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Rechtsanwalt Lukas Fässler - FSDZ

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Aufbewahrung elektronischer Informationen<br />

Vom gesetzeskonformen Umgang mit digitalen Informationen<br />

<strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong><br />

<strong>Rechtsanwalt</strong> & Informatikexperte<br />

6300 Zug<br />

I I I I I I I II IIII III IIII IIIIII III IIIII IIIIIIIIIIIIII adeon AG IIIIIIIIIIIIIIIIII<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong> <strong>Rechtsanwalt</strong> Zug 2007


Inhaltsübersicht<br />

Von den Informationen = Modelle<br />

Von gesetzlichen Grundlagen = Regulation<br />

Von Standards & Normen = Selbstregulierung<br />

Von der Verantwortung = Sorgfaltspflichten<br />

Von der Verletzung der Sorgfalt = Haftung<br />

Zusammenfassung = Einsichten<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007


Gerichtsentscheid<br />

Betreff: [INFOLAW-L] OVG Lüneburg: Beweiswert von Emails<br />

_________________________________________________________________________<br />

OVG Lüneburg vom 17.01.2005, Az. 2 PA 108/05<br />

E-Mail ist nur mit Signatur beweiskräftig<br />

Eine ausländische Antragstellerin begehrte die Zulassung zu einer deutschen Hochschule. Dies wurde ihr<br />

verweigert, da sie nicht das ausländische Äquivalent zu einer Hochschulreife nachweisen habe können.<br />

Gegen diese Abweisung erhob die verhinderte Studentin Beschwerde vor dem Verwaltungsgericht. Das<br />

Internationale Büro der Universität habe ihr in einer E-Mail zugesichert, dass sie die<br />

Hochschulreife besitze. Wegen dieser Bestätigung müsse sie nunmehr zum Studium zugelassen werden.<br />

Das Oberverwaltungsgericht wies die Beschwerde letztlich ab. Die E-Mail könne nicht als „Zusicherung“<br />

der Zulassung zum Hochschulstudium gewertet werden. Wenn das Büro diese E-Mail mit dem<br />

notwendigen Rechtsbindungswillen versenden wollte, hätte diese mit der Signatur versehen<br />

werden müssen. Ohne diesen Schutz sei die Mail nicht sicher genug, um als Beweis in einem<br />

gerichtlichen Verfahren gelten zu können.<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007


Thesen aus Studie HTW Chur – 2006<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007


Von den Informationen<br />

Der Lebenszyklus geschäftsrelevanter Informationen<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007


E-Mail als Information<br />

nur eine Erscheinungsform digitaler Informationen<br />

Vorab ein Informatikerproblem ?<br />

Nur soweit von Geschäftsrelevanz<br />

Ausführungen gelten für alle geschäftsrelevanten<br />

Informationen im Unternehmen<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007


Information Lifecycle Management (ILM) 1<br />

Information Lifecycle Management ist der gesamthaft<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007<br />

gesetzeskonforme<br />

nach internationalen Standards ausgerichtete<br />

ordnungsgemässe<br />

beweistaugliche<br />

rechtzeitig reproduzierbare<br />

angemessene<br />

risikobezogene<br />

Umgang mit allen geschäftsrelevanten Informationen


Information Lifecycle Management (ILM) 2<br />

Erfassen<br />

Bearbeiten<br />

Verwalten<br />

Weitergeben<br />

Aufbewahren (speichern & archivieren)<br />

von Informationen aller Art und in jeder Form<br />

(Papier & digitale Informationen {elektronische Dokumente, Datenbanken,<br />

Fotos, Filme, Sprache etc.})<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007


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Von den gesetzlichen Grundlagen<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007<br />

Die gesetzliche Regulierung


Obligationenrecht (OR)<br />

Obligationenrecht<br />

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Art. 957 – 963 OR<br />

Vo über die Führung und Aufbewahrung Art. 1-10 GeBüV<br />

der Geschäftsbücher vom 24.4.2002<br />

Erlaubnis zur elektronischen Führung und Aufbewahrung von<br />

• Geschäftsbüchern<br />

• Buchungsbelege<br />

• Geschäftskorrespondenzen


Beweiskraft<br />

Art. 957 Abs. 4 OR<br />

Elektronisch oder in vergleichbarer Weise aufbewahrte<br />

Geschäftsbücher, Buchungsbelege und Geschäftskorrespondenzen<br />

haben die<br />

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gleiche Beweiskraft<br />

wie solche, die ohne Hilfsmittel lesbar sind.


Urkundencharakter Art. 110 Abs. 5 StGB<br />

Urkunden sind Schriften, die bestimmt und geeignet sind, oder<br />

Zeichen, die bestimmt sind, eine Tatsache von rechtlicher Bedeutung<br />

zu beweisen.<br />

Die Aufzeichnung auf Bild-<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007<br />

und Datenträgern steht der<br />

Schriftform gleich,<br />

sofern sie demselben Zweck dient.


Geschäftskorrespondenz<br />

Geschäftskorrespondenz<br />

Art. 957 OR / Art. 1 ff GeBüV<br />

• weiter Begriff<br />

• beinhaltet alle Informationen, welche für eine Unternehmung / Amtsstelle von<br />

rechtlicher Relevanz sein können<br />

• auch automatisch generierte Informationen aus Maschinen<br />

• Alle Informationen, welche Rechte und Pflichten begründen, verändern oder aufheben<br />

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Informationsträger Art. 9 GeBüV<br />

Zwei Arten von Informationsträger zulässig<br />

Unveränderbare Informationsträger<br />

(Papier, Bildträger & Datenträger wie WORM = Write once Read many)<br />

Veränderbare Informationsträger, wenn<br />

•<br />

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technische Verfahren, welche die Integrität der gespeicherten Informationen gewährleisten (digitale<br />

Signaturverfahren)<br />

b. Zeitpunkt der Speicherung unverfälschbar nachweisbar ist (Zeitstempel)<br />

•<br />

die im Zeitpunkt der Speicherung bestehenden Vorschriften über den Einsatz der<br />

betreffenden technischen Verfahren (technischer Verfahrensprozessnachweis)<br />

eingehalten werden,<br />

d. Abläufe & Verfahren zu deren Einsatz sind festgelegt & dokumentiert (organisatorische Dokumentationsprozessnachweis)<br />

sowie die entsprechenden Hilfsinformationen (Protokolle Log Files) werden aufbewahrt.


Aufbewahrungsfristen Art. 962 OR<br />

1 Die Geschäftsbücher, die Buchungsbelege und die Geschäftskorrespondenz sind während zehn<br />

Jahren aufzubewahren.<br />

2 Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Ablauf des Geschäftsjahres, in dem die letzten<br />

Eintragungen vorgenommen wurden, die Buchungsbelege entstanden sind und die<br />

Geschäftskorrespondenz ein- oder ausgegangen ist.<br />

Gesetzliche Minimalfrist - Risikoabhängige Beurteilung zur Langzeitarchivierung<br />

Sonderbestimmungen vorbehalten (z.B. Pensionskassen, Engineering etc.)<br />

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Grundsätze ordnungsgemässer Aufbewahrung Art. 3-10 GeBüV<br />

• Integrität & Authentizität (Echtheit & Unverfälschbarkeit) Art. 3<br />

• Feststellung von Aenderungen im Nachhinein Art. 3<br />

• allg. Sorgfaltspflichten (Schutz vor schädlichen Einwirkungen) Art. 5<br />

• Verfügbarkeit innert angemessener Frist Art. 6<br />

• Trennung archivierter von aktuellen Informationen Art. 7<br />

• Sicherstellung jederzeitiger Lesbarkeit der Daten Art. 10<br />

• Anforderungen an die Migration von Daten Art. 10<br />

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Beweistauglichkeit Art. 8 ZGB<br />

Wer aus einer behaupteten Tatsache Rechte für sich ableitet, hat diese zu beweisen.<br />

Anspruchsverlust / Prozessverlust<br />

• Beweislosigkeit<br />

• Beweisuntauglichkeit<br />

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• fehlende Authentizität (Orginalkonformität)<br />

• Integrität (Unveränderbarkeit)<br />

• Identität (Nicht Autor zuweisbar)<br />

• Nicht Reproduzierbarkeit


Spezialgesetze<br />

Produktehaftpflichtgesetz Art. 5 PHG<br />

•<br />

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Kausalhaftung für Produzent<br />

Spielbankengesetz Art. 30 und 34<br />

•<br />

•<br />

Aufzeichnungspflicht über Handlungen an Spieltischen (Videoaufnahmen)<br />

Aufbewahrungspflicht 5 Jahre<br />

Mehrwertsteuer Art. 43 MwStG<br />

•<br />

Digitale Aufzeichnungen mit gleicher Beweiskraft für Steuererhebung, Steuerbezug oder Vorsteuerabzug<br />

Bankengesetz Art. 46 BankG<br />

•<br />

Nicht vorschriftsgemässe Führung der Bücher, Gefängnis bis 6 Monate oder Busse bis CHF 50‘000.00


Verpflichtung auf Standards Art. 2 GeBüV<br />

Ueberall, wo der CH-Gesetzgeber keine Regelungen getroffen hat, muss man sich nach diesen<br />

international anerkannten Normen & Standards ausrichten (Art. 2 GeBüV).<br />

Art. 2 Abs. 2 GeBüV<br />

Die Ordnungsmässigkeit der Führung und Aufbewahrung ….. richtet sich nach den allgemein anerkannten Regelwerken<br />

und Fachempfehlungen, sofern diese Verordnung oder darauf gestützte Erlasse keine Vorschriften enthalten.<br />

Richter werden Verantwortung (Sorgfaltspflicht & Verschulden) und Haftung<br />

(Schadenersatzpflicht) der Führungskräfte in Bezug auf die gesamte Schriftgutverwaltung<br />

nach solchen Regelwerken beurteilen.<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007<br />

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Rechtsanwälte . Attorneys@law<br />

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Von Standards und Normen<br />

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Selbstregulierung


Internationale Standards<br />

Vorarchivischer Bereich<br />

ISO 15489-1:2001: records management<br />

ISO 15489-2:2001: technical Report (Implementation Guidelines)<br />

Archivischer Bereich<br />

ISO 14721:2001 open archival Information System (OAIS) Referenzmodell<br />

ISAD(G) International Standard Archival Description, General Rules of the International Council on Archive (ICA)<br />

ISAAR (CPF) International Standard Archival Authority Record for Corporate Bodies, Persons, and Families ist ein vom<br />

internationalen Archivrat verabschiedeter Standard für Normdateien im Archivbereich<br />

EAD Encoded Archival Description (EAD) ist ein dokumentarischer XML-Standard zur Beschreibung von<br />

Findbüchern und anderen Findhilfen in Archiven<br />

METS Metadata Encoding and Transmission Standard est un schema XML développé à l'initiative de la Digital<br />

Library Federation (DLF)<br />

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Corporate Governance<br />

• OECD-Grundsätze der Corporate Governance 2004 (Nachfolger 1999)<br />

•<br />

http://www.oecd.org/document/49/0,2340,en_2649_34813_31530865_1_1_1_1,00.html<br />

In der Schweiz wurden die OECD-Grundsätze 1999 durch SWX Swiss Exchange Richtlinie betr. Informationen zur<br />

Corporate Governance RLCG 07-2002 (Transparenzrichtlinie) umgesetzt.<br />

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economiesuisse - code of best practice<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007


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Von der Verantwortung<br />

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Sorgfaltspflichten des Managements


Auswirkungen für VR & GL<br />

Der Verwaltungsrat (und die Geschäftsleitung) müssen bezüglich Umgang mit Informationen dafür sorgen,<br />

dass das Unternehmen verfügt über:<br />

1. ein angepasstes Risiko-Management (auch bezüglich Schriftgutverwaltung)<br />

2. eine dafür geeignete Organisation (Aufbauund Ablauforganisation)<br />

3. eine kontinuierliche Verbesserung der „geeigneten“ Organisation (ILM-System)<br />

4. regelmässiges Berichtswesen (ILM-Reporting) mit Schwerpunkten<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007<br />

• Stand (Ist-Analyse)<br />

• Entwicklungen (SOLL-Ziele)<br />

• Handlungsbedarf (Differenzanalyse)<br />

• Anträge (Massnahmenplan)<br />

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Verantwortung VR Art. 716 OR<br />

Unübertragbare und unentziehbare Aufgaben des Verwaltungsrates:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Organisationsverantwortung<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007<br />

(Art. 716a Abs. 1 und 2 OR)<br />

Complianceverantwortung des VR (Art. 716a Abs. 1 OR)<br />

Unternehmensverantwortung des VR (Art. 716a Abs. 1 OR)<br />

Verantwortung für Personalauswahl des VR (Art. 716a Abs. 4 OR)<br />

Führungsverantwortung des VR (Art. 716a Abs. 5 OR)<br />

Aufgaben kann man delegieren, Verantwortung NIE


Von der Verletzung der Sorgfalt<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007<br />

Zivilrechtliche Haftung<br />

Strafrechtliche Haftung


Zivilrechtliche Verantwortung VR & GL Art. 754 OR<br />

1 Die Mitglieder des Verwaltungsrates und alle mit der Geschäftsführung oder mit der Liquidation befassten<br />

Personen sind sowohl der Gesellschaft als den einzelnen Aktionären und Gesellschaftsgläubigern für den<br />

Schaden verantwortlich, den sie durch absichtliche oder fahrlässige Verletzung ihrer Pflichten verursachen.<br />

2 Wer die Erfüllung einer Aufgabe befugterweise einem anderen Organ überträgt, haftet für den von diesem<br />

verursachten Schaden, sofern er nicht nachweist, dass er bei der Auswahl, Unterrichtung und<br />

Überwachung die nach den Umständen gebotene Sorgfalt angewendet hat.<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007


Strafrechtliche Verantwortung Art. 325 StGB<br />

Wer vorsätzlich oder fahrlässig der gesetzlichen Pflicht, Geschäftsbücher ordnungsgemäss<br />

zu führen, nicht nachkommt.<br />

Wer vorsätzlich oder fahrlässig der gesetzlichen Pflicht, Geschäftsbücher, Geschäftsbriefe<br />

und Geschäftstelegramme aufzubewahren, nicht nachkommt,<br />

wird mit Haft oder mit Busse bestraft.<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007


Sorgfaltspflichten der Führungskräfte<br />

Die Chefs sind ist verantwortlich für<br />

• Sorgfalt in der Auswahl Cura in eligendo<br />

• Sorgfalt in der Anleitung Cura in instruendo<br />

• Sorgfalt in der Aufsicht Cura in custodiendo<br />

K Kommandieren<br />

K Kontrollieren<br />

K Korrigieren<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007


© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007<br />

Zusammenfassung


Zusammenfassung<br />

E-Mails können geschäftsrelevante Informationen enthalten<br />

dann aufbewahrungspflichtig<br />

Gesetzeskonforme Aufbewahrung<br />

Authentisch, Identisch, Integrität, Beweistauglichkeit<br />

© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007<br />

• Unveränderbares Format (z.B. PDF /A)<br />

Informationsträger gemäss Art. 9 GeBüV<br />

• Unveränderbares Medium<br />

• Veränderbares Medium mit Zusatzanforderungen (Signatur, Zeitstempel, Dokumentationen)<br />

Aufbewahrungsfrist 10 Jahre (ausser Sondergesetze) -> gesetzliche Minimalfrist<br />

Getrennt von aktiven Informationen<br />

Migrationskonzept mit erhöhten Anforderungen bei wichtigen Daten<br />

Nicht delegierbare Führungsverantwortung von GL & VR<br />

ILM-System aufbauen<br />

Nachweisdokumente aufbewahren<br />

Kontinuierliche Verbesserung institutionalisieren<br />

Verantwortliche Personen definieren<br />

Regelmässiges Berichtswesen etablieren und dokumentieren<br />

Organisatorische und technische Umsetzung<br />

Organisation vor Technik<br />

Klassierung und Klassifizierung für Informationen festlegen<br />

Langzeitarchivierung von Personen-Informationen regeln, bekanntgeben und Einwilligung holen (Weisung)<br />

Technisch sauber Implementierung ohne Medienbrüche und Datenveränderung<br />

Input, Output und Attachments aufbewahren<br />

Evaluation gesetzeskonformer Systeme (Zertifizierte Systeme)<br />

Migrationskonzept im Voraus festlegen


© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007<br />

ISBN 3-905413-09-4<br />

BPX Edition, Rheinfelden 2006<br />

Bezugsquelle:<br />

<strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, Artherstrasse 23a, 6300 Zug<br />

Email: faessler@fsdz.ch<br />

Fax: 041 727 60 85


© <strong>Lukas</strong> <strong>Fässler</strong>, <strong>Rechtsanwalt</strong>, Zug 2007<br />

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faessler@fsdz.ch

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