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Deutschlands günstiger Online Broker einfach ... - flatex Holding AG

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<strong>Deutschlands</strong><br />

<strong>günstiger</strong><br />

<strong>Online</strong> <strong>Broker</strong><br />

<strong>einfach</strong><br />

günstig<br />

handeln<br />

Geschäftsbericht 2009


Am Anfang stand eine Vision.<br />

Mission Statement<br />

Der Anleger sollte handeln können.<br />

Über das Internet. Unkompliziert.<br />

Schnell. Und vor allem günstig.<br />

Diese Vision bekam einen Namen:<br />

<strong>flatex</strong> – der <strong>Online</strong> <strong>Broker</strong>.<br />

2


Inhalt<br />

HIGHLIGHTS 2009 4<br />

BRIEF DES VORSTANDS AN DIE AKTIONÄRE 7<br />

BERICHT DES AUFSICHTSRATS 9<br />

FLATEX <strong>AG</strong><br />

Die Geburt eines Geschäftsmodells<br />

Gut, günstig und grenzenlos<br />

Börsengang und Rekorde<br />

ViTrade – High-End-<strong>Broker</strong>age unter dem <strong>flatex</strong>-Dach<br />

Markteintritt Österreich<br />

Mobil und schnell<br />

Erfolgreiche <strong>flatex</strong>-Partnerschaften<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

Konjunkturelle Entwicklung<br />

Entwicklung der Gesellschaft<br />

Lage der Gesellschaft<br />

Risikobericht<br />

Prognosebericht<br />

Erklärung gem. § 312 Abs. 3 AktG<br />

Nachtragsbericht<br />

JAHRESABSCHLUSS<br />

Bilanz<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS<br />

Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

Erläuterungen zur Bilanz<br />

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Sonstige Angaben<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

14<br />

15<br />

17<br />

21<br />

21<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

29<br />

32<br />

37<br />

42<br />

44<br />

44<br />

46<br />

47<br />

49<br />

51<br />

53<br />

54<br />

54<br />

56<br />

59<br />

60<br />

63<br />

3


19. Mai Ankündigung des Börsengangs<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Im Rahmen einer Pressekonferenz gibt Vorstand Stefan Müller bekannt,<br />

dass <strong>flatex</strong> voraussichtlich noch im laufenden Quartal den Börsengang<br />

anstrebe. Gleichzeitig wird Karl Matthäus Schmidt, Gründer des<br />

Discount-<strong>Broker</strong>s Consors, als neuer Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> vorgestellt.<br />

30. Juni Börsengang<br />

Beim <strong>flatex</strong>-Börsengang werden insgesamt 800.000 Aktien<br />

aus einer Kapitalerhöhung zu einem Preis von 3,90 EUR<br />

pro Aktie erfolgreich platziert. Daraus ergibt sich ein Bruttoemissionserlös<br />

von 3,12 Mio. EUR. 100 % der angebotenen<br />

Aktien werden bei <strong>flatex</strong>-Kunden platziert.<br />

4. August Starker Zuwachs im ersten Halbjahr<br />

Für das erste Halbjahr meldet <strong>flatex</strong> eine Erhöhung der Trades um 88 % auf 1,78<br />

Millionen. Die Kundenzahl steigt im Vorjahresvergleich um 60 % auf 56.846, das<br />

betreute Kundenvermögen um 32 % auf 744 Mio. EUR.<br />

Highlights 2009 4


20. November Überschreitung<br />

der Milliarden-Euro-Marke<br />

Das von <strong>flatex</strong> vermittelte Konto- und Depotvolumen<br />

übersteigt erstmals die Grenze von einer Milliarde<br />

Euro, ein Plus von 35 % gegenüber dem Ende des<br />

ersten Halbjahres.<br />

15. Dezember Einstieg<br />

ins High-End-<strong>Broker</strong>age<br />

Highlights 2009 5<br />

30. Oktober Haase wird Europameister<br />

Bisheriger Höhepunkt des Motorsport-Engagements von <strong>flatex</strong>:<br />

Rennfahrer Christopher Haase, seit Beginn seiner Karriere von <strong>flatex</strong><br />

als Hauptsponsor begleitet, sichert sich zum Saisonabschluss der<br />

FIA GT3 European Championship im belgischen Zolder den Titel<br />

des Europameisters.<br />

<strong>flatex</strong> richtet sich zukünftig auch an das Segment<br />

der Heavy Trader und gründet dazu die Tochtergesellschaft<br />

ViTrade. ViTrade übernimmt zum<br />

31. Dezember 2009 die Betreuung der bisherigen<br />

11.500 Kunden von E*TRADE Deutschland.


Die Vorstände<br />

Ralf Müller links<br />

Stefan Müller rechts<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009


Brief des Vorstands an die Aktionäre<br />

Sehr geehrte Aktionäre,<br />

die Erkenntnis, dass das Jahr 2009 ein ereignisreiches<br />

war, dürften wir nicht exklusiv haben. Der Jahresanfang,<br />

der an den Märkten noch von der Finanzkrise überschat-<br />

tet wurde, und die anschließende Kursrally der weltwei-<br />

ten Aktienindizes dürften einer breiten Masse wohl noch<br />

längere Zeit im Gedächtnis bleiben. Nichtsdestotrotz<br />

stellt 2009 für die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> noch aus anderen Gründen<br />

ein besonderes Jahr dar.<br />

So steigerte <strong>flatex</strong> trotz besagter Marktschwäche der er-<br />

sten Monate das betreute Kundenvermögen in der ersten<br />

Jahreshälfte um über 30 % gegenüber dem Vorjahr auf 744<br />

Mio. EUR. Das zeigte, dass sich die <strong>flatex</strong>-Strategie der<br />

fairen Gebühren in jedem Marktumfeld bewährt. Dass be-<br />

sagtes Konto- und Depotvolumen im November sogar erst-<br />

mals die Marke von einer Milliarde Euro überschritt, unter-<br />

strich diesen Eindruck umso mehr.<br />

Zudem registrierten wir 2009 ein steigendes Interesse<br />

der <strong>flatex</strong>-Kunden an der Erweiterung unseres Portfolios,<br />

etwa im Bereich CFDs. Diese positiven Reaktionen unter-<br />

stützten uns bei der Entscheidung, dem <strong>flatex</strong>-Angebot<br />

ein weiteres Segment hinzuzufügen: Im Zuge eines be-<br />

sonderen Coups, mit der Übernahme der Betreuung der<br />

11.500 bisherigen E*TRADE-Deutschland-Kunden und<br />

der gleichzeitigen Gründung der Tochtergesellschaft Vi-<br />

Trade, vollzog <strong>flatex</strong> Mitte Dezember den Einstieg ins<br />

High-End-<strong>Broker</strong>age.<br />

Doch bei allen Highlights, die das Jahr für <strong>flatex</strong> bot, ist<br />

vor allem der größte Meilenstein der bisherigen Unter-<br />

nehmensgeschichte hervorzuheben: der Börsengang im<br />

Sommer. Erfreulich war dabei insbesondere das große In-<br />

teresse – das zeigt, dass die Strategie von <strong>flatex</strong> auch an der<br />

Börse im wahrsten Sinne des Wortes hoch gehandelt wird.<br />

Last but not least dürfen wir uns aber dafür, dass 2009 für<br />

<strong>flatex</strong> ein durch und durch gutes Jahr war, auch bei der<br />

Bewertung durch unsere Kunden bedanken: <strong>flatex</strong> belegte<br />

Mitte August bei einem <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>-Test der „Euro am<br />

Sonntag“ gleich in zwei Kategorien den ersten Platz. Und<br />

damit künftig nicht nur in Deutschland Anleger in den<br />

Genuss des günstigsten <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>s kommen, vollzie-<br />

hen wir dieser Tage den Eintritt in den attraktiven öster-<br />

reichischen Markt.<br />

Sie merken schon: Wir sind bestrebt, 2010 für die <strong>flatex</strong><br />

<strong>AG</strong> zu einem ähnlich ereignisreichen und positiven Jahr<br />

wie 2009 zu machen.<br />

Kulmbach im Mai 2010<br />

Ralf Müller Stefan Müller<br />

7


Karl Matthäus Schmidt<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009


Bericht des Aufsichtsrats<br />

Sehr geehrte Aktionäre,<br />

der Aufsichtsrat möchte Sie im nachfolgenden Bericht<br />

über seine Tätigkeiten im Geschäftsjahr 2009 unter-<br />

richten.<br />

Das Geschäftsjahr 2009 der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> war weiterhin ge-<br />

prägt durch den Ausbau der im Geschäftsjahr 2006 am<br />

Markt neu eingeführten Marke „<strong>flatex</strong>“ und der damit<br />

verbundenen Weiterentwicklung des gesamten Ge-<br />

schäftsbereiches <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>age. So konnte insbeson-<br />

dere das Angebot im CFD-Handel weiter ausgebaut und<br />

den Kunden angeboten werden.<br />

Aufsichtsratstätigkeit im Geschäftsjahr 2009<br />

Im Geschäftsjahr 2009 hat der Aufsichtsrat in Erfüllung<br />

seiner ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Be-<br />

ratungs- und Überwachungsfunktion die Tätigkeiten<br />

des Vorstands der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> überwacht und diesen bera-<br />

tend begleitet. Maßstab für diese Überwachung waren<br />

namentlich die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit,<br />

Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäfts-<br />

führung. Die Informationsübermittlung des Vorstands an<br />

den Aufsichtsrat erfolgte kontinuierlich, umfassend und<br />

zeitnah sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Be-<br />

richtsform. Die Berichterstattung des Vorstands umfasste<br />

alle wesentlichen Informationen zur aktuellen Lage der<br />

Ge sellschaft, insbesondere der Unternehmensplanung,<br />

der strategischen Weiterentwicklung, der Risikolage und<br />

dem Risikomanagement. Zudem informierte der Vorstand<br />

über essenzielle Geschäftsvorfälle und die Entwicklung<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die aktuelle<br />

Situation des Unternehmens ist vom Aufsichtsrat regel-<br />

mäßig in seinen Sitzungen auf Basis der schriftlichen und<br />

mündlichen Berichterstattung des Vorstands überprüft<br />

worden. Die vom Vorstand erteilten Berichte und sonstigen<br />

Informationen hat der Aufsichtsrat auf ihre Plausibilität<br />

hin überprüft sowie kritisch gewürdigt und hinterfragt. In<br />

alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das<br />

Unternehmen war der Aufsichtsrat unmittelbar und früh-<br />

zeitig eingebunden. Geschäftsvorfälle, deren Durchfüh-<br />

rung an die Zustimmung des Aufsichtsrats gebunden ist,<br />

wurden sorgfältig geprüft, eingehend mit dem Vorstand<br />

behandelt und sodann im Aufsichtsrat beschlossen.<br />

Über die Sitzungstermine hinaus stand der Aufsichts-<br />

ratsvorsitzende in kontinuierlichem Austausch mit dem<br />

Vorstand, hat mit diesem die Strategie erörtert und sich<br />

über den Gang der Geschäfte sowie wesentliche Ereig-<br />

nisse informiert.<br />

Die Themen im Aufsichtsratsplenum<br />

Gegenstand regelmäßiger Beratungen im Plenum waren<br />

die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong>, die<br />

9


Finanzlage, die quartalsweisen schriftlichen Berichte<br />

des Vorstands über die Risikosituation sowie die wesent-<br />

lichen Entwicklungen in den Bereichen Beteiligungen,<br />

Kooperationen und CFD-Handel. Außerdem wurde über<br />

den Börsengang entschieden. In den Sitzungen wurden<br />

unter anderem die nachfolgenden Themen erörtert bzw.<br />

folgende Beschlüsse gefasst:<br />

In der Sitzung am 30. März 2009 ließ sich der Aufsichts-<br />

rat zunächst vom Vorstand den Jahresabschluss zum<br />

31. Dezember 2008 und den Lagebericht erläutern.<br />

Anschließend berichtete der anwesende Abschlussprü-<br />

fer ausführlich über das Prüfergebnis des Geschäfts-<br />

jahres 2008. Die Prüfung des Jahresabschlusses und des<br />

Lage berichts durch den Abschlussprüfer sowie die ab-<br />

schließende Prüfung durch den Aufsichtsrat hat dabei zu<br />

keinen Einwendungen geführt. Der Aufsichtsrat billigte<br />

nach ausführlicher Diskussion den vom Vorstand aufge-<br />

stellten Jahresabschluss. Der Jahresabschluss wurde damit<br />

festgestellt. Weiterhin gab der Vorstand dem Aufsichtsrat<br />

eine Einschätzung für den Geschäftsverlauf im Geschäfts-<br />

jahr 2009 und legte eine Budgetplanung hierfür vor. Weitere<br />

Besprechungspunkte waren die Beschlussfassung über die<br />

neue Geschäftsordnung und den angepassten Geschäfts-<br />

verteilungsplan für den Vorstand, der Markteintritt in<br />

Österreich sowie die Neubesetzung des Aufsichtsrats. In<br />

der Sitzung vom 30. April 2009 ließ sich der Aufsichtsrat<br />

vom Vorstand ausführlich über das Ergebnis des 1. Quartals<br />

2009 Bericht erstatten. In dieser Sitzung wurde des Wei-<br />

teren über die Rahmenbedingungen einer Mandatsverein-<br />

barung mit der biw Bank für Investments und Wertpapiere<br />

<strong>AG</strong> vom Aufsichtsrat diskutiert. Weitere Besprechungs-<br />

punkte waren die Vorstellung des Börsenprospekts der<br />

<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> zum IPO, die Vorstellung des Businessplans und<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

des Strategiepapiers für die Geschäftsausweitung nach<br />

Österreich sowie der Abschluss eines Beratungsvertrags<br />

mit der kms consulting GmbH.<br />

In der Sitzung am 20. Juli 2009 befasste sich der Auf-<br />

sichtsrat vor allem mit den Halbjahreszahlen per 30. Juni<br />

2009. Der Vorstand Stefan Müller erläuterte die Entwick-<br />

lung der Tradezahlen und die betriebswirtschaftliche<br />

Auswertung zum 30. Juni 2009. Neben den Halbjahres-<br />

zahlen behandelte der Aufsichtsrat den Entwurf des<br />

Preismodells für <strong>flatex</strong> Österreich, die Anschaffung ei-<br />

ner neuen Telefonanlage, die Einstellung eines neuen<br />

Mitarbeiters als Head of Sales und die WPHG-Prüfung.<br />

In der Aufsichtsratssitzung am 8. Dezember 2009 ließ<br />

sich der Aufsichtsrat ausführlich über das Ergebnis des<br />

dritten Quartals Bericht erstatten. In dieser Sitzung<br />

wurden weitere Punkte wie die Planungen 2010 für<br />

<strong>flatex</strong>, <strong>flatex</strong> Österreich und die neu gegründete Tochter<br />

ViTrade behandelt.<br />

Sitzungen und Teilnahme<br />

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2009 vier Sitzungen<br />

abgehalten. An allen nahmen sämtliche Mitglieder des<br />

Aufsichtsrats teil. Zwei Sitzungen fanden im ersten Halb-<br />

jahr, zwei im zweiten Halbjahr 2009 statt.<br />

Organisation der Aufsichtsratsarbeit<br />

Der Aufsichtsrat hat im Berichtszeitraum keine Aus-<br />

schüsse gebildet. Mit Ausnahme von sieben Beschluss-<br />

fassungen, die im Umlaufverfahren stattfanden, und


einer Telefonkonferenz wurden sämtliche Beschlüsse<br />

des Aufsichtsrats in Sitzungen gefasst.<br />

Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Der Aufsichtsrat setzt sich gemäß den Satzungsbestim-<br />

mungen der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> aus drei Mitgliedern zusammen.<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats sind gegenwärtig Herr Karl<br />

Matthäus Schmidt (Vorsitzender), Herr Achim Lindner<br />

(stellvertretender Vorsitzender) und Herr Christian<br />

Angermayer. Während des Berichtszeitraums fand eine<br />

personelle Veränderung im Aufsichtsrat statt. Der dama-<br />

lige Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Christian Anger-<br />

mayer, legte sein Mandat zum 30. März 2009 nieder. Zu<br />

seinem Nachfolger wurde Herr Karl Matthäus Schmidt<br />

von der ordentlichen Hauptversammlung am 30. März<br />

2009 gewählt. Die Wahl erfolgte bis zur Beendigung<br />

der Hauptversammlung, die über die Entlastung des<br />

Aufsichtsrats für das am 31. Dezember 2010 endende<br />

Geschäftsjahr beschließt.<br />

Mitglieder des Vorstands der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> sind gegenwärtig<br />

Herr Stefan Müller und Herr Ralf Müller. Während des<br />

Berichtszeitraums fanden keine personellen Verände-<br />

rungen im Vorstand statt.<br />

Jahresabschlussprüfung 2009<br />

Die Schneider + Partner GmbH Wirtschaftsprüfungs-<br />

gesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, München hat<br />

den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum<br />

31. Dezember 2009 sowie den Lagebericht für das Ge-<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

11<br />

schäftsjahr 2009 geprüft und mit einem uneinge-<br />

schränkten Bestätigungsvermerk versehen.<br />

Die Abschlussunterlagen (Jahresabschluss und Lage-<br />

bericht der Gesellschaft), der Gewinnverwendungs vor-<br />

schlag des Vorstands sowie der Bericht des Abschluss-<br />

prüfers wurden dem Aufsichtsrat rechtzeitig zur Einsicht<br />

ausgehändigt.<br />

Der Aufsichtsrat hat die Vorlagen des Vorstands und den<br />

Prüfungsbericht des Abschlussprüfers seinerseits insbe-<br />

sondere mit Blick auf die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmä-<br />

ßigkeit und Zweckmäßigkeit geprüft.<br />

Der Abschlussprüfer hat in der Bilanzsitzung vom 30.<br />

April 2010 das Prüfungsergebnis in seinen wesentlichen<br />

Punkten nochmals ausführlich erläutert und stand für<br />

ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Die Mitglieder des<br />

Aufsichtsrats haben den Prüfungsbericht und den Bestä-<br />

tigungsvermerk zur Kenntnis genommen, kritisch ge-<br />

würdigt und sie ebenso wie die Prüfungen selbst mit dem<br />

Abschlussprüfer diskutiert, was die Befragung zu Art und<br />

Umfang der Prüfung sowie zu den Prüfungsergebnissen<br />

einschloss. Dabei konnte sich der Aufsichtsrat von der<br />

Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsbe-<br />

richtes überzeugen. Der Aufsichtsrat hat das Prüfungser-<br />

gebnis zustimmend zur Kenntnis genommen.<br />

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Lagebe-<br />

richt und den Gewinnverwendungsvorschlag des Vor-<br />

stands unter Berücksichtigung des Prüfungsberichts<br />

des Abschlussprüfers abschließend geprüft und erhebt<br />

nach dem Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände. Der<br />

Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahres-


abschluss gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit fest-<br />

gestellt. Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung<br />

der Lage der Gesellschaft mit der des Vorstands in dessen<br />

Lagebericht überein. Der Aufsichtsrat schließt sich dem<br />

Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands an.<br />

Prüfung des Berichts des Vorstands über<br />

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />

Der vom Vorstand gemäß § 312 AktG erstellte Bericht über<br />

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängig-<br />

keitsbericht) für das Geschäftsjahr 2009 wurde zusam-<br />

men mit dem hierzu vom Abschlussprüfer erstatteten<br />

Prüfungsbericht dem Aufsichtsrat vorgelegt.<br />

Der Abschlussprüfer hat den Abhängigkeitsbericht ge-<br />

prüft und erteilte den folgenden uneingeschränkten Be-<br />

stätigungsvermerk gemäß § 313 AktG:<br />

„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung<br />

bestätigen wir, dass<br />

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften<br />

die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen<br />

hoch war.“<br />

Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht des Vor-<br />

stands und den Prüfungsbericht der Abschlussprüfer sei-<br />

nerseits geprüft. Der Aufsichtsrat gelangte insbesondere<br />

zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht – wie auch<br />

die von dem Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung<br />

selbst – den gesetzlichen Anforderungen entspricht.<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht insbe-<br />

sondere auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft und<br />

sich dabei auch vergewissert, dass der Kreis der verbun-<br />

denen Unternehmen mit der gebotenen Sorgfalt festge-<br />

stellt und notwendige Vorkehrungen zur Erfassung der<br />

berichtspflichtigen Rechtsgeschäfte und Maßnahmen<br />

getroffen wurden. Anhaltspunkte für Beanstandungen<br />

des Abhängigkeitsberichts sind bei dieser Prüfung nicht<br />

ersichtlich geworden. Der Aufsichtsrat stimmt dem Er-<br />

gebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den<br />

Abschlussprüfer zu. Nach dem abschließenden Ergebnis<br />

der Prüfung des Aufsichtsrats sind gegen die Erklärung<br />

des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts kei-<br />

ne Einwendungen zu erheben.<br />

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands,<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> für<br />

die erbrachten Leistungen und den Einsatz im abgelau-<br />

fenen Geschäftsjahr. Sie haben erneut zu einem für die<br />

<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> geschäftlich erfolgreichen Jahr beigetragen.<br />

Für den Aufsichtsrat<br />

Kulmbach, den 30. April 2010<br />

Karl Matthäus Schmidt<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats


Bericht des Aufsichtsrats 13<br />

Achim Lindner<br />

Stellv. Vorsitzender<br />

Christian Angermayer<br />

Mitglied Aufsichtsrat


<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

Die Geburt eines Geschäftsmodells 15<br />

Gut, günstig und grenzenlos 17<br />

Börsengang und Rekorde 21<br />

ViTrade – High-End-<strong>Broker</strong>age unter dem <strong>flatex</strong>-Dach 21<br />

Markteintritt Österreich 23<br />

Mobil und schnell 24<br />

Erfolgreiche <strong>flatex</strong>-Partnerschaften 25<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009


<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

Die Geburt eines Geschäftsmodells<br />

Ein Blick zurück ins Jahr 2005: Mitte des ersten Jahr-<br />

zehnts des neuen Jahrtausends ist die <strong>Broker</strong>age-Branche<br />

an einem Punkt angekommen, an dem sie den Fokus<br />

verloren zu haben scheint. Die <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> der ersten<br />

Stunde haben sich mittlerweile zu Vollbanken entwi-<br />

ckelt. Sie bieten Beratung, Festgeld, Versicherungspro-<br />

dukte und vieles mehr an. Doch wo bleibt derjenige Anle-<br />

ger, der <strong>einfach</strong> nur handeln will?<br />

Das übergroße Angebot der <strong>Broker</strong> geht vor allem auf Kos-<br />

ten der Preisgestaltung. Frühere Discount-<strong>Broker</strong> sind<br />

keine mehr – das „Discount“ im Namen hat keine Berech-<br />

tigung mehr. Aber warum soll der Anleger, der sich weder<br />

für Beratung noch für Festgeld noch für Versicherungen<br />

interessiert, sondern ausschließlich für ein selbststän-<br />

diges und eigenverantwortliches Handeln, warum soll<br />

gerade er auf den Discount verzichten? Warum soll er<br />

hohe Gebühren bezahlen nur für das bloße Auf geben<br />

einer Order? Nur dafür, dass für ihn jemand anderes auf<br />

den Kaufen- oder den Verkaufen-Knopf drückt?<br />

Als Antwort auf diese Fragen entsteht im oberfränkischen<br />

Kulmbach eine Idee, das Geschäftsmodell eines „Volks-On-<br />

line-<strong>Broker</strong>s“ nimmt Konturen an. Eines <strong>Broker</strong>s, der eine<br />

Gebührenstruktur anbietet, die eine Reduzierung bedeutet<br />

auf das, was für den Anleger wirklich zählt: unkompliziert,<br />

schnell und zu günstigen Konditionen handeln zu können.<br />

Zu Konditionen, die so verständlich sind wie eine Flatrate<br />

beim Telefonieren, beim Surfen im Internet und bei ande-<br />

ren Dienstleistungen. Und wenn schon die halbe Welt „flat“<br />

war – warum dann nicht auch das <strong>Broker</strong>age?<br />

<strong>flatex</strong> wird geboren: Als der Easy <strong>Online</strong> <strong>Broker</strong> am 6.<br />

März 2006 an den Start geht, sorgt das für Aufmerksam-<br />

keit. Bei Wettbewerbern wie bei Kunden. Denn bis dato<br />

war es noch nie so günstig, über einen deutschen An-<br />

bieter an der Börse zu handeln. Mit einer Ordergebühr<br />

von nur 5 Euro (zzgl. Börsengebühren) bietet <strong>flatex</strong> mit<br />

der biw Bank für Investments und Wertpapiere <strong>AG</strong> ein<br />

zu diesem Zeitpunkt revolutionäres Preiskonzept an:<br />

Jede Order wird unabhängig vom Volumen mit 5 Euro<br />

abgerechnet, es fallen keine Kontoführungs- und keine<br />

Depotgebühren an – und auch keine weiteren „ver-<br />

steckten“ Kosten wie etwa Limitgebühren. Das perfekte<br />

Angebot für den modernen Anleger: Geldgeschäfte güns-<br />

tig und schnell im Internet abwickeln und dabei immer<br />

die Kostenübersicht behalten.<br />

Die Botschaft ist <strong>einfach</strong>: <strong>flatex</strong> konzentriert sich aus-<br />

schließlich auf den Wertpapierhandel. Zudem verzichtet<br />

<strong>flatex</strong> auf Staffelpreise oder eine Sonderbehandlung von<br />

Vieltradern.<br />

Der Kunde steht im Mittelpunkt – ihn erwartet die ma-<br />

ximale Leistung zum günstigsten Preis. Ein gewisser<br />

15<br />

Service ist inbegriffen: Ein umfassender Kundenservice


BILANZSUMME<br />

2009<br />

14.085.177,93 EUR<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

2005<br />

1.075.326,91 EUR<br />

2008<br />

8.767.924,06 EUR<br />

2006<br />

2.100.063,23 EUR<br />

2007<br />

7.164.792,83 EUR<br />

Im Zeitraum der vergangenen drei Jahre hat sich die Bilanzsumme von <strong>flatex</strong> insgesamt um den Faktor 12 erhöht.<br />

Besonders groß war der Anstieg zwischen den Jahren 2006 und 2007 mit mehr als 230 %. Doch auch im<br />

abgelaufenen Jahr 2009 betrug der Zuwachs immerhin 61 %.


und eine ausgeprägte Kundenbetreuung sind natür-<br />

lich selbstverständlich. Darüber hinaus werden Infos<br />

über Kurse, Sparpläne und <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>-Gebührenver-<br />

gleiche angeboten.<br />

Gut, günstig und grenzenlos<br />

Premiere für IPO-Fans<br />

Auch bei der Erweiterung ihres Angebotes stellt <strong>flatex</strong> im-<br />

mer eines in den Vordergrund: <strong>Deutschlands</strong> <strong>günstiger</strong><br />

<strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> zu sein. Und dass sich ein kundenfreund-<br />

liches Gebührenmodell und ein guter Service nicht aus-<br />

schließen müssen, zeigt <strong>flatex</strong> schon einige Monate nach<br />

dem Start. Mit dem Börsengang des Ad-hoc-Dienstleisters<br />

EquityStory <strong>AG</strong> Anfang Juni 2006 bietet <strong>flatex</strong> seinen Kun-<br />

den erstmals die Zeichnung einer Neuemission an.<br />

Günstiger geht nicht<br />

Dass parallel dazu weiter an einer Optimierung der Ge-<br />

bühren für den Kunden gearbeitet wurde, macht <strong>flatex</strong><br />

im August 2006 deutlich, als der <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> eine All-<br />

inclusive-Order-Flatrate von 5,90 Euro präsentiert, und<br />

zwar für alle außerbörslich über <strong>flatex</strong> abgewickelten<br />

Transaktionen. Inbegriffen sind eine Vielzahl von Zer-<br />

tifikaten und Optionsscheinen sowie rund 800 Aktien.<br />

Gleichzeitig startet <strong>flatex</strong> eine Kooperation mit dem<br />

X-markets-Team der Deutschen Bank, in deren Rahmen<br />

<strong>flatex</strong>-Kunden bestimmte Hebelprodukte von X-markets<br />

zum Nulltarif handeln können. Damit fallen beim Handel<br />

weder An- noch Verkaufsspesen an. Jeder <strong>flatex</strong>-Kunde<br />

<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

17<br />

kann im Rahmen dieser Kooperation bis zu 300 Trades im<br />

Monat gebührenfrei abwickeln. Günstiger geht es nicht.<br />

Diese Strategie setzt <strong>flatex</strong> mit einer ähnlichen Premi-<br />

um-Partnerschaft im Oktober 2006 fort, als <strong>flatex</strong> seinen<br />

Kunden den Direkthandel von Sal.-Oppenheim-Anlage-<br />

produkten, darunter sämtliche Aktienanleihen und An-<br />

lagezertifikate, ohne Transaktionsgebühren anbietet.<br />

<strong>flatex</strong> ohne Grenzen<br />

Im Dezember 2007 folgt dann eine besondere Erweite-<br />

rung des Angebots: <strong>flatex</strong> bietet erstmals den Handel<br />

an Auslandsbörsen an, zuerst an den Börsenplätzen in<br />

den USA, in Kanada, in Österreich und an der Euronext.<br />

Natürlich erneut mit einer übersichtlichen Gebühren-<br />

struktur: Auch für den Auslandshandel wartet <strong>flatex</strong> mit<br />

einem Fixpreis pro Order auf.<br />

Fonds<br />

Das Jahr 2008 bringt für <strong>flatex</strong>-Kunden zusätzliche Er-<br />

weiterungen des Angebotsportfolios. Die Bereiche Fonds<br />

und CFDs werden aus- beziehungsweise aufgebaut.<br />

Fondsanlegern interessante Konditionen anzubieten,<br />

so etwa Sparpläne für ausgewählte Fonds und attraktive<br />

Rabatte auf die regulären Ausgabeaufschläge, hatte sich<br />

<strong>flatex</strong> schon zu seinen Anfängen auf die Fahne geschrie-<br />

ben. Im Rahmen einer weiteren Premium-Partnerschaft<br />

mit der Commerzbank wird ihnen ab April der gebühren-<br />

freie außerbörsliche Handel von Anteilen von mehr als<br />

tausend Fonds und ETFs ermöglicht.


ANZAHL VERMITTELTER TRADES<br />

Trades inkl. CFD<br />

2009<br />

3.966.740<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Der Anteil von CFD-Trades an der Gesamtzahl der ausgeführten Trades bei <strong>flatex</strong> ist mittlerweile enorm;<br />

im vergangenen Jahr 2009 machte er bereits rund ein Drittel aus. Daran wird die große Bedeutung des<br />

Geschäftsbereichs CFD für <strong>flatex</strong> mehr als deutlich.<br />

2006<br />

250.000<br />

2007<br />

1.445.185<br />

2008<br />

2.144.894


Dass <strong>flatex</strong> bei seinen Angeboten auch im Bereich Fonds<br />

in erster Linie den Kunden im Sinn hat, wird im Oktober<br />

desselben Jahres besonders deutlich: Mit der MYFONDS.DE<br />

GmbH gründet <strong>flatex</strong> eine Tochtergesellschaft, auf deren<br />

Internetportal www.myfonds.de Privatanleger detaillierte<br />

Fondsinformationen sowie einen Konditionenvergleich<br />

zum Fondserwerb bei verschiedenen <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>n er-<br />

halten. Von Beginn an steht ein Pool von 11.000 Fonds und<br />

ETFs zur Verfügung, ebenso wie eine Suchmaschine, die<br />

eine Filterung nach Wertentwicklung, Branche, Region,<br />

Fondstyp, Währung und Ausgabeaufschlag ermöglicht.<br />

Neben der Angabe des günstigsten Fondsanbieters wer-<br />

den noch eine Vielzahl von Daten zur Wertentwicklung,<br />

Länder- und Branchengewichtung sowie Charts zur Ver-<br />

fügung gestellt.<br />

Einzigartig ist auch die Fondssuche anhand der Portfolio-<br />

<strong>Holding</strong>s. Mit dieser Suchfunktion können Anleger schnell<br />

und unkompliziert diejenigen Fonds herausfiltern, die<br />

ihre Lieblingsaktien enthalten. Der Slogan der Website ist<br />

Programm: „Den besten Fonds zum besten Preis“.<br />

CFDs<br />

Ebenfalls im Jahr 2008 folgt bei <strong>flatex</strong> der Start des Han-<br />

dels mit Contracts for Difference, den sogenannten CFDs.<br />

Ein Contract for Difference (CFD) ist ein laufzeitunbe-<br />

schränktes Differenzgeschäft, das es erlaubt, mit den<br />

Preisveränderungen von Aktien, Rohstoffen, Indizes,<br />

Zinsprodukten oder Währungen spekulieren zu kön-<br />

nen, ohne diese selbst besitzen zu müssen. Die Differenz<br />

zwischen Kauf- und Verkaufspreis des CFDs ergibt den<br />

<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

19<br />

Gewinn oder Verlust. Im Vergleich zu anderen gängigen<br />

Derivaten wie Optionsscheinen und Hebelzertifikaten<br />

treten CFDs deutlich transparenter und wesentlich ein-<br />

facher in Erscheinung.<br />

Ihren Ursprung fanden CFDs in den 80er-Jahren in Eng-<br />

land. Damals entwickelten einige große Aktienhändler<br />

dieses Konstrukt, um so die britische Stempelsteuer zu<br />

umgehen.<br />

Nicht nur aufgrund der großen Spekulationsmöglich-<br />

keiten, die sie bieten, sondern auch als <strong>einfach</strong>es Mittel<br />

zum Hedging, also zur Absicherung der eigenen Aktien-<br />

bestände gegen Kursverluste, gewannen CFDs schnell an<br />

Bedeutung. Beim Handel mit CFDs muss nur ein Bruch-<br />

teil des Kapitals, das für den Kauf des Basiswertes oder<br />

des CFDs nötig wäre, als Sicherheitsleistung (= Margin)<br />

hinterlegt werden. Dadurch kann mit einem niedrigeren<br />

Kapitaleinsatz ein höheres Volumen gehandelt und so<br />

das eingesetzte Kapital gehebelt werden.<br />

Im November 2008 kann <strong>flatex</strong> melden, dass seine Kun-<br />

den für den CFD-Handel kein separates Konto eröffnen<br />

müssen, sondern sie alles „aus einer Hand“, sprich über<br />

ein Konto handeln können. Auf einer übersichtlichen<br />

und leicht zu bedienenden Handelsplattform. Ein zu-<br />

sätzliches Legitimationsverfahren ist nicht nötig, der<br />

Verwaltungsaufwand bleibt minimal. Damit können fla-<br />

tex-Kunden CFD- und alle anderen Wertpapiergeschäfte<br />

blitzschnell zentral von einer Plattform aus tätigen. Bei<br />

anderen Anbietern sind dazu getrennte Konten notwen-<br />

dig. Der Geldtransfer zwischen <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> und CFD-<br />

<strong>Broker</strong> dauert dort in der Regel zwei bis drei Tage – in


BETREUTES KUNDENVERMÖGEN<br />

Gesamtvolumen<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Sichteinlagen Depotvolumen<br />

2009<br />

212 Mio. EUR<br />

2009<br />

1.086 Mio. EUR<br />

2007<br />

90 Mio. EUR<br />

2008<br />

99 Mio. EUR<br />

2009<br />

874 Mio. EUR<br />

2008<br />

525 Mio. EUR<br />

2007<br />

528 Mio. EUR<br />

2007<br />

438 Mio. EUR<br />

2008<br />

426 Mio. EUR<br />

Zehnstelliger Meilenstein für <strong>flatex</strong>: Das vermittelte Kundenvermögen von <strong>flatex</strong> an die biw Bank <strong>AG</strong> hat im Verlauf<br />

des Jahres 2009 erstmals in der Unternehmensgeschichte die Marke von einer Milliarde Euro überschritten. Damit<br />

hat sich dieser Betrag seit dem Jahr 2007 mehr als verdoppelt.


dieser Zeit kann nicht gehandelt werden. Das Angebot<br />

von <strong>flatex</strong> ist damit ein großer Vorteil für tradingorien-<br />

tierte Anleger, die auf kurzfristige Veränderungen am<br />

Markt reagieren möchten. Dabei steht ihnen eine breite<br />

Palette von mehreren hundert CFDs zur Auswahl. Damit<br />

können sie auf Kursveränderungen von Aktien, Indizes,<br />

Rohstoffen, Zinsen oder Währungen spekulieren.<br />

<strong>flatex</strong> gibt seinen Kunden zum Thema CFD Hilfestellung.<br />

Dazu bietet der <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> einen sogenannten CFD-<br />

Führerschein an, der die Kunden in wenigen Kapiteln<br />

mit dem neuen Finanzinstrument vertraut macht. Kurze<br />

Filmbeiträge vermitteln das nötige Basiswissen, das sich<br />

anschließend in Form eines <strong>Online</strong>-Tests kontrollieren<br />

lässt. Darüber hinaus tätigt <strong>flatex</strong> größere Investitionen<br />

in den Aufbau eines Kundenbetreuungsteams und in ein<br />

Schulungsprogramm für den CFD- und Wertpapierhan-<br />

del über <strong>Online</strong>-Seminare (Webinare).<br />

Börsengang und Rekorde<br />

Auch die Börse nimmt Notiz<br />

Der Börsengang der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> im Sommer 2009 stellt den<br />

bislang größten Meilenstein der noch jungen Unterneh-<br />

mensgeschichte dar. Nachdem das Orderbuch aufgrund<br />

der großen Nachfrage nach den <strong>flatex</strong>-Aktien einige Tage<br />

zuvor vorzeitig geschlossen wird, wird das Interesse auch<br />

an der Erstnotiz deutlich: Der erste Kurs im Open Market<br />

(Entry Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse wird am<br />

30. Juni in Frankfurt mit 4,40 Euro festgestellt. Damit liegt<br />

er um 12,8 % über dem Emissionspreis von 3,90 Euro. Ins-<br />

<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

21<br />

gesamt werden 800.000 Aktien platziert. Dies entspricht<br />

einem Emissionsvolumen von rund 3,12 Millionen Euro.<br />

90 Minuten nach der ersten Kursfeststellung werden be-<br />

reits rund 500.000 Aktien gehandelt. Den ersten deut-<br />

schen Börsengang des Jahres 2009 kann man damit mit<br />

Fug und Recht als erfolgreiches Debüt bezeichnen.<br />

Milliarden-Grenze durchbrochen<br />

Eine Bestätigung für ihre Entscheidung erhalten dieje-<br />

nigen Anleger, die beim Börsengang auf <strong>flatex</strong> gesetzt<br />

haben, kurze Zeit später: Im August 2009 meldet das<br />

Unternehmen für das erste Halbjahr ein Wachstum des<br />

betreuten Kundenvermögens um 32 % auf 744 Millio-<br />

nen Euro. Gute drei Monate später werden die Aktionäre<br />

erneut in ihrer Entscheidung bestätigt: Das von <strong>flatex</strong><br />

vermittelte Konto- und Depotvolumen übersteigt im No-<br />

vember erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro.<br />

ViTrade – High-End-<strong>Broker</strong>age<br />

unter dem <strong>flatex</strong>-Dach<br />

Im Dezember 2009 tritt <strong>flatex</strong> in den Bereich des High-<br />

End-<strong>Broker</strong>age ein, in das Segment der sogenannten<br />

Heavy Trader, einer Gruppe, die zu den aktivsten Markt-<br />

teilnehmern gehört und die besonders hohe Ansprüche<br />

an den Wertpapierhandel stellt. Der Einstieg in dieses<br />

Segment gelingt <strong>flatex</strong> durch die Übernahme der Be-<br />

treuung der bisherigen E*TRADE-Deutschland-Kunden.<br />

Der US-<strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> E*TRADE hatte zuvor bekannt ge-<br />

geben, sich von seinem internationalen Geschäft tren-<br />

nen zu wollen.


ANZAHL KUNDEN<br />

2009<br />

65.445<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Steigerung um nahezu 600 % seit dem Start: Mit insgesamt gut 65.000 ist die Zahl der <strong>flatex</strong>-Kunden im Jahr 2009<br />

fast siebenmal so hoch wie im Gründungsjahr 2006. Von Ende 2008 bis Ende 2009 ist diese Größe erneut um<br />

knapp 50 % gestiegen.<br />

2006<br />

9.500<br />

2008<br />

44.535<br />

2007<br />

27.626


ViTrade ist ein Joint Venture der <strong>flatex</strong> und der XCOM<br />

Finanz GmbH und übernimmt die Betreuung der Heavy<br />

Trader der damaligen E*TRADE Germany, die im Jahr 2009<br />

1.000.000 Transaktionen durchgeführt hat.<br />

ViTrade, die neben der Niederlassung in Berlin auch über<br />

einen Standort in Düsseldorf verfügt, bietet exklusives<br />

<strong>Broker</strong>age für den Heavy Trader. Mit maßgeschneiderten<br />

Konditionen, schnellen, innovativen und flexiblen Platt-<br />

formen und individuellen Tools. Dazu erstklassiger und<br />

persönlicher Service für den erfolgreichen Handel von<br />

Aktien, CFDs, Futures, Derivaten, Devisen, Anleihen und<br />

Fonds. Alles aus einer Hand und zu fairen Preisen.<br />

Durch die Weiterführung eines etablierten Geschäfts-<br />

modells ist ViTrade in der Lage, auf die Erfahrung aus fast<br />

zehn Jahren erfolgreicher Community zurückzugreifen.<br />

Eine Vielzahl an Tradern bedient sich bereits der hoch<br />

professionellen Tools und eines Angebots, das Standards<br />

setzt. Dabei erscheint es ViTrade wichtig, seinen Kunden<br />

einige Konstanten bieten zu können. So ist der Vorstand<br />

von ViTrade der ehemalige E*TRADE-Deutschland-Chef<br />

Matthias Hach. Zudem fungiert die biw Bank wie bisher<br />

als kontoführendes Institut.<br />

Die ViTrade <strong>AG</strong>, die mit einem Grundkapital von zwei<br />

Millionen Euro ausgestattet wird, setzt aber auch auf<br />

Neuerungen: Die Handelsplattform wird technisch erwei-<br />

tert und bietet Heavy Tradern damit, was sie vom High-<br />

End-<strong>Broker</strong>age erwarten: Schnelligkeit, Zuverlässigkeit<br />

und eine optimale persönliche Betreuung.<br />

<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

23<br />

Das neue Engagement von <strong>flatex</strong> im High-End-<strong>Broker</strong>age<br />

sorgt für Aufmerksamkeit, vor allem in der Branche:<br />

Gemeinsam mit dem Neuzugang von ViTrade ergäben<br />

sich basierend auf den Zahlen für 2009 für die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

ein konsolidierter Stamm von 80.000 Kunden und ein<br />

Volumen von fünf Millionen Trades.<br />

Markteintritt in Österreich<br />

Noch im Geschäftsjahr 2009 beginnen bei <strong>flatex</strong> die Vor-<br />

bereitungen für den Markteintritt in Österreich, der für<br />

das zweite Quartal 2010 geplant ist. Das Nachbarland ist<br />

attraktiv, bietet es dem <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> doch großes Poten-<br />

zial. Schließlich sind hier ähnlich hohe Gebührenmo-<br />

delle wie in Deutschland vorzufinden. Darüber hinaus<br />

bedienen bislang nur wenige <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> den österrei-<br />

chischen Markt. Der zudem noch ein Markt ist, der sich<br />

durch aktive Anleger auszeichnet.<br />

Die biw <strong>AG</strong> gründet eigens zum Markteintritt eine Nieder-<br />

lassung in Österreich. So kann <strong>flatex</strong> den Kunden ein Kon-<br />

to mit Depot nach österreichischem Recht anbieten. <strong>flatex</strong><br />

wird in Österreich mit dem gleichen Produktangebot wie in<br />

Deutschland an den Markt gehen. Lediglich das Preismodell<br />

wird den in Österreich üblichen Staffelmodellen angepasst.<br />

<strong>flatex</strong> setzt sich zum Ziel, bis Ende 2011 profitabel zu<br />

sein. Weiterhin soll bis 2013 mit 10.000 Kunden ein hö-<br />

herer Marktanteil als in Deutschland erreicht werden.


Mobil und schnell<br />

Die iPhone-App „Börse“ von <strong>flatex</strong> –<br />

Börse für mobile Trader<br />

„Mobilität und Schnelligkeit im Sinne des Anlegers“ ist das<br />

Motto, das <strong>flatex</strong> ausgibt, als der <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> dem Soft-<br />

wareentwickler AppLab den Auftrag erteilt, eine iPhone-<br />

App für mobile Anleger zu entwickeln. Eine Order mit im<br />

wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichneten Folgen: Die<br />

Anwendung namens „Börse“ wird in der September/Okto-<br />

ber-Ausgabe des Magazins „iPhone & Co“ als „Allzeit-Top-<br />

App“ benannt und mit 5 Sternen ausgezeichnet. Insgesamt<br />

wurden 200 Apps der neuesten Generation getestet.<br />

Der Test hebt vor allem die aktuellen Kursstände von Ak-<br />

tien und anderen Wertpapieren hervor und lobt die de-<br />

taillierten News und Informationen zur Kurshistorie der<br />

eingetragenen Werte. „Übersichtliche Börsen-App, die<br />

keine Wünsche offen lässt“, so das Fazit des Tests.<br />

Nach aktuellen Zahlen zu urteilen, ist zu erwarten, dass<br />

im Jahr 2010 in Westeuropa mehr Verbraucher mit mobi-<br />

len Geräten das Internet nutzen werden als mit stationären<br />

PCs. Diese Verschiebung zugunsten der mobilen Endgeräte<br />

als Zugang zum Internet kann innerhalb von vier Jahren<br />

auf bis zu 90 % anwachsen. <strong>flatex</strong> wird damit als Vorrei-<br />

ter in der Entwicklung von Mobile-Trading-Applikationen<br />

für Börsianer bestätigt – und als Trendsetter bei der Er-<br />

schließung neuer Märkte und Kundengruppen.<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

<strong>flatex</strong>-Sponsoring – rasant auch abseits des Parketts<br />

Als sich <strong>flatex</strong> im Jahr 2007 im Rahmen eines Jugendför-<br />

derungsprogramms für Sponsoring-Aktivitäten entschei-<br />

det, liegt kaum etwas näher als der Motorsport. Keine<br />

andere Sportart hat mehr Parellelen zum <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>age –<br />

was bei beiden zum Erfolg führt, ist die Kombination aus<br />

Schnelligkeit und richtiger Strategie. Anfang Juni 2007<br />

steigt <strong>flatex</strong> als Sponsor des Ausnahmetalents Christopher<br />

Haase, welcher exklusiv bei <strong>flatex</strong> unter Vertrag steht und<br />

aus der Heimat des <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>s, dem oberfränkischen<br />

Kulmbach, stammt, in das ADAC GT Masters ein – eine<br />

Rennserie, die vom ADAC für seriennahe Grand-Touring-<br />

Wagen (GT3) ausgetragen wird. <strong>flatex</strong> schickt zwei Lam-<br />

borghini Gallardo GT3 des Teams Reiter Engineering aus<br />

Kirchanschöring bei Freilassing ins Rennen. Pro Bolide<br />

wechseln sich zwei Fahrer ab. An Bord des einen Flitzers:<br />

neben dem damals 19-jährigen Christopher Haase der Ex-<br />

Formel-1-Pilot Gianni Morbidelli. Am Steuer des anderen<br />

Lamborghini: Le-Mans-Gewinner Peter Kox und der eben-<br />

falls schon reichlich motorsporterfahrene Fürst Albert von<br />

Thurn und Taxis. Das erste Jahr von <strong>flatex</strong> als Sponsor im<br />

ADAC GT Masters ist gleich ein erfolgreiches: Das Team von<br />

Christopher Haase holt sich die Meisterschaft.<br />

Dessen Erfolge gehen aber weiter. Mit Fürst Albert von<br />

Thurn und Taxis als Partner gewinnt er 2008 die Vize-<br />

meisterschaft des ADAC GT Masters.


Der Oktober 2009 stellt den bisherigen Höhepunkt des<br />

Motorsport-Engagements von <strong>flatex</strong> dar: Mittlerweile<br />

in einem Audi R8 LMS für das Team Phoenix unterwegs,<br />

gewinnt Christopher Haase die FIA GT3 European<br />

Championship. Damit darf sich der mittlerweile 22-<br />

jährige Kulmbacher Europameister nennen.<br />

Erfolgreiche <strong>flatex</strong>-Partnerschaften<br />

Für die Gewährleistung einer schnellstmöglichen Or-<br />

derabwicklung und zuverlässiger Handelssysteme ver-<br />

trauen <strong>flatex</strong> und ViTrade auf professionelle strategische<br />

Partner: die biw Bank für Investments und Wertpapiere<br />

<strong>AG</strong>, die XCOM <strong>AG</strong> und die CeFDex <strong>AG</strong>.<br />

biw<br />

Die biw Bank für Investments und Wertpapiere <strong>AG</strong> führt<br />

die Konten und Depots für <strong>flatex</strong>-Kunden und führt deren<br />

Wertpapiertransaktionen aus. Die Bank besitzt direkte<br />

Handelszugänge zu Xetra, allen deutschen Parkettbör-<br />

sen, EUREX, T.I.Q.S., XOL, Tradegate, ausgewählten euro-<br />

päischen Börsen (u. a. Euronext) sowie kanadischen und<br />

amerikanischen Börsenplätzen. Darüber hinaus beste-<br />

hen im außerbörslichen Direkthandel Anbindungen zu<br />

mehr als 20 namhaften Emittenten. Weiterhin verfügt<br />

die biw <strong>AG</strong> über diverse Vertriebsvereinbarungen mit fast<br />

allen für das Fondsgeschäft wichtigen Kapitalanlage-<br />

gesellschaften. Die biw <strong>AG</strong> ist dem Einlagen sicherungs-<br />

<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

25<br />

fonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V.<br />

an geschlossen und wickelt aktuell rund 5 Millionen<br />

Wertpapiertransaktionen im Jahr ab.<br />

XCOM<br />

Die XCOM <strong>AG</strong> liefert die technologische Lösung für die<br />

Automation sämtlicher IT-Prozesse rund um das Wert-<br />

papiergeschäft. Von der gesteigerten Effizienz in der Or-<br />

derabwicklung im Backoffice über schnellere Prüfungen<br />

der gesetzlichen und vertraglichen Anlagegrenzen bis<br />

hin zu Komplettsystemen für <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> wie die<br />

<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Der Name XCOM <strong>AG</strong> steht für kompetentes Consul-<br />

ting, professionelles Projektmanagement, zuverlässige<br />

System integration und Full-Service-Dienstleistungen im<br />

IT-Bereich.<br />

CeFDex<br />

Die CeFDex <strong>AG</strong> bietet als reiner B2B-Partner einen kosten-<br />

günstigen Zugang zum CFD-Markt. Vom Handel bis zur<br />

IT-Lösung, von der Beratung bis zum Service-Center wird<br />

alles individuell auf den Vertragspartner angepasst. So<br />

hat die CeFDex <strong>AG</strong> der biw <strong>AG</strong> ermöglicht, über <strong>flatex</strong> als<br />

erster deutscher <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> den CFD-Handel über ein<br />

einziges Konto voll integriert anzubieten. CeFDex, mit<br />

Geschäftssitz in Deutschland, ist als Wertpapierhandels-<br />

bank nach § 32 des Kreditwesengesetzes zugelassen.


L<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

Konjunkturelle Entwicklung 27<br />

Entwicklung der Gesellschaft 29<br />

Lage der Gesellschaft 32<br />

Risikobericht 37<br />

Prognosebericht 42<br />

Erklärung gem. § 312 Abs. 3 AktG 44<br />

Nachtragsbericht 44<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009


Lagebericht<br />

A. KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG<br />

1. Deutsche Gesamtwirtschaft<br />

Die Finanzkrise ist trotz einiger Fortschritte keineswegs<br />

überwunden. Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2009 zum<br />

ersten Mal seit sechs Jahren geschrumpft. Mit 5 % war der<br />

Rückgang des preisbereinigten Brutto inlandsprodukts so<br />

stark wie noch nie in der Nachkriegszeit. Dies ergaben erste<br />

Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis).<br />

Nach einem hauptsächlich im Winterhalbjahr 2008/2009<br />

stattgefundenen Einbruch zeichnete sich im Jahresverlauf<br />

eine leichte Stabilisierung der Wirtschaftsentwicklung<br />

auf dem neuen, niedrigen Niveau ab. Im Jahr 2008 war<br />

das BIP noch leicht um 1,3 %, in 2007 um 2,5 % und 2006<br />

sogar um 3,2 % gestiegen.<br />

Der Außenhandel, in den vergangenen Jahren ein Indika-<br />

tor des deutschen Wirtschaftwachstums, bremste 2009<br />

die wirtschaftliche Entwicklung. Während die Exporte<br />

preisbereinigt um 14,7 % sanken, betrug der Rückgang<br />

bei den Importen nur 8,9 %. Die Differenz zwischen Ex-<br />

porten und Importen – der Außenbeitrag – hatte somit<br />

wie schon im Jahr 2008 einen negativen Wachstumsbei-<br />

trag zum BIP. Mit –3,4 Prozentpunkten fiel er 2009 aller-<br />

dings deutlich stärker aus als 2008 (–0,3 Prozentpunkte).<br />

Die einzigen positiven Impulse kamen 2009 von den<br />

Konsumausgaben: Die privaten Konsumausgaben stie-<br />

gen preisbereinigt um 0,4 %, die staatlichen sogar deut-<br />

lich um 2,7 % gegenüber dem Vorjahr.<br />

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt<br />

2009 von 40,2 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland<br />

erbracht, das waren 37.000 Personen oder 0,1 % weniger<br />

als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Erwerbslosen stieg nach<br />

vorläufigen Schätzungen auf Basis der Arbeitskräfteer-<br />

hebung um 169.000 Personen (+5,4 %) auf 3,3 Millionen.<br />

Der Staatssektor wies im Jahr 2009 nach noch vorläu-<br />

figen Berechnungen ein Finanzierungsdefizit in Höhe<br />

von 77,2 Milliarden Euro auf. Gemessen am BIP errechnet<br />

sich daraus eine Defizitquote von 3,2 %. Nach ausgegli-<br />

chenem Haushalt im Jahr 2008 wurde der im Maastricht-<br />

Vertrag genannte Referenzwert von 3 % des BIP damit im<br />

Jahr 2009 erstmals seit vier Jahren überschritten.<br />

Nach Angaben des Instituts für Weltwirtschaft an der<br />

Universität Kiel (IfW) befindet sich die Weltwirtschaft<br />

seit dem Frühjahr 2009 auf Erholungskurs, nachdem die<br />

letzten Monate des Jahres 2008 und der Beginn von 2009<br />

durch einen dramatischen Rückgang der weltwirtschaft-<br />

27<br />

lichen Aktivität aufgrund der Finanzkrise gekennzeichnet


waren. Der Kollaps des Weltfinanzsystems konnte durch<br />

Maßnahmen zur Stützung des Bankensektors sowie eine<br />

stark expansive Geld- und Finanzpolitik verhindert wer-<br />

den. Die Erholung der Weltwirtschaft von der Rezession<br />

dürfte sich in den kommenden beiden Jahren fortsetzen.<br />

2. Finanzmärkte<br />

Vor dem Hintergrund der Finanzkrise startete das Bör-<br />

senjahr 2009 mit verhaltenem Optimismus. Nachdem<br />

sich die Kurse zum Ende des Jahres 2008 wieder etwas<br />

stabilisiert hatten, waren die Börsianer von den deut-<br />

lichen Kursverlusten in den ersten beiden Monaten des<br />

Jahres 2009 doch geschockt. Der DAX stürzte von 5.000<br />

auf 3.588 Punkte; ein Rückgang von 25 %. Doch seit die-<br />

sem Einbruch stiegen die Kurse wieder, denn die Anleger<br />

fassten Vertrauen zu den staatlichen Interventionsmaß-<br />

nahmen. Mitte Juni erreichte der DAX zum ersten Mal<br />

seit Januar wieder 5.000 Punkte. Zum Jahresende schaff-<br />

te der Leitindex sogar noch die 6.000-Punkte-Marke und<br />

lag somit fast 25 % höher als zum Vorjahresschluss. Da-<br />

mit war 2009 das beste Börsenjahr seit 2005 und strafte<br />

viele Ökonomen, die ein miserables Jahr prognostiziert<br />

hatten, Lügen. Der MDAX legte seit Jahresbeginn sogar<br />

34 % zu und das Technologiebarometer TecDAX 60 %.<br />

Das weltweit wichtigste Börsenbarometer, der US-ameri-<br />

kanische Dow Jones Industrial, schloss das Jahr 2009 mit<br />

einem Plus von 19 %. Dies war die beste Entwicklung des<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Index seit 2003. Auch der japanische Nikkei-Index be-<br />

endete das Jahr mit einem Plus von 19 %.<br />

Laut Deutschem Aktieninstitut (DAI) hat sich die Zahl der<br />

Aktionäre und Fondsbesitzer im zweiten Halbjahr 2009<br />

weiter stabilisiert. Insgesamt haben 2009 rund 8,8 Millio-<br />

nen. Anleger in Deutschland direkt oder indirekt in Aktien<br />

in vestiert. Dies entspricht 13,6 % der Bevölkerung.<br />

Die Zahl der Anleger, die direkt Aktien halten, ging im Ver-<br />

gleich zum Vorjahr von 3,6 auf 2,2 Millionen zurück. 3,8 %<br />

der Bevölkerung sind derzeit direkte Aktionäre. Die Zahl<br />

der Besitzer von Anteilen an Aktienfonds oder gemischten<br />

Fonds sank von 7,1 auf 6,6 Millionen. Im zweiten Halbjahr<br />

2009 steht einer Abnahme der indirekten Aktionäre eine<br />

Zunahme der direkten Aktionäre gegenüber.<br />

Der Höchststand der Aktionärszahlen aus dem Jahr 2001<br />

mit knapp 12,9 Millionen Anlegern wird nur schwer wie-<br />

der zu erreichen sein. Ursache für die geringere Aktien-<br />

akzeptanz ist die aktuelle Finanzkrise, aber auch die<br />

stetige Verschlechterung der steuerlichen Rahmenbe-<br />

dingungen. Hier sind vor allem die Abgeltungsteuer so-<br />

wie die anhaltende Diskussion über die Einführung einer<br />

Börsenumsatzsteuer zu nennen.<br />

In den ersten Wochen des Jahres 2010 ging es mit den<br />

Aktienmärkten abwärts. Der DAX sank von 6.000 Punkten<br />

auf unter 5.500 Punkte. Zudem ist der VDAX, der Vola-<br />

tilitätsindex, auf den höchsten Stand der letzten sechs


Wochen gestiegen, was die Nervosität der Anleger ver-<br />

deut licht. Gründe dafür sind die Sorge um die Kredit-<br />

würdigkeit einiger südeuropäischer Staaten, ein Vor-<br />

schlag des US-Präsidenten Barack Obama zur strengeren<br />

Regulierung der Banken und die anstehende Veröffent-<br />

lichung der Unternehmensquartalszahlen. In- und aus-<br />

ländische Finanzexperten sind für 2010 nur noch ver-<br />

halten optimistisch. Im Durchschnitt sehen sie den DAX<br />

zum Ende des Jahres bei 6.300 Punkten. Steigende Zin-<br />

sen werden laut einiger Experten eine Belastung für die<br />

Aktienkurse sein. Aufgrund der aktuell kritischen<br />

Finanzlage in Südeuropa erreichte der Euro mit 1,37<br />

Dollar Anfang Februar ein Neunmonatstief. Analysten<br />

schätzen den Euro für 2010 auf 1,45 Dollar. Die Wech-<br />

selkurse sollen im kommenden Jahr aber für die Unter-<br />

nehmen eine untergeordnete Rolle spielen, da die Pro-<br />

duktion überwiegend in das außereuropäische Ausland<br />

exportiert wird.<br />

Das Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel<br />

(IfW) erwartet für das Jahr 2010 einen Anstieg des realen<br />

Bruttoinlandsprodukts um 1,2 %. Die Inflationsrate wird<br />

mit 0,7 % höher ausfallen als 2009. Die Zahl der Arbeits-<br />

losen wird steigen. Im Jahr 2011 wird die gesamtwirt-<br />

schaftliche Produktion voraussichtlich um 2 % ausge-<br />

weitet werden.<br />

B. ENTWICKLUNG DER GESELLSCHAFT<br />

1. Geschäftsverlauf<br />

Allgemein<br />

Lagebericht 29<br />

Das bedeutendste Ereignis im Geschäftsjahr 2009 und<br />

ein Meilenstein in der Firmengeschichte war der Gang<br />

an die Börse. Die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> war damit das erste deutsche<br />

Unternehmen im Jahr 2009, das in einem nicht gerade<br />

<strong>einfach</strong>en Börsenumfeld diesen Schritt wagte. Seit dem<br />

30. Juni 2009 notiert die Gesellschaft im Open Market,<br />

Entry Standard, an der Frankfurter Wertpapierbörse. Mit<br />

dem IPO konnte der Bekanntheitsgrad der Marke „<strong>flatex</strong><br />

<strong>AG</strong>“ noch weiter gesteigert werden, was u. a. auch zum<br />

dynamischen Wachstum im Geschäftsjahr 2009 in den<br />

Kerngeschäftsfeldern führte. Auch eine Änderung der<br />

Unternehmensstrategie mit einer noch stärkeren Fokus-<br />

sierung auf den Kunden trägt zum Erfolg bei: Ziel ist es<br />

weiterhin, ein äußerst attraktives Preismodell zu vermit-<br />

teln, aber zugleich hohen Service zu bieten und damit<br />

höchste Kundenzufriedenheit zu erreichen.<br />

Die Geschäftsbereiche Private Banking und <strong>Online</strong>-Bro-<br />

kerage wurden unverändert fortgeführt.<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>age<br />

Im Kerngeschäftsbereich <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>age kann auf ei-<br />

nen erfolgreichen und dynamischen Geschäftsverlauf


2009 zurückgeblickt werden. Die Zahl der ausgeführten<br />

Orders konnte um 72 % von 2,3 Millionen in 2008 auf 3,95<br />

Millionen in 2009 gesteigert werden. Nachdem die An-<br />

leger in den ersten beiden Monaten des Jahres aufgrund<br />

der Unsicherheit an den Finanzmärkten noch vorsichtig<br />

agierten, stieg im Laufe des Jahres das Vertrauen wie-<br />

der, auch aufgrund der staatlichen Interventionsmaß-<br />

nahmen, sodass man in den Monaten September und Ok-<br />

tober Rekordstände bei den Tradezahlen erzielen konnte.<br />

Auch der Zuwachs an Neukunden ist ungebrochen und<br />

wurde von 44.535 zum Jahresende 2008 um 47 % auf<br />

65.445 erhöht; das betreute Kundenvermögen konnte<br />

von 519 Mio. EUR auf 1.078 Mio. EUR verdoppelt werden.<br />

Zurückzuführen ist dies auf das Geschäftsmodell der<br />

Gesellschaft. Mit der klaren Fokussierung auf aktive, gut<br />

informierte Trader und dem dauerhaft angelegten Dis-<br />

countpreismodell ist man auf dem richtigen Weg. Das<br />

einzigartige, voll integrierte CFD-Modell, mit dem man<br />

Ende des Jahres 2008 auf den Markt gegangen ist, hat hier<br />

ebenfalls seinen Beitrag geleistet. Die Kunden schätzen<br />

die Abwicklung des Wertpapier- und CFD-Handels über<br />

eine Plattform.<br />

Die erste Hälfte des Geschäftsjahres war geprägt durch<br />

Vorbereitungen für den Börsengang. Über die Emissi-<br />

onsbank biw Bank für Investments und Wertpapiere<br />

<strong>AG</strong> wurden insgesamt bis zu 800.000 auf den Inhaber<br />

lautende neue Stückaktien aus einer am 20. Mai 2009<br />

beschlossenen Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen aus<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

genehmigtem Kapital zu einem Emissionspreis von<br />

3,90 EUR angeboten. Dies entspricht einem Emissions-<br />

volumen von 3,12 Mio. EUR. Vor der Kapitalerhöhung<br />

belief sich das Grundkapital der Gesellschaft auf 8,5<br />

Mio. EUR, eingeteilt in 8.500.000 auf den Inhaber lau-<br />

tende Stückaktien. Die Zeichnungsfrist musste wegen<br />

der hohen Nachfrage vonseiten privater Investoren so-<br />

gar um zwei Tage verkürzt und die Zuteilung limitiert<br />

werden.<br />

Aufträge von <strong>flatex</strong>-<strong>AG</strong>-Kunden bis 200 Aktien erhielten<br />

eine volle Zuteilung. Darüber hinausgehende Orders<br />

wurden mit 20 % zugeteilt. Die maximale Zuteilung je<br />

Auftrag betrug 10.000 Aktien.<br />

Der erste Kurs der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> (WKN: 524960) wurde am<br />

Open Market (Entry Standard) an der Frankfurter Wert-<br />

papierbörse mit 4,40 EUR festgestellt. Damit lag er um<br />

12,8 % über dem Emissionspreis von 3,90 EUR.<br />

Um das dynamische Wachstum weiterhin beibehalten zu<br />

können, erfolgte im Jahr 2009 eine Weiterentwicklung<br />

der kundenorientierten Unternehmenspolitik. Mit dem<br />

Aufbau eines Kundenbetreuungsteams will <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

näher am Kunden sein und damit einen Mehrwert in<br />

puncto Service bieten. Dazu wurden bereits Investitionen<br />

in den Aufbau eines Kundenbetreuungsteams für den<br />

CFD-Handel in der Frankfurter Niederlassung und den<br />

Aufbau eines Vertriebsteams in Kulmbach getätigt. Da-<br />

rüber hinaus wurde das Kundenserviceteam ausgebaut,


zudem wurden auch weitere Angebote wie zum Beispiel<br />

<strong>Online</strong>seminare (Webinare) oder Roadshows eingeführt.<br />

Um der Kundenfreundlichkeit noch mehr gerecht zu<br />

werden, wurde in die Telefonanlage investiert, sodass<br />

der Kunde <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> über Servicetelefonnummern zu re-<br />

gulären Festnetztarifen erreichen kann.<br />

Im Dezember 2009 gründete die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> die Tochterge-<br />

sellschaft ViTrade <strong>AG</strong>. Damit wird das Angebotsspektrum<br />

um das Segment des High-End-<strong>Broker</strong>age erweitert. Man<br />

richtet sich nun auch an Anleger mit einem hohen Vo-<br />

lumen an Transaktionen, die sogenannten Heavy Trader.<br />

Die ViTrade übernimmt die Betreuung der Kunden von<br />

E*TRADE Deutschland. Vorstandsmitglied von ViTrade<br />

ist der ehemalige E*TRADE-Deutschland-Chef Matthias<br />

Hach. ViTrade wurde im Verlauf des ersten Quartals 2010<br />

von der biw Bank für Investments und Wertpapiere <strong>AG</strong>,<br />

dem kontoführenden Institut, als sogenannter gebun-<br />

dener Agent mit der Betreuung der bisherigen E*TRADE-<br />

Deutschland-Kunden beauftragt. Neben dem Hauptsitz<br />

in Berlin verfügt ViTrade künftig auch über einen Stand-<br />

ort in Düsseldorf.<br />

Des Weiteren wurde im Geschäftsjahr 2009 der Marktein-<br />

tritt Österreich vorbereitet, der voraussichtlich im April<br />

2010 erfolgen wird.<br />

Auch im Geschäftsjahr 2009 wurden die Handelsmög-<br />

lichkeiten erweitert. Der außerbörsliche Limithandel<br />

Lagebericht 31<br />

von Produkten der Deutsche Bank X-markets ist seit dem<br />

vierten Quartal 2009 möglich. <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> ist damit einer<br />

der ersten Finanzdienstleister, der alternativ zum quote-<br />

basierten Handel Anlegern die Möglichkeit eröffnet,<br />

Derivate der Deutsche Bank X-markets auf limitierter ta-<br />

gesgültiger Basis oder über längerfristige limitierte Kauf-<br />

und Verkaufsorders zu handeln. Produkte weiterer Emit-<br />

tenten, die außerbörslich mit Limit gehandelt werden<br />

können, werden im Jahr 2010 folgen.<br />

Im Bereich Mobile Trading konnte die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> mit ei-<br />

ner eigenen Software viele Interessenten erreichen. Das<br />

Magazin „iPhone & Co“ hat diese iPhone-Applikation, die<br />

von der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> in Auftrag gegeben wurde, zur Allzeit-<br />

Top-App gekürt. Insbesondere wurden die Übersicht-<br />

lichkeit der Applikation, die detaillierten News und die<br />

Informationen zur Kurshistorie der eingetragenen Werte<br />

lobend hervorgehoben.<br />

Bei diversen <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>-Tests konnte man auch im<br />

Geschäftsjahr 2009 wieder vordere Plätze belegen. Bei<br />

der Wahl zum „<strong>Online</strong>broker des Jahres“ des Anlegerma-<br />

gazins „Börse online“ wurde die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> mit dem dritten<br />

Platz belohnt und ließ große <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong> hinter sich.<br />

Einen besonderen Erfolg konnte die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> bei der<br />

zum neunten Mal stattfindenden <strong>Broker</strong>wahl verzeich-<br />

nen. Die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> war der einzige <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>, der in<br />

den verschiedenen Kategorien vier Top-3-Platzierungen<br />

erzielte.


Das Magazin „Focus Money“ beauftragte das Deutsche<br />

Institut für Service-Qualität (DISQ) in Hamburg mit der<br />

Ermittlung des günstigsten <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>s. Für zwei<br />

modellhafte Trader-Typen (Klein- und mittlerer Anleger)<br />

wurde auf Basis eines unterstellten Handelsverhaltens<br />

der jeweils günstigste <strong>Broker</strong> ermittelt. Die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

konnte in beiden Kategorien Platz 2 erzielen.<br />

Konto- und depotführende Stelle der Kunden der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

ist weiterhin die biw Bank für Investments und Wertpapiere<br />

<strong>AG</strong>, Willich. Diese kooperiert mit der XCOM <strong>AG</strong>, Willich,<br />

welche für die Bank das IT-System betreibt und weiter-<br />

entwickelt. Auch die Zusammenarbeit mit den Premium-<br />

partnern Deutsche Bank X-markets, Sal. Oppenheim, BNP<br />

Paribas und Commerzbank wurde erfolgreich fortgeführt.<br />

Auch im Jahr 2009 haben die Marketingkosten einen<br />

Großteil unserer Aufwendungen umfasst. Wir nutzen<br />

weiterhin alle finanzaffinen Medien in den Bereichen<br />

TV und <strong>Online</strong>, haben uns allerdings aufgrund des geän-<br />

derten Nutzerverhaltens entschieden, unsere Marketing-<br />

aktivitäten in den Printmedien zu reduzieren.<br />

Unsere beiden Tochtergesellschaften, <strong>flatex</strong> & friends<br />

GmbH sowie MYFONDS.DE GmbH, entwickeln sich plan-<br />

gemäß. Beide Angebote werden perspektivisch nun stär-<br />

ker mit den Aktivitäten der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> verknüpft.<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Private-Banking<br />

Durch die sehr dynamische Entwicklung des Geschäfts-<br />

bereichs <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>age verliert das Private Banking<br />

immer mehr an strategischer Bedeutung für die Gesell-<br />

schaft. Nach der Einstellung der Vermögensverwaltung<br />

zum 31. Dezember 2008 wollen wir die Bereiche Bera-<br />

tungsgeschäft und Fondsvertrieb auch im Geschäftsjahr<br />

2010 fortführen.<br />

Der am 1. Februar 2008 mit unserer Muttergesellschaft<br />

GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH,<br />

Kulmbach abgeschlossene Tied Agent Vertrag (§2 Abs. 10<br />

KWG) wurde auch im Jahr 2009 fortgeführt.<br />

C. L<strong>AG</strong>E DER GESELLSCHAFT<br />

1. Ertragslage<br />

Im Geschäftsjahr 2009 konnte das Ergebnis des Vorjahres<br />

um 41 % von 1.119 TEUR auf 1.575 TEUR gesteigert wer-<br />

den. Die in den Gründungsjahren entstandenen Anlauf-<br />

verluste in Höhe von ca. 2.400 TEUR wurden nun aufge-<br />

braucht, sodass ein Bilanzgewinn in Höhe von 826 TEUR<br />

ausgewiesen werden kann.


Verantwortlich für das positive Ergebnis sind deutlich<br />

höhere Provisionserträge aus dem Geschäftsbereich On-<br />

line-<strong>Broker</strong>age, welche um ca. 957 TEUR gesteigert wur-<br />

den, und die Realisierung von Veräußerungs gewinnen<br />

aus Aktien des Anlagevermögens in Höhe von 649 TEUR.<br />

Folgende Erträge wurden in den einzelnen Geschäftsbe-<br />

reichen erzielt:<br />

Die Assets under Administration betrugen zum 31. De-<br />

zember 2009 1.212 Mio. EUR und überstiegen damit erst-<br />

mals die Grenze von 1 Mrd. EUR.<br />

Im Jahr 2009 konnten im Anlagebuch Erträge in Höhe<br />

von 649 TEUR erzielt werden, die stillen Reserven der<br />

im Bestand befindlichen Wertpapiere belaufen sich zum<br />

Bilanzstichtag auf 283 TEUR (Vorjahr 130 TEUR).<br />

Lagebericht<br />

33<br />

2009 2008<br />

in % in EUR in % in EUR<br />

<strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>age 94,6 8.186.785,65 89,4 7.345.590,73<br />

Private Banking – Beratungsgeschäft 0,6 51.428,21 0,6 45.280,51<br />

Private Banking – Vermögensverwaltung 0,0 0,00 4,5 367.494,64<br />

Private Banking – Fondsvertrieb 4,8 411.485,81 5,5 447.206,22<br />

Summe 8.649.699,67 8.205.572,10


Aufgrund des anhaltenden, sehr dynamischen Geschäfts-<br />

verlaufs, neu eingeführter Produkte und der stärkeren<br />

Fokussierung auf den Kunden waren im Jahr 2009 größe-<br />

re Investitionen im Bereich Personal notwendig. Die Per-<br />

sonalaufwendungen haben sich um 51 % von 988 TEUR<br />

auf 1.496 TEUR erhöht. Im Gegenzug konnten aber die<br />

Verwaltungsaufwendungen gegenüber dem Vorjahr von<br />

5.659 TEUR auf 5.426 TEUR reduziert werden. Dies lag vor<br />

allem an einem niedrigeren Marketingbudget 2009.<br />

Das Geschäftsjahr 2009 konnte aus Sicht des Vorstandes<br />

mit einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis abge-<br />

schlossen werden. Trotz eines schwierigen Marktum-<br />

feldes konnten wir unsere Marktanteile deutlich aus-<br />

bauen und somit erneut unter Beweis stellen, dass das<br />

Modell des Discount-<strong>Broker</strong>age auch langfristig profita-<br />

bel angeboten werden kann. Eine deutliche Steigerung<br />

von Kunden- und Tradezahlen sowie der Assets under<br />

Administration belegen dies mehr als deutlich und zei-<br />

gen, dass sich die Marke <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> am Markt etabliert hat.<br />

Das im Jahr 2008 neu gestartete Modell des integrierten<br />

CFD-Handels hat sich in 2009 äußerst erfreulich ent-<br />

wickelt und trägt mittlerweile einen nennenswerten<br />

Anteil zum Unternehmensergebnis bei. Die im Jahr 2008<br />

ge äußerte Erwartung, dass Erträge aus dem Bereich CFD<br />

niedrigere Einnahmen aus dem Zinsergebnis kompen-<br />

sieren können, ist eingetreten.<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Wir gehen davon aus, dass auch das Jahr 2010 von sehr<br />

hohen Volatilitäten und einer positiven Grundstimmung<br />

geprägt sein wird. Dies wären hervorragende Vorausset-<br />

zungen, um auch dieses Geschäftsjahr mit einem sehr<br />

guten Ergebnis abschließen zu können.<br />

2. Vermögenslage<br />

Die Bilanzsumme der Gesellschaft beträgt 14.085 TEUR<br />

(Vorjahr 8.768 TEUR). Im Rahmen des Börsengangs wurde<br />

zur Finanzierung des Wachstums und weiteren Stärkung<br />

der Eigenkapitalquote eine Kapitalerhöhung im Nenn-<br />

wert von 800 TEUR durchgeführt. Bei einem Eigenkapital<br />

von 12.689 TEUR (Vorjahr 7.995 TEUR) liegt die Eigen-<br />

kapitalquote bei 90,1 %. Bankverbindlichkeiten bestehen<br />

zum Bilanzstichtag nicht.<br />

Wesentliche Posten der Aktivseite sind liquide oder li-<br />

quiditätsähnliche Mittel wie Kontoguthaben, Festgelder<br />

sowie sonstige Forderungen an Kreditinstitute (7.886<br />

TEUR).<br />

Weitere wesentliche Posten der Aktivseite sind imma-<br />

terielle Anlagewerte (1.446 TEUR) sowie Sachanlagen<br />

(643 TEUR).


Die Finanzanlagen (1.495 TEUR) werden u. a. in Form von<br />

Investmentzertifikaten, Aktien und Fonds gehalten. Fer-<br />

ner hat die Gesellschaft in 2007 einen Genussschein der<br />

biw Bank für Investments und Wertpapiere <strong>AG</strong>, Willich,<br />

im Nennwert von 1.000 TEUR gezeichnet, welcher dem<br />

Anlagebuch zugeordnet ist. Alle Anlageformen haben<br />

mittel- bis langfristigen Charakter. Mit den Beständen<br />

an Aktien und Investmentzertifikaten verfügt die Gesell-<br />

schaft über stille Reserven in einer Größenordnung von<br />

283 TEUR (Vorjahr 130 TEUR).<br />

Zudem bestehen noch Beteiligungen an den hundertpro-<br />

zentigen Tochtergesellschaften <strong>flatex</strong> & friends GmbH,<br />

MYFONDS.DE GmbH und der im Dezember 2009 neu ge-<br />

gründeten ViTrade <strong>AG</strong>. Mit Wirkung zum 25. März 2010<br />

wurden Anteile an der ViTrade <strong>AG</strong> in Höhe von 50 % ab-<br />

züglich einer Aktie an die XCOM <strong>AG</strong>, Willich, veräußert.<br />

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sind durch deutlich<br />

höhere Bestände auf unseren Geldmarktkonten gedeckt,<br />

auf denen ein Großteil des Gesellschaftsvermögens ge-<br />

parkt wird. Langfristige Verbindlichkeiten bestanden zu<br />

keinem Zeitpunkt des Geschäftsjahres.<br />

Das Grundkapital der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> beträgt zum 31. Dezember<br />

2009 9.300.000 EUR. Zuzüglich der Gewinnrücklagen<br />

von 243.329,40 EUR, der Kapitalrücklage von 2.320.000<br />

EUR und des Bilanzgewinns von 825.874,62 EUR beträgt<br />

Lagebericht<br />

35<br />

das Eigenkapital der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> zum 31. Dezember 2009<br />

12.689.204,02 EUR. (Vorjahr 7.994.592,27 EUR).<br />

Die Rückstellungen sind im Geschäftsjahr von 317 TEUR<br />

auf 628 TEUR (+98 %) gestiegen. Der Verlustvortrag ist<br />

nun aufgebraucht, weshalb Rückstellungen für Körper-<br />

schafts- und Gewerbesteuer (insges. 125 TEUR) gebildet<br />

werden mussten. Im Zusammenhang mit den Sonder-<br />

beiträgen an die EdW (Entschädigungseinrichtung für<br />

Wertpapierhandelsunternehmen) für den Entschädi-<br />

gungsfall Phoenix Kapitaldienst GmbH kann es immer<br />

noch zu einer Sonderbeitragszahlung an die EDW kom-<br />

men. Daher werden wir die in den letzten Jahren gebil-<br />

dete Rückstellung in Höhe von 300 TEUR nicht auflösen.<br />

Die Belastungen aus Beträgen zur EDW haben sich im Be-<br />

richtszeitraum stark erhöht, da die EDW den Beitragssatz<br />

von 0,35 % auf 1,23 % angehoben hat. Die Gesellschaft er-<br />

greift gegen diese Erhöhung juristische Maßnahmen. Des<br />

Weiteren bestehen noch Rückstellungen für die Jahres-<br />

abschlussprüfung sowie die Prüfung nach WpHG 2009<br />

(75 TEUR) und für Abfindungen ehemaliger Mitarbeiter<br />

(36 TEUR).<br />

3. Finanzlage<br />

Einen Überblick über den im Geschäftsjahr erwirtschaf-<br />

teten Cashflow gibt die nachstehende Berechnung :


<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

2009 2008<br />

in TEUR in TEUR<br />

Jahresüberschuss 1.575 1.119<br />

Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten<br />

und Überleitung auf den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit<br />

Abschreibungen, Wertberichtigungen (Zuschreibungen) auf Sach- und Finanzanlagen 782 743<br />

Verlust/Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens 11<br />

Verlust/Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen von Finanzanlagen -649 -2<br />

Veränderungen der Rückstellungen 311 -23<br />

Zwischensumme 2.019 1.848<br />

Veränderungen des Vermögens und der Verbindlichkeiten<br />

aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile<br />

Forderungen<br />

a) an Kreditinstitute -360 -145<br />

b) an Kunden 504 -720<br />

andere Aktiva aus operativer Geschäftstätigkeit 99 -65<br />

Verbindlichkeiten<br />

a) gegenüber Kreditinstituten 375 6<br />

b) gegenüber Kunden -71 24<br />

andere Passiva aus operativer Geschäftstätigkeit 8 -22<br />

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 2.574 926<br />

Einzahlungen aus der Veräußerung von<br />

a) Finanzanlagen 1.166 15<br />

b) Sachanlagen 10<br />

Auszahlungen für den Erwerb von<br />

a) Finanzanlagen -2.366 -685<br />

b) immateriellen Vermögensgegenständen -1.151 -393<br />

c) Sachanlagen -173 -482<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit -2.524 -1.535<br />

Eigenkapitaleinzahlungen/Eigenkapitalrückzahlungen 3.120 500<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 3.120 500<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands 3.170 -109<br />

Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 3.416 3.525<br />

Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 6.586 3.416<br />

Die Kapitalflussrechnung wurde in den Geschäftsjahren 2009 und 2008 nach DRS 2 erstellt.


Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war während des<br />

gesamten Geschäftsjahres gesichert und ist aufgrund der<br />

aktuell ausreichenden Kapitalausstattung auch mittel-<br />

bis langfristig gewährleistet.<br />

D. RISIKOBERICHT<br />

Das Risikomanagement in seiner Gesamtheit hat sicher-<br />

zustellen, dass bestehende Risiken erfasst, analysiert<br />

und bewertet sowie risikobezogene Informationen in<br />

systematisch geordneter Weise an die zuständigen Ent-<br />

scheidungsträger weitergeleitet werden. Informationen<br />

über Risiken mit bestandsgefährdendem Charakter sind<br />

grundsätzlich an den Vorstand weiterzuleiten. Dabei kann<br />

es nicht darum gehen, sämtliche Risiken zu vermeiden,<br />

sondern Risiken bewusst und zielorientiert einzugehen.<br />

Die Risiken werden vom Vorstand laufend bestimmt,<br />

bewertet und, soweit möglich und unternehmerisch<br />

sinnvoll, minimiert oder auf Dritte verlagert. Es kann je-<br />

doch nicht ausgeschlossen werden, dass in der Zukunft<br />

Risiken übersehen oder fehlerhaft bewertet werden und<br />

sich diese Risiken zum Nachteil der Gesellschaft rea-<br />

lisieren. Ein besonderes Risiko liegt darin begründet,<br />

dass die Geschäftsleitung die Marktsituation und damit<br />

zusammenhängende zukünftige Entwicklungen falsch<br />

einschätzen könnte.<br />

Die Geschäftsentwicklung wird anhand eines Soll-Ist-<br />

Vergleichs regelmäßig mit den Planzahlen verglichen,<br />

um gegebenenfalls frühzeitig steuernde Maßnahmen<br />

einleiten zu können.<br />

Lagebericht<br />

37<br />

Es wurden Adressenausfall-, Marktrisiken, operationelle<br />

und Geschäftsrisiken als wesentliche Risikoarten identi-<br />

fiziert. Das Liquiditätsrisiko spielt eine untergeordnete<br />

Rolle, wird aus gesamtbetrieblicher Sicht aber dennoch<br />

beobachtet.<br />

Adressenausfallrisiko<br />

Die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> ist einem Adressenausfallrisiko ausge-<br />

setzt, das heißt dem Risiko von Verlusten oder auch ent-<br />

gangenen Gewinnen aufgrund eines wirtschaftlichen<br />

Ausfalls von Geschäftspartnern und Kunden.<br />

Dazu kann es beispielsweise bei Illiquidität oder Insolvenz<br />

von Kunden oder Geschäfts- und Kooperationspartnern<br />

kommen. In besonderem Maße ist die Gesellschaft einem<br />

Adressenausfallrisiko ihrer Kooperationspartner und hier<br />

insbesondere der biw Bank für Investments und Wertpa-<br />

piere <strong>AG</strong> – der Gesellschaft, über die die Gesellschaft einen<br />

Großteil ihrer Erträge generiert – ausgesetzt.<br />

Nachdem ein Großteil der wichtigen Kooperationspart-<br />

ner selbst wiederum Kreditinstitute sind, ist das Risiko<br />

eines größeren Forderungsausfalls zu vernachlässigen.<br />

Die Liquidität der Gesellschaft wird ausschließlich bei<br />

systemrelevanten Banken angelegt.<br />

Risiken aus vertraglichen Beziehungen<br />

Die Gesellschaft ist generell wesentlich abhängig von<br />

vertraglichen Beziehungen verschiedener Art. Risiken


ergeben sich hierbei insbesondere aus folgenden vertrag-<br />

lichen Beziehungen.<br />

Die Konten und Depots der Kunden der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> werden<br />

nicht bei der Gesellschaft selbst, sondern bei externen<br />

Kreditinstituten geführt, mit denen die Gesellschaft ent-<br />

sprechende Kooperationsvereinbarungen abgeschlos-<br />

sen hat. Störungen innerhalb der Vertragsbeziehungen<br />

zu diesen externen Kooperationspartnern, insbesonde-<br />

re die Beendigung einer solchen Kooperation, könnten<br />

sich nachhaltig negativ auf die Geschäfts-, Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft auswirken, da<br />

durch einen damit verbundenen Wechsel der Kunden-<br />

konten und -depots zu einem anderen Kredit institut ein<br />

erheblicher Teil der Kunden verloren gehen könnten.<br />

Besondere Risiken bestehen in dem Kooperationsvertrag<br />

zwischen der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> und der biw Bank für Investments und<br />

Wertpapiere <strong>AG</strong>. Die Vergütungen aus diesem Vertrag sind<br />

derzeit die wesentliche Einnahmequelle der Gesellschaft.<br />

Weiter ist nach diesem Kooperationsvertrag die wertpapier-<br />

technische Abwicklung neuer Produkte und Geschäftsfelder<br />

der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> vorrangig der biw Bank für Investments und<br />

Wertpapiere <strong>AG</strong> anzubieten. Es ist der Gesellschaft daher<br />

nicht möglich, mit anderen Kooperationspartnern zusam-<br />

menzuarbeiten, welche die wertpapiertechnische Abwick-<br />

lung der neuen Produkte bzw. Geschäftsfelder möglicher-<br />

weise zu besseren Konditionen anbieten. Dies könnte zu<br />

Wettbewerbsnachteilen für die Gesellschaft führen.<br />

Des Weiteren ist die Gesellschaft darauf angewiesen, dass<br />

die biw Bank für Investments und Wertpapiere <strong>AG</strong> selbst<br />

Kooperationsverträge mit anderen Kreditinstituten oder<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Anbietern von Finanzprodukten abschließt, um die Pro-<br />

dukte oder Dienstleistungen dieser Kooperationspartner<br />

den Kunden der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> anbieten zu können. Dies gilt<br />

insbesondere im Bereich des CFD-Handels für die CeF-<br />

Dex <strong>AG</strong>, die als Market Maker fungiert. Treten innerhalb<br />

dieser Vertragsbeziehung Störungen auf, die nicht ein-<br />

vernehmlich beigelegt werden können, oder gelingt es<br />

der biw Bank für Investments und Wertpapiere <strong>AG</strong> nicht,<br />

einen Ersatzkooperationsvertrag mit einem anderen Ko-<br />

operationspartner abzuschließen, könnte sich dies er-<br />

heblich negativ auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz-<br />

und Ertragslage der Gesellschaft auswirken.<br />

Im Bereich der EDV kooperiert die Gesellschaft mit der<br />

XCOM <strong>AG</strong>, Willich, welche auch für die biw Bank für In-<br />

vestments und Wertpapiere <strong>AG</strong> das Banksystem betreibt.<br />

In enger Abstimmung zwischen biw Bank für Investments<br />

und Wertpapiere <strong>AG</strong>, XCOM <strong>AG</strong> und <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> werden neue<br />

Anwendungen entwickelt, programmiert und am Markt<br />

eingeführt. Eine eintretende Störung innerhalb dieser<br />

vertraglichen Beziehung, insbesondere eine von der Ge-<br />

sellschaft ungewollte Beendigung, könnte erhebliche<br />

negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.<br />

Marktpreisrisiken<br />

Marktpreisrisiken umfassen potenzielle Verluste auf-<br />

grund der Veränderung von Marktpreisen. Die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

unter liegt im Rahmen ihres Anlagebuchs dem Markt-<br />

preisrisiko.


Der Wertpapierbestand der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong>, der in voller Höhe dem<br />

Anlagebuch zugeordnet ist, umfasst ausschließlich Aktien,<br />

Fondsanteile und insbesondere einen Genussschein der<br />

biw Bank für Investments und Wertpapiere <strong>AG</strong> in Höhe von<br />

1.000 TEUR, wobei sich diesbezüglich ein Rückzahlungs-<br />

anspruch um etwaige Verluste der biw Bank für Invest-<br />

ments und Wertpapiere <strong>AG</strong> als Emittentin sowie bestimmte<br />

Adressen- und Kreditausfälle von Kunden der biw Bank für<br />

Investments und Wertpapiere <strong>AG</strong> reduziert.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Im Hinblick auf die vorhandenen liquiden Mittel ist das<br />

Liquiditätsrisiko aus Sicht der Gesellschaft von unterge-<br />

ordneter Bedeutung.<br />

Operationelle Risiken<br />

Operationelle Risiken beschreiben die Möglichkeiten von<br />

Verlusten aus unzureichenden oder fehlerhaften Syste-<br />

men und Prozessen, menschlichem oder technischem<br />

Versagen sowie externen Ereignissen. Rechtliche Risiken<br />

(Rechtsrisiken) sind Bestandteil operationeller Risiken.<br />

Darunter sind Verstöße gegen gesetzliche Anforderungen<br />

gem. der gültigen Rechtsprechung sowie Neuauslegungen<br />

von Gesetzen (veränderte Rechtsprechung) zu verstehen.<br />

Risiken des Wettbewerbs<br />

Die Geschäftsbereiche, in denen die Gesellschaft tätig ist,<br />

sind durch einen intensiven Wettbewerb gekennzeich-<br />

Lagebericht<br />

39<br />

net. Zu den Wettbewerbern der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong>, die überwie-<br />

gend erheblich länger als die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> selbst am Markt<br />

tätig sind, gehören teils große, national wie international<br />

agierende Banken und Finanzdienstleistungsunterneh-<br />

men, die angesichts ihrer strukturellen und insbeson-<br />

dere personellen und finanziellen Mittel deutlich mehr<br />

und umfassender in Marketing, Vertrieb und Kundenser-<br />

vice investieren können, als es kleineren Wettbewerbern<br />

möglich ist. Es ist nicht auszuschließen, dass Wettbewer-<br />

ber gleichartige Finanzprodukte und Dienstleistungen<br />

mit größerem Erfolg vertreiben. Demzufolge können<br />

sich durch den Wettbewerb erzwungene, möglicherweise<br />

auch deutliche Preissenkungen und daraus resultierende<br />

geringere oder ausbleibende Gewinnmargen ergeben.<br />

Fehlverhalten bei der Erbringung<br />

von Wertpapierdienstleistungen<br />

Bei der Erbringung von Wertpapierdienstleistungen ist die<br />

Gesellschaft grundsätzlich verpflichtet, von ihren Kunden<br />

Angaben über deren Verhältnisse und Anlageziele einzu-<br />

holen. Weiter ist die Gesellschaft verpflichtet, Kunden alle<br />

zweckdienlichen Informationen zur Verfügung zu stellen<br />

und insbesondere über die Eigenschaften und Risiken<br />

der verschiedenen Anlageformen zu unterrichten.<br />

Sofern die Gesellschaft dem nicht hinreichend nach-<br />

kommt, besteht die Gefahr, dass Kunden die Gesellschaft<br />

auf Schadensersatz in Anspruch nehmen. Es besteht<br />

weiterhin die Gefahr, dass Kunden einer anderen als<br />

derjenigen Risikoklasse zugeordnet werden, die ihrem<br />

Anlageziel, ihrer Aufklärungsbedürftigkeit und ihrer Ver-<br />

mögenssituation entspricht, und diese bei Verlusten aus


Geschäften deswegen Schadensersatzforderungen gel-<br />

tend gemacht können. Dies gilt vergleichbar in sonstigen<br />

Fällen einer falschen oder unzureichenden Aufklärung<br />

des Kunden oder einer Fehleinschätzung hinsichtlich<br />

der Renditeaussichten oder des Risikos der vermittelten<br />

Finanzinstrumente und anderer Anlageprodukte sowie<br />

sonstiger entscheidungsrelevanter Anlagefaktoren. Es<br />

könnten sich des Weiteren Haftungsrisiken aufgrund<br />

einer Falschberatung hinsichtlich der vermittelten Pro-<br />

dukte und Dienstleistungen ergeben.<br />

Die Einhaltung diesbezüglicher aufsichtsrechtlicher und<br />

gegenüber dem Kunden geltender zivilrechtlicher Vor-<br />

schriften wird insbesondere durch die Einschaltung des<br />

Compliance-Offices in die kundenbezogenen Prozesse<br />

sichergestellt. Zudem verfügen die zuständigen Mit-<br />

arbeiter über einen hohen Ausbildungsgrad und Fach-<br />

kompetenz. Die kundenbezogene Dokumentation wird<br />

stets u. a. durch Einschaltung externer Berater weiterent-<br />

wickelt und verbessert.<br />

Mitwachsen der internen Organisation<br />

Das zügige Wachstum des jungen Geschäftsbereichs On-<br />

line-<strong>Broker</strong>age erfordert ein kontinuierliches Mitwach-<br />

sen der internen Strukturen und Organisation. Sollte die<br />

zunehmende Komplexität nicht mehr in ausreichendem<br />

Maße bewältigt werden können, könnte es beispiels weise<br />

zu Problemen bei der Organisation und Koordination von<br />

Schnittstellen, der Personalführung und -rekrutierung,<br />

der Handhabung von Arbeitsabläufen wie auch der Pla-<br />

nungs-, Informations-, und Kommunikations systeme<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

kommen. Zudem besteht bei mangelndem Ausbau der<br />

Informations- und Kontrollsysteme das Risiko einer<br />

möglicherweise unzureichenden betriebsinternen Kon-<br />

trolle. Die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> wirkt diesen Risiken durch ständige<br />

Beobachtung des entsprechenden Stellenmarktes für<br />

Finanzdienstleistungsinstitute und stetige Rekrutierung<br />

von qualifiziertem Personal entgegen.<br />

Abhängigkeit von Software und Risiken aus EDV<br />

In der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> werden umfangreiche EDV- und Internet-<br />

Systeme eingesetzt, die für einen ordnungsgemäßen Ge-<br />

schäftsablauf unerlässlich sind. Die Gesellschaft ist in<br />

einem ganz besonderen Maß von einem störungsfreien<br />

Funktionieren dieser Systeme abhängig. Trotz umfas-<br />

sender Maßnahmen zur Datensicherung und Über-<br />

brückung von Systemstörungen lassen sich Störungen<br />

und/oder vollständige Ausfälle der EDV- und Internet-<br />

Systeme nicht ausschließen. Auch könnten Mängel in<br />

der Datenverfügbarkeit, Fehler- oder Funktionsprobleme<br />

der eingesetzten Software und/oder Serverausfälle be-<br />

dingt durch Hard- oder Softwarefehler, Unfall, Sabota-<br />

ge, Phishing oder aus anderen Gründen zu erheblichen<br />

Image- und Marktnachteilen sowie etwaigen Schadens-<br />

ersatzzahlungen für die Gesellschaft führen.<br />

Die Gesellschaft tätigt erhebliche Investitionen in die<br />

EDV- und IT-Landschaft, um einerseits sicherstellen zu<br />

können, dass das erheblich angewachsene Geschäftsvo-<br />

lumen entsprechend abgewickelt werden kann, und da-<br />

mit zum anderen eine hinreichende Absicherung gegen<br />

Ausfälle gewährleistet ist.


Risiken aus Haftungsübernahme<br />

Die Gesellschaft hat mit der Gesellschaft für Börsenkom-<br />

munikation mbH (GfBk) einen Vertrag als Tied Agent ab-<br />

geschlossen und übernimmt demzufolge die Haftung für<br />

etwaige fehlerhafte Anlageempfehlungen durch die GfBk.<br />

Diesem Risiko trägt die Gesellschaft Rechnung durch<br />

Einbeziehung der GfBk in die Compliance-Organisation,<br />

das Risk-Management sowie die interne Revision der<br />

<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Rechtliche Risiken<br />

Rechtliche Risiken sollen im Wesentlichen durch die<br />

Standardisierung von Prozessabläufen und Verträgen,<br />

Arbeitsanweisungen und durch die direkte Einbindung<br />

des Vorstands in das Tagesgeschäft sowie durch externe<br />

Rechts- und Steuerberatung begrenzt werden. Rechtliche<br />

Risiken ergeben sich zudem im Zusammenhang mit<br />

bankaufsichtsrechtlichen Vorgaben nach dem KWG und<br />

WpHG. Sofern die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> diesen Vorgaben nicht oder<br />

nicht vollumfänglich nachkommt, kann dies bis hin zum<br />

Verlust der KWG-Erlaubnis führen.<br />

Kreditrisiken<br />

Im Kreditgeschäft hat die Gesellschaft im Sinne § 13 KWG<br />

die Großkrediteinzelgrenze (ab 25 % des haftenden Ei-<br />

genkapitals) im Nichtbankenbereich nicht überschrit-<br />

ten. Forderungen an Kunden bzw. Kooperationspartner<br />

Lagebericht<br />

41<br />

wurden jeweils im Rahmen vereinbarter Zahlungsziele<br />

beglichen. Abschreibungen auf Forderungen mussten<br />

nicht vorgenommen werden.<br />

Die Mindestkapitalanforderungen auf Basis der auf-<br />

sichtsrechtlichen Messverfahren wurden jederzeit ein-<br />

gehalten. Dem Risiko eines eigenen Liquiditätsengpasses<br />

wird durch eine ausreichend bemessene Liquiditäts-<br />

vorsorge sowie durch eine entsprechende Strukturierung<br />

von Aktiva und Passiva vorgebeugt. Alle geplanten In-<br />

vestitionen des Jahres 2009 sind durch bereits abge-<br />

wickelte Kapitalerhöhungen gedeckt.<br />

Geschäftsrisiken<br />

Mitgliedschaft bei der EdW<br />

Die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> ist aufgrund gesetzlicher Verpflichtung<br />

Mitglied der Entschädigungseinrichtung der Wertpa-<br />

pierhandelsunternehmen (EdW). Die EdW entschädigt<br />

Kunden in Fällen, in denen die der EdW zugeordnete<br />

Wertpapierhandelsunternehmen nicht in der Lage sind,<br />

ihre Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften gegen-<br />

über Kunden zu erfüllen. Die Gesellschaft kann aufgrund<br />

des Entschädigungsfalls Phoenix Kapitaldienst GmbH<br />

zu einem Sonderbeitrag in derzeit schwer abschätzbarer<br />

Höhe herangezogen werden. Zudem besteht das Risiko,<br />

für Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften von<br />

Kunden anderer Mitglieder der EdW herangezogen zu<br />

werden.


Staatliche Genehmigungen, Auflagen<br />

Derzeit sind die für die Geschäftstätigkeit der Gesell-<br />

schaft notwendigen Erlaubnisse gemäß Kreditwesen-<br />

gesetz sowie Gewerbeordnung vollumfänglich erteilt.<br />

Sollten diese Erlaubnisse künftig jedoch eingeschränkt<br />

werden, könnte dies erhebliche negative Auswirkungen<br />

auf die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft haben.<br />

E. PROGNOSEBERICHT<br />

1. Geschäftsbereich <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>age<br />

Nachdem das Jahr 2009 von Investitionen in Wachstum<br />

und Personal gekennzeichnet war, gehen wir auch im Jahr<br />

2010 von überdurchschnittlich steigenden Personalkosten<br />

aus und planen weitere Investitionen in neue Geschäfts-<br />

felder und Technologien. Für das Jahr 2011 erwarten wir<br />

dann allerdings nur noch moderate Kostensteigerungen<br />

bei den Personal- und Verwaltungsaufwendungen.<br />

Unter Zugrundelegung einer Anzahl von 3,95 Millionen<br />

Trades (inkl. CFD) im Jahr 2009 hat sich die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> nach<br />

Einschätzung des Vorstandes unter den Top 5 der <strong>Online</strong>-<br />

<strong>Broker</strong> in Deutschland etabliert. Wir verfolgen hier das<br />

Ziel, bis Ende 2011 zu den Top 3 zu gehören.<br />

Trotz des nachhaltig niedrigen Zinsniveaus und darauf<br />

basierend gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Erträgen<br />

konnte aufgrund der hohen Anzahl der vermittelten<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Trades sowie des sehr erfolgreich angelaufenen Bereichs<br />

CFD in 2009 ein leicht höheres Betriebsergebnis in Höhe<br />

von 975 TEUR erzielt werden. Erfreulicherweise ist es uns<br />

gelungen, aus Investments im Anlagebuch weitere Erträge<br />

zu generieren und damit einen Jahresüberschuss in Höhe<br />

von 1.575 TEUR auszuweisen.<br />

Die größte Dynamik erreichten wir im Bereich CFD. Seit<br />

dem Start im November 2008 haben sich mittlerweile<br />

über 10.000 Kunden für den CFD-Handel angemeldet.<br />

Wir gehen in diesem Segment auch in den Jahren 2010<br />

und 2011 von überdurchschnittlichen Wachstumsraten<br />

aus und werden daher dort verstärkt sowohl Marketing-<br />

als auch Personalressourcen einsetzen.<br />

Die Ausgaben im Bereich Marketing für Deutschland<br />

werden wir voraussichtlich nicht weiter erhöhen, son-<br />

dern – abhängig von der Entwicklung an den Wertpa-<br />

piermärkten – tendenziell reduzieren. Für 2010 haben<br />

wir einen Sonder etat für den Markteintritt in Österreich<br />

geplant. Dies führt dazu, dass wir in 2010 mit Ausgaben<br />

für Marketing insgesamt auf Vorjahresniveau kalkulie-<br />

ren, für das Jahr 2011 dann allerdings mit geringeren<br />

Belastungen planen.<br />

Im Bereich IT und Systeme erwarten wir für die kommen-<br />

den beiden Jahre vergleichbare Kosten wie in 2009.<br />

Wir planen für das Jahr 2010 bei nur moderat steigenden<br />

Gesamtkosten deutlich höhere Provisionserlöse, sodass<br />

der Vorstand für 2010 und 2011 von einem gegenüber 2009


höheren Jahresüberschuss ausgeht. Diese Einschätzung<br />

basiert auf der Annahme des Vorstands und vieler Bör-<br />

senexperten, die von einer hohen Volatilität und in der<br />

Folge höheren börslichen und außerbörslichen Handels-<br />

umsätzen ausgehen. Ebenso ist der Vorstand der Ansicht,<br />

dass die kurzfristigen Zinsen in den nächsten Jahren wie-<br />

der steigen können. Dies würde sich positiv auf den Un-<br />

ternehmenserfolg auswirken. Darüber hinaus gehen wir<br />

davon aus, dass es uns gelingt, in den nächsten beiden<br />

Geschäftsjahren die Kundenanzahl und in der Folge die<br />

Anzahl der vermittelten Trades nochmals zu steigern.<br />

2. Geschäftsbereich Private Banking<br />

Geschäftsfeld Fondsvertrieb<br />

Aufgrund einer Sondersituation konnten wir auch im Be-<br />

reich Fondsvertrieb in 2009 wieder steigende Volumen<br />

verzeichnen. Daher werden wir auch in den kommenden<br />

Jahren an diesem Geschäftsfeld festhalten.<br />

Geschäftsfelder Beratungsgeschäft<br />

Die Umsätze im Bereich Beratungsgeschäft sind weiter-<br />

hin sehr niedrig. Wir gehen auch in den Jahren 2010 und<br />

2011 nicht davon aus, hier für die Gesellschaft nennens-<br />

werte Erträge zu generieren. Nachdem allerdings auch<br />

die Aufwände moderat sind, werden wir an diesem Be-<br />

reich festhalten.<br />

3. Ausblick Jahresergebnis<br />

Lagebericht<br />

43<br />

Die Abhängigkeit der Gesellschaft von externen Faktoren<br />

wird auch in den folgenden Jahren sehr stark ausgeprägt<br />

sein. Die Entwicklung an den internationalen Wertpapier-<br />

märkten, Entscheidungen von Notenbanken und Regie-<br />

rungen, Volatilitäten und Währungseinflüsse werden das<br />

Verhalten unserer Kunden entscheidend beeinflussen,<br />

ohne dass die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> darauf einwirken kann. Entschei-<br />

dend für die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> ist die Bereitstellung einer funk-<br />

tionierenden Internetseite, schneller Handelssysteme<br />

und die Auswahl von Kooperationspartnern. In diese Be-<br />

reiche hat die <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> in den vergangenen vier Jahren in<br />

erheblichem Umfang investiert. Ab dem Jahr 2010 sollte<br />

die Gesellschaft in der Lage sein, Skaleneffekte zu erzielen<br />

und nachhaltig höhere Erträge zu erwirtschaften.<br />

4. Personal<br />

Im Jahr 2009 haben wir zur Qualitätssteigerung weitere<br />

Mitarbeiter im Kundensupport eingestellt. Zusätzlich<br />

zum Support haben wir in 2009 ein Vertriebsteam in-<br />

stalliert, welches für die Organisation und Durchführung<br />

von neuen Marketingmaßnahmen verantwortlich ist.<br />

Hierzu zählen wir Seminare, Webinare und Roadshows<br />

sowie die dazugehörige Kundenbetreuung.<br />

In unserer Niederlassung Frankfurt, in der die Betreu-<br />

ung der CFD-Kunden gebündelt ist, beschäftigen wir nun<br />

neun Mitarbeiter. Zum 1. Januar 2010 beschäftigte die


Gesellschaft 31 Mitarbeiter. Wir planen, diese Anzahl im<br />

Laufe des Jahres auf ca. 35 zu erhöhen.<br />

5. Neue Geschäftsräume<br />

Im August 2009 bezogen die Mitarbeiter der Niederlas-<br />

sung Frankfurt in der Hanauer Landstr. 287 neue Büro-<br />

räume. Es steht nun genügend Fläche für eine Auswei-<br />

tung unserer CFD-Aktivitäten zur Verfügung.<br />

F. ERKLÄRUNG GEM. § 312 ABS. 3 AKTG<br />

Wir erklären, dass die Gesellschaft bei allen im Bericht<br />

über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />

aufgeführten Rechtsgeschäften im Geschäftsjahr nach<br />

den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt wa-<br />

ren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden,<br />

jeweils eine angemessene Gegenleistung erhalten hat.<br />

Andere Maßnahmen wurden im Geschäftsjahr nicht ge-<br />

troffen oder unterlassen.<br />

G. NACHTR<strong>AG</strong>SBERICHT<br />

Mit Wirkung zum 25. März 2010 wurde ein Anteil (50 %<br />

abzüglich einer Aktie) der 100 %igen Beteiligung an der<br />

ViTrade <strong>AG</strong> an die XCOM Finanz GmbH veräußert. Hier-<br />

durch konnten wir einen strategischen Investor gewin-<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

nen, welcher u. a. für die Entwicklung der Handelssoft-<br />

ware verantwortlich ist. Ebenfalls im März wurden im<br />

Rahmen einer Aufsichtsratssitzung der ViTrade <strong>AG</strong> die<br />

Herren Thomas Schmidt (Vorstand der biw Bank für In-<br />

vestments und Wertpapiere <strong>AG</strong>, Willich) und Matthias<br />

Hach (vormals Leiter E*TRADE Germany) als weitere Vor-<br />

standsmitglieder bestellt.<br />

Wir stehen kurz vor dem Markteintritt in Österreich. Un-<br />

ter der Internetadresse www.<strong>flatex</strong>.at streben wir dort in<br />

den nächsten Jahren einen Marktanteil von deutlich über<br />

10 % im österreichischen <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>age an. Depot-<br />

und kontoführendes Institut für unsere österreichischen<br />

Kunden wird die Niederlassung Wien der biw Bank für<br />

Investments und Wertpapiere <strong>AG</strong>.<br />

Sonstige Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach<br />

dem Abschlussstichtag eingetreten sind, haben sich<br />

nicht ergeben.<br />

Hiermit wird versichert, dass nach bestem Wissen im<br />

Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Ge-<br />

schäftsergebnisses und die Lage der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> inklusive<br />

der wesentlichen Chancen und Risiken so dargestellt<br />

sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entspre-<br />

chendes Bild vermittelt wird.<br />

Im Weiteren enthält dieser Lagebericht in die Zukunft<br />

gerichtete Aussagen, die auf unseren gegenwärtigen An-<br />

nahmen und Prognosen beruhen. Bekannte wie auch


unbekannte Risiken, Ungewissheiten und Einflüsse<br />

können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse,<br />

die Finanzlage oder die Entwicklung von den hier<br />

gegebenen Einschätzungen abweichen. Wir übernehmen<br />

keine Verpflichtungen, zukunftsgerichtete Aussagen zu<br />

aktualisieren.<br />

Kulmbach, den 30. März 2010<br />

Ralf Müller Stefan Müller<br />

Lagebericht 45


JAHRESABSCHLUSS<br />

Bilanz 47<br />

Entwicklung des Anlagevermögens 49<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 51


Bilanz<br />

Aktiva<br />

1. Barreserve<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

GESCHÄFTSJAHR VORJAHR<br />

in EUR in EUR<br />

a) Kassenbestand 437,42 71,35<br />

2. Forderungen an Kreditinstitute<br />

a) täglich fällig 6.585.430,69 1.384.818,33<br />

b) andere Forderungen 1.300.178,93 2.971.170,49<br />

3. Forderungen an Kunden<br />

7.885.609,62 4.355.988,82<br />

a) andere Forderungen 237.359,78 741.425,66<br />

darunter: an verbundene Unternehmen 232.105,62 EUR (Vorjahr 696.451,39 EUR)<br />

4. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.495.128,92 1.633.945,99<br />

5. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.177.000,00 177.000,00<br />

6. Immaterielle Anlagewerte 1.446.484,50 987.803,50<br />

7. Sachanlagen 643.137,00 571.843,00<br />

8. Sonstige Vermögensgegenstände 148.419,17 151.077,95<br />

9. Rechnungsabgrenzungsposten 51.601,52 148.767,79<br />

Gesamt 14.085.177,93 8.767.924,06


Passiva<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

Jahresabschluss 48<br />

GESCHÄFTSJAHR VORJAHR<br />

in EUR in EUR<br />

a) täglich fällig 426.194,75 51.183,18<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

a) andere Verbindlichkeiten<br />

täglich fällig 310.366,80 381.364,65<br />

darunter: an verbundene Unternehmen EUR 48.358,33 (Vorjahr EUR 185.223,75)<br />

3. Sonstige Verbindlichkeiten 29.440,61 21.054,96<br />

4. Rechnungsabgrenzungsposten 1.848,00 2.564,00<br />

5. Rückstellungen<br />

a) Steuerrückstellungen 125.000,00<br />

b) andere Rückstellungen 503.123,75<br />

6. Eigenkapital<br />

628.123,75 317.165,00<br />

a) gezeichnetes Kapital 9.300.000,00 8.500.000,00<br />

b) Kapitalrücklage 2.320.000,00<br />

c) Gewinnrücklagen<br />

gesetzliche Rücklagen 32.775,45 32.775,45<br />

andere Gewinnrücklagen 210.553,95 210.553,95<br />

243.329,40 243.329,40<br />

d) Bilanzgewinn/Bilanzverlust 825.874,62 -748.737,13<br />

12.689.204,02 7.994.592,27<br />

Gesamt 14.085.177,93 8.767.924,06


<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

1. Immaterielle Anlagewerte<br />

01.01.2009<br />

in EUR<br />

ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN<br />

Zugang<br />

in EUR<br />

Abgang<br />

in EUR<br />

31.12.2009<br />

in EUR<br />

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen<br />

an solchen Rechten und Werten 2.089.573,97 1.151.274,47 0,00 3.240.848,44<br />

2. Sachanlagen<br />

Mietereinbauten 307.038,77 53.940,91 0,00 360.979,68<br />

Andere Anlagen, Betriebs-<br />

und Geschäftsausstattung 425.928,74 120.242,45 0,00 546.171,19<br />

Geleistete Anzahlungen auf Bauten 1.100,00 0,00 1.100,00 0,00<br />

3. Finanzanlagen<br />

734.067,51 174.183,36 1.100,00 907.150,87<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 177.000,00 2.000.000,00 0,00 2.177.000,00<br />

Aktien und andere nicht<br />

festverzinslichen Wertpapiere 1.773.262,90 366.109,33 500.246,70 1.639.125,53<br />

1.950.262,90 2.366.109,33 500.246,70 3.816.125,53<br />

Gesamtsumme 4.773.904,38 3.691.567,16 501.346,70 7.964.124,84


01.01.2009<br />

in EUR<br />

Zugang<br />

in EUR<br />

Jahresabschluss<br />

50<br />

KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN BUCHWERT<br />

Abgang<br />

in EUR<br />

31.12.2009<br />

in EUR<br />

31.12.2009<br />

in EUR<br />

31.12.2008<br />

in EUR<br />

1.101.770,47 692.593,47 0,00 1.794.363,94 1.446.484,50 987.803,50<br />

3.483,77 31.739,91 0,00 35.223,68 325.756,00 303.555,00<br />

158.740,74 70.049,45 0,00 228.790,19 317.381,00 267.188,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.100,00<br />

162.224,51 101.789,36 0,00 264.013,87 643.137,00 571.843,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 2.177.000,00 177.000,00<br />

139.316,91 4.679,70 0,00 143.996,61 1.495.128,92 1.633.945,99<br />

139.316,91 4.679,70 0,00 143.996,61 3.672.128,92 1.810.945,99<br />

1.403.311,89 799.062,53 0,00 2.202.374,42 5.761.750,42 3.370.592,49


Gewinn- und Verlustrechnung<br />

1. Zinserträge aus<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

GESCHÄFTSJAHR VORJAHR<br />

in EUR in EUR<br />

a) Kredit - und Geldmarktgeschäften 109.069,46 137.307,89<br />

b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 7.380,35 42.247,72<br />

116.449,81 179.555,61<br />

2. Zinsaufwendungen -505,00 0,00<br />

3. Laufende Erträge aus<br />

115.944,81 179.555,61<br />

a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 5.375,00 3.844,50<br />

4. Provisionserträge 8.649.699,67 8.205.572,10<br />

5. Provisionsaufwendungen 0,00 -1.499,00<br />

8.649.699,67 8.204.073,10<br />

6. Sonstige betriebliche Erträge 115.469,70 136.951,39<br />

7. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

a) Personalaufwand<br />

Löhne und Gehälter -1.253.334,86 -862.096,31<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -243.008,11 -125.682,26<br />

darunter: für Altersversorgung 18.621,02 EUR (Vorjahr 0,00 EUR)<br />

-1.496.342,97 -987.778,57<br />

b) andere Verwaltungsaufwendungen -5.426.586,46 -5.658.928,74<br />

-6.922.929,43 -6.646.707,31<br />

8. Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />

auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen -794.382,83 -686.488,19<br />

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen -95.614,81 -16.746,95<br />

Übertrag 1.073.562,11 1.174.482,15


Jahresabschluss 52<br />

GESCHÄFTSJAHR VORJAHR<br />

in EUR in EUR<br />

Übertrag 1.073.562,11 1.174.482,15<br />

10. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an<br />

verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere -4.817,06 -57.493,99<br />

11. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />

Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 666.468,03 2.048,93<br />

12. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 1.735.213,08 1.119.037,09<br />

13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -159.811,65 127,51<br />

14. Sonstige Steuern -789,68 -618,50<br />

-160.601,33 -490,99<br />

15. Jahresüberschuss 1.574.611,75 1.118.546,10<br />

16. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -748.737,13 -1.867.283,23<br />

17. Bilanzgewinn/Bilanzverlust 825.874,62 -748.737,13


ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS<br />

Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss 54<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 54<br />

Erläuterungen zur Bilanz 56<br />

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 59<br />

Sonstige Angaben 60<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 63<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009


Anhang zum Jahresabschluss<br />

A. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM<br />

JAHRESABSCHLUSS<br />

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2009 wurde<br />

nach den Vorschriften des HGB erstellt. Insbesondere<br />

haben die ergänzenden Rechnungslegungsvorschriften<br />

für Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute<br />

des vierten Abschnittes des dritten Buches des HGB, die<br />

Vorschriften des Aktiengesetzes sowie die Satzung der<br />

Gesellschaft Beachtung gefunden.<br />

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung wur-<br />

den nach den Gliederungsvorschriften der RechKredV<br />

aufgestellt.<br />

Die Gesellschaft ist nach § 340 Abs. 4 HGB in Verbindung<br />

mit § 340a Abs. 1 HGB wie eine große Kapitalgesellschaft<br />

zu behandeln.<br />

B. BILANZIERUNGS- UND<br />

BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE<br />

Im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses wur-<br />

de von der Fortführung des Unternehmens gemäß § 252<br />

Abs. 1 Nr. 2 HGB ausgegangen.<br />

Maßgebend für die Erstellung dieses Jahresabschlusses<br />

waren die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsme-<br />

thoden, die denen des Vorjahres entsprechen:<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind<br />

zum Nennwert bilanziert.<br />

Bei den Forderungen an Kunden wurden keine Einzel-<br />

wertberichtigungen und Pauschalwertberichtigungen<br />

vorgenommen, da keine risikobehafteten Forderungen<br />

bestehen.<br />

Die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wert-<br />

papiere sind mit den Anschaffungskosten oder mit dem<br />

niedrigeren beizulegenden Zeitwert bilanziert.<br />

Entgeltlich erworbene immaterielle Wirtschaftsgüter<br />

und Sachanlagevermögen wurden zu den Anschaffungs-<br />

kosten bzw. Herstellungskosten aktiviert und entspre-<br />

chend ihrer Nutzungsdauer linear abgeschrieben, sofern<br />

diese der Abnutzung unterliegen. Die Nutzungsdauer<br />

entspricht den steuerlichen Vorschriften.<br />

Die geringwertigen Wirtschaftsgüter (GWG) mit einem<br />

Anschaffungswert von bis zu 150,00 EUR werden im Jahr<br />

54<br />

des Zugangs sofort voll abgeschrieben. Für geringwertige


Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten von 150,00<br />

EUR bis 1.000,00 EUR wird ein Sammelposten gebildet,<br />

der im Wirtschaftsjahr der Bildung und in den folgenden<br />

vier Wirtschaftsjahren mit jeweils einem Fünftel ge-<br />

winnmindernd aufgelöst wird.<br />

Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten wurden zum Rück-<br />

zahlungsbetrag bilanziert. Alle Verbindlichkeiten haben<br />

eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten.<br />

Rückstellungen wurden nach vernünftiger kaufmän-<br />

nischer Beurteilung gebildet. Sie berücksichtigen alle<br />

zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken<br />

und ungewissen Verpflichtungen.<br />

Die aktiven und die passiven Rechnungsabgrenzungs-<br />

posten sind zum Nennwert bilanziert.<br />

C. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ<br />

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinsti-<br />

tuten wurden mit dem Nennbetrag angesetzt.<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Aktien und andere nicht<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

Der Bilanzposten Aktien und andere nicht festverzins-<br />

liche Wertpapiere (1.495 TEUR) umfasst Wertpapiere des<br />

Anlagevermögens, die zu Anschaffungskosten oder zu<br />

niedrigeren Kurswerten am Bilanzstichtag bewertet sind.<br />

Der Wertpapierbestand, der in voller Höhe dem Anlage-<br />

buch zugeordnet ist, umfasst ausschließlich Aktien (459<br />

TEUR), Fonds anteile (36 TEUR) und einen Genussschein<br />

(1.000 TEUR), der im Geschäftsjahr 2007 von der biw Bank<br />

für Investments und Wertpapiere <strong>AG</strong> laut Genussrechts-<br />

vertrag vom 20. August 2007 erworben wurde. Es ergaben<br />

sich im Geschäftsjahr 2009 im Umfang von 17 TEUR Zu-<br />

schreibungen auf Aktien und andere nicht festverzins-<br />

liche Wertpapiere. In dieser Position sind stille Reserven<br />

in Höhe von 283 TEUR enthalten. Abschreibungen auf-<br />

grund niedrigerer Bewertungen am Bilanzstichtag wur-<br />

den in Höhe von 5 TEUR vorgenommen. Im Geschäftsjahr<br />

wurden Veräußerungsgewinne in Höhe von 649 TEUR so-<br />

wie Veräußerungsverluste in Höhe von 0,1 TEUR realisiert.<br />

Anlagevermögen<br />

Im Anlagespiegel, der diesem Anhang als Anlage beige-<br />

fügt ist, ist die Entwicklung der einzelnen Posten des An-<br />

lagevermögens und der dazugehörigen Abschreibungen<br />

dargestellt.


Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die Restlaufzeiten der Forderungen und sonstigen Ver-<br />

mögensgegenstände gliedern sich wie folgt:<br />

Restlaufzeit<br />

Es sind keine Forderungen an Kunden mit unbestimmter<br />

Laufzeit enthalten. Forderungen an Kreditinstitute bein-<br />

halten Ansprüche aus Kontoguthaben sowie Ansprüche<br />

gegenüber Kooperationspartnern, welche fällige Beträge<br />

vertragsgemäß einige Zeit nach dem Entstehungszeit-<br />

raum begleichen.<br />

bis 3 Monate<br />

in EUR<br />

Die Forderungen an Kunden enthalten ein bis zum<br />

31. Dezember 2010 befristetes Darlehen in Höhe von<br />

195 TEUR an unsere Tochtergesellschaft <strong>flatex</strong> & friends<br />

GmbH. Unter den sonstigen Vermögensgegenständen<br />

sind im Wesentlichen Steuererstattungsansprüche (107<br />

TEUR) und Kautionen (16 TEUR) ausgewiesen.<br />

über 3 Monate bis 1 Jahr<br />

in EUR<br />

über 1 Jahr bis 5 Jahre<br />

in EUR<br />

Anhang zum Jahresabschluss<br />

56<br />

über 5 Jahre<br />

in EUR<br />

Forderungen Kreditinstitute 7.885.609,62 0,00 0,00 0,00 7.885.609,62<br />

Forderungen an Kunden 42.359,78 195.000,00 0,00 0,00 237.359,78<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 132.648,17 0,00 15.771,00 0,00 148.419,17<br />

Gesamtsumme 8.060.617,57 195.000,00 15.771,00 0,00 8.271.388,57<br />

gesamt<br />

in EUR


Restlaufzeit<br />

bis 3 Monate<br />

in EUR<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gliedern sich<br />

wie folgt:<br />

über 3 Monate bis 1 Jahr<br />

in EUR<br />

Unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Un-<br />

ternehmen ist eine Verbindlichkeit gegenüber der GfBK<br />

Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH, Kulmbach,<br />

in Höhe von 47 TEUR ausgewiesen.<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesent-<br />

lichen Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer<br />

(29 TEUR).<br />

über 1 Jahr bis 5 Jahre<br />

in EUR<br />

über 5 Jahre<br />

in EUR<br />

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 426.194,75 0,00 0,00 0,00 426.194,75<br />

Verbindlichkeiten ggü. verb. Unternehmen 48.358,33 0,00 0,00 0,00 48.358,33<br />

Verbindlichkeiten ggü. Kunden 262.008,47 0,00 0,00 0,00 262.008,47<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 29.440,61 0,00 0,00 0,00 29.440,61<br />

gesamt<br />

in EUR<br />

Gesamtsumme 766.002,16 0,00 0,00 0,00 766.002,16


Rückstellungen<br />

Zum 31. Dezember 2009 wurden folgende Rückstellungen<br />

gebildet:<br />

Rückstellungen<br />

31.12.2009<br />

in EUR<br />

Körperschaftssteuer 60.000,00<br />

Gewerbesteuer 65.000,00<br />

Umsatzsteuer 40.000,00<br />

Jahresabschlussprüfung<br />

und Prüfung nach WpHG 75.000,00<br />

Aufsichtsratsvergütung 16.703,75<br />

Ausstehender Urlaub 30.000,00<br />

Berufsgenossenschaft 2.000,00<br />

Rückstellung EdW 300.000,00<br />

Sonstige Rückstellungen 39.420,00<br />

Gesamtsumme 628.123,75<br />

Eigenkapital<br />

Grundkapital<br />

Anhang zum Jahresabschluss<br />

58<br />

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft wurde im Ge-<br />

schäftsjahr durch Beschluss des Vorstands vom 20. Mai<br />

2009 von 8.500.000,00 EUR auf 9.300.000,00 EUR erhöht<br />

und ist zum Geschäftsjahresende in 9.300.000 nennwert-<br />

lose, auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.<br />

Genehmigtes Kapital<br />

Die Gesellschaft verfügte zu Beginn des Geschäfts-<br />

jahres 2009 über ein genehmigtes Kapital in Höhe von<br />

4.000.000,00 EUR. Unter Aufhebung der bisherigen Er-<br />

mächtigung und durch Beschluss der Hauptversamm-<br />

lung vom 30. März 2009 wurde der Vorstand ermächtigt,<br />

mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis<br />

zum 29. März 2014 durch Ausgabe neuer auf den Inha-<br />

ber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sach-<br />

einlagen einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu<br />

4.250.000,00 EUR zu erhöhen (genehmigtes Kapital<br />

2009). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung<br />

des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre aus-<br />

zuschließen. Das genehmigte Kapital wurde durch die<br />

Kapital erhöhung um 800.000,00 EUR teilweise ausge-<br />

schöpft und beträgt zum 31. Dezember 2009 nunmehr<br />

3.450.000,00 EUR.


Eigenkapital<br />

gezeichnetes Kapital<br />

in EUR<br />

Kapitalrücklagen<br />

in EUR<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Entwicklung des Eigenkapitals<br />

Gewinnrücklagen<br />

in EUR<br />

D. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN-<br />

UND VERLUSTRECHNUNG<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde in der Staffel-<br />

form aufgestellt.<br />

Provisionsergebnis<br />

Bilanzgewinn/Bilanzverlust<br />

in EUR<br />

Die Provisionserträge enthalten Erlöse aus den Aktivi-<br />

täten im <strong>Online</strong>-<strong>Broker</strong>age in Höhe von 8.187 TEUR, der<br />

Anlage- und Abschlussvermittlung in Höhe von 51 TEUR<br />

und der Fondsvermittlung in Höhe von 411 TEUR.<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge (115 TEUR) enthalten<br />

im Wesentlichen Erträge aus Umsatzsteuererstattungs-<br />

ansprüchen (72 TEUR) sowie Sachbezüge (18 TEUR).<br />

Eigenkapital<br />

in EUR<br />

Stand am 31.12.2008 8.500.000,00 0,00 243.329,40 -748.737,13 7.994.592,27<br />

Kapitalerhöhung 800.000,00 2.320.000,00 3.120.000,00<br />

Jahresüberschuss 1.574.611,75 1.574.611,75<br />

Stand am 31.12.2009 9.300.000,00 2.320.000,00 243.329,40 825.874,62 12.689.204,02


Andere Verwaltungsaufwendungen<br />

Die anderen Verwaltungsaufwendungen (5.426 TEUR)<br />

enthalten unter anderem Aufwendungen für Werbe-<br />

und Messekosten (2.760 TEUR), Kosten für Börsen- und<br />

Informationsdienste (946 TEUR) sowie Kosten für IT und<br />

Telefon (109 TEUR). Für Rechtsberatung, Abschluss- und<br />

Prüfungskosten sowie Aufwände in das IPO wurden ins-<br />

gesamt 560 TEUR investiert.<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (96 TEUR)<br />

beinhalten im Wesentlichen Steuernachzahlungen auf-<br />

grund einer Betriebsprüfung (40 TEUR) sowie Umsatz-<br />

steuernachzahlungen aus dem Jahr 2007 (25 TEUR).<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betragen<br />

im Geschäftsjahr 159.811,65 EUR.<br />

E. SONSTIGE ANGABEN<br />

Beteiligungen<br />

Die Gesellschaft hält zum 31. Dezember 2009 mindestens<br />

den fünften Teil der Anteile folgender Gesellschaften:<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

<strong>flatex</strong> & friends<br />

GmbH, Kulmbach<br />

MYFONDS.DE<br />

GmbH, Kulmbach<br />

ViTrade <strong>AG</strong>,<br />

Kulmbach<br />

Anteil<br />

in %<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

Eigenkapital<br />

zum<br />

31.12.2009<br />

Ergebnis<br />

des GJ 2009<br />

100 25.000,00 -125.149,17 9.469,03<br />

100 150.000,00 69.601,15 21.653,23<br />

100 2.000.000,00 1.982.961,22 -17.033,78<br />

Anhang zum Jahresabschluss 60<br />

Name und Sitz des Mutterunternehmens<br />

Mit 57,64 % am Kapital der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> beteiligt ist die GfBk<br />

Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH, Kulmbach,<br />

an der wiederum die BF <strong>Holding</strong> GmbH, Kulmbach, zu<br />

100 % beteiligt ist. Ferner ist die Artus Capital GmbH & Co.<br />

KGaA, Kulmbach, mit 4,73 % an der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> beteiligt –<br />

auch dieses Unternehmen ist zu 100 % im Eigentum der<br />

BF <strong>Holding</strong> GmbH, Kulmbach.<br />

Die Muttergesellschaft hat am 10. März 2003 der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

mitgeteilt, dass sie eine Mehrheitsbeteiligung im Sinne<br />

von § 16 Abs. 1 AktG hält.<br />

Finanzielle Verpflichtungen und<br />

Haftungsverhältnisse<br />

Verpflichtung gesamt<br />

Zum Bilanzstichtag bestehen folgende Haftungsverhält-<br />

nisse nach § 251 HGB in Verbindung mit § 268 Abs. 7 HGB:<br />

Bürgschaft zugunsten der Eigentümergemeinschaft<br />

Joachimstaler Str. München für Verbindlichkeiten aus<br />

dem Gewerbemietvertrag zwischen der 100 %igen Toch-<br />

ter ViTrade <strong>AG</strong> und der Eigentümergemeinschaft in Höhe<br />

von 314 TEUR (Miete plus Nebenkosten bis Ende der<br />

Mietdauer).<br />

in EUR<br />

Mietverträge 572.410,30<br />

Wartungsverträge 190.732,61<br />

Werbeverträge 507.797,00<br />

Gesamtsumme 1.270.939,91


Honorar Abschlussprüfer<br />

Im Geschäftsjahr 2009 wurden folgende Honorare von<br />

dem Jahresabschlussprüfer berechnet:<br />

Honorare<br />

Die ausgewiesenen Beträge beinhalten nicht die für die<br />

<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong> nicht abzugsfähige Umsatzsteuer.<br />

Aufgliederung der Arbeitnehmerzahl<br />

Es wurden im Geschäftsjahr durchschnittlich 23 Arbeit-<br />

nehmer (ohne Vorstand) beschäftigt.<br />

Vorstand<br />

Stefan Müller<br />

Küps<br />

Bankkaufmann<br />

einzelvertretungsberechtigt, von den Beschränkungen des<br />

§ 181 Alt. 2 BGB (Verbot der Mehrfachvertretung) befreit<br />

Herr Müller gehört folgenden gesetzlich zu bildenden<br />

Aufsichtsräten inländischer Gesellschaften an:<br />

Interstrom <strong>AG</strong> Bayreuth, Vorsitzender<br />

J2P Real Estate <strong>AG</strong>, Aue, stv. Vorsitzender<br />

in TEUR<br />

Abschlussprüfungleistungen 33<br />

andere Bestätigungsleistungen 20<br />

Steuerberatungsleistungen 12<br />

sonstige Leistungen 3<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Ralf Müller<br />

Kulmbach<br />

Bankkaufmann<br />

vertretungsberechtigt mit einem weiteren Vorstandsmit-<br />

glied oder mit einem Prokuristen<br />

Aufsichtsrat<br />

In der Hauptversammlung vom 30. März 2009 wurde Herr<br />

Karl Matthäus Schmidt in den Aufsichtsrat der Gesellschaft<br />

gewählt. Herr Ludwig Wunderlich hat zum 30. März 2009<br />

sein Mandat zurückgegeben. In der Aufsichtsratssitzung<br />

vom 30. März 2009 wurde Herr Karl Matthäus Schmidt zum<br />

Vorsitzenden dieses Gremiums gewählt, stellvertretender<br />

Vorsitzender ist weiterhin Herr Achim Lindner.<br />

Karl Matthäus Schmidt<br />

Mainleus<br />

Sprecher des Vorstands der quirin Bank <strong>AG</strong>, Vorsitzender<br />

Vorsitzender (ab 30. März 2009)<br />

Herr Schmidt gehört keinem weiteren gesetzlich zu bil-<br />

denden Aufsichtsrat an.<br />

Achim Lindner<br />

Kulmbach<br />

Kaufmann<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

Herr Lindner gehört folgenden anderen gesetzlich zu bil-<br />

denden Aufsichtsräten inländischer Gesellschaften an:<br />

DAF Deutsches Anleger-Fernsehen <strong>AG</strong>, Kulmbach,<br />

stv. Vorsitzender


Living Logic <strong>AG</strong>, Bayreuth, Vorsitzender<br />

Artus GmbH & Co. KGaA, Kulmbach, stv. Vorsitzender<br />

Lion Capital <strong>AG</strong>, Kulmbach, stv. Vorsitzender<br />

Panthera Capital <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />

CeFDex <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main, stv. Vorsitzender<br />

Nanostart <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />

Magforce Nanotechnologies <strong>AG</strong>, Berlin<br />

Christian Angermayer<br />

Frankfurt am Main<br />

Kaufmann<br />

Vorsitzender bis 30. März 2009<br />

Herr Angermayer gehört folgenden anderen gesetzlich zu<br />

bildenden Aufsichtsräten inländischer Gesellschaften an:<br />

ADC African Development Corporation GmbH & Co.<br />

KGaA, Frankfurt am Main, Vorsitzender<br />

Aragon Aktiengesellschaft, Wiesbaden<br />

Jung, DMS & Cie. <strong>AG</strong>, Wiesbaden<br />

BIT – Beteiligungs Treuhand <strong>AG</strong>, Neuwied<br />

Apeiron Entertainment <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main,<br />

Vorsitzender<br />

CH2 – Contorhaus Hansestadt Hamburg <strong>AG</strong>, Hamburg<br />

Ludwig Wunderlich<br />

Kulmbach<br />

Steuerberater – AR-Mitglied bis 30. März 2009<br />

Herr Wunderlich gehört folgenden anderen gesetzlich zu<br />

bildenden Aufsichtsräten inländischer Gesellschaften an:<br />

Börsenmedien <strong>AG</strong>, Kulmbach, Vorsitzender<br />

DAF Deutsches Anleger Fernsehen <strong>AG</strong>, Kulmbach<br />

Anhang zum Jahresabschluss 62<br />

Artus GmbH & Co. KGaA, Kulmbach, Vorsitzender<br />

Lion Capital <strong>AG</strong>, Kulmbach, Vorsitzender<br />

Vergütungen der Mitglieder<br />

des Vorstandes und des Aufsichtsrates<br />

Die Gesamtbezüge des Vorstandes belaufen sich im Geschäfts-<br />

jahr auf 260 TEUR (Vorjahr: 212 TEUR). Hinsichtlich der<br />

Angaben nach § 285 Nr. 9 HGB wird von der Befreiungs-<br />

vorschrift gem. § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten für ihre Tätig-<br />

keit im Geschäftsjahr Gesamtbezüge in Höhe von 17 TEUR<br />

(Vorjahr: 17 TEUR).<br />

Vorschlag zur Ergebnisverwendung<br />

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung den für das<br />

Geschäftsjahr 2009 ausgewiesenen Bilanzgewinn der <strong>flatex</strong><br />

<strong>AG</strong> in Höhe von EUR 825.874,62 wie folgt zu verwenden vor:<br />

Ein Teilbetrag in Höhe von 800.000,00 EUR wird in<br />

die Gewinnrücklagen eingestellt,<br />

der verbleibende Teilbetrag in Höhe von 25.874,62 EUR<br />

wird auf neue Rechnung vorgetragen.<br />

Kulmbach, den 30. März 2010<br />

Ralf Müller Stefan Müller


BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />

DES ABSCHLUSSPRÜFERS<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,<br />

Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht<br />

der <strong>flatex</strong> <strong>AG</strong>, Kulmbach, für das Geschäftsjahr vom 1. Ja-<br />

nuar 2009 bis zum 31. Dezember 2009 geprüft. Die Buch-<br />

führung und die Aufstellung von Jahresabschluss und<br />

Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften und den ergänzenden Regelungen für Kre-<br />

dit- und Finanzdienstleistungsinstitute liegen in der Ver-<br />

antwortung des gesetzlichen Vertreters der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />

durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jah-<br />

resabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und<br />

über den Lagebericht abzugeben.<br />

<strong>flatex</strong> Geschäftsbericht 2009<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

in Verbindung mit § 340k HGB unter Beachtung der vom<br />

Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deut-<br />

schen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die<br />

sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buch-<br />

führung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich<br />

auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt wer-<br />

den. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />

die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das<br />

wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft<br />

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksich-<br />

tigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des<br />

rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll systems


sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />

Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der<br />

Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die<br />

Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />

Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind<br />

der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prü-<br />

fung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahres-<br />

abschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buch-<br />

führung ein den tatsächlichen Verhältnissen entspre-<br />

Anhang zum Jahresabschluss<br />

64<br />

chendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der<br />

Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem<br />

Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />

Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen<br />

und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

München, den 19. April 2010<br />

Schneider + Partner GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

gez. Schneider<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

gez. Hock<br />

Wirtschaftsprüfer


<strong>flatex</strong> <strong>AG</strong><br />

E.-C.-Baumann-Str. 8a<br />

95326 Kulmbach<br />

T +49 (0)9221 - 952-0<br />

F +49 (0)9221 - 952-17<br />

info@<strong>flatex</strong>.de<br />

www.<strong>flatex</strong>.de

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