Schuh Kurier

8 Schuhindustrie
7.6.2013 schuhkurier
Das Juwel aus der Toskana
Die Machart ’Stitch-and-Turn‘ ist eine Spezialität von The Flexx.
Doch hinter der Marke steckt viel mehr. schuhkurier war vor Ort.

schuhkurier 7.6.2013
Was ist den Deutschen beim Schuhkauf
besonders wichtig? Die Antwort
auf diese Frage fiel in der schuhkurier
Studie ’Wertschätzung 2012‘
eindeutig aus: Für rund 90% der Befragten
sind Komfort, Passform und
ein gutes Preis/Leistungsverhältnis
entscheidend! Ideale Voraussetzungen
für die Marke The Flexx, mit der
seit einigen Saisons Thomas Stein am
Start ist. Schließlich ist hier der Name
Programm. schuhkurier besuchte das
Unternehmen in der Toskana.
Axel Kaiser ist angespannt. Die Zeit
der Kollektionspräsentation ist für den
Geschäftsführer des Unternehmens Ka
& Ka eine nervenaufreibende Zeit. Aus
der ganzen Welt kommen Ende Mai
Vertriebspartner in der Nähe von Florenz
zusammen, um die neuen Modelle
seiner Marke The Flexx für Frühjahr/
Sommer 2014 zu sichten, zu bewerten
und für ihr jeweiliges Vertriebsgebiet
auszuwählen. Hat das Designteam gute
Arbeit geleistet? Kommen die Weiterentwicklungen
an?
Wenn es nach Thomas Stein ginge, der
The Flexx seit 2011 in Deutschland, der
Schweiz und Österreich vertritt, ist diese
Aufregung ungerechtfertigt. Der Experte
ist vom Produkt überzeugt: „The
Flexx ist auf einem sehr guten Weg. Das
Treiben The Flexx voran: Axel Kaiser und Thomas Stein.
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Unternehmen ist hervorragend aufgestellt
und ständig auf der Suche nach
Innovationen und Optimierungen. Und
für mich das Wichtigste: Das Produkt
funktioniert im Handel. Das zeigen die
Erfahrungen meiner Kunden.“ Viele
Händler, die anfangs noch vorsichtig
geordert hätten, seien inzwischen von
den Vorzügen der Marke überzeugt
und hätten ihre Order für die nächste
Saison ausgebaut.
Produkt für den Fachhandel
In der Tat erfüllt The Flexx sämtliche
Anforderungen, mit denen der Fachhandel
gegenüber der Konkurrenz,
etwa aus dem Internet, punkten kann:
Die Schuhe bieten durch den hohen
Komfort einen Mehrwert und über die
fachliche Beratung kann der Handel
hohe Produktkompetenz demonstrieren.
„Es handelt sich um ein erklärungsbedürftiges
Produkt“, sagt auch
Thomas Stein, der in den vergangenen
Monaten ein fünfköpfiges Vertriebsteam
aufgebaut hat, das in den jeweiligen
Regionen als Ansprechpartner für
die Händler bereit steht.
Dank der Stitch-and-Turn-Machart, die
einst von Axel Kaisers Vater entwickelt
wurde, sei extreme Flexibilität gewährleistet.
Dabei werden die Sohle und das
Obermaterial zunächst ’verkehrt herum‘
aneinander befestigt und anschließend
von innen nach außen gedreht.
„Jeder, der den Schuh in der Hand oder
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besser noch am Fuß hat, ist sofort von
der Flexibilität und dem hohen Komfort
begeistert“, so Thomas Stein. Und
das zu äußerst kommerziellen Preisen.
Die Hauptpreislagen im Verkauf liegen
bei 59 bis 79 Euro. Die Mindestorder
beträgt für Einsteiger 60 Paar,
die frei Haus geliefert werden.
Alles aus einer Hand
Eine echte Seltenheit
in der italienischen
Schuhbranche ist die
Struktur des Unternehmens.
So kontrolliert
Ka & Ka
nahezu sämtliche
Schritte in der
Produktionskette.
Leisten, Sohlen,
Fußbetten,
Stanzmesser,
Absätze, alles
wird in Eigenregie
entwickelt – in
der ansonsten sehr
kleinteiligen, spezialisierten
italienischen Branche eine Ausnahmeerscheinung.
„Das sind wahrscheinlich
unseren deutschen Wurzeln,
die hier durchkommen“, scherzt Axel
Kaiser. In Italien wird das Unternehmen
aufgrund dieser Besonderheit als
’Juwel aus der Toskana‘ bezeichnet.
Lediglich die Leder werden zugekauft,
ausschließlich bei italienischen Lieferanten.
Das Zentrum der italienischen
Gerbereibranche in Santa Croce sull’
Arno ist schließlich nur wenige
Kilometer entfernt.
„Hier machen wir keine
Abstriche“, so der Geschäftsführer,
für den
Qualität ganz klar im
Fokus steht.
Für Axel Kaiser ist
diese Organisation
eine Notwendigkeit,
die sich aus
der Stitch-and-
Turn-Machart ergibt.
„Wir sehen
alle Komponenten
als Teil eines
Projekts, daher
muss alles aufeinander
abgestimmt
sein und exakt
passen.“ Außerdem
räumt er mit einem beliebten
Vorurteil auf: „The Flexx ist keineswegs
nur ein Sommerprodukt. Alle
Zum Unternehmen Ka & Ka
Das Unternehmen Ka & Ka blickt auf
eine lange Tradition zurück. Die Ursprünge
liegen in Pirmasens, wo die
Familie Kaiser bereits Mitte des 19.
Jahrhunderts eine Schuhfabrik gründete.
Sie produzierte in der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts in erster Linie
modische Damenschuhe, die ihrer Zeit
hinsichtlich Design und Absatzhöhen
weit voraus waren. In den 70er-Jahren
erfolgte der Umzug nach Italien, wo
seit den 80ern vor allem Private Label
produziert wurden. Im Jahr 2005
gründete Axel Kaiser, der das Unternehmen
heute führt, die Marke The
Flexx. Heute werden über 2,5 Mio.
Paar Schuhe pro Jahr produziert und
in mittlerweile rund 60 Länder weltweit
exportiert – von Australien bis Südamerika.
Tendenz steigend.
unsere Schuhe werden versiegelt und
sind absolut wintertauglich. Das zeigen
auch die guten Ergebnisse, die wir im
Herbst/Winter in Russland oder Skandinavien
erzielen.“
Darüber hinaus gehörte das Familienunternehmen
zu den Pionieren in der
Verlagerung der Produktion in das
kostengünstigere Ausland. Während
sämtliche kreativen Arbeiten im modernen
Unternehmenssitz in Pistoia
erledigt werden, findet die Produktion
überwiegend in Osteuropa statt. Seit
Jahren arbeitet man hier mit diversen
Schuhfabriken zusammen. „Aufgrund
dieser langjährigen Geschäftsbeziehung
gibt es auf Seite der Produzenten
ein großes Verständnis für unsere
Bedürfnisse. In Zeiten, in denen die
Ansprüche der Kunden an das Preis/
Leistungsverhältnis immer wichtiger
wird, ist das für uns sehr wichtig“, erklärt
Axel Kaiser.
Noch weiter in Richtung Osten zu gehen,
kam für ihn nie in Frage. „Auch
die Nähe zu den Produktionsstätten erweist
sich heute als ein Wettbewerbsvorteil,
schließlich geht der Trend
immer stärker zu kurzen Wegen und
schnellen Reaktionszeiten.“ Aus sei-

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ner Sicht überwiegen daher bei der
Produktion in Fernost die Nachteile.
Deutschland im Fokus
The Flexx verzeichnete in den letzten Saisons
kontinuierlich zweistellige Wachstumsraten.
Aktuell gehören Russland,
die USA und Italien zu den wichtigsten
Märkten für das Label, Deutschland, die
Schweiz und Österreich genießen jedoch
höchste Priorität in der Expansionsstrategie.
Allerdings ist sich Axel Kaiser
durchaus der Herausforderung bewusst,
die der umkämpfte deutsche Schuhmarkt
darstellt. „Deutschland ist ohne Frage
der schwierigste Markt in Europa. Die
Kunden sind sehr anspruchsvoll und die
Händlerschaft neigt eher zu Vorsicht im
Bezug auf neue Marken. Andere Länder
sind in dieser Hinsicht offener.“ Thomas
Stein ist von den Erfolgschancen überzeugt:
„Der extrem hohe Komfort und
das gute Preis/Leistungsverhältnis sind
Argumente, die den Handel überzeugen
werden.“ Hinzu kommt die
verstärkte Werbepower: Denn Axel Kaiser
will nach dem erfolgreichen Start
den nächsen Schritt gehen und The
Flexx stärker als Marke bei Handel und
Verbrauchern etablieren. An einer entsprechenden
Marketing-Offensive wird
derzeit mit Hochdruck gearbeitet.
Der Ausblick von Thomas Stein auf die
bevorstehende Ordersaison steht unter
dem Eindruck der äußerst durchwachsenen
Frühjahr/Sommer-Saison, die bis
Ende Mai nie richtig durchgestartet ist.
„Die Messe in Riva wird ein wichtiger
Stimmungstest“, ist er überzeugt. Mit
The Flexx ist er wie gewohnt im Hotel
Du Lac et Du Parc in der Loggia Nr. 3
mit einem eigenen Stand vertreten. Doch
unabhängig von der aktuellen Marktlage
steht für Thomas Stein fest, dass der
Markt Label wie The Flexx benötigt: „Alle
Experten sind sich schließlich einig: Der
Handel ist aufgerufen, das Sortiment
individueller zu gestalten, um sich abzugrenzen
und der Vergleichbarkeit zu
entkommen.“ Gute Aussichten für The
Flexx also.
Mehrwert
Autor: Helge Neumann / hn@sternefeld.de
Mehr Informationen, alle Messedaten und ein Video
über The Flexx finden Sie unter www.tstein.com
In der Designabteilung von The Flexx.
The Flexx – die Ansprechpartner
Alleinvertretung Deutschland,
Österreich und Schweiz
Thomas Stein
+49 (0) 171 / 851 80 60
tstein@tstein.com, www.tstein.com
Schleswig-Holstein, Niedersachsen
Peter Purwin
0172 / 510 42 92
Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen
Gerhard Brödel
0179 / 450 98 16
Bayern, Baden-Württemberg
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0176 / 96 06 75 86
Nordrhein-Westfalen
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Österreich, Schweiz
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