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präsentiert<br />

DIE EINSAMKEIT<br />

DER PRIMZAHLEN<br />

Regie<br />

Saverio Costanzo<br />

Drehbuch<br />

Saverio Costanzo und Paolo Giordano<br />

nach dem gleichnamigen Roman von<br />

Paolo Giordano<br />

Erschienen im Blessing Verlag<br />

Darsteller<br />

Alba Rohrwacher, Luca Marinelli,<br />

Maurizio Donadoni, Isabella Rossellini u.a.<br />

Eine Produktion der<br />

Offside (Italien)<br />

in Koproduktion mit<br />

Bavaria Pictures (Deutschland)<br />

Les Films des Tournelles (Frankreich)<br />

und Le Pacte (Frankreich)<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

Medusa Film, ZDF Enterprises GmbH, Ostlicht Filmproduktion und MotionWorks<br />

und Unterstützung von<br />

Mitteldeutsche Medienförderung (MDM), Filmförderungsanstalt (FFA)<br />

Eurimages, CNC (Centre national du cinema et de l’image animée),<br />

Film Commission Torino Piemonte sowie dem Italienischen Kulturministerium (MiBAC),<br />

MEDIA Programm der Europäischen Union<br />

KINOSTART: 11. AUGUST 2011<br />

im Verleih von NFP marketing und distribution GmbH<br />

im Vertrieb von <strong>Filmwelt</strong> Verleihagentur


2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

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VERLEIH<br />

NFP marketing & distribution* GmbH<br />

Kantstraße 54 | 10627 Berlin<br />

Tel. 030 32909413<br />

Fax 030 32909419<br />

www.NFP.de<br />

PRESSEBETREUUNG<br />

boxfish films<br />

Stubbenkammerstraße 4 | 10437 Berlin<br />

Tel. 030 44044 753 / -751<br />

Fax 030 44044 691<br />

info@boxfish-films.de<br />

PRESSEINFORMATIONEN und BILDMATERIAL<br />

stehen online für Sie bereit unter<br />

www.filmpresskit.de<br />

Die OFFIZIELLE WEBSITE zum Film finden Sie unter<br />

www.primzahlen-derfilm.de<br />

März 2011<br />

PREMIO CINEMA GIOVANE<br />

Best actor – Luca Marinelli<br />

Februar 2011<br />

FESTIVAL DU CINÉMA<br />

ITALIEN DE BASTIA<br />

Prix de l’Interprétation Féminine –<br />

Alba Rohrwacher<br />

VERTRIEB<br />

<strong>Filmwelt</strong> Verleihagentur<br />

Rheinstraße 24 | 80803 München<br />

Tel. 089 27775217<br />

Fax 089 27775211<br />

www.filmweltverleih.de<br />

TECHNISCHE ANGABEN<br />

Länge: 118 Minuten<br />

Bildformat: Cinemascope<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1.<br />

Dezember 2010<br />

FESTIVAL DEL CINEMA<br />

SPIRITUALE TERTIO MILLENNIO<br />

Premio rivelation of the year –<br />

Luca Marinelli<br />

Oktober 2010<br />

FESTIVAL DU FILM ITALIEN<br />

DE VILLERUPT<br />

Prix Amilcar de la Presse


INHALT<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

5 Kurzinhalt<br />

5 Pressenotiz<br />

6 Inhalt<br />

7 Interview mit Regisseur Saverio Costanzo<br />

10 Interview mit Autor Paolo Giordano<br />

11 Interview mit Produzent Philipp Kreuzer<br />

14 Die Besetzung<br />

14 Alba Rohrwacher – Alice<br />

15 Interview mit Alba Rohrwacher<br />

16 Luca Marinelli – Mattia<br />

17 Isabella Rossellini – Adele<br />

18 Interview mit Isabella Rossellini<br />

19 Der Stab<br />

19 Saverio Costanzo – Drehbuch und Regie<br />

19 Paolo Giordano – Romanvorlage und Drehbuch<br />

19 Antonello Geleng – Szenenbild<br />

20 Antonella Cannarozzi – Kostümbild<br />

20 Mike Patton – Musik<br />

21 Mario Gianani – Produktion<br />

22 Philipp Kreuzer – Produktion<br />

23 Der Roman<br />

24 Das Hörbuch<br />

25 Besetzung<br />

26 Stab<br />

4


KURZINHALT<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

Manchmal sind es nur Momente in unserer Kindheit,<br />

die unser gesamtes restliches Leben bestimmen. Für<br />

Alice (ALBA ROHRWACHER) war es ein Unfall beim<br />

Skifahren – ein kurzer Moment nur, der ihr eine bleibende<br />

Verletzung zufügt und ihr ihre Unbeschwertheit<br />

und das Vertrauen zu ihrem Vater nimmt. Für Mattia<br />

(LUCA MARINELLI) war es der Moment, als er seine<br />

Zwillingsschwester Michela verlor. Nur ein einziges Mal<br />

hatte er nicht auf seine Mutter (ISABELLA ROSSELLINI)<br />

gehört und Michelas Hilfsbedürftigkeit missachtet. Die<br />

Schuldgefühle, die ihn seither quälen, bewahrt er tief<br />

in seinem Inneren. Beide sind durch die Tragödien<br />

ihrer Kindheit gezeichnet, und als sie sich einige Jahre<br />

später als Jugendliche kennenlernen, ziehen sie sich<br />

PRESSENOTIZ<br />

magisch und unwiderstehlich an. Es ist die eigene Einsamkeit,<br />

die jeder im anderen wiedererkennt, und die<br />

die beiden auch jetzt nicht loszulassen scheint. Sie teilen<br />

ihr Leben und tun es doch nicht, kommen sich nah, aber<br />

nicht nah genug. Irgendetwas scheint immer zwischen<br />

ihnen zu stehen, wie bei Primzahlzwillingen. Als Mattia<br />

ins Ausland geht, werden sie für Jahre getrennt, doch<br />

die Ereignisse im Leben des anderen verbinden sie<br />

weiterhin, tiefer, als sie sich zuvor je eingestanden<br />

haben. Je mehr sie sich voneinander entfernen, desto<br />

größer ist ihr Bedürfnis nach Nähe – und desto mehr<br />

stellt sich die Frage, ob es ihnen ergeht wie zwei Primzahlen,<br />

oder ob sie doch jemals einen Weg zueinander<br />

finden können…<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Paolo<br />

Giordano erzählt DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />

von zwei Menschen, Alice und Mattia, die füreinander<br />

bestimmt zu sein scheinen, ihren Weg zueinander jedoch<br />

nicht finden können. Eine bewegende Geschichte<br />

über die Wunden der Kindheit, die wir unser gesamtes<br />

Leben mit uns tragen, über die Macht der Einsamkeit<br />

und über die Ohnmacht der Liebe.<br />

Regie führte Saverio Costanzo, der mit seinem Spielfilmdebüt<br />

PRIVATE 2004 u.a. beim Festival in Locarno<br />

den Goldenen Leoparden gewann und mit seinem<br />

zweiten Spielfilm IN MEMORY OF MYSELF 2007 im<br />

Wettbewerb der Berlinale vertreten war. Als Darsteller<br />

der beiden Hauptfiguren Alice und Mattia begeistern<br />

Alba Rohrwacher (I AM LOVE, WAS WILL ICH MEHR,<br />

TAGE UND WOLKEN), Italiens Shooting Star 2009 und<br />

Luca Marinelli. Als Mattias Mutter Adele ist Isabella<br />

Rossellini (LATE BLOOMERS, BLUE VELVET) zu sehen.<br />

5<br />

2008 feierte Paolo Giordano mit seinem Roman „Die<br />

Einsamkeit der Primzahlen“ („La solitudine dei numeri<br />

primi“) in Italien ein sensationelles Debüt. Mit über 1,5<br />

Millionen verkaufter Exemplare war er nicht nur das<br />

meistverkaufte Buch des Jahres, Giordano erhielt auch<br />

– mit 26 Jahren als bisher jüngster Autor – Italiens<br />

wichtigsten Literaturpreis, den Premio Strega. Der<br />

Roman wurde bislang in 26 Ländern verlegt und in<br />

Deutsch land seit Erscheinen im Juni 2009 mehr als<br />

175.000 mal verkauft. Im Herbst 2010 wählte „Der<br />

Spiegel“ ihn zu einem der 25 lesenswertesten des Jahres,<br />

die im Dezember 2010 erschienene Taschenbuchausgabe<br />

stand lange auf der Spiegel-Bestseller-Liste.<br />

Die Verfilmung DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />

feierte 2010 im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele<br />

in Venedig seine Weltpremiere.


INHALT<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

Manchmal sind es nur Momente in unserer Kindheit,<br />

die unser gesamtes restliches Leben bestimmen.<br />

Für Alice ist es ein Unfall beim Skifahren. Wie jeden<br />

Morgen wird sie gegen ihren Willen von ihrem überehrgeizigen<br />

Vater auf die Skipiste gedrängt, trotz des<br />

schlechten Wetters. Auf dem Berg schließlich passiert<br />

es, Alice stürzt und verletzt sich. So schwer, dass sie<br />

für den Rest ihres Lebens durch ein Humpeln und eine<br />

große Narbe an ihrem Oberschenkel gezeichnet ist.<br />

Auch die Unbeschwertheit und das Vertrauen zu ihrem<br />

Vater und zu den Menschen um sie herum kommen ihr<br />

dabei abhanden, und auch dies wird ihr Leben fortan<br />

prägen.<br />

Mattia hingegen ist schuld am Verschwinden seiner<br />

Zwillingsschwester Michela. Während er selbst ganz<br />

gesund ist und im Laufe der Jahre zu einem Mathegenie<br />

heranreift, ist Michela geistig zurück geblieben. Eine<br />

ungerechte Verteilung, die Mattia dazu zwingt, sich<br />

mehr um seine Schwester zu kümmern, als andere<br />

Kinder in seinem Alter es tun. Ob im Unterricht oder<br />

bei der Schulaufführung, immer ist Michela an seiner<br />

Seite, und Mattia wird so zum Außenseiter in seiner<br />

Klasse. Nur dieses eine Mal, als er und gezwungenermaßen<br />

auch seine Schwester von einem Schulkameraden<br />

zu einer Geburtstagsfeier eingeladen werden,<br />

möchte er ohne sie sein. Nur dieses eine Mal hört er<br />

nicht auf seine Mutter. Er lässt Michela auf dem Weg<br />

zur Feier in einem Park zurück, und als er sie später<br />

wieder abholen möchte, ist sie verschwunden, für immer.<br />

Seitdem quälen ihn Schuldgefühle, die er für den Rest<br />

seines Lebens tief in seinem Inneren bewahren wird.<br />

Beide sind durch die Tragödien ihrer Kindheit gezeichnet,<br />

als sich einige Jahre später in der Schule ihre Wege<br />

kreuzen.<br />

Alice ist durch ihr Humpeln eine Außenseiterin. Von<br />

ihren Klassenkameradinnen wird sie nicht ernst genommen<br />

und gerne mal nach dem Sportunterricht in<br />

der Umkleidekabine gehänselt. Die Jungs in der Klasse<br />

beachten sie nicht, und erst als das beliebteste Mädchen<br />

ihrer Stufe, Viola, beginnt, sich mit ihr abzugeben,<br />

6<br />

scheint sich ihr Schicksal zu wenden. Mit Viola erlebt<br />

sie all das, was Mädchen in ihrem Alter tun, sie gehen<br />

zusammen shoppen, schminken sich, und reden über<br />

Jungs. Als ihre Schwester eine Party macht, zwingt<br />

Viola Alice, einen Jungen einzuladen, den sie dann<br />

auch küssen müsse. Alices Wahl fällt – für ihre Freundin<br />

völlig unverständlich – auf Mattia, den Jungen, den<br />

sie einige Tage zuvor das erste Mal in der Schule gesehen<br />

hat.<br />

Es war an dem Tag, an dem Mattia neu an die Schule<br />

kam, als er der Klasse vorgestellt wurde, und sich niemand<br />

für ihn interessierte, außer sein Banknachbar<br />

Dennis. Mattia ist ein verschlossener Junge geworden,<br />

so groß sein Talent für die Mathematik ist, so gering<br />

ist es für Menschen und Freundschaften. Er ist ein<br />

Einzelgänger, scheinbar gefangen in sich und immer<br />

in seine Gedanken vertieft. Seinen Eltern, die sich<br />

große Sorgen um ihn machen, möchte er zeigen, dass<br />

er normal ist und Freunde gefunden hat – nur deshalb<br />

nimmt er Alices Einladung an.<br />

Auf der Party führt Alice Mattia in ein separates Zimmer<br />

mit dem nicht ganz freiwilligen Ziel, ihn dort ein erstes<br />

Mal zu küssen. Mehr als ein verschüchtertes Gespräch<br />

kommt jedoch nicht zu Stande, denn Mattia versteht<br />

nicht, was Alice von ihm möchte. Dennoch verbindet<br />

sie ab diesem Zeitpunkt ein unsichtbares Band, scheinbar<br />

magisch und unwiderstehlich ziehen sie sich<br />

gegen seitig an, als würden sie im anderen die eigene<br />

Einsamkeit wiedererkennen. Dass sie sich nicht geküsst<br />

haben, ist von nun an ihr gemeinsames Geheimnis.<br />

Von diesem Moment an verlieren sich Alice und Mattia<br />

nicht mehr aus den Augen. Nicht in der Schule, und<br />

auch nicht Jahre später, als Alice inzwischen Fotografin<br />

geworden ist und Mattia studiert. Alice ist die einzige,<br />

der Mattia jemals von Michela erzählt. Und sie ist die<br />

einzige, die in all den Jahren an ihm festhält. Sie teilen<br />

ihr Leben und sind doch jeder für sich allein, sind sich<br />

nah, kommen sich aber nie nah genug. Mattias Zurück -<br />

gezogenheit und Alices Zurückhaltung bringt sie nie<br />

weiter als über das Gefühl des Verbundenseins hinaus.<br />

Irgendetwas scheint immer zwischen ihnen zu stehen.


Wie bei Primzahlenzwillingen, die immer durch eine<br />

Zahl voneinander getrennt bleiben.<br />

Als Mattia zum Studium nach Deutschland geht, werden<br />

sie für Jahre getrennt, doch die Ereignisse im Leben<br />

des anderen verbinden sie weiterhin, tiefer, als sie es<br />

sich je zuvor eingestanden haben. Je mehr sie sich<br />

räumlich voneinander entfernen, desto größer ist ihr<br />

INTERVIEW MIT REGISSEUR<br />

SAVERIO COSTANZO<br />

7<br />

Bedürfnis nach Nähe – und mehr denn je stellt sich<br />

die Frage, ob es ihnen ergeht wie zwei Primzahlen, oder<br />

ob sie es doch schaffen einen Weg zueinander zu finden.<br />

Vielleicht geschieht es an dem Tag, an dem Mattia<br />

einen Brief von Alice erhält. „Du musst sofort zu mir<br />

kommen“, schreibt sie. Nur wenige Stunden später<br />

steigt Mattia in ein Flugzeug…<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

Wie kamen Sie als Regisseur zu dieser Verfilmung<br />

von Paolo Giordano?<br />

Es war mein Produzent Mario Gianani, der mich nach<br />

dem Erwerb der Filmrechte bat, das Buch zu lesen. Ich<br />

mochte es und fand die ersten beiden Kapitel sehr stark.<br />

Ich kann aber nicht sagen, dass es Liebe auf den ersten<br />

Blick war, oder dass es mich wie ein Blitz durchfuhr.<br />

Damals arbeitete ich gerade an einem anderen Projekt,<br />

und eine Liebesgeschichte reizte mich zu diesem Zeitpunkt<br />

nicht so sehr. Das änderte sich jedoch, als ich<br />

das Angebot bekam, das Drehbuch mit zu schreiben,<br />

und ich dadurch tiefer in Paolos Geschichte eintauchte.<br />

Da wurde mir die Bedeutung der ersten beiden Szenen<br />

im Roman bewusst. Alices Unfall im Schnee und das<br />

Zurücklassen seiner Schwester im Park durch den<br />

kleinen Mattia sind zwei wunderbare Bilder, um den<br />

Schmerz und die Wunden aus unserer Kindheit und<br />

deren Auswirkungen auf den Rest unseres Lebens<br />

darzustellen.<br />

Wie würden Sie die Beziehung zu Paolo Giordano beschreiben?<br />

Für mich ist Paolo ein sehr freier Mensch – nicht so<br />

einfach, wenn man diese Art von Erfolg hinter sich hat<br />

–, und er ist vor allem ein großer Schriftsteller. Ich<br />

weiß, dass das Schreiben seine Berufung ist. Er muss<br />

das einfach tun. Sein erster Roman wird sicher nicht<br />

sein bester bleiben.<br />

Welchen Anteil hat Paolo Giordano am Film?<br />

Mir war wichtig, dass Paolo die Drehbuchentwicklung<br />

von Beginn an begleitet. Es ist seine Geschichte, und<br />

ich wollte sie in jedem Aspekt richtig umsetzen. Es hat<br />

mich überrascht, wie er mit der Zerstörung und gleichzeitigen<br />

Neuerschaffung seines Werkes umgegangen<br />

ist. Er konnte sein eigenes Schaffen mit Abstand betrachten<br />

– wohl wissend, dass es Teil seines Lebens,<br />

aber eben nicht sein Leben ist. Es ist leicht sich nach<br />

einem derartigen Erfolg bedeutend und überlegen zu<br />

fühlen. Paolo war dieser Eitelkeit nicht erlegen, und<br />

ich denke das ist so, weil er noch viel zu sagen und in<br />

seiner Welt zu entdecken hat. Für mich ist er viel mehr<br />

als ein Teammitglied, er ist ein Freund.<br />

Wie war ihre Zusammenarbeit am Drehbuch?<br />

Zunächst haben wir die Erzählstruktur betrachtet. Wir<br />

legten die filmische Erzählweise in der gleichen linearen<br />

Art an, wie es der Roman vorgibt. Im nächsten Schritt<br />

wollten wir weiter gehen: Wir zerstörten die ursprüngliche<br />

Struktur der Handlung und entwickelten daraus<br />

etwas Neues. Ich glaube, das war die Phase, in der<br />

die Geschichte sich zu einer eigenen Geschichte entwickelte.<br />

Nehmen wir zum Beispiel die beiden ersten<br />

Ereignisse des Romans, Alices Unfall und Mattias<br />

Verlust seiner Schwester. Hätten wir diese für das<br />

Kino in linearer Weise repliziert, hätten wir uns der Gefahr<br />

aus gesetzt, das Publikum zu täuschen und eine


oberflächliche Spannung aufzubauen. Es würden Fragen<br />

aufgeworfen werden: Stirbt das Kind? Findet Mattia<br />

seine Schwester wieder? Kino verführt dazu, sich darauf<br />

zu konzentrieren, was passiert, und warum diese Dinge<br />

in diesem Moment geschehen. Ich bin sicher, dass ein<br />

Publikum, das durch solch oberflächliche Spannung<br />

unterhalten wird, nichts von dem, was es gesehen hat,<br />

im Gedächtnis behalten wird. Ein Film sollte den Ehrgeiz<br />

haben, seine Bilder im Unterbewusstsein des Be trach -<br />

ters zu verankern. Das geschieht nicht im unmittelbaren<br />

Augenblick sondern zeitversetzt.<br />

Sie haben gesagt, dass der Leitgedanke des Films Alices<br />

und Mattias körperliche Veränderung in einem Zeitraum<br />

von zwei Jahrzehnten ist. Wie ist das zu verstehen?<br />

Es gab zwei Gründe, warum ich vor allem Luca Marinelli<br />

und Alba Rohrwacher, aber auch die anderen Schauspieler<br />

bat, mit ihren Körpern eine bestimmte Funktion<br />

zu übernehmen. Zunächst ist da die politisch-philosophische<br />

Bedeutung, denn für mich hat der Körper ein<br />

starkes politisches Element. Seine Zerstörung ist die<br />

einzige Revolution, die ein Mensch gegen sich selbst<br />

führen kann. Der zweite Grund ist rein praktischer Natur:<br />

Um auf der Leinwand Zeitabschnitte glaubwürdig darzustellen,<br />

müssen sich auch die Körper verändern. Ich<br />

bin kein Regisseur, der zu konventionellen Geschichten<br />

neigt, und ich arbeite nicht mit Make-up und Perücken.<br />

Also brauche ich etwas anderes, das dem Zuschauer<br />

eine Zeitspanne von sieben Jahren glaubhaft vermittelt.<br />

Gewichtsveränderungen wie zehn Kilo weniger bei Alice<br />

oder fünfzehn Kilo mehr bei Mattia machen dies leicht<br />

deutlich. Darüber hinaus erlaubt die Metamorphose<br />

der beiden Protagonisten deren Verankerung in allen<br />

Stufen des Films und ermöglicht den Schauspielern<br />

eine persönliche Reise in das Innere ihres Charakters.<br />

Was passiert mit Schauspielern, die 10 Kilo an Gewicht<br />

ab- bzw. 15 Kilo zunehmen, und was können sie dabei<br />

über sich selbst herausfinden?<br />

Mich interessiert der Weg, den der Schauspieler dabei<br />

als Person zurücklegt, mehr als die Person, die er in<br />

diesem Moment darstellt. Damit die Dinge wahr und<br />

lebensnah erscheinen, muss diese Entwicklung authen -<br />

tisch sein. Was mich wirklich glücklich macht ist die<br />

Erfahrung eines Schauspielers, wenn er nicht hinter<br />

dem Schutzmantel eines Filmcharakters tritt, sondern<br />

als Person in sein Schauspiel hinein gezogen wird.<br />

8<br />

Wie und warum haben Sie sich für die Hauptdarsteller<br />

entschieden?<br />

Ich wollte zwei ungewöhnliche Gesichter für den Film.<br />

Ich habe mir viel Zeit dafür gelassen und versucht, Alba<br />

zunächst bei der Wahl auszuschließen. Ich kämpfte<br />

gegen das Offensichtliche: DIE EINSAMKEIT DER PRIM -<br />

ZAHLEN und Alba Rohrwacher, soll ich das wirklich<br />

tun? Diese Frage hat mich verfolgt. Aber nachdem wir<br />

eine Reihe von Castings durchgeführt haben, erkannte<br />

ich, dass der Film sie nicht ignorieren kann. Alba ist<br />

keine Schauspielerin, sondern eine Künstlerin. Für mich<br />

muss ein Schauspieler sein Leben riskieren. Die Darsteller,<br />

die ich bewundere und am meisten respektiere<br />

sind die, die in ihrem Spiel riskieren, aus ihrem körperlichen<br />

und geistigen Gleichgewicht zu geraten. Alba<br />

wird von diesem mächtigen Feuer der Kunst getrieben.<br />

Ich würde sie als Riese beschreiben, die ihren Mut auf<br />

die Menschen um sie herum überträgt. Ohne sie, da<br />

bin ich mir sicher, würde unser Film nicht existieren,<br />

oder zumindest nicht in dieser Form. Alba ist sich ihres<br />

Körpers bewusst und steht in einer reinen Beziehung<br />

zu dem, was sie tut. Sie überrascht mich jedes Mal.<br />

Das mag ich, weil das nichts mit einem intellektuellen<br />

Zugang zum Kino zu tun hat. Sie ist ganz uneigennützig.<br />

Sie lenkt die Aufmerksamkeit nie nur auf sich selbst,<br />

sondern auf den Film, in dem ihr Charakter lebt. In diesem<br />

Sinne, denke ich, war sie mir eine treue Begleiterin.<br />

Wie war das bei Luca Marinelli?<br />

Ich würde sagen, mit ihm war es Liebe auf den ersten<br />

Blick. Er wurde mir von einem Freund empfohlen, der ihn<br />

bei der Diplomaufführung an der Akademie für Dra ma -<br />

tische Kunst „Silvio D’Amico“ gesehen hatte. Ich traf<br />

ihn bei einem Vorsprechen und entdeckte Lucas subtilen<br />

und großartigen Sinn für Ironie, den ich für den Charakter<br />

von Mattia brauchte. Im Buch ist Mattia sehr introvertiert,<br />

und Paolo Giordano erzählt uns seine Gedanken.<br />

Ich aber brauchte die Handlung, um die Gedan ken zu<br />

beschreiben. Ich habe weder Ahnung von Mathematik<br />

noch von Genies. Ich wollte die Schuld in Mattias Charakter<br />

wie bei Dostojewskis Helden verankern. Uns<br />

hat interessiert, wie ihn die Schuld im Laufe seines Lebens<br />

beeinflusst und seine Handlungen bestimmt hat.<br />

Lucas schauspielerische Ironie hat uns dann erlaubt,<br />

die Tragik des Charakters zu reduzieren. Luca hat eine<br />

außergewöhnliche Bühnenpräsenz und ein Gesicht,<br />

das nie müde macht es anzusehen. Er stürzte sich mit<br />

großem Mut in die Verwandlung seines Charakters.


Wie sind Sie auf Isabella Rossellini als Mutter von<br />

Mattia gekommen?<br />

Ich habe sie in ihrer letzten Rolle in James Grays TWO<br />

LOVERS gesehen und war unglaublich von ihrer Fähig keit<br />

beeindruckt, einer kleinen Rolle so viele verschiedene<br />

Nuancen zu verleihen. Sie hatte diesen „wahnsinnigen“<br />

Ausdruck in ihren Augen, wie jemand, der zu allem bereit<br />

ist. Ich kann ihr nicht genug danken, dass sie sich als<br />

eine derart erfahrene Schauspielerin so vollends in<br />

unseren Film eingebracht hat. Neunzig Prozent der<br />

Dialoge davon sind improvisiert. Während eines Essens<br />

in Turin äußerte sie eine Idee für eine Szene, die wir<br />

schließlich übernommen haben und mit der sie uns alle<br />

verzaubert hat. Sie war in der Lage, der Rolle eine außer -<br />

gewöhnliche mütterliche Aura zu verleihen und sie mit<br />

kleinen, entscheidenden Nuancen in drei verschiedenen<br />

Zeitenebenen zu verkörpern. Die Großzügig keit, die<br />

sie mir als Regisseur entgegengebracht hat, hat mich<br />

beeindruckt. Ich habe ihre Gegenwart am Set sehr<br />

vermisst, als ihre Rolle abgedreht war.<br />

9<br />

Wie wichtig ist die Musik in diesem Film und warum?<br />

Durch die Vertonung haben wir versucht, die Zeitebenen<br />

des Films zu unterstreichen. Die Musik ändert sich<br />

entsprechend des Jahrzehnts, in dem die Geschichte<br />

spielt: Die 80er-Jahre folgen dem Klang eines Analogsyn -<br />

thesizers, den Klängen der Horrorfilme von Carpenter<br />

oder De Palma. Für die 90er Jahre verwenden wir ein<br />

Lied von Ennio Morricone aus Dario Argentos Film<br />

DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE,<br />

und zur Unter stützung der kalten und distanzierten<br />

Emotionalität den frühen Techno der 90er Jahre. Der<br />

Teil der Geschichte, der 2001 spielt, ist wiederum an<br />

die klassische Liebesgeschichte von „Ihm“, der weggeht,<br />

und „Ihr“, die bleibt, angelehnt. Im letzten Teil<br />

schließlich verstummt die Musik. Es bleiben zwei<br />

nackte Körper und Schweigen, denn im Grunde gibt<br />

es nichts mehr zu sagen oder zu musizieren.


INTERVIEW MIT AUTOR PAOLO GIORDANO<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

Haben Sie schon während der Arbeit an Ihrem Roman<br />

bewusst oder unbewusst daran gedacht, dass diese<br />

Geschichte verfilmbar ist?<br />

Ich habe meinen Roman in viele verschiedene Szenen<br />

gegliedert, dies verlieh der visuellen Darstellung eine<br />

gewisse Dominanz. Dennoch bin ich nicht davon ausgegangen,<br />

dass das die Geschichte automatisch verfilm -<br />

bar machen würde. Ich habe dann auch die Erfahrung<br />

gemacht, wie schwierig es ist, DIE EINSAMKEIT DER<br />

PRIMZAHLEN in eine filmische Geschichte zu adaptieren.<br />

Als Ihnen Saverio Costanzo und Mario Gianani eine<br />

Zusammenarbeit bei der Verfilmung angeboten haben,<br />

wie haben Sie reagiert?<br />

Zu dieser Zeit erhielt ich Anfragen von verschiedenen<br />

Produktionsfirmen. Ich war ziemlich orientierungslos.<br />

Letztendlich waren es die persönlichen Begegnungen<br />

mit Mario und später auch mit Saverio, die mich davon<br />

überzeugten, dass sie die Richtigen sind. Es gab diese<br />

einzigartige Übereinstimmung von Ansichten und Absichten.<br />

Wie hat sich die Arbeit am Drehbuch gestaltet?<br />

Die erste Drehbuchfassung hat Saverio verfasst, die<br />

Ausarbeitung haben wir dann gemeinsam übernommen.<br />

Die Zusammenarbeit war sehr intensiv, und wir haben<br />

uns auf bestimmte Zeitabschnitte konzentriert, die<br />

dann jeder für sich entwickelte. Wenn wir genügend<br />

Material hatten, haben wir uns wieder getroffen. Saverio<br />

und ich hatten unterschiedliche Ansätze, in gewissem<br />

Sinne komplementäre: Er begann mit abstrakten Ideen,<br />

die sich allmählich in einer Szene verdichteten. Ich<br />

wiederum begann mit Details und arbeitete mich an<br />

die Bedeutung der Dinge heran.<br />

Sie haben einmal gesagt, dass die Protagonisten Ihres<br />

Romans ein Abbild ihrer eigenen Geschichten und Ge -<br />

danken übereinander sind, dass diese Reflexion jedoch<br />

immer ungenau bleiben muss. Wie beurteilen Sie die<br />

Umsetzung dieser Ungenauigkeit durch den Film?<br />

Der Film zeigt in Bildern, was in meinem Buch mit Worten<br />

10<br />

schmerzhaft beschrieben wurde. Und das wird vor allem<br />

von den Schauspielern getragen. Diese unsichtbare<br />

Verbindung zwischen Alice und Mattia war zweifellos<br />

der schwierigste Teil bei der Drehbuchentwicklung, das<br />

war sehr schwer fassbar. Und so muss es ja auch sein.<br />

Denn niemand kann vorhersagen, was der Schauspieler,<br />

in all seiner Wandlungsfähigkeit, aus seiner Rolle macht.<br />

Man kann das einfach nicht anhand eines Drehbuchs<br />

festlegen oder dem Schauspieler vorab alle Unsicherheiten<br />

nehmen.<br />

Was sind Ihrer Meinung nach die Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede zwischen Roman und Film?<br />

Es bestehen große Ähnlichkeiten bei den Stimmungen<br />

und Gefühlen. Und eine hohe Übereinstimmung der Hand -<br />

lung, obwohl der Film einige Kürzungen und Verdichtungen<br />

aufweist. Das Entscheidende ist die Kongruenz<br />

der Charaktere, und auch – soweit meine Einschätzung<br />

hier zählen kann – die physische Erscheinung der ausge -<br />

wählten Schauspieler, die den Protagonisten in meinem<br />

Buch gleicht. Ein wichtiger Unterschied ist die eigene<br />

Persönlichkeit, die den beiden Werken zugrunde liegt.<br />

Wo im Film ein gewisser Reichtum an Farben und volle<br />

Lautstärken vorherrschen, betont der Roman die Leere<br />

und das Monochrome.<br />

Möchten Sie weiterhin Drehbücher schreiben und<br />

möglicherweise selbst einmal Regie führen?<br />

Das kann ich nicht beantworten. Sicherlich würde ich<br />

nicht zögern es wieder zu tun, wenn mich ein Thema<br />

interessiert, oder wenn sich dadurch für mich eine<br />

neue Möglichkeit ergibt, mit jemandem zusammen zu<br />

arbeiten, der mir hilft, als Schriftsteller zu reifen. Die<br />

Arbeit als Regisseur ist eine gefährlich große Versuchung,<br />

der wohl fast jeder erliegen würde. Aber ich<br />

merke, dass ich dieses Verlangen im Augenblick unter -<br />

drücken muss. So lange, bis ich selbst genügend Erfahrung<br />

besitze und die Notwendigkeit verspüre, diese<br />

Art des Sprachgebrauchs anzuwenden. Momentan ist<br />

nicht der richtige Zeitpunkt, um Experimente zu wagen.


INTERVIEW MIT PRODUZENT PHILIPP KREUZER<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

Als „der Mann für italienische Stoffe bei Bavaria“ ken -<br />

nen Sie sich in Italien gut aus. Wie sind Sie auf „Die<br />

Einsamkeit der Primzahlen“ aufmerksam geworden?<br />

2009 kam der Produzent Mario Gianani auf mich zu, in<br />

meiner Funktion als Geschäftsführer der Bavaria Media<br />

Italia in Rom. Ich kannte den Roman zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits und wusste, dass er in Italien ein Bestseller ist<br />

und durch den Karl Blessing Verlag auch erfolgreich in<br />

Deutschland verlegt wird. Das Interesse war also sofort<br />

da – und da die Hauptfigur Mattia in der Geschichte<br />

nach Nordeuropa geht, konnte man mit diesem Teil<br />

der Geschichte gut in Deutschland ansetzen und eine<br />

„natürliche“ Co-Produktion realisieren. Aufgrund dieser<br />

inhaltlichen und produktionsbedingten Anknüpfungspunkte<br />

machte die Co-Produktion für die Partner Sinn.<br />

Deutsch-italienische Co-Produktionen sind in den letzten<br />

Jahren selten geworden, und nur unter diesen Voraus -<br />

setzungen ließ sich unser Anteil an der Produktion mit<br />

Hilfe der Förderungen (MDM, FFA, Eurimages), dem<br />

Verleih NFP und unserer Co-Produzenten ZDF Enterprises,<br />

Ostlicht und MotionWorks finanzieren.<br />

In welchem Stadium war der Film, als Bavaria eingestiegen<br />

ist?<br />

Wir hatten eine erste, von Saverio Costanzo und Paolo<br />

Giordano erarbeitete Drehbuchfassung, und es gab<br />

bereits erste Ideen zur Besetzung. Dennoch war das<br />

gesamte Projekt noch in einem frühen Stadium. Giordano<br />

selbst hatte sich für Costanzo als Regisseur entschieden,<br />

und zwischen beiden gab es eine intensive Zusammen -<br />

arbeit bei der Adaption des Romans zu einem Drehbuch.<br />

Hatten Sie Einfluss auf die Besetzung und den Stab?<br />

Beides wurde gemeinsam mit uns abgestimmt. Natürlich<br />

waren die Italiener allein aufgrund der Tatsache, dass<br />

in Italienisch und der größte Teil in Turin gedreht wurde,<br />

stärker in der Verantwortung. Aber Alba Rohrwacher<br />

und Isabella Rossellini sind Schauspielerinnen, die auch<br />

für uns wichtig waren, weil sie die Aufmerksamkeit<br />

auch außerhalb Italiens steigern. Was den Stab betrifft,<br />

so hat Saverio Costanzo seine feste und erstklassige<br />

Mannschaft, mit der er immer zusammen arbeitet. Die<br />

Kostümbildnerin Antonella Cannarozzi etwa war für<br />

den diesjährigen Oscar ® für das Beste Kostümdesign<br />

11<br />

nominiert. Unsere Aufgabe war die Festlegung des<br />

deutschen Teams für den Dreh in Deutschland, der<br />

deutschen Nebenrollen sowie der Animationsarbeiten.<br />

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Saverio Costanzo,<br />

Alba Rohrwacher, Luca Marinelli, aber besonders<br />

auch Isabella Rossellini empfunden?<br />

Das war eine sehr gute Zusammenarbeit, geprägt durch<br />

einen außergewöhnlich offenen Umgang miteinander.<br />

Besonders das Engagement der Schauspieler war<br />

außerordentlich. Alba Rohrwacher und Luca Marinelli<br />

waren fast während des gesamten Drehs am Set anwesend,<br />

um die Einheitlichkeit ihrer Figuren in den drei<br />

verschiedenen Zeitebenen zu gewährleisten, vor allem<br />

in der Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugend -<br />

darstellern. Isabella Rossellini hatte schon länger keinen<br />

Film mehr in Europa und vor allem nicht auf Italienisch<br />

gedreht. Sie ist extra aus New York für die Dreharbeiten<br />

in Turin angereist. Und obwohl sie ja eher eine kleinere<br />

Rolle im Film verkörpert, hat sie sich sehr in die Entwicklung<br />

ihres Charakters der Adele eingebracht. Ihre<br />

Figur und die Situation in der Familie ist der Schlüssel<br />

zu Alice. Sie war sehr berührt von Giordanos Roman<br />

und der Art, wie Saverio diesen filmisch umsetzten<br />

wollte. Auch die Zusammenarbeit mit Saverio, der den<br />

Schauspielern bewusst auch während der Dreharbeiten<br />

Raum zur Szenenentwicklung lässt, hat sehr von ihrer<br />

Professionalität profitiert. Zum Beispiel in einer der<br />

Schlüsselszenen des Films, in der die Eltern ihre Sicht<br />

über ihren Sohn Mattia äußern. Dieser Dialog wurde<br />

häufiger gedreht und auch immer wieder leicht verändert.<br />

Isabella Rossellini hat sich da sehr eingebracht,<br />

und das ist auch ein Grund, warum diese Szene im<br />

Film so gut funktioniert.<br />

Wie hat sich die Aufgabenteilung zwischen den<br />

einzelnen Produktionsfirmen gestaltet?<br />

Der Film ist eine deutsch-italienisch-französische Co-<br />

Poduktion. Wobei die französischen Partner nicht in<br />

den direkten Produktionsprozess involviert waren,<br />

sondern nur cofinanzierten. Die eigentliche Produktion<br />

wurde zwischen den italienischen und deutschen Partnern<br />

aufgeteilt, und die Hauptverantwortung lag beim<br />

italienischen Team, da die wichtigsten Dreharbeiten


in Turin und Sestriere stattfanden. Auf der deutschen<br />

Seite haben wir für den Dreh in Thüringen mit der<br />

Weimarer Firma Ostlicht zusammen gearbeitet. Auch<br />

für den kleinen Animationsteil im Film zeichnen wir in<br />

Kooperation mit der Firma MotionWorks aus Halle verantwortlich.<br />

Prinzipiell kann man sagen, wir waren für<br />

das technische Equipment, d.h. Kameras und Licht<br />

während der gesamten Produktion, den Deutschlanddreh<br />

zusammen mit Ostlicht und für die Animation verantwortlich,<br />

die Italiener für den Rest. Für mich war das<br />

deshalb sowohl im inhaltlichen wie auch im technischen<br />

Sinn eine echte Co-Produktion.<br />

Saverio Costanzo ist ein Regisseur mit sehr eigenen<br />

Vorstellungen, am Set hieß es immer wieder „Vergesst<br />

das Drehbuch – improvisiert!“. Beunruhigt das einen<br />

als Produzent nicht auch?<br />

Das stimmt, Saverio ist ein eigenwilliger Regisseur, der<br />

den Schauspielern viel Raum lässt und Freiheiten gibt.<br />

Zwar wurde die Geschichte durch den Roman vorgegeben,<br />

für den Film blieb dennoch die Herausforderung,<br />

die darin enthaltenen drei Zeitebenen so umzusetzen,<br />

dass sie auch auf der Leinwand funktioniert. Dieses<br />

Gefühl der Eingeschränktheit und der Enge dessen,<br />

was Alice und Mattia in der Kindheit erlebt haben,<br />

musste auch der Film vermitteln. Und hier kam das ins<br />

Spiel, was Saverio mit Improvisation meinte: die Forderung<br />

an den Schauspieler, sich in diesem Sinne in<br />

den Film einzubringen, und nicht nur die Dialoge des<br />

Drehbuchs eins zu eins „abzuspielen“. Vor allem für<br />

die Kinder- und Jugendschauspieler war das eine große<br />

Herausforderung und wir waren selbst erstaunt, wie<br />

stark die jungen Schauspieler in ihre Figuren tauchten.<br />

Natürlich versucht ein Produzent bei jedem Film den<br />

Rahmen klar abzustecken, aber Saverio ist ein Regisseur,<br />

mit dem man offen reden kann, was möglich ist und<br />

was nicht. Zumal Saverio mit Mario Gianani schon lange<br />

verbunden ist, die beiden kennen sich gut und verständigen<br />

sich offen über Risiken, in diesem Fall war<br />

auch ich in diese Prozesse eingebunden. Letztendlich<br />

sind wir weitgehend im Drehplan geblieben und mussten<br />

nur wetterbedingt eine Szene nachdrehen.<br />

Wie wurden die Dreharbeiten in Italien aufgenommen,<br />

gab es dort besonderes Interesse? Das Buch war in<br />

Italien extrem erfolgreich, wie sind Regisseur und<br />

Darsteller damit umgegangen?<br />

Natürlich waren gerade in Italien die Erwartungen an<br />

12<br />

den Film über die „Primzahlen-Zwillinge“ sehr groß.<br />

Be sonders Jugendliche hat Giordanos Roman mit<br />

seiner Frage, welche Narben aus unserer Kindheit uns<br />

im weiteren Leben prägen, sehr angesprochen. Es gab<br />

einige Pressetermine, während der Dreharbeiten selbst<br />

wurde aber bewusst auf eine große Öffentlichkeit verzichtet<br />

und aufgrund der intensiven Atmosphäre am<br />

Set und der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen<br />

versucht, große Störungen zu vermeiden. In dieser<br />

Hinsicht war Turin ein idealer Drehort.<br />

In der Romanvorlage ist die deutsche Stadt, in der Mattia<br />

als Physiker beschäftigt wird, nicht genannt. Wie und<br />

warum ist Ihre Entscheidung auf Jena gefallen?<br />

Paolo Giordano, der ja selbst Physiker ist, hatte bei den<br />

Drehorten seine eigenen Vorstellungen. Es war ihm<br />

wichtig, im Film einen authentischen Ort, an dem es<br />

reale Forschungstätigkeit gibt, darzustellen. Wir haben<br />

lange nach einem passenden Drehort in Deutschland<br />

gesucht. Wir hatten zwei Alternativen: zum einen<br />

Darmstadt, wegen des Teilchenbeschleunigers FAIR,<br />

und zum anderen Jena als wissenschaftlichen Forschungsstandpunkt,<br />

bekannt durch Physik, Optik und<br />

seine Universitäten. Letztendlich haben wir uns für Jena<br />

entschieden. Das war vornehmlich eine inhaltliche<br />

Entscheidung. Sehr geholfen hat dann auch die Unter -<br />

stützung der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM),<br />

der Filmförderungsanstalt (FFA) und Eurimages, sowie<br />

die enge Zusammenarbeit mit ZDF Enterprises.<br />

Gedreht wurde in der Carl-Zeiss-Mensa, am Abbe-<br />

Campus und am Erfurter Flughafen. Wie liefen die<br />

Dreharbeiten in Jena, hat sich das italienische Team<br />

in Deutschland wohl gefühlt?<br />

Zunächst muss ich sagen, dass wir aus zeitlichen Gründen<br />

in Jena mehr gedreht haben als geplant. Einige<br />

Szenen, die eigentlich schon in Italien gedreht werden<br />

sollten, wurden dort nachgeholt, etwa die Szene in der<br />

Umkleidekabine, oder die, in der Alice die Hochzeitseinladung<br />

liest und ihrem Chef sagt, dass sie den Job<br />

übernehmen möchte. Diese haben wir in einer Jenaer<br />

Stadtvilla gedreht. Generell wurden wir in Jena extrem<br />

willkommen geheißen. Immer wieder traten Passanten<br />

an uns heran und fragten, was das für ein Film sei. Das<br />

war ein tolles Arbeiten vor Ort, und die hervorragenden<br />

Locations, wie etwa auch die Uni-Mensa mit ihrem<br />

riesigen Mosaik aus DDR-Zeiten, ermöglichten uns, die<br />

Stimmung des Films so umzusetzen, wie wir es geplant


hatten. Auch die Stadt und die Stadtwerke haben uns<br />

unterstützt, wo sie nur konnten. Die Italiener waren<br />

von den Bedingungen in Jena sehr begeistert, trotz<br />

der Kälte, die wir zu der Zeit in Deutschland hatten.<br />

Und das lag nicht nur an der Thüringer Rotbratwurst<br />

und dem extrem guten Catering.<br />

Gab es Erlebnisse, an die Sie sich besonders gern<br />

erinnern?<br />

Da gibt es einige. Zum Beispiel während des Nachtdrehs<br />

im riesigen Glasbau der Uni-Mensa, vor diesem herrlichen<br />

Mosaik. In dieser Atmosphäre konnte ich den<br />

Film so richtig spüren. Oder als wir den fertig geschnittenen<br />

Film zum ersten Mal zusammen mit Paolo Giordano<br />

angesehen haben und dieser Tränen in den Augen hatte.<br />

Der Film transportiert Giordanos Geschichte durch<br />

seinen ganz eigenen Rhythmus. Können Sie den Prozess<br />

der Postproduktion beschreiben, in der dieser Rhythmus<br />

wesentlich festgelegt wurde?<br />

Vor allem bei der Darstellung der verschiedenen Zeitebenen<br />

gab es besondere Herausforderungen an den<br />

Schnitt. Beide Hauptfiguren haben ja ein traumatisches<br />

Erlebnis – Alice den Skiunfall und Mattia das Verschwinden<br />

seiner Schwester. Die große Frage war,<br />

wie und zu welchem Zeitpunkt des Films man diese<br />

Erlebnisse einführt. An diesem Konzept wurde lange<br />

13<br />

gearbeitet. Zunächst müssen die Figuren eingeführt<br />

werden, der Film springt zwischen den Zeitebenen hin<br />

und her und führt dann zu dem Moment, in dem beide<br />

traumatischen Zeitebenen praktisch analog erzählt<br />

werden. Danach geht die Geschichte fast linear weiter,<br />

ohne Zeitsprünge. Im Schnitt wurde bestimmt, wann<br />

die lineare Erzählweise des Erwachsenenalters der<br />

beiden beginnt. Filmisch konnte man das nur so lösen,<br />

und Paolo Giordano war damit auch einverstanden.<br />

Der Film wurde beim Filmfestival in Venedig uraufgeführt.<br />

Wie haben Sie das erlebt?<br />

Das war eine tolle Erfahrung. Natürlich wird die Verfilmung<br />

eines mit über 1,5 Millionen Exemplaren verkauften<br />

Bestsellers immer mit besonderer Spannung<br />

erwartet. Und Romanverfilmungen unterliegen immer<br />

konkreten Vorstellungen des Zuschauers. Saverios<br />

Konzept entspricht es aber nicht, ausschließlich diesen<br />

Vorstellungen zu entsprechen – auch weil dieser doch<br />

sehr vom Innenleben der sich liebenden „Primzahlen-<br />

Zwillinge“ geprägte Roman nicht einfach filmisch umzusetzen<br />

war. In Italien liegt die Schallgrenze für einen<br />

Kassenerfolg durchaus niedriger als in Deutschland,<br />

insofern sind die bisher mehr als 500.000 Besucher ein<br />

sehr großer Erfolg. Darüber hinaus wurde der Film bisher<br />

in mehr als 25 Länder verkauft und auf vielen Festivals<br />

gezeigt, u.a. auch in Toronto, Tokio und Hongkong.


BESETZUNG<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

ALBA ROHRWACHER – Alice<br />

Alba Rohrwacher, geboren 1979 in Florenz als Tochter<br />

eines Deutschen und einer Italienerin, studierte Schau -<br />

spiel an der Scuola Nazionale di Cinema in Rom. Erstmals<br />

vor der Kamera stand sie in L’AMORE RITROVATO<br />

(2004) von Carlo Mazzacurati. 2007 folgten MEIN BRUDER<br />

IST EIN EINZELKIND von Daniele Lucchetti und TAGE<br />

UND WOLKEN von Silvio Soldini, für den sie 2008 den<br />

wichtigsten italienischen Filmpreis – den David di<br />

Donatello – als Beste Nebendarstellerin erhielt. Als<br />

Filmographie (Auswahl):<br />

Titel Regie<br />

14<br />

Beste Hauptdarstellerin gewann sie diesen nur ein<br />

Jahr später für ihre Rolle in Pupi Avatis IL PAPÀ DI<br />

GIOVANNA (2008). Ebenfalls 2009 wurde sie als italienischer<br />

Shooting Star der Berlinale geehrt, und spielte<br />

sie an der Seite von Tilda Swinton in I AM LOVE. Wiederum<br />

nur ein Jahr später war sie mit ihrer Hauptrolle<br />

in Silvio Soldinis WAS WILL ICH MEHR (2010) erneut<br />

zu Gast in Berlin, wo der Film in der Sektion Berlinale<br />

Special lief.<br />

2011 DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />

(La solitudine dei numeri primi) Saverio Costanzo<br />

2010 Was will ich mehr (Cosa voglio di più) Silvio Soldini<br />

2009 I Am Love (Io sono l’amore) Luca Guadagnino<br />

2008 Stilles Chaos (Caos Calmo) Antonello Luigi Grimaldi<br />

Il papà di Giovanna Pupi Avati<br />

2007 Tage und Wolken (Giorni e nuvole) Silvio Soldini<br />

Mein Bruder ist ein Einzelkind (Mio fratello è figlio unico) Daniele Lucchetti<br />

2004 L’amore ritrovato Carlo Mazzacurati


Interview mit Alba Rohrwacher<br />

Wie und wann sind Sie zu diesem Filmprojekt gekommen?<br />

Ich hatte Paolo Giordanos Roman kurz nach dessen<br />

Veröffentlichung gelesen, er hat mich sehr berührt.<br />

Dann traf ich Saverio Costanzo, und er erzählte mir<br />

von seiner Idee, daraus einen Film zu machen. Dabei<br />

geschah etwas Wunderbares: Während Saverio mit<br />

mir über den letzten Dialog zwischen Alice und Mattia<br />

sprach, in dem sie nach sieben Jahren des Schweigens<br />

um Worte kreisen, ohne wirklich etwas zu sagen, wurde<br />

mir auf einmal klar, dass es in diesem Moment wichtig<br />

war, dass Alice Mattia eine eher vernünftig erscheinende<br />

Frage stellt: „Hast du was gegessen?“. Ich musste an<br />

die Worte von Elsa Morante denken, die einmal sagte:<br />

„,Ich liebe dich’ hat nichts zu bedeuten. Das ist nur eine<br />

ideelle Behauptung – nichts weiter. ‚Hast du was gegessen?’,<br />

das ist die reale Art zu sagen, ‚Ich liebe dich.’“<br />

Das sagte ich Saverio, und er hat lächelnd den Worten<br />

von Morante zugestimmt. Tja, ich denke, das hat unserer<br />

Begegnung dann ihren Sinn verliehen.<br />

Wie war Ihre Beziehung zu Saverio Costanzo, sowohl<br />

vor als auch während der Dreharbeiten?<br />

Saverio hat eine Weile mit mir gekämpft. Ich war der<br />

Alice, die jeder aus dem Roman von Paolo erwartete,<br />

zu ähnlich. Also genau das, was zu meinen Gunsten<br />

schien, war eigentlich das Problem. Aber ich glaube,<br />

heute bin ich glücklich darüber, dass er mich bei meinem<br />

ersten Vorsprechen so gefordert hat. Damals ließ es<br />

mir keine Ruhe.<br />

Und wie waren die Dreharbeiten?<br />

Sie waren intensiv und haben viel Spaß gemacht. Ich<br />

weiß weder welche Art von Regisseur Saverio ist, noch<br />

welche Art von Schauspielerin ich bin. Wenn ich zurück<br />

denke, fallen mir Kreativität, Staunen und die Freiheit<br />

ein, dem eigenen Instinkt zu folgen. Saverio erlaubte uns<br />

jeden Tag einen „Zwischenfall“ zu verursachen, durch<br />

Improvisation etwas Einzigartiges zuzulassen. Jeden<br />

Tag passierte etwas Neues. Im Film und in uns. Saverio<br />

hat uns gebeten zu überraschen und uns selbst überraschen<br />

zu lassen. Aber das gab uns nicht das Gefühl<br />

von Unsicherheit, sondern machte uns im Gegenteil<br />

mutig und vor allem zu einem lebendigen Teil dessen,<br />

was wir darstellten. Ich war froh, jeden Morgen ans Set<br />

zu gehen, weil ich nie wusste, was passieren würde.<br />

15<br />

Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Luca Marinelli<br />

beschreiben?<br />

Wir kannten uns vorher nicht, aber diese gemeinsame<br />

Erfahrung hat uns tief verbunden. Wir haben uns<br />

gegen seitig geholfen. Wir sind gemeinsam durch die<br />

Geschichte des Films und dessen Verarbeitung gegangen.<br />

Luca war ein unschätzbarer Kollege. Wir haben die<br />

Veränderung unserer Körper mit Respekt und gegenseitigem<br />

Vertrauen in die Kraft des anderen erlebt. Wir<br />

wollten, dass diese beiden Figuren bewegen. Luca ist<br />

ein Schauspieler mit einem wunderbaren Talent, ein<br />

Freund. Ich bin glücklich, ihn getroffen zu haben und<br />

gespannt, was er zukünftig tun wird.<br />

Wie haben sie sich auf die Rolle vorbereitet?<br />

Die Vorbereitungen waren sehr anstrengend. Saverio<br />

begann mit der Idee des Körpers: Die Körper von Alice<br />

und Mattia zu entdecken, um das innere Wesen zu<br />

verstehen. Die Körperarbeit war der erste Schritt, der<br />

Zugang zum Verständnis der Charaktere. Während Luca<br />

zunahm, verlor ich Gewicht. Und umgekehrt. Das war<br />

nicht leicht und dauerte fast drei Monate, um die Körper<br />

so hin zu bekommen, wie wir sie im Film sehen. Die<br />

strenge Disziplin, die notwendig war, um die Rollen<br />

durch unsere Körpererfahrung zu begreifen, hat Luca<br />

und mich einander näher gebracht. Durch die Veränderung<br />

unserer Körper konnten wir die Veränderung<br />

der Charaktere über die Jahre nachvollziehen. Den<br />

Körper als Mittel zu benutzen, zwingt dich dazu, nicht<br />

wirklich zu wissen, was mit ihm/dir morgen geschehen<br />

wird. Dieses Gefühl der Unbeständigkeit ermöglicht<br />

dir, jedes Mal aufs Neue überrascht zu sein. Das ist<br />

erschreckend und schön. In Turin machten wir uns dann<br />

mit Saverio auf die Suche nach der Besetzung für Alice<br />

und Mattia als Kinder und Jugendliche. Das gestaltete<br />

sich vielfältig, auf der Ebene der physischen Ähnlichkeit,<br />

aber auch durch andere Faktoren wie gewisse Formen<br />

der Interpretation oder im Gespräch.<br />

Welche besonderen Erinnerungen haben Sie an die<br />

Dreharbeiten?<br />

Ich erinnere mich an meinen ersten Arbeitstag: Saverio<br />

rief Luca und mich an, um uns zu sagen, dass wir uns<br />

Gedanken für den Dreh der Abschlussszene am nächsten<br />

Tag machen sollten. Er wollte in dem Park, wo Mattia


seine kleine Schwester verliert, unbedingt das Herbstlicht<br />

nutzen. Die Farben des Parks in jenen Tagen waren<br />

einfach perfekt, und wir konnten nicht riskieren, auch<br />

nur eine Minute Drehzeit zu verlieren. Er fragte, ob wir<br />

uns einig sind. Luca und ich waren verwirrt und verängstigt.<br />

Saverio hatte uns immer wieder gesagt, dass<br />

der Film kein Anfang und kein Ende hat. Bereits lange<br />

vor Beginn der Dreharbeiten wies er immer wieder<br />

darauf hin, dass wir diesen Dingen nicht zu viel Gewicht<br />

geben sollten. Wir sollten vertrauen. Das taten wir und<br />

haben uns letztendlich in eine der wichtigsten Szenen<br />

des Films fallen lassen. Dadurch, glaube ich, hat der<br />

Film seine Lebendigkeit erhalten.<br />

Wie war die Zusammenarbeit mit Isabella Rossellini?<br />

Ich war aufgeregt, als ich sie zum ersten Mal bei einem<br />

Mittagessen mit Saverio, Roberto und Luca Sbaratto traf.<br />

Isabella ist eine Person, die Schönheit und Schlichtheit<br />

verkörpert und mit Leichtigkeit und Ironie erzählen<br />

kann. Ich erinnere mich ganz besonders an eine Szene:<br />

Alice und Adele (die Mutter von Mattia) treffen sich<br />

im heimischen Atelier. Alice sieht sich um, riecht an<br />

den Fellen im Zimmer und Adele/Isabella kommt rein,<br />

um sie zu begrüßen. Ich werde nie vergessen, wie sie<br />

dabei meine Wange berührte. Es ist Isabellas Anmut,<br />

die es für mich möglich machte, mit dieser scheinbar<br />

sinnlosen Geste umzugehen. Die Wahrheit, die in dieser<br />

Liebkosung lag, hat mich tief berührt.<br />

LUCA MARINELLI – Mattia<br />

Luca Marinelli, geboren in Rom, sammelte schon als Kind<br />

erste Erfahrungen beim Fernsehen, als er zusammen mit<br />

seinem Cousin Micky Mouse-Filme synchronisierte.<br />

Noch während seiner Schulzeit besuchte er 2003 einen<br />

Drehbuch- und Schauspielkurs bei Guillermo Glanc,<br />

machte 2004 in seiner Heimatstadt Abitur und ging<br />

anschließend an die Accademia Nazionale D’Arte<br />

Drammatica „Silvio D’Amico", eine der führenden Kunst -<br />

akademien Italiens. Seit 2006 stand er in den unterschiedlichsten<br />

Theaterstücken auf der Bühne, so etwa<br />

in „Amen“ unter der Regie von Mario Alessandro Paolelli<br />

(2006) oder im folgenden Jahr in „Fedra’s Love“ unter der<br />

Regie von Valentina Rosati. 2008 spielte er in sieben<br />

verschiedenen Inszenierungen, vorwiegend unter der<br />

Regie von Rosati: „Tempo Scaduto“ (Zeitverschiebung),<br />

16<br />

Hat es diese Beziehung auch zu den anderen Schauspielern<br />

gegeben?<br />

Ich habe intensiv mit Arianna Nastro (Darstellerin der<br />

Alice als Teenager) gearbeitet, dabei haben wir eine<br />

starke Bindung aufgebaut. Wir sind immer zusammen<br />

in einen großen Proberaum gegangen, haben uns Zeit<br />

genommen, das Fußhumpeln von Alice zu üben und<br />

uns über ihren Charakter zu verständigen. Ich glaube,<br />

dass Arianna eine Art Metamorphose durchgemacht<br />

hat. Vielleicht weniger offensichtlich als meine und die<br />

von Luca, dafür aber eine sehr tiefe. Sie veränderte<br />

sich jeden Tag und wurde sich und ihrer Alice immer<br />

sicherer. Als Saverio anfing mit ihr und Vittorio zu drehen,<br />

wollten Luca und ich dabei sein, damit wir ihnen und<br />

auch sie uns helfen konnten.<br />

Was denken Sie über Paolo Giordanos Mitwirkung?<br />

Es war wichtig, dass Paolo in gewisser Hinsicht das<br />

Gegenteil von Saverio ist. Seine Hinweise waren immer<br />

sehr vorsichtig und diskret, nie aufdringlich. Wie er<br />

seinen Roman losgelassen hat um zu sehen, was mit<br />

ihm im Film passiert, war sehr mutig. Ich erinnere mich<br />

an die Neugier, mit der er ans Set kam, und die Offenheit,<br />

mit der er sich ein Bild vom Geschehen machte.<br />

Er schien überrascht davon, wie wir die Stimmung des<br />

Buches in den Film übersetzt haben.<br />

„I Blues“ (Der Blues), „I mostri di Fedra“ (Die Monster<br />

von Phaedra) und „Arianna a Nasso“ (Ariadne auf Naxos),<br />

sowie in „Waterproof“ von Valentino Villa, in „Monologhi“<br />

(Monologe) von Anna Marchesini und in „I sette<br />

a Tebe“ (Sieben gegen Theben) von Paolo Giuranna.<br />

In den letzten zwei Jahren arbeitete er mit Michele<br />

Monetta in „Fantasia arlecchina“ (Harlekin Fantasien,<br />

2009) und mit Carlo Cecchi in „Sogno di una notte di<br />

mezz’estate“ (Ein Sommernachtstraum, 2009/2010).<br />

2009 stand Luca Marinelli in BUTTA LA LUNA 2 erstmals<br />

für das Fernsehen vor der Kamera, einer erfolgreichen<br />

TV-Serie des Regisseurs Vittorio Sindoni, die auf dem<br />

gleichnamigen Bestseller von Maria Venturi basiert.<br />

DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN ist Luca Marinellis<br />

Kinodebüt.


ISABELLA ROSSELLINI – Adele<br />

Isabella Rossellini wurde 1952 als Tochter der Schauspielerin<br />

Ingrid Bergman und des Regisseurs Roberto<br />

Rossellini in Rom geboren. Ihre Karriere begann als<br />

Übersetzerin, TV-Reporterin und Model für Fotografen<br />

wie Helmut Newton und Bruce Weber. Ihre ersten<br />

Erfahrungen als Schauspielerin sammelte sie an der<br />

Seite ihrer Mutter in Vincente Minnellis Nina (1976),<br />

ihre eigentliche Filmkarriere begann schließlich mit<br />

WHITE NIGHTS – DIE NACHT DER ENTSCHEIDUNG<br />

Filmographie (Auswahl):<br />

Titel Regie<br />

2011 DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />

(La solitudine dei numeri primi) Saverio Costanzo<br />

2010 Late Bloomers Julie Gavras<br />

2008 Infected (TV) Adam Weissman<br />

2005 My Dad Is 100 Years Old Guy Maddin<br />

2004 Heights Chris Terrio<br />

2003 The Saddest Music in the World Guy Maddin<br />

1998 The Impostors Stanley Tucci<br />

1995 Big Night Stanley Tucci, Campbell Scott<br />

1994 Wyatt Earp Lawrence Kasdan<br />

1993 Fearless Peter Weir<br />

Und der Himmel steht still John Schlesinger<br />

1992 Der Tod steht ihr gut Robert Zemeckis<br />

1990 Wild at Heart David Lynch<br />

1986 Blue Velvet David Lynch<br />

1985 White Nights – Die Nacht der Entscheidung Taylor Hackford<br />

17<br />

(1985). In den Jahren darauf spielte sie in Filmen von<br />

John Schlesinger, Abel Ferrara, Peter Weir, Peter<br />

Greenaway und David Lynch, 2005 dreht sie gemeinsam<br />

mit dem Experimentalfilmer Guy Maddin die Hommage<br />

an ihren Vater MY DAD IS 100 YEARS OLD, für die sie<br />

auch das Drehbuch schrieb. Ihr Regiedebüt feierte sie<br />

mit ihrem Kurzfilm GREEN PORNO auf der Berlinale<br />

2008. Bei der Berlinale 2011 übernahm sie den Vorsitz<br />

der Wettbewerbs-Jury.


Interview mit Isabella Rossellini<br />

Saverio Costanzos Film ist einer der wenigen, den Sie<br />

in Italien gedreht haben.<br />

In meiner Karriere habe ich bisher nur drei Filme in<br />

Italien gedreht. Ich habe mich sehr gefreut, als Saverio<br />

Costanzo mich bat, in seinem Film mitzuwirken. Wir<br />

haben uns sehr gut verstanden, fast als würden wir<br />

uns seit fünfzig Jahren kennen.<br />

Saverio Costanzo hat bei den Dreharbeiten oft improvisiert,<br />

wie man erzählt.<br />

Es gab ein Drehbuch, aber Saverio sagte immer „Vergiss<br />

es.“ Ich, als Schauspielerin, wusste nur, ich sollte<br />

in einer Szene eine Mutter spielen, die ein bisschen<br />

gleichgültig ist. Ohne die Worte aus dem Drehbuch zu<br />

benutzen. Am ersten Tag war ich ein wenig verwirrt,<br />

aber dann habe ich es geliebt.<br />

Bereuen Sie, so wenig Filme in Italien gemacht zu<br />

haben?<br />

Um die Wahrheit zu sagen, ich kann mir auch nicht erklären,<br />

warum das so ist. Vielleicht denkt man „Sie<br />

ging weg, um im Ausland zu leben, sie will nicht in Italien<br />

arbeiten“. Oder es ist vielleicht wegen des Films<br />

BLUE VELVET, den ich 1986 gedreht habe, und der viele<br />

Italiener empört hat.<br />

Wurde mit Alba Rohrwacher ein aufgehender Stern<br />

am italienischen Kinohimmel gefunden?<br />

Sie hat mich so oft zum Lachen gebracht. Sie ist so<br />

aufmerksam, fürsorglich und anmutig. Sie behandelte<br />

mich mit Hochachtung. In diesen fünf gemeinsamen<br />

Tagen am Set musste ich ihr tausend Fragen über meine<br />

Eltern, Federico Fellini, Martin Scorsese und David Lynch<br />

beantworten. Sie wusste alles über mich, als ob sie<br />

mich seit vielen Jahren wie aus einem Lehrbuch studiert<br />

hat. Plötzlich gehörte ich zu einer anderen Zeit. Das<br />

hat mich gefreut, obwohl ich es nicht erwartet hatte.<br />

Ich weiß natürlich, dass das lediglich der Verdienst<br />

der seit fast sechzig Jahre gesammelten Geschichten<br />

ist. Albas Beharrlichkeit erinnerte mich an die Zeit, als<br />

ich zwanzig war und meinen Vater mit allen möglichen<br />

18<br />

Fragen über die Regisseure und Stars aus der Ära des<br />

Stummfilms gequält habe. Er wollte nicht oft ins Kino<br />

gehen, verehrte aber Charlie Chaplin, den er gekannt<br />

hatte. Ich glaube, dass die Begegnung nur sehr kurz<br />

war, nur einen Händedruck lang, aber Papa hatte<br />

immer sein Bild auf seinem Schreibtisch.<br />

Paolo Giordano war gemeinsam mit Ihnen am Set.<br />

Welchen Eindruck hatten Sie von ihm?<br />

Er war so zurückhaltend. Obwohl er fast halb so alt ist<br />

wie ich, hat er mich am Anfang ein bisschen unruhig<br />

gemacht. Ich dachte, mein Lispeln und der etwas schlaffe<br />

Gang sind nicht das, was er bei der Entwicklung von<br />

Adeles Charakter im Sinn hatte. Vor allem aber hatte<br />

ich die ganze Zeit Angst, dass ich vielleicht nicht die<br />

geforderte Spontaneität bei der Improvisation aufbringe,<br />

die Saverio von den Schauspielern abverlangte. Ich<br />

habe immer Paolo beobachtet und überlegt, wie er<br />

reagieren würde. Ich weiß, dass für einen Schriftsteller<br />

jedes einzelne Wort das Ergebnis einer fast schmerzhaften<br />

Reflexion ist. Aber bei dem, was wir taten, erkannte<br />

er schnell, dass das Buch zwar sein, aber der<br />

Film Saverios Werk ist. Die Erkenntnis der Szene<br />

wurde wichtiger als das Buch. Ich bewundere seine<br />

Großzügigkeit und das Vertrauen, das er zu Saverio<br />

Costanzo aufgebaut hat. Das ist so selten zwischen<br />

Autor und Regisseur.<br />

Was ist Ihre Lieblings-Szene?<br />

Als Adele mit ihrem Ehemann über die schweren<br />

Verhaltensstörungen von Mattia spricht und ihnen der<br />

Junge hinter der Tür zuhört. Obwohl es aus der Perspektive<br />

des Kindes gefilmt wurde und die Kritik der<br />

Eltern verletzend ist, war es ebenso klar, dass Mutter<br />

und Vater innere Schmerzen erlebt haben, verbittert,<br />

müde und gestresst sind. „Warum ist das so? Wie können<br />

wir ihm helfen?". Ein sehr menschliches Gespräch,<br />

mit dem sich alle Eltern identifizieren können. Keine<br />

Mutter möchte ihr Kind in solch einem Zustand sehen.<br />

Das war der bewegendste Moment während der Filmaufnahmen.


DER STAB<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

SAVERIO COSTANZO – Regie und Drehbuch<br />

Saverio Costanzo wurde 1975 als Sohn des italienischen<br />

Schriftstellerehepaars Maurizio Costanzo und Flaminia<br />

Morandi in Turin geboren. Er studierte Kommunika -<br />

tions wissenschaften und Soziologie an der La Sapienza<br />

Universität in Rom und schloss sein Studium 1998 mit<br />

einer Arbeit über Italo-Amerikaner in Brooklyn ab. Anschließend<br />

lebte er für einige Jahre in New York, wo er<br />

als Kameramann und Dokumentarfilmer arbeitete. Dort<br />

entstand auch sein Dokumentarfilm CAFFÈ MILLE LUCI,<br />

BROOKLYN, NEW YORK (1999), der von Gianluca Nicoletti<br />

als erste italienische Internet-Doku produziert wurde.<br />

Im Jahr 2000 kehrte er zurück nach Italien und verarbeitete<br />

seine transatlantischen Erfahrungen im sechsteiligen<br />

TV-Doku-Drama SALA ROSSA (2002), das im<br />

Policlinico Umberto I in Rom gedreht wurde. Für diese<br />

Regiearbeit wurde er mit einer besonderen Erwähnung<br />

Paolo Giordano wurde 1982 in Turin geboren. Er studierte<br />

Physik und promovierte 2010 in Teilchenphysik. Nachdem<br />

das „italienische Wunderkind“ mehrere Kurzgeschichten<br />

veröffentlicht hatte, debütiert er 2008 mit<br />

seinem ersten Roman „Die Einsamkeit der Primzahlen“.<br />

Seitdem wurde der seitdem meist verkaufte Roman<br />

Italiens in über 40 Ländern verlegt, und Giordano erhielt<br />

als bisher jüngster Schriftsteller den Premio Strega,<br />

19<br />

durch die Kritik des Internationalen Film Festivals in<br />

Turin geehrt. Drei Jahre später erlangte er mit seinem<br />

ersten Spielfilm PRIVATE (2004) internationale Auf -<br />

merksamkeit. Seine außergewöhnliche Darstellung<br />

des Palästina-Konflikts brachte ihm 2004 den Goldenen<br />

Leoparden beim Filmfestival Locarno und wurde 2005<br />

von Italien ins Oscar ® -Rennen um den Besten Nicht-<br />

Englischsprachigen Film geschickt.<br />

Anschließend entstand sein zweiter Spielfilm IN<br />

MEMORY OF MYSELF (2007), den er in neun Wochen<br />

auf der Insel San Giorgio Maggiore in Venedig drehte,<br />

und der 2007 im Wettbewerb der Berlinale lief.<br />

Sein dritter Spielfilm DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />

basiert auf dem Erfolgsroman von Paolo Giordano und<br />

wurde 2010 im Wettbewerb des Filmfestivals in Venedig<br />

uraufgeführt.<br />

PAOLO GIORDANO – Romanvorlage und Drehbuch<br />

ANTONELLO GELENG – Szenenbild<br />

Ob als Szenenbildner, Kostümbildner oder Special Effects-Macher,<br />

Antonelle Geleng hat in verschiedensten<br />

Funktionen in zahlreichen italienischen Filmen mitgewirkt.<br />

Sein Einstieg ins Filmgeschäft gelang ihm mit<br />

FELLINIS ROMA (1972), als Assistenz Production Designer<br />

arbeitete er an ARMACORD (1973), und als Assistent<br />

den wichtigsten Literaturpreis Italiens. In Italien erreichte<br />

Giordanos Roman in weniger als einem Jahr eine Auflage<br />

von über einer Million, beherrschte Bestsellerlisten<br />

und erhielt zudem weitere namhafte internationale<br />

Auszeichnungen. Giordano veröffentlichte außerdem<br />

Kurzgeschichten und Artikel in verschiedenen Zeitschriften<br />

und Anthologien, darunter „Mondi al limite –<br />

Nove scrittori per Medici Senza Frontiere“.<br />

des Art Directors bei CASANOVA (1976) mit. Seit dieser<br />

Zeit hat er mit zahlreichen italienischen Regisseuren<br />

gedreht, darunter Dario Argento, Ruggero Deodato, Lucio<br />

Fulci und Lamberto Bava, sowie auch Margarethe von<br />

Trotta.


ANTONELLA CANNAROZZI – Kostümbild<br />

Antonella Cannarozzi entwarf erstmals 1997 für Roberta<br />

Torres Mafia-Rap-Musical OH TANO! FÜR DICH LOHNT<br />

ES SICH ZU STERBEN die Kostüme. Seitdem folgten<br />

Filme wie GASOLINE (2002), ANIME VELOCI (2003) und<br />

MIKE PATTON – Musik<br />

Mike Patton ist einer jener facettenreichen Menschen,<br />

für die sich schwer eine Definition finden lässt: Künstler,<br />

Sänger, Agitator? Von Jugend an versuchte er Alternativen<br />

zu den üblichen Musik-Genres zu entwickeln.<br />

Ob als Sänger der Band Faith No More oder in seinen<br />

genauso zahlreichen wie vielseitigen Projekten in der<br />

Avantgarde-Musik.<br />

Geboren 1968 in Eureka, Kalifornien, gründete Patton<br />

im Alter von 17 Jahren die Band Mr. Bungle, die inklusive<br />

einiger Pausen bis 1999 existierte und experimentellen<br />

Rock mit jeder Art von Musik kombinierte und so einen<br />

Stil kreierte, der trotz zahlreicher Versuche unkopierbar<br />

bleibt. Seine Nachfolge-Band Fatih No More wiederum<br />

feierte mit Songs wie „Epic“ und „Falling to pieces“ und<br />

deren legendären Musik-Videos große Erfolge und<br />

wagte auch immer wieder Ausflüge in das Pop-Genre<br />

mit großer Orchesterbegleitung (u. a. „A Small Victory“<br />

auf dem Album Angel Dust von 1992) oder in die Soul-<br />

Musik, wie mit der sehr erfolgreichen Version des<br />

Commodores-Titels „Easy“. Während Pattons Mitglied -<br />

schaft bei Faith No More erreichte die Band kommerziellen<br />

Erfolg und weltweite künstlerische Anerkennung.<br />

Nach ihrer Auflösung schloss sie sich im Jahr 2009 für<br />

eine kurze, aber sehr erfolgreiche Reunion-Tour wieder<br />

zusammen.<br />

1998 gründete Patton gemeinsam mit dem ehemaligen<br />

Bassisten von Mr. Bungle, Trevor Dunn, die Band „für<br />

experimentellen Lärm“ Fantômas, der auch Schlagzeuger<br />

Dave Lombardo von Slayer und Buzz Osborne von<br />

den Melvins angehören. Ein paar Jahre später experimentierte<br />

er in der gemeinsam mit Duane Denison von<br />

Jesus Lizard neu gegründeten Alternativ-Rock-Band<br />

Tomahawk und erhielt dabei Unterstützung von John<br />

Stanier von Battle (ex-Helmet). Er realisierte gemeinsame<br />

20<br />

MELISSA P. (2005). Zuletzt für das Kostümbild verantwortlich<br />

war sie bei Luca Guadagninos I AM LOVE<br />

(Io sono l’amore, 2009), hierfür nominierte sie die<br />

Academy 2011 für einen Oscar ® .<br />

Projekte mit den Pionieren der House Music und des Trip<br />

Hops wie Dan The Automator und Kid Koala von der<br />

Band Lovage und veröffentlichte 2001 das innovative<br />

Album „Music to make love to your old lady“.<br />

2007 schrieb er den Soundtrack für den Kurzfilm A<br />

PERFECT PLACE von Derrick Scocchera, und etwas später<br />

für seinen ersten Mainstream-Film: CRANK 2: HIGH<br />

VOLTAGE (Mark Neveldine und Brian Taylor 2009).<br />

Eines seiner letzten Projekte aus dem Jahr 2010 ist<br />

„Mondo Cane“: eine Ode an die italienische Pop-Musik<br />

der 1950er und 1960er Jahre, aufgenommen mit großem<br />

Orchester und in italienischer Sprache gesungen.<br />

Patton hat mit einigen der innovativsten Künstler der<br />

Musik-Szene gearbeitet. Die Ergebnisse dieser Zusam -<br />

menarbeit sind auf Alben von Maldoror (mit Merzbow),<br />

Kaada / Patton, General Patton vs X-ecutioners, Fantômas<br />

/ Melvins Big Band zu hören, und die Liste seiner<br />

Musikprojekte lässt sich mit John Zorn, Dillinger Escape<br />

Plan, Björk, Subtle, Rahzel, Amon Tobin, Team Sleep,<br />

Massive Attack, Fennesz, Zu, Norah Jones, Tanya Tagaq,<br />

den Qemists, Kool Keith und zuletzt Tunde Adebimpe<br />

von TV on the Radio scheinbar endlos fortsetzen.<br />

Gemeinsam mit seinem Manager Greg Werckmann<br />

gründete Patton 1999 das Plattenlabel Ipecac, das den<br />

Großteil seiner eigenen Werke und der anderer Künstler<br />

wie der Melvins, ISIS und Josh Homme mit großem<br />

Erfolg veröffentlicht.<br />

Und Patton beschränkte sich nicht nur auf die Musik.<br />

Neben seinem ersten Auftritt bei SATURDAY NIGHT<br />

LIVE im Jahre 1990, seiner Rolle bei Steve Balderson’s<br />

Horror film FIRECRACKER (der als bester Film auf dem<br />

Raindance Film Festival ausgezeichnet wurde) oder<br />

seiner Arbeit als Synchronsprecher für Videospiele


wie „The Darkness“, „Bionic Commando“, „Portal“,<br />

„Left 4 Dead“, lieh er seine Stimme auch mal gern<br />

Zombie-Kreaturen wie in dem Film I AM LEGEND (2007)<br />

mit Will Smith.<br />

Die einzige Konstante in Pattons Karriere scheint der<br />

Fakt zu sein, dass er bereit ist, fast alles zu versuchen,<br />

um sich und alle, die seiner eklektischen Karriere folgen,<br />

ständig neu herauszufordern. Ob er seine Stimmbänder<br />

MARIO GIANANI – Produktion (Offside)<br />

Mario Gianani hat Offside 2001 gemeinsam mit einigen<br />

anderen jungen Kollegen aus der Filmbranche gegründet.<br />

In ihrer Anfangszeit produzierte die Firma hauptsächlich<br />

Dokumentarfilme und Geschichtssendungen für das<br />

Fernsehen. Erst durch PRIVATE, Saverio Costanzos Lang -<br />

filmdebüt aus dem Jahr 2004, begann die Firma, sich<br />

auch auf die Produktion von Spielfilmen zu konzentrieren.<br />

PRIVATE war einer der am häufigsten ausgezeichneten<br />

italienischen Filme der letzten Jahre, er gewann Preise<br />

wie den Goldenen Leoparden beim Filmfestival von<br />

Locarno, den David di Donatello, den bedeutendsten<br />

italienischen Filmpreis, sowie den Nastro d’argento.<br />

Zudem wurde PRIVATE 2005 von Italien ins Oscar ® -<br />

Rennen um den Besten Nicht-Englischsprachigen Film<br />

geschickt, wenn auch letztendlich nicht von der Academy<br />

nominiert.<br />

21<br />

bei der Band Fantômas zum klingen bringt oder italienische<br />

Arien aus dem Inneren einer Grube singt, im<br />

Wesentlichen bleibt Patton sich immer selbst treu.<br />

Seine musikalische Reise mag irreführend sein, absurd<br />

und sogar schizophren, aber am Ende muss man all<br />

seine Projekte in ihrer Gesamtheit betrachten, um ein<br />

vollständiges Bild des Genies Pattons zu erfassen. Es<br />

scheint noch ungeahnt viele Möglichkeiten zu geben,<br />

die darauf warten, durch Patton entdeckt zu werden.<br />

2007 produzierte Offside Saverio Costanzos zweiten<br />

Spielfilm IN MEMORY OF MYSELF, der im Wettbewerb<br />

der Berlinale und anschließend auf zahlreichen inter -<br />

natio nalen Festivals lief.<br />

2008 folgte VINCERE von Marco Bellocchio, eine Co-<br />

Produktion von Rai Cinema und Celluloid Dreams, die<br />

2009 im Wettbewerb von Cannes ihre Weltpremiere<br />

feierte. Ebenfalls 2009 entstand AS MY FATHER, ein<br />

Doku mentarfilm von Stefano Mordini, der auf dem<br />

Filmfestival Turin lief.<br />

DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN, die Verfilmung<br />

des gleichnamigen Erfolgsromans von Paolo Giordano,<br />

feierte 2010 auf dem Festival in Venedig Weltpremiere.


PHILIPP KREUZER – Produktion (Bavaria Pictures)<br />

Der Rechtsanwalt und Graduate der Media Business<br />

School Philipp A. Kreuzer war nach seinem Studium<br />

zunächst in München, Los Angeles und Paris in Medien -<br />

kanzleien, dann bei Produktionsunternehmen im In- und<br />

Ausland v.a. mit Schwerpunkt Filmfinanzierung tätig,<br />

bevor er von 2001 bis 2004 als Förderreferent bei Eurimages,<br />

der europäischen Filmförderung des Europarats,<br />

eine Vielzahl europäischer Kino-Koproduktionen<br />

betreute. Anfang 2005 wechselte er zur Bavaria als<br />

Leiter der Abteilung für Film- und TV-Finanzierung der<br />

Bavaria Film GmbH. Seit Juli 2006 leitet er zudem den<br />

Bereich Spielfilmkoproduktion der Bavaria Pictures<br />

GmbH und wurde im Juli 2007 zu deren Prokurist bestellt.<br />

Seit August 2009 ist er darüber hinaus als Geschäftsführer<br />

für die Produktions- und Vertriebsfirma der<br />

Bavaria in Rom, der Bavaria Media Italia Srl., verantwortlich.<br />

Seit November 2009 hat er zusätzlich die<br />

Funktion des Vice President International bei der Bavaria<br />

Media GmbH inne. Des Weiteren publiziert er im Filmund<br />

Urheberrecht und unterrichtet an Filmhochschulen<br />

in Spanien, Deutschland, Frankreich und Israel.<br />

22<br />

In seinen Funktionen als Prokurist und Produzent der<br />

Bavaria Pictures sowie als Leiter Film- und TV-Finanzierung<br />

war Philipp Kreuzer maßgeblich an der Finanzierung<br />

und Produktion zahlreicher Kino- und TV-Filme<br />

der Bavaria beteiligt. Zuletzt war er verantwortlich für<br />

die Finanzierung u.a. von Heinrich Breloers BUDDEN-<br />

BROOKS (2008), oder Dieter Wedels Zweiteiler Gier<br />

(2010), sowie der Mankell-Verfilmung KENNEDYS HIRN<br />

(2010) und Leander Haußmanns HOTEL LUX (2011 / in<br />

Postproduktion). Als Produzent der Bavaria Pictures<br />

fungierte er u.a. bei Jan Henrik Stahlberg und Marcus<br />

Mittermeiers Muxmäuschenstill-Nachfolger SHORTCUT<br />

TO HOLLYWOOD (2009) und der italienisch-deutschfranzösischen<br />

Koproduktion DIE EINSAMKEIT DER<br />

PRIMZAHLEN (2010) sowie zuletzt bei Alexander<br />

Mindadzes Berlinale-Wettbewerbsbeitrag AN EINEM<br />

SAMSTAG (2011). Die irisch-deutsche Romanverfimung<br />

SUPERHERO (2011) von Regisseur Ian FitzGibbon ist<br />

derzeit in Postproduktion, ebenso wie Philip Grönings<br />

Filmdoppel DIE FRAU DES POLIZISTEN (2011 / in<br />

Postpro duktion) und MEIN BRUDER ROBERT (Dreh<br />

Sommer 2011).


DER ROMAN<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

PRESSESTIMMEN<br />

„,Die Einsamkeit der Primzahlen’ ist ein sehr<br />

zugängliches Buch, und es entwickelt einen starken<br />

identifikatorischen Sog. (…) Eine ganze Generation<br />

scheint sich in der Wohlstandsverwahrlosung von<br />

Mattia und Alice wieder zu erkennen.“<br />

Süddeutsche Zeitung<br />

„(…) eine sentimentale Geschichte, die weitgehend<br />

unsentimental erzählt wird. Sie gewinnt die Gunst<br />

des Publikums auf andere Weise. Darin besteht die<br />

Kunst Paolo Giordanos.“<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

„Ein ungewöhnlich spannendes Buch.“<br />

Focus<br />

„Ein Buch, das fasziniert, das einen berührt und<br />

nicht loslässt.“<br />

Münchner Merkur<br />

„Einfühlsam, sensibel, psychologisch verblüffend<br />

präzise und völlig unsentimental taucht Giordiano<br />

(...) in die Unsicherheiten, Ängste, Hoffnungen,<br />

Schmerzen und Verkrampfungen der Pubertät ein.“<br />

Abendzeitung<br />

„(...) obwohl diese Liebesgeschichte todtraurig ist,<br />

gehört sie zu den schönsten des Herbstes.“<br />

Emotion<br />

23<br />

Paolo Giordano<br />

DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />

Heyne Verlag<br />

Originaltitel: La solitudine dei numeri primi<br />

Aus dem Italienischen von Bruno Genzler<br />

368 Seiten<br />

¤ 8,99 [D] / ¤ 9,30 [A] / CHF 15,50 (empf. VK-Preis)<br />

ISBN 978-3-453-40801-2<br />

Für Rezensionsexemplare und Fragen zum Roman<br />

kontaktieren Sie bitte:<br />

Heyne Verlag<br />

Presseabteilung, Gabriele Beusker<br />

Tel. 089 41363135<br />

gabriele.beusker@randomhouse.de<br />

„Die Geschichte von Mattia und Alice (...) erzählt<br />

Paolo Giordano so eindringlich, dass dem Leser<br />

Glückstränen in die Augen steigen.“<br />

Glamour<br />

„Leise, poetisch, schön traurig.“<br />

TV Movie<br />

„Es gibt sie, die ersten Sätze eines Buches, die<br />

einem zuflüstern: Diese Geschichte wird dich nicht<br />

loslassen. Paolo Giordanos Debütroman löst sein<br />

Versprechen ein.“<br />

TV Spielfilm<br />

„Eindrucksvoll, ergreifend und melancholisch ist<br />

seine Liebesgeschichte, gradlinig und schnörkellos<br />

erzählt und eine wunderbare Parabel auf Freundschaft<br />

und die Sehnsucht nach Geborgenheit.“<br />

NDR 1<br />

„Ein fulminantes Lesevergnügen, denn Paolo<br />

Giordano jongliert souverän und phantasievoll mit<br />

Bildern und hat eine wundervolle Sprache.<br />

Spannend und tiefgründig ist sein Romandebüt,<br />

das man, einmal angefangen, nur schwer aus der<br />

Hand legen wird.“<br />

ZDF Morgenmagazin


DAS HÖRBUCH<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

PRESSESTIMMEN<br />

„Daniel Brühl arbeitet die Wunden der beiden<br />

Einzelgänger heraus und trifft einfühlsam den Ton<br />

zwischen Schmerz und Trost.“<br />

Bücher<br />

„Daniel Brühl liest ,Die Einsamkeit der Primzahlen’<br />

mit junger, ruhiger Stimme. Dabei bleibt er<br />

angenehm im Hintergrund der Wahrnehmung.<br />

Bei aller Traurigkeit ist Giordanos Erstlingswerk<br />

ein Hörerlebnis, das in seinen Bann zieht.“<br />

Kölnische Rundschau<br />

„Der Schauspieler Daniel Brühl liest die gekürzte<br />

Fassung ,Die Einsamkeit der Primzahlen’ einfühlsam<br />

und wohltuend unaufgeregt.“<br />

Stuttgarter Nachrichten<br />

„Daniel Brühl hat es mit einer perfekten Mischung<br />

aus Nüchternheit und Verletzlichkeit eingelesen.“<br />

Bayern2 Radio<br />

24<br />

Paolo Giordano<br />

DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />

Gekürzte Lesung | Gesprochen von Daniel Brühl<br />

Verlag: Random House Audio<br />

(Originalverlag: Blessing HC)<br />

6 Audio-CDs, Laufzeit: ca. 420 Minuten<br />

ISBN: 978-3-8371-0139-3<br />

¤ 24,95 [D]* | ¤ 24,95 [A]* | CHF 40,90* (empf. VK-Preis)<br />

Für Rezensionsexemplare und Fragen zum Hörbuch<br />

kontaktieren Sie bitte:<br />

Random House Audio<br />

Presseabteilung, Corinna Rausch<br />

Tel. 0221 56910566<br />

corinna.rausch@randomhouse.de<br />

„Daniel Brühl nimmt sich Zeit für Hörbücher. Ein<br />

Buch, das seine Generation der jetzt 30-Jährigen<br />

beschreibt, ist ‚Die Einsamkeit der Primzahlen’.<br />

Das Werk hat es ihm angetan und Daniel Brühl<br />

liest es angenehm unaufdringlich.“<br />

3sat Kulturzeit<br />

„Mit seinem jungenhaften Timbre passt Daniel Brühl<br />

hervorragend zu den beiden jugendlichen<br />

Protagonisten, deren Schmerz und Verletzungen er<br />

hörbar macht, genauso wie der Trost, den sie sich<br />

spenden. Er liest – bis auf ein paar glatte Momente –<br />

so, wie er selbst in einem Interview den Roman<br />

charakterisiert hat: schön, elegant und angenehm<br />

melancholisch.“<br />

hörBücher Magazin


BESETZUNG<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

Alice Alba Rohrwacher<br />

Mattia Luca Marinelli<br />

Alice (Teenager) Arianna Nastro<br />

Mattia (Teenager) Vittorio Lomartire<br />

Alice (Kind) Martina Albano<br />

Mattia (Kind) Tommaso Neri<br />

Michela (Kind) Giorgia Pizzo<br />

Adele Isabella Rossellini<br />

Pietro Roberto Sbaratto<br />

Umberto Maurizio Donadoni<br />

Elena Giorgia Senesi<br />

Viola Aurora Ruffino<br />

Clown Filippo Timi<br />

Fabio Andrea Jublin<br />

25


STAB<br />

2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />

199 211 2 1 223 227 229 2<br />

2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />

Regie Saverio Costanzo<br />

Drehbuch Saverio Costanzo<br />

Paolo Giordano<br />

Kamera Fabio Cianchetti<br />

Szenenbild Antonello Geleng<br />

Marina Pinzuti Ansolini<br />

Kostümbild Antonella Cannarozzi<br />

Maskenbild Alessandro Bertolazzi<br />

Marta Roggero<br />

Schnitt Francesca Calvelli<br />

Casting Jorgelina De Petris<br />

Ton Gabriele Moretti<br />

Musik Mike Patton<br />

Produktion Offside (Italien)<br />

Bavaria Pictures (Deutschland)<br />

Les Films Des Tournelles, Le Pacte (Frankreich)<br />

In Zusammenarbeit mit Medusa Film<br />

ZDF Enterprises<br />

Ostlicht Filmproduktion<br />

MotionWorks<br />

Mit Unterstützung von Mitteldeutsche Medienförderung (MDM)<br />

Filmförderungsanstalt (FFA)<br />

Eurimages<br />

CNC (Centre national du cinema et de l’image animée)<br />

Film Commission Torino Piemonte<br />

Italienisches Kulturministerium (MiBAC)<br />

MEDIA Programme der Europäischen Union<br />

Produzenten Mario Gianani (Offside)<br />

Philipp Kreuzer (Bavaria Pictures)<br />

Anne Dominique Toussaint (Les Films Des Tournelles)<br />

Jean Labadie (Le Pacte)<br />

Executive Producers Matthias Esche<br />

Jan S. Kaiser<br />

Alexander Coridaß<br />

Herstellungsleitung Olivia Sleiter<br />

Gilbert Möhler<br />

Produktionsleitung Fulvio Rossi<br />

26

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