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präsentiert<br />
DIE EINSAMKEIT<br />
DER PRIMZAHLEN<br />
Regie<br />
Saverio Costanzo<br />
Drehbuch<br />
Saverio Costanzo und Paolo Giordano<br />
nach dem gleichnamigen Roman von<br />
Paolo Giordano<br />
Erschienen im Blessing Verlag<br />
Darsteller<br />
Alba Rohrwacher, Luca Marinelli,<br />
Maurizio Donadoni, Isabella Rossellini u.a.<br />
Eine Produktion der<br />
Offside (Italien)<br />
in Koproduktion mit<br />
Bavaria Pictures (Deutschland)<br />
Les Films des Tournelles (Frankreich)<br />
und Le Pacte (Frankreich)<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
Medusa Film, ZDF Enterprises GmbH, Ostlicht Filmproduktion und MotionWorks<br />
und Unterstützung von<br />
Mitteldeutsche Medienförderung (MDM), Filmförderungsanstalt (FFA)<br />
Eurimages, CNC (Centre national du cinema et de l’image animée),<br />
Film Commission Torino Piemonte sowie dem Italienischen Kulturministerium (MiBAC),<br />
MEDIA Programm der Europäischen Union<br />
KINOSTART: 11. AUGUST 2011<br />
im Verleih von NFP marketing und distribution GmbH<br />
im Vertrieb von <strong>Filmwelt</strong> Verleihagentur
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VERLEIH<br />
NFP marketing & distribution* GmbH<br />
Kantstraße 54 | 10627 Berlin<br />
Tel. 030 32909413<br />
Fax 030 32909419<br />
www.NFP.de<br />
PRESSEBETREUUNG<br />
boxfish films<br />
Stubbenkammerstraße 4 | 10437 Berlin<br />
Tel. 030 44044 753 / -751<br />
Fax 030 44044 691<br />
info@boxfish-films.de<br />
PRESSEINFORMATIONEN und BILDMATERIAL<br />
stehen online für Sie bereit unter<br />
www.filmpresskit.de<br />
Die OFFIZIELLE WEBSITE zum Film finden Sie unter<br />
www.primzahlen-derfilm.de<br />
März 2011<br />
PREMIO CINEMA GIOVANE<br />
Best actor – Luca Marinelli<br />
Februar 2011<br />
FESTIVAL DU CINÉMA<br />
ITALIEN DE BASTIA<br />
Prix de l’Interprétation Féminine –<br />
Alba Rohrwacher<br />
VERTRIEB<br />
<strong>Filmwelt</strong> Verleihagentur<br />
Rheinstraße 24 | 80803 München<br />
Tel. 089 27775217<br />
Fax 089 27775211<br />
www.filmweltverleih.de<br />
TECHNISCHE ANGABEN<br />
Länge: 118 Minuten<br />
Bildformat: Cinemascope<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1.<br />
Dezember 2010<br />
FESTIVAL DEL CINEMA<br />
SPIRITUALE TERTIO MILLENNIO<br />
Premio rivelation of the year –<br />
Luca Marinelli<br />
Oktober 2010<br />
FESTIVAL DU FILM ITALIEN<br />
DE VILLERUPT<br />
Prix Amilcar de la Presse
INHALT<br />
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5 Kurzinhalt<br />
5 Pressenotiz<br />
6 Inhalt<br />
7 Interview mit Regisseur Saverio Costanzo<br />
10 Interview mit Autor Paolo Giordano<br />
11 Interview mit Produzent Philipp Kreuzer<br />
14 Die Besetzung<br />
14 Alba Rohrwacher – Alice<br />
15 Interview mit Alba Rohrwacher<br />
16 Luca Marinelli – Mattia<br />
17 Isabella Rossellini – Adele<br />
18 Interview mit Isabella Rossellini<br />
19 Der Stab<br />
19 Saverio Costanzo – Drehbuch und Regie<br />
19 Paolo Giordano – Romanvorlage und Drehbuch<br />
19 Antonello Geleng – Szenenbild<br />
20 Antonella Cannarozzi – Kostümbild<br />
20 Mike Patton – Musik<br />
21 Mario Gianani – Produktion<br />
22 Philipp Kreuzer – Produktion<br />
23 Der Roman<br />
24 Das Hörbuch<br />
25 Besetzung<br />
26 Stab<br />
4
KURZINHALT<br />
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Manchmal sind es nur Momente in unserer Kindheit,<br />
die unser gesamtes restliches Leben bestimmen. Für<br />
Alice (ALBA ROHRWACHER) war es ein Unfall beim<br />
Skifahren – ein kurzer Moment nur, der ihr eine bleibende<br />
Verletzung zufügt und ihr ihre Unbeschwertheit<br />
und das Vertrauen zu ihrem Vater nimmt. Für Mattia<br />
(LUCA MARINELLI) war es der Moment, als er seine<br />
Zwillingsschwester Michela verlor. Nur ein einziges Mal<br />
hatte er nicht auf seine Mutter (ISABELLA ROSSELLINI)<br />
gehört und Michelas Hilfsbedürftigkeit missachtet. Die<br />
Schuldgefühle, die ihn seither quälen, bewahrt er tief<br />
in seinem Inneren. Beide sind durch die Tragödien<br />
ihrer Kindheit gezeichnet, und als sie sich einige Jahre<br />
später als Jugendliche kennenlernen, ziehen sie sich<br />
PRESSENOTIZ<br />
magisch und unwiderstehlich an. Es ist die eigene Einsamkeit,<br />
die jeder im anderen wiedererkennt, und die<br />
die beiden auch jetzt nicht loszulassen scheint. Sie teilen<br />
ihr Leben und tun es doch nicht, kommen sich nah, aber<br />
nicht nah genug. Irgendetwas scheint immer zwischen<br />
ihnen zu stehen, wie bei Primzahlzwillingen. Als Mattia<br />
ins Ausland geht, werden sie für Jahre getrennt, doch<br />
die Ereignisse im Leben des anderen verbinden sie<br />
weiterhin, tiefer, als sie sich zuvor je eingestanden<br />
haben. Je mehr sie sich voneinander entfernen, desto<br />
größer ist ihr Bedürfnis nach Nähe – und desto mehr<br />
stellt sich die Frage, ob es ihnen ergeht wie zwei Primzahlen,<br />
oder ob sie doch jemals einen Weg zueinander<br />
finden können…<br />
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Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Paolo<br />
Giordano erzählt DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />
von zwei Menschen, Alice und Mattia, die füreinander<br />
bestimmt zu sein scheinen, ihren Weg zueinander jedoch<br />
nicht finden können. Eine bewegende Geschichte<br />
über die Wunden der Kindheit, die wir unser gesamtes<br />
Leben mit uns tragen, über die Macht der Einsamkeit<br />
und über die Ohnmacht der Liebe.<br />
Regie führte Saverio Costanzo, der mit seinem Spielfilmdebüt<br />
PRIVATE 2004 u.a. beim Festival in Locarno<br />
den Goldenen Leoparden gewann und mit seinem<br />
zweiten Spielfilm IN MEMORY OF MYSELF 2007 im<br />
Wettbewerb der Berlinale vertreten war. Als Darsteller<br />
der beiden Hauptfiguren Alice und Mattia begeistern<br />
Alba Rohrwacher (I AM LOVE, WAS WILL ICH MEHR,<br />
TAGE UND WOLKEN), Italiens Shooting Star 2009 und<br />
Luca Marinelli. Als Mattias Mutter Adele ist Isabella<br />
Rossellini (LATE BLOOMERS, BLUE VELVET) zu sehen.<br />
5<br />
2008 feierte Paolo Giordano mit seinem Roman „Die<br />
Einsamkeit der Primzahlen“ („La solitudine dei numeri<br />
primi“) in Italien ein sensationelles Debüt. Mit über 1,5<br />
Millionen verkaufter Exemplare war er nicht nur das<br />
meistverkaufte Buch des Jahres, Giordano erhielt auch<br />
– mit 26 Jahren als bisher jüngster Autor – Italiens<br />
wichtigsten Literaturpreis, den Premio Strega. Der<br />
Roman wurde bislang in 26 Ländern verlegt und in<br />
Deutsch land seit Erscheinen im Juni 2009 mehr als<br />
175.000 mal verkauft. Im Herbst 2010 wählte „Der<br />
Spiegel“ ihn zu einem der 25 lesenswertesten des Jahres,<br />
die im Dezember 2010 erschienene Taschenbuchausgabe<br />
stand lange auf der Spiegel-Bestseller-Liste.<br />
Die Verfilmung DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />
feierte 2010 im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele<br />
in Venedig seine Weltpremiere.
INHALT<br />
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199 211 2 1 223 227 229 2<br />
2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />
Manchmal sind es nur Momente in unserer Kindheit,<br />
die unser gesamtes restliches Leben bestimmen.<br />
Für Alice ist es ein Unfall beim Skifahren. Wie jeden<br />
Morgen wird sie gegen ihren Willen von ihrem überehrgeizigen<br />
Vater auf die Skipiste gedrängt, trotz des<br />
schlechten Wetters. Auf dem Berg schließlich passiert<br />
es, Alice stürzt und verletzt sich. So schwer, dass sie<br />
für den Rest ihres Lebens durch ein Humpeln und eine<br />
große Narbe an ihrem Oberschenkel gezeichnet ist.<br />
Auch die Unbeschwertheit und das Vertrauen zu ihrem<br />
Vater und zu den Menschen um sie herum kommen ihr<br />
dabei abhanden, und auch dies wird ihr Leben fortan<br />
prägen.<br />
Mattia hingegen ist schuld am Verschwinden seiner<br />
Zwillingsschwester Michela. Während er selbst ganz<br />
gesund ist und im Laufe der Jahre zu einem Mathegenie<br />
heranreift, ist Michela geistig zurück geblieben. Eine<br />
ungerechte Verteilung, die Mattia dazu zwingt, sich<br />
mehr um seine Schwester zu kümmern, als andere<br />
Kinder in seinem Alter es tun. Ob im Unterricht oder<br />
bei der Schulaufführung, immer ist Michela an seiner<br />
Seite, und Mattia wird so zum Außenseiter in seiner<br />
Klasse. Nur dieses eine Mal, als er und gezwungenermaßen<br />
auch seine Schwester von einem Schulkameraden<br />
zu einer Geburtstagsfeier eingeladen werden,<br />
möchte er ohne sie sein. Nur dieses eine Mal hört er<br />
nicht auf seine Mutter. Er lässt Michela auf dem Weg<br />
zur Feier in einem Park zurück, und als er sie später<br />
wieder abholen möchte, ist sie verschwunden, für immer.<br />
Seitdem quälen ihn Schuldgefühle, die er für den Rest<br />
seines Lebens tief in seinem Inneren bewahren wird.<br />
Beide sind durch die Tragödien ihrer Kindheit gezeichnet,<br />
als sich einige Jahre später in der Schule ihre Wege<br />
kreuzen.<br />
Alice ist durch ihr Humpeln eine Außenseiterin. Von<br />
ihren Klassenkameradinnen wird sie nicht ernst genommen<br />
und gerne mal nach dem Sportunterricht in<br />
der Umkleidekabine gehänselt. Die Jungs in der Klasse<br />
beachten sie nicht, und erst als das beliebteste Mädchen<br />
ihrer Stufe, Viola, beginnt, sich mit ihr abzugeben,<br />
6<br />
scheint sich ihr Schicksal zu wenden. Mit Viola erlebt<br />
sie all das, was Mädchen in ihrem Alter tun, sie gehen<br />
zusammen shoppen, schminken sich, und reden über<br />
Jungs. Als ihre Schwester eine Party macht, zwingt<br />
Viola Alice, einen Jungen einzuladen, den sie dann<br />
auch küssen müsse. Alices Wahl fällt – für ihre Freundin<br />
völlig unverständlich – auf Mattia, den Jungen, den<br />
sie einige Tage zuvor das erste Mal in der Schule gesehen<br />
hat.<br />
Es war an dem Tag, an dem Mattia neu an die Schule<br />
kam, als er der Klasse vorgestellt wurde, und sich niemand<br />
für ihn interessierte, außer sein Banknachbar<br />
Dennis. Mattia ist ein verschlossener Junge geworden,<br />
so groß sein Talent für die Mathematik ist, so gering<br />
ist es für Menschen und Freundschaften. Er ist ein<br />
Einzelgänger, scheinbar gefangen in sich und immer<br />
in seine Gedanken vertieft. Seinen Eltern, die sich<br />
große Sorgen um ihn machen, möchte er zeigen, dass<br />
er normal ist und Freunde gefunden hat – nur deshalb<br />
nimmt er Alices Einladung an.<br />
Auf der Party führt Alice Mattia in ein separates Zimmer<br />
mit dem nicht ganz freiwilligen Ziel, ihn dort ein erstes<br />
Mal zu küssen. Mehr als ein verschüchtertes Gespräch<br />
kommt jedoch nicht zu Stande, denn Mattia versteht<br />
nicht, was Alice von ihm möchte. Dennoch verbindet<br />
sie ab diesem Zeitpunkt ein unsichtbares Band, scheinbar<br />
magisch und unwiderstehlich ziehen sie sich<br />
gegen seitig an, als würden sie im anderen die eigene<br />
Einsamkeit wiedererkennen. Dass sie sich nicht geküsst<br />
haben, ist von nun an ihr gemeinsames Geheimnis.<br />
Von diesem Moment an verlieren sich Alice und Mattia<br />
nicht mehr aus den Augen. Nicht in der Schule, und<br />
auch nicht Jahre später, als Alice inzwischen Fotografin<br />
geworden ist und Mattia studiert. Alice ist die einzige,<br />
der Mattia jemals von Michela erzählt. Und sie ist die<br />
einzige, die in all den Jahren an ihm festhält. Sie teilen<br />
ihr Leben und sind doch jeder für sich allein, sind sich<br />
nah, kommen sich aber nie nah genug. Mattias Zurück -<br />
gezogenheit und Alices Zurückhaltung bringt sie nie<br />
weiter als über das Gefühl des Verbundenseins hinaus.<br />
Irgendetwas scheint immer zwischen ihnen zu stehen.
Wie bei Primzahlenzwillingen, die immer durch eine<br />
Zahl voneinander getrennt bleiben.<br />
Als Mattia zum Studium nach Deutschland geht, werden<br />
sie für Jahre getrennt, doch die Ereignisse im Leben<br />
des anderen verbinden sie weiterhin, tiefer, als sie es<br />
sich je zuvor eingestanden haben. Je mehr sie sich<br />
räumlich voneinander entfernen, desto größer ist ihr<br />
INTERVIEW MIT REGISSEUR<br />
SAVERIO COSTANZO<br />
7<br />
Bedürfnis nach Nähe – und mehr denn je stellt sich<br />
die Frage, ob es ihnen ergeht wie zwei Primzahlen, oder<br />
ob sie es doch schaffen einen Weg zueinander zu finden.<br />
Vielleicht geschieht es an dem Tag, an dem Mattia<br />
einen Brief von Alice erhält. „Du musst sofort zu mir<br />
kommen“, schreibt sie. Nur wenige Stunden später<br />
steigt Mattia in ein Flugzeug…<br />
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Wie kamen Sie als Regisseur zu dieser Verfilmung<br />
von Paolo Giordano?<br />
Es war mein Produzent Mario Gianani, der mich nach<br />
dem Erwerb der Filmrechte bat, das Buch zu lesen. Ich<br />
mochte es und fand die ersten beiden Kapitel sehr stark.<br />
Ich kann aber nicht sagen, dass es Liebe auf den ersten<br />
Blick war, oder dass es mich wie ein Blitz durchfuhr.<br />
Damals arbeitete ich gerade an einem anderen Projekt,<br />
und eine Liebesgeschichte reizte mich zu diesem Zeitpunkt<br />
nicht so sehr. Das änderte sich jedoch, als ich<br />
das Angebot bekam, das Drehbuch mit zu schreiben,<br />
und ich dadurch tiefer in Paolos Geschichte eintauchte.<br />
Da wurde mir die Bedeutung der ersten beiden Szenen<br />
im Roman bewusst. Alices Unfall im Schnee und das<br />
Zurücklassen seiner Schwester im Park durch den<br />
kleinen Mattia sind zwei wunderbare Bilder, um den<br />
Schmerz und die Wunden aus unserer Kindheit und<br />
deren Auswirkungen auf den Rest unseres Lebens<br />
darzustellen.<br />
Wie würden Sie die Beziehung zu Paolo Giordano beschreiben?<br />
Für mich ist Paolo ein sehr freier Mensch – nicht so<br />
einfach, wenn man diese Art von Erfolg hinter sich hat<br />
–, und er ist vor allem ein großer Schriftsteller. Ich<br />
weiß, dass das Schreiben seine Berufung ist. Er muss<br />
das einfach tun. Sein erster Roman wird sicher nicht<br />
sein bester bleiben.<br />
Welchen Anteil hat Paolo Giordano am Film?<br />
Mir war wichtig, dass Paolo die Drehbuchentwicklung<br />
von Beginn an begleitet. Es ist seine Geschichte, und<br />
ich wollte sie in jedem Aspekt richtig umsetzen. Es hat<br />
mich überrascht, wie er mit der Zerstörung und gleichzeitigen<br />
Neuerschaffung seines Werkes umgegangen<br />
ist. Er konnte sein eigenes Schaffen mit Abstand betrachten<br />
– wohl wissend, dass es Teil seines Lebens,<br />
aber eben nicht sein Leben ist. Es ist leicht sich nach<br />
einem derartigen Erfolg bedeutend und überlegen zu<br />
fühlen. Paolo war dieser Eitelkeit nicht erlegen, und<br />
ich denke das ist so, weil er noch viel zu sagen und in<br />
seiner Welt zu entdecken hat. Für mich ist er viel mehr<br />
als ein Teammitglied, er ist ein Freund.<br />
Wie war ihre Zusammenarbeit am Drehbuch?<br />
Zunächst haben wir die Erzählstruktur betrachtet. Wir<br />
legten die filmische Erzählweise in der gleichen linearen<br />
Art an, wie es der Roman vorgibt. Im nächsten Schritt<br />
wollten wir weiter gehen: Wir zerstörten die ursprüngliche<br />
Struktur der Handlung und entwickelten daraus<br />
etwas Neues. Ich glaube, das war die Phase, in der<br />
die Geschichte sich zu einer eigenen Geschichte entwickelte.<br />
Nehmen wir zum Beispiel die beiden ersten<br />
Ereignisse des Romans, Alices Unfall und Mattias<br />
Verlust seiner Schwester. Hätten wir diese für das<br />
Kino in linearer Weise repliziert, hätten wir uns der Gefahr<br />
aus gesetzt, das Publikum zu täuschen und eine
oberflächliche Spannung aufzubauen. Es würden Fragen<br />
aufgeworfen werden: Stirbt das Kind? Findet Mattia<br />
seine Schwester wieder? Kino verführt dazu, sich darauf<br />
zu konzentrieren, was passiert, und warum diese Dinge<br />
in diesem Moment geschehen. Ich bin sicher, dass ein<br />
Publikum, das durch solch oberflächliche Spannung<br />
unterhalten wird, nichts von dem, was es gesehen hat,<br />
im Gedächtnis behalten wird. Ein Film sollte den Ehrgeiz<br />
haben, seine Bilder im Unterbewusstsein des Be trach -<br />
ters zu verankern. Das geschieht nicht im unmittelbaren<br />
Augenblick sondern zeitversetzt.<br />
Sie haben gesagt, dass der Leitgedanke des Films Alices<br />
und Mattias körperliche Veränderung in einem Zeitraum<br />
von zwei Jahrzehnten ist. Wie ist das zu verstehen?<br />
Es gab zwei Gründe, warum ich vor allem Luca Marinelli<br />
und Alba Rohrwacher, aber auch die anderen Schauspieler<br />
bat, mit ihren Körpern eine bestimmte Funktion<br />
zu übernehmen. Zunächst ist da die politisch-philosophische<br />
Bedeutung, denn für mich hat der Körper ein<br />
starkes politisches Element. Seine Zerstörung ist die<br />
einzige Revolution, die ein Mensch gegen sich selbst<br />
führen kann. Der zweite Grund ist rein praktischer Natur:<br />
Um auf der Leinwand Zeitabschnitte glaubwürdig darzustellen,<br />
müssen sich auch die Körper verändern. Ich<br />
bin kein Regisseur, der zu konventionellen Geschichten<br />
neigt, und ich arbeite nicht mit Make-up und Perücken.<br />
Also brauche ich etwas anderes, das dem Zuschauer<br />
eine Zeitspanne von sieben Jahren glaubhaft vermittelt.<br />
Gewichtsveränderungen wie zehn Kilo weniger bei Alice<br />
oder fünfzehn Kilo mehr bei Mattia machen dies leicht<br />
deutlich. Darüber hinaus erlaubt die Metamorphose<br />
der beiden Protagonisten deren Verankerung in allen<br />
Stufen des Films und ermöglicht den Schauspielern<br />
eine persönliche Reise in das Innere ihres Charakters.<br />
Was passiert mit Schauspielern, die 10 Kilo an Gewicht<br />
ab- bzw. 15 Kilo zunehmen, und was können sie dabei<br />
über sich selbst herausfinden?<br />
Mich interessiert der Weg, den der Schauspieler dabei<br />
als Person zurücklegt, mehr als die Person, die er in<br />
diesem Moment darstellt. Damit die Dinge wahr und<br />
lebensnah erscheinen, muss diese Entwicklung authen -<br />
tisch sein. Was mich wirklich glücklich macht ist die<br />
Erfahrung eines Schauspielers, wenn er nicht hinter<br />
dem Schutzmantel eines Filmcharakters tritt, sondern<br />
als Person in sein Schauspiel hinein gezogen wird.<br />
8<br />
Wie und warum haben Sie sich für die Hauptdarsteller<br />
entschieden?<br />
Ich wollte zwei ungewöhnliche Gesichter für den Film.<br />
Ich habe mir viel Zeit dafür gelassen und versucht, Alba<br />
zunächst bei der Wahl auszuschließen. Ich kämpfte<br />
gegen das Offensichtliche: DIE EINSAMKEIT DER PRIM -<br />
ZAHLEN und Alba Rohrwacher, soll ich das wirklich<br />
tun? Diese Frage hat mich verfolgt. Aber nachdem wir<br />
eine Reihe von Castings durchgeführt haben, erkannte<br />
ich, dass der Film sie nicht ignorieren kann. Alba ist<br />
keine Schauspielerin, sondern eine Künstlerin. Für mich<br />
muss ein Schauspieler sein Leben riskieren. Die Darsteller,<br />
die ich bewundere und am meisten respektiere<br />
sind die, die in ihrem Spiel riskieren, aus ihrem körperlichen<br />
und geistigen Gleichgewicht zu geraten. Alba<br />
wird von diesem mächtigen Feuer der Kunst getrieben.<br />
Ich würde sie als Riese beschreiben, die ihren Mut auf<br />
die Menschen um sie herum überträgt. Ohne sie, da<br />
bin ich mir sicher, würde unser Film nicht existieren,<br />
oder zumindest nicht in dieser Form. Alba ist sich ihres<br />
Körpers bewusst und steht in einer reinen Beziehung<br />
zu dem, was sie tut. Sie überrascht mich jedes Mal.<br />
Das mag ich, weil das nichts mit einem intellektuellen<br />
Zugang zum Kino zu tun hat. Sie ist ganz uneigennützig.<br />
Sie lenkt die Aufmerksamkeit nie nur auf sich selbst,<br />
sondern auf den Film, in dem ihr Charakter lebt. In diesem<br />
Sinne, denke ich, war sie mir eine treue Begleiterin.<br />
Wie war das bei Luca Marinelli?<br />
Ich würde sagen, mit ihm war es Liebe auf den ersten<br />
Blick. Er wurde mir von einem Freund empfohlen, der ihn<br />
bei der Diplomaufführung an der Akademie für Dra ma -<br />
tische Kunst „Silvio D’Amico“ gesehen hatte. Ich traf<br />
ihn bei einem Vorsprechen und entdeckte Lucas subtilen<br />
und großartigen Sinn für Ironie, den ich für den Charakter<br />
von Mattia brauchte. Im Buch ist Mattia sehr introvertiert,<br />
und Paolo Giordano erzählt uns seine Gedanken.<br />
Ich aber brauchte die Handlung, um die Gedan ken zu<br />
beschreiben. Ich habe weder Ahnung von Mathematik<br />
noch von Genies. Ich wollte die Schuld in Mattias Charakter<br />
wie bei Dostojewskis Helden verankern. Uns<br />
hat interessiert, wie ihn die Schuld im Laufe seines Lebens<br />
beeinflusst und seine Handlungen bestimmt hat.<br />
Lucas schauspielerische Ironie hat uns dann erlaubt,<br />
die Tragik des Charakters zu reduzieren. Luca hat eine<br />
außergewöhnliche Bühnenpräsenz und ein Gesicht,<br />
das nie müde macht es anzusehen. Er stürzte sich mit<br />
großem Mut in die Verwandlung seines Charakters.
Wie sind Sie auf Isabella Rossellini als Mutter von<br />
Mattia gekommen?<br />
Ich habe sie in ihrer letzten Rolle in James Grays TWO<br />
LOVERS gesehen und war unglaublich von ihrer Fähig keit<br />
beeindruckt, einer kleinen Rolle so viele verschiedene<br />
Nuancen zu verleihen. Sie hatte diesen „wahnsinnigen“<br />
Ausdruck in ihren Augen, wie jemand, der zu allem bereit<br />
ist. Ich kann ihr nicht genug danken, dass sie sich als<br />
eine derart erfahrene Schauspielerin so vollends in<br />
unseren Film eingebracht hat. Neunzig Prozent der<br />
Dialoge davon sind improvisiert. Während eines Essens<br />
in Turin äußerte sie eine Idee für eine Szene, die wir<br />
schließlich übernommen haben und mit der sie uns alle<br />
verzaubert hat. Sie war in der Lage, der Rolle eine außer -<br />
gewöhnliche mütterliche Aura zu verleihen und sie mit<br />
kleinen, entscheidenden Nuancen in drei verschiedenen<br />
Zeitenebenen zu verkörpern. Die Großzügig keit, die<br />
sie mir als Regisseur entgegengebracht hat, hat mich<br />
beeindruckt. Ich habe ihre Gegenwart am Set sehr<br />
vermisst, als ihre Rolle abgedreht war.<br />
9<br />
Wie wichtig ist die Musik in diesem Film und warum?<br />
Durch die Vertonung haben wir versucht, die Zeitebenen<br />
des Films zu unterstreichen. Die Musik ändert sich<br />
entsprechend des Jahrzehnts, in dem die Geschichte<br />
spielt: Die 80er-Jahre folgen dem Klang eines Analogsyn -<br />
thesizers, den Klängen der Horrorfilme von Carpenter<br />
oder De Palma. Für die 90er Jahre verwenden wir ein<br />
Lied von Ennio Morricone aus Dario Argentos Film<br />
DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE,<br />
und zur Unter stützung der kalten und distanzierten<br />
Emotionalität den frühen Techno der 90er Jahre. Der<br />
Teil der Geschichte, der 2001 spielt, ist wiederum an<br />
die klassische Liebesgeschichte von „Ihm“, der weggeht,<br />
und „Ihr“, die bleibt, angelehnt. Im letzten Teil<br />
schließlich verstummt die Musik. Es bleiben zwei<br />
nackte Körper und Schweigen, denn im Grunde gibt<br />
es nichts mehr zu sagen oder zu musizieren.
INTERVIEW MIT AUTOR PAOLO GIORDANO<br />
2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />
199 211 2 1 223 227 229 2<br />
2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />
Haben Sie schon während der Arbeit an Ihrem Roman<br />
bewusst oder unbewusst daran gedacht, dass diese<br />
Geschichte verfilmbar ist?<br />
Ich habe meinen Roman in viele verschiedene Szenen<br />
gegliedert, dies verlieh der visuellen Darstellung eine<br />
gewisse Dominanz. Dennoch bin ich nicht davon ausgegangen,<br />
dass das die Geschichte automatisch verfilm -<br />
bar machen würde. Ich habe dann auch die Erfahrung<br />
gemacht, wie schwierig es ist, DIE EINSAMKEIT DER<br />
PRIMZAHLEN in eine filmische Geschichte zu adaptieren.<br />
Als Ihnen Saverio Costanzo und Mario Gianani eine<br />
Zusammenarbeit bei der Verfilmung angeboten haben,<br />
wie haben Sie reagiert?<br />
Zu dieser Zeit erhielt ich Anfragen von verschiedenen<br />
Produktionsfirmen. Ich war ziemlich orientierungslos.<br />
Letztendlich waren es die persönlichen Begegnungen<br />
mit Mario und später auch mit Saverio, die mich davon<br />
überzeugten, dass sie die Richtigen sind. Es gab diese<br />
einzigartige Übereinstimmung von Ansichten und Absichten.<br />
Wie hat sich die Arbeit am Drehbuch gestaltet?<br />
Die erste Drehbuchfassung hat Saverio verfasst, die<br />
Ausarbeitung haben wir dann gemeinsam übernommen.<br />
Die Zusammenarbeit war sehr intensiv, und wir haben<br />
uns auf bestimmte Zeitabschnitte konzentriert, die<br />
dann jeder für sich entwickelte. Wenn wir genügend<br />
Material hatten, haben wir uns wieder getroffen. Saverio<br />
und ich hatten unterschiedliche Ansätze, in gewissem<br />
Sinne komplementäre: Er begann mit abstrakten Ideen,<br />
die sich allmählich in einer Szene verdichteten. Ich<br />
wiederum begann mit Details und arbeitete mich an<br />
die Bedeutung der Dinge heran.<br />
Sie haben einmal gesagt, dass die Protagonisten Ihres<br />
Romans ein Abbild ihrer eigenen Geschichten und Ge -<br />
danken übereinander sind, dass diese Reflexion jedoch<br />
immer ungenau bleiben muss. Wie beurteilen Sie die<br />
Umsetzung dieser Ungenauigkeit durch den Film?<br />
Der Film zeigt in Bildern, was in meinem Buch mit Worten<br />
10<br />
schmerzhaft beschrieben wurde. Und das wird vor allem<br />
von den Schauspielern getragen. Diese unsichtbare<br />
Verbindung zwischen Alice und Mattia war zweifellos<br />
der schwierigste Teil bei der Drehbuchentwicklung, das<br />
war sehr schwer fassbar. Und so muss es ja auch sein.<br />
Denn niemand kann vorhersagen, was der Schauspieler,<br />
in all seiner Wandlungsfähigkeit, aus seiner Rolle macht.<br />
Man kann das einfach nicht anhand eines Drehbuchs<br />
festlegen oder dem Schauspieler vorab alle Unsicherheiten<br />
nehmen.<br />
Was sind Ihrer Meinung nach die Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede zwischen Roman und Film?<br />
Es bestehen große Ähnlichkeiten bei den Stimmungen<br />
und Gefühlen. Und eine hohe Übereinstimmung der Hand -<br />
lung, obwohl der Film einige Kürzungen und Verdichtungen<br />
aufweist. Das Entscheidende ist die Kongruenz<br />
der Charaktere, und auch – soweit meine Einschätzung<br />
hier zählen kann – die physische Erscheinung der ausge -<br />
wählten Schauspieler, die den Protagonisten in meinem<br />
Buch gleicht. Ein wichtiger Unterschied ist die eigene<br />
Persönlichkeit, die den beiden Werken zugrunde liegt.<br />
Wo im Film ein gewisser Reichtum an Farben und volle<br />
Lautstärken vorherrschen, betont der Roman die Leere<br />
und das Monochrome.<br />
Möchten Sie weiterhin Drehbücher schreiben und<br />
möglicherweise selbst einmal Regie führen?<br />
Das kann ich nicht beantworten. Sicherlich würde ich<br />
nicht zögern es wieder zu tun, wenn mich ein Thema<br />
interessiert, oder wenn sich dadurch für mich eine<br />
neue Möglichkeit ergibt, mit jemandem zusammen zu<br />
arbeiten, der mir hilft, als Schriftsteller zu reifen. Die<br />
Arbeit als Regisseur ist eine gefährlich große Versuchung,<br />
der wohl fast jeder erliegen würde. Aber ich<br />
merke, dass ich dieses Verlangen im Augenblick unter -<br />
drücken muss. So lange, bis ich selbst genügend Erfahrung<br />
besitze und die Notwendigkeit verspüre, diese<br />
Art des Sprachgebrauchs anzuwenden. Momentan ist<br />
nicht der richtige Zeitpunkt, um Experimente zu wagen.
INTERVIEW MIT PRODUZENT PHILIPP KREUZER<br />
2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />
199 211 2 1 223 227 229 2<br />
2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />
Als „der Mann für italienische Stoffe bei Bavaria“ ken -<br />
nen Sie sich in Italien gut aus. Wie sind Sie auf „Die<br />
Einsamkeit der Primzahlen“ aufmerksam geworden?<br />
2009 kam der Produzent Mario Gianani auf mich zu, in<br />
meiner Funktion als Geschäftsführer der Bavaria Media<br />
Italia in Rom. Ich kannte den Roman zu diesem Zeitpunkt<br />
bereits und wusste, dass er in Italien ein Bestseller ist<br />
und durch den Karl Blessing Verlag auch erfolgreich in<br />
Deutschland verlegt wird. Das Interesse war also sofort<br />
da – und da die Hauptfigur Mattia in der Geschichte<br />
nach Nordeuropa geht, konnte man mit diesem Teil<br />
der Geschichte gut in Deutschland ansetzen und eine<br />
„natürliche“ Co-Produktion realisieren. Aufgrund dieser<br />
inhaltlichen und produktionsbedingten Anknüpfungspunkte<br />
machte die Co-Produktion für die Partner Sinn.<br />
Deutsch-italienische Co-Produktionen sind in den letzten<br />
Jahren selten geworden, und nur unter diesen Voraus -<br />
setzungen ließ sich unser Anteil an der Produktion mit<br />
Hilfe der Förderungen (MDM, FFA, Eurimages), dem<br />
Verleih NFP und unserer Co-Produzenten ZDF Enterprises,<br />
Ostlicht und MotionWorks finanzieren.<br />
In welchem Stadium war der Film, als Bavaria eingestiegen<br />
ist?<br />
Wir hatten eine erste, von Saverio Costanzo und Paolo<br />
Giordano erarbeitete Drehbuchfassung, und es gab<br />
bereits erste Ideen zur Besetzung. Dennoch war das<br />
gesamte Projekt noch in einem frühen Stadium. Giordano<br />
selbst hatte sich für Costanzo als Regisseur entschieden,<br />
und zwischen beiden gab es eine intensive Zusammen -<br />
arbeit bei der Adaption des Romans zu einem Drehbuch.<br />
Hatten Sie Einfluss auf die Besetzung und den Stab?<br />
Beides wurde gemeinsam mit uns abgestimmt. Natürlich<br />
waren die Italiener allein aufgrund der Tatsache, dass<br />
in Italienisch und der größte Teil in Turin gedreht wurde,<br />
stärker in der Verantwortung. Aber Alba Rohrwacher<br />
und Isabella Rossellini sind Schauspielerinnen, die auch<br />
für uns wichtig waren, weil sie die Aufmerksamkeit<br />
auch außerhalb Italiens steigern. Was den Stab betrifft,<br />
so hat Saverio Costanzo seine feste und erstklassige<br />
Mannschaft, mit der er immer zusammen arbeitet. Die<br />
Kostümbildnerin Antonella Cannarozzi etwa war für<br />
den diesjährigen Oscar ® für das Beste Kostümdesign<br />
11<br />
nominiert. Unsere Aufgabe war die Festlegung des<br />
deutschen Teams für den Dreh in Deutschland, der<br />
deutschen Nebenrollen sowie der Animationsarbeiten.<br />
Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Saverio Costanzo,<br />
Alba Rohrwacher, Luca Marinelli, aber besonders<br />
auch Isabella Rossellini empfunden?<br />
Das war eine sehr gute Zusammenarbeit, geprägt durch<br />
einen außergewöhnlich offenen Umgang miteinander.<br />
Besonders das Engagement der Schauspieler war<br />
außerordentlich. Alba Rohrwacher und Luca Marinelli<br />
waren fast während des gesamten Drehs am Set anwesend,<br />
um die Einheitlichkeit ihrer Figuren in den drei<br />
verschiedenen Zeitebenen zu gewährleisten, vor allem<br />
in der Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugend -<br />
darstellern. Isabella Rossellini hatte schon länger keinen<br />
Film mehr in Europa und vor allem nicht auf Italienisch<br />
gedreht. Sie ist extra aus New York für die Dreharbeiten<br />
in Turin angereist. Und obwohl sie ja eher eine kleinere<br />
Rolle im Film verkörpert, hat sie sich sehr in die Entwicklung<br />
ihres Charakters der Adele eingebracht. Ihre<br />
Figur und die Situation in der Familie ist der Schlüssel<br />
zu Alice. Sie war sehr berührt von Giordanos Roman<br />
und der Art, wie Saverio diesen filmisch umsetzten<br />
wollte. Auch die Zusammenarbeit mit Saverio, der den<br />
Schauspielern bewusst auch während der Dreharbeiten<br />
Raum zur Szenenentwicklung lässt, hat sehr von ihrer<br />
Professionalität profitiert. Zum Beispiel in einer der<br />
Schlüsselszenen des Films, in der die Eltern ihre Sicht<br />
über ihren Sohn Mattia äußern. Dieser Dialog wurde<br />
häufiger gedreht und auch immer wieder leicht verändert.<br />
Isabella Rossellini hat sich da sehr eingebracht,<br />
und das ist auch ein Grund, warum diese Szene im<br />
Film so gut funktioniert.<br />
Wie hat sich die Aufgabenteilung zwischen den<br />
einzelnen Produktionsfirmen gestaltet?<br />
Der Film ist eine deutsch-italienisch-französische Co-<br />
Poduktion. Wobei die französischen Partner nicht in<br />
den direkten Produktionsprozess involviert waren,<br />
sondern nur cofinanzierten. Die eigentliche Produktion<br />
wurde zwischen den italienischen und deutschen Partnern<br />
aufgeteilt, und die Hauptverantwortung lag beim<br />
italienischen Team, da die wichtigsten Dreharbeiten
in Turin und Sestriere stattfanden. Auf der deutschen<br />
Seite haben wir für den Dreh in Thüringen mit der<br />
Weimarer Firma Ostlicht zusammen gearbeitet. Auch<br />
für den kleinen Animationsteil im Film zeichnen wir in<br />
Kooperation mit der Firma MotionWorks aus Halle verantwortlich.<br />
Prinzipiell kann man sagen, wir waren für<br />
das technische Equipment, d.h. Kameras und Licht<br />
während der gesamten Produktion, den Deutschlanddreh<br />
zusammen mit Ostlicht und für die Animation verantwortlich,<br />
die Italiener für den Rest. Für mich war das<br />
deshalb sowohl im inhaltlichen wie auch im technischen<br />
Sinn eine echte Co-Produktion.<br />
Saverio Costanzo ist ein Regisseur mit sehr eigenen<br />
Vorstellungen, am Set hieß es immer wieder „Vergesst<br />
das Drehbuch – improvisiert!“. Beunruhigt das einen<br />
als Produzent nicht auch?<br />
Das stimmt, Saverio ist ein eigenwilliger Regisseur, der<br />
den Schauspielern viel Raum lässt und Freiheiten gibt.<br />
Zwar wurde die Geschichte durch den Roman vorgegeben,<br />
für den Film blieb dennoch die Herausforderung,<br />
die darin enthaltenen drei Zeitebenen so umzusetzen,<br />
dass sie auch auf der Leinwand funktioniert. Dieses<br />
Gefühl der Eingeschränktheit und der Enge dessen,<br />
was Alice und Mattia in der Kindheit erlebt haben,<br />
musste auch der Film vermitteln. Und hier kam das ins<br />
Spiel, was Saverio mit Improvisation meinte: die Forderung<br />
an den Schauspieler, sich in diesem Sinne in<br />
den Film einzubringen, und nicht nur die Dialoge des<br />
Drehbuchs eins zu eins „abzuspielen“. Vor allem für<br />
die Kinder- und Jugendschauspieler war das eine große<br />
Herausforderung und wir waren selbst erstaunt, wie<br />
stark die jungen Schauspieler in ihre Figuren tauchten.<br />
Natürlich versucht ein Produzent bei jedem Film den<br />
Rahmen klar abzustecken, aber Saverio ist ein Regisseur,<br />
mit dem man offen reden kann, was möglich ist und<br />
was nicht. Zumal Saverio mit Mario Gianani schon lange<br />
verbunden ist, die beiden kennen sich gut und verständigen<br />
sich offen über Risiken, in diesem Fall war<br />
auch ich in diese Prozesse eingebunden. Letztendlich<br />
sind wir weitgehend im Drehplan geblieben und mussten<br />
nur wetterbedingt eine Szene nachdrehen.<br />
Wie wurden die Dreharbeiten in Italien aufgenommen,<br />
gab es dort besonderes Interesse? Das Buch war in<br />
Italien extrem erfolgreich, wie sind Regisseur und<br />
Darsteller damit umgegangen?<br />
Natürlich waren gerade in Italien die Erwartungen an<br />
12<br />
den Film über die „Primzahlen-Zwillinge“ sehr groß.<br />
Be sonders Jugendliche hat Giordanos Roman mit<br />
seiner Frage, welche Narben aus unserer Kindheit uns<br />
im weiteren Leben prägen, sehr angesprochen. Es gab<br />
einige Pressetermine, während der Dreharbeiten selbst<br />
wurde aber bewusst auf eine große Öffentlichkeit verzichtet<br />
und aufgrund der intensiven Atmosphäre am<br />
Set und der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen<br />
versucht, große Störungen zu vermeiden. In dieser<br />
Hinsicht war Turin ein idealer Drehort.<br />
In der Romanvorlage ist die deutsche Stadt, in der Mattia<br />
als Physiker beschäftigt wird, nicht genannt. Wie und<br />
warum ist Ihre Entscheidung auf Jena gefallen?<br />
Paolo Giordano, der ja selbst Physiker ist, hatte bei den<br />
Drehorten seine eigenen Vorstellungen. Es war ihm<br />
wichtig, im Film einen authentischen Ort, an dem es<br />
reale Forschungstätigkeit gibt, darzustellen. Wir haben<br />
lange nach einem passenden Drehort in Deutschland<br />
gesucht. Wir hatten zwei Alternativen: zum einen<br />
Darmstadt, wegen des Teilchenbeschleunigers FAIR,<br />
und zum anderen Jena als wissenschaftlichen Forschungsstandpunkt,<br />
bekannt durch Physik, Optik und<br />
seine Universitäten. Letztendlich haben wir uns für Jena<br />
entschieden. Das war vornehmlich eine inhaltliche<br />
Entscheidung. Sehr geholfen hat dann auch die Unter -<br />
stützung der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM),<br />
der Filmförderungsanstalt (FFA) und Eurimages, sowie<br />
die enge Zusammenarbeit mit ZDF Enterprises.<br />
Gedreht wurde in der Carl-Zeiss-Mensa, am Abbe-<br />
Campus und am Erfurter Flughafen. Wie liefen die<br />
Dreharbeiten in Jena, hat sich das italienische Team<br />
in Deutschland wohl gefühlt?<br />
Zunächst muss ich sagen, dass wir aus zeitlichen Gründen<br />
in Jena mehr gedreht haben als geplant. Einige<br />
Szenen, die eigentlich schon in Italien gedreht werden<br />
sollten, wurden dort nachgeholt, etwa die Szene in der<br />
Umkleidekabine, oder die, in der Alice die Hochzeitseinladung<br />
liest und ihrem Chef sagt, dass sie den Job<br />
übernehmen möchte. Diese haben wir in einer Jenaer<br />
Stadtvilla gedreht. Generell wurden wir in Jena extrem<br />
willkommen geheißen. Immer wieder traten Passanten<br />
an uns heran und fragten, was das für ein Film sei. Das<br />
war ein tolles Arbeiten vor Ort, und die hervorragenden<br />
Locations, wie etwa auch die Uni-Mensa mit ihrem<br />
riesigen Mosaik aus DDR-Zeiten, ermöglichten uns, die<br />
Stimmung des Films so umzusetzen, wie wir es geplant
hatten. Auch die Stadt und die Stadtwerke haben uns<br />
unterstützt, wo sie nur konnten. Die Italiener waren<br />
von den Bedingungen in Jena sehr begeistert, trotz<br />
der Kälte, die wir zu der Zeit in Deutschland hatten.<br />
Und das lag nicht nur an der Thüringer Rotbratwurst<br />
und dem extrem guten Catering.<br />
Gab es Erlebnisse, an die Sie sich besonders gern<br />
erinnern?<br />
Da gibt es einige. Zum Beispiel während des Nachtdrehs<br />
im riesigen Glasbau der Uni-Mensa, vor diesem herrlichen<br />
Mosaik. In dieser Atmosphäre konnte ich den<br />
Film so richtig spüren. Oder als wir den fertig geschnittenen<br />
Film zum ersten Mal zusammen mit Paolo Giordano<br />
angesehen haben und dieser Tränen in den Augen hatte.<br />
Der Film transportiert Giordanos Geschichte durch<br />
seinen ganz eigenen Rhythmus. Können Sie den Prozess<br />
der Postproduktion beschreiben, in der dieser Rhythmus<br />
wesentlich festgelegt wurde?<br />
Vor allem bei der Darstellung der verschiedenen Zeitebenen<br />
gab es besondere Herausforderungen an den<br />
Schnitt. Beide Hauptfiguren haben ja ein traumatisches<br />
Erlebnis – Alice den Skiunfall und Mattia das Verschwinden<br />
seiner Schwester. Die große Frage war,<br />
wie und zu welchem Zeitpunkt des Films man diese<br />
Erlebnisse einführt. An diesem Konzept wurde lange<br />
13<br />
gearbeitet. Zunächst müssen die Figuren eingeführt<br />
werden, der Film springt zwischen den Zeitebenen hin<br />
und her und führt dann zu dem Moment, in dem beide<br />
traumatischen Zeitebenen praktisch analog erzählt<br />
werden. Danach geht die Geschichte fast linear weiter,<br />
ohne Zeitsprünge. Im Schnitt wurde bestimmt, wann<br />
die lineare Erzählweise des Erwachsenenalters der<br />
beiden beginnt. Filmisch konnte man das nur so lösen,<br />
und Paolo Giordano war damit auch einverstanden.<br />
Der Film wurde beim Filmfestival in Venedig uraufgeführt.<br />
Wie haben Sie das erlebt?<br />
Das war eine tolle Erfahrung. Natürlich wird die Verfilmung<br />
eines mit über 1,5 Millionen Exemplaren verkauften<br />
Bestsellers immer mit besonderer Spannung<br />
erwartet. Und Romanverfilmungen unterliegen immer<br />
konkreten Vorstellungen des Zuschauers. Saverios<br />
Konzept entspricht es aber nicht, ausschließlich diesen<br />
Vorstellungen zu entsprechen – auch weil dieser doch<br />
sehr vom Innenleben der sich liebenden „Primzahlen-<br />
Zwillinge“ geprägte Roman nicht einfach filmisch umzusetzen<br />
war. In Italien liegt die Schallgrenze für einen<br />
Kassenerfolg durchaus niedriger als in Deutschland,<br />
insofern sind die bisher mehr als 500.000 Besucher ein<br />
sehr großer Erfolg. Darüber hinaus wurde der Film bisher<br />
in mehr als 25 Länder verkauft und auf vielen Festivals<br />
gezeigt, u.a. auch in Toronto, Tokio und Hongkong.
BESETZUNG<br />
2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />
199 211 2 1 223 227 229 2<br />
2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />
ALBA ROHRWACHER – Alice<br />
Alba Rohrwacher, geboren 1979 in Florenz als Tochter<br />
eines Deutschen und einer Italienerin, studierte Schau -<br />
spiel an der Scuola Nazionale di Cinema in Rom. Erstmals<br />
vor der Kamera stand sie in L’AMORE RITROVATO<br />
(2004) von Carlo Mazzacurati. 2007 folgten MEIN BRUDER<br />
IST EIN EINZELKIND von Daniele Lucchetti und TAGE<br />
UND WOLKEN von Silvio Soldini, für den sie 2008 den<br />
wichtigsten italienischen Filmpreis – den David di<br />
Donatello – als Beste Nebendarstellerin erhielt. Als<br />
Filmographie (Auswahl):<br />
Titel Regie<br />
14<br />
Beste Hauptdarstellerin gewann sie diesen nur ein<br />
Jahr später für ihre Rolle in Pupi Avatis IL PAPÀ DI<br />
GIOVANNA (2008). Ebenfalls 2009 wurde sie als italienischer<br />
Shooting Star der Berlinale geehrt, und spielte<br />
sie an der Seite von Tilda Swinton in I AM LOVE. Wiederum<br />
nur ein Jahr später war sie mit ihrer Hauptrolle<br />
in Silvio Soldinis WAS WILL ICH MEHR (2010) erneut<br />
zu Gast in Berlin, wo der Film in der Sektion Berlinale<br />
Special lief.<br />
2011 DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />
(La solitudine dei numeri primi) Saverio Costanzo<br />
2010 Was will ich mehr (Cosa voglio di più) Silvio Soldini<br />
2009 I Am Love (Io sono l’amore) Luca Guadagnino<br />
2008 Stilles Chaos (Caos Calmo) Antonello Luigi Grimaldi<br />
Il papà di Giovanna Pupi Avati<br />
2007 Tage und Wolken (Giorni e nuvole) Silvio Soldini<br />
Mein Bruder ist ein Einzelkind (Mio fratello è figlio unico) Daniele Lucchetti<br />
2004 L’amore ritrovato Carlo Mazzacurati
Interview mit Alba Rohrwacher<br />
Wie und wann sind Sie zu diesem Filmprojekt gekommen?<br />
Ich hatte Paolo Giordanos Roman kurz nach dessen<br />
Veröffentlichung gelesen, er hat mich sehr berührt.<br />
Dann traf ich Saverio Costanzo, und er erzählte mir<br />
von seiner Idee, daraus einen Film zu machen. Dabei<br />
geschah etwas Wunderbares: Während Saverio mit<br />
mir über den letzten Dialog zwischen Alice und Mattia<br />
sprach, in dem sie nach sieben Jahren des Schweigens<br />
um Worte kreisen, ohne wirklich etwas zu sagen, wurde<br />
mir auf einmal klar, dass es in diesem Moment wichtig<br />
war, dass Alice Mattia eine eher vernünftig erscheinende<br />
Frage stellt: „Hast du was gegessen?“. Ich musste an<br />
die Worte von Elsa Morante denken, die einmal sagte:<br />
„,Ich liebe dich’ hat nichts zu bedeuten. Das ist nur eine<br />
ideelle Behauptung – nichts weiter. ‚Hast du was gegessen?’,<br />
das ist die reale Art zu sagen, ‚Ich liebe dich.’“<br />
Das sagte ich Saverio, und er hat lächelnd den Worten<br />
von Morante zugestimmt. Tja, ich denke, das hat unserer<br />
Begegnung dann ihren Sinn verliehen.<br />
Wie war Ihre Beziehung zu Saverio Costanzo, sowohl<br />
vor als auch während der Dreharbeiten?<br />
Saverio hat eine Weile mit mir gekämpft. Ich war der<br />
Alice, die jeder aus dem Roman von Paolo erwartete,<br />
zu ähnlich. Also genau das, was zu meinen Gunsten<br />
schien, war eigentlich das Problem. Aber ich glaube,<br />
heute bin ich glücklich darüber, dass er mich bei meinem<br />
ersten Vorsprechen so gefordert hat. Damals ließ es<br />
mir keine Ruhe.<br />
Und wie waren die Dreharbeiten?<br />
Sie waren intensiv und haben viel Spaß gemacht. Ich<br />
weiß weder welche Art von Regisseur Saverio ist, noch<br />
welche Art von Schauspielerin ich bin. Wenn ich zurück<br />
denke, fallen mir Kreativität, Staunen und die Freiheit<br />
ein, dem eigenen Instinkt zu folgen. Saverio erlaubte uns<br />
jeden Tag einen „Zwischenfall“ zu verursachen, durch<br />
Improvisation etwas Einzigartiges zuzulassen. Jeden<br />
Tag passierte etwas Neues. Im Film und in uns. Saverio<br />
hat uns gebeten zu überraschen und uns selbst überraschen<br />
zu lassen. Aber das gab uns nicht das Gefühl<br />
von Unsicherheit, sondern machte uns im Gegenteil<br />
mutig und vor allem zu einem lebendigen Teil dessen,<br />
was wir darstellten. Ich war froh, jeden Morgen ans Set<br />
zu gehen, weil ich nie wusste, was passieren würde.<br />
15<br />
Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Luca Marinelli<br />
beschreiben?<br />
Wir kannten uns vorher nicht, aber diese gemeinsame<br />
Erfahrung hat uns tief verbunden. Wir haben uns<br />
gegen seitig geholfen. Wir sind gemeinsam durch die<br />
Geschichte des Films und dessen Verarbeitung gegangen.<br />
Luca war ein unschätzbarer Kollege. Wir haben die<br />
Veränderung unserer Körper mit Respekt und gegenseitigem<br />
Vertrauen in die Kraft des anderen erlebt. Wir<br />
wollten, dass diese beiden Figuren bewegen. Luca ist<br />
ein Schauspieler mit einem wunderbaren Talent, ein<br />
Freund. Ich bin glücklich, ihn getroffen zu haben und<br />
gespannt, was er zukünftig tun wird.<br />
Wie haben sie sich auf die Rolle vorbereitet?<br />
Die Vorbereitungen waren sehr anstrengend. Saverio<br />
begann mit der Idee des Körpers: Die Körper von Alice<br />
und Mattia zu entdecken, um das innere Wesen zu<br />
verstehen. Die Körperarbeit war der erste Schritt, der<br />
Zugang zum Verständnis der Charaktere. Während Luca<br />
zunahm, verlor ich Gewicht. Und umgekehrt. Das war<br />
nicht leicht und dauerte fast drei Monate, um die Körper<br />
so hin zu bekommen, wie wir sie im Film sehen. Die<br />
strenge Disziplin, die notwendig war, um die Rollen<br />
durch unsere Körpererfahrung zu begreifen, hat Luca<br />
und mich einander näher gebracht. Durch die Veränderung<br />
unserer Körper konnten wir die Veränderung<br />
der Charaktere über die Jahre nachvollziehen. Den<br />
Körper als Mittel zu benutzen, zwingt dich dazu, nicht<br />
wirklich zu wissen, was mit ihm/dir morgen geschehen<br />
wird. Dieses Gefühl der Unbeständigkeit ermöglicht<br />
dir, jedes Mal aufs Neue überrascht zu sein. Das ist<br />
erschreckend und schön. In Turin machten wir uns dann<br />
mit Saverio auf die Suche nach der Besetzung für Alice<br />
und Mattia als Kinder und Jugendliche. Das gestaltete<br />
sich vielfältig, auf der Ebene der physischen Ähnlichkeit,<br />
aber auch durch andere Faktoren wie gewisse Formen<br />
der Interpretation oder im Gespräch.<br />
Welche besonderen Erinnerungen haben Sie an die<br />
Dreharbeiten?<br />
Ich erinnere mich an meinen ersten Arbeitstag: Saverio<br />
rief Luca und mich an, um uns zu sagen, dass wir uns<br />
Gedanken für den Dreh der Abschlussszene am nächsten<br />
Tag machen sollten. Er wollte in dem Park, wo Mattia
seine kleine Schwester verliert, unbedingt das Herbstlicht<br />
nutzen. Die Farben des Parks in jenen Tagen waren<br />
einfach perfekt, und wir konnten nicht riskieren, auch<br />
nur eine Minute Drehzeit zu verlieren. Er fragte, ob wir<br />
uns einig sind. Luca und ich waren verwirrt und verängstigt.<br />
Saverio hatte uns immer wieder gesagt, dass<br />
der Film kein Anfang und kein Ende hat. Bereits lange<br />
vor Beginn der Dreharbeiten wies er immer wieder<br />
darauf hin, dass wir diesen Dingen nicht zu viel Gewicht<br />
geben sollten. Wir sollten vertrauen. Das taten wir und<br />
haben uns letztendlich in eine der wichtigsten Szenen<br />
des Films fallen lassen. Dadurch, glaube ich, hat der<br />
Film seine Lebendigkeit erhalten.<br />
Wie war die Zusammenarbeit mit Isabella Rossellini?<br />
Ich war aufgeregt, als ich sie zum ersten Mal bei einem<br />
Mittagessen mit Saverio, Roberto und Luca Sbaratto traf.<br />
Isabella ist eine Person, die Schönheit und Schlichtheit<br />
verkörpert und mit Leichtigkeit und Ironie erzählen<br />
kann. Ich erinnere mich ganz besonders an eine Szene:<br />
Alice und Adele (die Mutter von Mattia) treffen sich<br />
im heimischen Atelier. Alice sieht sich um, riecht an<br />
den Fellen im Zimmer und Adele/Isabella kommt rein,<br />
um sie zu begrüßen. Ich werde nie vergessen, wie sie<br />
dabei meine Wange berührte. Es ist Isabellas Anmut,<br />
die es für mich möglich machte, mit dieser scheinbar<br />
sinnlosen Geste umzugehen. Die Wahrheit, die in dieser<br />
Liebkosung lag, hat mich tief berührt.<br />
LUCA MARINELLI – Mattia<br />
Luca Marinelli, geboren in Rom, sammelte schon als Kind<br />
erste Erfahrungen beim Fernsehen, als er zusammen mit<br />
seinem Cousin Micky Mouse-Filme synchronisierte.<br />
Noch während seiner Schulzeit besuchte er 2003 einen<br />
Drehbuch- und Schauspielkurs bei Guillermo Glanc,<br />
machte 2004 in seiner Heimatstadt Abitur und ging<br />
anschließend an die Accademia Nazionale D’Arte<br />
Drammatica „Silvio D’Amico", eine der führenden Kunst -<br />
akademien Italiens. Seit 2006 stand er in den unterschiedlichsten<br />
Theaterstücken auf der Bühne, so etwa<br />
in „Amen“ unter der Regie von Mario Alessandro Paolelli<br />
(2006) oder im folgenden Jahr in „Fedra’s Love“ unter der<br />
Regie von Valentina Rosati. 2008 spielte er in sieben<br />
verschiedenen Inszenierungen, vorwiegend unter der<br />
Regie von Rosati: „Tempo Scaduto“ (Zeitverschiebung),<br />
16<br />
Hat es diese Beziehung auch zu den anderen Schauspielern<br />
gegeben?<br />
Ich habe intensiv mit Arianna Nastro (Darstellerin der<br />
Alice als Teenager) gearbeitet, dabei haben wir eine<br />
starke Bindung aufgebaut. Wir sind immer zusammen<br />
in einen großen Proberaum gegangen, haben uns Zeit<br />
genommen, das Fußhumpeln von Alice zu üben und<br />
uns über ihren Charakter zu verständigen. Ich glaube,<br />
dass Arianna eine Art Metamorphose durchgemacht<br />
hat. Vielleicht weniger offensichtlich als meine und die<br />
von Luca, dafür aber eine sehr tiefe. Sie veränderte<br />
sich jeden Tag und wurde sich und ihrer Alice immer<br />
sicherer. Als Saverio anfing mit ihr und Vittorio zu drehen,<br />
wollten Luca und ich dabei sein, damit wir ihnen und<br />
auch sie uns helfen konnten.<br />
Was denken Sie über Paolo Giordanos Mitwirkung?<br />
Es war wichtig, dass Paolo in gewisser Hinsicht das<br />
Gegenteil von Saverio ist. Seine Hinweise waren immer<br />
sehr vorsichtig und diskret, nie aufdringlich. Wie er<br />
seinen Roman losgelassen hat um zu sehen, was mit<br />
ihm im Film passiert, war sehr mutig. Ich erinnere mich<br />
an die Neugier, mit der er ans Set kam, und die Offenheit,<br />
mit der er sich ein Bild vom Geschehen machte.<br />
Er schien überrascht davon, wie wir die Stimmung des<br />
Buches in den Film übersetzt haben.<br />
„I Blues“ (Der Blues), „I mostri di Fedra“ (Die Monster<br />
von Phaedra) und „Arianna a Nasso“ (Ariadne auf Naxos),<br />
sowie in „Waterproof“ von Valentino Villa, in „Monologhi“<br />
(Monologe) von Anna Marchesini und in „I sette<br />
a Tebe“ (Sieben gegen Theben) von Paolo Giuranna.<br />
In den letzten zwei Jahren arbeitete er mit Michele<br />
Monetta in „Fantasia arlecchina“ (Harlekin Fantasien,<br />
2009) und mit Carlo Cecchi in „Sogno di una notte di<br />
mezz’estate“ (Ein Sommernachtstraum, 2009/2010).<br />
2009 stand Luca Marinelli in BUTTA LA LUNA 2 erstmals<br />
für das Fernsehen vor der Kamera, einer erfolgreichen<br />
TV-Serie des Regisseurs Vittorio Sindoni, die auf dem<br />
gleichnamigen Bestseller von Maria Venturi basiert.<br />
DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN ist Luca Marinellis<br />
Kinodebüt.
ISABELLA ROSSELLINI – Adele<br />
Isabella Rossellini wurde 1952 als Tochter der Schauspielerin<br />
Ingrid Bergman und des Regisseurs Roberto<br />
Rossellini in Rom geboren. Ihre Karriere begann als<br />
Übersetzerin, TV-Reporterin und Model für Fotografen<br />
wie Helmut Newton und Bruce Weber. Ihre ersten<br />
Erfahrungen als Schauspielerin sammelte sie an der<br />
Seite ihrer Mutter in Vincente Minnellis Nina (1976),<br />
ihre eigentliche Filmkarriere begann schließlich mit<br />
WHITE NIGHTS – DIE NACHT DER ENTSCHEIDUNG<br />
Filmographie (Auswahl):<br />
Titel Regie<br />
2011 DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />
(La solitudine dei numeri primi) Saverio Costanzo<br />
2010 Late Bloomers Julie Gavras<br />
2008 Infected (TV) Adam Weissman<br />
2005 My Dad Is 100 Years Old Guy Maddin<br />
2004 Heights Chris Terrio<br />
2003 The Saddest Music in the World Guy Maddin<br />
1998 The Impostors Stanley Tucci<br />
1995 Big Night Stanley Tucci, Campbell Scott<br />
1994 Wyatt Earp Lawrence Kasdan<br />
1993 Fearless Peter Weir<br />
Und der Himmel steht still John Schlesinger<br />
1992 Der Tod steht ihr gut Robert Zemeckis<br />
1990 Wild at Heart David Lynch<br />
1986 Blue Velvet David Lynch<br />
1985 White Nights – Die Nacht der Entscheidung Taylor Hackford<br />
17<br />
(1985). In den Jahren darauf spielte sie in Filmen von<br />
John Schlesinger, Abel Ferrara, Peter Weir, Peter<br />
Greenaway und David Lynch, 2005 dreht sie gemeinsam<br />
mit dem Experimentalfilmer Guy Maddin die Hommage<br />
an ihren Vater MY DAD IS 100 YEARS OLD, für die sie<br />
auch das Drehbuch schrieb. Ihr Regiedebüt feierte sie<br />
mit ihrem Kurzfilm GREEN PORNO auf der Berlinale<br />
2008. Bei der Berlinale 2011 übernahm sie den Vorsitz<br />
der Wettbewerbs-Jury.
Interview mit Isabella Rossellini<br />
Saverio Costanzos Film ist einer der wenigen, den Sie<br />
in Italien gedreht haben.<br />
In meiner Karriere habe ich bisher nur drei Filme in<br />
Italien gedreht. Ich habe mich sehr gefreut, als Saverio<br />
Costanzo mich bat, in seinem Film mitzuwirken. Wir<br />
haben uns sehr gut verstanden, fast als würden wir<br />
uns seit fünfzig Jahren kennen.<br />
Saverio Costanzo hat bei den Dreharbeiten oft improvisiert,<br />
wie man erzählt.<br />
Es gab ein Drehbuch, aber Saverio sagte immer „Vergiss<br />
es.“ Ich, als Schauspielerin, wusste nur, ich sollte<br />
in einer Szene eine Mutter spielen, die ein bisschen<br />
gleichgültig ist. Ohne die Worte aus dem Drehbuch zu<br />
benutzen. Am ersten Tag war ich ein wenig verwirrt,<br />
aber dann habe ich es geliebt.<br />
Bereuen Sie, so wenig Filme in Italien gemacht zu<br />
haben?<br />
Um die Wahrheit zu sagen, ich kann mir auch nicht erklären,<br />
warum das so ist. Vielleicht denkt man „Sie<br />
ging weg, um im Ausland zu leben, sie will nicht in Italien<br />
arbeiten“. Oder es ist vielleicht wegen des Films<br />
BLUE VELVET, den ich 1986 gedreht habe, und der viele<br />
Italiener empört hat.<br />
Wurde mit Alba Rohrwacher ein aufgehender Stern<br />
am italienischen Kinohimmel gefunden?<br />
Sie hat mich so oft zum Lachen gebracht. Sie ist so<br />
aufmerksam, fürsorglich und anmutig. Sie behandelte<br />
mich mit Hochachtung. In diesen fünf gemeinsamen<br />
Tagen am Set musste ich ihr tausend Fragen über meine<br />
Eltern, Federico Fellini, Martin Scorsese und David Lynch<br />
beantworten. Sie wusste alles über mich, als ob sie<br />
mich seit vielen Jahren wie aus einem Lehrbuch studiert<br />
hat. Plötzlich gehörte ich zu einer anderen Zeit. Das<br />
hat mich gefreut, obwohl ich es nicht erwartet hatte.<br />
Ich weiß natürlich, dass das lediglich der Verdienst<br />
der seit fast sechzig Jahre gesammelten Geschichten<br />
ist. Albas Beharrlichkeit erinnerte mich an die Zeit, als<br />
ich zwanzig war und meinen Vater mit allen möglichen<br />
18<br />
Fragen über die Regisseure und Stars aus der Ära des<br />
Stummfilms gequält habe. Er wollte nicht oft ins Kino<br />
gehen, verehrte aber Charlie Chaplin, den er gekannt<br />
hatte. Ich glaube, dass die Begegnung nur sehr kurz<br />
war, nur einen Händedruck lang, aber Papa hatte<br />
immer sein Bild auf seinem Schreibtisch.<br />
Paolo Giordano war gemeinsam mit Ihnen am Set.<br />
Welchen Eindruck hatten Sie von ihm?<br />
Er war so zurückhaltend. Obwohl er fast halb so alt ist<br />
wie ich, hat er mich am Anfang ein bisschen unruhig<br />
gemacht. Ich dachte, mein Lispeln und der etwas schlaffe<br />
Gang sind nicht das, was er bei der Entwicklung von<br />
Adeles Charakter im Sinn hatte. Vor allem aber hatte<br />
ich die ganze Zeit Angst, dass ich vielleicht nicht die<br />
geforderte Spontaneität bei der Improvisation aufbringe,<br />
die Saverio von den Schauspielern abverlangte. Ich<br />
habe immer Paolo beobachtet und überlegt, wie er<br />
reagieren würde. Ich weiß, dass für einen Schriftsteller<br />
jedes einzelne Wort das Ergebnis einer fast schmerzhaften<br />
Reflexion ist. Aber bei dem, was wir taten, erkannte<br />
er schnell, dass das Buch zwar sein, aber der<br />
Film Saverios Werk ist. Die Erkenntnis der Szene<br />
wurde wichtiger als das Buch. Ich bewundere seine<br />
Großzügigkeit und das Vertrauen, das er zu Saverio<br />
Costanzo aufgebaut hat. Das ist so selten zwischen<br />
Autor und Regisseur.<br />
Was ist Ihre Lieblings-Szene?<br />
Als Adele mit ihrem Ehemann über die schweren<br />
Verhaltensstörungen von Mattia spricht und ihnen der<br />
Junge hinter der Tür zuhört. Obwohl es aus der Perspektive<br />
des Kindes gefilmt wurde und die Kritik der<br />
Eltern verletzend ist, war es ebenso klar, dass Mutter<br />
und Vater innere Schmerzen erlebt haben, verbittert,<br />
müde und gestresst sind. „Warum ist das so? Wie können<br />
wir ihm helfen?". Ein sehr menschliches Gespräch,<br />
mit dem sich alle Eltern identifizieren können. Keine<br />
Mutter möchte ihr Kind in solch einem Zustand sehen.<br />
Das war der bewegendste Moment während der Filmaufnahmen.
DER STAB<br />
2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />
199 211 2 1 223 227 229 2<br />
2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />
SAVERIO COSTANZO – Regie und Drehbuch<br />
Saverio Costanzo wurde 1975 als Sohn des italienischen<br />
Schriftstellerehepaars Maurizio Costanzo und Flaminia<br />
Morandi in Turin geboren. Er studierte Kommunika -<br />
tions wissenschaften und Soziologie an der La Sapienza<br />
Universität in Rom und schloss sein Studium 1998 mit<br />
einer Arbeit über Italo-Amerikaner in Brooklyn ab. Anschließend<br />
lebte er für einige Jahre in New York, wo er<br />
als Kameramann und Dokumentarfilmer arbeitete. Dort<br />
entstand auch sein Dokumentarfilm CAFFÈ MILLE LUCI,<br />
BROOKLYN, NEW YORK (1999), der von Gianluca Nicoletti<br />
als erste italienische Internet-Doku produziert wurde.<br />
Im Jahr 2000 kehrte er zurück nach Italien und verarbeitete<br />
seine transatlantischen Erfahrungen im sechsteiligen<br />
TV-Doku-Drama SALA ROSSA (2002), das im<br />
Policlinico Umberto I in Rom gedreht wurde. Für diese<br />
Regiearbeit wurde er mit einer besonderen Erwähnung<br />
Paolo Giordano wurde 1982 in Turin geboren. Er studierte<br />
Physik und promovierte 2010 in Teilchenphysik. Nachdem<br />
das „italienische Wunderkind“ mehrere Kurzgeschichten<br />
veröffentlicht hatte, debütiert er 2008 mit<br />
seinem ersten Roman „Die Einsamkeit der Primzahlen“.<br />
Seitdem wurde der seitdem meist verkaufte Roman<br />
Italiens in über 40 Ländern verlegt, und Giordano erhielt<br />
als bisher jüngster Schriftsteller den Premio Strega,<br />
19<br />
durch die Kritik des Internationalen Film Festivals in<br />
Turin geehrt. Drei Jahre später erlangte er mit seinem<br />
ersten Spielfilm PRIVATE (2004) internationale Auf -<br />
merksamkeit. Seine außergewöhnliche Darstellung<br />
des Palästina-Konflikts brachte ihm 2004 den Goldenen<br />
Leoparden beim Filmfestival Locarno und wurde 2005<br />
von Italien ins Oscar ® -Rennen um den Besten Nicht-<br />
Englischsprachigen Film geschickt.<br />
Anschließend entstand sein zweiter Spielfilm IN<br />
MEMORY OF MYSELF (2007), den er in neun Wochen<br />
auf der Insel San Giorgio Maggiore in Venedig drehte,<br />
und der 2007 im Wettbewerb der Berlinale lief.<br />
Sein dritter Spielfilm DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />
basiert auf dem Erfolgsroman von Paolo Giordano und<br />
wurde 2010 im Wettbewerb des Filmfestivals in Venedig<br />
uraufgeführt.<br />
PAOLO GIORDANO – Romanvorlage und Drehbuch<br />
ANTONELLO GELENG – Szenenbild<br />
Ob als Szenenbildner, Kostümbildner oder Special Effects-Macher,<br />
Antonelle Geleng hat in verschiedensten<br />
Funktionen in zahlreichen italienischen Filmen mitgewirkt.<br />
Sein Einstieg ins Filmgeschäft gelang ihm mit<br />
FELLINIS ROMA (1972), als Assistenz Production Designer<br />
arbeitete er an ARMACORD (1973), und als Assistent<br />
den wichtigsten Literaturpreis Italiens. In Italien erreichte<br />
Giordanos Roman in weniger als einem Jahr eine Auflage<br />
von über einer Million, beherrschte Bestsellerlisten<br />
und erhielt zudem weitere namhafte internationale<br />
Auszeichnungen. Giordano veröffentlichte außerdem<br />
Kurzgeschichten und Artikel in verschiedenen Zeitschriften<br />
und Anthologien, darunter „Mondi al limite –<br />
Nove scrittori per Medici Senza Frontiere“.<br />
des Art Directors bei CASANOVA (1976) mit. Seit dieser<br />
Zeit hat er mit zahlreichen italienischen Regisseuren<br />
gedreht, darunter Dario Argento, Ruggero Deodato, Lucio<br />
Fulci und Lamberto Bava, sowie auch Margarethe von<br />
Trotta.
ANTONELLA CANNAROZZI – Kostümbild<br />
Antonella Cannarozzi entwarf erstmals 1997 für Roberta<br />
Torres Mafia-Rap-Musical OH TANO! FÜR DICH LOHNT<br />
ES SICH ZU STERBEN die Kostüme. Seitdem folgten<br />
Filme wie GASOLINE (2002), ANIME VELOCI (2003) und<br />
MIKE PATTON – Musik<br />
Mike Patton ist einer jener facettenreichen Menschen,<br />
für die sich schwer eine Definition finden lässt: Künstler,<br />
Sänger, Agitator? Von Jugend an versuchte er Alternativen<br />
zu den üblichen Musik-Genres zu entwickeln.<br />
Ob als Sänger der Band Faith No More oder in seinen<br />
genauso zahlreichen wie vielseitigen Projekten in der<br />
Avantgarde-Musik.<br />
Geboren 1968 in Eureka, Kalifornien, gründete Patton<br />
im Alter von 17 Jahren die Band Mr. Bungle, die inklusive<br />
einiger Pausen bis 1999 existierte und experimentellen<br />
Rock mit jeder Art von Musik kombinierte und so einen<br />
Stil kreierte, der trotz zahlreicher Versuche unkopierbar<br />
bleibt. Seine Nachfolge-Band Fatih No More wiederum<br />
feierte mit Songs wie „Epic“ und „Falling to pieces“ und<br />
deren legendären Musik-Videos große Erfolge und<br />
wagte auch immer wieder Ausflüge in das Pop-Genre<br />
mit großer Orchesterbegleitung (u. a. „A Small Victory“<br />
auf dem Album Angel Dust von 1992) oder in die Soul-<br />
Musik, wie mit der sehr erfolgreichen Version des<br />
Commodores-Titels „Easy“. Während Pattons Mitglied -<br />
schaft bei Faith No More erreichte die Band kommerziellen<br />
Erfolg und weltweite künstlerische Anerkennung.<br />
Nach ihrer Auflösung schloss sie sich im Jahr 2009 für<br />
eine kurze, aber sehr erfolgreiche Reunion-Tour wieder<br />
zusammen.<br />
1998 gründete Patton gemeinsam mit dem ehemaligen<br />
Bassisten von Mr. Bungle, Trevor Dunn, die Band „für<br />
experimentellen Lärm“ Fantômas, der auch Schlagzeuger<br />
Dave Lombardo von Slayer und Buzz Osborne von<br />
den Melvins angehören. Ein paar Jahre später experimentierte<br />
er in der gemeinsam mit Duane Denison von<br />
Jesus Lizard neu gegründeten Alternativ-Rock-Band<br />
Tomahawk und erhielt dabei Unterstützung von John<br />
Stanier von Battle (ex-Helmet). Er realisierte gemeinsame<br />
20<br />
MELISSA P. (2005). Zuletzt für das Kostümbild verantwortlich<br />
war sie bei Luca Guadagninos I AM LOVE<br />
(Io sono l’amore, 2009), hierfür nominierte sie die<br />
Academy 2011 für einen Oscar ® .<br />
Projekte mit den Pionieren der House Music und des Trip<br />
Hops wie Dan The Automator und Kid Koala von der<br />
Band Lovage und veröffentlichte 2001 das innovative<br />
Album „Music to make love to your old lady“.<br />
2007 schrieb er den Soundtrack für den Kurzfilm A<br />
PERFECT PLACE von Derrick Scocchera, und etwas später<br />
für seinen ersten Mainstream-Film: CRANK 2: HIGH<br />
VOLTAGE (Mark Neveldine und Brian Taylor 2009).<br />
Eines seiner letzten Projekte aus dem Jahr 2010 ist<br />
„Mondo Cane“: eine Ode an die italienische Pop-Musik<br />
der 1950er und 1960er Jahre, aufgenommen mit großem<br />
Orchester und in italienischer Sprache gesungen.<br />
Patton hat mit einigen der innovativsten Künstler der<br />
Musik-Szene gearbeitet. Die Ergebnisse dieser Zusam -<br />
menarbeit sind auf Alben von Maldoror (mit Merzbow),<br />
Kaada / Patton, General Patton vs X-ecutioners, Fantômas<br />
/ Melvins Big Band zu hören, und die Liste seiner<br />
Musikprojekte lässt sich mit John Zorn, Dillinger Escape<br />
Plan, Björk, Subtle, Rahzel, Amon Tobin, Team Sleep,<br />
Massive Attack, Fennesz, Zu, Norah Jones, Tanya Tagaq,<br />
den Qemists, Kool Keith und zuletzt Tunde Adebimpe<br />
von TV on the Radio scheinbar endlos fortsetzen.<br />
Gemeinsam mit seinem Manager Greg Werckmann<br />
gründete Patton 1999 das Plattenlabel Ipecac, das den<br />
Großteil seiner eigenen Werke und der anderer Künstler<br />
wie der Melvins, ISIS und Josh Homme mit großem<br />
Erfolg veröffentlicht.<br />
Und Patton beschränkte sich nicht nur auf die Musik.<br />
Neben seinem ersten Auftritt bei SATURDAY NIGHT<br />
LIVE im Jahre 1990, seiner Rolle bei Steve Balderson’s<br />
Horror film FIRECRACKER (der als bester Film auf dem<br />
Raindance Film Festival ausgezeichnet wurde) oder<br />
seiner Arbeit als Synchronsprecher für Videospiele
wie „The Darkness“, „Bionic Commando“, „Portal“,<br />
„Left 4 Dead“, lieh er seine Stimme auch mal gern<br />
Zombie-Kreaturen wie in dem Film I AM LEGEND (2007)<br />
mit Will Smith.<br />
Die einzige Konstante in Pattons Karriere scheint der<br />
Fakt zu sein, dass er bereit ist, fast alles zu versuchen,<br />
um sich und alle, die seiner eklektischen Karriere folgen,<br />
ständig neu herauszufordern. Ob er seine Stimmbänder<br />
MARIO GIANANI – Produktion (Offside)<br />
Mario Gianani hat Offside 2001 gemeinsam mit einigen<br />
anderen jungen Kollegen aus der Filmbranche gegründet.<br />
In ihrer Anfangszeit produzierte die Firma hauptsächlich<br />
Dokumentarfilme und Geschichtssendungen für das<br />
Fernsehen. Erst durch PRIVATE, Saverio Costanzos Lang -<br />
filmdebüt aus dem Jahr 2004, begann die Firma, sich<br />
auch auf die Produktion von Spielfilmen zu konzentrieren.<br />
PRIVATE war einer der am häufigsten ausgezeichneten<br />
italienischen Filme der letzten Jahre, er gewann Preise<br />
wie den Goldenen Leoparden beim Filmfestival von<br />
Locarno, den David di Donatello, den bedeutendsten<br />
italienischen Filmpreis, sowie den Nastro d’argento.<br />
Zudem wurde PRIVATE 2005 von Italien ins Oscar ® -<br />
Rennen um den Besten Nicht-Englischsprachigen Film<br />
geschickt, wenn auch letztendlich nicht von der Academy<br />
nominiert.<br />
21<br />
bei der Band Fantômas zum klingen bringt oder italienische<br />
Arien aus dem Inneren einer Grube singt, im<br />
Wesentlichen bleibt Patton sich immer selbst treu.<br />
Seine musikalische Reise mag irreführend sein, absurd<br />
und sogar schizophren, aber am Ende muss man all<br />
seine Projekte in ihrer Gesamtheit betrachten, um ein<br />
vollständiges Bild des Genies Pattons zu erfassen. Es<br />
scheint noch ungeahnt viele Möglichkeiten zu geben,<br />
die darauf warten, durch Patton entdeckt zu werden.<br />
2007 produzierte Offside Saverio Costanzos zweiten<br />
Spielfilm IN MEMORY OF MYSELF, der im Wettbewerb<br />
der Berlinale und anschließend auf zahlreichen inter -<br />
natio nalen Festivals lief.<br />
2008 folgte VINCERE von Marco Bellocchio, eine Co-<br />
Produktion von Rai Cinema und Celluloid Dreams, die<br />
2009 im Wettbewerb von Cannes ihre Weltpremiere<br />
feierte. Ebenfalls 2009 entstand AS MY FATHER, ein<br />
Doku mentarfilm von Stefano Mordini, der auf dem<br />
Filmfestival Turin lief.<br />
DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN, die Verfilmung<br />
des gleichnamigen Erfolgsromans von Paolo Giordano,<br />
feierte 2010 auf dem Festival in Venedig Weltpremiere.
PHILIPP KREUZER – Produktion (Bavaria Pictures)<br />
Der Rechtsanwalt und Graduate der Media Business<br />
School Philipp A. Kreuzer war nach seinem Studium<br />
zunächst in München, Los Angeles und Paris in Medien -<br />
kanzleien, dann bei Produktionsunternehmen im In- und<br />
Ausland v.a. mit Schwerpunkt Filmfinanzierung tätig,<br />
bevor er von 2001 bis 2004 als Förderreferent bei Eurimages,<br />
der europäischen Filmförderung des Europarats,<br />
eine Vielzahl europäischer Kino-Koproduktionen<br />
betreute. Anfang 2005 wechselte er zur Bavaria als<br />
Leiter der Abteilung für Film- und TV-Finanzierung der<br />
Bavaria Film GmbH. Seit Juli 2006 leitet er zudem den<br />
Bereich Spielfilmkoproduktion der Bavaria Pictures<br />
GmbH und wurde im Juli 2007 zu deren Prokurist bestellt.<br />
Seit August 2009 ist er darüber hinaus als Geschäftsführer<br />
für die Produktions- und Vertriebsfirma der<br />
Bavaria in Rom, der Bavaria Media Italia Srl., verantwortlich.<br />
Seit November 2009 hat er zusätzlich die<br />
Funktion des Vice President International bei der Bavaria<br />
Media GmbH inne. Des Weiteren publiziert er im Filmund<br />
Urheberrecht und unterrichtet an Filmhochschulen<br />
in Spanien, Deutschland, Frankreich und Israel.<br />
22<br />
In seinen Funktionen als Prokurist und Produzent der<br />
Bavaria Pictures sowie als Leiter Film- und TV-Finanzierung<br />
war Philipp Kreuzer maßgeblich an der Finanzierung<br />
und Produktion zahlreicher Kino- und TV-Filme<br />
der Bavaria beteiligt. Zuletzt war er verantwortlich für<br />
die Finanzierung u.a. von Heinrich Breloers BUDDEN-<br />
BROOKS (2008), oder Dieter Wedels Zweiteiler Gier<br />
(2010), sowie der Mankell-Verfilmung KENNEDYS HIRN<br />
(2010) und Leander Haußmanns HOTEL LUX (2011 / in<br />
Postproduktion). Als Produzent der Bavaria Pictures<br />
fungierte er u.a. bei Jan Henrik Stahlberg und Marcus<br />
Mittermeiers Muxmäuschenstill-Nachfolger SHORTCUT<br />
TO HOLLYWOOD (2009) und der italienisch-deutschfranzösischen<br />
Koproduktion DIE EINSAMKEIT DER<br />
PRIMZAHLEN (2010) sowie zuletzt bei Alexander<br />
Mindadzes Berlinale-Wettbewerbsbeitrag AN EINEM<br />
SAMSTAG (2011). Die irisch-deutsche Romanverfimung<br />
SUPERHERO (2011) von Regisseur Ian FitzGibbon ist<br />
derzeit in Postproduktion, ebenso wie Philip Grönings<br />
Filmdoppel DIE FRAU DES POLIZISTEN (2011 / in<br />
Postpro duktion) und MEIN BRUDER ROBERT (Dreh<br />
Sommer 2011).
DER ROMAN<br />
2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />
199 211 2 1 223 227 229 2<br />
2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />
PRESSESTIMMEN<br />
„,Die Einsamkeit der Primzahlen’ ist ein sehr<br />
zugängliches Buch, und es entwickelt einen starken<br />
identifikatorischen Sog. (…) Eine ganze Generation<br />
scheint sich in der Wohlstandsverwahrlosung von<br />
Mattia und Alice wieder zu erkennen.“<br />
Süddeutsche Zeitung<br />
„(…) eine sentimentale Geschichte, die weitgehend<br />
unsentimental erzählt wird. Sie gewinnt die Gunst<br />
des Publikums auf andere Weise. Darin besteht die<br />
Kunst Paolo Giordanos.“<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
„Ein ungewöhnlich spannendes Buch.“<br />
Focus<br />
„Ein Buch, das fasziniert, das einen berührt und<br />
nicht loslässt.“<br />
Münchner Merkur<br />
„Einfühlsam, sensibel, psychologisch verblüffend<br />
präzise und völlig unsentimental taucht Giordiano<br />
(...) in die Unsicherheiten, Ängste, Hoffnungen,<br />
Schmerzen und Verkrampfungen der Pubertät ein.“<br />
Abendzeitung<br />
„(...) obwohl diese Liebesgeschichte todtraurig ist,<br />
gehört sie zu den schönsten des Herbstes.“<br />
Emotion<br />
23<br />
Paolo Giordano<br />
DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />
Heyne Verlag<br />
Originaltitel: La solitudine dei numeri primi<br />
Aus dem Italienischen von Bruno Genzler<br />
368 Seiten<br />
¤ 8,99 [D] / ¤ 9,30 [A] / CHF 15,50 (empf. VK-Preis)<br />
ISBN 978-3-453-40801-2<br />
Für Rezensionsexemplare und Fragen zum Roman<br />
kontaktieren Sie bitte:<br />
Heyne Verlag<br />
Presseabteilung, Gabriele Beusker<br />
Tel. 089 41363135<br />
gabriele.beusker@randomhouse.de<br />
„Die Geschichte von Mattia und Alice (...) erzählt<br />
Paolo Giordano so eindringlich, dass dem Leser<br />
Glückstränen in die Augen steigen.“<br />
Glamour<br />
„Leise, poetisch, schön traurig.“<br />
TV Movie<br />
„Es gibt sie, die ersten Sätze eines Buches, die<br />
einem zuflüstern: Diese Geschichte wird dich nicht<br />
loslassen. Paolo Giordanos Debütroman löst sein<br />
Versprechen ein.“<br />
TV Spielfilm<br />
„Eindrucksvoll, ergreifend und melancholisch ist<br />
seine Liebesgeschichte, gradlinig und schnörkellos<br />
erzählt und eine wunderbare Parabel auf Freundschaft<br />
und die Sehnsucht nach Geborgenheit.“<br />
NDR 1<br />
„Ein fulminantes Lesevergnügen, denn Paolo<br />
Giordano jongliert souverän und phantasievoll mit<br />
Bildern und hat eine wundervolle Sprache.<br />
Spannend und tiefgründig ist sein Romandebüt,<br />
das man, einmal angefangen, nur schwer aus der<br />
Hand legen wird.“<br />
ZDF Morgenmagazin
DAS HÖRBUCH<br />
2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47 53 59 61 67 71 73 79 83 89 97 101 103 107 109 113 127 131 137 139 149 151 157 163 167 173 179 79 181 1 191 1 193 1193 1 197<br />
199 211 2 1 223 227 229 2<br />
2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />
PRESSESTIMMEN<br />
„Daniel Brühl arbeitet die Wunden der beiden<br />
Einzelgänger heraus und trifft einfühlsam den Ton<br />
zwischen Schmerz und Trost.“<br />
Bücher<br />
„Daniel Brühl liest ,Die Einsamkeit der Primzahlen’<br />
mit junger, ruhiger Stimme. Dabei bleibt er<br />
angenehm im Hintergrund der Wahrnehmung.<br />
Bei aller Traurigkeit ist Giordanos Erstlingswerk<br />
ein Hörerlebnis, das in seinen Bann zieht.“<br />
Kölnische Rundschau<br />
„Der Schauspieler Daniel Brühl liest die gekürzte<br />
Fassung ,Die Einsamkeit der Primzahlen’ einfühlsam<br />
und wohltuend unaufgeregt.“<br />
Stuttgarter Nachrichten<br />
„Daniel Brühl hat es mit einer perfekten Mischung<br />
aus Nüchternheit und Verletzlichkeit eingelesen.“<br />
Bayern2 Radio<br />
24<br />
Paolo Giordano<br />
DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN<br />
Gekürzte Lesung | Gesprochen von Daniel Brühl<br />
Verlag: Random House Audio<br />
(Originalverlag: Blessing HC)<br />
6 Audio-CDs, Laufzeit: ca. 420 Minuten<br />
ISBN: 978-3-8371-0139-3<br />
¤ 24,95 [D]* | ¤ 24,95 [A]* | CHF 40,90* (empf. VK-Preis)<br />
Für Rezensionsexemplare und Fragen zum Hörbuch<br />
kontaktieren Sie bitte:<br />
Random House Audio<br />
Presseabteilung, Corinna Rausch<br />
Tel. 0221 56910566<br />
corinna.rausch@randomhouse.de<br />
„Daniel Brühl nimmt sich Zeit für Hörbücher. Ein<br />
Buch, das seine Generation der jetzt 30-Jährigen<br />
beschreibt, ist ‚Die Einsamkeit der Primzahlen’.<br />
Das Werk hat es ihm angetan und Daniel Brühl<br />
liest es angenehm unaufdringlich.“<br />
3sat Kulturzeit<br />
„Mit seinem jungenhaften Timbre passt Daniel Brühl<br />
hervorragend zu den beiden jugendlichen<br />
Protagonisten, deren Schmerz und Verletzungen er<br />
hörbar macht, genauso wie der Trost, den sie sich<br />
spenden. Er liest – bis auf ein paar glatte Momente –<br />
so, wie er selbst in einem Interview den Roman<br />
charakterisiert hat: schön, elegant und angenehm<br />
melancholisch.“<br />
hörBücher Magazin
BESETZUNG<br />
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2 233 3 239 241 41 251 25 257 263 269 2 26 271<br />
Alice Alba Rohrwacher<br />
Mattia Luca Marinelli<br />
Alice (Teenager) Arianna Nastro<br />
Mattia (Teenager) Vittorio Lomartire<br />
Alice (Kind) Martina Albano<br />
Mattia (Kind) Tommaso Neri<br />
Michela (Kind) Giorgia Pizzo<br />
Adele Isabella Rossellini<br />
Pietro Roberto Sbaratto<br />
Umberto Maurizio Donadoni<br />
Elena Giorgia Senesi<br />
Viola Aurora Ruffino<br />
Clown Filippo Timi<br />
Fabio Andrea Jublin<br />
25
STAB<br />
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Regie Saverio Costanzo<br />
Drehbuch Saverio Costanzo<br />
Paolo Giordano<br />
Kamera Fabio Cianchetti<br />
Szenenbild Antonello Geleng<br />
Marina Pinzuti Ansolini<br />
Kostümbild Antonella Cannarozzi<br />
Maskenbild Alessandro Bertolazzi<br />
Marta Roggero<br />
Schnitt Francesca Calvelli<br />
Casting Jorgelina De Petris<br />
Ton Gabriele Moretti<br />
Musik Mike Patton<br />
Produktion Offside (Italien)<br />
Bavaria Pictures (Deutschland)<br />
Les Films Des Tournelles, Le Pacte (Frankreich)<br />
In Zusammenarbeit mit Medusa Film<br />
ZDF Enterprises<br />
Ostlicht Filmproduktion<br />
MotionWorks<br />
Mit Unterstützung von Mitteldeutsche Medienförderung (MDM)<br />
Filmförderungsanstalt (FFA)<br />
Eurimages<br />
CNC (Centre national du cinema et de l’image animée)<br />
Film Commission Torino Piemonte<br />
Italienisches Kulturministerium (MiBAC)<br />
MEDIA Programme der Europäischen Union<br />
Produzenten Mario Gianani (Offside)<br />
Philipp Kreuzer (Bavaria Pictures)<br />
Anne Dominique Toussaint (Les Films Des Tournelles)<br />
Jean Labadie (Le Pacte)<br />
Executive Producers Matthias Esche<br />
Jan S. Kaiser<br />
Alexander Coridaß<br />
Herstellungsleitung Olivia Sleiter<br />
Gilbert Möhler<br />
Produktionsleitung Fulvio Rossi<br />
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