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4A usgabe<br />

2010<br />

F O C U S O N Z I N C S O N D E R A U S G A B E<br />

Wettbewerb


Wettbewerb ARCHIZINC<br />

Die diesjährige Preisverleihung im Pariser<br />

Eiffelturm hat einen nachhaltigen Eindruck<br />

hinterlassen.<br />

Die besondere Anerkennung, die Spanien<br />

bei dieser Ausgabe der „Archizinc Trophy“<br />

zuteil wurde, hat die unbestrittene Kreativität<br />

des Landes auf dem Gebiet der<br />

Architektur sowie die wichtige Rolle unterstrichen,<br />

die Zink als zukunftsweisender<br />

Werkstoff für die architektonische Kultur<br />

Spaniens einnehmen wird.<br />

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war<br />

die Preisverleihung durch die Juroren von<br />

Archizinc, die jeweils die passenden Worte<br />

fanden, um die Besonderheiten der einzelnen<br />

Gewinner zu würdigen und dabei<br />

großzügig einen Einblick in den Prozess<br />

ihrer Meinungsfi ndung gewährten. Die<br />

Begeisterung dieser Fachleute war für<br />

die besondere Qualität des Ereignisses<br />

ausschlaggebend.<br />

Ohne Frage haben uns aber in erster Linie<br />

die Gewinner einen einmaligen Augenblick<br />

beschert. Indem sie für ihre Schöpfungen<br />

spontan Begriffe wie „Integration“, „Eleganz“<br />

oder „Schlichtheit“ verwendeten,<br />

konnten sie sämtliche Teilnehmer des<br />

Abends für diese gemeinsamen Werte<br />

einnehmen. Gewinner, Industrielle und<br />

Juroren haben sich zusammengetan, um<br />

diese großartigen Projekte zu unterstützen<br />

und deren Interesse für die Gesellschaft im<br />

Allgemeinen zu betonen.<br />

Die überaus große Vielfalt der Architekturstile,<br />

Gebäudetypen und vertretenen<br />

Länder bestätigt die zunehmende Internationalisierung<br />

von Zink und seinen Verwendungsmöglichkeiten<br />

und macht uns<br />

nicht zuletzt stolz auf die Organisation<br />

einer Veranstaltung, die rund um den architektonischen<br />

Gebrauch von Zink so viele<br />

unterschiedliche Kulturen und Erfahrungen<br />

versammelt.<br />

Christopher Smith<br />

Herausgeber<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC<br />

4. Ausgabe - Oktober 2010.<br />

FOCUS ON ZINC ist die internationale<br />

Architekturzeitschrift von VMZINC ® .<br />

Dieses Sonderheft erscheint nur<br />

in Deutsch, Englisch, Französisch<br />

und Spanisch.<br />

Herausgeber:<br />

Christopher SMITH.<br />

Projektleiter:<br />

Isabelle FERRERO.<br />

Redaktion:<br />

Dominique BOUDET,<br />

Frédéric BOREL,<br />

Lionel DUNET,<br />

Dominique QUEFFELEC,<br />

Gilles de MONTMARIN,<br />

Serge FRAAS,<br />

Lluis DILME,<br />

Dirk Jan POSTEL,<br />

Simone KOSREMELLI,<br />

Nicos KALOGERAS,<br />

Roger BALTUS,<br />

Tugay DINDAR,<br />

Christopher SMITH.<br />

Redaktionelle Beiträge:<br />

Olivier NAMIAS,<br />

Jenny GILBERT,<br />

Barbara NORDBERG,<br />

Christopher SMITH.<br />

Gestaltung:<br />

GRAPHIC PLUS<br />

Druck:<br />

Imprimerie VINCENT<br />

© Copyright <strong>Umicore</strong> Building<br />

Products France s.a.s.<br />

Oktober 2010. Jede vollständige<br />

oder teilweise Wiedergabe dieses<br />

Dokuments ist ohne vorherige schriftliche<br />

Genehmigung der <strong>Umicore</strong> Building<br />

Products France s.a.s., strikt untersagt.


Individuelles Wohnhaus<br />

Kollektives Wohnhaus<br />

öffentliche Einrichtungen<br />

Gewerbliche Gebäude<br />

Spezialpreise<br />

| INHALT<br />

Preisträger<br />

Casa B3, Pamplona (Spanien)<br />

Sonderpreis<br />

Individuelle Wohnhauser, Vilariño (Spanien)<br />

Preisträger<br />

Wohnhaus, Madrid (Spanien)<br />

Sonderpreis<br />

Sozial- und Notwohnungen, Paris (Frankreich)<br />

Preisträger<br />

Nationalmuseum für Unterwasserarchäologie, Cartagena (Spanien)<br />

Preisträger<br />

Institut für Okular-Mikrochirurgie IMO, Barcelona (Spanien)<br />

Preisträger<br />

Zur Universität gehöriges Büro, Cartagena (Spanien)<br />

Preis Audace<br />

Wohnhaus "Hanover House", Bradford (Großbritannien)<br />

Sonderpreis technische Leistung<br />

Bürogebäude, Hoboken (Belgien)<br />

Umweltpreis<br />

Domaine de Cicé-Blossac Resort et Spa, Bruz (Frankreich)<br />

Preis Tradition<br />

Behindertengerechtes Wohnen, Tilburg (Niederlande)<br />

Großer Preis der Jury<br />

Individuelles Wohnhaus, Los Angeles (USA)<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

04-07<br />

08-09<br />

12-15<br />

16-17<br />

20-23<br />

24-27<br />

30-33<br />

36-37<br />

38-39<br />

40-41<br />

42-43<br />

44-47<br />

2


2<br />

Andrew Liang Studio 0.10 [Urban Nodes], USA<br />

11 ausgewählte von 60<br />

eingereichten Projekten<br />

Ken Crosson, Crosson Clarke<br />

Carnachan, Neuseeland<br />

Omiros Emmanouilides, Omiros One<br />

Architektur PTY Ltd, Australien<br />

Vaíllo & Irigaray + Galar Arquitectos,<br />

Spanien - Preisträger<br />

Pasel. Künzel Architekt, Niederlande Peter Carmichael, Cocks Carmichael PTY Ltd<br />

Architekt, Australien


Alfonso Penela Fernández, Spanien - Sonderpreise<br />

| INDIVIDUELLES WOHNHAUS<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

Individuelles Wohnhaus<br />

Pasel. Künzel Architekt, Niederlande<br />

Thomas Bangert & Thomas Krawczyk, BKA,<br />

Deutschland<br />

Jade Vidal, Bower Architektur, Australien<br />

Carlos Garcia Tolosana, Spanien<br />

3


4<br />

Individuelles<br />

Wohnhaus<br />

Habitat individuel<br />

Casa B3<br />

Pamplune Pamplona (Spanien) (Espagne)<br />

Architectes Architeken: : Antonio Antonio Vaíllo Vaíllo i i Daniel Daniel - -<br />

Juan L. Irigaray Huarte. VAÍLLO &<br />

IRIGARAY + GALAR Arquitectos.<br />

Projektleiter: Chef de projet Daniel : Daniel Galar Galar Irurre, Irurre<br />

Architekt<br />

Technik: Techniques VMZ : VMZ Stehfalz Jointebou<br />

Aspect : QUARTZ-ZInC ®<br />

Oberflächenausführung: QUARTZ-ZInC ®<br />

Surface en zinc : 480 m2 Fläche Zink: 480 m2 Abenteuer Innenwelt<br />

Im Kontext einer wenig attraktiven, vorstädtischen<br />

Umgebung entscheidet sich die Casa B3 für Diskretion<br />

und versteckt Öffnungen und Gärten in den<br />

Vertiefungen eines Zinkvolumens.<br />

Fotos: José Manuel Cutillas, Spanien.<br />

Zeichnung: Vaillo & Irigaray + Galar Arquitectos, Spanien.<br />

Die gleichermaßen skulpturale wie undurchdringliche<br />

Casa B3 scheint aus einem nur vorsichtig<br />

zugehauenen Block gemeißelt zu sein.<br />

Daraus ergibt sich eine eindrucksvolle, fast<br />

feindliche Präsenz, die von den Architekten<br />

mit der unbestimmten Natur des Standortes<br />

gerechtfertigt wird: ein Niemandsland, wie<br />

man es so oft in Wohngebieten am Stadtrand<br />

findet, ein zeitgenössischer Un-Ort mit unbestimmten,<br />

in die Länge gezogenen Straßen.<br />

Das Haus befindet sich in einer Wohnsiedlung,<br />

die um einen kleinen Kreisverkehr angelegt<br />

ist. Da es sich auf kein anderes Außenelement<br />

beziehen kann, verschließt es sich festungsartig<br />

in sich selbst und bildet die Basis für<br />

die Erschließung dieses Ortes. So ersetzt das<br />

Innenleben die fehlende Außenwelt: dezente<br />

Mikro-Gärten finden in Bodenvertiefungen<br />

und in Aussparungen des massiven Hausvolumens<br />

Platz. Dank breiter, unsichtbarer<br />

Fensterflächen, die hinter der Hauptfassade<br />

zurückspringen, lassen sie sich von den im<br />

Erdgeschoss gelegenen Wohnräumen ebenso<br />

wie von den Schlafzimmern im ersten Stock<br />

aus genießen.


| Preisträger | INDIVIDUELLES WOHNHAUS<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

Die Zinkverkleidung sämtlicher Außenfassaden<br />

verleiht diesem monolithisch geprägten<br />

Wohnhaus ein strenges und solides Aussehen.<br />

Der Grundriss basiert auf einem konsequent,<br />

fast radikal wiederholten Doppelkreuz. Erst<br />

wenn man das Haus eingehender betrachtet,<br />

sieht man, wie sich der Monolith langsam öffnet<br />

und einem kostbaren Gegenstand gleicht,<br />

welcher mit der Sorgfalt eines Möbelstückes<br />

gestaltet wurde. In die von dem zurückspringenden<br />

Kreuz verursachten Vertiefungen sind<br />

Fenster eingesetzt, die Wände sind mit Holz<br />

verkleidet. Dieses weichere Material erlaubt<br />

den Architekten, die in dem ganzen Architekturkomplex<br />

wirksame Dualität zwischen<br />

Innen- und Außenwirkung zum Ausdruck zu<br />

bringen.<br />

5


| Preisträger | INDIVIDUELLES WOHNHAUS<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

Die Zinkverkleidung ist so konzipiert, dass die unregelmäßige, dezidiert moderne<br />

Wirkung der Fassade noch verstärkt wird. Die zugrundeliegende Struktur besteht aus<br />

drei unterschiedlich breiten, mithilfe einer herkömmlichen Zinkspule hergestellten<br />

Streifen, die entweder unverändert weiterverwendet oder erneut unterteilt werden,<br />

um zwei unterschiedlich breite Streifen zu erhalten. Durch dieses einfache Verfahren<br />

lässt sich der Materialverlust einschränken.<br />

6


8<br />

Individuelles<br />

Wohnhaus<br />

Habitat individuel<br />

Vivienda Individuelle Wohnhauser,<br />

Vilariño (Spanien) (Espagne)<br />

Architekt: Architecte Alfonso : Alfonso Penela<br />

Fernández<br />

Technik: Technique VMZ : VMZ Stehfalz Joint debout<br />

Oberflächenausführung: Aspect : Zinc naturel BLAnK-ZInC ®<br />

Surface en zinc : 350 m2 Fläche Zink: 350 m2 Fotos: Paul Kozlowski, Frankreich.<br />

Zeichnung: Alfonso Penela Fernández,<br />

Spanien.<br />

Zinkboote<br />

Haus oder Dorf? Zwischen Land und Meer verwirklicht<br />

der Architekt Penela Fernandez mit einem zugleich<br />

kontextbezogenen und modernen Verfahren das Prinzip<br />

des „kritischen Regionalismus“.<br />

Der durch den Architekturhistoriker Kenneth<br />

Frampton geprägte Ausdruck „kritischer Regionalismus“<br />

bezeichnet eine architektonische<br />

Richtung, die zwei bisher als unversöhnlich<br />

geltende Tendenzen verbindet: einerseits die<br />

moderne Architektur, die in ihrem zeitlosen<br />

und universell gültigen Anspruch den Standort,<br />

wenn überhaupt, nur am Rande berücksichtigt;<br />

andererseits der berühmte „Kontext“, der die<br />

lokale Kultur und ihre Wurzeln einbezieht. Ähnlich<br />

wie die von dem Dänen Jorn Utzon stammende<br />

Oper in Sydney oder die Arbeiten des<br />

Portugiesen Alvaro Siza sind auch die von Penela<br />

Fernández in Vilariño konzipierten Häuser<br />

für diese Strömung repräsentativ. Das Projekt<br />

bezieht sich auf die bereits bestehende Umge-<br />

bung und inspiriert sich am Konstruktionsprinzip<br />

von Schiffsrümpfen. Die Form des Hauses<br />

korrespondiert mit dem ländlichen Kontext<br />

dieser zwischen Land und Meer angesiedelten<br />

Gemeinde, die lange vom Fischfang und den<br />

Erträgen der Landwirtschaft lebte.<br />

Um sich der Topographie des Geländes anzupassen,<br />

hat sich der Architekt an den bereits<br />

existierenden Höhenlinien ausgerichtet. Die<br />

zahlreichen, auf das Mauerwerk gesetzten Dächer<br />

zeugen von dieser Auflage. Der zugleich<br />

homogene und vielschichtige Bau zeichnet sich<br />

durch die besondere Sorgfalt seiner Artikulationen<br />

und seiner konstruktiven Behandlung aus.<br />

Unter Ausnutzung des Gefälles hat Penela Fernández<br />

einen Teil des Komplexes unten an den


| Preisträger<br />

Abhang verlegt und Wohnräume in die Erde<br />

gegraben, die über eine große gemeinsame<br />

Terrasse zum Meer hinaus verfügen. Das Klima<br />

an der spanischen Atlantikküste ist rauh, und<br />

die Regenfälle sind häufi g: Die Dächer der drei<br />

Wohnschiffe bilden eine Art Schutzschild gegen<br />

die vom salzhaltigen Wind ausgehende Korrosionsgefahr.<br />

Der Architekt stellt die Dächer –<br />

die unveränderbaren Schiffsrümpfe werden in<br />

der Seemannsprache als „Unterwasserschiffe“<br />

bezeichnet – den Wohnräumen gegenüber, die<br />

gleichsam als „Überwasserschiffe“ wandelbar<br />

sind und sich beliebig umgestalten lassen,<br />

ohne dabei die Navigationsmöglichkeiten des<br />

Schiffes einzuschränken.<br />

| INDIVIDUELLES WOHNHAUS<br />

Man betritt das Haus wie ein kleines Dorf<br />

mit zahlreichen Treppen und Gassen. Sowohl<br />

die Dachkonstruktionen als auch die Mauern<br />

sind mit Zink verkleidet, wobei die beiden<br />

abschüssigen Flächen der Bedachung zunehmend<br />

komplexer gestaltet sind, je mehr sich<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

diese metallene Haut dem Boden nähert. Faltenreiche<br />

Volumen in der Verlängerung der<br />

Dachfugen überlagern die vertikalen Wände<br />

und öffnen in einer zwischen zeitgenössischen<br />

und modernen Elementen oszillierenden<br />

Formensprache ihre Fenster zum Meer hin.<br />

9


8 ausgewählte von 33<br />

eingereichten Projekten<br />

10<br />

Atelier Loyer & Brosset Architekts, Frankreich<br />

Luc Goedgebeur, AIBG Studiebureau, Belgien<br />

Architekturbüro Jean Denis Rossi, Frankreich<br />

Frans Masana y Joan<br />

Dalmases, MMDM Arquitectos<br />

s.c.p, Spanien


| KOLLEKTIVES WOHNHAUS<br />

Kollektives Wohnhaus<br />

Lode Havermans, Niederlande Estudio Entresitio, Spanien - Preisträger<br />

Kraus - Schönberg, Großbritannien<br />

Architekturbüro Brenac & Gonzales, Frankreich - Sonderpreise<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

11


| Preisträger | KOLLEKTIVES WOHNHAUS<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

Vorstädtisches Signal<br />

Maße, Farben, Formen: Die Architekten von Entresitio<br />

haben mit viel Aufwand ein Gebäude des sozialen<br />

Wohnungsbaus in ein aussagekräftiges Signal gegen die<br />

Banalität eines Außenbezirkes in Madrid verwandelt.<br />

Hier handelt es sich um ein kompromissloses,<br />

düsteres, vertikales, sich nach oben hin<br />

verjüngendes Wohnhaus, das eher an den<br />

merkwürdigen Monolithen aus Stanley Kubricks<br />

berühmtem Film „2001 – Odyssee im<br />

Weltraum“ erinnert, als an die herkömmlichen<br />

Wohnhäuser, die üblicherweise unser Stadtbild<br />

prägen. Die Architekten von Entresitios haben<br />

sich in erster Linie deshalb für einen spektakulären<br />

und gegen einen bewusst dezenten<br />

Entwurf entschieden, um für eine gewisse architektonische<br />

Abwechslung zu sorgen und in<br />

einem aufstrebenden Viertel, diesem in Madrid<br />

zwischen der 4. und 5. Ringstraße gelegenen<br />

Außenbezirk, ein starkes Zeichen zu setzen.<br />

Es geht um wichtige Themen: um Dichte<br />

und den Kampf gegen die Zersiedelung – um<br />

Nachhaltigkeit und solidarische Ökonomie.<br />

Der Bauherr, Pächter von Sozialwohnungen,<br />

hat einen Wettbewerb ausgelobt, um den Architekten<br />

für einen Komplex mit 132 Wohnungen<br />

auszuwählen, der in seiner Vorstellung die<br />

acht Stockwerke der benachbarten Gebäude<br />

nicht überragen sollte. Estudio Entresitio beschloss,<br />

über diese Vorgaben hinauszugehen.<br />

Da die Überschreitung der Traufhöhe der Straße<br />

in den städtebaulichen Vorschriften vorgesehen<br />

war – vorausgesetzt, dass die Konstruktionsfläche<br />

einer Gebäudefläche mit Standardhöhe<br />

auf demselben Grundstück entspricht und,<br />

dass der Komplex gegenüber der Straßenflucht<br />

zurückgesetzt ist – projektierten die Architekten<br />

diesen bezüglich seiner Lage, seiner Höhe, seiner<br />

Farbe und seiner Anlage ungewöhnlichen<br />

Wohnkomplex, dessen Hauptelement ein 22<br />

Stockwerke umfassender Turm ist.<br />

Die Architekten haben sich für die Verwendung<br />

besonders aussagekräftiger Elemente ent-<br />

Habitat Kollektives collectif Wohnhaus<br />

Immeuble Wohnhaus, de logements<br />

Madrid (Espagne) (Spanien)<br />

Architecte Architekten: : Estudio Entresitio<br />

Techniques Technik: VMZ : VMZ Stehfalz Joint debout<br />

& VMZ Profil Flatlock-Profil agrafé<br />

Aspect : AnTHRA-ZInC ®<br />

Oberflächenausführung: AnTHRA-ZInC ®<br />

Surface en zinc : 275 m2 Fläche Zink: 7 620 m2 Fotos: Paul Kozlowski, Frankreich.<br />

Zeichnung: Estudio Entresitio, Spanien.<br />

13


| Preisträger | KOLLEKTIVES WOHNHAUS<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

schieden, um eine verständliche Botschaft zu<br />

vermitteln. Für das komplexe Abenteuer des<br />

kollektiven Wohnens haben sie einer einfachen<br />

Form Gestalt verliehen, die vollständig mit Zink<br />

verkleidet ist. Die Entscheidung der Architekten<br />

für das edle ANTHRA-ZINC ® erklärt sich aus drei<br />

Gründen. Zum einen eignet sich das Material<br />

gut für hinterlüftete Fassaden, die in Spanien<br />

wegen des Wärmekomforts weit verbreitet<br />

sind. Zum anderen entspricht das ausgewählte<br />

Material den im sozialen Wohnungsbau verpflichtenden<br />

Brandschutzregeln, die einen Abstand<br />

von mindestens 1,50 m zwischen zwei<br />

Fenstern vorschreiben. Das letzte, ästhetische<br />

Argument schließlich hängt mit der Fassadengestaltung<br />

zusammen, die durch die Zinkmodule<br />

rhythmisiert wird. Es handelt sich um<br />

eine Anordnung von Horizontalstreifen, die sich<br />

je nach Funktion mal perforiert, mal vorspringend,<br />

ineinander schieben. Als Abbild des urbanen<br />

Gewebes und der urbanen Aktivität verweist<br />

uns dieser Bau auf die Dualität zwischen<br />

der Koexistenz und der gleichzeitigen Ambivalenz<br />

sozialer Hierarchien. Die ganze Komplexität<br />

des Konzepts spiegelt sich in der Anordnung<br />

der Filter, die wie eine Haut aus Zink und Glas<br />

um ein einfaches Volumen herum verlaufen.<br />

Dieses Profil erlaubt eine Lesart des Gebäudes,<br />

die je nach Standort des Betrachters variiert.<br />

Die von weitem düster wirkende Masse wird<br />

aus der Nähe durchlässig, und auch die spielerische<br />

Verwendung der grafischen Textur<br />

offenbart sich erst direkt vor dem Bau. Den<br />

Architekten war es ein Anliegen, ein dunkles<br />

Material zu verwenden, das dennoch die Schatten<br />

herausarbeitet, wofür sich die spanische<br />

Sonne besonders gut eignet. Der je nach Lichteinfall<br />

von Braun zu Schwarz changierende<br />

Wohnkomplex ist zu einem unumgänglichen<br />

Wahrzeichen an der Straße von Madrid nach<br />

Valencia geworden.<br />

14<br />

Besonders bemerkenswert ist die Lichtführung im Inneren. Die Fenster scheinen<br />

willkürlich über die Fassaden verteilt zu sein. Sie variieren in der Größe und springen<br />

bisweilen wie frei über der Straße schwebende Schachteln aus der Mauer vor.<br />

Die scheinbare Unordnung trügt allerdings, da die Anordnung der Fensteröffnungen<br />

genauestens von der Rasterzeichnung der Verkleidung vorgegeben wird. Jedes<br />

Stockwerk wird durch vier 75 cm hohe und von einem Balken betonte Streifen gegliedert,<br />

die die Höhe der über eine, zwei oder drei Zinkreihen verteilten Fenster bestimmt.<br />

Diese Horizontalgliederung wird durch die zusätzlichen Vertikalfugen rhythmisiert,<br />

die eine dreigliedrige, abwechselnd durch drei Stehfalze und eine Hohlfuge<br />

geprägte Struktur einfügen.


16<br />

Habitat Kollektives collectif Wohnhaus<br />

Logements Sozial- und notwohnungen,<br />

sociaux et d’urgence<br />

Paris (France) (Frankreich)<br />

Architectes Architekten: : Architekturbüro<br />

Atelier d’Architecture<br />

Brenac et & Gonzales<br />

Technique Technik: Kassetten : Cassettes<br />

Aspect : QUARTZ-ZInC ®<br />

Oberflächenausführung: QUARTZ-ZInC ®<br />

Surface en zinc : 1 200 m2 Fläche Zink: 1 200 m2 Nur einer unter vielen<br />

Dieses kollektive Wohnhaus variiert verschiedene<br />

Materialien und Konzepte: Die Antwort einer urbanen<br />

Architekturcollage auf eine sehr vielfältige Umgebung.<br />

Fotos: Paul Kozlowski, Frankreich.<br />

Zeichnung: Architekturbüro Brenac & Gonzales, Frankreich.<br />

Die Begriffe der Polyvalenz und der sozialen<br />

Mischung sind im Bereich des Wohnungsbaus<br />

sehr beliebt und verkörpern die Befreiung vom<br />

monofunktionalen und ghettoartigen Anblick<br />

großer Wohnkomplexe. Im Rahmen dieses<br />

Wohnprogramms für eine multikulturelle<br />

Bevölkerung möchte man das „Zusammenleben“<br />

fördern und die Risiken einer räumlichen<br />

Trennung ausschließen. Während die<br />

beiden Begriffe meistens nur angesprochen,<br />

aber nicht umgesetzt werden, überspitzt das<br />

Projekt des Pariser Architekturbüros Brenac et<br />

Gonzales ihre Deutung geradezu.<br />

Das auf dem Grundstück eines ehemaligen<br />

Krankenhauses errichtete Gebäude gehört zu-<br />

sammen mit seinem Pendant auf der anderen<br />

Seite des Geländes zu einem Programm, das<br />

sozialen Wohnungsbau, Geschäfte und eine<br />

Tagesklinik umfasst. Die Nutzer und Bewohner<br />

des Gebäudes befinden sich in diversen sozialen<br />

Notlagen.<br />

Die Maßanalyse des Projektes basiert auf<br />

einem Kubus, von dem die Architekten verschiedene<br />

Parallelflächen abgeleitet haben,<br />

um die endgültige Form zu gewinnen: einen<br />

Sockel in Form einer „Mantilla“ aus vorgefertigten<br />

Betonelementen, über dem zwei kleine<br />

Türme aus Zink und Backstein aufragen. In den<br />

oberen Stockwerken befinden sich hängende<br />

Gärten und Stege, die das Gebäude zu einer


| Preisträger | KOLLEKTIVES WOHNHAUS<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

Miniaturstadt machen, wobei dieser Eindruck<br />

durch die Vielfalt der verwendeten Materialien<br />

zusätzlich verstärkt wird. Die Heterogenität<br />

geht auf den Bauherrn zurück, der das neue<br />

Gebäude auf diese Weise mit dem früheren<br />

Krankenhaus verbinden wollte. Es verkörpert<br />

beispielhaft die in dem Neubau fortgeführte<br />

rationalistische Architektur des 19. Jahrhunderts<br />

mit ihrer Kombination aus Backstein,<br />

Stein und Metall für die Fassaden und Zink<br />

für die Dächer. Die Verteilung der Materialien<br />

auf der Fassade spiegelt nicht etwa die unterschiedlichen<br />

Funktionen des Gebäudes wieder.<br />

Vielmehr soll eine urbane Architekturcollage<br />

entstehen, in der die Präsenz verschie-<br />

dener Kategorien von Bewohnern nicht über<br />

einen möglicherweise als Ausschilderung<br />

misszuverstehende Wechsel der Texturen interpretiert<br />

werden kann.<br />

17


Pablo Collado Trabanco y Pedro<br />

Fernández Guerrero, Spanien<br />

18<br />

Niel Wilson, Australien<br />

Guillermo Vázquez Consuegra,<br />

Spanien - Preisträger<br />

Tono Foraster Mariscal, AV6<br />

Arquitectos, Spanien<br />

José Manuel Chacón Bulnes, Spanien<br />

14 ausgewählte von 89<br />

eingereichten Projekten<br />

Johan Bosschem und Jan de Vloed, Belgien<br />

Dasch Zürn von<br />

Scholley, Deutschland<br />

Enrique Krahe<br />

Marina, Spanien Suzel Brout, Frankreich


David Pierce,<br />

Cabinet Urban Salon Architects,<br />

Großbritannien<br />

| ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

öffentliche<br />

Einrichtungen<br />

Francisco Amaral Polvora, BFJ<br />

Arquitectos, LDA, Portugal<br />

Carlos Casanueva Galan, IC+2F Arquitectura,<br />

Spanien<br />

Josep Llinás Carmona, Spanien - Preisträger<br />

Malcolm Bowes,<br />

Architectus Auckland,<br />

Neuseeland<br />

19


| Preisträger | ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

An den Grenzen<br />

Das Zentrum für Unterwasserarchäologie in Cartagena,<br />

gleichzeitig öffentlicher Raum und Museum, präsentiert<br />

seine Sammlungen in einer großen, von zwei<br />

Oberlichtkonstruktionen erleuchteten Vertiefung.<br />

Fotos: Duccio Malagamba, Spanien.<br />

Zeichnung: Guillermo Vázquez Consuegra, Spanien.<br />

Das in Südspanien gelegene Cartagena ist eine<br />

alte europäische Stadt. Qart Hadasht, die neue<br />

Stadt am Mittelmeer, wurde um 227 v. Chr. gegründet.<br />

Der berühmte Hannibal stammte aus<br />

Cartagena, es wurde von Scipio dem Afrikaner<br />

erobert und avancierte zum Schauplatz einer<br />

ganzen Reihe wichtiger historischer Ereignisse,<br />

bevor die Stadt später zu einem Hauptstützpunkt<br />

der spanischen Marine wurde. Insofern ist es<br />

nur konsequent, dass sich dort das Nationalmuseum<br />

für Unterwasserarchäologie befindet.<br />

Der bereits 1996 geplante, aber erst 2008 abgeschlossene<br />

Museumsbau entspricht der zeitgenössischen<br />

Tendenz, städtische Uferzonen<br />

an Flüssen oder am Meer aufzuwerten. Das<br />

von dem Architekturbüro Vázquez-Consuegra in<br />

Sevilla entworfene Museum befindet sich auf<br />

einem ehemaligen Hafengelände. Dieses Hybridwesen,<br />

gleichzeitig öffentlicher Raum und<br />

Museum, öffnet sich zur Straße hin in zwei Auskragungen.<br />

Die eine ist geradlinig und undurchsichtig,<br />

die andere gebrochen und mit breiten<br />

Fenstern versehen. So entsteht ein Zwischenraum,<br />

den die Passanten ohne innezuhalten<br />

durchqueren können.<br />

Unter der Erde verbinden sich diese beiden<br />

separaten Elemente in einem weitläufigen<br />

Untergeschoss auf Meereshöhe, in dem die<br />

ungefähr 700 Sammlungsstücke gezeigt werden.<br />

Eine Öffnung führt zum Mittelmeer hinaus,<br />

doch der Großteil des Lichtes stammt aus den<br />

von der Straße aus sichtbaren Auskragungen,<br />

die als große Oberlichtkonstruktionen fungieren<br />

und das zum Hauptgeschoss gewordene<br />

Souterrain belichten. Als sichtbare Spitzen des<br />

Eisberges spiegeln sie gewissermaßen die<br />

Topgraphie des Ortes wider: Die Parallelfläche<br />

verweist auf die urbane Ordnung, während der<br />

vielfach aufgespaltene Block an jene Bastionen<br />

erinnert, hinter denen die Städte einst vor den<br />

menschlichen oder natürlichen Gefahren des<br />

Meers Schutz suchten.<br />

Die auf der rückwärtigen Seite großzügig verglaste<br />

Bastion ist auf der Meerseite geschlossen.<br />

Von einem Fenster im unteren Teil aus ist<br />

die Straße zu sehen, und das von Süden her<br />

einfallende und vom Wasser reflektierte Licht<br />

wird von einem Sonnenschutz gedämmt, der<br />

an die Schallbretter von Glockentürmen erinnert.<br />

Auch diese angeschrägten Klingen sind<br />

mit Metall verkleidet, wobei hier Zink statt Blei<br />

verwendet wird, um das Licht zurückzuhalten.<br />

In Kombination mit dem Stein ähnelt das Zink<br />

einem „Leuchtturmwärter“, der die verschiedenen<br />

Sammlungen des Museums hütet.<br />

öffentliche<br />

Einrichtungen<br />

Équipements publics<br />

nationalmuseum für<br />

Unterwasserarchäologie,<br />

Cartagena (Spanien)<br />

Architekten:<br />

Guillermo Vázquez Consuegra<br />

Technik: VMZ Flatlock-Profil<br />

und VMZ Stehfalz<br />

Oberflächenausführung: BLAnK-ZInC ®<br />

Fläche Zink: 3 120 m 2<br />

21


| Preisträger | ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

Anders als üblich wurde der Zink hier<br />

diskontinuierlich auf eine Reihe von<br />

Schallbrettern aufgetragen, die als<br />

Sonnenschutz fungieren. Eine Stahlstruktur<br />

bildet das innere Gerüst, auf das die<br />

mit der Falzmaschine geformte Verkleidung<br />

montiert wurde.<br />

22


24<br />

öffentliche<br />

Einrichtungen<br />

Équipements publics<br />

Institut de für Microchirurgie Okular-Mikrochirurgie, Oculaire<br />

IMO, Barcelona Barcelone (Spanien) (Espagne)<br />

Architecte Architekten: : Josep Llinás Carmona<br />

Chef Projektleiter: de projet Roger : Roger Subirà Subirá<br />

Technik: Technique VMZ : VMZ Stehfalz Joint debout<br />

Aspect : QUARTZ-ZInC ®<br />

Oberflächenausführung: QUARTZ-ZInC ®<br />

Surface en zinc : 20 000 m2 Fläche Zink: 20 000 m2 Ein Dach zwischen zwei<br />

Welten<br />

Das Institut für Okular-Mikrochirurgie liegt größtenteils<br />

in die Hügel von Collserola eingebettet. Das Dach als<br />

fünfte Fassade der modernen Architektur wird hier zur<br />

Hauptfassade des Gebäudes.<br />

Fotos: Paul Kozlowski, Frankreich. Zeichnung: Josep Llinás Carmona, Spanien.<br />

Man kann in der Ronda de Dalt einfach nur die<br />

barcelonesische Version der um unsere Städte<br />

führenden Ringstraßen sehen. Für den Architekten<br />

Josep Llinás allerdings, der am Rand dieser<br />

Verkehrsader das neue Institut für Okular-Mikrochirurgie<br />

errichtet hat, besitzt diese ausgebaute<br />

Umgehungsstraße noch eine ganz andere Bedeutung.<br />

Sie bezeichnet die Grenze zwischen<br />

Stadt und Land: Hinter ihr erstrecken sich die<br />

bewaldeten Hügel von Collserola und begrünte<br />

Abhänge, aus der vereinzelte Konstruktionen<br />

herausragen, wie etwa der Fernsehturm nach<br />

einem Entwurf von Norman Foster.<br />

Diese Infrastruktur und Grenze gleichsetzende<br />

Lesart des Standortes war für die Konzeption<br />

des Gebäudes ausschlaggebend. Da sich das Klinikgrundstück<br />

auf der „ländlichen“ Seite befand,<br />

hat Llinás es in den Abhang eingelassen und<br />

versucht, es in der Natur aufgehen zu lassen.<br />

Von der Ronda aus erinnert das Institut mehr<br />

an andalusische Felsarchitekturen als an die<br />

allzu oft aus der Krankenhausarchitektur bekannten<br />

monotonen Strukturen. Das IMO hat<br />

keine oder vielmehr eine durchlässige Fas-


| Preisträger | ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

sade, eine Art Zwischenraum, durch den Rampen<br />

verlaufen, die zu den unterschiedlichen<br />

Ebenen des Geländes führen. Die Außendächer<br />

schützen die eigentliche Glasfassade vor<br />

der Sonne. Alle öffentlich zugänglichen Räume<br />

bieten dem Betrachter einen Panoramablick<br />

auf die Stadt. Durch eine Abfolge massiver<br />

und skulpturaler weißer Pfosten hindurch,<br />

die Säulen aus Gipssteinbrüchen ähneln, ist<br />

in der Ferne das Stadtzentrum von Barcelona<br />

zu erkennen. Ein künstlich angelegtes Becken<br />

im unteren Teil des Geländes reflektiert die<br />

Dächer der Gebäude und führt einen vertikalen<br />

Aspekt in den Horizontalraum ein.<br />

Da Augenbehandlungen nur bei reduzierter<br />

Lichteinwirkung stattfinden können, ist die<br />

Klinik größtenteils unterirdisch angelegt. Sie<br />

verschwindet unter einem großen Stehfalzdach<br />

mit seinen leichten oder abrupten, langen oder<br />

kurzen Schrägen, eine Art „Zink-Origami“, das in<br />

seiner Gestaltung die beiden Vorgaben Gefälle<br />

und Organisation der medizinischen Abläufe<br />

vereint. Von den Anhöhen Collserolas aus wirkt<br />

25


| Preisträger | ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

diese „5. Fassade“ der modernen Architektur<br />

zugleich als Skulptur und geologisches Ereignis.<br />

Vom Gebäudeinneren aus ist die Dachkonstruktion<br />

mal sichtbar, mal unsichtbar und lässt<br />

durch zahlreiche Spalten Licht eindringen – fast<br />

ein Spiel für die Augen, die in diesem Institut<br />

geheilt werden sollen.<br />

Die Fähigkeit, schwach geneigte Flächen<br />

zu verkleiden – einer der Hauptvorzüge<br />

von Zink – spiegelt sich hier in einer grafischen<br />

Textur wider, die das Dach in eine<br />

abstrakte Landschaft verwandelt. Die<br />

Dachrinnen sind durch maßgerecht angefertigte,<br />

gerade Abflussrinnen ersetzt, die<br />

die von dem Stehfalz vorgegebene und an<br />

einer stärkeren Neigung orientierte Struktur<br />

rahmen. Aufgrund des flexiblen Materials<br />

lassen sich die Abweichungen in der<br />

Neigung des Dachs nachzeichnen, ohne,<br />

dass bei allen Artikulationen zwangsläufig<br />

auf Abflussrinnen zurückgegriffen<br />

werden müsste.<br />

26


Heyen Lippros + Partner, Deutschland Malmström Edström<br />

Arkitekter, Schweden<br />

28<br />

Salens Architecten,<br />

Belgien<br />

Pedro Ponce de Leon Hernandez, Spanien<br />

12 ausgewählte von 49<br />

eingereichten Projekten<br />

Nikiforidis<br />

Prodromos,<br />

Griechenland<br />

Matthew Lucas, Associated<br />

Architects, Großbritannien


Bernardo Garcia Tapia + Fernando<br />

Pardo Calvo, Spanien<br />

Conix Architects, Belgien<br />

| GEWERBLICHE GEBÄUDE WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

Gewerbliche Gebäude<br />

Antonio Cruz Villalon, Cruz Y<br />

Ortiz Arquitectos, Spanien<br />

Atelier Christian de<br />

Portzamparc, Frankreich<br />

Mariano De Duonni, Cabinet<br />

Hassell, Australien<br />

José Manuel Chacón<br />

Bulnes, Spanien - Preisträger<br />

29


30<br />

Lieux Gewerbliche d’entreprises Gebäude<br />

Zur Universität gehöriges Büro,<br />

Cartagena (Spanien)<br />

Architekt: José Manuel Chacón<br />

Bulnes<br />

Technik: Gefalztes und perforiertes Zink<br />

Oberflächenausführung: QUARTZ-ZInC ®<br />

Fläche Zink: 1 200 m 2 (Fassade),<br />

5 500 m 2 (Dach)<br />

Altes und Neues<br />

Um den Ausblick auf ein historisches Bauwerk zu erhalten,<br />

hat der Architekt Chacón Bulnes die Glaswände eines<br />

Bürogebäudes mit einer perforierten Zinkhaut überzogen.<br />

Fotos: David Frutos und David Munuera navarro, Spanien.<br />

Zeichnung: José Manuel Chacón Bulnes, Spanien.<br />

Die Geschichte des Gebäudes, in dem sich die<br />

neuen Büroräume der Polytechnischen Universität<br />

von Cartagena befinden, ist untrennbar<br />

mit der des Antiguo Penal de Presidarios<br />

y Esclavos verknüpft. Die Steinmauern dieses<br />

über zwei Jahrhunderte alten, strengen und<br />

mächtigen Bauwerkes umgeben einen eindrucksvollen<br />

Hof, der einen geschlossenen und<br />

steinernen Platz darstellt. Das 1776 zwischen<br />

Hafen und Arsenal erbaute frühere Gefängnis<br />

hat verschiedene Funktionen erfüllt und lange<br />

den CIM (Cuartel de Instrucción de Marineria),<br />

das Ausbildungszentrum für Offiziersanwärter<br />

der spanischen Marine, beherbergt.<br />

Erst zu Semesteranfang 2009 konnten Studenten<br />

die Soldaten in dem großen rechteckigen<br />

Hof ablösen, den der Architekt José Manuel<br />

Chacón Bulnes mit einem textilen Netz überspannt<br />

hat, das dem ebenso strengen wie<br />

steinernen Platz einen wohltuenden Schatten<br />

spendet. Die Verwandlung der Offiziersschule<br />

in eine universitäre Einrichtung setzte zwei<br />

ganz unterschiedliche Maßnahmen voraus:<br />

zum einen die Renovierung eines historischen<br />

Gebäudes, zum anderen die Gestaltung eines<br />

Neubaus für die zusätzlichen Räumlichkeiten.<br />

Im Zuge der Restaurierung des alten Gebäudes<br />

hat Chacón Bulnes das Satteldach, welches im<br />

Jahre 1946 durch ein Großfeuer zerstört wurde,<br />

rekonstruiert. Die von den Hügeln hinter dem<br />

Hafen aus sichtbare Zinkverkleidung rahmt<br />

den rechteckigen Hof. Auch für den Anbau der


| Preisträger | GEWERBLICHE GEBÄUDE<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

Universität, einem lang gestreckten Block, der<br />

sich in seiner Modernität diametral von der<br />

historischen Substanz unterscheidet, wird Zink<br />

verwendet.<br />

Der Neubau war durchaus nicht unumstritten:<br />

Man warf dem Anbau vor, den Blick auf<br />

das Meer zu beeinträchtigen und eines der<br />

wichtigsten städtischen Kulturdenkmäler zu<br />

entstellen. Auf diese Polemik hat der Architekt<br />

zu antworten gewusst, indem der Anbau mit<br />

den entsprechenden Maßen an der Schmalseite<br />

des historischen Gebäudes errichtet<br />

wurde. Verglichen mit den früheren, direkt<br />

an die bestehende Fassade angeschlossenen<br />

Speiseräumen distanziert sich der Neubau von<br />

seinem Vorgängerbau. Die verglaste Fassade<br />

mit ihrer perforierten Zinkverkleidung gibt den<br />

Blick bis auf die Steinmauern frei. Die doppelte,<br />

durch viele Falzungen rhythmisierte Zinkhaut<br />

dient gleichfalls als Sonnenschutz und verhindert,<br />

dass sich die hinter den metallenen<br />

Maschrabiyya versteckten Büroräume zu stark<br />

aufheizen.<br />

31


| Preisträger | GEWERBLICHE GEBÄUDE<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

32<br />

Die Fassadenflächen sind nach der Zeichnung des Architekten mithilfe von perforierten<br />

Zinkspulen geformt worden. Sie wurden einfach auf ein Metallgerippe montiert.<br />

Das Material ist 1 mm dick.


34<br />

Atelier Loyer & Brosset<br />

Architekts, Frankreich<br />

Lode Havermans<br />

Architekt, Niederlande<br />

Andrew Liang Studio 0.10<br />

[ Urban Nodes ], USA<br />

Kraus - Schönberg,<br />

Großbritannien


Conix Architekts,<br />

Belgien<br />

| SPEZIALPREISE<br />

Spezialpreise<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

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36<br />

Audace Kühnheit<br />

Immeuble Wohnhaus de "Hanover logements House",<br />

Bradford (Großbritannien)<br />

(Royaume-Uni)<br />

Architekten: Architecte : Kraus - - Schönberg<br />

Technik: Technique VMZ : VMZ Stehfalz Joint debout<br />

Aspect : AnTHRA-ZInC ®<br />

Oberflächenausführung: AnTHRA-ZInC ®<br />

Surface en zinc : 1 300 m2 Fläche Zink: 1 300 m2 Zwischen Vergangenheit<br />

und Gegenwart<br />

Eine anthrazitfarbene Zinkbedachung ersetzt den<br />

traditionellen Schiefer, um sich an den komplexen Linien<br />

einer zeitgenössischen Dachkonstruktion inmitten eines<br />

denkmalgeschützten Viertels zu orientieren.<br />

Fotos: Kraus - Schönberg, Großbritannien.<br />

Zeichnung: Kraus - Schönberg, Großbritannien.<br />

Aufbauten stellen den Architekten gemeinhin<br />

vor zwei Probleme: Das erste ist technischer<br />

Art, da das Zusatzgewicht mit der Tragfähigkeit<br />

der bestehenden Struktur kompatibel sein<br />

muss, das zweite Problem ist ein ästhetisches.<br />

Ob man sich für Kontrast oder Integration<br />

entscheidet, das „neue Organ“ muss von dem<br />

bereits existierenden Bau akzeptiert werden,<br />

damit letztendlich ein einheitliches Bauwerk<br />

entstehen kann. Gelegentlich stellen sich<br />

solche Probleme in dem speziellen Kontext<br />

historischer Viertel, wie hier in Bradford in der<br />

Grafschaft Yorkshire.<br />

Das so genannte Hanover House befindet sich<br />

in „Little Germany“, einer im 19. Jahrhundert<br />

von Händlern zumeist deutscher Herkunft<br />

erbauten Lagerzone. Die Stadt legt heute<br />

Wert darauf, diesen wichtigen Bestandteil des<br />

städtischen Kulturerbes zu schützen und neu<br />

zur Geltung zu bringen. Das aus Gebäuden im<br />

viktorianischen Stil bestehende Viertel verdankt<br />

seine bemerkenswerte Einheitlichkeit<br />

weniger der Architektur als dem Sandstein,<br />

aus dem sämtliche Fassaden errichtet sind. Es<br />

ist gewissermaßen eine Ironie des Schicksals,<br />

dass dem in Koblenz ansässigen und über ein


| sPeZiALPreise | KÜHNHEIT<br />

Büro in London verfügenden Architekturbüro<br />

Kraus - Schönberg die Aufgabe zufällt, Hanover<br />

House in einen Komplex mit elf Wohnungen<br />

zu verwandeln. Die schönsten Wohnungen<br />

befi nden sich ganz oben im Gebäude, unter<br />

einer Bedachung, die künftig das Dachstockwerk<br />

des unter Denkmalschutz stehenden<br />

ehemaligen Lagerhauses krönt. Der Aufbau<br />

wird im Wesentlichen von den Pfostenreihen<br />

in der Mitte des Gebäudes getragen. Um<br />

eine Lastableitung auf die Fassade zu verhindern,<br />

haben die Architekten das Dach als eine<br />

große, selbsttragende und monolithische<br />

Struktur aus gewalztem Holz konzipiert. Die<br />

Falten betonen die Steifheit des Materials<br />

und evozieren eine zugleich idyllische und<br />

moderne Landschaft, die der Dächervielfalt<br />

in „Little Germany“ gut entspricht. Obwohl in<br />

dem Viertel traditionell für Bedachungen vor<br />

allem Schiefer verwendet wurde, erwies sich<br />

das Material für dieses komplexe Dach mit<br />

seinen unzähligen Dachkehlen und Dachfl ächen<br />

als ungeeignet. Stattdessen haben sich<br />

die Architekten für schwarzes, vorbewittertes<br />

Zink entschieden, ANTHRA-ZINC ® , das den Neigungen<br />

des Daches leichter folgen kann und<br />

besser mit der schwarz-blauen Farbpalette der<br />

unmittelbaren Umgebung harmoniert.<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

37


38<br />

Technische<br />

Leistung<br />

Bürogebäude<br />

Hoboken (Belgien)<br />

Architekt: Sylvie Bruyninckx<br />

Architecte-Associé Conix Architects<br />

Technik: VMZ Stehfalz<br />

Oberflächenausführung: QUARTZ-ZInC ®<br />

Fläche Zink: 1 975 m 2<br />

Eine Zinkschlaufe<br />

Ein expressionistischer Anbau verkörpert die Erneuerung<br />

eines industriellen Standortes, der sich der Verarbeitung<br />

von Metallen widmet.<br />

Fotos: Serge Brison - Zeichnung: Associé Conix Architects, Belgien.<br />

Der vom Architekturbüro Conix Architects für<br />

die Büroräume von <strong>Umicore</strong> in Antwerpen<br />

entworfene Anbau lässt keinen Zweifel an<br />

seiner Funktion aufkommen. An einem<br />

Standort, an dem mit Edelmetall gearbeitet<br />

wird und wo man sich dessen Recycling zur<br />

Aufgabe gemacht hat, wirkt dieser Neubau<br />

wie ein riesiges Band, das soeben aus einer<br />

Walze zu quellen scheint – eine expressionistische<br />

Form, die mehr als nur eine Fassadenapplikation<br />

ist.<br />

Das Band gibt einen Querschnitt vor, der die<br />

Verwaltungs- und Empfangsabteilungen des<br />

Unternehmens beherbergt. Das Licht dringt<br />

durch die Platten, die Giebelmauern wachsen<br />

faltenartig nach oben, indem sie den Neigungen<br />

und Windungen der großen Zinkschleife<br />

aus QUARTZ-ZINC ® folgen.<br />

Dieser Neubau ist Teil der Neustrukturierung<br />

eines Industriestandortes in einem Vorort von<br />

Antwerpen. Conix Architects versteht diesen<br />

Ort als eine echte Miniaturstadt, einen Komplex,<br />

der sich der Produktion verschrieben hat<br />

und der ein neues Selbstverständnis brauchte.<br />

Außer den Gebäuden hat das Architekturbüro<br />

u. a. auch den Verkehr und den Zugang zur<br />

Fabrik neu geregelt, manche Fassaden renoviert,<br />

die Ausschilderung übernommen und<br />

Grünflächen angelegt.<br />

Als Symbol für die Neugestaltung des Ortes


| sPeZiALPreise | TECHNISCHE LEISTUNG<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

bringt das Band auch die besondere Flexibilität<br />

des Zinks und seine Eigenschaft als recyclingfähiger<br />

Werkstoff zur Geltung. Es handelt<br />

sich um ein starkes und identitätsstiftendes<br />

Zeichen, das überlebensgroß die Gleichung<br />

zwischen industrieller Bestimmung und ästhetischem<br />

Anspruch illustriert.<br />

39


40<br />

Environnement<br />

Umwelt<br />

Domaine de Cicé-Blossac Resort<br />

et Spa, Bruz (France) (Frankreich)<br />

Architectes Architekten: : Architekturbüro Atelier Loyer & Brosset Loyer<br />

Architectes & Brosset<br />

Technique Technik: VMZ : VMZ Stehfalz Joint debout<br />

Aspect : QUARTZ-ZInC ®<br />

Oberfl ächenausführung: QUARTZ-ZInC ®<br />

Surface en zinc : 5 300 m2 Fläche Zink: 5 300 m2 Fotos: Paul Kozlowski, Frankreich.<br />

Zeichnung: Atelier Loyer & Brosset<br />

Architeks, Frankreich.<br />

Auf Stelzen<br />

Dazu aufgefordert, in einem hochwassergefährdeten<br />

Gebiet eine Hotelanlage zu konzipieren, haben die<br />

Architekten Loyer et Brosset die Umweltzwänge in<br />

architektonische Vorteile verwandelt.<br />

Der Park in Cicé wirkt wie ein natürlich gewachsenes<br />

Ensemble, aber der Eindruck täuscht.<br />

Bevor ein Golfplatz und eine Hotelanlage gebaut<br />

wurden, befand sich dort eine Kiesgrube,<br />

die Baumaterialien an die Stadt Rennes lieferte.<br />

Inzwischen füllen die im Park angelegten<br />

Teiche die früheren, von den Erdaushebungen<br />

noch auf dem Grundstück vorhandenen<br />

Löcher. An diesem zwischen Industrie und Natur<br />

oszillierenden Ort wollte der Architekt Loyer<br />

seinen Bau ganz der Umwelt unterstellen, was<br />

sich in einer konsequenten Berücksichtigung<br />

des Ecodesigns ausdrückt und in sämtlichen<br />

Aspekten des Projektes zum Tragen kommt.<br />

Diese Behandlung zeigt sich zunächst an der<br />

Lage der Gebäude, die sich zwischen den etwa<br />

vierzig Jahre alten, allmählich über das Grundstück<br />

ausgedehnten Bäumen befi nden. Sie<br />

kommt gleichfalls in der Form der Konstruktionen<br />

zum Ausdruck, die bewusst einen traditionellen<br />

Stil pfl egen: Modische Architektur wird<br />

schnell altmodisch, so der von Loyer indirekt<br />

formulierte Grundsatz, während eine klassischere<br />

Form immer zeitlos anmutet.<br />

Die verwendeten Materialien (Beton, Holzverkleidung,<br />

Zink) wurden als ausgesprochen<br />

pfl egeleichte Werkstoffe gewählt. Da Zink eine<br />

geringere Dachneigung ermöglicht und im


| sPeZiALPreise | UMWELT<br />

Falle einer Zerstörung der Wohnanlage recycelt<br />

werden kann, wurde ihm gegenüber des<br />

lokal vorherrschenden Schiefers der Vorzug<br />

gegeben. Weniger klassisch hingegen sind<br />

die Pfähle, auf denen die Wohnungen stehen<br />

und die nicht umsonst auf den Typus von<br />

Pfahlbauten anspielen: Der Park befi ndet sich<br />

in einem hochwassergefährdeten Gebiet, und<br />

obwohl der Städtebauplan im Jahr 2004 hier<br />

noch Konstruktionen vorsah, hat der Architekt<br />

für sich selbst gewisse Regeln gesetzt, um<br />

die Bauten den Umweltzwängen anzupassen.<br />

Die Gebäude müssen den freien Wasserabfl uss<br />

erleichtern, die obligatorischen Hygienebedingungen<br />

erfüllen, Fauna und Flora respektieren<br />

und nicht zuletzt zwischen Architektur und<br />

Landschaft vermitteln. Das letzte Ziel dürfte<br />

erreicht sein: Die senkrechten Linien der Pfähle<br />

scheinen sich aufzulösen, sobald das Wasser um<br />

einen Meter steigt, und die Besucher gleiten<br />

schwerelos auf grazilen, in Bäumen angebrachten<br />

Stegen dahin.<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

41


42<br />

Tradition<br />

Logements Behindertengerechtes pour handicapés Wohnen<br />

Tilburg (niederlande)<br />

(Pays-Bas)<br />

Architekten: Architecte : Lode Havermans<br />

Architecten<br />

Technik: Technique VMZ : VMZ Stehfalz Joint debout<br />

Aspect : QUARTZ-ZInC ®<br />

Oberflächenausführung: QUARTZ-ZInC ®<br />

Surface en zinc : 460 m2 Fläche Zink: 460 m2 Täuschende Schlichtheit<br />

Die zwei „Ikonen-Häuser“ gehören zu einem<br />

Wohnkomplex für Behinderte, der um einen renovierten<br />

ehemaligen Bauernhof konstruiert wurde.<br />

Fotos: Joris Casaer, Belgien.<br />

Zeichnung: Lode Havermans Architecten, niederlande.<br />

Auf den ersten Blick wirkt dieser vom Architekturbüro<br />

LHA in Tilburg gebaute Wohnkomplex<br />

ausgesprochen banal. Mit seinen schlichten<br />

Satteldachhäusern scheint er weit entfernt<br />

von den sonst so innovativen und ultramodernen<br />

Formen der holländischen Wohnungsarchitektur.<br />

Hier wollten sich die Architekten in erster Linie<br />

dem Kontext anpassen. Auf dem Grundstück<br />

befand sich ein Bauernhof, den der Besitzer<br />

zu Wohnungen für Behinderte umfunktionieren<br />

wollte. Die elf Appartements konnten<br />

teilweise in dem bestehenden Gebäude untergebracht<br />

werden, der Rest verteilt sich auf<br />

zwei separate Anbauten, die das gewöhnliche<br />

und banale Aussehen kleiner Vorstadthäuschen<br />

haben. Tatsächlich aber ist der Stil dieser<br />

Satteldachhäuser nicht so banal wie es<br />

den Anschein hat. Zahlreiche niederländische<br />

(und auch andere) Architekten haben sich von<br />

der Form des Kubus abgewandt und versuchen,<br />

sich das Prinzip des so genannten „Ikonen-Hauses“<br />

anzueignen.<br />

Dabei kompensiert die sorgfältige Detailbehandlung<br />

die formale Schlichtheit. Mauern<br />

und Dächer bilden eine zusammenhängende<br />

Hülle, volumetrische Störungen werden ausgeschlossen,<br />

und die systematischen Durchbrüche<br />

bringen die Flächen zur Geltung. Dieses<br />

zeitgenössische Konzept für ein Ikonen-Haus


| sPeZiALPreise | TRADITION<br />

wird vom Architekturbüro sorgfältig berücksichtigt.<br />

Die horizontale Linie der Regenrinnen<br />

verschwindet in der Dachkonstruktion. Die<br />

stark vereinfachte Anlage blendet Dach- und<br />

Regenrinnen aus, um die Verkleidungen zur<br />

Geltung zu bringen: Holz für die Fassade und<br />

Zink für das Dach. Weitere Details wie die im<br />

Verhältnis zur Giebelachse versetzten seitlichen<br />

Fenster oder die sorgfältige Holzbearbeitung<br />

an den Dachgauben verraten eine<br />

durchdachte Konzeption und stellen unter<br />

Beweis, dass schlichte Linien durchaus mit<br />

subtilen Feinabstimmungen vereinbar sind.<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

43


| sPeZiALPreise | SPEZIALPREIS DER JURY<br />

Schwarz-Licht<br />

Dieses raffinierte, für einen Galeristen gebaute<br />

Wohnhaus zeichnet sich durch seine dunklen Wände<br />

aus kleinen Zinkanthrazit-Modulen aus, die Profile und<br />

Reliefs herausarbeiten.<br />

Fotos: Benny Chan & Studio 0.10, USA.<br />

Zeichnung: Andrew Liang, USA.<br />

Es bedarf wohl einer gewissen Kühnheit, um<br />

einen schwarzen Kubus mitten in eine Siedlung<br />

mit Einfamilienhäusern zu setzen, wo<br />

man sonst vor allem orangefarbene Ziegeldächer<br />

und farbigen Verputz kennt.<br />

Das Viertel, in dem das Mush House steht,<br />

gehört zu einem in der Nachkriegszeit gebauten<br />

Vorort von Los Angeles. Dort sieht<br />

es genauso aus, wie in allen anderen dieser<br />

ewig gleichen Vorortsiedlungen unserer Großstädte.<br />

Vermutlich kam es den Auftraggebern<br />

– ein Galerist und ein Maler – mehr auf die<br />

avantgardistische Ästhetik an, als auf ein unkonventionelles<br />

Signal, als sie den Architekten<br />

Andrew Liang mit einem so ausgefallenen<br />

Haus beauftragten, das in der Nachfolge des<br />

Malers Pierre Soulages, dem Erfinder des<br />

Schwarz-Lichtes, zu stehen scheint.<br />

Auf dem Grundstück ragen zwei Parallelkuben<br />

auf: Das erste ist dem Wohnraum vorbehalten,<br />

während sich in dem anderen eine Garage<br />

und ein Appartement für die Mutter eines der<br />

Besitzer befinden. Letzteres wäre in Zukunft<br />

auch als Büro umfunktionierbar. Den beiden<br />

Kuben ist eine sorgfältig ausgearbeitete Hülle<br />

gemeinsam, die eher an die Welt der Möbel,<br />

als an die der Immobilien erinnert. Geometrische<br />

Holzflächen und verglaste, mit Holz<br />

gerahmte Volumen durchbrechen einen Block,<br />

der aus einer dichten und dunklen Materialmasse<br />

gemeißelt zu sein scheint.<br />

Dieser monolithische Eindruck entsteht durch<br />

die Fassadenverkleidung aus schwarzem<br />

ANTHRA-ZINC ® . Das Material wurde zu kleinen,<br />

gefalteten und ausgehöhlten Einzelelementen<br />

geformt, die in unterschiedlich großen Streifen<br />

um die Fassade verlaufen. Dieses, für ein<br />

subtiles Relief sorgendes Profil, lässt sich nur<br />

aus der Nähe deutlich erkennen, wo es unter<br />

dem großzügigen Licht der kalifornischen<br />

Sonne zur Geltung kommt.<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />

Grand Spezialpreis Prix der du Jury<br />

Maison Individuelles individuelle Wohnhaus<br />

Los Angeles (USA)<br />

Architecte Architekt: Andrew : Andrew Liang<br />

Studio<br />

0.10 [ Urban nodes ]<br />

Technique Technik: VMZ : VMZ Clip-Profil Profil<br />

à emboîtement<br />

Aspect : AnTHRA-ZInC ®<br />

Oberflächenausführung: AnTHRA-ZInC ®<br />

Surface en zinc : 435 m2 Fläche Zink: 435 m2 45


| sPeZiALPreise<br />

Der Architekt hat eine besondere Sorgfalt<br />

auf die Einzelheiten der Umsetzung verwendet<br />

und die verschiedenen Kassetten<br />

der Fassadenbekleidung entworfen. Die<br />

anthrazitfarbenen Kassetten sind zu unterschiedlich<br />

hohen Horizontalbändern<br />

gruppiert; diese werden ihrerseits von<br />

einem verzinkten Winkeleisen getrennt,<br />

das für eine Verbindung zwischen den<br />

eingetieften und erhabenen Teilen der<br />

Kassetten sorgt. Zu 90° gefalzte Spezialteile<br />

wurden eingesetzt, um gegen das<br />

Problem der Umstülpungen im Material<br />

an den vier Gebäudeecken anzugehen.<br />

Sie sind wie alle anderen Zinkelemente<br />

der Verkleidung im Werk gefertigt<br />

worden.<br />

46<br />

| SPEZIALPREIS DER JURY<br />

WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |


48<br />

Die Jury<br />

Belgien Serge Fraas Architekt,<br />

Cabinet Stekke + Fraas<br />

Frankreich Dominique Boudet Redakteur der Zeitschrift AMC Le Moniteur Architecture<br />

Präsident der Jury im Wettbewerb Archizinc<br />

Frédéric Borel Architekt,<br />

Agence Frédéric Borel Architecte<br />

Lionel Dunet Architekt DESA,<br />

Präsident des Conseil national de l’Ordre des Architectes<br />

Dominique Queffelec Präsident d’ARCORA,<br />

Ingenieurbüro für Tragkonstruktion und Gebäudehülle in Paris<br />

Gilles de Montmarin Architekt DPLG Leiter SEMAPA<br />

(SEM Aménagement de Paris)<br />

Griechenland Nicos Kalogeras Architekt und Ingenieur,<br />

nTUA (national Technical University of Athens)<br />

Großbritannien Christophe Egret Architekt,<br />

Studio Egret West<br />

Kanada Anik Shooner Architekt OAQ OAA FIRAC,<br />

Menkès Shooner Dagenais, Le Tourneux Architectes<br />

Libanon Simone Kosremelli Architekt,<br />

Architekt & Urban Planner<br />

Niederlande Dirk Jan Postel Architekt, Leiter des Architekturbüros<br />

Kraaijvan ger ger Urbis<br />

Polen Tomasz Markowski Architekt,<br />

ECT - The Architect Company<br />

Spanien Lluís Dilmé Architekt,<br />

Leiter des Architekturbüros Estudi Dilmé & Fabré


VMZINC - 10.10 - 10022-D - 9.8 - ISSN 1769-9088<br />

ARGENTINIEN<br />

KORZIN S.A.C.I.<br />

Tel.: + 54 11 4653 1425<br />

korzin@datamarkets.com.ar<br />

www.vmzinc.com.ar<br />

AUSTRALIEN/NEUSEELAND<br />

<strong>Umicore</strong> Australia<br />

Tel.: + 61 2 93 68 61 00<br />

vmzinc.australia@umicore.com<br />

www.vmzinc.com.au<br />

www.vmzinc.co.nz<br />

BELGIEN/LUXEMBURG<br />

n.v. <strong>Umicore</strong> s.a. Building Products<br />

Belgium<br />

Tel.: + 32 2 712 52 11<br />

vmzinc.benelux@umicore.com<br />

www.vmzinc.be<br />

www.vmzinc.lu<br />

CHINA<br />

Hong-Kong<br />

<strong>Umicore</strong> Marketing Services<br />

Building Products<br />

Tel.: + 852 2700 2260<br />

vmzinc.hongkong@ap.umicore.com<br />

www.vmzincasia.cn<br />

Peking<br />

<strong>Umicore</strong> Marketing Services<br />

Building Products<br />

Tel.: + 86 10 6424 6761<br />

vmzinc.china@ap.umicore.com<br />

www.vmzincasia.cn<br />

Shanghai<br />

<strong>Umicore</strong> Marketing Services Co. Ltd.<br />

Building Products<br />

Tel.: + 86 21 5876 9671<br />

vmzinc.china@ap.umicore.com<br />

www.vmzincasia.cn<br />

Taiwan<br />

<strong>Umicore</strong> Marketing Services Co. Ltd.<br />

Building Products<br />

Tel.: + 886 2 8732 2021<br />

vmzinc.taiwan@ap.umicore.com<br />

www.vmzincasia.cn<br />

www.vmzinc.com<br />

DÄNEMARK/NORWEGEN/SCHWEDEN<br />

<strong>Umicore</strong> Building Products<br />

Scandinavia A/S<br />

Tel.: + 45 86 84 80 05<br />

vmzinc.denmark@umicore.com<br />

www.vmzinc.dk<br />

DEUTSCHLAND<br />

<strong>Umicore</strong> <strong>Bausysteme</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Tel.: + 49 201 836060<br />

vmzinc.germany@umicore.com<br />

www.vmzinc.de<br />

FRANKREICH<br />

<strong>Umicore</strong> Building Products France s.a.s.<br />

Tel.: + 33 1 49 72 42 42<br />

vmzinc.france@umicore.com<br />

www.vmzinc.fr<br />

GRIECHENLAND<br />

MIPECO Trading Ltd.<br />

Tel.: + 30 210 664 46 11<br />

mipeco@otenet.gr<br />

www.mipeco.gr<br />

GROßBRITANNIEN<br />

<strong>Umicore</strong> Marketing Services UK Ltd.<br />

Tel.: + 44 1992 822288<br />

vmzinc.uk@umicore.com<br />

www.vmzinc.co.uk<br />

www.vmzinc.ie<br />

INDIEN<br />

<strong>Umicore</strong> India Pvt Ltd.<br />

Tel.: + 91 22 66275656<br />

vmzinc.india@ap.umicore.com<br />

ITALIEN<br />

<strong>Umicore</strong> Building Products Italia s.r.l.<br />

Tel.: + 39 02 47 99 82 23<br />

vmzinc.italia@umicore.com<br />

www.vmzinc.it<br />

KANADA<br />

Canadian Brass and Copper Co.<br />

Tel.: + 416 736 0767<br />

canadianbrass@on.aibn.com<br />

www.canadianbrass.ca<br />

LIBANON<br />

NAGGIAR Trading S.A.L.<br />

Tel.: + 961 1 562 652<br />

roy.naggiar@naggiar.net<br />

www.naggiar.net<br />

NIEDERLANDE<br />

n.v. <strong>Umicore</strong> s.a. Building Products<br />

Tel.: + 31 20 494 28 39<br />

vmzinc.benelux@umicore.com<br />

www.vmzinc.nl<br />

ÖSTERREICH<br />

VMZINC Center Österreich<br />

Tel.: + 43 1 726 34 34<br />

info@vmzinc.at<br />

www.vmzinc.at<br />

POLEN<br />

<strong>Umicore</strong> Marketing Services<br />

Polska Sp z o.o.<br />

Tel.: + 48 22 632 47 61<br />

vmzinc@vmzinc.com.pl<br />

www.vmzinc.pl<br />

PORTUGAL<br />

<strong>Umicore</strong> Portugal S.A.<br />

Tel.: + 35 1 22 995 0167<br />

geral@asturianadasminas.pt<br />

www.vmzinc.pt<br />

QATAR<br />

NAGGIAR QATAR L.L.C.<br />

Tel.: + 974 4 687373 / 697790<br />

roy.naggiar@naggiar.net<br />

www.naggiar.net<br />

RUSSLAND<br />

UNION ZINC<br />

Tel.: + 7 495 665 61 90<br />

info@union-zinc.ru<br />

SCHWEIZ<br />

<strong>Umicore</strong> Building Products Schweiz AG<br />

Tel.: + 41 317475868<br />

info@vmzinc.ch<br />

www.vmzinc.ch<br />

SLOWAKISCHE REPUBLIK<br />

<strong>Umicore</strong> Building Products<br />

Slovensko, s.r.o.<br />

Tel.: + 421 917 496 019<br />

info@vmzinc.cz<br />

SPANIEN<br />

<strong>Umicore</strong> Building Products Ibérica s.l.<br />

Tel.: + 34 93 298 88 80<br />

vmzinc@umicore.com<br />

www.vmzinc.es<br />

SÜDKOREA<br />

SUNNIE INTERNATIONAL Ltd.<br />

Tél.: + 82 2-3141-4774<br />

sunnie@korea.com sunn<br />

TSCHECHISCHE REPUBLIK<br />

<strong>Umicore</strong> Building Products CZ s.r.o.<br />

Tel.: + 420 234 036 240<br />

info@vmzinc.cz<br />

www.vmzinc.cz<br />

UNGARN<br />

<strong>Umicore</strong> Building Products<br />

Hungary Kft.<br />

Tel.: + 36 23 452 452<br />

info@vmzinc.hu<br />

www.vmzinc.hu<br />

USA<br />

<strong>Umicore</strong> Building Products USA Inc.<br />

Tel.: + 1 919 874 7173<br />

info@vmzinc-us.com<br />

www.vmzinc-us.com

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