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11 Februar/März 08 - Paroli - Verein für politische Kultur eV

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Gegen das<br />

Vergessen<br />

Gunter Demnig verlegte<br />

die ersten Stolpersteine<br />

in Oberhausen.<br />

Gedenktafeln aus<br />

Messing erinnern an<br />

Leo de Longueville<br />

und Konrad Klaas.<br />

Seite 3<br />

Das linke Magazin <strong>für</strong> Oberhausen<br />

Nummer: 10 <strong>Februar</strong> / <strong>März</strong> 20<strong>08</strong><br />

Der Staat<br />

liest mit<br />

Neues Gesetz zur<br />

Datenspeicherung<br />

seit Januar 20<strong>08</strong> in<br />

Kraft. Telekommunikationsdienstleister<br />

speichern über 6<br />

Monate alle Daten.<br />

Seite 4<br />

Tiefroter Wahlsonntag<br />

Nach der Wahl ist vor dem Kommunismus<br />

CDU: Gegen Kapitalismus<br />

SPD: Gegen Wanderkapitalismus<br />

Ackerman & Co. rufen verzweifelt um Hilfe<br />

<strong>Paroli</strong>: „Das haben wir nicht gewollt!“<br />

Übertrieben? Liest man BILD kurz<br />

nach dem Wahlsonntag, könnte man<br />

glauben auf dem Römer in Frankfurt<br />

oder an der Leine in Hannover zöge<br />

die Rote Armee zur Parade auf.<br />

„Wird Deutschland ein Links-Staat?“<br />

und „Wer stoppt die Linken“ fragte<br />

die Springerzeitung am Dienstag<br />

nach der Wahl.<br />

„Es brennt lichterloh im westdeutschen<br />

Parteingefüge“, „Nach dem<br />

Erfolg in Bremen, Hessen und<br />

Niedersachsen jetzt der Flächenbrand“<br />

und weiter “19 Jahre nach der<br />

Einheit setzten die Postkommunisten<br />

zur Westoffensive an“.<br />

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

hat angesichts des „Aufschwung <strong>für</strong><br />

die Linke“ auch gleich den Grund<br />

parat: Gerechtigkeitsdefizit. Schuld<br />

ist die steigende Zahl von<br />

Transferempfängern, gemeint sind<br />

die auf Hartz IV-Angewiesenen. Dort<br />

lassen sich leichter Mehrheiten finden,<br />

als bei der kleinen Schar von<br />

Spitzenverdienern. Beide haben ja<br />

nur jeweils eine Stimme. Man ist fast<br />

dankbar, dass die „Zeitung <strong>für</strong><br />

Deutschland“ angesichts der Welle<br />

von Verstaatlichungen nicht gleich<br />

die Abschaffung der Demokratie fordert.<br />

Aber was ist denn nun eigentlich passiert,<br />

dass die gesamte bürgerliche<br />

Presse den Deckel vom Topf des<br />

Kalten Krieges hebt und den<br />

Untergang des Abendlandes heraufbeschwört.<br />

Eine linke Partei ist bei demokratischen<br />

Parlamentswahlen in dieselbigen<br />

gewählt worden. Das, was seit<br />

Jahrzehnten in anderen europäischen<br />

Ländern Normalität ist, lässt die<br />

Herrschenden in unserem Land<br />

reflexartig SOS funken. Siebzehn<br />

Abgeordnete mehr in beiden Landtagen<br />

erzeugen schon eine solche<br />

Stimmung. Wie sähe es erst aus, wenn<br />

die Hunderttausende, die nun Links<br />

gewählt haben, mal wirklich an die<br />

Tore der Mächtigen klopfen würden?<br />

Die Vorbereitungen <strong>für</strong> die Heimreise der vom Friedensdorf betreuten Kinder ist im vollem<br />

Gange. Im Rahmen des 56. Afghanistan-Hilfseinsatzes erwartet das Friedensdorf<br />

über 100 kranke und verletzte Kinder aus Afghanistan, Zentralasien und dem Kaukasus<br />

zur medizinischen Behandlung. Weiter auf Seite 5.<br />

Bald Sozialtarife <strong>für</strong><br />

Strom und Gasbezug?<br />

Antrag der Ratsfraktion Die Linke.Liste am<br />

<strong>11</strong>. <strong>Februar</strong> einstimmig angenommen.<br />

Die Verwaltung wird aufgefordert:<br />

- Verhandlungen mit der EVO aufzunehmen.<br />

- einen Bericht vorzulegen, um<br />

Zählersperrungen bzw. Überschuldung von<br />

Menschen durch hohe Energierechnungen<br />

zu vermeiden.<br />

- auf Bundesebene aktiv zu werden, um<br />

einen gesetzlichen Sozialtarif zu etablieren.<br />

Lesen sie mehr zum Thema auf Seite 7.


<strong>Paroli</strong> Das linke Magazin <strong>für</strong> Oberhausen Nr.10 <strong>Februar</strong> / <strong>März</strong> 20<strong>08</strong> Seite 2<br />

Aus Rat und Verwaltung<br />

FDP und Kinder<br />

Alt-Oberhausen: Auf der<br />

Tagesordnung der Bezirksvertretung<br />

Alt-Oberhausen<br />

stand der Bebauungsplan<br />

Kiwittenberg. Bei der<br />

Diskussion über einen nötigen<br />

Kinderspielplatz positionierte<br />

sich Frau Herfs von<br />

der FDP zu spielenden<br />

Kindern: “Man müsse auch<br />

an die Anwohner denken.<br />

Kinder machen doch Lärm.”<br />

Genau Frau Herfs, wohl nie<br />

Kind gewesen, oder?”<br />

Kaufen macht<br />

soviel Spaß<br />

Ne, hört doch auf am meckern! Von<br />

wegen, et wird allet imma schlimma.<br />

Strom- und Gaspreise sind am steigen<br />

und der statische Warenkorb<br />

wird auch imma teura. Seht doch<br />

auch ma die schönen Dinge auffe<br />

Welt.<br />

Wat ich mein is, dat vieles doch echt<br />

einfacha wird. Zum Beispiel einkaufen:<br />

Musstese früha, wenne `ne neue<br />

lange Unterbuxe brauchtest erstmal<br />

innen Unterwäschekonsum, kannze<br />

dat heute ganz bequem nebenbei<br />

erledigen. So beim Kaffekauf zum<br />

Bleistift. Ich wunda mich echt imma<br />

wieda wat et da allet gibt, bei<br />

Tschibo! Taschenlampen <strong>für</strong> ummen<br />

Kopp rumzubinden, Taschenmesser<br />

mit 47 Klingen, Korken- und<br />

Schraubenzieha, Lupe und<br />

Zahnstocha! Aba dat beste in ihrem<br />

Sortiment, dat sind echt die<br />

Unterbuxen, die sind sogar <strong>für</strong><br />

Schifahra geeignet. Dat tolle an<br />

denen is, dat die nich nur keine Kälte<br />

reinlassen, sondern auch und jetzt<br />

wird et nen bisken persönlich, also<br />

die geben wenne am ölen bis den<br />

Schweiß wieda nach draußen ab.<br />

Fracht mich nich wie die Tschibo-<br />

Unterbuxen dat machen, aba et<br />

scheint zu funktionieren. Jedenfalls<br />

vakaufen die Dinga sich prima und<br />

ich gibbet zu, als ich letztens mal<br />

wieder in dem Kafferöster zwischen<br />

Funkweckern mit eingebauten<br />

Thermometa und Fußnagelschneidern<br />

mit Beleuchtung gestöbert<br />

hab, da hab ich doch tatsächlich<br />

die Unterbuxe entdeckt und dann<br />

auch gleich zugeschlagen. Irritiert<br />

war ich dann nur, als dat Froillein<br />

hinter de Ladentheke mich frachte ob<br />

ich den auch nen Pfündsken Kaffe<br />

haben wollte? Ne, hab ich gesacht,<br />

dat kauf ich doch beim Diskaunta.<br />

Aba ich find et einfach schön, dat se<br />

dat auch noch im Angebot haben.<br />

Also dat Leben is schön, auch wenn<br />

ihr mal an die ganzen Komme-<br />

CDU und FDP <strong>für</strong><br />

Rassistenname<br />

Alt-Oberhausen: Mit großer<br />

Mehrheit hatte sich die<br />

Bezirksvertretung <strong>für</strong> die<br />

Umbenennung der Karl-<br />

Peters-Straße ausgesprochen.<br />

Den Beschluß diesen<br />

Rassistennamen endgültig<br />

aus unserem Stadtbild verschwinden<br />

zu lassen, wollten<br />

CDU und FDP in der<br />

letzten Sitzung im<br />

Dezember 2007 wieder aufheben<br />

lassen.<br />

kationsmittel denkt. Händis sind<br />

doch echt töfte. Nein, jetzt wird et<br />

nich politisch, von wegen die<br />

Finnen-Mafia. Wat ich mein, sind die<br />

vielen Möglichkeiten, die son Händi<br />

bietet. Mein Händiverkäufer aussem<br />

Bahnhof, der hat mir ein Apparello<br />

angedreht, der kann alles. Fotos<br />

machen, ins Internetz gehen, simsen<br />

und vor allem lautlos klingeln, also<br />

vibrieren. Dat einzige wat ich<br />

manchmal an dem Dingens vermiss,<br />

is nen Korkenzieher. Dat wäre doch<br />

wirklich mal innowattief! Aber<br />

sonst? Wie gesacht, ich kaufe gerne<br />

ein.<br />

Ohkäh, jetzt wollt ihr wissen, ob ich<br />

nich manchmal doch auch genervt<br />

bin vom einkaufen. Und ich gibbet<br />

zu, et gibt zwei Dinge die mir aber<br />

auch so watt von auffem Sack gehen,<br />

beim schoppen.<br />

Dat erste ist geschnittenes Brot. Also,<br />

wenn ich beim Bäcker gefragt werde,<br />

ob ich das Brot geschnitten haben<br />

will, dann hab ich aba echt nen dikken<br />

Hals. Dat is <strong>für</strong> mich der<br />

Untergang der abendländlichen<br />

Kultuar! Echt, wat is dat <strong>für</strong> ne<br />

Unsitte, geschnittenes Brot! Mir<br />

bleibt dann immer fast die Spucke<br />

weg und wenn et noch halbwegs<br />

zivilisiert abgeht, dann krich ich<br />

noch ein „nein Danke, ich hab nen<br />

Messa zuhause“ zwischen die Lippen<br />

hervorgepresst. Kann aba auch passieren,<br />

dat ich den Laden wortlos<br />

verlasse.<br />

Tja und dat zweite is die Frage von<br />

den Verkäuferinnen am Ende von<br />

meinem Einkauf, ob ich denn noch<br />

einen Wunsch hätte? Da denk ich<br />

immer wat soll dat denn jetzt? Wat<br />

geht die denn meine Wünsche an?<br />

Und wieso denkt die, dat die meine<br />

Wünsche erfüllen kann.<br />

Und übahaupt, eigentlich bin ich<br />

wunschlos glücklich, nich nur wegen<br />

der warmen Unterbuxe,<br />

euer chris<br />

Eure Meinung ist gefragt<br />

Anregungen, Kritik oder Reaktionen?<br />

Eure Ideen an folgende Email:<br />

redaktion@paroli-verein.de<br />

oder per Post an:<br />

<strong>Paroli</strong>—<strong>Verein</strong> <strong>für</strong> <strong>politische</strong> <strong>Kultur</strong> e.V.<br />

Friedensplatz 8<br />

46045 Oberhausen<br />

Roter Frauen- und Mädchenbund Oberhausen um 1933.<br />

Internationaler Frauentag 20<strong>08</strong><br />

Der International Women's Day wird<br />

von Frauenorganisationen weltweit<br />

am 8. <strong>März</strong> begangen. Er entstand im<br />

Kampf um die Gleichberechtigung<br />

und das Wahlrecht der Frau und kann<br />

auf eine lange Tradition zurückblikken.<br />

Auch in diesem Jahr laden die<br />

Linken.Frauen zu ihrer offenen<br />

Veranstaltung ein. Wir wollen die<br />

ursprüngliche Bedeutung des<br />

Auf Druck der Bezirksregierung soll<br />

die Stadt Oberhausen allein im Jahr<br />

20<strong>08</strong> 45 Millionen Euro einsparen.<br />

Bis zur Ratssitzung im Juni sollen<br />

auf Grundlage der Prüfberichte, in<br />

denen städtische Betriebe unter die<br />

Lupe genommen wurden, radikal<br />

gespart werden. (<strong>Paroli</strong> berichtete in<br />

ihrer letzten Ausgabe) Aber auf wessen<br />

Kosten? Arbeitsplatzabbau und<br />

Arbeitssverdichtung <strong>für</strong> die städtischen<br />

Beschäftigten? Einschränkungen<br />

von Öffnungszeiten und<br />

Verlängerungen von Warte- und Bearbeitungszeiten<br />

<strong>für</strong> die Bürgerinnen<br />

und Bürger? Streichungen von so<br />

genannten freiwilligen Leistungen<br />

im Bereich Soziales, <strong>Kultur</strong>, Sport<br />

und Freizeit?<br />

Im April und Mai sollen die<br />

“Sparpläne” auf öffentlichen Veranstaltungen<br />

mit den Bürgerinnen<br />

und Bürgern diskutiert werden. Hier<br />

gilt es aufzupassen, dass die<br />

Angebote <strong>für</strong> uns nicht auf dem Altar<br />

des Sparwahns geopfert werden. Also<br />

hingehen und auf den Tisch klopfen.<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Paroli</strong>—<strong>Verein</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>politische</strong> <strong>Kultur</strong> e.V.<br />

Friedensplatz 8<br />

46045 Oberhausen<br />

[t] +49-(0)2<strong>08</strong> 88422016<br />

[f] +49-(0)2<strong>08</strong> 88422017<br />

[e-Mail] info@paroli-verein.de<br />

Redaktionsteam:<br />

Astrid Adamczak, David Driever, Werner<br />

Finkemeier, Claudia Leischen, Dirk Paasch,<br />

Gerd Schäfer, Christian Salewski<br />

Internationalen Frauentages wieder<br />

lebendig werden lassen. Dazu wird<br />

es Berichte von Frauen geben, frauen<strong>politische</strong><br />

Texte und ein Mitmach-<br />

Quiz. Wir werden gemeinsam<br />

Forderungen formulieren, <strong>für</strong> ein<br />

menschwürdiges Leben.<br />

Dies alles im Rahmen eines gemütlichen<br />

Beisammenseins, wo Spaß und<br />

leibliches Wohl nicht zu kurz kommen<br />

werden.<br />

Sparwahn geht weiter<br />

Die eingesetzten Prüfer suchen<br />

seit einem Jahr eifrig nach<br />

Möglichkeiten in Oberhausen<br />

Geld zu sparen...<br />

Bankverbindung:<br />

Stadtsparkasse Oberhausen<br />

[BLZ: 365 500 00<br />

Kontonr.: 50002906<br />

[V.iS.d.P.] Dirk Paasch (Adresse: siehe<br />

oben)<br />

Auflage: 12.000 Stk.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Linke.Frauen begehen<br />

den Internationalen<br />

Frauentag<br />

Ort und Zeit:<br />

Samstag<br />

8. <strong>März</strong> 20<strong>08</strong><br />

16:00 Uhr<br />

Friedensplatz 8<br />

46045 Oberhausen<br />

...Auf Kosten aller<br />

Oberhausener<br />

EinwohnerInnen


<strong>Paroli</strong> Das linke Magazin <strong>für</strong> Oberhausen Nr.10 <strong>Februar</strong> / <strong>März</strong> 20<strong>08</strong> Seite 3<br />

No-Nazi-Area Oberhausen – <strong>Paroli</strong>-Serie 2. Folge<br />

Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte am<br />

29. Januar in Oberhausen an acht Stellen die<br />

ersten Stolpersteine. Stolpersteine sind<br />

Gedenktafeln aus Messing. Sie werden im Trottoir<br />

verlegt, um an Opfer der NS-Zeit zu erinnern.<br />

Erinnert wird in Oberhausen damit<br />

an 13 Menschen, die von den Nazis<br />

verfolgt und von den<br />

Nationalsozialisten ermordet wurden.<br />

Sie wurden ermordet, weil sie<br />

Nazigegner oder jüdischer Herkunft<br />

waren. Menschen, Nachbarn,<br />

Kollegen haben gesehen und gehört<br />

was damals geschah.<br />

Begonnen hatte alles 1933 mit der<br />

Machtübergabe der Mächtigen aus<br />

Industrie und Politik an die Nazis.<br />

Die ersten Oberhausener Opfer<br />

waren die Kommunisten Leo de<br />

Longueville und Konrad Klaas. Auch<br />

<strong>für</strong> sie wurden jetzt Stolpersteine in<br />

den Bürgersteig ihrer letzten Wohnadressen<br />

eingelassen.<br />

Ermordet wurden sie am 6. <strong>März</strong><br />

1933 von der SA auf dem Hof des<br />

Realgymnasiums (heute Elsa<br />

Brändström-Gymnasium). In der<br />

Turnhalle des Realgymnasiums<br />

Hinz: „Die NPD ist gegen die<br />

Globalisierung. Die Linke, attac,<br />

Autonome – die sind doch auch<br />

gegen die Globalisierung. Das ist<br />

doch nicht schlecht.“<br />

Kunz: „Bei Lichte besehen kann<br />

einem davon aber schlecht werden.<br />

Bei denen ist Globalisierung, ich<br />

zitiere: ‚das planetarische Ausgreifen<br />

der kapitalistischen Wirtschaftsweise<br />

und die Führung des großen Geldes’.<br />

Und der Neonazi Gansel schreibt,<br />

das Große Geld sei, ich zitiere wieder:<br />

‚seinem Wesen nach jüdischnomadisch<br />

und ortlos’“.<br />

Hinz: „Aber die Linken,<br />

Alternativen, die kritisieren doch<br />

auch das Finanzkapital, das um die<br />

Welt vagabundiert und aufkauft,<br />

Gewinn erzielt und platt macht, was<br />

sich nicht mehr rechnet.“<br />

Kunz: Wir kritisieren das gesamte<br />

neoliberale Finanzkapital und sein<br />

Unwesen; nicht das amerikanisch<br />

jüdisch-nomadische. Es hat nicht nur<br />

der Ami-Konzern General Motors<br />

versucht Opel in Bochum platt zu<br />

machen – es hat auch der deutsche<br />

Siemens-Konzern den Handy-<br />

Betrieb in Kamp Lindfort platt<br />

Stolpersteine in Oberhausen<br />

Naziopfer mahnen<br />

waren nach damaligen Zeitungsberichten<br />

wegen „Umsturzabsichten“<br />

mehr als 200 Kommunisten inhaftiert.<br />

Schutzhaft nannten die Nazis<br />

den Staatsterror, der später auch<br />

gegen Sozialdemokraten, Gewerkschafter<br />

und andere Nazigegner, wie<br />

dem Kaplan Roissaint ausgedehnt<br />

wurde und so Holocaust und Krieg<br />

ermöglichten.<br />

Das Projekt Stolpersteine wird von<br />

der „Gedenkhalle“ getragen und soll<br />

im Herbst fortgesetzt werden. Für 95<br />

Euro kann jeder die Patenschaft <strong>für</strong><br />

einen Gedenkstein übernehmen.<br />

Angesichts zunehmender neonazistischer<br />

Umtriebe, die wir auch in<br />

Oberhausen beobachten können, ist<br />

das Projekt Stolpersteine ein Beitrag<br />

gegen die Brunnenvergifter der<br />

NPD.Wenn der Staat die NPD nicht<br />

verbietet, wird Widerstand zur<br />

Pflicht.<br />

Bis Ende September 2007 hat der Künstler Gunter Demnig<br />

bereits ca. 12.500 Steine in 277 Ortschaften verlegt.<br />

Eingelassen werden seine Stolpersteine vor dem letzten<br />

selbstgewählten Wohnort der Opfer des NS-Regimes. "Ein<br />

Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist",<br />

sagt Gunter Demnig. Mit den Steinen vor den Häusern hält er<br />

die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier<br />

wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHN-<br />

TE... Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.<br />

Keinen Mumm <strong>für</strong> richtige Systemkritik<br />

Wenn die Enkel der „Wehrwirtschaftsführer“ antikapitalistisch tun<br />

gemacht und der “arische” finnische<br />

Nokia-Konzern macht gegenwärtig<br />

seinen Betrieb in Bochum<br />

platt.<br />

Außerdem: Es sind deutsche<br />

Konzerne wie Siemens, Telecom,<br />

BASF und viele andere mehr, die<br />

800 000 Euro in den amerikanischen<br />

Wahlkampf „investieren“. Die Neonazis<br />

kritisieren nicht das neoliberale<br />

Ausbeutungssystem; da trauen sie<br />

sich nicht ran. Dazu haben sie nicht<br />

genug Arsch in der Hose. Sie nutzen<br />

das schwer durchschaubare Thema,<br />

um einen antisemitischen Verschwörungsmythos<br />

à la Altnazis aus<br />

der Mottenkiste zu holen.“<br />

Hinz: „So was hab ich doch in der<br />

WDR-Sendung über den Karneval in<br />

der Nazizeit gesehen. Da wurden<br />

Juden als langnasige Blutsauger im<br />

Rosenmontagszug diffamieret.“<br />

Kunz: „Genau. So haben die<br />

Vorbilder der Neonazis damals<br />

Stimmung gemacht. Die haben sich<br />

damals – vor 1933 – antikapitalistisch<br />

gegeben, um Arbeiterstimmen<br />

zu fangen. Dann – als sie an der<br />

Macht waren – haben sie die<br />

Industriebosse zu Wehrwirtschaftsführer<br />

gemacht und ihnen Kriegs-<br />

und Blutgewinne auf Schlachtfeldern<br />

und in KZs gesichert. Damals haben<br />

sie getrickst – und den heutigen<br />

Neonazis fällt auch nichts neues ein<br />

– sie benutzen den gleichen Trick<br />

und versuchen dem jüdisch-nomadischen<br />

und raffenden Kapital das arische,<br />

deutsche, schaffende Kapital<br />

entgegenzusetzen.“<br />

Hinz: “So gesehen hast du Recht;<br />

das erleben wir täglich: Das gesamte<br />

Kapital – das deutsche und das ganze<br />

internationale Kapital ist raffend. Es<br />

rafft auf Kosten der Beschäftigten in<br />

Betrieben, Büros, und in wissenschaftlichen<br />

Laboren; es rafft auf<br />

Kosten der steuerzahlenden<br />

Bevölkerung in allen Ländern der<br />

Erde.“<br />

Kunz: „Deshalb ist die kastrierte<br />

Globalisierungskritik der Neonazis<br />

nur dümmliche Dummenfängerei.<br />

Die von den Neonazis propagierte‚<br />

raumorientierte Wirtschaftsordnung’<br />

die ‚völkisch und national’ sein soll,<br />

d.h. auf Abschottung zielt, löst kein<br />

Problem.Anstelle von Abschottung<br />

hilft internationale Solidarität im<br />

Ringen gegen die Wirkungen des<br />

gesamten Raubtierkapitalismusses<br />

hierzulande und überall.“<br />

Die geistig-<strong>politische</strong>n Erben der<br />

Nazi-Mörder besaßen die Unverschämtheit<br />

eine Veranstaltung in der<br />

Gedenkhalle zum Gedenken an die<br />

Opfer des Naziterrors zu besuchen.<br />

Diesem provokatorischen Spuk<br />

machten empörte Antifaschisten ein<br />

Ende. Sie forderten die NPD-<br />

Funktionäre nachdrücklich auf, die<br />

Gedenkhalle zu verlassen. Die von<br />

Angehörigen der Stadtverwaltung<br />

gerufene Polizei sorgte dann da<strong>für</strong>,<br />

Gunter Demnig bei der<br />

Verlegung der Stolpersteine<br />

ins Trottoir.<br />

Nazis raus!<br />

Eklat in der Gedenkhalle<br />

dass die Neonazis auch den Vorplatz<br />

der Gedenkhalle verlassen mussten.<br />

In einer beeindruckenden Veranstaltung,<br />

von Schülerinnen und Schülern<br />

verschiedener Oberhausener Schulen<br />

gestaltet, wurde der Opfer der<br />

Nazidiktatur gedacht. In Reden erinnerten<br />

Oberbürgermeister Wehling<br />

und der Vorsitzende der <strong>Verein</strong>igung<br />

der verfolgten Sinti und Roma an die<br />

Verbrechen, die sich nie wiederholen<br />

dürfen.<br />

Veranstaltungstip<br />

Das Versteckspiel – Symbole, Codes und Lifestyle<br />

der extremen Rechten<br />

Jürgen Peters vom „Antirassistischen Bildungsforum<br />

Rheinland“ (ABR) analysiert Codes und Symbole der<br />

Rechten im Kontext eines entsprechenden Lifestyles.<br />

Mittwoch, 16.4.20<strong>08</strong>, 19 Uhr, im Zentrum Altenberg


<strong>Paroli</strong> Das linke Magazin <strong>für</strong> Oberhausen Nr.10 <strong>Februar</strong> / <strong>März</strong> 20<strong>08</strong> Seite 4<br />

Das Speichern von Daten ist nach<br />

der geltenden Rechtslage nur dann<br />

erlaubt, wenn ein Grund da<strong>für</strong><br />

vorliegt und auch nur so lange, wie<br />

dieser Grund fortbesteht. So sind<br />

zum Beispiel Telefonanbieter unter<br />

Androhung von Zwangsgeldern<br />

verurteilt worden, Abrechnungsdaten<br />

sofort nach Erledigung zu<br />

löschen. Grundsätzlich dürfen<br />

keine Daten ohne ausdrückliche<br />

Erlaubnis gespeichert werden, und<br />

natürlich dürfen zweckgebundene<br />

Daten nicht weitergegeben werden.<br />

In jahrzehntelangen<br />

Lernprozessen wurde dieser<br />

Rechtskonsens erzielt – und nun<br />

von der großen Koalition aufgekündigt.<br />

Das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung,<br />

das seit 1. Januar in<br />

Kraft ist, verpflichtet alle Anbieter<br />

von Telekommunikationsdiensten<br />

alle Verbindungsdaten sechs Monate<br />

lang zu speichern. Daten, die sie<br />

nicht benötigen. Daten, die oft eher<br />

zufällig anfallen. Daten, die sie im<br />

Dezember noch bei Strafe nicht<br />

behalten und schon gar nicht weitergeben<br />

durften, müssen jetzt bereitliegen,<br />

falls der Staat sie sich ansehen<br />

möchte. Darunter fallen alle Verbindungsdaten.<br />

Wer von wo wen wie<br />

lange angerufen, im Internet gesurft,<br />

E-Mails, Faxe oder SMS geschickt<br />

hat – Letztere sogar mit Betreff.<br />

Ob dahinter die naive Vorstellung<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> Datenlöcher<br />

(Meldung Reuters 27.<strong>11</strong>.2007)<br />

Big Brother auf der Datenautobahn<br />

Liebesbrief gelöscht? Schäuble fragen!<br />

steht, Terroristen würden sich Mails<br />

mit der Betreffzeile: “Nächster<br />

Sprengstoffanschlag: Montag 12:00,<br />

Hauptbahnhof“ schicken?<br />

Kriminalität oder Terror verhindern<br />

kann die ganze Aktion ohnehin nicht.<br />

Sie zielt auf die Vergangenheit, die<br />

Aufklärung von Verbrechen.<br />

Der „Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung“<br />

verweist auf eine<br />

Studie des BKA, nach der sich die<br />

Aufklärungsquote um wenige<br />

Hundertstel Prozent verbessere, hätte<br />

man die Daten zur Verfügung. Aber<br />

die Frage, ob es etwas bringt geht am<br />

eigentlichen Kern des Problems vorbei.<br />

Selbst wenn die Aufklärungsquote<br />

verdoppelt werden würde,<br />

müsste man sich am Anfang der<br />

Diskussion eine ganz andere Frage<br />

stellen: Ist das, was da getan werden<br />

soll mit unserer Vorstellung eines<br />

freiheitlichen Rechtsstaats vereinbar?<br />

§10 des Grundgesetzes garantiert<br />

die Unverletzlichkeit des Briefund<br />

Fernmeldegeheimnisses. Grundrechte<br />

aber müssen unantastbar sein.<br />

Wenn Grundrechte jeweils nach den<br />

Fieberträumen eines Innenministers<br />

zur Disposition gestellt werden<br />

könnten, wären sie wertlos. Herr<br />

Schäuble aber will sich und seinen<br />

Ermittlungsbehörden ein Werkzeug<br />

in die Hand geben, von dem die<br />

Gestapo nicht einmal zu träumen<br />

wagte. Bewegungsprofile und<br />

Verhaltensmuster von jedem<br />

Wussten Sie schon, dass 2007...<br />

->...nur noch 60 Prozent aller arbeitenden<br />

Menschen in der Bundesrepublik tariflich abgesichert<br />

arbeiten?<br />

->...vier Millionen Menschen im sogenannten<br />

Niedriglohnsektor beschäftigt sind und von ihrem<br />

Einkommen nicht leben können?<br />

->...das Einkommen der ärmsten zehn Prozent der<br />

Bevölkerung von 1996 bis 2005 um 4,6 % gesunken<br />

ist?<br />

->...das Einkommen der reichsten zehn Prozent der<br />

Bevölkerung um zehn % gestiegen ist?<br />

Vergleich<br />

Westerwelle zu Mindestlohn:<br />

„Das ist DDR ohne Mauer.“<br />

Mindestlöhner zu Westerwelle:<br />

„Das ist ein Politiker ohne Verstand.“<br />

Bundesbürger wären abrufbar, und<br />

zwar ohne dass der Betroffene davon<br />

erfährt. Natürlich sind die Daten<br />

zweckgebunden, der Zugriff reglementiert.<br />

Aber die Vergangenheit hat<br />

eines gezeigt: Wenn Daten vorhanden<br />

sind, wecken sie Begehrlichkeiten.<br />

Die deutsche Regelung<br />

hat über die EU-Vorschrift hinaus<br />

schon den Zugriff <strong>für</strong> alle<br />

Strafverfahren auf die Daten erlaubt.<br />

Schon rufen Verleger nach der<br />

Möglichkeit, Urheberrechtsverletzungen<br />

im Internet verfolgen zu<br />

können. Weitere werden folgen. Und<br />

es gibt viele Interessenten. Die<br />

Lebensversicherer könnte interessieren,<br />

auf welchen Medizinratgeberseiten<br />

ich gewesen bin und meinen<br />

Arbeitgeber könnte interessieren,<br />

dass ich auf einer Jobbörse war. Das<br />

sind ja keine Straftaten? Die dürfen<br />

das ja gar nicht? Die besondere Note<br />

bekommt unser neues Recht<br />

dadurch, dass nicht der Staat die<br />

Daten sammelt.<br />

Es sind Privatunternehmen, die diese<br />

Daten erheben. Von Riesen wie der<br />

Telekom bis hin zu Kleinstunternehmen<br />

mit wenigen hundert<br />

Kunden. Selbst aus Behörden oder<br />

halbstaatlichen Instituten wie den<br />

Sozialversicherungen sind Skandale<br />

bekannt geworden in denen<br />

Adressenlisten von Mitarbeitern verkauft<br />

wurden.<br />

Ein Gesetz, das unsere Grundrechte<br />

Big Brother auf der Datenautobahn<br />

aushebelt und unser Privatleben der<br />

Öffentlichkeit meistbietend versteigert…<br />

Danke, Schäuble.<br />

Erwartungsgemäß gibt es mehrere<br />

Verfassungsbeschwerden gegen dieses<br />

Gesetz, darunter ein Eilantrag<br />

vom Dezember letzten Jahres. Statt<br />

aber zügig zu entscheiden, streiten<br />

sich zurzeit die verschiedenen<br />

Kammern des Bundesverfassungsgerichtes<br />

über die Zuständigkeit.<br />

Gerd Schäfer<br />

Kopieren, rippen, mixen, brennen verboten<br />

Seit 1. Januar 20<strong>08</strong> gilt neue Richtlinie <strong>für</strong> Urheberrecht<br />

Ist die Privatkopie noch erlaubt?<br />

Offiziell ist sie es. Laut Urheberrecht<br />

ist die Privatkopie bei Filmen<br />

und Musik legal. Aber nur, wenn<br />

dabei kein Kopierschutz umgangen<br />

wird. Fast alle Film-DVDs und<br />

Musik-CDs sind allerdings<br />

geschützt. Also: Ruhe in Frieden,<br />

unsere Privatkopie!<br />

Was heißt das <strong>für</strong> uns und besonders<br />

<strong>für</strong> unsere Kids? Für Sie als Käufer<br />

einer Musik-CD heißt das: Sie dürfen<br />

keine CD mit Ihren Lieblingssongs<br />

<strong>für</strong>s Auto zusammenstellen oder Ihre<br />

Musik in MP3s umwandeln, um sie<br />

auf einem MP3-Player zu hören.<br />

Kaufen Sie Ihre Songs im Internet,<br />

sind Sie auch nicht besser dran. Denn<br />

die Musikdateien sind meistens mit<br />

einer digitalen Rechteverwaltung<br />

(DRM) ausgestattet. Die verhindert,<br />

dass Sie die Songs beliebig oft auf<br />

CD brennen oder auf einen MP3-<br />

Player übertragen. Hier hat der<br />

Gesetzgeber ganze Arbeit geleistet<br />

und die Rechte der Verbraucher massiv<br />

eingeschränkt – auf Druck der<br />

Unterhaltungsindustrie.<br />

Als bekannt wurde, dass die<br />

Bundesregierung die Vorratsdatenspeicherung<br />

plant, begüßte dies als<br />

erstes die Musikindustrie. So erhofft<br />

sie sich, Raubkopierer in Tauschbörsen<br />

noch effektiver jagen zu können<br />

und forderte einen Zugriff auf<br />

die Daten.<br />

Es gibt aber auch noch andere Wege<br />

und Möglichkeiten, wie jüngst durch<br />

die britische Erfolgsband Radiohead<br />

bewiesen. Die vertragslose Band<br />

Leicht entzündbar - Aber nicht immer erlaubt.<br />

überraschte die Musikindustrie und<br />

veröffentlichte ihr neues Album "In<br />

Rainbows" als digitalen Download<br />

auf ihrer eigenen Website. Und das<br />

Gute, jeder zahlt, was er möchte.<br />

Immer mehr Künstler stellen ihre<br />

Werke kostenfrei im Netz zur<br />

Verfügung, unter anderem Saul<br />

Willimas, Barbara Hendricks und<br />

Violinistin Tasmin Little. Während<br />

bei Musik und Filmen fast nichts<br />

mehr erlaubt ist, darf bei Software<br />

nach wie vor eine Sicherheitskopie<br />

gemacht werden. Für Open-Source-<br />

Software gibt es keine<br />

Nutzungsbeschränkungen. Weder<br />

bezüglich der Anzahl der Benutzer,<br />

noch bezüglich der Anzahl der<br />

Installationen. Mit der<br />

Vervielfältigung und der Verbreitung<br />

von Open-Source-Software sind<br />

auch keine Zahlungsverpflichtungen<br />

gegen einen Lizenzgeber verbunden.<br />

Die Software darf verändert und in<br />

der veränderten Form weitergegeben<br />

werden. Es geht also doch!!!


<strong>Paroli</strong> Das linke Magazin <strong>für</strong> Oberhausen Nr.10 <strong>Februar</strong> / <strong>März</strong> 20<strong>08</strong> Seite 5<br />

Ein <strong>Verein</strong>, der unterstützung verdient<br />

Friedensdorf-Schützlinge freuen sich auf zu Hause<br />

Bei den MitarbeiterInnender<br />

Kinderhilfsorganisation Friedensdorf<br />

International sind zurzeit die<br />

Vorbereitungen <strong>für</strong> den im<br />

<strong>Februar</strong> anstehenden 56.<br />

Afghanistan-Hilfseinsatz in vollem<br />

Gange. Voraussichtlich über 100<br />

kranke und verletzte Kinder aus<br />

Afghanistan, Zentralasien und<br />

dem Kaukasus werden in diesem<br />

Monat nach Deutschland zur<br />

medizinischen Behandlung geholt.<br />

Die bereits in der Oberhausener<br />

Heimeinrichtung von Friedensdorf<br />

International behandelten Kinder<br />

bereiten sich auf ihre Heimreise vor.<br />

Das bedeutet <strong>für</strong> sie einerseits<br />

Abschied von dem einst so fremden<br />

Deutschland, von den Betreuern im<br />

Friedensdorf und von den neu<br />

gewonnenen Freunden aus Angola<br />

und anderen Ländern – aber vor<br />

allem unbändige Freude auf das<br />

Wiedersehen mit den Eltern,<br />

Geschwistern Freunden und<br />

Verwandten in der Heimat.<br />

Alle Schützlinge des Friedensdorfes<br />

bekommen <strong>für</strong> die Heimreise eine<br />

Standardtasche mit auf den Weg.<br />

Neben eventuell noch benötigten<br />

Medikamenten enthalten diese auch<br />

dem Heimatland angepasste<br />

Kleidung, die zum größten Teil aus<br />

gesammelten Kleiderspenden des<br />

Friedensdorfes stammt. Angesichts<br />

der dramatischen Kältewelle, die<br />

derzeit in Afghanistan und seinen<br />

Nachbarländern herrscht und schon<br />

mehrere Todesopfer gefordert hat,<br />

füllt vor allem dicke Winterkleidung<br />

die Taschen der Kinder. Viele<br />

Schützlinge des Friedensdorfes, die<br />

zu den ärmsten der Armen zählen,<br />

besaßen vor ihrer Reise nach<br />

Deutschland nicht einmal ein Paar<br />

feste Schuhe <strong>für</strong> den Winter.<br />

Besonders achtet man in der<br />

Heimeinrichtung darauf, dass die<br />

Kinder ihre Kleidungsstücke, mit<br />

denen sie vor einigen Monaten nach<br />

Deutschland kamen, auch wieder mit<br />

zu ihren Familien nehmen.<br />

Ulla Rybacki, Erzieherin im<br />

Friedensdorf, erklärt dies so: „Diese<br />

Kleidungsstücke sind oft schon<br />

durch Generationen der Familie<br />

gewandert und nach unseren<br />

Maßstäben eigentlich verschlissen<br />

oder kaputt. Die Eltern haben ihren<br />

Kindern aber <strong>für</strong> die Reise nach<br />

Deutschland oft das Beste mit auf<br />

den Weg gegeben – das wollen wir<br />

achten.“<br />

Dies ist nur ein Beispiel aus der vielschichtigen<br />

Arbeit des Friedensdorfes.<br />

Allein im Jahr 2007 befanden<br />

sich <strong>11</strong>86 kleine Patientinnen und<br />

Patienten aus sechs Ländern in der<br />

Betreuung des Friedensdorfes.<br />

Neben der Behandlung und<br />

Betreuung der Kinder im Dorf und in<br />

mehr als 100 Krankenhäusern, ist die<br />

Projektarbeit in den Ländern ein<br />

wichtiges Standbein der Arbeit des<br />

Friedensdorf International.<br />

Zusammen mit den Projektpartnern<br />

vor Ort wird die Weiterversorgung<br />

der Kinder sichergestellt. Neben dem<br />

Bau von Rehabilitationseinrichtungen<br />

und Basisgesundheits-<br />

stationen in den verschiedenen<br />

Ländern, wurden allein im Jahr 2007<br />

über 200 Tonnen Hilfsgüter versandt.<br />

Dabei handelt es sich in erster Linie<br />

um Medikamente und Verbrauchsmaterial<br />

<strong>für</strong> Krankenhäuser.<br />

Dies alles ist nur ein nur ein Teil der<br />

vielfältigen Arbeit des Friedensdorfes,<br />

das z.B. mit seiner Bildungseinrichtung<br />

ein weiteres<br />

Betätigungsfeld besitzt.<br />

Die schwierige finanzielle Situation<br />

Was verschweigt der Minister?<br />

Hintergründe und Fakten <strong>für</strong> Abgeordnete, wenn sie über<br />

einen Kampfeinsatz der Bundeswehr abstimmen sollen<br />

Die US-geführte NATO hat Bundeswehreinheiten <strong>für</strong> den Kampfeinsatz in<br />

Afghanistan gefordert. Die Bundesregierung will zustimmen. Wie wird der<br />

Bundestag entscheiden? Welche Fraktion wird neben der Partei Die Linke diesen<br />

Kampfeinsatz ablehnen? Welche Abgeordneten werden ihrem Gewissen folgen<br />

und gegen den Fraktionszwang stimmen? Einem Bericht von Professor<br />

Norman Paech, MdB Die Linke, der Afghanistan besucht hat, entnehmen wir folgende<br />

Tatsachen:<br />

-> Alles, was Verteidigungsminister Jung sagt, stimmt: wichtig ist, was er verschweigt.<br />

-> Die Unterschiede zwischen dem ISAF-Einsatz (Schutz und Aufbau) und dem OEF-<br />

Kampfeinsatz (gegen) verschwimmen zum Kampfeinsatz.<br />

-> Nach jahrelangem Krieg der US-Truppen und ihrer Verbündeten ist die Lage in<br />

Afghanistan schlimm:<br />

- Nur eins von fünf Mädchen können Schulen besuchen<br />

- Nur zwei Prozent der Bevölkerung hat Zugang zu elektrischem Strom<br />

- 50 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung ist arbeitslos<br />

- Viele Menschen sind unterernährt<br />

- Die Kindersterblichkeit ist hoch<br />

- Depression ist zu einer Massenerscheinung geworden<br />

- Die Selbstmordrate ist hoch<br />

- Das Einzige, was wirklich funktioniert ist die Produktion von Schlafmohn<br />

Aus dieser schlimmen Situation sieht Professor Paech mögliche Auswege:<br />

-> Herstellung der Souveränität einer gewählten afghanischen Regierung<br />

-> Beendigung des Vasallentums der von der US-Regierung eingesetzten ins Land<br />

geholten ehemaligen Angestellten von Ölkonzernen<br />

-> Abzug fremder Truppen aus Afghanistan<br />

-> Verhandlung mit gemäßigten Teilen der Taliban.<br />

Ein junges Mädchen bereitet sich auf ihre Heimkehr vor.<br />

konnte, ohne dass Projekte eingeschränkt<br />

werden mussten, nur durch<br />

die freiwillige Mehrarbeit aller<br />

Beschäftigten gemeistert werden.<br />

Im Jahr 2007 fehlen Einnahmen in<br />

Höhe von 500.000 Euro. „Wir sind<br />

eine Spendenorganisation“, so<br />

Friedensdorfleiter Ronald<br />

Gegenfurtner, „es gibt keinen gesetzlichen<br />

Auftrag Kindern zu helfen“.<br />

Die humanitäre Aufgabe des<br />

Friedensdorfes ist wichtig. Um der<br />

Anfang <strong>Februar</strong> hatte die<br />

Bundesregierung über die Bitte<br />

der NATO zu entscheiden, die so<br />

genannte schnelle Eingreiftruppe<br />

der Bundeswehr in den Norden<br />

Afghanistans zu entsenden. Mit<br />

diesem "Kampfeinsatz" erreicht<br />

das Engagement der Bundeswehr<br />

in Afghanistan eine neue<br />

Dimension. Das Friedensdorf<br />

International sandte in diesem<br />

Zusammenhang einen offenen<br />

Brief an alle Fraktionen und<br />

Abgeordneten des Bundestages.<br />

Hier ein kleiner Auszug:<br />

Sehr verehrte Damen,<br />

Sehr geehrte Herren!<br />

Als Hilfsorganisation, die sich seit<br />

nunmehr zwanzig Jahren um die<br />

unschuldigen Opfer von Krieg und<br />

Gewalt in Afghanistan kümmert,<br />

sind wir der Meinung, dass diese<br />

Entwicklung einen falschen Weg<br />

nimmt. Das Engagement der<br />

Bundesrepublik Deutschland durch<br />

die Bundeswehr in Afghanistan hat<br />

in den vergangenen Jahren mehrere<br />

Milliarden Euro gekostet. Wir sind<br />

davon überzeugt, dass mit diesen<br />

Geldern <strong>für</strong> die Menschen in<br />

Afghanistan mehr erreicht werden<br />

könnte, wenn stattdessen in soziale,<br />

humanitäre, medizinische und<br />

Bildungsprojekte investiert würde.<br />

Denn eines ist wohl sicher:<br />

Gefahr vorzubeugen, dass das<br />

Schicksal der Kinder vermarktet<br />

wird, darf die Finanzierung nicht<br />

einigen wenigen Großsponsoren<br />

überlassen werden. Hier sind wir<br />

also alle gefordert.<br />

Spendenkonten:<br />

Stadtsparkasse Oberhausen, Kto-Nr.:<br />

102400, BLZ 365 500 00 / Sparkasse<br />

Dinslaken-Voerde-Hünxe Kto-Nr.: <strong>11</strong>1<br />

153, BLZ: 352 510 00 / Postbank Essen<br />

Kto-Nr.: 1218-434, BLZ: 360 100 43<br />

Offener Brief gegen schnelle<br />

Eingreiftruppe in Afghanistan<br />

Menschen, die ihr Auskommen<br />

haben, die wissen, wie sie auch am<br />

nächsten Tag und in der nächsten<br />

Woche ihre Familie versorgen können,<br />

die sauberes Wasser zu trinken<br />

haben, deren Kinder täglich die<br />

Schule besuchen können und die<br />

kostenlosen Zugang zu medizinischer<br />

Versorgung haben, werden<br />

wenig Interesse an unnötiger Gewalt<br />

und sinnlosem Terror entwickeln.<br />

Das FRIEDENSDORF wird im<br />

<strong>Februar</strong> wieder kranke und verletzte<br />

Kinder aus Afghanistan zur medizinischen<br />

Behandlung nach<br />

Deutschland holen, da sie in ihrem<br />

Heimatland nicht ausreichend versorgt<br />

werden können. Wir würden<br />

uns wünschen, dass unsere Arbeit in<br />

diesem Land in naher Zukunft überflüssig<br />

würde.<br />

Setzten Sie sich da<strong>für</strong> ein, das militärische<br />

Engagement in Afghanistan zu<br />

beenden und die dadurch freigesetzten<br />

finanziellen Mittel in die<br />

Förderung von Bildung, Gesundheit<br />

und sozialer Gerechtigkeit zu investieren.<br />

Sagen Sie "Nein" zu Krieg und<br />

Gewalt! Denn der Einsatz von<br />

Gewalt hat bekanntermaßen in der<br />

Vergangenheit noch nie zu dauerhaftem<br />

Frieden geführt.<br />

Hochachtungsvoll<br />

FRIEDENSDORF INTERNATIONAL


<strong>Paroli</strong> Das linke Magazin <strong>für</strong> Oberhausen Nr.10 <strong>Februar</strong> / <strong>März</strong> 20<strong>08</strong> Seite 6<br />

Richter: Lebenslänglich<br />

Ein Streifzug durch einen Arbeitsalltag<br />

Besonders beeindruckend war der<br />

Dokumentarfilm „Richter: Lebenslänglich“<br />

vor dem Hintergrund der<br />

aktuellen Diskussion um<br />

Jugendkriminalität. Er gewährte<br />

Einblick in die Arbeit der<br />

Jugendrichterin Ruth Sieveking, die<br />

seit 30 Jahren in Berlin im Amt ist.<br />

Die Zuschauer konnten sich einfinden,<br />

in Prozesse ihrer Entscheidungsfindung,<br />

aber auch in<br />

ihren Umgang mit Zweifeln und<br />

Vorurteilen. Schnell wurde klar, dass<br />

die Delikte, mit denen sich eine<br />

Jugendrichterin beschäftigt, vor<br />

allem Diebstahl, Schwarzfahren,<br />

Drogenkleinhandel und leichte<br />

Körperverletzung heißen. Schwere<br />

Delikte, wie Sie in den Zeitungen zu<br />

lesen sind, sind nur ein Bruchteil<br />

ihrer Arbeit.<br />

Sie denkt laut über Ursachen nach<br />

und schlussfolgert, dass junge<br />

Menschen mit einem Ausbildungsplatz<br />

wenig Zeit haben, sich rumzutreiben.<br />

Sie haben auch das Geld, ins<br />

Kino zu gehen und müssen nicht<br />

durch die Straßen ziehen. Ihre<br />

Auffassung ist, dass es zum<br />

Zurückfahren von Jugend-Gangs und<br />

Aggressivität Geld braucht, und<br />

Menschen, die sich kümmern. Doch<br />

daran fehlt es. So muss eigentlich bei<br />

jedem Verfahren die Jugendgerichtshilfe<br />

teilnehmen. Aber diese Stellen<br />

sind gekürzt worden. Oder, wenn sie<br />

Anti-Gewalt-Seminare anordnet,<br />

erlebt sie, dass diese nach sechs<br />

Monaten noch nicht umgesetzt sind.<br />

Richterin Sieveking ist der Überzeugung,<br />

dass Knast nicht hilft. Denn<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen,<br />

dass gerade bei jungen<br />

Menschen die Möglichkeit der Änderung<br />

noch da ist. Sie sieht ihre<br />

Aufgabe als Jugendrichterin darin,<br />

Täter im Auge zu behalten und zu<br />

verhindern, dass sie noch einmal<br />

straffällig werden. Nur so können<br />

Opfer geschützt werden. Und nicht<br />

mit drei, vier Jahren Haft oder länger.<br />

Wer in den Knast kommt, lernt<br />

nichts. Wer dann wieder raus kommt,<br />

macht so weiter wie zuvor. Ein<br />

Kreislauf, der durchbrochen werden<br />

muss. Dazu braucht es Sozialpädagogen,<br />

Jugendpsychologen,<br />

Heimbetreuer und Jugendgerichtshelfer.<br />

Diese Dokumentation bietet eine<br />

gute, eine sachliche Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema Jugendkriminalität.<br />

Richterin Sieveking ist<br />

eine Frau, die engagiert <strong>für</strong> richterliche<br />

Unabhängigkeit und gegen<br />

Kritik von Medien und Politik<br />

kämpft.<br />

Richter: Lebenslänglich<br />

Ein Dokumentarfilm<br />

von Sonia Otto<br />

und Dieter Rasch<br />

gesehen im “Ersten” am<br />

27. Dezember 2007,<br />

23:15 Uhr, 86 min.<br />

Ein herzliches Willkommen<br />

<strong>für</strong> jedes Kind …<br />

…betitelt das Ruhrbistum Essen eine<br />

Pressemitteilung in der Weihnachtszeit.<br />

Doch wider Erwarten<br />

geht es hier nicht um die Rücknahme<br />

des Schließungsbeschlusses von<br />

rund 300 Gruppen in katholischen<br />

Kindergärten. Der Willkomens-<br />

Gruß, über den hier berichtet wird,<br />

ist lediglich ein in der Kirche ausliegendes<br />

künstlerisch gestaltetes Buch.<br />

Auch eine Art von Engagement.<br />

In unserer Stadt sieht das katholische<br />

Engagement <strong>für</strong> die Zukunft so<br />

aus: Rund 500 Kindergartenplätze<br />

gehen verloren. Warum die<br />

Schließungen? Das mach der<br />

Generalvikar am 3. Dezember 2007<br />

in einer weiteren Pressemitteilung<br />

deutlich: „Nach wie vor gehe die<br />

Zahl katholisch getaufter Kinder<br />

zurück.“ Wir schlussfolgern:<br />

Katholische Einrichtungen betreuen<br />

gerne katholisch getaufte Kinder,<br />

weil deren Eltern Kirchensteuern<br />

bezahlen. Katholische Einrichtungen<br />

betreuen nicht gerne Kinder anderer<br />

Konfessionen bzw. konfessionslose<br />

Kinder, weil deren Eltern keine<br />

(katholische) Kirchensteuer bezahlen.<br />

Erst einmal ihr gutes Recht, würde<br />

man sagen. Die Kirchen tragen<br />

schließlich auch die Kosten der<br />

Einrichtungen. Aber das stimmt so<br />

nicht. Den Löwenanteil an den<br />

Kosten einer Einrichtung trägt immer<br />

die Kommune. Für lediglich derzeit<br />

20 % kommt der Träger auf, in diesem<br />

Fall die katholische Kirche. Ab<br />

August dieses Jahres wird dieser<br />

Trägeranteil noch einmal auf 12 %<br />

zurückgefahren.<br />

Um die Schließungen abzuwenden,<br />

reagiert die CDU-Landesregierung<br />

mit einer Finanzspritze von 2,4<br />

Millionen Euro. Gleichzeit wird hiermit<br />

die kirchliche Trägerschaft gesichert.<br />

Die richtige Entscheidung?<br />

Von Kanzlerin Merkel gestützt: Koch will Jugendstrafrecht verschärfen.<br />

Nokia<br />

Frei nach Brecht - Fragen eines lesenden Arbeiters<br />

Die Schließung des Nokia-Werkes<br />

in Bochum ist nur eine Maßnahme<br />

des Kozerns, den Gewinn zu maximieren.<br />

Im Jointventure Nokia-<br />

Siemens-Network, in dem Nokia<br />

bestimmt, will Nokia weltweit<br />

60.000 Stellen streichen; 3.000<br />

davon in Deutschland. Insbesondere<br />

die Mitarbeiter der<br />

Werke Berlin, Bruchsaal,<br />

Greifswald und Durach bangen<br />

um ihre Arbeitsplätze – aufgeweckt<br />

durch die Ereignisse in<br />

Bochum.<br />

IG Metall-Chef Huber sagt auf der<br />

Protestkundgebungen vor 15.000<br />

Menschen, die Schließung des Werks<br />

sei Wildwestkapitalismus; den wollen<br />

wir nicht.<br />

Frage: Welchen Kapitalismus will<br />

der Kollege Huber? Turbokapitalismus?<br />

Raubtierkapitalismus?<br />

Karawanenkapitalismus?<br />

Kollege Huber sagt, im Ringen um<br />

die Arbeitsplätze werde es zur Not zu<br />

„hauen und stechen“ kommen.<br />

Frage: Wie denn? Wo denn? Wann<br />

denn? Mit einer Erstürmung der<br />

Konzernzentrale und Betriebs-<br />

Konservatismus nach Auschwitz<br />

Themen des Rosa Luxemburg Clubs in diesem Jahr<br />

Die Rosa Luxemburg Clubs initiieren örtlich <strong>politische</strong><br />

Bildung in öffentlichen Diskus-sionen. Sie wollen damit<br />

Kommunikation und <strong>Kultur</strong> fördern. <strong>Paroli</strong> sprach mit dem<br />

Vorsitzenden des Rosa Luxemburg Clubs Oberhausen,<br />

Fritz Meinicke.<br />

<strong>Paroli</strong>: Welche Themen habt ihr in<br />

der Planung?<br />

Meinicke: Wir haben <strong>für</strong> den 27.<br />

<strong>März</strong> Prof. Dr. Ludwig Elm eingeladen.<br />

Der hat die Entwicklung des<br />

deutschen Konservatismus nach<br />

Auschwitz bis heute beobachtet –<br />

von Adenauer und Strauß über Kiesinger<br />

und Kohl zu Stoiber und<br />

Merkel. Wir sind gespannt, wohin<br />

die wissenschaftliche Spurensuche<br />

von Professor Elm führt und welche<br />

Schlussfolgerungen sich daraus ergeben.<br />

besetzung?<br />

Der Kollege Huber will mit der<br />

Nokia-Chefetage sprechen und sagt.<br />

„Wenn Sie noch einen Funken<br />

Anstand haben, dann nehmen Sie<br />

Ihre Entscheidung zurück.“<br />

Frage: Hat der Kollege Huber schon<br />

erlebt, dass Konzernchefs – beispielsweise<br />

von Siemens, Telecom,<br />

Mercedes, - Anstand hatten und ihre<br />

Entscheidungen, Arbeitsplätze<br />

zugunsten des Profits zu vernichten,<br />

zurückgenommen haben?<br />

Die NRW-Wirtschaftsministerin<br />

Thoben (CDU), sagt mit starken<br />

Worten, man werde überprüfen, ob<br />

Nokia den Preis <strong>für</strong> die<br />

Finanzspritzen eingehalten habe.<br />

Frage: Was ist ein Jahr nach Ablauf<br />

der Frist des Verlagerungsverbots<br />

von solchen Worthülsen zu halten?<br />

Zur gleichen Zeit, in der eine<br />

Bielefelder Firma das neue Nokia-<br />

Werk in Rumänien baut, wird dort<br />

über Arbeitskräftemangel, steigende<br />

Personalkosten, Absatzverluste<br />

wegen den Imageschadens spekuliert.<br />

Frage: Zweifelt jemand allen Ernstes<br />

<strong>Paroli</strong>: Was folgt danach?<br />

Meinicke: Im Mai wollen wir mit<br />

Professor Deppe über die<br />

Gewerkschaften, ihre Rolle und<br />

Möglichkeiten, diskutieren. Weiter<br />

erwarten wir von Experten der alternativen<br />

Wirtschaftsforschung Erkenntnisgewinne<br />

über die <strong>politische</strong><br />

Ökonomie der Finanzmärkte. Mit<br />

erfahrenen Medienmachern werden<br />

wir die Wirkung der Medien in der<br />

sogenannten Mediendemokratie<br />

untersuchen und Messlatten <strong>für</strong> die<br />

Unterscheidung von Lüge und<br />

daran, dass Nokia im rumänischen<br />

Clui der Zucker genau so zentnerweise<br />

in den vergoldeten Arsch<br />

geblasen wird wie in Bochum?<br />

Bundeskanzlerin Merkel (CDU),<br />

Wirtschaftsminister Glos (CSU),<br />

Staatssekretär Schauerte (CDU),<br />

sagen, da ist nichts mehr zu machen,<br />

die Schließung ist nicht zu verhindern.<br />

Frage: Zeigt das nicht, dass die<br />

Regierenden die Stimme ihrer finanzmarktkapitalistischen<br />

Herrscher –<br />

gleichgültig ob deren Sitz in<br />

Finnland, München oder Stuttgart ist<br />

– verstanden haben? Ist es nicht<br />

egal, ob man diesen real existierenden<br />

Kapitalismus Wildwestkapitalismus,<br />

Karawanenkapitalismus,<br />

oder sonst wie tituliert? Zeigt die<br />

ganze Entwicklung nicht deutlich,<br />

dass Untaten, wie die von Nokia in<br />

Bochum, zum kapitalistischen System<br />

gehören? Ist es nicht an der Zeit,<br />

über Eigentumsfragen nachzudenken?<br />

Wäre es nicht besser, den<br />

Kapitalisten ihre wirtschaftliche<br />

Macht zu nehmen, statt fruchtlos an<br />

deren Anstand zu appellieren?<br />

Wahrheit finden.<br />

<strong>Paroli</strong>: Der Rosa Luxemburg<br />

Stiftung wird eine Nähe zur Partei<br />

Die Linke nachgesagt. Seid Ihr eine<br />

Parteiformation?<br />

Meinicke: Nein. Wir sind parteiungebunden.<br />

Die Rosa Luxemburg-<br />

Stiftung steht der Partei Die Linke<br />

nahe, wie die Friedrich Ebert-<br />

Stiftung der SPD und die Adenauer-<br />

Stiftung der CDU. Wir sind ein antikapitalistischer<br />

und sozialistischer<br />

Teil der linken Bewegung. Unsere<br />

Zielgruppe sind Menschen, die sich<br />

links verstehen, ungeachtet ihrer partei<strong>politische</strong>n<br />

Orientierung oder<br />

Zugehörigkeit.<br />

http://www.rls-nrw.de


<strong>Paroli</strong> Das linke Magazin <strong>für</strong> Oberhausen Nr.10 <strong>Februar</strong> / <strong>März</strong> 20<strong>08</strong> Seite 7<br />

Weiter von Seite 1<br />

Strom und Gas<br />

zum Sozialtarif<br />

„Das ist noch nicht der Durchbruch,<br />

um die die negativen Folgen aus<br />

ständig steigenden Strom- und<br />

Gaspreise <strong>für</strong> viele private Haushalte<br />

zu stoppen“, so Jens Carstensen, von<br />

der Ratsfraktion Die Linke.Liste,<br />

„aber die Forderung ist nicht vom<br />

Tisch. Jetzt erwarten wir den detaillierten<br />

Bericht der Verwaltung, um<br />

dann erneut aktiv zu werden. Denn<br />

ein Ende der Preistreiberei der<br />

Energiekonzerne ist nicht in Sicht.“<br />

In seiner Rede vor dem Rat machte<br />

Carstensen noch einmal deutlich,<br />

dass es den Konzernen nicht um die<br />

Versorgung der Menschen geht, sondern<br />

in erster Linie darum, die<br />

Ansprüche der Aktionäre zu erfüllen.<br />

Und diese werden erfüllt! Der<br />

Energeiversorgung in öffentliche Hand.<br />

Im Gegensatz zu ihren sozialdemokratischen<br />

Freunden in Dortmund,<br />

hat die Oberhausener SPD die<br />

Einführung eines Sozialtickets im<br />

Rahmen des Oberhausen-Pass abgelehnt.<br />

In einem Antrag zur<br />

Ratssitzung hatte die Ratsfraktion<br />

Die Linke.Liste die Einführung eines<br />

solchen Sozialtarifs gefordert. Das<br />

Sozialticket soll allen Oberhausen-<br />

Pass Berechtigten ermäßigte Fahrten<br />

im Stadtgebiet ermöglichen, zu<br />

einem Preis, der den monatlichen<br />

Regelsatzanteil <strong>für</strong>“ fremde<br />

Verkehrsleistungen“ im Rahmen des<br />

ALG 2 nicht überschreitet (max.<br />

15,00 Euro).<br />

Dirk Paasch machte den<br />

Ratsmitglieder noch einmal deutlich<br />

worum es geht: Ca. 15 Euro im<br />

Monat sind <strong>für</strong> Hartz 4 Empfänger<br />

<strong>für</strong> „fremde Verkehrsleistungen“ vorgesehen.<br />

Mit diesem Geld kann man<br />

innerhalb von Oberhausen vier Mal<br />

im Monat hin und zurück einen Bus,<br />

eine Straßenbahn benutzen.<br />

Praktisch heißt das, man kann einmal<br />

in der Woche zur Arge gehen, einen<br />

Reingewinn bei e.on stieg im Jahr<br />

2006 auf 4,4 Milliarden Euro. RWE<br />

erzielte einen Gewinn von 3,9<br />

Milliarden Euro und erwartet <strong>für</strong><br />

2007 eine weitere Steigerung der<br />

Gewinne um 10 %. Geld ist also<br />

vorhanden – <strong>für</strong> einen Sozialtarif.<br />

Der Versorgung mit Strom und<br />

Energie als Gemeinwohlpflicht der<br />

Daseinsvorsorge, kommen die<br />

Energiekonzerne dennoch nicht<br />

nach. Deshalb zielte der Antrag<br />

daruaf, auf Bundesebene aktiv zu<br />

werden. Bis dies aber greift, stehen<br />

die Kommunen in der sozialen<br />

Verantwortung. „Für die betroffenen<br />

Menschen in unserer Stadt<br />

werden wir auf jedem Fall am Ball<br />

bleiben“, so Carstensen.<br />

SPD kneift bei<br />

Blaupause <strong>für</strong> die Militarisierung Europas<br />

Lissabonner Verträge unter der Lupe<br />

„Immer wenn ich die Blaupause <strong>für</strong> den Kinderwagen nachbaue, wird das ein Panzer“, klagte ein<br />

Techniker von Kraus Maffei. Ein bissiger Witz mit Hintersinn. Damit hat die frühe<br />

Friedensbewegung gezeigt, dass sie die Tricks des Militär-Industriekomplexes durchschaut hat.<br />

Dieser Durchblick ist immer noch aktuell: Wenn die Blaupause des europäischen<br />

Reformvertrages unter die Lupe genommen wird, kommt der abgelehnte Verfassungsvertrag und<br />

die darin enthaltenen Bestimmungen <strong>für</strong> die Militarisierung Europas zum Vorschein. Bereits im<br />

<strong>Februar</strong> 2007 berichtete <strong>Paroli</strong> über die Ratspräsidentschaft der Bundeskanzlerin: „Frau Merkel<br />

will sich nach eigenen Aussagen verstärkt <strong>für</strong> die Durchsetzung des Verfassungsvertrages einsetzen<br />

obwohl er in Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden abgelehnt worden ist.<br />

In diesem Verfassungsvertrag sollen sowohl der neoliberale Raubtierkapitalismus als auch<br />

Aufrüstung und militärische Auslandseinsätze Verfassungsrang bekommen.“<br />

Zur Erinnerung: Den Verfassungsvertrag<br />

haben vor Jahresfrist die<br />

Menschen in Frankreich und den<br />

Niederlanden in Volksabstimmungen<br />

abgelehnt, weil sie unzumutbare<br />

soziale und rechtliche Nachteile <strong>für</strong><br />

sich darin entdeckt hatten.<br />

Die Rabenmütter und Väter des<br />

gescheiterten Verfassungsvertrages<br />

wollten auf dessen Inhalt nicht verzichten.<br />

Deshalb zauberten denn die<br />

Regierungschefs auf dem EG-Gipfel<br />

in Lissabon – schwuppdiwupp –<br />

einen Reformvertrag aus dem Hut.<br />

Sein offizieller Titel „Vertrag von<br />

Lissabon zur Änderung des Vertrages<br />

über die Europäische Union und des<br />

Vertrags zur Gründung der<br />

Europäischen Gemeinschaft“ ist<br />

bewusst dröge langatmig und soll<br />

Desinteresse bewirken.<br />

90 Prozent des<br />

Kernpakets bleibt<br />

Sozialticket <strong>für</strong> ÖPNV<br />

Arztbesuch erledigen, schwere<br />

Einkäufe verrichten, Freunde und<br />

Verwandte besuchen, zum Sport<br />

gehen usw. Das alles muss dann aber<br />

am gleichen Tag geschehen. Und die<br />

Wege, die im Zusammenhang mit<br />

Arbeitssuche, Antragstellungen und<br />

dem Erfüllen von Meldepflichten<br />

entfallen, sind hier noch nicht einmal<br />

berücksichtigt.<br />

Wir haben einen Oberhausen Pass,<br />

der dazu berechtigt eine Reihe von<br />

Freizeit- und <strong>Kultur</strong>einrichtungen<br />

ermäßigt zu besuchen, aber wie hin-<br />

Die <strong>Paroli</strong>redaktion schaut trotzdem<br />

interessiert hin, weil wir interessiert<br />

hingehört haben was der irische<br />

Regierungschef Bertie Ahern zu den<br />

sogenannten Lissabonner Verträgen<br />

gesagt und unseren Verdacht bestätigt<br />

hat: „Etwa 90 Prozent des<br />

Kernpakets bleiben gegenüber dem<br />

europäischen Verfassungsvertrag<br />

unverändert.“<br />

kommen? Mit Argumenten ist dieser<br />

SPD leider nicht beizukommen. Mit<br />

dem Hammer der Haushaltssituation,<br />

wird eine Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben <strong>für</strong> die Ärmsten in unserer<br />

Stadt, vom Tisch gewischt.<br />

Dass die Fraktion der Grünen einen<br />

Tag später einen fast gleichlautenden<br />

Antrag eingebracht hat, ist nur<br />

geschmacklos. Haben sie wirklich<br />

schon vergessen, das sie es waren,<br />

die zusammen mit der SPD unter<br />

Schröder/Fischer diese unsäglichen<br />

Hartz-4-Gesetze beschlossen haben?<br />

Tobias Pflüger, parteiloser Europa-<br />

Abgeordneter der europäischen<br />

Linken hat den Lissabonner<br />

Trickvertrag entschlüsselt.<br />

Gefährliche und teure<br />

Bestimmungen<br />

Der Lissabonner Vertrag...<br />

...wird einen eigenen permanenten<br />

EU-Militärhaushalt ermöglichen<br />

...wird mit einem Anschubfonds <strong>für</strong><br />

operative Militärausgaben der EU –<br />

neben den einzelstaatlichen<br />

Militärhaushalten – einen eigenen<br />

EU-Militärhaushalt schaffen (Artikel<br />

28/3)<br />

...verpflichtet die EU-Mitglieds-staaten<br />

zur Aufrüstung (Artikel 28c/3)<br />

...wird primärrechtlich eine EU-<br />

Rüstungsagentur verankern (Artikel<br />

28)<br />

....hebelt die Demokratie aus, denn<br />

<strong>für</strong> die Auslandseinsätze von Battle<br />

Groups sind ausdrücklich weder das<br />

europäische Parlament noch der<br />

europäische Gerichtshof zuständig<br />

...wird die EU vor Migration durch<br />

ein integriertes Grenzschutzsystem<br />

an den Außengrenzen abschotten.<br />

(Siehe auch Faktenkasten Hintergründe<br />

„Hintergründe der EU-<br />

Verfassung“.)<br />

Kein Verfassungsbegriff<br />

Keine Volksabstimmung?<br />

Im Lissabonner Vertrag fehlt der<br />

Verfassungsbegriff. Mit diesem Trick<br />

können deshalb die Parlamente in<br />

Frankreich und den Niederlanden<br />

ohne Volksabstimmung neu darüber<br />

abstimmen. Auch ohne das Wörtchen<br />

Verfassung sind seine Bestimmungen<br />

<strong>für</strong> die EU-Mitgliedsstaaten<br />

bindend, wenn es den Demokraten<br />

und Friedenskräften in Europa und in<br />

unserem Land nicht gelingt, die<br />

Verabschiedung zu verhindern. Zur<br />

Zeit will nur Irland die Lissabonner<br />

Verträge vom Volk abstimmen lassen.<br />

Geschätzter Ausgang 50:50.<br />

Möglichkeiten<br />

Chancen<br />

In der Bundesrepublik bestehen<br />

einige Möglichkeiten, um uns vor<br />

den Trick-Verträgen zu schützen,<br />

indem Parlament und Apo:<br />

mit einer Verfassungsklage erzwingen,<br />

dass im Bundestag 2/3-<br />

Mehrheit nötig ist, weil Artikel der<br />

Verfassung, wie das<br />

(Sozialstaatsgebot und das Verbot<br />

eines Angriffskrieges) außer Kraft<br />

gesetzt würden und<br />

eine grundgesetzlich mögliche<br />

Volksabstimmung durchsetzen.<br />

Kampf der Konzepte<br />

Integration zwischen Leitkultur und sozialer Frage<br />

Inmitten der Euphorie um Islamund<br />

Integrationsgipfel erklärte der<br />

NRW-Integrationsminister Armin<br />

Laschet Mitte 2007, dass man mit<br />

Ausländerthemen keine Wahlen<br />

mehr gewinnen kann.<br />

Ein halbes Jahr später sieht die Welt<br />

wieder ganz anders aus: Die CDU<br />

macht im Vorfeld mehrerer<br />

Landtagswahlen Stimmung gegen<br />

„zu viele“ kriminelle Ausländer und<br />

bedient sich rassistischer Denkmuster<br />

in der Gesellschaft. Die kurzzeitige<br />

Harmonie um das Thema<br />

Integration hat sich verflüchtigt.<br />

Viele geben den Migranten/innen die<br />

Schuld am vermeintlichen Scheitern<br />

der Integration.<br />

DIE LINKE. hingegen kämpft <strong>für</strong><br />

eine Integration, die weit über<br />

Sprachkenntnisse und kulturelle<br />

Werte hinausgeht. Sie will eine<br />

gleichberechtigte Teilhabe aller<br />

Menschen an der Gesellschaft erreichen.<br />

Was bedeutet das <strong>für</strong> den <strong>politische</strong>n<br />

Alltag und wo muss Politik<br />

ansetzen, um erfolgreich zu sein?<br />

Die integrations<strong>politische</strong> Sprecherin<br />

der Bundestagsfraktion DIE<br />

LINKE., Sevim Dagdelen, stellt das<br />

Integrationskonzept ihrer Fraktion<br />

vor.<br />

Sevim Dagdelen<br />

MdB DIE LINKE<br />

Wann?<br />

Dienstag, 26.02.20<strong>08</strong>,<br />

19:00 Uhr<br />

Wo?<br />

Bürgerzentrum<br />

Alte Heid<br />

Alte Heid 13,<br />

46047 Oberhausen


DAS Kreuzworträtsel<br />

Zu Gewinnen:<br />

Wir Hoch und Landesverräter<br />

Das Buch “Wir Hoch- und Landesverräter. Antifaschistischer<br />

Widerstand in Oberhausen” ist 1983 im ASSO-Verlag erschienen.<br />

Auf 296 Seiten liefert das Buch einen Einblick in die Erlebnisse von<br />

OberhausnerInnen, die Widerstand gegen die Nationalsozialistische<br />

Gewaltherrschaft geleistet haben und unter ihren Folgen leiden<br />

mussten.<br />

Stern, Annemarie (Hrsg.)<br />

Wir "Hoch- und Landesverräter".<br />

Antifaschistischer Widerstand in Oberhausen.<br />

Ein Lesebuch.<br />

Bestell-Nr. 60<strong>11</strong>7<br />

Richtiges Lösungswort aufschreiben und per Post an die<br />

Redaktion senden: <strong>Paroli</strong>-<strong>Verein</strong> <strong>für</strong> <strong>politische</strong> <strong>Kultur</strong> e.V.,<br />

Friedensplatz 8, 46045 Oberhausen

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