

Der Kanton <strong>Zug</strong> macht schon sehr viel. So<br />

verfügt er über mehrere Brückenangebote, ein<br />

spezielles Angebot für jugendliche stellenlose<br />

Personen, einen auf schulschwache Jugendliche<br />

ausgerichteten Lehrverbund und einen<br />

klaren Frühwarnradar, der alle Schulabgängerinnen<br />

und Schulabgänger umfasst, die kurz<br />

vor Lehrbeginn keine Lösung haben. Wir<br />

werden in den nächsten Monaten der Nahtstelle<br />

zwischen Volksschule und Berufsbildung<br />

vermehrt Beachtung schenken, und auch<br />

die Charta Berufschance <strong>Zug</strong> 2007 wird hier<br />

Akzente setzen können. Der Schwerpunkt<br />

unserer Tätigkeit wird voraussichtlich in der<br />

Verbesserung des definitiven Eintritts in die<br />

Arbeitswelt nach Lehrabschluss liegen. Für<br />

verschiedene Projekte habe ich schon Projektaufträge<br />

erteilt.<br />

Wo wollen Sie als Vorsteher der Volkswirtschaftsdirektion<br />

in der nächsten Legislaturperiode<br />

Schwerpunkte setzen?<br />

Kurzfristig gilt es, die aufgrund der NFA<br />

notwendigen Systemänderungen umzusetzen,<br />

so etwa bei der Finanzierung der Berufsbildung,<br />

des öffentlichen Verkehrs und der Sozialversicherung.<br />

Längerfristig können gewisse<br />

Ideen aus schon bestehenden Vorarbeiten<br />

umgesetzt werden (z.B. Ideenanstösse aus<br />

der „Agenda <strong>Zug</strong> <strong>2006</strong>“). Generell möchte<br />

ich einen besonderen Akzent auf die Nachhaltigkeit<br />

legen: In den von der Direktion beeinflussbaren<br />

Bereichen lasse ich überprüfen,<br />

wie wirtschaftliche und zugleich soziale und<br />

ökologische Lösungen gefördert werden können.<br />

Die Direktion wird in den nächsten Monaten<br />

aktiver kommunizieren und ein besonderes<br />

Schwergewicht auf die Verstärkung der<br />

Zusammenarbeit mit den Nachbarkantonen<br />

legen. Zudem wird der direktionsübergreifende<br />

Austausch mit unseren Partnerdirektionen<br />

Finanzdirektion, Baudirektion und Direktion<br />

für Bildung und Kultur verstärkt.<br />

■<br />

19Seite 19


PUBLIREPORTAGE Sage Schweiz AG<br />

Marktleader für betriebswirtschaftliche Gesamtlösungen<br />

«Sage Schweiz» blickt auf eine über 20-jährige Erfolgsgeschichte zurück.<br />

Kurt Sidler, Geschäftsführer von Sage Schweiz AG, nennt die Erfolgsfaktoren:<br />

ein an die jeweiligen Marktgegebenheiten angepasstes, breit gefächertes<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot sowie die enge Zusammenarbeit mit<br />

Vertriebs- und Lösungspartnern.<br />

Die erfolgreiche Marktstellung von Sage<br />

Schweiz AG basiert auf der engen Zusammenarbeit<br />

mit regional verankerten<br />

IT-Spezialisten für den Vertrieb der Sage-Produkte.<br />

Marc Ziegler, Leiter Marketing: „Bei<br />

der Betreuung und Beratung der Anwender<br />

unserer Softwarelösungen erwarten wir eine<br />

genauso überzeugende Qualität, wie sie mit<br />

den Softwarelösungen bereits «gelebt» wird.<br />

So sollen Anwender zu jedem produktspezifi<br />

schen Anliegen kompetent, direkt und umfassend<br />

beraten werden. Dass auch dabei die<br />

20<br />

Wünsche und Anforderungen des jeweiligen<br />

Unternehmens fokussiert werden, ist selbstverständlich.“<br />

Seite 20<br />

Finanzplatz<br />

Branchenspezifisch und individuell<br />

Mitentscheidend für die Erfolgsgeschichte<br />

«Sage Schweiz» ist das offene Softwarekonstrukt:<br />

„Das Prinzip der offenen Software“.<br />

Nach diesem Grundsatz wurden und<br />

werden alle Sage-Schweiz-Produkte mit<br />

intelligenten Schnittstellen offen gegenüber<br />

Drittlösungen konzipiert. Kurt Sidler: „Von<br />

der einfachen Datenübernahme über die<br />

branchenspezifische Ergänzung bis hin zur<br />

vollständigen Integration unter einer gemeinsamen<br />

Benutzeroberfläche erhalten so auch<br />

kleine und mittlere Unternehmen mit einer<br />

ökonomischen Standardlösung ein individuelles<br />

Gesamtsystem.“ Über 90 Lösungspartner<br />

entwickeln branchenspezifische Softwarepakete,<br />

die sich nahtlos in die Sage-Lösung<br />

einfügen.<br />

Sage Schweiz AG im Überblick<br />

• Übernahme der Softinc Ltd, Sesam Software<br />

durch Sage Group plc<br />

• Tochtergesellschaften: Sage Simultan AG,<br />

Winware AG, Sage Bäurer AG,<br />

Pro Concept SA<br />

• Kunden: 63 000, Vertriebspartner: 800<br />

• Mitarbeitende: 380, Umsatz ca. 65 Mio. Fr.<br />

Produktportfolio: Sesam, Winway, Winware,<br />

Simultan ERP, SalesLogix, Sage CRM,<br />

Bäurer, ProConcept ERP und ACT!<br />

KONTAKT<br />

Sage Schweiz AG<br />

Oberneuhofstr. 3, 6340 Baar<br />

www.sageschweiz.ch<br />

Kontakt: marc.ziegler@sage.com<br />

Kurt Sidler<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Die Credit Suisse und der<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong>?!<br />

Interview mit CEO Dr. Ulrich Körner<br />

Ausländische Finanzplätze werden immer<br />

wichtiger und ausländische Banken<br />

drängen immer stärker in den Schweizer<br />

Markt. Was bedeutet das für die hiesigen<br />

Banken?<br />

Das oberste Ziel ist und bleibt die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Finanzplatzes Schweiz.<br />

Diese gilt es, gezielt zu stärken oder mindestens<br />

zu erhalten, denn der Konkurrenzdruck<br />

ist in den letzten Jahren in der Tat kontinuierlich<br />

gewachsen – und zwar nicht nur unter<br />

den einzelnen Finanzinstituten, sondern auch<br />

zwischen den internationalen Finanzplätzen.<br />

Mit dieser Situation befasst sich die Credit<br />

Suisse intensiv. Wir haben uns zum Ziel gesetzt,<br />

insbesondere hinsichtlich Kundenzufriedenheit<br />

und profitables Wachstum führend<br />

zu sein. Warum? Wir sind überzeugt, dass es<br />

in einem wettbewerbsintensiven Umfeld nur<br />

dann gelingt, überdurchschnittlich zu wachsen,<br />

wenn wir ausserordentlich zufriedene<br />

Kunden haben. Das bedingt unter anderem,<br />

dass wir eine exzellente Beratungs- und Servicequalität<br />

sicherstellen. Zudem wollen wir<br />

stärker als der Markt zulegen. Wachstumschancen<br />

bieten sich uns dank unserem neuen<br />

integrierten Ansatz – also in Zusammenarbeit<br />

von Private Banking, Investment Banking und<br />

Asset Management – dank dem wir ein breit<br />

diversifiziertes und qualitativ hervorragendes<br />

Portfolio an Produkten und Dienstleistungen<br />

aus einem Guss anbieten können.<br />

Nimmt die Bedeutung der Filialen<br />

– im Zeitalter von Online-Banking und<br />

E-Commerce – nicht laufend ab?<br />

Es geht nicht um ein „entweder – oder“,<br />

sondern ein „sowohl – als auch“, also ein<br />

Wechselspiel zwischen Online-Banking und<br />

persönlicher Beratung.<br />

Es ist tatsächlich so, dass Routinetätigkeiten<br />

vermehrt online abgewickelt werden. Auf<br />

der anderen Seite sind die Anforderungen<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

wesentlich anspruchsvoller geworden – im<br />

Privat- und im Firmenkundenbereich genauso<br />

wie im Private Banking. Reichten früher<br />

eine gute Anlageberatung oder eine zügige<br />

Abwicklung der Transaktionen aus, so sind<br />

heute eine umfassende Beratung sowohl auf<br />

der Asset- als auch der Liability-Seite sowie<br />

massgeschneiderte Lösungen gewünscht.<br />

Kundennähe wird deshalb eine ganz zentrale<br />

Erfolgskomponente bleiben.<br />

In der Schweiz haben wir übrigens keinen<br />

wesentlichen Rückgang der Frequenzen in<br />

unseren Filialen festgestellt. Jeden Werktag<br />

werden sie von über 30 000 Kundinnen und<br />

Kunden besucht, was einem gut gefüllten<br />

Fussballstadion entspricht.<br />

Wie bleibt die Schweiz als Finanzmarkt<br />

kompetitiv?<br />

Die Stärkung des Standortes Schweiz bedingt<br />

ein erfolgreiches Zusammenspiel verschiedener<br />

Faktoren, wobei meiner Ansicht<br />

nach vier Punkte im Vordergrund stehen:<br />

Erstens die Innovationsstärke. Der Standort<br />

Schweiz hat es immer wieder geschafft,<br />

neue wertschöpfungsintensive Produkte und<br />

Dienstleistungen zu entwickeln und diese mit<br />

Erfolg zu vermarkten. Dies soll auch in Zukunft<br />

unser Anspruch bleiben, damit wir den<br />

höheren Anforderungen an Servicequalität<br />

und Innovationskraft weiterhin entsprechen<br />

können.<br />

Zweitens: Die Qualität der Mitarbeitenden<br />

und damit das hohe Niveau an Beratung, das<br />

wir in der Schweiz zur Verfügung stellen,<br />

muss aufrechterhalten werden. Unternehmen<br />

stehen vor der Herausforderung, ihren Mitarbeitern<br />

entsprechende Chancen und Rahmenbedingungen<br />

anzubieten. Dabei ist die Nähe<br />

zu führenden Universitäten und Ausbildungsinstituten<br />

eine wichtige Voraussetzung für<br />

langfristigen Erfolg.<br />

WIRTSCHAFT Interview mit Dr. Ulrich Körner<br />

Quelle: Credit Suisse<br />

Dr. Ulrich Körner ist Chief Executive Offi cer<br />

Switzerland und Mitglied der Konzernleitung<br />

der Credit Suisse.<br />

Drittens die Finanzmarktinfrastruktur. Insbesondere<br />

im Private Banking sind unsere<br />

starke Börse und das effiziente Clearing &<br />

Settlement wichtige Rahmenbedingungen.<br />

Die Schweiz muss Lösungen fi nden, mit denen<br />

sich Synergien auf internationaler Ebene<br />

noch besser nutzen lassen, gleichzeitig aber<br />

eine hohe Flexibilität erhalten bleibt.<br />

Viertens das regulatorische Umfeld und die<br />

Aufsicht. Ein wettbewerbsfähiger Finanzplatz<br />

braucht verhältnismässige und marktnahe Regelungen,<br />

die auf konsequenten Kosten-Nutzen-Überlegungen<br />

basieren. Die Schaffung<br />

der neuen, integrierten Finanzmarktaufsicht<br />

FINMA bietet die Chance, dass die staatliche<br />

Aufsicht der Wettbewerbsfähigkeit des<br />

Finanzplatzes Schweiz eine höhere Priorität<br />

einberaumt. In diesem Zusammenhang kann<br />

die Schweiz von anderen Plätzen wie Luxemburg,<br />

Dublin oder Singapur einiges lernen.<br />

Es werden verschiedene Faktoren genannt,<br />

die den Finanzplatz Schweiz gefährden<br />

könnten: einerseits der Verlust<br />

des Bankgeheimnisses und andererseits<br />

eine allgemeine Krise der Finanzmärkte.<br />

Welche Faktoren beurteilen Sie als entscheidender?<br />

Viel relevanter als eine Krise der Finanz-<br />

21Seite 21


WIRTSCHAFT Interview mit Dr. Ulrich Körner<br />

märkte ist meines Erachtens die Tatsache,<br />

dass immer mehr Finanzprodukte und -dienstleistungen<br />

aus den Wachstumsmärkten einen<br />

hohen Standard erreichen. Die neuen Finanzplätze<br />

werden sich künftig ein grösseres Stück<br />

vom Kuchen abschneiden und die etablierten<br />

Anbieter zu mehr Produktinnovation und<br />

noch höherer Qualität zwingen. Nur wer zu<br />

den Kompetentesten, Agilsten und Innovativsten<br />

gehört, wird sich durchsetzen und Erfolg<br />

haben.<br />

Das Bankgeheimnis ist lediglich einer von<br />

vielen Standortvorteilen, neben Faktoren wie<br />

die lange Tradition wirtschafts- und währungspolitischer<br />

Stabilität, die regulatorischen<br />

Rahmenbedingungen, das vertrauenswürdige<br />

Bankensystem und innovative Dienstleistungen.<br />

Trotzdem ist es wichtig – und auch legitim –,<br />

dass sich die Schweiz weiterhin für einen starken<br />

Schutz der fi nanziellen Privatsphäre einsetzt.<br />

Er ist ein integraler Bestandteil unserer<br />

Kundenbeziehungen und eine Voraussetzung<br />

für das Vertrauen, das Kunden unserem Finanzplatz<br />

entgegenbringen.<br />

<strong>Zug</strong>istderweltweitdrittgrössteUmschlagplatz<br />

von Rohstoffen und ein bedeutender<br />

Handelsplatz. Wo liegen in Ihren Augen<br />

die Stärken des Finanzplatzes <strong>Zug</strong>?<br />

Der Finanzplatz <strong>Zug</strong> deckt nicht nur regionale<br />

Bedürfnisse innerhalb des Privat- und<br />

Firmenkundengeschäfts ab, sondern hat sich<br />

weit über die Region hinaus eine gewisse<br />

Spezialistenrolle erarbeitet. Unter anderem<br />

hat er es schon früh verstanden, bestehende<br />

Spielräume innerhalb der schweizerischen<br />

Rahmenbedingungen gezielt zu nutzen. Ausserdem<br />

bieten sich Vorteile in der räumlichen<br />

Nähe von Vermögensverwaltung und Steuerberatung,<br />

Holdingstandort und alternativen<br />

Unternehmungsfinanzierungen, Rohwarenhandel<br />

und entsprechenden Finanzinstrumenten<br />

usw. Hinzu kommt ein Steuerklima, das<br />

nicht zuletzt Finanzgeschäften, bei denen mit<br />

dünnen Margen kalkuliert wird, förderlich<br />

ist.<br />

Welches Potenzial ortet die Credit Suisse<br />

Schweiz auf dem Finanzplatz <strong>Zug</strong>?<br />

Der Finanzplatz <strong>Zug</strong> hat beim Ausbau der<br />

22<br />

erwähnten Spezialisierung noch einiges an<br />

Potenzial. Es kann durchaus davon ausgegangen<br />

werden, dass die Hausse der Rohwarenpreise<br />

anhalten wird. Die weltweit veränderten<br />

Nachfrage- und Angebotsverhältnisse<br />

werden dafür sorgen, dass diese Märkte in den<br />

Seite 22<br />

Finanzplatz<br />

nächsten Jahren weiter im Rampenlicht stehen<br />

und auch anlageseitig noch zusätzliche Möglichkeiten<br />

eröffnen. Ich denke beispielsweise<br />

an die Private-Equity- und Hedge-Funds-Industrie.<br />

Voraussetzung dafür ist allerdings,<br />

dass nebst den rechtlichen Instrumenten, die<br />

mit der jüngsten Revision des Gesetzes über<br />

kollektive Kapitalanlagen geschaffen wurden,<br />

auch die steuerlichen Rahmenbedingungen<br />

stimmen. Da ist eine höhere Flexibilität des<br />

Bunds in Bezug auf die steuerliche Behandlung<br />

der Kapitalgewinne von Managern solcher<br />

Fonds gefragt.<br />

Nicht nur der Finanzplatz, sondern auch die<br />

übrigen im <strong>Zug</strong>er Wirtschaftsraum domizilierten<br />

Branchen weisen ein überdurchschnittliches<br />

Wachstumspotenzial auf. Nicht zuletzt,<br />

weil <strong>Zug</strong> eine Zentrumsfunktion für Schlüsselbranchen<br />

wie IT, Biotechnologie und generell<br />

Grosshandel hat.<br />

Eine Studie der Credit Suisse vom Januar<br />

<strong>2006</strong> zeigt ferner, dass <strong>Zug</strong> einer der wenigen<br />

« Die Expansion des Banken-<br />

geschäfts in <strong>Zug</strong> ist ein untrüg-<br />

liches Zeichen für die Attrakti-<br />

vität der Region.»<br />

Dr. Ulrich Körner<br />

Standorte in der Schweiz ist, der den Abbau<br />

von Arbeitsplätzen in der traditionellen Industrie<br />

durch neue hochwertige Arbeitsplätze<br />

z.B. in der Präzisionsinstrumente-Industrie<br />

mehr als wettmachen konnte. Und schliesslich<br />

ist die überdurchschnittlich starke Ausprägung<br />

der Unternehmensdienstleistungen<br />

(Treuhänder, Makler, Rechtsanwälte usw.)<br />

ein weiteres deutliches Indiz für den Bedarf<br />

an spezialisierten Dienstleistungen.<br />

Wie beurteilen Sie die Situation der lokal<br />

ansässigen Grossbanken und der<br />

Kantonalbank, nachdem gerade zwei Privatbanken<br />

Niederlassungen in <strong>Zug</strong> eröffnet<br />

haben und hier ihr Wealth Management<br />

stark ausbauen möchten?<br />

Die Expansion des Bankengeschäfts in<br />

<strong>Zug</strong> ist ein untrügliches Zeichen für die Attraktivität<br />

der Region <strong>Zug</strong>, die nicht nur als<br />

Wirtschaftsstandort, sondern auch als Wohnund<br />

Lebensraum viel bietet. Ich begrüsse diese<br />

Entwicklung deshalb sehr.<br />

Der verstärkte Wettbewerb gehört für die<br />

Banken zum täglichen Brot. Er sorgt dafür,<br />

dass Produktinnovation und hohe Qualitätsstandards<br />

ganz oben auf der Prioritätenliste<br />

sind, was den Kunden in Form von erstklassigen<br />

Produkten und Services zugute kommt.<br />

Die Credit Suisse ist seit 1937 im Kanton <strong>Zug</strong><br />

tätig. Die Bank ist in sämtlichen Bereichen<br />

des Bankgeschäftes sehr gut aufgestellt und<br />

lokal stark verankert. Dies ist eine ideale Voraussetzung,<br />

um unserer Ambition, langjährige<br />

Tradition mit hoher Innovationskraft zu verbinden,<br />

gerecht zu bleiben.<br />

Der Standort <strong>Zug</strong> verfügt mit dem IFZ Institut<br />

für Finanzdienstleistungen <strong>Zug</strong> über<br />

ein bekanntes, der Hochschule Luzern angegliedertes<br />

Kompetenzzentrum, welches<br />

Bachelor- sowie Master-Studiengänge im<br />

Bereich „Banking & Finance“ und im Bereich<br />

„Immobilienmanagement“ anbietet.<br />

Inwieweit tragen solche Ausbildungen in<br />

den Augen der Credit Suisse zur Aufwertung<br />

eines Finanzplatzes bei?<br />

Hervorragender Service und hohe Innovationskraft<br />

sind wichtige Treiber für den ausgezeichneten<br />

Ruf des Finanzplatzes Schweiz.<br />

Erstklassige Aus- und Weiterbildung sehe<br />

ich als unabdingbare Voraussetzung, um den<br />

kontinuierlich steigenden Anforderungen<br />

Rechnung zu tragen und auch künftig innovativ<br />

agieren zu können.<br />

Vor diesem Hintergrund sind die Unternehmen<br />

gefordert, breite Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und ein innovationsförderndes Umfeld<br />

anzubieten. Ausbildungsstätten wie das Institut<br />

für Finanzdienstleistungen haben dabei<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Die Bedeutung des IFZ geht weit über die<br />

Grenzen des Kantons <strong>Zug</strong> hinaus, werden<br />

seine spezialisierten Weiterbildungsangebote<br />

doch von Teilnehmenden aus allen Landesteilen<br />

rege genutzt. Die Credit Suisse und die<br />

Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg)<br />

arbeiten denn auch eng mit dem Institut für<br />

Finanzdienstleistungen zusammen. Der Bachelor-Lehrgang<br />

mit Vertiefung Banking and<br />

Finance wird von der SBVg offiziell empfohlen.<br />

Zudem nutzen aktuell fast drei Dutzend<br />

Mitarbeitende der Credit Suisse die verschiedenen<br />

Weiterbildungsangebote beim IFZ. ■<br />

AUTOR<br />

Casha Frigo Schmidiger<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

23Seite 23<br />

PUBLIREPORTAGE Kalt-Zehnder-Druck AG


Seite 24<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007


Internet – die Gefahr für<br />

Kids lauert überall!<br />

Eine Mutter räumt das Kinderzimmer auf. Ihr Sohn ist in der Schule und auch die ältere Tochter ist<br />

bereits ausser Haus. Das Aufräumen ist schon fast beendet, da fi ndet die Mutter auf dem Pult ihres<br />

Buben die Fotos eines halbnackten Jugendlichen. Kaum ist der 8-jährige Bub zu Hause,<br />

fragt die Mutter nach der Herkunft der Bilder. Die Antwort ihres Kindes:„Aus dem Internet!“<br />

Wie wahr ist diese Geschichte? Ist sie erfunden? Nein, diese Geschichte ist wahr und stammt aus<br />

dem Kanton <strong>Zug</strong>.<br />

Vorsicht – die Gefahr ist präsent!<br />

Die Schule ist aus und die Hausaufgaben<br />

sind gemacht. Die Kolleginnen (Namen der<br />

Redaktion bekannt) sind auch schon damit<br />

fertig. Ran an den Computer und schon ist<br />

man drin, in der grossen weiten Welt des Internets.<br />

Die Mädchen haben abgemacht, sich im<br />

MSN-Messenger zu treffen. Wie schon oft in<br />

den letzten Tagen und Wochen. Click, man ist<br />

drin! Gemeinsames „Surfen im Internet“ und<br />

das eine ergibt das andere. „Ich habe Fotos<br />

von einem Typen erhalten, möchtest du diese<br />

auch?“ „Ja, gerne!“ und schon sind die Fotos<br />

weitergeleitet. Nach den Fotos mit dem Halbnackten,<br />

die Videos, welche dieser aus dem<br />

Internet kopiert hatte. Sexvideos und Pornos,<br />

das volle Programm. Eifrig werden diese konsumiert,<br />

an Freundinnen und Freunde weitergeleitet.<br />

Ältere und Jüngere – alle können<br />

sich daran erfreuen. Und die Kids vereinbaren<br />

einen Treueschwur! Den Eltern wird nichts<br />

gesagt!<br />

Die Kids sind noch jung – zu jung – im Primarschulalter,<br />

also noch keine 14 Jahre! Alltag<br />

oder Ausnahme? Leider Alltag! Doch wie<br />

kann man die Minderjährigen schützen?<br />

Das Internet wird von den Menschen gemacht<br />

Das Internet – das sind rund 1,2 Milliarden<br />

Menschen, die ihre Computer zu einem<br />

riesigen Netz zusammengeschlossen haben.<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Über 18 Milliarden Seiten, auf denen Fotos,<br />

Videos, Texte und Informationen ersichtlich<br />

sind. Ein Meer von Daten, welche durch sogenannte<br />

Suchmaschinen per Stichwortsuche<br />

(z. B. Google, Yahoo) gefunden werden können.<br />

Das Internet ist ein Ort, an dem sich nicht nur<br />

die Weisheit der Menschen sammelt, sondern<br />

auch das Böse der Menschen. Nicht das Internet<br />

ist böse oder gut, sondern die Menschen<br />

machen es zu dem, was es ist!<br />

Die Politik hat es erkannt. Der <strong>Zug</strong>er Ständerat<br />

Rolf Schweiger (fdp) reichte im März<br />

<strong>2006</strong> die Motion „Bekämpfung der Cyberkriminalität<br />

zum Schutz der Kinder<br />

auf den elektronischen Netzwerken“ ein<br />

(http://www.rolf-schweiger.ch/artikel_vor.<br />

html?aid=vor_6). Darin wurde der Bundesrat<br />

BRENNPUNKT Internet – die Gefahr für Kids<br />

Quelle: zvg<br />

Ständerat Rolf Schweiger<br />

aufgefordert „schnellstmöglich die für eine<br />

bessere Bekämpfung der kindsbezogenen<br />

Kriminalität im Internet notwendigen Massnahmen<br />

zu ergreifen“.<br />

Schweiger führt im Kontext zur Motion<br />

weiter aus: „… die Cyberkriminalität nimmt<br />

ständig zu“, und der freisinnige Ständerat<br />

weiter „und Kinder sind leider allzu oft die<br />

ersten Leidtragenden“.<br />

In der Tat sollen im Internet etwa 100 000<br />

Seiten mit pädophil-pornografischem Inhalt<br />

zu fi nden sein und zusammen mit der eigentlichen<br />

Kinderprostitution einen jährlichen<br />

Umsatz von zirca 20 Milliarden US-Dollar<br />

generieren.<br />

„Die geistige und körperliche Unversehrtheit<br />

sowie die Würde der Kinder werden fortlaufend<br />

untergraben“. Ständerrat Schweiger fordert<br />

deshalb, dass „es daher eine Priorität des<br />

Gesetzgebers sein sollte, rechtliche Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, die einerseits einen<br />

verbesserten Schutz des Kindes sicherstellen<br />

und andererseits die strafrechtliche Verfolgung<br />

von Internet-Verbrechen erleichtern!“<br />

Der Bundesrat hat am 24. <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong> eine<br />

Stellungnahme zur Motion abgeben.<br />

Eltern und Kinder: Miteinander und<br />

nicht gegeneinander!<br />

Die Mutter, welche die Fotos gefunden<br />

25Seite 25


BRENNPUNKT Internet – die Gefahr für Kids<br />

hat, unterrichtet die anderen Eltern. Besorgt,<br />

beunruhigt und allesamt überrascht reagieren<br />

diese. Die Jugendlichen sind da entspannter.<br />

Man gibt sich „cool“. Für sie ist alles „halb<br />

so schlimm“. Das Wichtigste ist, dass es kein<br />

Internetverbot gibt.<br />

Wieso auch? Die guten Seiten des Internets<br />

sind ja für Gross und Klein, für Alt und Jung,<br />

eine fast unendliche Quelle des menschlichen<br />

Wissens! Also – wieso sollte man das Internet<br />

verbieten?<br />

Die Mutter erstattet eine Anzeige bei der <strong>Zug</strong>er<br />

Polizei. Diese nimmt sich dem Fall sehr<br />

professionell an. Einige Mädchen werden in<br />

Anwesenheit eines Elternteils befragt. Die<br />

Fragen des Polizisten sind kurz und klar, sie<br />

gehen in die Tiefe. Gleichzeitig lässt er aber<br />

das nötige Fingerspitzengefühl walten. Die<br />

jungen Mädchen geben ohne Umschweife und<br />

ganz sachlich Auskunft. Über die Inhalte der<br />

Videofilme, wie sie zu den Fotos und Filmen<br />

gelangt sind, und wie sie überhaupt auf die<br />

Idee gekommen sind „ins Internet zu gehen“.<br />

Das weitere Vorgehen zeigt auf, die <strong>Zug</strong>er Polizei<br />

nimmt die Gefahr aus dem Internet ernst!<br />

Auf der Homepage der <strong>Zug</strong>er Polizei (www.<br />

zug.ch/polizei/45_65.htm) werden „Tipps für<br />

schlaue Kids“ erteilt. Ein besonderes Augen-<br />

26<br />

merk richtet die Polizei auf das richtige Verhalten<br />

im Internet. Ein „Muss“ für alle Eltern<br />

und Kids!<br />

Doch für die Polizei ist nicht nur das Melden<br />

solcher Vorgänge wichtig, sondern auch die<br />

Seite 26<br />

Finanzplatz<br />

rechtliche Grundlage soll so ausgestattet sein,<br />

dass die international weitgehend akzeptierte<br />

Praxis der „Null-Toleranz“ gegenüber der<br />

sexuellen Ausbeutung von Kindern angewendet<br />

werden kann. Im Kanton <strong>Zug</strong> wurden im<br />

Jahre <strong>2006</strong> gemäss Kriminalstatistik 87 Sexualstraftaten<br />

(nach Art. 187 – 200 StGB) zur<br />

Anzeige gebracht.<br />

Nicht nur die Darstellung von Kindern als<br />

Opfer in pädopornografischen Darstellungen,<br />

sondern auch dem Anschauen von pornografi<br />

schen Seiten sollte ein Riegel vorgeschoben<br />

werden können.<br />

Viele erotische Seiten verfügen bis heute über<br />

keine <strong>Zug</strong>angskontrolle. Einen so genann-<br />

87 Sexualstraftaten (Art. 187 – 200 StGB) Quelle: <strong>Zug</strong>er Polizei<br />

0 5 10 15 20 25<br />

Sexuelle Handlungen<br />

mit Kindern<br />

Sexuelle Nötigung<br />

Vergewaltigung<br />

Schändung<br />

Exhibitionismus<br />

Pornografie<br />

Sexuelle Belästigung<br />

2<br />

ten „Adult Check“, wo man sich mit Identitätskarte<br />

und/oder Kreditkarte ausweisen<br />

muss. Gemäss einer Statistik besuchen 50<br />

% aller minderjährigen „Internet-Surfer“<br />

Seiten mit sexuellem Hintergrund. Über 80<br />

% der Minderjährigen, welche sich in Chats<br />

(Diskussionsforen) „herumtummeln“ werden<br />

sexuell angegangen. Diese Gefahr ist<br />

weitgehend bekannt und es gibt genügend<br />

tragische Geschichten, wie solche Kontakte<br />

und Bekanntschaften ausgehen können. Der<br />

Mord am 15-jährigen Schüler Murat Yildiz<br />

im bayerischen Donauwörth hat aufgezeigt,<br />

wie gefährlich das Internet sein kann<br />

(http://www.verschwundene-kinder.com/<br />

murat+yildiz.html).<br />

9<br />

9<br />

12<br />

13<br />

21<br />

21<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


« …die Cyberkriminalität nimmt ständig zu.»<br />

Das politische Rad dreht sich und dreht<br />

sich!<br />

Ständerat Rolf Schweiger schlug weiter<br />

vor, dass auch die Hosting-Anbieter und Provider<br />

(Anbieter von Internetdienstleistungen)<br />

eine noch grössere Verantwortung übernehmen<br />

sollen. Er verlangt, dass die Anbieter,<br />

die von ihnen gespeicherten und öffentlich<br />

zugänglichen Daten regelmässig überprüfen<br />

(scannen) müssen! Allenfalls sollten die<br />

Internetanbieter zur Abgabe von Pornofilter-<br />

Software an die Kunden verpflichtet werden.<br />

Doch gerade in dieser wichtigen Sache gehen<br />

die Meinungen von Ständerat Schweiger und<br />

dem Gesamtbundesrat auseinander. In seiner<br />

bereits erwähnten Stellungnahme lehnte dieser<br />

die Verpflichtung der Abgabe von Pornofi<br />

lter-Software mit der Begründung ab: „Die<br />

vorgeschlagene Verpflichtung der Internetanbieter<br />

zur Abgabe von Pornofilter-Software<br />

an die Kunden würde den Schutz der Kinder<br />

kaum verbessern. Sie könnte sich in der Praxis<br />

als kontraproduktiv erweisen, weil zu befürchten<br />

ist, dass sie dem Kunden eine falsche<br />

Sicherheit vorgaukelt und dass die Access-<br />

Provider zu billigen Produkten greifen, deren<br />

Schutzfunktion nur sehr beschränkt ist. Viel<br />

wichtiger ist es, dass die Nutzer durch eine<br />

stetige Verbesserung der Aufklärung über die<br />

bestehenden Risiken und Gefahren informiert<br />

werden.<br />

Der weitere Vorschlag, Hosting-Provider zu<br />

periodischen Scans der bei Ihnen gelagerten<br />

Inhalte anzuhalten, ist technisch gesehen<br />

kaum praktikabel. Grössere Hosting-Provider<br />

verfügen über enorme Datenmengen<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Ständerat Rolf Schweiger<br />

(Tausende von Gigabytes), die ständigen<br />

Veränderungen durch die Content-Provider<br />

(Autoren) unterworfen sind. Abgesehen von<br />

den fehlenden technischen Möglichkeiten,<br />

derart grosse Datenbestände in brauchbarer<br />

Zeit nach illegalen Inhalten zu durchforsten,<br />

läge ein weiteres Problem im Umfang einer<br />

solchen Verpflichtung. Je nach Anspruch auf<br />

Vollständigkeit und Gründlichkeit solcher<br />

Nachforschungen werden Scans eine grössere<br />

oder kleinere Menge an Fehlermeldungen<br />

produzieren, die zeitintensiv von Hand nachgeprüft<br />

werden müssten und entsprechend<br />

Ressourcen benötigen. Ein solcher Aufwand<br />

liesse sich auch vor dem Hintergrund des Internets<br />

als Echtzeitmedium kaum rechtfertigen“,<br />

so der Bundesrat.<br />

Der Ständerat befasste sich am 9. Juni <strong>2006</strong><br />

mit der Motion. Nach einer kurzen, aber<br />

eingehenden Diskussion in Anwesenheit<br />

von Bundesrat und Justizminister Christoph<br />

Blocher, sprachen sich die Ständeräte einstimmig<br />

für die Motion Schweiger aus.<br />

Die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates<br />

hingegen hat am 30. November die<br />

Motion vorberaten und beantragt dem Nationalrat<br />

einstimmig der Motion Schweiger in<br />

einer abgeänderten Form (wie vom Bundesrat<br />

gewünscht) zuzustimmen. Es wird spannend<br />

sein, wie sich der Nationalrat entscheiden<br />

wird.<br />

Die <strong>Zug</strong>er Polizei ihrerseits bietet den Jugendlichen<br />

und Eltern auch eine psychologische<br />

Unterstützung an. Die Eltern sind dankbar.<br />

BRENNPUNKT Internet – die Gefahr für Kids<br />

Die <strong>Zug</strong>er Polizei nimmt Stellung:<br />

Wie viele Sexualstraftaten wurden <strong>2006</strong><br />

zur Anzeige gebracht?<br />

Gemäss Kriminalstatistik <strong>2006</strong> wurden 87<br />

Sexualstraftaten (gem. Art. 187 – 200 StGB)<br />

zur Anzeige gebracht (siehe auch: www.<br />

zugerpolizei.ch/http://www.zug.ch/polizei/<br />

pdf/krimistatistik_<strong>2006</strong>.pdf). Wobei erwähnt<br />

werden muss, dass die Delikte gegen die sexuelle<br />

Integrität nicht weiter differenziert<br />

erfasst werden. Ein wesentlicher Teil der Ermittlungsarbeit<br />

beinhaltete die Bekämpfung<br />

der Pornografie, speziell der Kinderpornografi<br />

e sowie der sexuellen Handlungen mit Kindern.<br />

Was empfehlen Sie den Eltern und Jugendlichen?<br />

Nebst technischen Vorkehrungen ist unsere<br />

Hauptaussage folgende: „Machen Sie sich<br />

und Ihr Kind internettauglich!“<br />

Ist die <strong>Zug</strong>er Polizei auch pro-aktiv tätig?<br />

Die <strong>Zug</strong>er Polizei führt zusammen mit der<br />

Bildungsdirektion des Kantons <strong>Zug</strong> das Projekt<br />

„Bliib suuber! Kei Gwalt uf em Handy<br />

und Compy“ durch. Zudem unterstützen wir<br />

zusammen mit der Schweizerischen Kriminalprävention<br />

Schulen, Institutionen usw.<br />

mit Anschauungsmaterial. Aktuell sind dies<br />

die Broschüren „Click it“ (für Kinder und Erwachsene.<br />

Dazu fi ndet man weitere Informationen<br />

auf der Homepage der Schweizerischen<br />

Kriminalprävention (www.skppsc.ch)<br />

Seite 27


BRENNPUNKT Internet – die Gefahr für Kids<br />

« Das Internet ist eine fast unendliche Quelle des<br />

menschlichen Wissens.»<br />

Empfohlene Websites:<br />

Chat für Kids mit Admin (Überwacher)<br />

– www.bluewin.ch<br />

(Kidstalk oder Teentalk)<br />

Tipps für Eltern und Kids:<br />

– www.fit4chat.ch<br />

(von der Kantonspolizei Luzern)<br />

– www.skppsc.ch<br />

(Schweizerische Kriminalprävention)<br />

– www.stopp-kinderpornografie.ch<br />

(ebenfalls von der Schweizerischen<br />

Kriminalprävention)<br />

28 Seite 28<br />

Finanzplatz<br />

Die Arbeit der Polizei ist ernsthaft und hinterlässt<br />

den Eltern „ein gutes Gefühl“!<br />

„Die beste technische und fast einzige Möglichkeit<br />

ist eine spezielle Software (Webprotector)<br />

zu erwerben, welche die Möglichkeit<br />

gibt, die entsprechenden Seiten zu sperren<br />

oder mit Passwörtern den <strong>Zug</strong>ang zu verschiedenen<br />

Seiten zu steuern oder eben zu verunmöglichen,“<br />

so Guido Iten, Inhaber der Iten<br />

Informatik in Unterägeri (www.iten-info.ch).<br />

Eine solche Software kostet rund 70 Franken.<br />

Aber auch Guido Iten meint: „Die beste Vorsorge<br />

ist immer noch die Sensibilisierung der<br />

Jugendlichen auf die Gefahren im Internet!“<br />

Die Polizei hat rund einen Monat nach Einreichung<br />

der Strafanzeige einen Jugendlichen<br />

identifizieren können, welcher die Mädchen<br />

mit eigenen und fremden Fotos sowie kopierten<br />

Videos bedient hatte. Der 17-jährige,<br />

nicht im Kanton <strong>Zug</strong> wohnhafte Jugendliche<br />

wurde zu Sozialarbeit verdonnert. Und so<br />

nahm, zumindest diese Geschichte, einen zufriedenstellenden<br />

Verlauf.<br />

Die Kids sind um eine Erfahrung reicher.<br />

Sie haben versprochen, dass sie ab sofort die<br />

Gefahren des Internets ernst nehmen und vorsichtiger<br />

sein werden. Die Eltern wollen die<br />

Benutzung des Internets nicht verbieten, sondern<br />

aus den Erfahrungen lernen.<br />

Und wie eine Mutter sagt: „Wichtig für uns<br />

war auch, dass wir von der <strong>Zug</strong>er Polizei mit<br />

unseren Ängsten und Sorgen ernst genommen<br />

wurden.<br />

Regeln „Safer Chatten“ für Kids<br />

(Quelle: www.safersurfing.ch)<br />

1. Gib Acht beim Chatten, du weisst nie, was<br />

dein Gegenüber mit deinen Informationen<br />

macht!<br />

2. Dein Chatname sollte nie etwas über deine<br />

Person aussagen. Vemeide deshalb, deinen<br />

Namen, dein Alter oder deinen Wohnort<br />

im Chatnamen zu verwenden!<br />

3. Schicke keine Fotos von dir! Triff niemals<br />

eine Person, die du im Internet kennen gelernt<br />

hast, ohne deine Eltern zu informieren!<br />

4. Glaube nicht alles, was man dir im Internet<br />

erzählt! Du weisst nie, wer dein Chatpartner<br />

wirklich ist und was er mit den Informationen<br />

macht, die du ihm gibst!<br />

5. Gib niemals deinen Wohnort oder deine<br />

E-<strong>Mai</strong>l-Adresse bekannt! Gib auch nie deine<br />

Telefon- oder Natelnummer weiter!<br />

Sende keine Fotos von dir und sage nie<br />

deinen richtigen Namen!<br />

6. Antworte nicht auf E-<strong>Mai</strong>ls, die dich schockieren!<br />

Wenn dich ein Bild verwirrt, verlasse<br />

die Website und sage es deinen<br />

Eltern!<br />

7. Wir chatten fair! ■<br />

AUTOR<br />

Francesco R. Fusco<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


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Seite 29


30 Seite 30<br />

Finanzplatz<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Kauf und Finanzierung<br />

eines Eigenheims<br />

Wohneigentum zu erwerben, ist für viele Menschen ein Entscheid, den sie nur einmal im Leben<br />

treffen. Deshalb gilt es in jedem Fall, einige grundsätzliche Faktoren zu beachten, bevor der oft lang<br />

gehegte Wunsch erfüllt wird.<br />

Finanzierungsgrundsätze<br />

Wer Wohneigentum erwerben möchte,<br />

sollte 20 Prozent des Kaufpreises (Verkehrswertes)<br />

aus eigenen Mitteln aufbringen können.<br />

Steht die entsprechende Summe nicht<br />

frei zur Verfügung, gibt es verschiedene<br />

Lösungsmöglichkeiten. Ist zum Beispiel ein<br />

Teil des Vermögens in Anlagen gebunden,<br />

kann dieses Guthaben verpfändet werden. Es<br />

können aber auch Gelder der 3. Säule Private<br />

Vorsorge und/oder der 2. Säule (Pensionskasse)<br />

vorbezogen werden, sofern die Liegenschaft<br />

selbstbewohnt ist. Bei einem Vorbezug<br />

von Pensionskassengeldern reduzieren<br />

sich die Altersleistungen. Darüber hinaus<br />

sollte geklärt werden, ob sich die Leistungen<br />

bei Erwerbsunfähigkeit und Tod reduzieren.<br />

Zur Deckung dieser allfälligen Vorsorgelücke<br />

empfiehlt sich der Abschluss einer entsprechenden<br />

Risikoversicherung.<br />

Eine andere Variante ist die Verpfändung der<br />

Vorsorgegelder. Der Vorteil liegt darin, dass<br />

die Pensionskassenleistungen unverändert<br />

bleiben.<br />

Die Art der Finanzierung ist auch von der<br />

fi nanziellen Belastung abhängig, die durch<br />

den Erwerb des Eigenheims entsteht. Für<br />

eine solide Finanzierung ist es wichtig, die<br />

jährlichen Aufwände für das Eigenheim in<br />

einem ausgewogenen Verhältnis zum eigenen<br />

Einkommen zu wählen. Als Faustregel gilt,<br />

dass die jährlichen Kosten (Hypothekarzinsen,<br />

Amortisationszahlungen oder Baurechtszinsen<br />

sowie Nebenkosten) ein Drittel des<br />

Bruttoeinkommens nicht übersteigen sollten.<br />

Die Hypothekarmodelle<br />

Die Credit Suisse bietet eine breite Palette<br />

an Finanzierungsmöglichkeiten. Welches<br />

das passende Hypothekarprodukt ist, wird<br />

den individuellen Bedürfnissen entsprechend<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

im Gespräch mit dem Hypothekarberater bestimmt.<br />

So wird etwa bei einer Fix-Hypothek<br />

der Zinssatz für die gesamte Laufzeit zu Beginn<br />

fi xiert und verändert sich während dieser<br />

nicht. Mit der Termin-Fix-Hypothek kann der<br />

Zinssatz sogar bis zu zwei Jahre im Voraus<br />

festgelegt werden. Eine weitere Variante der<br />

Fix-Hypothek ist die Startbonus-Hypothek,<br />

welche Ersterwerbern von selbstbewohntem<br />

Wohneigentum einen Zinsvorteil gewährt.<br />

Bei der variablen Hypothek ist man an keine<br />

Laufzeit gebunden, jedoch kann sich<br />

der Zinssatz den Veränderungen an den<br />

Finanzmärkten anpassen. Eine dynamischere<br />

Variante sind Hypotheken, deren Zinssatz sich<br />

teilweise oder ganz am kurzfristigen LIBOR<br />

(London Interbank Offered Rate) orientiert.<br />

Zum Beispiel können bei der Flex-Rollover-<br />

Hypothek Zinsanpassungen von 3 bis 12 Monaten<br />

gewählt werden, dies bedeutet aber,<br />

dass der Zinssatz stärker schwanken kann.<br />

Eine Absicherung gegen solche Zinsschwankungen,<br />

bietet die Flex-Hypothek. Hier verändert<br />

sich der Zinssatz alle drei Monate<br />

innerhalb eines Zinsbandes und kann nur bis<br />

zu einem bestimmten Zinssatz steigen oder<br />

sinken. Ähnlich reagiert die Mix-Hypothek,<br />

auch hier ist der Zinssatz gegen oben abgesichert.<br />

Der Zinssatz schwankt aber weniger<br />

stark, da nur die Hälfte des Zinses auf dem<br />

LIBOR basiert, die andere jedoch wie bei der<br />

Fix-Hypothek zu Beginn der Laufzeit refinanziert<br />

wird.<br />

Alle oben genannten Hypothekarprodukte,<br />

mit Aussnahme der Startbonus-Hypothek,<br />

können im Rahmen der neuen Vorsorge-<br />

Hypothek abgeschlossen werden. Zusätzlich<br />

zum gewählten Hypothekarprodukt werden<br />

regelmässig Einzahlungen in die 3. Säule<br />

Private Vorsorge der Credit Suisse getätigt<br />

und eine Hypo Care Versicherung abgeschlossen,<br />

welche die Hypothekarzinsen im Falle<br />

von Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit oder<br />

eines Todesfalles absichert. Dabei profitiert<br />

der Kunde von Konditionen, welche 0,25%<br />

unter den generellen Richtzinssätzen der<br />

Credit Suisse liegt.<br />

Oft empfiehlt sich die Kombination verschiedener<br />

Hypothekarmodelle und Laufzeiten,<br />

denn so erzielt man eine Risikoverteilung<br />

für den Hypothekarkredit und der gesamte<br />

Hypothekarbetrag wird nicht in der gleichen<br />

Zinssituation fällig.<br />

Wir sind überzeugt, dass Sie unter der<br />

Vielzahl unserer Hypothekarprodukte das für<br />

Sie geeignete Hypothekarmodell fi nden werden.<br />

Kontaktieren Sie uns für eine individuelle<br />

Beratung und lassen Sie Ihre Wohnträume<br />

wahr werden.<br />

■<br />

KONTAKT<br />

Christophe Dousse<br />

Leiter Privatkunden<br />

Bahnhofstrasse 17<br />

6300 <strong>Zug</strong><br />

Telefon 041 727 94 24<br />

www.credit-suisse.ch<br />

31Seite 31<br />

PUBLIREPORTAGE Credit Suisse


PUBLIREPORTAGE THARPEX <strong>Treuhand</strong> und Revisionsberatung AG<br />

THARPEX – mehr als nur ein<br />

<strong>Treuhand</strong>unternehmen<br />

Neuregelungen bei Barauszahlungen aus<br />

der zweiten Säule? Neue Handhabung der<br />

Ersatzbeschaffung bei Grundstücken? Ausführungen<br />

zum neuen Lohnausweis? Oder<br />

Beratung zu den Änderungen im neuen Aktienrecht?<br />

Informationen, welche nicht jedermann<br />

sofort zur Hand hat. Kein Problem aber<br />

für die THARPEX <strong>Treuhand</strong> und Revisions<br />

AG. Der regelmässig auf der Website des Unternehmens<br />

publizierte Newsletter informiert<br />

umfassend zu aktuellen und fachspezifischen,<br />

wirtschaftlichen Themen. Die THARPEX<br />

<strong>Treuhand</strong> und Revisions AG versteht sich<br />

denn aber nicht nur als Informantin und Beraterin<br />

in Sachen Steuern, Buchprüfung und<br />

Revisionen, sondern wird von ihren Kunden<br />

als weit mehr wahrgenommen.<br />

Der Kunde und seine oftmals nicht nur wirtschaftlichen<br />

Bedürfnisse – sei es, einen Umzug<br />

zu organisieren, oder sei es, die Einzahlungen<br />

eines Mandanten per Post zu erledigen<br />

– stehen bei der THARPEX <strong>Treuhand</strong> und<br />

Revisions AG an oberster Stelle. Karl Betschart,<br />

seine Söhne Patrick und Oliver sowie ein<br />

Team von langjährigen Mitarbeitern stehen<br />

ihren Kunden stets motiviert zur Seite. So ist<br />

auch der Leitsatz der THARPEX <strong>Treuhand</strong><br />

und Revisions AG zu sehen: Kundenorientiert,<br />

kompetent und engagiert – gemeinsam<br />

zum Erfolg!<br />

Jeder Mandant wird hier mit der gleichen<br />

Offenheit, Aufmerksamkeit und Sorgfalt behandelt:<br />

Keiner zu klein, nicht auch einmal<br />

ein Grosskunde zu sein. Die kompromisslose<br />

Kundenorientierung und das hohe Qualitätsbewusstsein<br />

werden auch verdankt und geschätzt:<br />

Nicht wenige lassen sich seit nunmehr<br />

fast 30 Jahren von der THARPEX <strong>Treuhand</strong><br />

und Revisions AG beraten.<br />

Von regional bis international<br />

32<br />

Die THARPEX <strong>Treuhand</strong> und Revisions<br />

AG ist ein klassisches <strong>Treuhand</strong>unternehmen,<br />

welches auf Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung,<br />

Firmengründungen, Buchführung<br />

und Unternehmensberatung fokussiert ist.<br />

Vom lokalen Handwerksbetrieb über das re-<br />

Seite 32<br />

Finanzplatz<br />

Patrick, Karl und Oliver Betschart bilden im Triumvirat die Geschäftsleitung der THARPEX AG.<br />

gionale Handelsunternehmen bis hin zur international<br />

tätigen Gesellschaft geben sich die<br />

Mandanten an der Untermüli in <strong>Zug</strong> die Klinke<br />

in die Hand, wobei die Geschäftsführung<br />

klar die Devise des Schusters, der bei seinen<br />

Leisten bleibt, verfolgt. Für die Anlage-, Immobilien-<br />

und Rechtsberatung setzen sie auf<br />

die Kooperation mit diversen lokalen Banken,<br />

Immobiliengesellschaften, Anwälten und Notaren.<br />

Grosser Stellenwert der kaufmännischen<br />

Grundbildung<br />

Grosses Gewicht wird der Weiterbildung<br />

beigemessen. Lebenslanges Lernen ist fi xer<br />

Bestandteil der Unternehmenskultur. Was<br />

sich auf verschiedene Art und Weise äussert:<br />

ständige Weiterbildung des Teams, Angebot<br />

von Schnupper- und Informationstagen<br />

für Oberstufenschüler, Praktikumsstellen für<br />

Gymnasiasten und vor allem das stetige Ausbilden<br />

von Lernenden. Dies zeigt sich auch<br />

darin, dass Karl Betschart als Experte für<br />

die Branchenkundeprüfungen an der Kaufmännischen<br />

Berufsschule in <strong>Zug</strong> amtet. Die<br />

Lernenden bleiben der THARPEX <strong>Treuhand</strong><br />

und Revisions AG zum Teil noch lange nach<br />

Abschluss der Ausbildung erhalten.<br />

Hervorragender Wirtschaftsstandort<br />

Die Firmenleitung ist nicht nur geschäftlich,<br />

sondern auch gesellschaftlich und politisch<br />

eng mit dem Standort <strong>Zug</strong> verbunden.<br />

Sei es durch die Fasnacht, den Fussball oder<br />

diverse gemeindliche und kantonale Kommissionen<br />

respektive das Kantonsratspräsidium.<br />

Unisono ist man sich einig, dass die Lage, die<br />

Infrastruktur, die steuerliche Situation und die<br />

Kooperation mit den Behörden in <strong>Zug</strong> nahezu<br />

perfekt sind – wie auch die familiäre Struktur<br />

des Kantons. ■<br />

KONTAKT<br />

THARPEX<br />

<strong>Treuhand</strong> und Revisions AG<br />

Untermüli 7<br />

CH-6302 <strong>Zug</strong><br />

Telefon +41 41 769 10 20<br />

Fax +41 41 769 10 21<br />

info@tharpex.ch<br />

www.tharpex.ch<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Seite 33


POLITISCHES INTERVIEW Bundesrat Samuel Schmid<br />

„Ich bin ein bewegter<br />

Bürger!“<br />

Bundesrat Schmid einmal anders – der Vorsteher des VBS beantwortet im Exklusivinterview mit dem<br />

Magazin «Finanzplatz <strong>Zug</strong> » nicht nur Finanzfragen, sondern gibt auch Persönliches preis.<br />

Herr Bundesrat, wenn Sie „Kanton <strong>Zug</strong>“<br />

hören, an was denken Sie da als Bundesrat<br />

spontan?<br />

An kraftvolle Politiker wie Peter Bieri,<br />

Rolf Schweiger, Andreas Iten, an beneidenswerte<br />

fi nanzielle Potenz, an Kirschtorte, an<br />

traumhafte Landschaften. Und leider auch immer<br />

wieder an das Attentat vom Herbst 2001.<br />

Das <strong>Zug</strong>er Trauma ist das Trauma des ganzen<br />

Landes.<br />

Was verbindet Sie mit dem Kanton <strong>Zug</strong>?<br />

Ein Gefühl von Herzlichkeit. Und die Erinnerung<br />

an die Menschen ohne Augenlicht,<br />

die ich 2005 als Bundespräsident besuchte.<br />

Mit einem jungen Blinden vom Sonnenberg<br />

stehe ich noch heute im <strong>Mai</strong>l-Kontakt.<br />

Als Vorsteher des VBS (www.vbs.admin.<br />

ch) führen Sie ein grosses und vielfältiges<br />

Departement. Sind Sie mehr „Sportler“<br />

oder „Soldat“?<br />

Ich bin beides, und dazu noch „Bevölkerungsschützer“…<br />

Aber der Bereich Verteidigung<br />

ist der grösste und damit auch der zeitintensivste.<br />

In einem Interview (Facts vom 15. Februar<br />

2007) haben Sie den Begriff „bewegte<br />

Leute“ verwendet. Was verstehen Sie darunter?<br />

„Bewegte Leute“ sollten wir alle sein, von<br />

früher Kindheit auf! 64 Prozent der Schweize-<br />

34<br />

rinnen und Schweizer bewegen sich zu wenig.<br />

Das hat immer dramatischere Folgen für die<br />

Gesundheitskosten, für die Volkswirtschaft,<br />

und ganz individuell für das persönliche<br />

Wohlbefinden jedes Einzelnen.<br />

Seite 34<br />

Finanzplatz<br />

Sind Sie ein „bewegter Bundesrat“?<br />

Ich bin ein bewegter Bürger, versuche es<br />

jedenfalls zu sein, trotz der Belastungen im<br />

Amt. Ich verordne mir jeden Tag jenes Mass<br />

an Bewegung, das mein Bundesamt für Sport<br />

in Magglingen empfiehlt. Tägliche Spaziergänge<br />

mit dem Hund, Schwimmen im ungeheizten<br />

Pool, Skifahren. Und möglichst Lifts<br />

und Rolltreppen meiden. Es gibt immer eine<br />

Treppe daneben.<br />

Ein grosser Teil der Bevölkerung ist träge<br />

geworden. Es wird oft von „Bewegungsmangel“<br />

gesprochen. Was unternehmen<br />

Sie als Sportminister gegen diese Wohlstandserscheinung?<br />

Wir wollen und müssen den Bewegungsmangel<br />

stoppen und die Bevölkerung zu<br />

mehr Sport und Bewegung motivieren, das<br />

haben wir im „Konzept des Bundesrates für<br />

eine Sportpolitik in der Schweiz“ klar als Ziel<br />

festgehalten. Mein Bundesamt für Sport hat<br />

den Auftrag, wirksame Rahmenbedingungen<br />

für die Sport- und Bewegungsförderung zu<br />

schaffen und setzt selbst und in Zusammenarbeit<br />

mit Partnern Programme und Projekte<br />

um. „Allez Hop“ oder „schweiz.bewegt“ beispielsweise<br />

wenden sich an Erwachsene, die<br />

sich wieder vermehrt bewegen möchten. Im<br />

Rahmen von Jugend + Sport sind jährlich 550<br />

000 Kinder und Jugendliche sportlich aktiv,<br />

90 % der 12-Jährigen machen bei J+S mit.<br />

Neu wollen wir auch ein polysportives Angebot<br />

für die Jüngsten, die 5–10-Jährigen,<br />

entwickeln. Positive Sporterlebnisse in der<br />

Jugend erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

sich jemand auch als Erwachsener bewegt.<br />

Was könnte die Privatwirtschaft (die Arbeitgeber)<br />

tun, damit sich die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mehr bewegen?<br />

Regelmässige Bewegung und Sport verbessern<br />

die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden<br />

der Mitarbeitenden und beugen gesundheitlichen<br />

Absenzen vor. Es liegt daher<br />

durchaus im Interesse der Unternehmen, dass<br />

«Hin und wieder sind die Landungen so hart, dass ich froh bin,<br />

keine Passagiere an Bord zu haben.»<br />

Bundesrat Samuel Schmid<br />

sich ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genügend<br />

bewegen.<br />

Es gibt verschiedene Modelle, mit denen Unternehmen<br />

die sportliche Aktivität ihrer Belegschaft<br />

unterstützen können:<br />

• Firmeneigene Sport- und Bewegungsangebote<br />

• Finanzielle Unterstützung von Abonnements<br />

in Fitnessclubs, Mitgliedschaft in<br />

Sportvereinen oder Teilnahme an sonstigen<br />

Sport- und Bewegungsangeboten<br />

• Company-Games, wie sie zum Beispiel<br />

die Swisscom vor zwei Jahren für die gesamte<br />

Belegschaft durchgeführt hat, und die neben<br />

einem gesundheitlichen Effekt auch die Motivation<br />

und das Teamwork der Mitarbeitenden<br />

fördern können<br />

• Neu hat auch Allez Hop, ein Bewegungs-<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


förderungsprogramm des Bundesamtes für<br />

Sport, spezielle Angebote für Unternehmen<br />

entwickelt.<br />

In Luzern befindet sich die Kaderschmiede<br />

der Schweizer Armee. Die HKA (Höhere<br />

Kaderausbildung der Armee) wird<br />

von Divisionär Dr. Ulrich Zwygart geführt<br />

(www.hka.ch). Was ist die Aufgabe<br />

oder das Ziel der HKA?<br />

Das Kerngeschäft der HKA ist es, Spitzenlehrgänge<br />

für höhere Milizkader und<br />

Berufsmilitärs anzubieten. Diese teilstreitkräfte-übergreifende<br />

Ausbildung muss in der<br />

heutigen Zeit zwingend militärischen und<br />

zivilen Anforderungen an Führungskräfte<br />

gerecht werden. Kaderleute der Armee werden<br />

an der HKA für ihre zukünftige Funktion<br />

vorbereitet. Dabei stehen Problemlösungsstrategien,<br />

Stabsarbeit und Befehlsgebung im<br />

Vordergrund. All diese Fähigkeiten können<br />

die Teilnehmer in die Privatwirtschaft mitnehmen<br />

und generieren auf diese Weise einen<br />

Mehrwert. Die HKA ist mit der Militärakademie<br />

an der ETHZ aber auch international<br />

anerkannt für ihre militärwissenschaftliche<br />

Forschung auf höchster Stufe.<br />

Als Bestandteil der Bildungslandschaft<br />

Schweiz pflegt die HKA die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Bildungsinstituten, allen<br />

voran mit der ETHZ. Mit den Luzerner<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

POLITISCHES INTERVIEW Bundesrat Samuel Schmid<br />

Quelle: Finanzplatz <strong>Zug</strong><br />

Campus-Partnern Universität Luzern und<br />

Hochschule für Wirtschaft HSW sowie mit<br />

der Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />

HTW in Chur wurden im April neue Zusammenarbeitsverträge<br />

unterzeichnet. Die HKA<br />

bietet heute Lehrgänge an, bei welchen die<br />

Teilnehmenden sogenannte Bildungspunkte<br />

nach dem European Credit Transfer System<br />

(ECTS) erhalten.<br />

Kann die militärische Menschenführung<br />

in der Privatwirtschaft angewendet werden?<br />

Zum Beispiel bezüglich Motivation<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?<br />

Junge Führungskräfte, welche Lehrgänge<br />

bei der HKA besuchen, lernen einerseits den<br />

rationalen Entscheidfindungsprozess, wie er<br />

auf allen Stufen der Schweizer Milizarmee<br />

zur Anwendung kommt. Anderseits, und das<br />

ist wohl unser grösster Vorteil gegenüber vergleichbaren<br />

Modellen der Privatwirtschaft,<br />

eignen sich die Milizkader durch ständiges<br />

Üben – notabene unter erschwerten Bedingungen<br />

– Leadership-Fähigkeiten an, welche<br />

im Privatleben und in der Wirtschaft 1:1 übernommen<br />

werden können. Einen militärischen<br />

Verband unter widrigen Gegebenheiten zu<br />

einem Ziel zu führen, gibt unseren Kadern<br />

die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln,<br />

welche in der Privatwirtschaft von unschätzbarem<br />

Wert sind.<br />

Ab 2007 offeriert die HKA ein Seminar<br />

zum Thema „Krisenmanagement für<br />

Geschäftsleitungen“. Wie reagiert die<br />

Privatwirtschaft z. B. der Verband der<br />

Schweizerischen Unternehmen (www.economiesuisse.ch)<br />

oder der Schweizerische<br />

Arbeitgeberverband (www.arbeitgeberverband.ch)<br />

auf solche Seminare, welche<br />

vom Militär durchgeführt werden?<br />

In verschiedenen mehrtägigen TRANS-<br />

FER-Kursen werden zivile Manager seit<br />

Jahren im militärischen Entscheidfindungsprozess<br />

geschult. Diese Kurse für Nicht-Offiziere<br />

dienen neben dem Know-how-Transfer<br />

auch als Marketing-Instrument. Die Nachfrage<br />

nach diesen Kursen ist gross. Das jüngste<br />

Kursangebot „Krisenmanagement für Geschäftsleitungen“<br />

kam auf Anregung eines<br />

Arbeitgebers zustande. Es ist jetzt noch zu<br />

früh, ein Fazit zu ziehen, aber die ersten Reaktionen<br />

sind positiv.<br />

Gibt es somit gemeinsame Interessen zwischen<br />

Militär und Privatwirtschaft?<br />

Die Zeiten, in welchen der CEO einer<br />

Firma gleichzeitig Regierungsrat und Oberst<br />

der Schweizer Armee ist, sind wohl definitiv<br />

vorbei. Dennoch braucht unsere Armee zur<br />

Erfüllung ihres Auftrages die besten Führungskräfte<br />

aus der Privatwirtschaft. Im Wissen,<br />

dass diese Absenzen für Unternehmen<br />

(und die betreffenden Lehrgangsteilnehmer)<br />

oft nicht einfach zu verkraften sind, ist die<br />

HKA bestrebt, Spitzenleistungen zu erbringen.<br />

Im Sinne der Excellence-Philosophie der<br />

European Foundation for Quality Management<br />

(EFQM) holt die HKA bei Lehrgangsteilnehmenden<br />

sowie ihren militärischen und<br />

zivilen Vorgesetzten regelmässig Feedbacks<br />

35Seite 35


POLITISCHES INTERVIEW Bundesrat Samuel Schmid<br />

ein. Diese dienen der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung.<br />

Die HKA bietet auch jedes<br />

Jahr sogenannte Arbeitgebertage mit Besuch<br />

eines Lehrgangs an. Es ist mir ein Anliegen,<br />

dass die Wirtschaft den Mehrwert, welcher<br />

die Armee und insbesondere die HKA generieren,<br />

erkennt und es als Gewinn ansieht,<br />

ihre Mitarbeiter der Armee zur Verfügung zu<br />

stellen. Der „Return on Investment“ soll dabei<br />

für beide Seiten so gross sein, dass die Partnerschaft<br />

weiter wachsen und gedeihen kann.<br />

Beim Militär plant man auch mit ein, dass<br />

eine Aktion nicht den erwarteten oder<br />

vorgesehenen Verlauf nimmt. Dann kommen<br />

die sogenannten „vorbehaltenen Entschlüsse“<br />

zum Tragen. Beim Militär quasi<br />

eine Selbstverständlichkeit, ja fast eine<br />

Pflicht. In der Privatwirtschaft kennt man<br />

diesen Begriff eigentlich nicht oder wendet<br />

ihn nur selten an! Was raten Sie den<br />

36<br />

Managerinnen und Managern?<br />

Vorbehaltene Entschlüsse ermöglichen<br />

dem militärischen Führer, in kritischen Lagen<br />

rasch zu reagieren. Es zwingt den Kommandanten<br />

und seinen Stab, sich mit möglichen<br />

Lageentwicklungen auseinander zu setzen<br />

Seite 36<br />

Finanzplatz<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong>-Verleger Francesco R. Fusco zusammen mit Bundesrat Samuel Schmid.<br />

«Ich werde die Frage des Verbleibs im Bundesrat dann beantworten, wenn sie sich stellt..»<br />

und Lösungsvarianten zu erarbeiten. Genau<br />

das will ein heutiger CEO doch auch. Die<br />

globale Wirtschaft bietet für die Manager von<br />

heute fast täglich Unvorhergesehenes. Eine<br />

gute, fundierte Eventualplanung kann einem<br />

Unternehmen den entscheidenden Vorteil<br />

über einen Konkurrenten bringen. Die HKA<br />

bietet genau diese Strategien in ihrer Ausbildung<br />

an. Niemand kann es sich heute erlauben,<br />

einen Vorteil einfach so aus der Hand<br />

zu geben. Indem die Wirtschaft sich wieder<br />

vermehrt bereit erklärt, ihre Kaderleute für<br />

eine militärische Karriere zur Verfügung zu<br />

stellen, sichert sie sich diesen Vorteil.<br />

Der Verein „Offiziere an der Zürcher<br />

Hochschule Winterthur“ (www.ofzhw.<br />

ch) schreibt auf seiner Homepage: „Alles<br />

was mit Militär zu tun hat, wird mehr und<br />

mehr von jungen Studentinnen und Studenten<br />

mit Verachtung und Ablehnung<br />

angeschaut“. Was halten Sie von dieser<br />

Aussage?<br />

Ich kann die Kompetenz dieses Autors<br />

nicht beurteilen. Bei meinen regelmässigen<br />

(und unangemeldeten!) Truppenbesuchen<br />

Bundesrat Samuel Schmid<br />

treffe ich immer wieder Studenten an, die motiviert<br />

ihren Dienst leisten. Es ist aber nicht zu<br />

verkennen, dass es nicht immer leicht ist, Studium<br />

und Militär unter einen Hut zu bringen.<br />

Im Gespräch mit den Universitäten haben wir<br />

hier aber mit der neuen Armee in den letzten<br />

Jahren grosse Fortschritte gemacht. Wir suchen<br />

weiterhin nach Optimierungen.<br />

Teilen sich Militär und Privatwirtschaft<br />

auch andere Sorgen?<br />

Reden wir von Herausforderungen! Da<br />

gibt es tatsächlich Parallelen. Beide Seiten<br />

müssen die Kosten senken, müssen Personal<br />

einsparen, müssen Synergien suchen, müssen<br />

mit Partnern zusammenarbeiten, allenfalls<br />

jenseits der Grenze.<br />

Was denken Sie, sollten nicht auch einmal<br />

Parteipräsidenten und -vorstände ein<br />

Führungsseminar bei der HKA besuchen?<br />

Vielleicht gleich zum Thema “Krisenmanagement<br />

für Geschäftsleitungen“. Im<br />

Herbst stehen ja die eidgenössischen Gesamterneuerungswahlen<br />

an!<br />

Ich kann diese Führungsseminare nur<br />

Quelle: Finanzplatz <strong>Zug</strong><br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


empfehlen, unabhängig von der Parteiencouleur.<br />

Aber ich kann nicht beurteilen, welche<br />

Parteipräsidenten und welche Parteivorstände<br />

akuten Bedarf haben. Am Abend des 21. Oktobers<br />

sehen wir vielleicht klarer, wer sich in<br />

Luzern anmelden sollte…<br />

Sie wurden am 6. Dezember 2000 in den<br />

Bundesrat gewählt (Amtsantritt am 1. Januar<br />

2001). Sind Sie gern Bundesrat?<br />

Ich habe diesen Schritt noch keinen Tag<br />

bereut. Obwohl es natürlich Tage gibt, wo<br />

man den Eindruck hat, es habe sich alles gegen<br />

einem verschworen. Aber die Arbeit in<br />

der Landesregierung ist herausfordernd, spannend,<br />

interessant. Es haben sich jedenfalls<br />

noch immer genügend Kandidatinnen und<br />

Kandidaten gefunden…<br />

Die SVP (www.svp.ch) hat angekündigt,<br />

sie werde in die Opposition gehen, falls<br />

Bundesrat Blocher oder Sie bei den anstehenden<br />

Bundesratswahlen abgewählt<br />

würden. Sie jedoch möchten im Bundesrat<br />

bleiben, auch wenn Blocher abgewählt<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

POLITISCHES INTERVIEW Bundesrat Samuel Schmid<br />

werden würde. Wie hat ihre Partei darauf<br />

reagiert?<br />

Meine Fraktion und meine Partei sind sich<br />

diesbezüglich im Klaren. Meine Wahlbehörde<br />

ist die Bundesversammlung, verpflichtet bin<br />

ich der Bundesverfassung und nicht einem<br />

Parteiprogramm. Ich werde die Frage des<br />

Verbleibs im Bundesrat dann beantworten,<br />

wenn sie sich stellt.<br />

Und wie hat Bundesrat Christoph Blocher<br />

reagiert?<br />

Er kennt meine Haltung.<br />

Am 8. Januar feierten Sie einen runden<br />

Geburtstag – 60 Jahre! Sie sind somit der<br />

jüngste männliche Bundesrat. Werden Sie<br />

auch einmal der älteste aktive männliche<br />

Bundesrat sein?<br />

Wer kann schon die Zukunft voraussagen!<br />

Solange es die Gesundheit zulässt und ich der<br />

Meinung bin, ich könne dem Land als Regierungsmitglied<br />

dienen, so lange werde ich<br />

Bundesrat bleiben.<br />

Im Jahre <strong>2006</strong> haben Sie einer Schulklasse<br />

geschrieben, dass Sie keine Zeit für Hobbys<br />

haben. Am liebsten verbringen Sie die<br />

knapp bemessene Freizeit mit Ihrer Familie.<br />

Sie lesen gerne und Sie sind ein begeisterter<br />

Sportschütze. Wie sieht es mit<br />

„Flugsimulator“ aus?<br />

Früher habe ich ihn häufiger und regelmässiger<br />

benutzt. Meine Paradestrecke ist Zürich-<br />

Genf mit einem Airbus. Hin und wieder sind<br />

die Landungen so hart, dass ich froh bin, keine<br />

Passagiere an Bord zu haben.<br />

Herr Bundesrat, wir wünschen Ihnen heute<br />

schon eine ehrenvolle Wiederwahl und<br />

danken für das Gespräch! ■<br />

AUTOR<br />

Francesco R. Fusco<br />

Anzeige<br />

Seite 37


WIRTSCHAFT Bolivien contra Glencore<br />

Boliviens Armee besetzt<br />

Zinnschmelze von Glencore<br />

Am 8. Februar 2007 haben bolivianische Soldaten die Zinnschmelze Vinto besetzt. Diese Zinn-<br />

schmelze gehört über eine Tochtergesellschaft der zugerischen Muttergesellschaft Glencore<br />

International AG (nachfolgend: Glencore). Die Schweizer Regierung erwartet von Bolivien die Einhal-<br />

tung der bilateralen Abkommen.<br />

Der bolivianische Vizepräsident Alvaro Garcia<br />

Linera bestätigte nach der „Eroberung der<br />

Zinnschmelze“ durch seine Regierung: „Al<br />

gobierno no le interesa los «pataleos» de la<br />

multinacional suiza Glencore“, dies heisst<br />

übersetzt: „Die Regierung interessiert sich<br />

nicht für das Gejammere des Schweizermultis<br />

Glencore“!<br />

Zinn – das bolivianische Gold<br />

Huanuni, 50 Kilometer südöstlich der Provinzhauptstadt<br />

Oruro im Andenhochland gelegen,<br />

ist Boliviens Zinnhochburg. Ihre Blütezeit<br />

erlebte sie nach der ersten Verstaatlichung<br />

1952. Nach einem zwischenzeitlichen Nachfragerückgang<br />

wächst die Nachfrage nach<br />

Zinn in den letzten Jahren wieder. Vor allem<br />

China und Indien sind grosse Zinnabnehmer<br />

geworden. Der Weltmarktpreis schnellte nach<br />

oben. Tausende strömten nach Huanuni mit<br />

der Hoffnung auf Arbeit. Heute leben dort<br />

über 40 000 Menschen, doppelt so viele wie<br />

vor fünf Jahren. Es gibt fast kein sauberes<br />

Wasser. Der Rio Huanuni, der mitten durch<br />

den Ort fl iesst, ist eine stinkende Kloake, in<br />

der auch noch die giftigen Rückstände aus<br />

den verschiedenen Bergwerken landen. Aber<br />

trotzdem ist die aktuelle Stimmung entspannt<br />

und ruhig.<br />

Aber es war nicht immer friedlich in Huanuni.<br />

Noch im Oktober <strong>2006</strong> tobte dort der „Zinn-<br />

38<br />

krieg“. Sprengstoff, Explosionen und Scharfschützen,<br />

16 Menschen kamen ums Leben,<br />

über 60 wurden verletzt. Ein noch grösseres<br />

Massaker konnte die Regierung Morales nur<br />

knapp verhindern. Was war geschehen? Die<br />

„auf eigene Rechnung“ arbeitenden Männer,<br />

Seite 38<br />

Finanzplatz<br />

die so genannten „Kooperativisten“, wollten<br />

die unteren, die lukrativen Minenschichten<br />

der „Minera Huanuni“ im Sturm einnehmen.<br />

Die staatlichen Angestellten aber wehrten<br />

sich, und so kam es zu Kämpfen, die erst nach<br />

einigen Tagen beendet werden konnten!<br />

Die Glencore ist mittendrin!<br />

Nach den Unruhen sagte Präsident Evo Morales<br />

in einer öffentlichen Ansprache: „Die<br />

Stunde ist gekommen, um unsere natürlichen<br />

Bodenschätze zu industrialisieren.“ Und es<br />

kam, wie der Präsident es formuliert hatte.<br />

Ganz in der Nähe ist die Zinnschmelzhütte<br />

„Vinto“. Glencore erwarb die Metallurgiewerke<br />

in der Provinz Oruro im Jahre 2005<br />

vom Unternehmen „Comsur“, welches dem<br />

ehemaligen Präsidenten des Andenstaates,<br />

Gonzalo Sanchez de Lozada, gehörte.<br />

Lozada, auch als Minenmilliardär bekannt,<br />

wurde im Oktober 2003 gestürzt und musste<br />

Anfang 2004 das Land fl uchtartig verlassen.<br />

Lozada wurde wegen der gewaltsamen Niederschlagung<br />

einer Protestwelle gegen seine<br />

Wirtschaftspolitik gestürzt. Bei den gewalttätigen<br />

Auseinandersetzungen starben 63<br />

Menschen und über 400 wurden verletzt. Die<br />

Protestwelle erhob sich, weil man dem Präsidenten<br />

Lozada vorwarf, die Naturressourcen<br />

zu verhökern und die staatlichen Unternehmen<br />

an ausländische Konzerne quasi zu verschenken.<br />

Anfang Februar 2007 wurde vom<br />

Obersten Gerichtshof in La Paz Haftbefehl<br />

gegen ihn erlassen.<br />

Anfang Februar 2007 forderte Staatspräsi-<br />

Quelle: Finanzplatz <strong>Zug</strong><br />

dent Morales die USA auf, den „Mörder“ von<br />

damals des Landes zu verweisen. Aber aus<br />

Washington kam keine Reaktion, vielleicht<br />

auch deshalb, weil sich der Expräsident gar<br />

nicht in den Vereinigten Staaten befinden<br />

soll.<br />

Die „staatliche Hütte“ würde unter der Präsidialzeit<br />

von Lozada im Jahre 2000 zuerst<br />

an die britische Gesellschaft „Allied Deals“<br />

verkauft. Der damalige Verkaufspreis betrug<br />

angeblich 14 Millionen Dollar. Als das englische<br />

Unternehmen bankrott ging, erwarb im<br />

März 2003 der damalige ultraliberale Präsident<br />

über „seine Comsur“ die Hütte zu einem<br />

Preis von 6 Millionen Dollar (gemäss bolivianischen<br />

Regierungskreisen), um sie dann für<br />

100 Millionen Dollar an Glencore zu verkaufen.<br />

Mit zusätzlichen 100 Millionen erwarb<br />

Glencore weitere Minen, welche ebenfalls im<br />

Besitz von Comsur waren.<br />

Glencore ist in Bolivien mit ihrer Tochtergesellschaft<br />

Sinchi Wayra aktiv. Ihr gehören<br />

fünf Minen. Nach eigenen Angaben hat<br />

Sinchi Wayra eine Produktionskapazität von<br />

jährlich 241 000 Tonnen Zink, 15 000 Tonnen<br />

Blei und 12 000 Tonnen Zinn.<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Glencore International AG – eine erfolgreiche<br />

Unternehmensgeschichte<br />

Im April 1974 gründeten Marc Rich und<br />

Pincus Green die Marc Rich + Co. AG. Der<br />

Hauptsitz war in <strong>Zug</strong> und Niederlassungen in<br />

London und Madrid. 1978 eröffnete man eine<br />

Niederlassung in New York. Seit Beginn liefen<br />

die Geschäfte mehr als gut und schon bald<br />

gehörte die Marc Rich + Co. AG zur Weltspitze<br />

des Rohstoffhandels.<br />

Im Jahre 1993 verkaufte Marc Rich seine<br />

Anteile im Bereich „commodity trading“ an<br />

die „senior managers“ der Gesellschaft. Die<br />

verkaufte Abteilung reorganisierte sich und<br />

fi rmierte neu mit „Glencore“. Bereits 1993<br />

verzeichnete Glencore einen Umsatz von über<br />

30 Milliarden Dollar und war in 125 Ländern<br />

mit über 1200 Mitarbeitern aktiv.<br />

Heute zählt Glencore zu den umsatzstärksten<br />

Gesellschaften in der Schweiz. Man schätzt<br />

den Umsatz auf rund 50 Milliarden Dollar.<br />

Da die Gesellschaft im Eigentum des Managements<br />

und der MitarbeiterInnen ist, sind<br />

verständlicherweise auch keine weiteren Zahlen<br />

bekannt.<br />

Die Glencore beschäftigt im Verwaltungsund<br />

Marketingbereich in rund 50 Offices in<br />

über 40 Ländern über 2000 MitarbeiterInnen.<br />

In den eigenen Industrieanlagen beschäftigt<br />

Glencore direkt oder indirekt rund 50 Offices<br />

in über 40 Ländern. In ihren 17 Industrieanlagen<br />

(in 12 Ländern) beschäftigt der Konzern<br />

direkt oder indirekt über 50 000 MitarbeiterInnen.<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

„Wir holen nur das Eigentum des Staates<br />

zurück!“<br />

Die Regierung verlangte von Glencore eine<br />

Erklärung, wie der Kauf von „Vinto“ zustande<br />

gekommen sei. Präsident Morales rechtfertigte<br />

die Verstaatlichung mit dem Hinweis,<br />

es fehle bei den Verkaufstransaktionen an<br />

Transparenz.<br />

Bergbauminister Guillermo Dalence erklärte<br />

gegenüber einer heimischen Tageszeitung<br />

(Los Tiempos): „Wir denken nicht an die<br />

Auszahlung von Entschädigungen.“ Und der<br />

Bergbauminister weiter: „Wir werden die Geschäftstätigkeit<br />

der Schweizer Firma in Bolivien<br />

einer wirtschaftlichen Revision und einer<br />

rechtlichen Begutachtung unterziehen. Wenn<br />

ernsthafte Verletzungen festgestellt werden,<br />

müssen wir Strafverfahren einleiten. Wir holen<br />

nur das Eigentum des Staates zurück!“<br />

Eros Robbiani, von der Schweizer Botschaft in<br />

La Paz, überbrachte bereits wenige Tage nach<br />

der „staatlichen Eroberung“ der Schmelzhütte<br />

eine Note der Schweizer Regierung. Darin<br />

verlangte die Schweiz die Anerkennung und<br />

Einhaltung des bilateralen Investitionsschutzabkommens<br />

aus dem Jahre 1991. In diesem<br />

Investitionsschutzabkommen sind Enteignungen<br />

und Verstaatlichungen strikten Bedingungen<br />

unterstellt. Diese Bedingungen dürfen<br />

u.a. nicht diskriminierend sein und es muss<br />

eine angemessene Entschädigung für den Investor<br />

vorgesehen sein.<br />

Präsident Morales besuchte wenige Tage<br />

nach der „Verstaatlichung“ die Zinnschmelze<br />

und erklärte gegenüber den Angestellten:<br />

WIRTSCHAFT Bolivien contra Glencore<br />

„Unsere natürlichen Ressourcen sind noch<br />

und noch gestohlen worden.“ Aber Beweise<br />

oder Belege, was Glencore vorgeworfen werden<br />

kann, blieben der Präsident und seine Regierung<br />

bis heute schuldig.<br />

Glencore wehrt sich – zu Recht!<br />

Gemäss einer Mitteilung wurde Glencore<br />

vorgängig nicht über die Aktion der bolivianischen<br />

Regierung informiert. Der Konzern<br />

protestierte in aller Form und fügte hinzu,<br />

dass das Vorgehen sowohl internationales wie<br />

auch bolivianisches Recht verletzten würde.<br />

Auch Glencore verwies auf das Investitionsschutzabkommen<br />

aus dem Jahre 1991, wie<br />

auch vorher schon die Botschaft in La Paz.<br />

Eine Sprecherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartementes<br />

in Bern teilte lapidar<br />

mit: „Die Schweiz erwartet von der bolivianischen<br />

Regierung, dass sie die in dem<br />

bilateralen Abkommen vorgesehenen Verpflichtungen<br />

vollumfänglich respektiert.“<br />

Glencore behält sich nun rechtliche Schritte<br />

vor. Auch allfällige Schadenersatzansprüche<br />

stehen im Raum.<br />

Die Angelegenheit bleibt spannend! ■<br />

AUTOR<br />

Francesco R. Fusco<br />

Quelle: Finanzplatz <strong>Zug</strong><br />

Der Hauptsitz von Glencore in der Baarermatte.<br />

39Seite 39


Seite 40<br />

zio<br />

Krokodil<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007


Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

41Seite 41


42 Seite 42<br />

Finanzplatz<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Wohltuendes<br />

Sommerkörpergefühl…<br />

Der Fitnesspark Eichstätte <strong>Zug</strong> der Genossenschaft Migros Luzern will die Menschen zu mehr<br />

Bewegung animieren. Ein umfassendes Trainingsangebot steht bereit.<br />

Sommerkarten-Aktion<br />

Sommerzeit ist Sportzeit. Zeit, sich und<br />

seinem Körper etwas Gutes zu tun. Und so<br />

joggen, radeln, skaten, schwimmen und walken<br />

alle wieder um die Wette – viele in der<br />

freien Natur. Was aber gibt es Schöneres,<br />

als bei brütender Hitze im gut klimatisierten<br />

Fitnesspark seine Laufrunden zu drehen oder<br />

einen Body-Toning-Kurs mitzumachen? Oder<br />

sich während eines Regentages im Solarium<br />

auf die bevorstehenden Sommerferien sanft<br />

einzustimmen? Der Fitnesspark <strong>Zug</strong> führt<br />

zurzeit eine Sommerkarten-Aktion durch,<br />

welche es erlaubt, seinem Körper während<br />

drei oder vier Monaten die nötige Aufmerksamkeit<br />

zu gönnen und sich für den Sommer<br />

und die bevorstehende Badesaison in Form<br />

zu bringen. Nebst dem Gerätepark und der<br />

Wellnesslandschaft hat jeder Besitzer einer<br />

Sommerkarte auch noch umfassende Beratungs-<br />

und Betreuungsdienstleistungen durch<br />

einen Fitnessinstruktor zu Gute:<br />

– Abklärung des Gesundheitszustandes<br />

– Abklärung der Trainingsbedürfnisse &<br />

-ziele<br />

– Beratung & Zusammenstellung eines individuellen<br />

Trainingsprogramms<br />

– Angemessene Einführung in das Programm<br />

– Schriftliche Darstellung des erzielten<br />

Trainingserfolges<br />

– Betreuung & Überwachung des Trainings<br />

Die Sommerkarten sind vom 1. April 2007 bis<br />

31. <strong>Mai</strong> 2007 im Fitnesspark erhältlich. Gibt<br />

es ein idealeres Sprungbrett, um fi t, schön und<br />

gestärkt in den Sommer zu gehen?<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Woran man merkt, dass es wieder Frühling<br />

wird? Am Vogelgezwitscher etwa oder den<br />

blühenden Sträuchern? Oder an der Umstellung<br />

auf die Sommerzeit? Alles richtig – das<br />

untrüglichste Zeichen jedoch für den anstehenden<br />

Saisonwechsel sind die Frauenmagazine,<br />

welche sich wie jedes Jahr gerade mit<br />

der Anpreisung von ganz bestimmt Erfolg<br />

versprechenden Fitness- und Wellness-Tipps<br />

überbieten. Dem ausufernden Körper muss<br />

mit allen Mitteln zu Leibe gerückt werden.<br />

War während der letzten Jahre noch die<br />

„Glyx-Diät“ ein Hit, macht heuer wieder die<br />

„Brigitte“ mit dem Low-Fat-Programm das<br />

Rennen, knapp gefolgt vom Basenfasten oder<br />

der Saftkur.<br />

Leider verschwinden diese Programme meist<br />

genauso schnell wieder, wie sie gekommen<br />

sind.<br />

Als Zeichen der Zeit erkannt werden muss der<br />

steigende Erfolg der ganzen E-Programme:<br />

Von Online-Coachs über die Weight-Watchers-Plattform<br />

bis hin zu E-Balance verschiebt<br />

sich das körperliche Wohlbefinden<br />

zusehends in den virtuellen Raum. Kontrolliert<br />

werden diese Plattformen meist von vielen<br />

Tages- und Wochenzeitungen – welche<br />

sich vom Markt um Schlankheit und Straffheit<br />

auch ein gewichtiges Stück abschneiden<br />

möchten.<br />

Die (Zeichen der) Zeit nutzen<br />

So raffiniert sich diese virtuellen Berater<br />

und Anleitungen auch ausnehmen, so zeitaufwändig<br />

gestaltet sich deren Bedienung – ziehen<br />

doch allein beim akribischen Erfassen<br />

der einzelnen Zutaten eines einfachen Nachtessens<br />

und der Lektüre der Ernährungs- und<br />

Sporttipps des Tages bis zu zehn Minuten ins<br />

Land. Zehn Minuten aber entsprechen dem<br />

Verbrauch von 100 Kalorien beim Joggen<br />

oder deren 120 bei der Ausübung von intensivem<br />

Step-Aerobic. Warum also in die Ferne<br />

des Internets schweifen, wenn doch das gute<br />

Sporttreiben so nahe liegt?!<br />

Umfangreiches Sport- und Trainingsangebot<br />

Sprichwörtlich nahe liegt der Fitnesspark<br />

Eichstätte in <strong>Zug</strong>. Die Eichstätte ist zentral<br />

gelegen – und sehr gut zu Fuss, mit dem<br />

Auto, dem Bus oder der neuen Stadtbahn<br />

erreichbar. Täglich passieren hier zahlreiche<br />

Menschen jeden Alters die Schleuse. Einmal<br />

dabei, bleiben die meisten der Trainierenden<br />

dem Fitnesspark treu. Wer sich einmal von<br />

den Vorzügen der verschiedenen Trainingsbereiche<br />

und der grossen Wellnessbereiche<br />

überzeugt hat, möchte sie in Zukunft nicht<br />

mehr missen.<br />

Das Center bietet von diversen Cardio-Geräten<br />

über Kraft-Maschinen bis hin zum freien<br />

Hantel-Training ein abwechslungsreiches<br />

Training an. Zusätzlich werden während der<br />

ganzen Woche von morgens früh bis abends<br />

spät die verschiedensten Kurse angeboten:<br />

Von Aerobic in allen Schattierungen über<br />

Indoor-Cycling bis hin zur Unterweisung in<br />

Yoga, Pilates und Selbstverteidigung. Können<br />

hier noch Wünsche offen bleiben?<br />

Powerplate-Boom<br />

Liegt der Fitnesspark mit seinem umfangreichen<br />

Angebot voll im Trend, so kann man<br />

bei den Powerplates geradezu von einem<br />

Hype sprechen. Auf den vibrierenden Plates<br />

wird jede Bewegung zum hoch effizienten<br />

Training – dementsprechende Erfolge gerade<br />

im weiblichen aber auch männlichen Problemzonenbereich<br />

lassen sich damit in kurzer Zeit<br />

erzielen. Ob im Einzel- oder Gruppentraining<br />

absolviert, ist so der Weg zum straffen Sommerkörper<br />

vorprogrammiert. ■<br />

KONTAKT<br />

Fitnesspark Eichstätte <strong>Zug</strong><br />

Baarerstrasse 53<br />

6300 <strong>Zug</strong><br />

Telefon 041 711 13 13<br />

Telefax 041 711 19 19<br />

fitnessparkzug@gmlu.ch<br />

www.fitnesspark.ch<br />

43Seite 43<br />

PUBLIREPORTAGE Fitnesspark Eichstätte


GESUNDHEIT Fit statt fett?!<br />

Bald ein Heer von<br />

Dreikäsebreits?<br />

Die Szenen sind dramatisch: Auf dem Bildschirm verwandelt sich im Zeitraffer ein süsses Kind mit<br />

Speckröllchen und Wurstfingerchen in einen dumpf glotzenden, aufgedunsenen Erwachsenen. Ge-<br />

rade im deutschsprachigen Raum haben TV-Formate wie„Liebling, wir bringen die Kinder um“ und<br />

„besser essen“ Hochkonjunktur. Die Eltern sitzen fassungslos vor dem Fernseher und müssen sich un-<br />

ter den Augen sämtlicher Fernsehzuschauer als die letzten Menschen fühlen. Denn augenscheinlich<br />

ist bei ihren Kindern die Erziehung zu gesunder Ernährung komplett aus dem Ruder gelaufen.<br />

Schauplatz Tierpark Goldau an einem ganz<br />

normalen Sonntagnachmittag. Schwer keuchend<br />

walzen ein paar Jungs den Weg zur<br />

Rutschbahn hoch und sind oben so geschafft,<br />

dass sie sich vor dem Herunterrutschen zuerst<br />

mal ausruhen müssen. Die zunehmende<br />

Tendenz der schwergewichtigen Kinder ist<br />

kein Hirngespinst. Wimmelt es bald in der<br />

Schweiz nur so von Dreikäsebreits?<br />

Dieser beunruhigenden Entwicklung wird<br />

nun von Seiten der Politik, der Wirtschaft und<br />

von staatsnahen Organisationen mit einem<br />

Bündel an Präventionsmassnahmen entgegengetreten.<br />

In aller Munde und sogar in die<br />

Tageschau des Schweizer Fernsehens hat es<br />

die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz<br />

mit Ihrer Plakatkampagne „die Schweiz wird<br />

immer dicker“ gebracht.<br />

Herr Burri, Sie sind Kampagnenleiter der<br />

Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz:<br />

Welche Erfolge werden von der laufenden<br />

Präventionskampagne erwartet? Die Plakate<br />

führten zu grosser medialer Aufmerksamkeit<br />

– wie ist die Resonanz der<br />

Betroffenen?<br />

44<br />

„Die Kampagne ist Teil eines umfassenden<br />

Massnahmenfächers und soll dazu<br />

beitragen, bis 2010 den Trend zu immer mehr<br />

übergewichtigen Kindern und Jugendlichen<br />

zu stoppen. Gemäss ersten Trends kommt die<br />

Kampagne bei 80 Prozent der Bevölkerung<br />

Seite 44<br />

Finanzplatz<br />

sehr gut an. Von einer kleinen Minderheit ist<br />

auch Kritik geübt worden – vorab von einzelnen<br />

übergewichtigen Menschen sowie aus<br />

Fachkreisen, die sich mit stark Übergewichtigen<br />

beschäftigen. Die Frage ist, wen man als<br />

„Betroffene“ bezeichnet. Wir wollen unsere<br />

Zielgruppe betroffen machen – und die besteht<br />

aus der Mehrheit der Menschen in der<br />

Schweiz, die noch nicht oder nur leicht übergewichtig<br />

ist.“<br />

Welchen Ansatz verfolgt Gesundheitsförderung<br />

Schweiz im Hinblick auf die zunehmende<br />

Fülle bei vielen Kindern und<br />

Jugendlichen? Prävention oder Intervention?<br />

„Wir intervenieren im gesundheitsfördernden<br />

Sinn. Das heisst, dass wir bei denjenigen<br />

Kindern und Jugendlichen ansetzen, die<br />

normal- oder nur leicht übergewichtig sind.<br />

Das gilt immerhin noch für vier von fünf Kindern<br />

und Jugendlichen. Bereits stark Übergewichtige<br />

brauchen individuelle Begleitung.<br />

Für sie gibt es geeignete Fachorganisationen,<br />

die sich spezifisch deren Problematik annehmen<br />

können.“<br />

NimmtdieGesundheitsförderungSchweiz<br />

die Grossverteiler in die Pflicht, keine Aktionen<br />

auf Grosspackungen von Süssigkeiten<br />

wie beispielsweise Schokoriegel zu<br />

gewähren?<br />

„Es ist wenig Erfolg versprechend, die<br />

Lebensmittelindustrie unter Druck zu setzen.<br />

Wenn zu viele Institutionen mit Forderungen<br />

an die Grossverteiler gelangen, kann dies sogar<br />

einen gegenteiligen Effekt auslösen. Des-<br />

« Es ist wenig Erfolg versprechend, die Lebensmittelindustrie un-<br />

ter Druck zu setzen. Dies kann soger einen gegenteiligen Effekt<br />

auslösen.»<br />

Peter Burri, Kampagnenleiter Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz<br />

halb setzen wir – ähnlich wie bei der Bewerbung<br />

energiedichter Nahrungsmittel rund um<br />

Kindersendungen, auf Kooperation und auf<br />

freiwillige Massnahmen.“<br />

Stichwort Ernährungsverhalten: Welche<br />

Rolle kommt Ihres Erachtens der Schule<br />

zu, welche der Erziehung?<br />

„In verschiedenen Kantonen haben Schulen<br />

Pausenkiosk-Aktionen lanciert, um den<br />

Schülern gesunde Alternativen zu energiedichten<br />

Znünis nahezubringen. Auch im<br />

Unterricht ergeben sich viele Möglichkeiten,<br />

um Aufklärungsarbeit zu machen und das<br />

Ernährungsverhalten der Schüler positiv zu<br />

beeinflussen. Insofern ist die Rolle der Schu-<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


le als wesentlich einzustufen. Die Wurzel des<br />

Problems und gleichzeitig die Lösungen sind<br />

aber vorwiegend in den heimischen vier Wänden<br />

zu suchen. Es liegt in der Verantwortung<br />

der Eltern, sich um eine gesunde Ernährung<br />

ihrer Kinder und um ein mindestens genügendes<br />

Bewegungverhalten zu bemühen.“<br />

Die Schuldigen wurden schnell identifiziert<br />

– es sind dies Computer, Fernseher<br />

und Play Station, welche zu Bewegungsarmut<br />

führten. Welche Rolle kommt denn<br />

aber beim kindlichen/jugendlichen Übergewicht<br />

dem psychologischen Moment<br />

wie beispielsweise einer grassierenden<br />

Langeweile oder Sinnentleerung zu?<br />

„So einfach kann das Problem nicht eingegrenzt<br />

werden. Natürlich leisten die erwähnten<br />

Medien einen wesentlichen Beitrag<br />

zu ungenügender körperlicher Aktivität. Und<br />

natürlich schüren Langeweile und Sinnentleerung<br />

den Trend zu immer mehr Übergewichtigen.<br />

Tatsache ist aber, dass verschiedenste<br />

Faktoren eine Rolle spielen und meistens<br />

auch zusammenhängen. So können Langeweile<br />

und Sinnentleerung Folge davon sein,<br />

dass Eltern mit ihren Kindern kaum je etwas<br />

unternommen haben oder dass Kinder nicht<br />

zur Ausübung eines sinnvollen Hobbys animiert<br />

wurden. Ein bereits übergewichtiges<br />

Kind wird eventuell von seinen Klassenkameraden<br />

im Turnunterricht gehänselt, vermeidet<br />

körperliche Aktivität immer mehr,<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

wird immer unbeweglicher und isolierter und<br />

verbringt deshalb mehr Zeit vor dem Computer.<br />

Um das Problem anzugehen, muss der<br />

Zusammenhang zwischen sozialen Aspekten,<br />

psychischen Komponenten, der Ernährung<br />

und dem Bewegungsverhalten beleuchtet<br />

werden.“<br />

Existieren Studien, welche Korrelationen<br />

des kindlichen Übergewichts mit Berufstätigkeit<br />

beider Elternteile ergeben?<br />

„Uns liegen keine Angaben aus Studien<br />

solchen Inhalts vor. Sicher kann aber festgehalten<br />

werden, dass eine gute und kindgerechte<br />

Betreuung von Heranwachsenden<br />

eminent wichtig ist. Sind beide Elternteile<br />

berufstätig, muss für eine adäquate Betreu-<br />

ung und Beschäftigung der Kinder während<br />

der elterlichen Abwesenheit gesorgt werden.<br />

Ein grosses Problem stellt die Überforderung<br />

vieler berufstätiger Eltern durch Mehrfachbelastung<br />

dar. Diese führt schnell einmal dazu,<br />

dass man das Kind vor den Fernseher setzt<br />

oder buchstäblich mit Süssigkeiten abspeist,<br />

um für eine gewisse Zeit seine Ruhe zu haben.“<br />

GESUNDHEIT Fit statt fett?!<br />

Das Stoppen der epidemischen Ausbreitung<br />

von kindlichen Speckröllchen ist<br />

auch dem Kanton <strong>Zug</strong> ein Anliegen – wie<br />

Matthias Meyer, Leiter des Gesundheitsamts,<br />

mit Nachdruck bestätigt. Die Eltern werden<br />

in die Pflicht genommen, sind es doch sie,<br />

welche in ihrem Verhalten von den Kindern<br />

imitiert werden. Es ist eine alte Weisheit, dass<br />

Kinder ihren Eltern nacheifern. Das Umsetzen<br />

der präventiven Massnahmen gelingt nur<br />

dann, wenn diese auch von den Eltern vorgelebt<br />

werden. Der Kanton setzt hier auf eine<br />

enge Zusammenarbeit mit der Mütter- und<br />

Väterberatung – eine Anlaufstelle, welche<br />

von über 90% der Eltern frequentiert wird und<br />

an welcher diese bereits früh mit dem Thema<br />

in Verbindung kommen. Ein bald zum Ein-<br />

« Das Umsetzen der präventiven Massnahmen gelingt nur, wenn<br />

diese auch von den Eltern vorgelebt werden.»<br />

Matthis Meyer, Leiter des Gesundheitsamts des Kantons <strong>Zug</strong><br />

satz kommendes Projekt sieht – in Kooperation<br />

mit Elternorganisationen – die Förderung<br />

von Bewegung auf den Pausenplätzen und<br />

eine Aufklärungskampagne über bekömmliche<br />

und gesunde Znüni und Zvieri vor. Bei<br />

ausbleibendem Erfolg kann man sich auch gewisse<br />

Nahrungsmittelverbote von Seiten der<br />

Schule vorstellen.<br />

45Seite 45


GESUNDHEIT Fit statt fett?!<br />

Interview mit Landammann Joachim Eder<br />

1. Das Übergewicht wird auch in der Schweiz zu<br />

einem zunehmenden Problem: Ist die Politik auch<br />

gefordert?<br />

Joachim Eder: Die Zunahme des Übergewichts ist tatsächlich<br />

sehr beunruhigend. Man kann richtiggehend von<br />

einer Epidemie sprechen. Deshalb ist klar, dass wir nur<br />

mit einer kombinierten Strategie zum Ziel kommen, das<br />

heisst, einem gesunden Lebensstil auf individueller Ebene<br />

und einem kulturellen Wandel auf der gesellschaftlichen<br />

Ebene – und in diesem Bereich ist auch die Politik gefordert.<br />

2. Welche Massnahmen fi nden Sie sinnvoll?<br />

Joachim Eder: Veränderungen im individuellen Verhalten,<br />

vor allem mehr Bewegung und gesündere Ernährung,<br />

scheinen mir sehr wichtig. Wenn wir das eigene Bewegungs-<br />

und Ernährungsverhalten hinterfragen (Früchte<br />

und Gemüse statt Chips und Fertigprodukte; Wasser<br />

statt Süssgetränke), wenn wir trotz Hektik und Stress regelmässig<br />

Mahlzeiten einnehmen, wenn wir uns täglich<br />

bewegen (Treppe statt Lift; Velo statt Auto; Sport statt<br />

TV), stärken wir unsere Gesundheit und sind unseren<br />

Kindern erst noch ein gutes Vorbild. Daneben braucht es<br />

einen umfassenden Plan, wie ihn Gesundheitsförderung<br />

Schweiz nun vorgelegt hat. Die Vorbeugung bei Kindern<br />

und Jugendlichen hat nämlich oberste Priorität. Denn<br />

wenn das Übergewicht einmal da ist, braucht es viel, um<br />

etwas zu verändern.<br />

3. Wo liegt die Grenze der Eigenverantwortung? Die<br />

Gesellschaft muss schliesslich auf die Gesundheitskosten,<br />

von Übergewicht verursacht, aufkommen?<br />

Ist Gesundheit schliesslich nur Privatsache?<br />

Joachim Eder: Wir kommen um die Eigenverantwortung<br />

nicht herum, denn bislang wurde mit staatlichen<br />

Interventionen allein nirgends ein Durchbruch bei der<br />

Bekämpfung des Übergewichts erzielt. So kann und soll<br />

der Staat zwar für ein gesundes Umfeld sorgen, sei es mit<br />

Seite 46<br />

Quelle: xxxxx<br />

Velowegen, Ernährungsberatung oder Sportangeboten.<br />

Aber ohne die Einsicht und Mitwirkung der Betroffenen<br />

erreichen wir gar nichts.<br />

4. Was halten Sie von der Idee, die Werbung für<br />

Süssspeisen im Umfeld der Kindersendungen einzuschränken?<br />

Joachim Eder: Im Rahmen eines gesamten Massnahmenprogramms<br />

kann ich mir so etwas durchaus vorstellen.<br />

Schliesslich handelt es sich bei den Kindern nicht<br />

um mündige Konsumenten. Sie schenken den Werbebotschaften<br />

häufig unkritisch Glauben und können die Konsequenzen<br />

nicht richtig abschätzen. Deshalb ist es legitim,<br />

wenn der Staat hier eine gewisse Schutzfunktion wahrnimmt.<br />

5. Wie stehen Sie gegenüber einer Besteuerung von<br />

Süssgetränken und Schoggi-Riegeln, wie sie für Zigaretten<br />

üblich ist?<br />

Joachim Eder: Wie man aus dem Tabakbereich weiss,<br />

kann man den Konsum mit Steuern sehr wohl beeinflussen.<br />

Das Problem ist ja gerade, dass die ungesunden Nahrungsmittel<br />

häufig viel billiger sind als die gesunden. Aber<br />

wir sind noch weit entfernt von der gesellschaftlichen<br />

Akzeptanz einer Zucker- oder Fettsteuer. Kooperationen<br />

mit der Wirtschaft, um das Angebot an fettreichen und<br />

süssen Produkten zu reduzieren, scheinen mir aber nötig<br />

und auch Erfolg versprechender.<br />

6. Wie wäre es mit einer vierten Turnstunde in der<br />

Volksschule?<br />

Joachim Eder: Eine solche Forderung ist unrealistisch,<br />

da wir an einigen Orten ja bekanntlich dafür kämpfen<br />

müssen, dass die dritte Turnstunde noch erhalten bleibt!<br />

Zudem müsste dann die Stunde eines anderen Faches,<br />

womöglich noch aus dem musisch-kreativen Bereich,<br />

geopfert werden. Die gewünschte zusätzliche Bewegung<br />

ist durchaus anders zu erreichen: Mehr kreativitäts- und<br />

bewegungsfördernde Pausenplätze und zu Fuss zur Schule<br />

gehen! Etwas muss uns aber klar und deutlich sein:<br />

Die Lösung des Übergewichtsproblems können wir nicht<br />

einfach an die Schule delegieren, wir sind zuerst einmal<br />

selbst gefordert. ■<br />

www.gesundheitsfoerderung.ch<br />

AUTOR<br />

Casha Frigo Schmidiger<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007


Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Die glänzende Idee seit 1987<br />

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Seite 47


PUBLIREPORTAGE Engel & Völkers<br />

Markanter Makler auf dem<br />

Schweizer Immobilienmarkt<br />

Ein Dorf ist leichter vertan als ein Haus gekauft, besagt ein deutsches Sprichwort. Dies war dem Mak-<br />

ler Dirk C. Engel Grund genug, vor nunmehr 30 Jahren die Gesellschaft Engel & Cie in Hamburg aus<br />

der Taufe zu heben, um amerikanische Immobilien an deutsche Interessenten zu vermitteln. Ein paar<br />

Jahre später stiess Christian Völkers als geschäftsführender Partner zum Unternehmen. Im Anschluss<br />

fi rmierte die Gesellschaft in Engel & Völkers AG um.<br />

Seit den 90er-Jahren erfolgt eine Ausbreitung von Engel<br />

& Völkers zuerst in ganz Deutschland, kontinuierlich erschliesst<br />

das Immobilienunternehmen in der Folge neue<br />

Märkte in ganz Europa, Südafrika und dem Mittleren<br />

Osten, um schliesslich immer mehr auch auf allen weiteren<br />

relevanten globalen Märkten Fuss zu fassen. Zuletzt<br />

kamen Lizenzen in den Vereinigten Staaten, Argentinien<br />

und Osteuropa hinzu. Die Partnerschaft erfolgt mit einem<br />

am Markt einmaligen Franchise- respektive Lizenzpartnersystem:<br />

Die Partner werden vom Mutterhaus in der<br />

Führung eines eigenen Maklerunternehmens in einem<br />

klar abgegrenzten Teilmarkt unterstützt. Der weltweite<br />

Umsatz von Engel & Völkers wird 2007 auf 300 Mio.<br />

CHF prognostiziert. Heute ist Engel & Völkers weltweit<br />

eines der führenden Immobilienunternehmen in der Vermittlung<br />

von hochwertigen Wohn- und Gewerbeimmobilien<br />

an Top-Lagen.<br />

10-Jahre-Jubiläum in der Schweiz<br />

Zürich, <strong>Zug</strong>, Luzern, Genf, Ascona, St. Moritz et al.: Gemeint<br />

sind hier nicht nur die Standorte von schicken Edelboutiquen<br />

und renommierten Firmen, sondern parallel<br />

auch die Sitze von Engel & Völkers Schweiz. Der High-<br />

End-Immobilienspezialist ist auch in der Schweiz überall<br />

da, wo sich seine potenziellen Kunden aufhalten. Engel &<br />

Völkers Schweiz entstand aus einem früheren, 1997 von<br />

Peter Frigo in <strong>Zug</strong> gegründeten Immobilienunternehmen,<br />

48<br />

welches zunächst den Fokus auf Gewerbeimmobilien<br />

in <strong>Zug</strong> und Zürich legte. Die Umfirmierung in Engel &<br />

Völkers Schweiz erfolgte im Jahre 1999. Heute existieren<br />

parallel zwei Firmen, die Engel & Völkers Wohnen<br />

mit Hauptaugenmerk auf die Vermarktung von Wohnobjekten<br />

und die Engel & Völkers Invest mit Fokus auf<br />

Seite 48<br />

Finanzplatz<br />

Gewerbe und Anlageimmobilien. An der Spitze stehen<br />

drei <strong>Zug</strong>er Unternehmer: Peter Frigo betreut als Masterlizenznehmer<br />

das Geschäft mit den privaten Wohnimmobilien<br />

und zeichnet verantwortlich für die schweizweite<br />

Betreuung der Lizenzpartner, Dr. Markus Schmidiger ist<br />

Verwaltungsratspräsident sowie externer Berater der Engel<br />

& Völkers Wohnen und Dr. Hans Ueli Keller leitet<br />

den Geschäftsbereich Invest. Der für 2007 prognostizierte<br />

und konsolidierte Umsatz beträgt in der Schweiz 10 Mio.<br />

CHF. Sind es im Bereich Wohnobjekte im Moment noch<br />

15 Lizenzgebiete respektive Immobilienbüros an erstklassigen<br />

Shoplagen, so erhöht sich deren Zahl nun sukzessive<br />

– der Ausbau auf 30 bis 40 Lizenzgebiete soll bis im Jahre<br />

2010 abgeschlossen sein. Die Firmen mit den beiden<br />

Masterlizenzen Gewerbe und Wohnen Schweiz befinden<br />

sich zu 100% im Besitz des Managements, das auch an<br />

sechs der oben genannten Standorten starke Anteile hält.<br />

Das Engel & Völkers Lizenzpartner-System – kurz<br />

erklärt<br />

Engel & Völkers unterstützt die zukünftigen Lizenzpartner<br />

beim Aufbau und der Führung eines erfolgreichen<br />

Immobilienunternehmens in einem klar definierten Teilmarkt.<br />

Ziel ist es, die Marke sukzessive weiter zu etablieren.<br />

Als Dachorganisation und gleichsam oberstes Gremium<br />

fungiert die Masterlizenz, welche die Lizenzpartner<br />

in allen praktischen und theoretischen Maklerfragen berät<br />

und ausbildet. Speziell Wert gelegt wird hierbei auf die<br />

Marktführerschaft beim Verkauf von hochwertigen Immobilien,<br />

die konsequente Hochhaltung der Marke unter<br />

Anwendung der Corporate Identity und die überall analoge<br />

Ausstattung der Shops – angefangen von der Gestaltung<br />

der Schaufenster bis hin zum einheitlichen Hundenapf.<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Engel & Völkers Schweiz – Assets auf einen Blick<br />

- Betreuung durch Immobilienprofis mit profundem Knowhow<br />

im Real Estate Business und Finanzsektor<br />

- Professioneller und diskreter Auftritt<br />

- Kauf und Verkauf, sowie Vermietung und Anmietung von<br />

Einfamilienhäusern und Wohnungen<br />

- Full Service in der Immobilienvermittlung<br />

- Marktgerechte Bewertung unter Berücksichtigung aller<br />

relevanter Faktoren<br />

- Individuelle Marketingkonzepte, Analysen und Auswertungen<br />

für jede Immobilie<br />

- <strong>Zug</strong>ang zu internationalem und solventem Kundenkreis<br />

- Internationales Netzwerk mit gegenseitigen Zuführungen<br />

- Über 200 Büros in 28 Ländern<br />

- Klar abgegrenzte Teilmärkte und Lizenzgebiete<br />

- Hauseigene Immobilienakademie<br />

El Gouna:<br />

Engel & Völkers bringt Top-Feriendestination in die<br />

Schweiz<br />

Spätestens seit sich die Pläne konkretisieren, welche Andermatt<br />

in ein Top-Ferienresort verwandeln sollen, ist Samih<br />

Sawiris in der Schweiz ein Begriff. Der CEO des ägyptischen<br />

Konzerns Orascom Hotels & Development hat schon einige<br />

ähnliche Projekte verwirklicht. 1989 begann Samih Sawiris<br />

mit der Entwicklung des Ferienresorts El Gouna am Roten<br />

Meer. Die nach klaren architektonischen und ökologischen<br />

Standards konzipierte Anlage umfasst 14 Fünf-, Vier- und<br />

Dreisternehotels. El Gouna ist aber nicht nur ein aussergewöhnlicher<br />

Urlaubsort: Heute haben gegen 3000 Personen<br />

ihren Wohnsitz in El Gouna, darunter rund 300 europäische<br />

Familien. Für die vorbildhafte Einhaltung ökologischer<br />

Grundsätze wurde es unter anderem mit vier „Green Globe<br />

21“-Zertifikaten ausgezeichnet.<br />

Aus diesen Gründen erachtet es Engel & Völkers Schweiz als<br />

besondere Ehre, mit der Vermarktung des El Gouna-Resorts<br />

hierzulande betraut zu sein.<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Peter Frigo ist Masterlizenznehmer der<br />

Engel & Völkers Wohnen Schweiz AG.<br />

KONTAKT<br />

Engel & Völkers Wohnen Schweiz AG<br />

Peter Frigo<br />

Neugasse 15<br />

6301 <strong>Zug</strong><br />

Telefon 041 728 77 11<br />

Telefax 041 728 77 10<br />

www.engelvoelkers.com/zug<br />

schweiz@engelvoelkers.com<br />

Engel &Völkers Shop<br />

49Seite 49<br />

PUBLIREPORTAGE Engel & Völkers


PERSÖNLICH Myriam Arnelas<br />

„Schliesse deine Augen,<br />

dann kannst du weiter<br />

sehen…!“<br />

Es sind die Augen, die einen nicht mehr loslassen –<br />

Aphorismen werden wahr, die Augen als Fenster zur<br />

Seele. Es sind dieselben Augen, wie auf ihren Bildern<br />

und die, welche einen im Gespräch immer wieder fragend<br />

mustern. Die junge bildende <strong>Zug</strong>er Künstlerin ist<br />

sich häufig selbst Modell, wie sie erzählt. Verletzlich,<br />

fragil und doch voller Stärke – das sind die Menschen<br />

auf ihren Bildern. Überhaupt Menschen, vor allem in<br />

unbeobachteten Momenten, sind die Lieblingssujets<br />

der <strong>Zug</strong>erin. Sie liebt es, in Städten umherzustreifen,<br />

immer auf der Suche nach dem perfekten Motiv. Die<br />

Künstlerin beobachtet ihre Mitmenschen in ihrem<br />

alltäglichen Umfeld und ist bestrebt, deren flüchtige<br />

Momente einzufangen.<br />

Zurück aus Kairo<br />

„Gerade zurück aus Kairo“ lautet der Titel der<br />

aktuellen Fotoausstellung auf ihrer Website. Zu sehen<br />

sind vor allem Menschen: Lachende Kinder, verschämt<br />

wegschauende und verhutzelte Grossmütter,<br />

verschleierte Frauen oder Ziegenhirten in der Steppe.<br />

Die Aufnahmen handeln von Menschen im Alltag und<br />

sind voll Intimität und Nähe. Möglich wurde dieser<br />

halbjährige Aufenthalt in Ägypten, im Atelierhaus<br />

der Konferenz der Schweizer Städte für Kulturfragen,<br />

durch ein Stipendium der Kulturkommission der Stadt<br />

<strong>Zug</strong> – als Auszeichnung für ihr bisheriges Schaffen.<br />

Myriam Arnelas Werk überzeugte die Kulturkommission<br />

durch seine Vielseitigkeit und den souveränen<br />

50<br />

Umgang der Künstlerin mit verschiedenen Materialien.<br />

Gleichzeitig mit Myriam Arnelas waren Kulturschaffende<br />

aus Genf und Burgdorf im Atelierhaus<br />

– sie war übrigens erst die dritte <strong>Zug</strong>erin, welche zu<br />

solchen Ehren gelangte. Mit Stipendien wie diesem<br />

sollen jungen Künstlern frei von alltäglichen Zwän-<br />

Seite 50<br />

Finanzplatz<br />

gen neue Impulse ermöglicht werden. Myriam Arnelas’<br />

Ansatz war, dass „je leerer und freier sie diese<br />

Zeit angeht, desto mehr auch entstehen kann“.<br />

Fotografie als Transportmedium in die Malerei<br />

Fotografie und Malerei – das sind die beiden Ausdrucksweisen<br />

von Myriam Arnelas. Wobei ersteres<br />

häufig als Mittel zum Zweck für letzteres dient – gerade<br />

auch die in Kairo entstandenen Fotoporträts dienen<br />

ihr als Vorlage für neue Bilder. Meist ist sich die<br />

Künstlerin hierbei aber selbst genug: Sie fotografiert<br />

sich mit dem Selbstauslöser und lässt daraus wunderbare<br />

ätherische Figuren entstehen. Figuren, welche<br />

sich dem Betrachter sowohl offenbaren aber auch<br />

gleich wieder entziehen. Denn zum Schutz gegen die<br />

Verletzlichkeit sind die Figuren häufig mit Ornamenten<br />

oder Pflanzen umrankt und geben sich so keine<br />

Blösse.<br />

Es sind die Augen, die das Wesen eines Menschen<br />

offenbaren, davon ist die agile Künstlerin überzeugt.<br />

Es ist das vorläufige Ende einer langen Entwicklung in<br />

ihrem Schaffen, an dessen Anfang das rein abstrakte<br />

Malen stand. Während des Studiums in Granada fand<br />

Myriam Arnelas sukzessive zum figurativen Malen<br />

und stellte den Menschen ins Zentrum ihres Wirkens.<br />

Interessant ist, dass sie anfänglich die Augen gerade<br />

vollkommen ausser Acht gelassen hat – die Bildnisse<br />

aller Personen endeten oberhalb der Nase. Fokus ihrer<br />

Betrachtungsweise war der körperliche Ausdruck einer<br />

Person – seine Haltung und Gestik, welche häufig<br />

unterzugehen drohen – wenn die alles beherrschenden<br />

Augen auch mit abgebildet sind. Erst mit der Zeit<br />

fühlte sich die Künstlerin so weit gefestigt, als dass<br />

sie sich auch an das Kernstück ihrer Modelle – also<br />

häufig sich selbst – heranzuwagen traute.<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Kunst versus Business<br />

Myriam Arnelas ist Künstlerin und auch Businessfrau<br />

– ein Spagat, wie sie es bezeichnet. Sie ist<br />

den harten Weg gegangen, denn das Kunst-Studium<br />

in Granada hat sie zwar zurück zu ihren spanischen<br />

Wurzeln gebracht; es ist jedoch in der Schweiz nicht<br />

anerkannt. Ausserdem fehlten ihr nach ihrer Rückkehr<br />

sämtliche Beziehungen innerhalb der Kunstszene.<br />

Dank unermüdlichem Einsatz konnte sie diverse Ausstellungen<br />

inszenieren und vereinzelt als Zeichnungslehrerin<br />

auftreten.<br />

Myriam Arnelas ist überzeugt, dass es viel Mut<br />

braucht, sich als Malerin und Fotografin treu zu bleiben<br />

und auf die innere Stimme zu hören, respektive<br />

die wohlmeinenden Kommentare auszublenden. Was<br />

musste sie sich anhören, das figurative Malen sei vorbei<br />

und das Zeitalter von rein abstrakten Darstellungen<br />

angebrochen. Ein Trugschluss, wie der Erfolg ihrer<br />

Arbeiten nachweisen lässt. Sie blieb und bleibt den<br />

Figuren treu und hat schon manches Auftragsporträt<br />

entstehen lassen – in ihrem technisch perfekten und<br />

filigran ausgearbeiteten Stil. Und auch hier wieder<br />

erfasst sie nicht nur die zu porträtierende Person, sondern<br />

lässt viel von sich selbst, von ihren Gefühlen zu<br />

diesem Menschen einfliessen. Schliesse deine Augen<br />

– dann siehst du noch weiter. ■<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Hubert Schuler<br />

Präsident der<br />

SP Kanton <strong>Zug</strong><br />

AUTOR<br />

Casha Frigo Schmidiger<br />

PERSÖNLICH Myriam Arnelas<br />

Myriam Arnelas<br />

1976 Geboren in Unterägeri als schweizerischspanische<br />

Doppelbürgerin<br />

1995 – 2000 Studium an der Fakultät für Bildende Kunst,<br />

Universität Granada, Spanien<br />

2000 – 2001 Absolvieren einzelner Module des Nachdiplomstudiums<br />

„Kunst und Beruf“, Institut<br />

für Kunstgeschichte, Uni Bern<br />

seit 1997 Ausstellungen in Spanien und in der<br />

Schweiz, Auszeichnungen in Malerei und<br />

Fotografie<br />

2002 – 2005 Diverse Einzel- und Kollektivausstellungen<br />

in der Galerie „Billing Bild“ in Baar<br />

<strong>2006</strong>/07 Stipendium 6-monatiger Atelieraufenthalt<br />

in Kairo, Konferenz der Schweizer Städte<br />

für Kulturfragen<br />

www.arnelas.ch<br />

«Ob Kultur, Sport, Wirtschaft oder Politik, unter<br />

www.zio.ch erhalte ich aktuell alle Informationen<br />

über den Kanton <strong>Zug</strong>.»<br />

www<br />

Quelle: Myriam Arnelas<br />

Myriam Arnelas<br />

51Seite 51


Seite 52<br />

www.zuger-gewerbeinfo.ch<br />

Die Top-Adressen des <strong>Zug</strong>er Gewerbes<br />

auf einen Klick!<br />

• Gewerbe und Industrie<br />

• Dienstleistungen<br />

• Bau und Hobby<br />

• Autos und Zubehör<br />

• Schulen und Weiterbildung<br />

Suchen und Finden: www.zuger-gewerbeinfo.ch<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007


Business & Ethik – ein Dilemma?<br />

Ethisch scheinen ist nicht schwer, ethisch sein<br />

dagegen sehr. Zum Modebegriff verkommen<br />

wohnt der Ethik eine ganz eigene Bedeutung<br />

und Wirkung inne. Das Wort ist griechischen<br />

Ursprungs und bedeutet Wohnort; der Ort, an<br />

welchem gewisse Gewohnheiten oder aber<br />

Richtlinien gelten. Welches nun aber die<br />

richtigen, ethischen Richtlinien sind, darüber<br />

entscheidet das öffentliche Moralempfinden.<br />

In die Businesswelt transportiert, bedeutet<br />

dies, dass sich ein Unternehmen – das trifft<br />

insbesondere auf die börsenkotierten Firmen<br />

zu – bei allen Entscheidungen bewusst sein<br />

muss, dass es nicht losgelöst von seinem Umfeld<br />

agieren kann, sondern die Konsequenzen<br />

aus seinem Handeln tragen muss.<br />

Business und Ethik wirklich und wahrhaftig<br />

in Einklang zu bringen, daran sind schon<br />

viele Unternehmen gescheitert: Was auf dem<br />

Papier gut klingt, wird nicht in die Tat umgesetzt.<br />

Viele sehen darin auch ein Dilemma, einen<br />

Lose-Lose-Konflikt: Handle ich ethisch,<br />

verliere ich auf der Gewinnseite; handle ich<br />

gewinnorientiert, bin ich nicht ethisch und<br />

verliere an Reputation. Dieses vermeintliche<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Dilemma verschwindet jedoch, wenn sich in<br />

einem Unternehmen die Erkenntnis durchsetzt:<br />

„Ethik ist ja gerade Profit – nämlich<br />

Profit auf lange Sicht!“<br />

BPW – auf den Punkt gebracht<br />

BPW ist schweiz- und weltweit der bedeutendste<br />

Verband berufstätiger Frauen in<br />

verantwortungsvollen Positionen. Die 1930 in<br />

Genf als International Federation of Business<br />

and Professional Women gegründete Organisation<br />

vereinigt heute überparteilich und überkonfessionell<br />

100 000 Mitglieder aus mehr als<br />

100 Ländern. In der Schweiz sind es 2500 in<br />

38 Clubs organisierte Unternehmerinnen. Das<br />

„B“ steht für Business, des „P“ für Professional<br />

– beide stehen im Vordergrund der Vereinigung,<br />

nehmen die Anforderungen aus dem<br />

globalen Wirtschaftsumfeld doch ständig zu.<br />

Schweizweit und auch regional setzt sich BPW<br />

stark für Mentoring und und Netzwerkpflege<br />

an nationalen und internationalen Anlässen<br />

ein und geht Partnerschaften mit bedeutenden<br />

Wirtschaftsverbänden ein – wie beispielsweise<br />

lokal mit der <strong>Zug</strong>er Wirtschaftskammer.<br />

Dr. Monique Siegel<br />

Dr. phil. Monique Siegel hat sich als Innovationsberaterin,<br />

Bestseller-Autorin, Dozentin<br />

und Referentin international etabliert<br />

– und sich ganz dem Denken, Schreiben und<br />

Reden verschrieben. An zahlreichen Veranstaltungen<br />

und in den Medien äussert sich die<br />

Kommunikationsfachfrau und Zukunftsforscherin<br />

zu Themen aus Politik, Wirtschaft,<br />

Bildung und Kultur. www.siegel.ch<br />

Marion Russek-Darphin<br />

Marion Russek-Darphin ist seit 1996 Mitglied<br />

bei BPW Club <strong>Zug</strong>. Während langen<br />

Jahren war sie als Vorstandsmitglied massgebend<br />

an der Programmgestaltung beteiligt und<br />

übernahm vor drei Jahren das Präsidium. Als<br />

Inhaberin von mrd Personnel Search (www.<br />

mrd.ch) arbeitet sie seit 1994 als Headhunter<br />

und Searcher im Kader- und Spezialistenbereichfürinternationale<br />

Unternehmenweltweit.<br />

Und: Sie ist Gründungsmitglied und Vizepräsidentin<br />

des Verbandes der Personaldienstleister<br />

des Kantons <strong>Zug</strong>, HR Services <strong>Zug</strong><br />

(www.hrsz.ch).<br />

Seite 53<br />

PUBLIREPORTAGE BPW <strong>Zug</strong>


HINTERGRUND Homecare im Kanton <strong>Zug</strong><br />

Familien – Hilfe!<br />

Die heutige Familie kommt einfach nicht<br />

zur Ruhe. Von links bis rechts haben sich<br />

alle Parteien, gerade in einem Wahljahr wie<br />

dem Laufenden, der Keimzelle menschlichen<br />

Beisammenseins verschrieben – selbstverständlich<br />

mit unterschiedlichem Fokus. Neue<br />

Patentlösungen zur Verbesserung der Work-<br />

Family-Balance werden in aller Eile aus der<br />

Taufe gehoben, alte Ideen wieder aufgewärmt<br />

und überprüft. Steter Gast auf dem Parkett der<br />

geforderten Musts sind die vermehrten Kinderbetreuungsplätze<br />

und Unternehmenskrippen.<br />

So werden eilends Rechnungen erstellt,<br />

wie sich gratis Krippenplätze dank höherer<br />

Steuereinnahmen der vermehrt Berufstätigen<br />

selbst subventionierten. Oder Prognosen gewagt,<br />

wann der letzte Schweizer geboren sein<br />

und die auf Umlagerung basierenden Sozialversicherungen<br />

konkurs sein werden, da vermehrt<br />

auf die Kinder- und Familienlosigkeit<br />

gesetzt wird. Wie also ist die Familie zu retten?<br />

Denn mühsam ist der Prozess, bis er in<br />

Bewegung gerät.<br />

In dem Zusammenhang drängt sich fast eine<br />

Quizfrage auf: Wer nimmt sich denn den Problemen<br />

an, die innerhalb einer Familie entstehen<br />

können? Wer investiert denn rund 2000<br />

Stunden pro Monat in die familieninterne Betreuung<br />

von Familien, älteren Menschen und<br />

bedürftigen Alleinstehenden? Und dies im<br />

Stundenansatz zu sozial verträglich abgestuf-<br />

Seite 54<br />

ten Tarifen? Die Antwort lautet: Es ist dies die<br />

Institution „Familienhilfe Kanton <strong>Zug</strong>“.<br />

Von der Wiege bis zur AHV<br />

Die Familienhilfe des Kantons <strong>Zug</strong> ist ein<br />

privater Verein und arbeitet auf gemeinnütziger<br />

Basis für Familien und Einzelpersonen<br />

bis zum AHV-Alter. Die Organisation versteht<br />

sich als Ergänzungsdienstleisterin zu<br />

den lokalen Spitex-Vereinen im nicht-medizinischen<br />

Bereich – so stehen denn auch vor<br />

allem Hilfeleistungen im Haushalt und der<br />

Grundpflege im Zentrum der Familienhilfe-<br />

Aktivitäten. Im Dreieck Permed, Spitex und<br />

Familienhilfe Kanton <strong>Zug</strong>: Einsatz-Stunden 2005/<strong>2006</strong> Quelle: Familienhilfe Kanton <strong>Zug</strong><br />

2800<br />

2600<br />

2400<br />

2200<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

145<br />

167<br />

633<br />

701<br />

540<br />

1011<br />

869<br />

1957<br />

1783<br />

1790<br />

2165<br />

2315<br />

Familienhilfe ist es dem Leiter von letzterer,<br />

Christian Seeberger, ein Anliegen, als Institution<br />

wahrgenommen zu werden, welche<br />

vor allem in „Notsituationen“ geholt werden<br />

kann. Zum Selbstverständnis gehört es, Mitmenschen<br />

in ihren Nöten beizustehen und<br />

Familien und Einzelpersonen in schwierigen<br />

Lebenslagen Unterstützung anzubieten. So<br />

stehen denn auch Solidarität, Subsidiarität<br />

und Gemeinwohl an oberster Stelle. Die Familienhilfe<br />

bietet Hilfe und Entlastung bei<br />

Erkrankung oder Unfall eines oder beider Elternteile,<br />

pflegt aber auch Kinder und ältere<br />

Personen.<br />

Jan Feb Mär Apr <strong>Mai</strong> Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr <strong>Mai</strong> Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

2475<br />

2244<br />

2303<br />

2059<br />

2433<br />

2473<br />

2146<br />

1977<br />

2078<br />

2152<br />

2555<br />

2097<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007


Seit 53 Jahren im Einsatz<br />

Selbst bald rüstige Rentnerin ist die Familienhilfe<br />

seit nunmehr 53 Jahren eine ehrwürdige<br />

Institution im Kanton <strong>Zug</strong> – eine Institution<br />

mit wechselvoller Geschichte. Im Jahre 1954<br />

gründete der Katholische Arbeiterverein der<br />

Stadt <strong>Zug</strong> unter seinem Präsidenten Adolf<br />

Arnold den „Verein Familienhilfe <strong>Zug</strong>“, ein<br />

halbes Jahr später nimmt die erste vollamtliche<br />

Familienhelferin ihre Arbeit auf. Der<br />

zwölfstündige Arbeitseinsatz darf nicht überschritten<br />

werden. Zehn Jahre später sind bereits<br />

3 Frauen im Einsatz, 1973 erfolgt die<br />

Fusion zur Familienhilfe <strong>Zug</strong>-Walchwil,<br />

deren Ziel es ist, die Helferinnen gleichmässig<br />

auszulasten. Im Jahre 1994 schliesst der<br />

Spitex-Verein der Stadt <strong>Zug</strong> mit der Familienhilfe<br />

<strong>Zug</strong>-Walchwil einen Leistungsvertrag<br />

ab, welcher jedoch 8 Jahre später von der<br />

Stadt <strong>Zug</strong> gekündigt wird. Dies veranlasst den<br />

Vorstand, ein Konzept zur Gründung der „Familienhilfe<br />

Kanton <strong>Zug</strong>“ zu erstellen, welches<br />

Ende 2004 von der Generalversammlung gutgeheissen<br />

wird. Das Konzept sieht vor, dass<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

die Familienhilfe ergänzende Leistungen zu<br />

den Spitex-Vereinen erbringt.<br />

Steigender Bedarf an Hilfestellung<br />

Christian Seeberger erkennt eine klare Bedarfszunahme<br />

hinsichtlich der Einsatzstunden<br />

seiner Mitarbeiterinnen. Er führt dies auf<br />

die zunehmende Mobilität der Menschen, die<br />

Hektik und Rastlosigkeit zurück. Burn-out-<br />

Fälle häufen sich und die Anzahl der Fälle<br />

von Depressionen seien auf dem Vormarsch.<br />

Gerade auch in Haushalten mit Alleinerziehenden<br />

seien sie häufig im Einsatz – um die<br />

Familien vor dem kompletten Zerfall durch<br />

Überforderung der Betreuungsperson zu retten.<br />

Wobei er klar zu erkennen gibt, dass in<br />

jedem Fall eine stringente Bedarfsabklärung<br />

vorgenommen wird, um Missbräuche zu verhindern.<br />

Die Mittel fl iessen – spärlicher<br />

Wie der Leistungsausweis 2005 zeigt, entspricht<br />

das Angebot einem grossen Bedürfnis.<br />

Pro Jahr werden stetig mehr Stunden aufge-<br />

HINTERGRUND Homecare im Kanton <strong>Zug</strong><br />

wendet (siehe Grafik). Weniger rosig hingegen<br />

sieht es auf der fi nanziellen Seite aus. Das<br />

sozialverträglich abgestufte System stösst an<br />

seine Grenzen. Einem Durchschnittsertrag<br />

von CHF 18.60 pro Einsatzstunde stehen<br />

Bruttoaufwendungen von CHF 36.– entgegen<br />

– beide letzten Jahresrechnungen schlossen<br />

mit einem Verlust ab. Dieser wurde bis anhin<br />

durch namhafte Gönnerbeiträge von Seiten<br />

verschiedener Institutionen und auch weniger<br />

Unternehmen abgefedert. Aber die Zukunft<br />

sieht weniger rosig aus, wenn nicht neue<br />

Quellen erschlossen werden können.<br />

Ziel der Familienhilfe Kanton <strong>Zug</strong> ist und<br />

bleibt es, ein allzeit bereites, wirkungsvolles<br />

und für breite Bevölkerungskreise erschwingliches<br />

Hilfsangebot bereitzustellen und sich<br />

andererseits auf eine solide fi nanzielle Basis<br />

stellen zu können.<br />

■<br />

AUTOR<br />

Casha Frigo Schmidiger<br />

Anzeige<br />

Seite 55


PUBLIREPORTAGE AndreasKlinik Cham<br />

Wo der Patient noch Gast ist<br />

Das Foyer ist lichtdurchflutet und freundlich,<br />

gemütliche Sitzgruppen laden zum Verweilen<br />

ein. Die Cafeteria ist gut besetzt, das Sterne-<br />

Menü mundet hervorragend; munteres Geplauder<br />

durchdringt den Raum. Nach dem Essen<br />

werden zum Kaffee selbst gemachte Petits<br />

Fours gereicht. In der Ecke befindet sich ein<br />

gut sortierter Kiosk mit nationalen und internationalen<br />

Presseerzeugnissen. Es gibt einen<br />

hauseigenen Coiffeur, ein Catering-Angebot<br />

und sogar eine für die Guest Relations verantwortliche<br />

Dame, welche einem den Aufenthalt<br />

so angenehm wie möglich gestalten möchte<br />

und buchstäblich alle Wünsche von den Lippen<br />

abliest: vom Erledigen der Eintrittsformalitäten<br />

bis hin zum Besorgen von Briefpapier<br />

oder Pralinés. Und erst die Zimmer: Sie sind<br />

nach allen Regeln der Kunst ausgestattet und<br />

verfügen meist sogar über ein Wireless LAN.<br />

Selbstverständlichkeiten in einem Hotel,<br />

sollte man meinen. Wie die vorgängig erwähnten<br />

„Eintrittsformalitäten“ aber vermuten<br />

lassen, ist das Setting hier etwas anders:<br />

Wir befinden uns in der AndreasKlinik in<br />

Cham. Die Klinik versteht sich als ein Ort,<br />

an welchem der Patient nicht nur auf seine<br />

Krankheiten reduziert und als Fall angesehen<br />

wird, sondern wo er noch Gast sein darf. Und<br />

dessen Aufenthalt so angenehm wie möglich<br />

gestalten sein soll. Das „H“ wird eben nicht<br />

nur als „Hospital“, sondern auch als „Hotel“<br />

verstanden.<br />

Küche<br />

Angefangen bei der Küche, in welcher<br />

der Sternekoch Armin Hofer und seine Crew<br />

täglich mehrere Menüs mit marktfrischen Zutaten<br />

herstellen: Schon bereits der Anblick<br />

des Essens lässt vergessen, dass man eigentlich<br />

krank ist und trägt auf diese Weise von<br />

56<br />

selbst zur Gesundung bei. Täglich stehen 5<br />

Tagesmenüs und diverse À-la-carte-Speisen<br />

zur Auswahl. Eine schonende Zubereitung<br />

der Speisen und das Abdecken aller Bedürfnisse<br />

– von der stillenden Mama bis zu den<br />

Senioren im angrenzenden Pflegezentrum<br />

Seite 56<br />

Finanzplatz<br />

kommen alle auf ihre Kosten. Von der Küche<br />

in den Keller ist der Weg auch nicht allzu lang<br />

– zum Glück, wenn man einen Blick auf die<br />

hauseigene Weinkarte wirft. Verpflegen sich<br />

doch in der AndreasKlinik nicht nur die internen,<br />

stationären, sondern auch viele externe<br />

Gäste aus den umliegenden Unternehmen beispielsweise.<br />

Komfort<br />

Das Hotellerie-Angebot umfasst je nach<br />

Versicherungsklasse den Aufenthalt in einem<br />

Ein- oder Zweibettzimmer – einige davon mit<br />

Parkettboden, langen Besuchszeiten, Minibar<br />

und frischen Früchten im Zimmer und<br />

diversen weiteren Annehmlichkeiten. Auf<br />

jedem Stock steht ausserdem eine schöne<br />

Lounge zur Verfügung, in welche man sich als<br />

Patient mit seinen Gästen zurückziehen kann.<br />

Wünscht man noch etwas mehr Komfort, so<br />

besteht dank eines transparenten Upgrade-<br />

Systems die Möglichkeit, sich gegen einen<br />

Aufpreis in einer höheren Versicherungsklasse<br />

betreuen zu lassen.<br />

Catering<br />

Was vielen noch nicht bekannt ist: Die<br />

AndreasKlinik ist auch eine angesagte Event-<br />

Lokalität. Bereits mehrere Unternehmen haben<br />

im schön gelegenen Gebäude die vorhandenen<br />

Seminarräume und die angrenzende<br />

Dachterrasse genutzt, um Kundenanlässe mit<br />

gesundheitlichem oder Wellness orientiertem<br />

Hintergrund abzuhalten und gleich auf Referenten<br />

aus dem Hause bzw. Belegsärzte<br />

zurückzugreifen. Mit dem hier erhältlichen<br />

Catering-Angebot kann man sich ebenfalls<br />

sehen lassen, stammt es doch aus der hauseigenen<br />

Küche.<br />

Alles in allem ein Wohlfühl-Paket: Dank<br />

durchdachten und gepflegten Hotelservices<br />

der AndreasKlinik - unter der Leitung von Felix<br />

Lienert und Wolfram Beduhn - kann der<br />

Patient eben auch noch Gast sein. ■<br />

KONTAKTE<br />

AndreasKlinik<br />

Felix Lienert<br />

Stellvertretender Direktor und<br />

Leiter Dienstleistungen<br />

Rigistr. 1<br />

6330 Cham<br />

Telefon 041 784 07 84<br />

www.andreasklinik.ch<br />

info@andreasklinik.ch<br />

Quelle: AndreasKlinik<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

57Seite 57


58 Seite 58<br />

Finanzplatz<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


Muskelverspannungen<br />

häufigste Ursache für<br />

Rückenschmerzen<br />

Sitzen, Fehlhaltung, falsche Belastung, Stress<br />

und Anspannung können Gründe dafür sein:<br />

In der VitalFeld Praxis in Baar bietet Pirmin<br />

Waltenspühl medizinische Massagen und<br />

andere Therapien an, die den Bewegungsapparat<br />

wieder in die Schmerzfreiheit führen.<br />

Rückenschmerzen sind eine wahre Volkskrankheit.<br />

Jüngsten Umfragen zufolge haben<br />

40 Prozent der Schweizer Bevölkerung regelmässig<br />

Probleme mit dem Rücken. Rückenleiden<br />

sind nicht nur schmerzhaft - sie kosten die<br />

Schweizer Wirtschaft jährlich viele Millionen<br />

Franken. Das alles muss nicht sein! Rückenbeschwerden<br />

sind weitgehend vermeidbar! Nur<br />

selten sind Erkrankungen oder Verschleisserscheinungen<br />

an der Wirbelsäule der Auslöser.<br />

Hauptursache ist unsere moderne Lebensweise:<br />

Wir sitzen zu viel und bewegen uns zu<br />

wenig. Hinzu kommen Übergewicht, Fehlhaltungen,<br />

einseitige oder falsche Belastung und<br />

Stress. All dies kann so Pirmin Waltenspühl<br />

zu schmerzhaften Muskelverspannungen führen<br />

– dem eigentlichen Ursprung der meisten<br />

Rückenbeschwerden.<br />

Sitzen Schwerstarbeit für den Rücken<br />

Unser Skelett und die Muskulatur sind<br />

nicht zum statischen Sitzen konstruiert, sondern<br />

zum dynamischen Bewegen. Denn in der<br />

Sitzhaltung ist die Druckbelastung grösser als<br />

im Stehen (siehe Abb. 1).<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Belastungen für den Rücken<br />

- Auf dem Rücken liegen 30 kg<br />

- Stehen 70 kg<br />

- Sitzen mit rundem Rücken 120 kg<br />

- 20 kg heben mit gebeugtem Rücken 340kg<br />

Und dennoch sitzen wir viel zu viel, sei es zu<br />

Hause - am Arbeitstisch oder vor dem Fernseher.<br />

Kein Wunder also, dass sich die Muskeln<br />

verspannen. Möglichkeiten einer Verbesserung<br />

wären unter anderem:<br />

Rückengerechte Sitzmöbel<br />

Ein Stuhl darf nicht zu weich sein und die<br />

Armlehne sollte beim Sitzen auf Ellbogenhöhe<br />

sein. Die Sitzfläche darf nicht nach hinten<br />

geneigt sein. Schliesslich muss der Stuhl zur<br />

Tischhöhe passen. Fachgeschäfte in Ihrer<br />

Nähe beraten Sie gerne.<br />

Wie man sich bettet so liegt man<br />

Matratzen, die durchgelegen sind, sollten<br />

durch ergonomische Bettsysteme ersetzt werden,<br />

sodass sich der Rücken und die Muskeln<br />

während der Nacht erholen können. Bauchschläfer<br />

sollten umlernen, Rückenlage oder<br />

die Seitenlage eignen sich am besten. Da in<br />

Bauchlage der Kopf zur Seite gedreht ist, sind<br />

die Halswirbelsäule wie auch die Halsmuskulatur<br />

in einer Dauerspannung, was wiederum<br />

Verspannungen im Schulter-Nackenbereich<br />

auslöst. Mitursache meiner Meinung nach<br />

auch für Kopfschmerzen und Migräne.<br />

Bewegung und Sport<br />

Der natürliche Ausgleich zur mangelnden<br />

Bewegung ist das Wandern oder Spazierengehen.<br />

Beides ist für Leute in jedem Alter auch<br />

mit Rückenbeschwerden sehr zu empfehlen.<br />

Zudem wird der Kreislauf und der Stoffwechsel<br />

angeregt. Ein Ganzkörpertraining bietet<br />

auch das Nordic Walking. Durch den Einsatz<br />

von zwei Stöcken werden beim Gehen alle<br />

wichtigen Muskelpartien gekräftigt, ohne die<br />

Gelenke zu belasten. Aber Vorsicht, zu kurze<br />

oder zu lange Stöcke sowie eine falsche<br />

Pirmin Waltenspühl<br />

Technik belasten die Gelenke. Darum ist es<br />

sinnvoll einen Kurs zu besuchen. Pirmin Waltenspühl<br />

beratet Sie gerne und gibt Auskunft<br />

über Kurse und Fachgeschäfte.<br />

Behandlung<br />

Rücken und Kopfschmerzen können mit<br />

einer med./klassischen Massage gelindert<br />

werden. Bei akuten oder chronischen Rückenschmerzen<br />

hat sich die VitalFeld Therapie<br />

(Magnetfeld und erweiterte Bioresonanz) bestens<br />

bewährt. Übersäuerung von Muskeln und<br />

Gelenken können mit manueller Lymphdrainage<br />

entschlackt und entgiftet werden. Weitere<br />

Anwendungen sind Fussreflexzonenmassage,<br />

Medi Taping, und Schröpfen. Beratung<br />

für: Druckentlastende Matratzen und Kissen,<br />

basisch-mineralische Körperpflege Produkte<br />

Quelle: Gesundheitstipp Ratgeber<br />

KONTAKT<br />

VitalFeld Praxis GmbH<br />

Pirmin Waltenspühl, Med. Masseur FA SRK<br />

<strong>Zug</strong>erstrasse 70<br />

6340 Baar<br />

Telefon 041 766 01 75<br />

Telefax 041 766 01 74<br />

waltenspuehl-pi@vitalfeld.ch<br />

www.vitalfeld.ch<br />

Quelle: VitalFeld Praxis GmbH<br />

59Seite 59<br />

PUBLIREPORTAGE VitalFeld Praxis GmbH


PERSÖNLICH Isabelle Flachsmann<br />

„Wir sind keine Engel“<br />

„Wir sind keine Engel“, „Keep Cool“ oder„The Glamour Sisters“: Isabelle Flachsmann hat sich als Sän-<br />

gerin und Tänzerin in der Schweiz etabliert. Im Interview spricht die <strong>Zug</strong>erin über ihre Zeit in New<br />

York, die Schwierigkeiten im Musikbusiness und ihre Zukunftspläne.<br />

Isabelle Flachsmann, mit dem Lied „Wir<br />

sind keine Engel“ (dem Titelsong der TV-<br />

Serie „Alles ausser Sex“) landeten Sie im<br />

Winter 2005 in Deutschland und in der<br />

Schweiz in den Charts. Seither ist es musikalisch<br />

ruhiger um Sie geworden, das<br />

geplante Album ist noch nicht erschienen.<br />

Weshalb?<br />

Meine Plattenfirma und ich haben uns im<br />

gegenseitigen Einvernehmen getrennt. Ich<br />

habe gemerkt, dass wir völlig verschiedene<br />

Zielsetzungen hatten und ich mich im falschen<br />

Umfeld befand. Das war eine schmerzhafte<br />

Erkenntnis, aber eine sehr lehrreiche Erfahrung.<br />

Ich habe realisiert, dass ich eigenständig<br />

meine Musik weiterentwickeln und vor allem<br />

das richtige Team fi nden muss, um etwas aufzubauen,<br />

das Hand und Fuss hat. Wenn ich<br />

kreative Kontrolle haben möchte, muss ich<br />

auch selber die Verantwortung, die fi nanziellen<br />

Mittel und die nötige Eigeninitiative auf-<br />

60<br />

bringen. Das ist natürlich nicht einfach. Aber<br />

Abkürzungen sind meistens Sackgassen. Und<br />

wenn ich das nicht schaffe, dann habe ich es<br />

halt nicht verdient, im Musikbusiness tätig zu<br />

sein.<br />

Seite 60<br />

Finanzplatz<br />

Quelle: Isabelle Flachsmann<br />

Ihr zweites Standbein sind Musicals. Sie<br />

haben am Broadway und in verschiedenen<br />

internationalen Grossproduktionen gespielt,<br />

in der Schweiz kennt man Sie aus<br />

Hauptrollen in „Saturday Night Fever“<br />

und „Keep Cool“. Zuletzt haben Sie von<br />

November bis Februar auch in Luzern in<br />

der Musical-Comedy-Revue „The Glamour<br />

Sisters“ als Hauptdarstellerin brilliert.<br />

Es war mir in dieser Zeit sehr wichtig,<br />

in der Nähe von <strong>Zug</strong> zu arbeiten, da es in<br />

meiner Familie einen schweren Krankheitsfall<br />

gab und ich da sein wollte. Das Glück<br />

war mir hold und es kam eine Anfrage von<br />

„Glamour Sisters“. Eine schöne Gelegenheit,<br />

endlich einmal in der Zentralschweiz aufzutretten.<br />

Vielleicht stehe ich irgendwann sogar<br />

einmal in <strong>Zug</strong> auf der Bühne... Man hat die<br />

Rolle in „Glamour Sisters“ direkt auf meine<br />

Fähigkeiten zugeschneidert. Ich konnte sin-<br />

gen, tanzen, steppen und einen verzickten,<br />

verluderten „Möchtegernvamp“ mit Starambitionen<br />

spielen. Ich fi nde es reizvoll, Figuren<br />

voller Schwächen und Makel zu verkörpern,<br />

deren Aktionen nicht automatisch die Sympathie<br />

des Publikums zur Folge haben, wo man<br />

sie aus den Leuten praktisch herauskitzeln<br />

muss. Ich hatte grossen Spass.<br />

Zuvor haben Sie viel Zeit im Ausland verbracht<br />

und bereits nach der Matur Ihr<br />

Musical-Studium in New York begonnen.<br />

Amerika hat mich persönlich weitergebracht.<br />

Ich habe dort gelernt, fl exibel zu sein<br />

und nicht gleich bei der ersten Hürde das<br />

Handtuch zu werfen.<br />

In diese Zeit fi el auch das Attentat in <strong>Zug</strong>,<br />

wo Ihr Vater unter den Opfern war. Wie<br />

gingen Sie mit diesem Verlust um?<br />

Das Attentat geschah während meines<br />

Broadway-Engagements, zwei Wochen nach<br />

9/11. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich<br />

mich monatelang in einem völligen Schockzustand<br />

befand. Es war sehr seltsam, aufzutreten.<br />

Es hat aber auch gut getan: Es war für<br />

mich eine andere Welt, wo ich fröhlich sein<br />

konnte.<br />

Ich wollte mit niemandem über das Geschehene<br />

reden, habe mich zurückgezogen<br />

und meine Emotionen in verschiedenen<br />

Songs verarbeitet. Leider wollte die Presse<br />

in dieser Zeit mit mir immer wieder nur über<br />

dieses Thema reden, Fotos am Grab machen...<br />

Gewisse Leute haben nicht verstanden, dass<br />

es mir und meiner Familie emotional schlicht<br />

nicht möglich war, diese Dinge zu tun. Jedenfalls<br />

gibt es jetzt Schweizer Zeitschriften, die<br />

« Manchmal ist es sehr schwierig, in diesem<br />

Business deine Würde zu behalten.»<br />

Isabelle Flachsmann<br />

konsequent nicht mehr über mich berichten<br />

mit der Begründung, ich wäre schwierig. Das<br />

gibt einem schon zu denken. Manchmal ist es<br />

sehr schwer, in diesem Business seine Würde<br />

zu behalten.<br />

Wie auch immer, das Ganze hat mir jedenfalls<br />

auch aufgezeigt, wie wertvoll und<br />

vergänglich das Leben ist. Es hat mich angespornt,<br />

den Weg meines Herzens zu gehen<br />

und die Menschen, die mir wichtig sind, noch<br />

mehr zu schätzen.<br />

Ihr Musicalstudium in New York haben<br />

Sie trotz allem erfolgreich absolviert. Das<br />

Abenteuer war sicherlich auch fi nanziell<br />

eine Gratwanderung?<br />

In New York habe ich eine Weile lang alle<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007


möglichen Jobs gemacht, um mich fi nanziell<br />

abzusichern: Ich habe in der Tanzschule und<br />

als Kellnerin gearbeitet. Das Problem ist aber,<br />

dass der Körper irgendwann ausgelaugt ist<br />

und man beim Vortanzen gar keine Höchstleistungen<br />

mehr erbringen kann. Ich wollte<br />

nicht mein eigentliches Ziel aus den Augen<br />

verlieren und habe mich dann bei allem Risiko<br />

voll auf Castings konzentriert.<br />

Besteht die Gefahr, dass man Engagements<br />

annimmt, obwohl man gar nicht hinter<br />

den entsprechenden Projekten steht – nur<br />

um sich fi nanziell über Wasser halten zu<br />

können?<br />

Man muss versuchen, die Balance zwischen<br />

künstlerischem Anspruch und den fi -<br />

nanziellen Bedürfnissen zu fi nden.<br />

Wo liegen nun die grössten Unterschiede<br />

zwischen dem kleinen Musicalland<br />

Schweiz und dem New Yorker Broadway?<br />

In New York hat es enorm viele hervorragende<br />

Leute, aber auch sehr viele Topproduktionen.<br />

Bis eine Show am Broadway<br />

erfolgreich laufen kann, muss sie schon alle<br />

möglichen Hürden genommen haben. Der<br />

Konkurrenzkampf ist extrem hoch, spornt<br />

aber auch an, weiter an sich zu arbeiten. In der<br />

Schweiz gibt es weniger viele qualitativ hoch<br />

stehende Produktionen, aber auch hier werden<br />

immer wieder Shows von internationalem<br />

Topformat gespielt, die teilweise identisch<br />

wie die jeweiligen Broadway- oder Westend<br />

Produktionen sind. Es gibt auf jeden Fall auch<br />

in der Schweiz sehr talentierte Darsteller, Regisseure<br />

und Choreographen.<br />

Können Sie aus ihrem Broadway-Engagement<br />

und der Ausbildung in New York in<br />

Deutschland oder der Schweiz einen konkreten<br />

Nutzen ziehen?<br />

Man zollt mir sicherlich einen gewissen<br />

Respekt. Die Leute wissen, dass es nicht einfach<br />

ist, am Broadway einen Job zu bekommen.<br />

Im Endeffekt muss ich aber bei einem<br />

Casting vor Ort einfach dem Rollenprofil für<br />

den Job entsprechen und die Leistung bringen<br />

wie alle anderen.<br />

Die Vielseitigkeit meiner Ausbildung ist<br />

vielleicht von Vorteil. Ich kann zwischen<br />

Rock und dem hohen C im klassischen Bereich<br />

praktisch alles singen, beherrsche<br />

verschiedene Tanzstile und habe auch eine<br />

Schauspielausbildung. Für den Musicalbereich<br />

ist das wichtig – vor allem die solide<br />

Kombination von Gesang und Tanz kann sehr<br />

nützlich sein.<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

Wie trainieren Sie dies?<br />

Während des Joggens singe ich zum Beispiel<br />

immer wieder die jeweiligen Lieder.<br />

Dies ist eine einfache Übung, um nicht zu<br />

stark ausser Atem zu kommen. Daneben praktiziere<br />

ich natürlich regelmässig Fitness- und<br />

Tanztraining und meine Gesangsübungen.<br />

Wie gehen Sie mit der Anforderung um,<br />

jeden Abend auf der Bühne eine topkonzentrierte<br />

Leistung bringen zu müssen?<br />

Geht das nicht an die Substanz?<br />

Nein, das gibt Energie. Mir gefällt der<br />

Gedanke, dass ich während zwei Stunden<br />

wirklich die letzte Faser meines Körpers auf<br />

Konzentration bringen kann. Natürlich kann<br />

dies anstrengend sein. Ich musste in New<br />

York auch schon mal fünf Shows pro Tag machen.<br />

Da wird es dann schwierig, Topqualität<br />

abzuliefern, und man muss aufpassen, dass<br />

man die Freude nicht verliert. Aber auch das<br />

gehört zum Job: Da muss man sich durchbeissen<br />

und versuchen, Show für Show auf einem<br />

Toplevel zu agieren.<br />

Sie sind in der Stadt <strong>Zug</strong> aufgewachsen<br />

und kehren immer wieder hierher zurück,<br />

obwohl Sie schon viel von der Welt gesehen<br />

haben. Was bedeutet Ihnen die Stadt<br />

<strong>Zug</strong>?<br />

<strong>Zug</strong> ist meine Heimat, ich bin gerne hier.<br />

<strong>Zug</strong> ist ein sehr vielseitiger Ort, man kann zur<br />

Ruhe kommen, befindet sich aber eigentlich<br />

in einer Weltstadt, besonders natürlich in<br />

wirtschaftlicher Hinsicht. Ich glaube, das ist<br />

eine schöne Kombination.<br />

Wenn Sie nun noch einen Ausblick in die<br />

nähere Zukunft wagen – wie sehen Ihre<br />

Pläne aus?<br />

Es gibt keinen genauen Zeitplan für mein<br />

Album. Ich habe im letzten Jahr an verschiedenen<br />

Songs und mit verschiedenen Produzenten<br />

gearbeitet. In dieser Phase möchte<br />

man am liebsten niemandem Rechenschaft<br />

ablegen und die Leute dann erst mit dem fertigen<br />

Produkt überraschen. Klar ist aber, dass<br />

ich das Album gerne fertig stellen und veröffentlichen<br />

möchte und dann am liebsten auch<br />

auf Tournee gehen würde. Ein Album mit<br />

einer Band auf Tournee umzusetzen, das ist<br />

etwas, was mich sehr reizt.<br />

Daneben bleibt das Engagement in Musicals<br />

wichtig?<br />

Wenn ein interessantes Projekt vorliegt,<br />

dann werde ich das auch in Zukunft gerne<br />

machen. ■<br />

PERSÖNLICH Isabelle Flachsmann<br />

Isabelle Flachsmann wuchs in <strong>Zug</strong> auf. Bereits<br />

mit sieben Jahren begann sie mit Tanzunterricht.<br />

Mit acht Jahren stand sie zum ersten<br />

Mal auf der Bühne.<br />

Nach der Matura absolvierte sie ein Musicalstudium<br />

in New York, Sie hat bei verschiedenen<br />

Musicalproduktionen gespielt, u.a. am<br />

New Yorker Broadway im Stepptanzklassiker<br />

„42nd Street“, im Rollschuhmusical „Starlight<br />

Express“ (D-Bochum).<br />

In der Schweiz kennt man Isabelle Flachsmann<br />

aus Hauptrollen in „Saturday Night Fever“<br />

(Musical Theater Basel), „Keep Cool“,<br />

Marco Rima’s Comedy Show „Hank Hoover“<br />

oder auch vom Gesangsauftritt beim renommierten<br />

Eisspektakel „Art on Ice“.<br />

Im William Esper Studio in New York absolvierte<br />

sie ihr Schauspielstudium. Im „Independent<br />

Film „Genesis and Catastrophe“<br />

spielte sie die Hauptrolle. Der Film wurde am<br />

Hollywood Film Festival ausgezeichnet.<br />

Mit dem Song „Wir sind keine Engel“ platzierte<br />

sie sich in der Schweiz und in Deutschland<br />

in den Hitparaden. Der Song wurde von<br />

Pro7 als Titelmelodie für die bekannte TV-<br />

Serie „Alles ausser Sex“ verwendet.<br />

Bei den Tony Awards, bei der David Lettermann<br />

Show, bei der Today Show (alle USA),<br />

bei Kai Pflaume’s „Nur die Liebe zählt“ und<br />

auch bei Benissimo konnte Isabelle Flachsmann<br />

bereits auftreten.<br />

www.isabelle-flachsmann.ch<br />

AUTOREN<br />

Francesco R. Fusco<br />

lic. phil. Philipp Kleiser<br />

Quelle: Isabelle Flachsmann<br />

Seite 61


Seite 62<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007


Das Lösungswort der letzten <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Reisefieber<br />

Die Gewinnerin:<br />

Frau Madeleine Iseli-Blaser, 6330 Cham<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> 6/2007<br />

RÄTSEL<br />

Senden Sie das richtige Lösungswort (welches auch den Gewinn<br />

darstellt) bis spätestens 30. Juni 2007 per E-<strong>Mai</strong>l an:<br />

wettbewerb@finanzplatz-zug.ch.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es erfolgt keine Barauszahlung der Gewinne<br />

und über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Gewinner des<br />

Wettbewerbs wird in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> namentlich aufgeführt.<br />

63Seite 63


IMPRESSUM<br />

VERLAG<br />

Finanzplatz <strong>Zug</strong> Media AG<br />

Baarerstrasse 135<br />

6301 <strong>Zug</strong><br />

Telefon +41 41 763 55 55<br />

Telefax +41 41 763 55 56<br />

AUFLAGE<br />

54 000 Exemplare pro <strong>Ausgabe</strong><br />

HERAUSGEBER/VERLEGER<br />

Francesco R. Fusco<br />

r.fusco@finanzplatz-zug.ch<br />

REDAKTION<br />

Francesco R. Fusco<br />

r.fusco@finanzplatz-zug.ch<br />

Casha Frigo Schmidiger<br />

c.frigo@finanzplatz-zug.ch<br />

lic. phil. Philipp Kleiser<br />

p.kleiser@finanzplatz-zug.ch<br />

lic. iur. Marc Fritschi<br />

m.fritschi@finanzplatz-zug.ch<br />

ADMINISTRATION<br />

Sandra Häusler<br />

s.haeusler@finanzplatz-zug.ch<br />

ANZEIGEN<br />

Sybille Salvi<br />

s.salvi@finanzplatz-zug.ch<br />

More Impact AG<br />

info@moreimpact.ch<br />

LAYOUT<br />

Robert Dierbach<br />

dierbach@datazug.ch<br />

KORREKTORAT<br />

Ringier Print Adligenswil AG<br />

DRUCK<br />

gdz AG<br />

Spindelstrasse 2<br />

8041 Zürich<br />

ONLINEPARTNER<br />

www.zio.ch<br />

www.zuger-gewerbeinfo.ch<br />

64<br />

www.zuger-jobs.ch<br />

NÄCHSTE AUSGABE<br />

September 2007<br />

Dezember 2007<br />

April 2008<br />

Seite 64<br />

Finanzplatz<br />

FIRMENVERZEICHNIS<br />

Allianz Suisse, Generalagentur Arthur Brühlmann, <strong>Zug</strong> 11<br />

AndreasKlinik, Cham 56, 57<br />

Auto Kaiser AG, Cham US 2<br />

Bavaria Auto AG, Baar 37<br />

BPW Switzerland, <strong>Zug</strong> 53<br />

COPS-Gravuren, Steinhausen 47<br />

Credit Suisse, <strong>Zug</strong> 21, 22 , 30, 31<br />

Crystal Travel, <strong>Zug</strong> 10<br />

EBC Economic Business Center , <strong>Zug</strong> 29<br />

Einkaufscenter <strong>Zug</strong>erland, Steinhausen US 4<br />

Engel & Völkers Wohnen Schweiz AG, <strong>Zug</strong> 48, 49<br />

<strong>Fidfinvest</strong> Consulting Group, <strong>Zug</strong> 24<br />

Fidustra AG, <strong>Zug</strong> 9<br />

Fitnesspark Eichstätte <strong>Zug</strong>, <strong>Zug</strong> 42, 43<br />

Garage Joseph Inderbitzin GmbH, Oberarth 29<br />

gdz AG, Zürich 24<br />

Gewerbeinfo GmbH, <strong>Zug</strong> 52<br />

Glencore International AG, Baar 38, 39<br />

HSW Hochschule für Wirtschaft, Luzern 40<br />

Hydroplant AG, Service Stützpunkt Zentralschweiz, Baar 55<br />

IFZ Institut für Finanzdienstleistungen, <strong>Zug</strong> 40<br />

Iten Informatik, Guido Iten, Unterägeri 28, 52<br />

Kalt-Zehnder-Druck AG, <strong>Zug</strong> 23<br />

Metro Travel, <strong>Zug</strong> 10<br />

MIBAG Region Zentralschweiz, <strong>Zug</strong> 58<br />

National Suisse, Generalagentur André Wigger, <strong>Zug</strong> 33<br />

Perlen Reinigungen <strong>Zug</strong>, Cham 47<br />

Restaurant Fontana, Baar 47<br />

Rigi Bahnen AG, Vitznau 6<br />

Risi AG, Baar 63<br />

Sage Schweiz AG, Baar 20<br />

Seminarhotel am Ägerisee, Unterägeri 62<br />

Stadler AG, <strong>Zug</strong> 52<br />

Tagesschule Elementa, Menzingen 10<br />

Tharpex <strong>Treuhand</strong> und Revisions AG, <strong>Zug</strong> 32, 33<br />

UBS AG, <strong>Zug</strong> 6, 7<br />

Vaudoise Versicherungen, Generalagentur Markus Bucheli, <strong>Zug</strong> 41<br />

VitalFeld Praxis GmbH, Pirmin Waltenspühl, Baar 59<br />

Von Pfetten-Ewaldsen AG, Schweiz, Baar 16, 17<br />

www.zio.ch – <strong>Zug</strong> ist online GmbH, <strong>Zug</strong> 40, 64, US 3<br />

<strong>Zug</strong>erberg Finanz AG, Baar 16, 17<br />

<strong>Zug</strong>erland Einkaufscenter, Steinhausen US 4<br />

www<br />

ihre zuger nachrichten<br />

zug ist online<br />

<strong>Zug</strong> 6/2007

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