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Kirche mit an<strong>de</strong>ren<br />

10<br />

Spen<strong>de</strong>n – aber wie?<br />

Spen<strong>de</strong>n können positiv sein, aber auch<br />

verheerend wirken.<br />

Für was? Für wen? Was ist <strong>de</strong>r Anlass?<br />

Stelle ich Bedingungen o<strong>de</strong>r nicht? Was<br />

ist meine Motivation? Wer profitiert wirklich<br />

davon? Gibt es eine Kultur <strong>de</strong>s Spen<strong>de</strong>ns?<br />

Wo wird wie gespen<strong>de</strong>t?<br />

Fragen über Fragen! Berechtigte und notwendige<br />

Fragen.<br />

Gedanken, Fragen, <strong>de</strong>nen auch wir Partnerschaftsbeauftragten<br />

uns immer wie<strong>de</strong>r<br />

stellen. Spen<strong>de</strong>n können <strong>de</strong>mütigend sein,<br />

wenn sie an Bedingungen geknüpft sind,<br />

die <strong>de</strong>n Empfänger in Zugzwang bringen<br />

o<strong>de</strong>r sogar zu Handlungen zwingen, die<br />

ihn erst recht in eine finanzielle Schieflage<br />

bringen. So etwas erzeugt Unmut in<br />

<strong>de</strong>n Partnergemein<strong>de</strong>n und Ärger bei uns,<br />

wenn Projekte im San<strong>de</strong> verlaufen o<strong>de</strong>r<br />

Gel<strong>de</strong>r „zweckentfrem<strong>de</strong>t“ wer<strong>de</strong>n.<br />

Dazu ein Beispiel, etwas verkürzt dargestellt:<br />

Vor einigen Jahren unterstützten wir vom<br />

Pro<strong>de</strong>kanat München-West aus das Manow<br />

Junior Seminary, eine Secondary<br />

School, die in Tansania schulgeldpflichtig<br />

ist. Immer wie<strong>de</strong>r schickten wir eine<br />

gewisse Summe, um z. B. die Bibliothek<br />

besser auszustatten. Je<strong>de</strong>s Mal, wenn<br />

wir nachfragten, hieß es „alles in Ordnung“.<br />

Kamen Besuchergruppen schien<br />

<strong>de</strong>r Raum ziemlich leer zu sein. Zu wenige<br />

Bücher für zu viele Schüler. Es wur<strong>de</strong><br />

eine Bibliothekskraft von Hamburg geschickt.<br />

(Die Hamburger Mission unterstützt<br />

Manow mit<br />

Schreinerei<br />

Personal.<br />

in<br />

Zeitweise<br />

<strong>de</strong>rzeitigem<br />

war<br />

Zustand<br />

Kai Hoffmann Rektor an <strong>de</strong>r Schule, um<br />

die schlimmsten Missstän<strong>de</strong> zu beheben.).<br />

2011 nahm meine Reisegruppe einen Satz<br />

Wörterbücher mit. Beson<strong>de</strong>rs viel Freu<strong>de</strong><br />

haben wir nicht damit ausgelöst. Es war<br />

zu wenig und man ließ es uns spüren.<br />

Insgesamt kein erfreulicher Zustand,<br />

nichts schien sich wirklich voranzubewegen.<br />

Deshalb haben wir vor fünf Jahren<br />

unsere Unterstützung für diese Schule<br />

aufgegeben. Wir entschie<strong>de</strong>n uns statt<strong>de</strong>ssen,<br />

Frauenfortbildung auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong><br />

zu unterstützen und Schulgeld für Schüler<br />

von Secondary Schools, die von Albinismus<br />

betroffen sind, zu zahlen. Drei von<br />

diesen Schülern besuchen z. Z. die Schule<br />

in Manow.<br />

Und was macht unser Schreinereiprojekt?<br />

Es schläft im Moment. Durch <strong>de</strong>n Tod von<br />

<strong>de</strong>m zweitwichtigsten Mann in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>m erneuten Wechsel im<br />

Amt <strong>de</strong>s „Kirchenpflegers“ ist viel Unsicherheit<br />

auf bei<strong>de</strong>n Seiten. Unsere Partnergemein<strong>de</strong><br />

muss sich neu sortieren und<br />

versucht erst einmal, von uns mehr Geld<br />

zu bekommen.<br />

Da wir aber meinen, dass Abmachungen<br />

Abmachungen<br />

sind, wer<strong>de</strong>n wir im<br />

Moment keine weiteren<br />

finanziellen<br />

Mittel fließen lassen.<br />

Wir wer<strong>de</strong>n weiter<br />

im Gespräch bleiben<br />

und versuchen herauszufin<strong>de</strong>n,<br />

wie es<br />

weitergehen kann.<br />

(Christine Mühl)

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