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Besuch des argentinischen Jugendorchesters und - Leo Kestenberg ...

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<strong>Leo</strong> <strong>Kestenberg</strong> Musikschulzeitung September 2012<br />

<strong>Besuch</strong> von Mitgliedern <strong>und</strong> Betreuern <strong>des</strong> Orquesta Infantiles y<br />

Juveniles aus Buenos Aires/Argentinien vom 02.05.-15.05.2012<br />

Am 2. Mai 2012 empfingen Renate Gretsch, die Leiterin der <strong>Leo</strong> <strong>Kestenberg</strong> Musikschule,<br />

<strong>und</strong> ich unsere Gäste am Flughafen in Berlin <strong>und</strong> fuhren gemeinsam zur Musikschule.<br />

Dort hatten wir bei schönem Wetter einen Imbiss im Garten vorbereitet, zu dem sich nach <strong>und</strong> nach<br />

auch einige deutsche Jugendliche <strong>und</strong> Gasteltern gesellten. Frau Doris Beiersdorf, Beauftragte für<br />

Amerika <strong>des</strong> Berliner Senates, überreichte jedem Gast eine Stoffta-<br />

sche mit Berlinlogo, die ein T-Shirt <strong>und</strong> einen kleinen Berliner Bären<br />

als Gastgeschenk erhielt. Nach einer kurzen Vorstellungsr<strong>und</strong>e war<br />

das Eis bereits gebrochen.<br />

<strong>Besuch</strong> aus Argentinien<br />

Die sprachlichen Verständigungsprobleme - nicht alle unserer Gäste<br />

konnten Englisch begleiteten uns zwar die folgenden zwei Wochen,<br />

stellten aber gleich zu Beginn durch gegenseitige Sympathie <strong>und</strong> Be-<br />

reitschaft zur Kommunikation kein wirkliches Problem dar. Die Proben<br />

<strong>und</strong> andere Aktivitäten in der Gruppe ließen sich auch mit dieser<br />

Sprachbarriere erfolgreich durchführen.<br />

Abschlusskonzert am 14.06.2012 im Roten Rathaus<br />

Renate Gretsch - Musikschulleiterin der <strong>Leo</strong> <strong>Kestenberg</strong> Musikschule


<strong>Leo</strong> <strong>Kestenberg</strong> Musikschulzeitung September 2012<br />

Für den Aufenthalt in den Gastfamilien war es aber bei vier unserer Gäste unabdingbar, dass deren<br />

Berliner Gastfamilien fließend spanisch sprachen. Nach der ersten Nacht in Berlin mussten wir eine<br />

18jährige Argentinierin umquartieren, die keine Fremdsprache beherrschte <strong>und</strong> sich in ihrer Gastfamilie<br />

sehr unwohl fühlte, da nur der Gastvater spanisch sprach.<br />

Begrüßungsworte von Gerd Kronmüller (links oben), Leiter der Abteilung Protokoll <strong>und</strong><br />

Auslandsangelegenheiten, Senatskanzlei Berlin,<br />

S.E.Victoria Taccetti (rechts), Botschafter der Republik Argentinien, <strong>und</strong><br />

Melanie Kühnemann, Vorsitzende <strong>des</strong> Ausschusses für Kultur Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg<br />

Da alle unsere Gäste Südamerika noch nie verlassen hatten <strong>und</strong> in diesem Kontinent Spanisch als<br />

Sprache über Tausende Kilometer hinweg in den meisten Ländern gesprochen wird, besteht weder ei-<br />

die Notwendigkeit noch Gelegenheit, eine Fremdsprache sprechen zu müssen. Bereits in der gut<br />

einjährigen Vorbereitungsphase <strong>des</strong> <strong>Besuch</strong>s wurde immer wieder von Berliner Seite auf die Bedeu-<br />

tung von Englischkenntnissen hingewiesen, um die Kommunikation zu gewährleisten. Zwei argentini-<br />

sche Jugendliche sprachen sehr gutes Englisch, für den Rest der Gruppe, die Betreuer eingeschlos-


<strong>Leo</strong> <strong>Kestenberg</strong> Musikschulzeitung September 2012<br />

sen, war es von entscheidender Bedeutung für den Erfolg <strong>des</strong> Projektes, dass wir spanischsprachige<br />

Gasteltern <strong>und</strong> Lehrer einbezogen. Auch die Übersetzungen ins Spanische von Frau Beiersdorf waren<br />

bei bei den Treffen der Leiter beider Seiten während <strong>des</strong> <strong>Besuch</strong>es von großer Hilfe.<br />

Alexander Ramm Dirigent <strong>des</strong> <strong>Jugendorchesters</strong> der <strong>Leo</strong> <strong>Kestenberg</strong> Musikschule mit dem Solisten Axel Juárez<br />

Die <strong>argentinischen</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen kommen zumeist aus ärmeren bis armen Verhältnissen -<br />

das Orchesterprojekt aus Buenos Aires ist ähnlich dem„EI Sistema" aus Venezula - wir erlebten sie<br />

aber als sehr aufgeschlossen, offen <strong>und</strong> selbstbewusst. Die entwaffnende Herzlichkeit unserer Gäste<br />

<strong>und</strong> das gemeinsame Erarbeiten von Musik als internationaler Sprache schaffte gleich zu Beginn eine<br />

fre<strong>und</strong>schaftliche Atmosphäre. Bereits am Ankunftstag - immerhin nach einer 15stündigen, strapazi-<br />

ösen Reise - nahmen die Argentinier an einer ersten Probe mit unserem Orchester teil. Für die folgen-<br />

den Tage hatten wir ein Tagesablauf-Programm ausgearbeitet <strong>und</strong> ins Internet gestellt. So konnten un-<br />

sere Gäste täglich einsehen, was wir für sie organisiert <strong>und</strong> geplant hatten. Jeder Musiker erhielt im<br />

Laufe der zwei Wochen viermal je 90 Minuten Einzelunterricht in seinem/ihrem Instrument, Ensemble-<br />

v.l.n.r.:Claudio Espector, Leiter <strong>des</strong> <strong>argentinischen</strong> <strong>Jugendorchesters</strong>, Doris Beiersdorf, Referentin für Amerika,<br />

Senatskanzlei Berlin, Beatriz Fuchs, Koordination Buenos Aires, Alexander Munterjan Koordination <strong>Leo</strong> <strong>Kestenberg</strong><br />

Musikschule, Andreas Eschen, Stellvertretender Musikschulleiter der <strong>Leo</strong> <strong>Kestenberg</strong> Musikschule


<strong>Leo</strong> <strong>Kestenberg</strong> Musikschulzeitung September 2012<br />

proben je nach Instrument sowie sieben Orchesterproben für deutsche <strong>und</strong> argentinische Musiker.<br />

Die Orchesterproben unter Leitung unseres Dirigenten Alexander Ramm, dauerten jeweils zwei bis vier<br />

St<strong>und</strong>en.<br />

Ulrike König, Geigenlehrerin <strong>und</strong> Fachbereichsleiterin für Streichinstrumente an unserer Musikschule,<br />

ist gleichzeitig Mitglied der Staatskapelle sowie der Deutschen Oper Berlin. So organisierte sie einen<br />

Probenbesuch unserer Gäste von „Figaros Hochzeit" <strong>und</strong> eine Führung in spanischer Sprache durch<br />

die Deutsche Oper.<br />

Alexander Ramm <strong>und</strong> das Jugendorchester beim Abschlusskonzert<br />

Alexander Ramm, unser Dirigent, ermöglichte einen <strong>Besuch</strong> der 12 Cellisten der Berliner Philharmoni-<br />

ker. Ebenso organisierte Alexander Ramm den <strong>Besuch</strong> der Aufführung der „Zauberflöte" in einer afrika-<br />

nischen Adaption von Mozarts Oper im Friedrichstadtpalast. Eine Stadtr<strong>und</strong>fahrt sowie ein Tagesaus-<br />

flug nach Potsdam mit Altstadt <strong>und</strong> Schloss Sanssouci begeisterten unsere Gäste besonders. Darüber<br />

hinaus organisierten wir einen <strong>Besuch</strong> <strong>des</strong> Musikinstrumenten-Museums in spanischer Sprache.<br />

Für zwei der fortgeschrittenen Argentinier - Posaune <strong>und</strong> Klarinette - hatten wir Vorspieltermine an den<br />

Berliner Musikhochschulen ermöglicht. Axel (Posaunist, 18 Jahre) konnte gar in der Berliner Philharmo-<br />

nie einem Professor für Posaune, Mitglied der Berliner Philharmoniker, vorspielen, <strong>und</strong> wurde zum Zu-<br />

hören einer internen Probe der Philharmoniker sowie zum Abendkonzert eingeladen.<br />

Axel, sowohl als auch Gonzalo (Klarinettist, 18 Jahre) wurden nach diesen Vorspielen zum professio-<br />

nellen Studium ihres Instrumentes <strong>und</strong> dem Versuch einer Aufnahmeprüfung in Berlin ermutigt.


<strong>Leo</strong> <strong>Kestenberg</strong> Musikschulzeitung September 2012<br />

So haben wir neben der Absicht, einen musikalischen Jugendaustausch zwischen Buenos Aires <strong>und</strong><br />

der Partnerstadt Berlin zu begründen, für zwei unserer Gäste mögliche Weichen für eine Laufbahn als<br />

Berufsmusiker gestellt. Darüber hinaus hatten wir die Möglichkeit, die herausragenden musikalischen<br />

Leistungen von drei unserer Gäste als Wertungsvorspiel für einen internationalen Musikwettbewerb<br />

aufzuzeichnen. Tatsächlich gewannen Macarena, Axel <strong>und</strong> Gonzalo je einen ersten Preis. Dieser bein-<br />

haltet den Auftritt beim Preisträgerkonzert im Februar 2013 in New York in der Carnegie Hall.<br />

Höhepunkt, Abschluss <strong>und</strong> Belohnung für die vielen St<strong>und</strong>en gemeinsamer argentisch-deutsch Pro-<br />

benarbeit war das Konzert im Roten Rathaus von Berlin. Mit über 400 Zuhörern mussten einige Kon-<br />

zertbesucher stehend lauschen. Begrüßungsworte <strong>des</strong> Protokollchefs <strong>des</strong> Berliner Senates <strong>und</strong> Hono-<br />

ratioren der Stadt , <strong>des</strong> <strong>argentinischen</strong> Botschafters <strong>und</strong> der Musikschulleiterin steigerten die Erwartung<br />

auf die Musik. Die intensive Probenarbeit sowie das Potenzial unsere Gäste <strong>und</strong> unserer Berliner Schü-<br />

ler führte unter Leitung von Alexander Ramm zu einem großartigen Abschlusskonzert.<br />

Nach einer - für so Manchen tränenreichen - Verabschiedung unserer Gäste am folgenden Tag sind<br />

Jugendliche <strong>und</strong> Leiter bis heute über Email, Skype <strong>und</strong> Internetforen in Kontakt.<br />

Aus Argentinien erhielten wir die Nachricht, dass die größte Tageszeitung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, „La Nacön",<br />

einen ausführlichen, sehr positiven Bericht über die Reise nach Berlin druckte. Wir freuen uns alle auf<br />

das für Herbst 2013 geplante Wiedersehen in Argentinien! Verfasser: Alexander Munterjan<br />

Fotos: Dietmar Herriger, www.Bandfoto.info

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