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Investieren Sie in Ihre Knochen und bewegen Sie sich !

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Move it or Lose it<br />

<strong>Investieren</strong> <strong>Sie</strong> <strong>in</strong> <strong>Ihre</strong> <strong>Knochen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>bewegen</strong> <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> !<br />

Wie <strong>Sie</strong> durch Bewegung starke <strong>Knochen</strong> aufbauen <strong>und</strong> erhalten,<br />

Stürzen <strong>und</strong> Brüchen vorbeugen <strong>und</strong> die Rehabilitation nach<br />

Brüchen beschleunigen können.<br />

Verfasst im Auftrag des wissenschaftlichen Beratungsgremiums der IOF („International Osteoporosis Fo<strong>und</strong>ation“)<br />

von Prof. Dr. med. Helmut W. M<strong>in</strong>ne, Ärztlicher Direktor der Kl<strong>in</strong>ik “DER FÜRSTENHOF”, Zentrum für Endokr<strong>in</strong>ologie<br />

<strong>und</strong> <strong>Knochen</strong>stoffwechsel <strong>in</strong> Bad Pyrmont <strong>und</strong> Mitglied der deutschen Akademie der osteologischen <strong>und</strong> rheumatologischen<br />

Wissenschaften.<br />

Photograph by Yuyung Abdi


Die Osteoporose ist e<strong>in</strong>e Erkrankung, bei der <strong>Knochen</strong>dichte<br />

<strong>und</strong> –qualität verm<strong>in</strong>dert s<strong>in</strong>d, was zu e<strong>in</strong>er Schwächung des<br />

Skelettes führt <strong>und</strong> vor allem an der Wirbelsäule, dem<br />

Handgelenk, der Hüfte, dem Becken <strong>und</strong> dem Oberarm zu<br />

e<strong>in</strong>em erhöhten Bruchrisiko führt. Dadurch wird die<br />

Osteoporose mit ihren <strong>Knochen</strong>brüchen zu e<strong>in</strong>er wichtigen<br />

Ursache für Krankheit <strong>und</strong> Sterblichkeit.<br />

Die Osteoporose, „e<strong>in</strong>e stille Epidemie“ ist e<strong>in</strong> weltweites<br />

Problem.<br />

Jedes Jahr ereignen <strong>sich</strong> weltweit etwa 1,6 Mio.<br />

Schenkelhalsfrakturen, wobei diese Zahl bis 2050 auf 4,5 bis 6,3<br />

Mio. ansteigen wird. (1,2)<br />

Bei Frauen über 45 führt die Osteoporose zu mehr Tagen im<br />

Krankenhaus als Diabetes mellitus, Herz<strong>in</strong>farkt <strong>und</strong> Brustkrebs<br />

zusammen genommen. (3)<br />

Schätzungsweise wird nur e<strong>in</strong>e von drei<br />

Wirbelkörperfrakturen frühzeitig erkannt. (4)<br />

Frauen nach erster Wirbelkörperfraktur haben e<strong>in</strong> deutlich<br />

erhöhtes Risiko <strong>in</strong>nerhalb des nächsten Jahres weitere Brüche zu<br />

erleiden. (5)<br />

Diese, im Rahmen der Reihe “Invest <strong>in</strong> your bones” von der IOF aus<br />

Anlass des Welt-Osteoporose-Tages herausgegebenen<br />

Veröffentlichungen unterstützen die Aktivitäten der IOF Mitglieder<br />

weltweit <strong>und</strong> werden <strong>in</strong> viele Sprachen übersetzt.<br />

2001<br />

<strong>Knochen</strong>entwicklung<br />

beim jungen Menschen<br />

2002<br />

Osteoporose am<br />

Arbeitsplatz<br />

2003<br />

Lebensqualität<br />

2004<br />

Osteoporose des<br />

Mannes<br />

Ges<strong>und</strong>er <strong>Knochen</strong><br />

<strong>Knochen</strong> bei Osteoporose<br />

2005<br />

Bewegungstherapie:<br />

<strong>Investieren</strong> <strong>Sie</strong> <strong>in</strong> <strong>Ihre</strong><br />

<strong>Knochen</strong>


<strong>Knochen</strong> <strong>und</strong> Bewegung s<strong>in</strong>d unentwirrbar mite<strong>in</strong>ander verknüpft. <strong>Knochen</strong> helfen<br />

die Muskelkraft <strong>in</strong> zielgerichtete Bewegung umzuwandeln. Ti e r a rten ohne Skelett wie<br />

zum Beispiel bestimmte Schlangenarten, Raupen oder Quallen können nur kriechen.<br />

W ä h rend <strong>Knochen</strong> enorme Vo rteile br<strong>in</strong>gen, müssen sie jedoch passend geformt se<strong>in</strong><br />

– denn auch richtig kräftige Muskeln nützen nichts, wenn sie auf dünne <strong>Knochen</strong> tre ffen, die augenblicklich<br />

zerbrechen. Glücklicherweise hat die Evolution dafür gesorgt, dass mit wachsenden <strong>und</strong> kräftiger werdenden<br />

Muskeln, auch die <strong>Knochen</strong> schwerer <strong>und</strong> stärker wurden, so dass sie nicht überlastet werd e n .<br />

Dies gilt nicht nur für Menschen, sondern sowohl für kle<strong>in</strong>e Insekten als auch riesige D<strong>in</strong>osaurier.<br />

W ä h rend wir wachsen, werden unsere <strong>Knochen</strong> <strong>in</strong> gleichem Maße wie die Muskeln kräftiger. E<strong>in</strong>e<br />

E rhöhung der Muskelkräfte führt zu e<strong>in</strong>er Kräftigung der <strong>Knochen</strong>. Kräftigere Muskeln sorgen für<br />

k r ä f t i g e re <strong>Knochen</strong>. So e<strong>in</strong>fach ist das.<br />

U n g l ü c k l i c h e rweise ist die Osteoporose e<strong>in</strong>e Erkrankung, die zu e<strong>in</strong>er Ve rm i n d e rung der <strong>Knochen</strong>masse<br />

mit Zerstörung der <strong>Knochen</strong>architektur führt. Osteoporose schwächt <strong>Knochen</strong> <strong>und</strong> schwache <strong>Knochen</strong><br />

können leicht brechen. Brüche führen dann zu Schmerzen <strong>und</strong> br<strong>in</strong>gen erhebliche Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

u n s e res täglichen Lebens mit <strong>sich</strong>, weil sie die Beweglichkeit verm i n d e rn .<br />

Weniger Bewegung wegen e<strong>in</strong>er auf Osteoporose zurückzuführenden Fraktur oder e<strong>in</strong>fach Faulheit<br />

bedeutet, dass Muskeln nicht so viel benutzt werden. Diese Ve rnachlässigung führt zu e<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>schränkung der Bildung von <strong>Knochen</strong>gewebe. Schwächere Muskeln führen zu schwächeren <strong>Knochen</strong>.<br />

Dann, wenn Muskeln weniger <strong>und</strong> weniger benutzt werden, fängt die Kontrolle, die unser Nerv e n s y s t e m<br />

über diese Muskeln ausübt, an, abzunehmen. Dies bedeutet, dass Reflexe nicht mehr so gut <strong>und</strong> schnell<br />

ablaufen <strong>und</strong> das Risiko zu stolpern oder zu stürzen nimmt zu. Wenn wir unsere Muskeln nicht<br />

t r a i n i e ren, erhöhen wir unser Risiko für Stürze <strong>und</strong> <strong>Knochen</strong>brüche.<br />

All dies unterstützt den Ansatz, dass die Ve r b e s s e rung von Muskelkraft <strong>und</strong> –funktion nützlich für unsere<br />

<strong>Knochen</strong> ist. Bewegung kräftigt die Muskeln, was wiederum zu starken <strong>Knochen</strong> führt. Ebenso verbessert<br />

Bewegung Muskelkontrolle <strong>und</strong> –koord<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> verm i n d e rt gleichzeitig das Risiko zu stürzen oder im<br />

Falle e<strong>in</strong>es Sturzes <strong>sich</strong> <strong>Knochen</strong> zu brechen.<br />

Deshalb lasst uns alle - Menschen jeden Alters - <strong>bewegen</strong>, um unsere Muskeln zu kräftigen.<br />

Dies br<strong>in</strong>gt erheblichen Nutzen für:<br />

Die Jungen - es hilft ihnen, starke <strong>Knochen</strong> aufzubauen<br />

Die Erwachsenen - es hilft Ihnen, ihre <strong>Knochen</strong> zu erh a l t e n<br />

Die Älteren - es hilft ihnen, <strong>Knochen</strong>verlust <strong>und</strong> Stürzen vorz u b e u g e n<br />

Selbst Patienten, die bereits <strong>Knochen</strong>brüche erlitten haben, können von speziellen Übungen <strong>und</strong><br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmaßnahmen pro f i t i e ren, die die Kräfte der Muskeln <strong>und</strong> ihre Funktion verbessern können. Dies<br />

e rmöglicht e<strong>in</strong>e Wi e d e rherstellung der Beweglichkeit <strong>und</strong> erleichtert Aktivitäten im Alltag.<br />

Deshalb, lassen <strong>Sie</strong> uns unsere Be<strong>in</strong>e <strong>in</strong> die Hand nehmen, lassen <strong>Sie</strong> uns <strong>Knochen</strong> aufbauen <strong>und</strong> lassen <strong>Sie</strong><br />

<strong>sich</strong> uns <strong>bewegen</strong> !<br />

Helmut W. M<strong>in</strong>ne<br />

Vorwort<br />

1


Die <strong>Knochen</strong>, aus denen <strong>sich</strong> unser Skelett zusammensetzt,<br />

stellen e<strong>in</strong> lebendiges Gewebe dar, das <strong>sich</strong><br />

kont<strong>in</strong>uierlich während unseres Lebens erneuert.<br />

Damit unser Skelett dies effektiv bewerkstelligen<br />

kann <strong>und</strong> dabei stark bleibt, bedarf es e<strong>in</strong>er<br />

regelmäßigen Stimulation durch körperliche<br />

Bewegung.<br />

<strong>Knochen</strong> besteht aus e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung aus<br />

Kalziumsalzen, die ihm se<strong>in</strong>e Härte <strong>und</strong> weiße Farbe<br />

verleiht. Dabei s<strong>in</strong>d die Kalziumsalze <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Netz aus<br />

B<strong>in</strong>degewebe, bestehend aus großen Eiweißmolekülen,<br />

e<strong>in</strong>gebettet, wodurch der <strong>Knochen</strong> etwas flexibel<br />

wird. <strong>Knochen</strong>gewebe ist nicht komplett homogen<br />

<strong>und</strong> fest, sondern besteht aus e<strong>in</strong>er honigwabenähnlichen<br />

Struktur, die <strong>sich</strong> <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er festen<br />

äußeren Hülle ausbreitet. Diese effiziente Gestaltung<br />

erlaubt maximale Stärke bei relativ ger<strong>in</strong>gem<br />

Gewicht.<br />

Die honigwabenähnliche Struktur stellt e<strong>in</strong>e große<br />

Oberfläche dar, die durch <strong>Knochen</strong>zellen begrenzt<br />

wird. Durch diese Zellen wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em genau<br />

aufe<strong>in</strong>ander abgestimmten Zusammenspiel zwischen<br />

Auf- <strong>und</strong> Abbau das <strong>Knochen</strong>gewebe kont<strong>in</strong>uierlich<br />

erneuert. Dieser so genannte <strong>Knochen</strong>umbau<br />

gewährleistet, dass auch kle<strong>in</strong>ste <strong>Knochen</strong>brüche<br />

repariert werden <strong>und</strong> der <strong>Knochen</strong> stark bleibt.<br />

Durch den <strong>Knochen</strong>stoffwechsel kann <strong>Knochen</strong> auf<br />

e<strong>in</strong>e vermehrte Belastung mit e<strong>in</strong>er Zunahme an<br />

Stärke antworten, oder aber auch Substanz verlieren,<br />

wenn Belastungen abnehmen.<br />

2<br />

<strong>Investieren</strong> <strong>Sie</strong> <strong>in</strong> <strong>Ihre</strong> <strong>Knochen</strong><strong>und</strong><br />

<strong>bewegen</strong> <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> !<br />

Wie <strong>Sie</strong> durch Bewegung starke <strong>Knochen</strong> aufbauen <strong>und</strong> erhalten,<br />

Stürzen <strong>und</strong> Brüchen vorbeugen <strong>und</strong> die Rehabilitation nach<br />

Brüchen beschleunigen können.<br />

Deshalb heißt diese Veröffentlichung zur Bewegung<br />

auch “Move it or lose it”. <strong>Sie</strong> wurde zusammengestellt<br />

<strong>und</strong> geschrieben, um Verständnis zu<br />

wecken für die Bedeutung der Bewegung bei der<br />

Ges<strong>und</strong>erhaltung von <strong>Knochen</strong> <strong>und</strong> dem Kampf<br />

gegen Osteoporose.<br />

<strong>Knochen</strong> müssen regelmäßig bewegt werden oder sie<br />

werden <strong>sich</strong>, gleichsam wie unbenutzte Muskeln,<br />

zurückbilden. Um ihre Stärke beizubehalten,<br />

brauchen <strong>Knochen</strong> jeden Tag e<strong>in</strong>e Vielzahl kurzer,<br />

aber häufiger Belastungen, die jedes Mal auch e<strong>in</strong><br />

bisschen gesteigert werden müssen, um die<br />

<strong>Knochen</strong>stärke zu erhöhen. Dies jedenfalls s<strong>in</strong>d die<br />

Ergebnisse kürzlich veröffentlichter kl<strong>in</strong>ischer<br />

Studien. Weitere Studien zum besseren Verständnis<br />

wie <strong>und</strong> durch welche Formen von Bewegung unsere<br />

<strong>Knochen</strong> vor dem Bruch bewahrt werden können,<br />

s<strong>in</strong>d jedoch dr<strong>in</strong>gend erforderlich. Dies könnte dann<br />

auch die Behandlung von Patienten mit Osteoporose<br />

verbessern.<br />

Weitere Studien s<strong>in</strong>d ebenfalls erforderlich, um wissenschaftlich<br />

nachzuweisen, welche Maßnahmen der<br />

muskuloskelettalen Rehabilitation vorbereitend oder<br />

auch begleitend zu e<strong>in</strong>er medikamentösen Therapie<br />

<strong>in</strong> Betracht gezogen werden sollten, um<br />

<strong>Knochen</strong>ges<strong>und</strong>heit zu optimieren, Lebensqualität zu<br />

verbessern, das Frakturrisiko zu senken <strong>und</strong> das<br />

Wiederauftreten von Frakturen zu verh<strong>in</strong>dern. Auf<br />

diese Art <strong>und</strong> Weise können wir am besten die<br />

Krankheitslast der Osteoporose mit ihren fatalen<br />

<strong>und</strong> lebensbedrohenden Komplikationen überw<strong>in</strong>den.<br />

Illustration by Anuschka Dupalo-Loss


Bewegung bildet <strong>und</strong><br />

erhält <strong>Knochen</strong>.<br />

<strong>Knochen</strong> ist lebendes Gewebe! Lassen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> nicht<br />

durch die 65 Millionen Jahre alten <strong>Knochen</strong> der<br />

D<strong>in</strong>osaurier aus Büchern, Museen oder dem Fernsehen<br />

beirren. Es gibt nichts Beständiges an e<strong>in</strong>em lebenden<br />

<strong>Knochen</strong>. Wie e<strong>in</strong> Muskel kann auch er wachsen oder<br />

schrumpfen. Das e<strong>in</strong>zig Konstante an <strong>Knochen</strong> ist se<strong>in</strong><br />

Wechsel.<br />

Unglücklicherweise entwickelt <strong>sich</strong> der größte Wechsel<br />

mit zunehmendem Lebensalter. Wenn Menschen älter<br />

werden, werden ihre <strong>Knochen</strong> schlechter. Bereits mit<br />

dem Zugehen auf die 40 s<strong>in</strong>d <strong>Knochen</strong> nicht mehr so<br />

stark wie sie e<strong>in</strong>mal waren. <strong>Sie</strong> haben begonnen, dünner<br />

zu werden – <strong>und</strong> schwächer. Unbeachtet kann diese<br />

Verschlechterung zu e<strong>in</strong>er Osteoporose werden, die<br />

dramatisch das Risiko erhöht, e<strong>in</strong>e Fraktur zu erleiden.<br />

E<strong>in</strong>e der besten Möglichkeiten,<br />

ges<strong>und</strong>e <strong>Knochen</strong> aufzubauen <strong>und</strong><br />

zu erhalten liegt <strong>in</strong> körperlicher<br />

Bewegung.<br />

Nachdem was bisher bekannt ist, betrifft die<br />

Osteoporose weltweit e<strong>in</strong>e von drei Frauen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en<br />

von fünf Männern über 50 Jahren (7-9) . Trotzdem werden<br />

vorbeugende Schritte, diesen allmählichen<br />

<strong>Knochen</strong>schw<strong>und</strong> aufzuhalten, besonders<br />

Veränderungen des Lebensstils, vielfach nicht unternommen,<br />

weil die Menschen <strong>sich</strong> nicht bewusst s<strong>in</strong>d, was sie<br />

tun können, um ihre <strong>Knochen</strong> ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> stark zu halten.<br />

Dabei gibt es Maßnahmen, die von jedermann<br />

durchgeführt werden können, um das Risiko für e<strong>in</strong>e<br />

Osteoporose zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

Über die letzten ungefähr zwei Jahrzehnte haben Ärzte<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftler erkannt, dass e<strong>in</strong>e der besten<br />

Methoden, ges<strong>und</strong>e <strong>Knochen</strong> aufzubauen <strong>und</strong> zu erhalten,<br />

<strong>in</strong> Bewegung besteht.<br />

Genau wie Muskeln, antworten auch <strong>Knochen</strong>, wenn sie<br />

Der Sportunterricht <strong>in</strong> der Schule wird immer<br />

wichtiger, da viele K<strong>in</strong>der mehr <strong>und</strong> mehr Zeit beim<br />

Fernsehen <strong>und</strong> mit Computerspielen verbr<strong>in</strong>gen.<br />

3<br />

“belastet” werden <strong>und</strong> wenn von ihnen verlangt wird,<br />

größere Gewichte zu tragen, als sie es gewohnt s<strong>in</strong>d.<br />

Dies kann durch „Gewichtsbelastung“ erreicht werden<br />

oder durch Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g wie zum Beispiel laufen, rennen,<br />

Gewichte heben, spr<strong>in</strong>gen oder tanzen. Dabei hat e<strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>ger belastendes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g wie zum Beispiel Fahrrad<br />

fahren oder schwimmen, obwohl ausgezeichnet zur allgeme<strong>in</strong>en<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung geeignet, nicht den gleichen<br />

Effekt auf <strong>Knochen</strong>.<br />

E<strong>in</strong> regelmäßiges, gut strukturiertes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm<br />

kann gegen Osteoporose <strong>und</strong> osteoporosebed<strong>in</strong>gte<br />

Frakturen schützen <strong>und</strong> die Rehabilitation nach<br />

Frakturen beschleunigen. Dies gilt für alle, nicht nur für<br />

die über 40-Jährigen <strong>und</strong> zwar deshalb:<br />

Bewegung fördert den<br />

<strong>Knochen</strong>aufbau bei K<strong>in</strong>dern<br />

Wie lange e<strong>in</strong> Haus stehen bleibt, hängt davon ab, wie<br />

stark se<strong>in</strong> F<strong>und</strong>ament ist. Genauso hängt die Ges<strong>und</strong>erhaltung<br />

unserer <strong>Knochen</strong> davon ab, wie gut sie zu<br />

Beg<strong>in</strong>n beschaffen waren.<br />

Die meisten Menschen erreichen ihre so genannte<br />

Spitzenknochenmasse (“peak bone mass”) mit Mitte 20.<br />

Dann haben die <strong>Knochen</strong> ihre maximale Dichte <strong>und</strong><br />

Stärke erreicht. Mit diesem Erreichen der<br />

Spitzenknochenmasse, bleibt die <strong>Knochen</strong>dichte<br />

während der frühen Erwachsenenphase konstant, um<br />

danach wieder abzunehmen.<br />

Ursprünglich glaubten die Ärzte, dass das Erreichen<br />

dieses Gipfels <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie von der Ernährung <strong>und</strong><br />

dabei von e<strong>in</strong>er ausreichenden Kalziumzufuhr <strong>und</strong><br />

Sonnenexposition zur Bildung von Vitam<strong>in</strong> D <strong>in</strong> der<br />

Haut abhängt. Vitam<strong>in</strong> D ist zur Aufnahme von<br />

Kalzium mit der Nahrung, für die Funktion e<strong>in</strong>es ges<strong>und</strong>en<br />

<strong>Knochen</strong>stoffwechsels <strong>und</strong> damit für den Erhalt der<br />

<strong>Knochen</strong>festigkeit erforderlich.<br />

Neuere Studien jedoch haben gezeigt, dass bei<br />

der Bildung des <strong>Knochen</strong>f<strong>und</strong>amentes, das später e<strong>in</strong><br />

Leben lang halten soll, Bewegung e<strong>in</strong>e genauso wichtige<br />

Rolle spielt wie Ernährung. Das gilt für die gesamte<br />

K<strong>in</strong>dheit <strong>und</strong> das Heranwachsen, aber besonders für<br />

den Schub des Längenwachstums während der<br />

Pubertät (10) .<br />

In F<strong>in</strong>nland beispielsweise haben Marjo<br />

Lehtonen-Veromaa <strong>und</strong> Kollegen gezeigt, dass diejenigen<br />

jungen Mädchen mit der größten körperlichen Aktivität<br />

bis zu 40% mehr <strong>Knochen</strong>masse aufbauen, als gleichaltrige<br />

Mädchen mit der ger<strong>in</strong>gsten Aktivität. Diese zusätzliche<br />

<strong>Knochen</strong>menge trägt zur Spitzenknochenmasse<br />

bei <strong>und</strong> wird den aktiveren Mädchen <strong>in</strong> ihrem späteren<br />

Leben von Vorteil se<strong>in</strong>.<br />

Bei Mädchen entspricht die Menge<br />

an <strong>Knochen</strong>gewebe, die zwischen<br />

dem 11. <strong>und</strong> 13. Lebensjahr aufgebaut<br />

wird, ungefähr jener Menge,<br />

die <strong>in</strong> den 30 Jahren nach den<br />

Wechseljahren verloren wird (12) .


Ego Seeman aus Australien <strong>und</strong> andere Kollegen aus<br />

Europa haben Turner<strong>in</strong>nen sowohl als junge Mädchen<br />

als auch als junge erwachsene Frauen untersucht <strong>und</strong><br />

dabei herausgef<strong>und</strong>en, dass nicht nur die Turner<strong>in</strong>nen<br />

vor der Pubertät, sondern später auch als junge Frauen<br />

e<strong>in</strong>e höhere <strong>Knochen</strong>dichte hatten als nicht turnende<br />

Mädchen oder Frauen (13) . In e<strong>in</strong>er anderen Studie zeigten<br />

Jungen mit der höchsten körperlichen Aktivität pro Tag<br />

e<strong>in</strong>e um neun Prozent größere <strong>Knochen</strong>fläche <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />

um 12% höhere <strong>Knochen</strong>dichte als ihre weniger aktiven<br />

Altersgenossen (14) .<br />

Die Qu<strong>in</strong>tessenz dieser Sache: es ist nie zu früh (oder wie<br />

wir noch sehen werden auch zu nie spät) um damit zu<br />

beg<strong>in</strong>nen, <strong>Ihre</strong> <strong>Knochen</strong> so kräftig wie möglich zu machen.<br />

Bewegung erhält <strong>Knochen</strong> beim<br />

Erwachsenen<br />

So wie die Bewegung helfen kann, <strong>Knochen</strong> aufzubauen,<br />

kann sie auch helfen, ihn zu erhalten. Das deutlichste<br />

Beispiel hierfür stammt aus e<strong>in</strong>er außerirdischen Quelle,<br />

dem Weltraum. Als die ersten Kosmonauten <strong>und</strong><br />

Astronauten zum ersten Mal außerhalb der<br />

Erdatmosphäre reisten, warteten die Ärzte gespannt auf<br />

ihre Rückkehr, um zu sehen, wie sie die Schwerelosigkeit<br />

bee<strong>in</strong>flusst hat. Der erste <strong>und</strong> offen<strong>sich</strong>tlichste E<strong>in</strong>fluss<br />

war, dass ihre Muskeln verschw<strong>und</strong>en waren. Bald<br />

darauf wurde festgestellt, dass dies auch für ihre<br />

<strong>Knochen</strong> galt (15) .<br />

In der Schwerelosigkeit müssen die Muskeln nicht so<br />

hart arbeiten, um beim Aufsitzen, Stehen oder Anheben<br />

von Gegenständen zu helfen. Der Körper antwortet<br />

darauf, <strong>in</strong>dem nur noch die wichtigen Muskeln erhalten<br />

werden. Bei den Astronauten passiert das Gleiche wie<br />

bei ehemaligen Gewichthebern: die unwesentlichen<br />

Muskeln verschw<strong>in</strong>den <strong>und</strong> mit ihnen geht der<br />

<strong>Knochen</strong>.<br />

Bewegung <strong>und</strong> <strong>Knochen</strong>erhalt s<strong>in</strong>d<br />

unentwirrbar mite<strong>in</strong>ander<br />

verknüpft.<br />

4<br />

Terranauten” s<strong>in</strong>d Freiwillige, die über Wochen oder<br />

sogar Monate im Bett liegen, um Wissenschaftlern zu<br />

helfen, den E<strong>in</strong>fluss von Schwerkraft <strong>und</strong> Bewegung<br />

auf <strong>Knochen</strong> zu untersuchen. Die drei Bilder zeigen<br />

e<strong>in</strong>en jungen Freiwilligen vor <strong>und</strong> nach e<strong>in</strong>er 3-monatigen<br />

(mittleres Photo) Bettruhe. Exzessives Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist<br />

erforderlich, um nicht nur die Muskelmasse, sondern<br />

auch <strong>Knochen</strong>dichte <strong>und</strong> –festigkeit wiederzugew<strong>in</strong>nen,<br />

wobei Letzteres nicht vollständig wiederhergestellt<br />

werden kann (rechtes Bild).<br />

Nun verstehen wir die Beziehung zwischen<br />

<strong>Knochen</strong>dichte <strong>und</strong> Muskelmasse besser.<br />

Wir wissen, dass wir uns nicht alle<strong>in</strong> auf die Schwerkraft<br />

als mechanischen Stimulus zum <strong>Knochen</strong>aufbau<br />

<strong>und</strong> zum Schutz vor <strong>Knochen</strong>schw<strong>und</strong> verlassen können<br />

– körperliche Bewegung spielt dabei e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Rolle.<br />

Dafür gibt es vielleicht nirgendwo sonst deutlichere<br />

H<strong>in</strong>weise als bei irdischen Astronauten, jenen, die tagelang<br />

im Bett zubrachten. Als Teil e<strong>in</strong>er Studie zur<br />

Untersuchung der E<strong>in</strong>flüsse längerer Weltraumreisen<br />

haben Dieter Felsenberg <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Kollegen von der<br />

Freien Universität Berl<strong>in</strong> <strong>und</strong> der europäischen<br />

Weltraumagentur erforscht, was mit ges<strong>und</strong>en, jungen<br />

Freiwilligen passiert, die ihre Muskeln über e<strong>in</strong>en längeren<br />

Zeitraum nicht benutzen können.<br />

Diese “Terranauten” verbrachten Monate damit, flach<br />

<strong>Knochen</strong> ändert <strong>sich</strong> mit der Zeit<br />

Diese Abbildung zeigt, wie die <strong>Knochen</strong>dichte<br />

(„bone m<strong>in</strong>eral density”) mit<br />

zunehmendem Lebensalter abnimmt. Die<br />

mittlere L<strong>in</strong>ie zeigt den Zeitverlauf der<br />

<strong>Knochen</strong>dichte e<strong>in</strong>er durchschnittlichen<br />

(„average“) Frau, während die äußeren<br />

L<strong>in</strong>ien jeweils den Dichteverlauf e<strong>in</strong>er aktiven<br />

(„active“) oder bewegungsarmen („sedentary“)<br />

Frau darstellen. Wenn die <strong>Knochen</strong>dichte<br />

unter e<strong>in</strong>e so genannte Frakturschwelle<br />

(„fracture threshold“), unterhalb<br />

derer <strong>Knochen</strong>brüche wahrsche<strong>in</strong>lich werden,<br />

abfällt, wird die Diagnose e<strong>in</strong>er<br />

Osteoporose gestellt. Die Abbildung macht<br />

deutlich, dass das Erreichen dieser<br />

Frakturschwelle bei e<strong>in</strong>er eher bewegungsarmen<br />

Frau viel früher erreicht wird, als<br />

beispielsweise bei der aktiven Frau.


<strong>und</strong> ohne jegliche Bewegung zu liegen. Als sie schließlich<br />

wieder aus dem Bett aufstanden, sahen sie <strong>sich</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Unzahl von Schwierigkeiten gegenüber: schwache<br />

Muskeln, kraftlose Be<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Verlust von <strong>Knochen</strong>masse.<br />

In weniger als drei Monaten „Raumfahrt“, beobachtete<br />

Felsenberg e<strong>in</strong>en Verlust von bis zu 15% <strong>Knochen</strong>dichte.<br />

Derartige Studien unterstreichen, wie körperliche Bewegung<br />

<strong>und</strong> Erhalt der <strong>Knochen</strong>substanz unentwirrbar<br />

mite<strong>in</strong>ander verknüpft s<strong>in</strong>d.<br />

Bewegung erhält <strong>Knochen</strong> beim<br />

älteren Menschen<br />

Bewegung kann uns allen helfen: nicht nur jungen, fitten<br />

„Terranauten“.<br />

Mersheed S<strong>in</strong>aki <strong>und</strong> Kollegen aus den USA <strong>und</strong> Japan<br />

fanden bei älteren Frauen nach den Wechseljahren, die<br />

zur Kräftigung ihrer Rückenmuskulatur über e<strong>in</strong>en<br />

Zeitraum von etwa zwei Jahren kle<strong>in</strong>e Gewichte<br />

benutzten, 10 Jahre später kräftigere Rückenmuskeln als<br />

bei gleichaltrigen, nicht tra<strong>in</strong>ierenden Frauen. <strong>Ihre</strong><br />

<strong>Knochen</strong> waren ebenfalls kräftiger, besonders die<br />

Wirbelkörper.<br />

Aber was möglicherweise noch wichtiger ist: Dieses<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zur Kräftigung der Rückenmuskulatur verm<strong>in</strong>derte<br />

das Risiko e<strong>in</strong>e Wirbelkörperfraktur zu erleiden,<br />

fast um das 3-fache (16) .<br />

Unter den Frauen zwischen 58 <strong>und</strong> 75 Jahren, die regelmäßig ihre Rückenmuskulatur tra<strong>in</strong>ierten, hatten etwa 11%<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Wirbelkörperfraktur, während <strong>in</strong> der Gruppe, die nicht tra<strong>in</strong>ierten, über 30% e<strong>in</strong>e Fraktur erlitten.<br />

We i t e rh<strong>in</strong> hatten Frauen, die nicht am Übungsprogramm teilnahmen, etwa 2-mal so häufig e<strong>in</strong>e Kompressionsfraktur <strong>in</strong><br />

ihrer Wirbelsäule oder erlitten Keilfrakturen. Diese entstehen, wenn e<strong>in</strong> Wirbelkörper, der normalerweise e<strong>in</strong>e<br />

rechteckige Form hat, an e<strong>in</strong>er Seite e<strong>in</strong>gedrückt wird <strong>und</strong> dann wie e<strong>in</strong> Keil aussieht. Keilfrakturen, die sehr<br />

schmerzhaft se<strong>in</strong> können, führen zur so genannten Kyphose oder zur R<strong>und</strong>rückenbildung, wenn gleich mehrere<br />

Wirbelkörper betroffen s<strong>in</strong>d.<br />

5<br />

E<strong>in</strong> gebrochener Keilwirbel, wie er e<strong>in</strong>gekreist im<br />

rechten Bild zu sehen ist, kann bei älteren Patienten<br />

mit Osteoporose zur Ursache starker Schmerzen <strong>und</strong><br />

Bewegungse<strong>in</strong>schränkung werden. Zwei Jahre früher<br />

ist im l<strong>in</strong>ken Bild des gleichen Patienten noch ke<strong>in</strong><br />

Bruch zu sehen.<br />

Postmenopausale Frauen, die über zwei Jahre an<br />

e<strong>in</strong>em Rückentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g teilnahmen, hatten nur e<strong>in</strong> halb<br />

so hohes Risiko für Keilfrakturen als Patienten aus der<br />

Kontrollgruppe.<br />

E<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zur Kräftigung der<br />

Rückenmuskulatur senkt das Risiko für<br />

Wi r b e l k ö r p e rf r a k t u re n .<br />

Die Abbildung auf der nächsten Seite zeigt den<br />

E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zur Kräftigung der<br />

Rückenmuskulatur auf die Häufigkeit von<br />

K o m p re s s i o n s f r a k t u ren (“Compre s s i o n<br />

F r a c t u res”) <strong>und</strong> Keilfrakturen (“We d g e d<br />

Ve rtebrae“) bei Frauen nach den<br />

We c h s e l j a h ren. Zehn Jahre nach e<strong>in</strong>em über<br />

zwei Jahre andauernden Tr a i n i n g s p ro g r a m m<br />

b e t rug <strong>in</strong> der Übungsgruppe der Anteil der<br />

Frauen mit Frakturen lediglich 11%, währe n d<br />

er <strong>in</strong> der Kontro l l g ruppe bei 30% lag. Mehre re<br />

J a h re nach dem Ende des Tr a i n i n g s p ro g r a m m s<br />

w a ren sowohl Keil- als auch<br />

Kompressionfrakturen <strong>in</strong> der Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgruppe<br />

immer noch signifikant seltener als <strong>in</strong> der<br />

K o n t ro l l g ru p p e (<strong>in</strong> Anlehnung an Literaturstelle 19).<br />

E<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g der<br />

Rückenmuskulatur <strong>in</strong> mittleren<br />

Jahren kann <strong>Ihre</strong> Wirbelkörper<br />

vor Schwäche oder Brüchen<br />

bewahren, wenn <strong>Sie</strong> älter<br />

werden.


Bewegung verbessert<br />

Körperhaltung <strong>und</strong><br />

Gleichgewicht<br />

<strong>und</strong> beugt Stürzen vor<br />

Obwohl Menschen mit Osteoporose gegenüber ges<strong>und</strong>en<br />

Personen mit normaler <strong>Knochen</strong>dichte e<strong>in</strong> deutlich<br />

erhöhtes Frakturrisiko aufweisen, haben Studien gezeigt,<br />

dass es oft e<strong>in</strong> Sturz ist, der die Fraktur hervorruft. Dies<br />

führt dazu, dass ältere Menschen generell e<strong>in</strong> erhöhtes<br />

<strong>Knochen</strong>bruchrisiko besitzen, weil sie häufiger stürzen.<br />

Tatsächlich stürzen jedes Jahr zwei von fünf (40%)<br />

Personen über 65 Jahre. Deshalb kann die Verh<strong>in</strong>derung<br />

von Stürzen zu e<strong>in</strong>er Vorbeugung von <strong>Knochen</strong>brüchen<br />

<strong>und</strong> dabei vor allem von Schenkelhalsfrakturen führen,<br />

die <strong>in</strong> ihrer überwiegenden Mehrzahl auf e<strong>in</strong>en Sturz<br />

zurückzuführen s<strong>in</strong>d.<br />

Jedes Jahr erleben etwa zwei von<br />

fünf Personen über 65 Jahre<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Sturz.<br />

Aber wie können Stürze verh<strong>in</strong>dert werden? Im Rahmen<br />

der Nachbehandlung schwerer Stürze sollte bei älteren<br />

Menschen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Untersuchung zur<br />

Erkennung <strong>und</strong> Behandlung zukünftiger Risiken<br />

durchgeführt <strong>und</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles Therapieprogramm<br />

zum Erhalt der Selbstständigkeit mit Verbesserung der<br />

körperlichen <strong>und</strong> psychischen Funktionen e<strong>in</strong>geleitet<br />

werden. Zusätzlich zu Untersuchungen der häuslichen<br />

Stolperfallen, der Sehfähigkeit <strong>und</strong> der medikamentösen<br />

Behandlung spielt e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für Kraft <strong>und</strong><br />

Gleichgewicht e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle (19) .<br />

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Menschen mit<br />

besserer Körperhaltung, besserem Gleichgewicht <strong>und</strong><br />

größerer Muskelkraft e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geres Risiko für Stürze<br />

besitzen <strong>und</strong> <strong>sich</strong> deshalb weniger oft verletzen.<br />

E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>es maßgeschneiderten Übungsprogramms<br />

auf Stürze beim älteren Menschen.<br />

6<br />

E<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell zugeschnittenes Übungsprogramm be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong><br />

Gleichgewichtstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zur Verr<strong>in</strong>gerung der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit,<br />

Stürze zu erleiden.<br />

Diese Abbildung zeigt,<br />

dass Menschen<br />

über 80 Jahre, die <strong>sich</strong><br />

regelmäßig körperlich<br />

<strong>bewegen</strong>, 20% weniger<br />

Stürze <strong>und</strong> sogar 35%<br />

weniger sturzbed<strong>in</strong>gte<br />

Verletzungen erleiden,<br />

als Altersgenossen, die<br />

<strong>sich</strong> wenig <strong>bewegen</strong><br />

(Lit.20).


Demgegenüber haben diejenigen mit e<strong>in</strong>em bewegungsärmeren<br />

Lebensstil e<strong>in</strong> höheres Risiko, e<strong>in</strong>e<br />

Schenkelhalsfraktur zu erleiden, als jene die <strong>sich</strong> mehr<br />

aktiv betätigen. Beispielsweise haben Frauen, die mehr als<br />

neun St<strong>und</strong>en pro Tag sitzen, e<strong>in</strong> um 50% höheres Risiko<br />

e<strong>in</strong>e Hüftfraktur zu erleiden als Frauen, die weniger als<br />

sechs St<strong>und</strong>en pro Tag sitzen (21) .<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Zusammenhänge haben e<strong>in</strong>ige<br />

Forschergruppen den Nutzen der körperlichen Bewegung<br />

beim älteren Menschen als e<strong>in</strong>e Maßnahme zur<br />

Verbesserung von Koord<strong>in</strong>ation, Kraft <strong>und</strong> Gleichgewicht<br />

wissenschaftlich untersucht.<br />

Frauen, die mehr als 9 St<strong>und</strong>en<br />

pro Tag sitzen, haben e<strong>in</strong> erhöhtes<br />

Risiko für Schenkelhalsfrakturen.<br />

Fasst man die Ergebnisse aller Studien zusammen, zeigt<br />

<strong>sich</strong>, dass bei über 80-jährigen Frauen, durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell<br />

zugeschnittenes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm, das e<strong>in</strong> fortschreitendes<br />

Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, e<strong>in</strong> Gleichgewichtstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Laufplan be<strong>in</strong>haltet, das Risiko für Stürze um etwa 20%<br />

<strong>und</strong> für schwerwiegende, sturzbed<strong>in</strong>gte Verletzungen um<br />

über 30% gesenkt werden kann (21) .<br />

Individuell zugeschnittene<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramme können<br />

nachgewiesenermaßen das Risiko<br />

für Stürze <strong>und</strong> sturzbed<strong>in</strong>gte<br />

Verletzungen verm<strong>in</strong>dern.<br />

Dabei ist der Gleichgewichtsaspekt des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> entscheidender Punkt. So zum Beispiel konnte e<strong>in</strong>e Studie nachweisen,<br />

dass Patienten, die regelmäßig Tai Chi, e<strong>in</strong>en alten ch<strong>in</strong>esischen Kampfsport, der auf Gleichgewicht zielt,<br />

durchführten, nur halb so häufig stürzten wie ihre Altersgenossen. Diese erhebliche Verm<strong>in</strong>derung wurde nach nur<br />

15 Wochen erreicht, <strong>in</strong> denen die Teilnehmer e<strong>in</strong>mal wöchentlich unter Anweisung <strong>und</strong> zweimal täglich für <strong>sich</strong><br />

zuhause Tai Chi durchführten.<br />

Bewegung kann dazu beitragen, <strong>Knochen</strong>brüchen vorzubeugen,<br />

Schmerzen zu l<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Lebensqualität zu erhalten.<br />

Dieses Bild zeigt e<strong>in</strong>e typische, muskelkräftigende<br />

Übung aus e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>dividuell<br />

zugeschnittenen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm.<br />

7<br />

Diese Abbildung zeigt, dass ältere, über 80-jährige Menschen, die <strong>sich</strong> regelmäßig<br />

körperlich <strong>bewegen</strong>, 20% weniger Stürze <strong>und</strong> 35% weniger sturzbed<strong>in</strong>gte Verletzungen<br />

erleiden als ihre bewegungsarmen Altersgenossen. Diejenigen, die zusätzlich zweimal<br />

täglich Tai Chi durchführen, haben e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>drucksvolle weitere Sturzrisikom<strong>in</strong>derung<br />

von bis zu 50% (20) .<br />

Tai Chi ist e<strong>in</strong> alter, ch<strong>in</strong>esischer Kampfsport, der aus e<strong>in</strong>er Serie<br />

von langsamen, sanften <strong>und</strong> kont<strong>in</strong>uierlichen Bewegungen<br />

besteht. Es ist besonders für ältere Menschen geeignet, da es<br />

zu kräftigeren Muskeln sowie e<strong>in</strong>em besseren Gleichgewicht<br />

mit erhöhter Konzentration führt.


Bewegung fördert<br />

die Rehabilitation<br />

Durch den Aufbau <strong>und</strong> Erhalt von <strong>Knochen</strong> <strong>und</strong><br />

durch e<strong>in</strong>e Verbesserung von Gleichgewicht <strong>und</strong><br />

Körperhaltung spielt die körperliche Bewegung e<strong>in</strong>e zentrale<br />

Rolle zur Vorbeugung von Osteoporose <strong>und</strong><br />

<strong>Knochen</strong>brüchen.<br />

Gleichzeitig spielt die körperliche Bewegung aber auch<br />

e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle <strong>in</strong> der Rehabilitation. Er<strong>in</strong>nern <strong>Sie</strong><br />

<strong>sich</strong>: Muskelkraft <strong>und</strong> <strong>Knochen</strong>festigkeit gehören<br />

zusammen. Übungen zur Kräftigung der Muskulatur<br />

können zum Wiederaufbau von <strong>Knochen</strong>, bei denen,<br />

die bereits e<strong>in</strong>e Osteoporose entwickelt haben, beitragen.<br />

Ebenso können sie aber auch zur L<strong>in</strong>derung des<br />

am stärksten bee<strong>in</strong>trächtigenden Symptoms der<br />

Osteoporose führen: dem Schmerz.<br />

Bewegung bei<br />

Wirbelkörperfrakturen<br />

Bei Menschen mit vermehrter Kyphose <strong>und</strong><br />

R<strong>und</strong>rückenbildung ist der chronische Schmerz das<br />

vielleicht größte Problem. Dies ist e<strong>in</strong>e Folge der<br />

Osteoporose, die bei älteren Frauen häufig beobachtet<br />

<strong>und</strong> im allgeme<strong>in</strong>en lediglich als e<strong>in</strong> weiteres Symptom<br />

des Älterwerdens betrachtet wird. Tatsächlich ist die<br />

R<strong>und</strong>rückenbildung aber fast immer auf e<strong>in</strong>e<br />

Osteoporose mit Wirbelkörperfrakturen vor allem im<br />

Bereich des oberen Rückens zurückzuführen.<br />

Wenn die Wirbelkörper schwächer werden, können sie<br />

nicht mehr länger das Körpergewicht tragen <strong>und</strong> fangen<br />

an, kle<strong>in</strong>er zu werden. Dieses Kle<strong>in</strong>erwerden, auch als<br />

Kompression bezeichnet, führt typischerweise an der<br />

Vorderkante des Wirbelkörpers zu e<strong>in</strong>er Verkrümmung<br />

der Wirbelsäule, die dann im Allgeme<strong>in</strong>en auch<br />

„Witwenbuckel“ genannt wird.<br />

Die R<strong>und</strong>rückenbildung führt zu e<strong>in</strong>em Verlust an<br />

Körpergröße, e<strong>in</strong>er schlechten Körperhaltung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Verschiebung des Körperschwerpunkts. Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />

Veränderungen haben Menschen mit e<strong>in</strong>er vermehrten<br />

Kyphose e<strong>in</strong> erhöhtes Risiko für Stürze <strong>und</strong> möglicherweise<br />

Frakturen.<br />

8<br />

Dieses Photo zeigt drei Generationen von<br />

Frauen aus Südkorea <strong>und</strong> illustriert sehr deutlich<br />

die fortschreitenden Folgen von<br />

Wirbelkörperfrakturen.<br />

Im schlimmsten Falle kann die R<strong>und</strong>rückenbildung so<br />

ausgeprägt se<strong>in</strong>, dass die Rippen das Becken berühren.<br />

Dies passiert immer dann, wenn Wirbelkörperfrakturen<br />

zu e<strong>in</strong>em zusätzlichen Körpergrößenverlust führen. In<br />

dieser Zwangshaltung leiden Patienten dann unter<br />

schweren, chronischen Schmerzen <strong>und</strong> haben Probleme<br />

beim Atmen. Diese Patienten haben es dann sehr schwer,<br />

<strong>sich</strong> im Alltag noch zurechtzuf<strong>in</strong>den <strong>und</strong> laufen Gefahr,<br />

e<strong>in</strong>e Depression zu entwickeln.<br />

Körperliche Bewegung kann dabei helfen, die Schmerzen<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>ige der Probleme der R<strong>und</strong>rückenbildung zu l<strong>in</strong>dern.<br />

Durch e<strong>in</strong>e Kräftigung der Rückenmuskulatur<br />

kann der Oberkörper wieder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e aufrechtere<br />

Haltung gebracht werden. Dies kann dann auch die<br />

Beweglichkeit verbessern <strong>und</strong> Scherzen l<strong>in</strong>dern (22) . Die<br />

Bewegungstherapie kann die Lebensqualität betroffener<br />

Patienten deutlich verbessern.<br />

Körperliche Bewegung ist aber auch e<strong>in</strong> wichtiger Teil<br />

der Behandlungsstrategie zur Vermeidung zukünftiger<br />

<strong>Knochen</strong>brüche. Patienten mit R<strong>und</strong>rückenbildung erleiden<br />

häufig mehrere Wirbelkörperfrakturen <strong>in</strong> kurzen<br />

Zeiträumen. Dabei konnte die „Zeit seit der letzten<br />

Fraktur“ als wichtige Bestimmungsgröße für die<br />

Lebensqualität der Betroffenen identifiziert werden (23) .<br />

Bewegung kann dazu beitragen,<br />

S c h m e rzen <strong>und</strong> andere Folgen der<br />

R<strong>und</strong>rückenbildung zu l<strong>in</strong>dern .<br />

Illustration by Anuschka Dupalo-Loss


Bewegung ist wichtig zur<br />

Rehabilitation nach<br />

Schenkelhalsfrakturen<br />

Schenkelhalsfrakturen zählen zu den schwerwiegendsten<br />

Komplikationen der Osteoporose.<br />

Zusätzlich zu den E<strong>in</strong>schränkungen des täglichen Lebens<br />

s<strong>in</strong>d die Sterblichkeitsraten bei den Patienten nach<br />

Schenkelhalsfraktur um bis zu 20% höher als bei<br />

Personen gleichen Alters <strong>und</strong> Geschlecht ohne<br />

Schenkelhalsfraktur.<br />

Über 95% der Patienten nach Schenkelhalsfraktur werden<br />

operativ versorgt <strong>und</strong> von denen wird weniger als<br />

e<strong>in</strong> Drittel se<strong>in</strong>e ursprüngliche Funktion wiedererlangen;<br />

e<strong>in</strong> weiteres Drittel kann nicht mehr selbstständig leben<br />

<strong>und</strong> braucht ständig Hilfe. Dies führt zu erheblichen<br />

Belastungen der Patienten, der Familienangehörigen <strong>und</strong><br />

der Ges<strong>und</strong>heitssysteme.<br />

E<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell zugeschnittenes Übungsprogramm ist e<strong>in</strong><br />

wichtiger Bestandteil der Rehabilitation nach Frakturen.<br />

Diese Abbildungen zeigen Übungen, wie sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

speziellen Rehabilitationsprogramm mit fachgerechter<br />

Überwachung durchgeführt werden.<br />

9<br />

Weniger als e<strong>in</strong>er von drei<br />

Patienten nach Schenkelhalsfraktur<br />

wird se<strong>in</strong>e ursprüngliche<br />

Leistungsfähigkeit wiedererlangen.<br />

Neuere Studien konnten zeigen, dass e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives<br />

Bewegungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g bei älteren Patienten nach operativem<br />

Hüftgelenkersatz zu e<strong>in</strong>er Verbesserung von Kraft<br />

<strong>und</strong> Leistungsfähigkeit führt (24) .<br />

Patienten, die e<strong>in</strong>e Bewegungstherapie erhielten, zeigten<br />

signifikante Verbesserungen e<strong>in</strong>er Vielzahl von<br />

Aktivitäten des täglichen Lebens wie aufstehen, gehen,<br />

Treppen steigen <strong>und</strong> die Körperhaltung beizubehalten.<br />

Beispielsweise g<strong>in</strong>gen sie durchschnittlich 50% schneller<br />

<strong>und</strong> konnten 30% schneller Treppen steigen als<br />

Patienten, die nicht an e<strong>in</strong>em Bewegungsprogramm<br />

teilnahmen.<br />

Emotional waren Patienten, die an der<br />

Bewegungstherapie teilnahmen, weniger durch ihre<br />

gesamte Krankheitssituation bee<strong>in</strong>trächtigt als Patienten,<br />

die nicht teilnahmen, obwohl beide Gruppen h<strong>in</strong><strong>sich</strong>tlich<br />

ihrer Angst zu stürzen, vergleichbar waren (24) .<br />

Wichtige Merksätze<br />

<strong>Knochen</strong>masse <strong>und</strong> körperliche Bewegung s<strong>in</strong>d<br />

unentwirrbar mite<strong>in</strong>ander verknüpft;<br />

<strong>Knochen</strong>gewebe, das nicht beansprucht wird, bildet<br />

<strong>sich</strong> zurück („Move it or lose it“).<br />

<strong>Investieren</strong> <strong>Sie</strong> <strong>in</strong> <strong>Ihre</strong> <strong>Knochen</strong>! K<strong>in</strong>der sollten <strong>sich</strong><br />

möglichst viel <strong>bewegen</strong>, um e<strong>in</strong>e möglichst hohe so<br />

genannte „Spitzenknochenmasse“ („peak bone<br />

mass“) aufzubauen.<br />

In Ergänzung zu ges<strong>und</strong>er Ernährung ist die körperliche<br />

Bewegung e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil e<strong>in</strong>es<br />

ges<strong>und</strong>en Lebensstils, der dazu beitragen kann, die<br />

<strong>Knochen</strong>dichte zu erhalten <strong>und</strong> das Auftreten e<strong>in</strong>er<br />

Osteoporose zu verh<strong>in</strong>dern.<br />

Körperliche Bewegung verbessert Gleichgewicht,<br />

Muskelkraft <strong>und</strong> Gewandtheit <strong>und</strong> kann dadurch<br />

Stürze, die zu <strong>Knochen</strong>brüchen führen, verh<strong>in</strong>dern.<br />

Zum Erhalt der <strong>Knochen</strong>festigkeit s<strong>in</strong>d Übungen<br />

unter hoher Gewichtsbelastung am besten geeignet<br />

– hierzu zählen joggen, Seil spr<strong>in</strong>gen oder<br />

Gewichtetra<strong>in</strong><strong>in</strong>g eher als schwimmen oder Fahrrad<br />

fahren.<br />

Körperliche Bewegung fördert die Rehabilitation.<br />

Es ist nie zu spät mit e<strong>in</strong>em körperlichen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zu<br />

beg<strong>in</strong>nen, aber fragen <strong>Sie</strong> <strong>Ihre</strong>n Arzt nach der Art<br />

<strong>und</strong> Intensität, die am besten für <strong>Sie</strong> geeignet ist.


Tra<strong>in</strong>ieren <strong>Sie</strong><br />

<strong>Ihre</strong> <strong>Knochen</strong><br />

Regelmäßiges, gewichtsbelastendes, körperliches<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g fördert den <strong>Knochen</strong>aufbau beim Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> erhält ihn beim Erwachsenen. Für Menschen, die<br />

<strong>sich</strong> bisher noch nicht im Rahmen e<strong>in</strong>es körperlichen<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs engagieren ist nun die Zeit gekommen, damit<br />

anzufangen, egal <strong>in</strong> welchem Alter sie <strong>sich</strong> bef<strong>in</strong>den.<br />

Diejenigen, die bereits an e<strong>in</strong>em regelmäßigen<br />

Bewegungsprogramm teilnehmen, sollten <strong>sich</strong> Gedanken<br />

darüber machen, ob ihr Programm zur Förderung der<br />

<strong>Knochen</strong>ges<strong>und</strong>heit beiträgt <strong>und</strong> wenn nicht,<br />

entsprechende, gewichtsbelastende Übungen e<strong>in</strong>beziehen.<br />

Hierzu gibt es im Folgenden e<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong>weise:<br />

Körperliches Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zur<br />

Förderung der <strong>Knochen</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />

• Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder jene,<br />

die bisher noch nicht an e<strong>in</strong>em regelmäßigen körperlichen<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g teilnehmen, sollten <strong>sich</strong> von ihrem Arzt<br />

beraten lassen, bevor sie <strong>sich</strong> zu e<strong>in</strong>em Übungsprogramm<br />

anmelden. E<strong>in</strong> Krankengymnast oder Sportlehrer<br />

kann zur geeignetsten <strong>und</strong> <strong>sich</strong>ersten Form e<strong>in</strong>es<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs möglicherweise am besten beraten.<br />

• Zur Förderung der <strong>Knochen</strong>neubildung ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g unter Gewichtsbelastung am besten<br />

geeignet. Hierunter fallen Sportarten, die das Heben von<br />

Gewichten, rennen, joggen oder spr<strong>in</strong>gen be<strong>in</strong>halten.<br />

Weniger <strong>in</strong>tensive Sportarten ohne Gewichtsbelastung<br />

wie schwimmen <strong>und</strong> Fahrrad fahren s<strong>in</strong>d gut für das<br />

Herz-Kreislaufsystem <strong>und</strong> die Muskelkräfte, sie können<br />

10<br />

aber nicht die <strong>Knochen</strong>bildung anregen. Für letzteres<br />

eignen <strong>sich</strong> besonders die folgenden Bewegungsformen:<br />

- Schnelles Gehen („Walk<strong>in</strong>g“)<br />

- Joggen<br />

- Tanzen<br />

- Tennis spielen<br />

- Volleyball spielen<br />

- Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nahe gelegenen Fitnesszentru m<br />

• Beg<strong>in</strong>nen <strong>Sie</strong> langsam <strong>und</strong> steigern <strong>Sie</strong> schrittweise die<br />

Intensität<br />

• Kurze, hoch<strong>in</strong>tensive Übungen s<strong>in</strong>d zur<br />

<strong>Knochen</strong>bildung am wirksamsten. Kurze Spr<strong>in</strong>ts s<strong>in</strong>d<br />

besser als langes, langsames Laufen.<br />

• Zwei kurze Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heiten, getrennt durch e<strong>in</strong>e 8stündige<br />

Pause, s<strong>in</strong>d besser als nur e<strong>in</strong>e lange E<strong>in</strong>heit.<br />

• Wenn die gesamte Übungszeit verkürzt werden soll, ist<br />

es besser, die Länge jeder e<strong>in</strong>zelnen Sitzung zu verkürzen<br />

als die Anzahl der Sitzungen pro Woche.<br />

• Übungen zur Verbesserung von Körperhaltung <strong>und</strong><br />

Gleichgewicht können Stürzen vorbeugen <strong>und</strong> dadurch<br />

das Risiko m<strong>in</strong>dern, e<strong>in</strong>en <strong>Knochen</strong>bruch zu erleiden.<br />

• Achten <strong>Sie</strong> auf e<strong>in</strong>e ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ausgewogene<br />

Ernährung mit entsprechendem Lebensstil – denn körperliche<br />

Bewegung alle<strong>in</strong>e kann e<strong>in</strong>er Osteoporose nicht<br />

vorbeugen. Kalzium <strong>und</strong> Vitam<strong>in</strong> D s<strong>in</strong>d zum Aufbau<br />

<strong>und</strong> Erhalt der <strong>Knochen</strong>masse erforderlich, während<br />

rauchen <strong>und</strong> vermehrter Alkoholkonsum zum Verlust<br />

von <strong>Knochen</strong> beitragen können. Für manche Menschen<br />

kann auch die Verordnung von Medikamenten erforderlich<br />

werden, um den Verlust von <strong>Knochen</strong>substanz <strong>in</strong><br />

Schach zu halten.<br />

Bewegung sollte auch Spaß machen !<br />

Suchen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> e<strong>in</strong>e Bewegungsform,<br />

die <strong>Sie</strong> mögen – Tennis spielen,<br />

„Walk<strong>in</strong>g“, Tanzen oder andere<br />

Sportarten.


Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsformen zur<br />

Behandlung der Osteoporose<br />

Wie oben bereits beschrieben, s<strong>in</strong>d gewichtsbelastende<br />

Übungen <strong>und</strong> Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g sehr wichtig. Es wird jedoch<br />

empfohlen, vor Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbeg<strong>in</strong>n <strong>sich</strong> von e<strong>in</strong>em Arzt<br />

oder Physiotherapeuten beraten zu lassen. Weitere<br />

Empfehlungen hierzu s<strong>in</strong>d:<br />

• Beg<strong>in</strong>nen <strong>Sie</strong> mit e<strong>in</strong>em Programm zum Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />

• Hüten <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> vor Stürzen. Nehmen <strong>Sie</strong> wenn möglich<br />

an e<strong>in</strong>em Programm zur Sturzvermeidung teil.<br />

• Menschen mit Osteoporose <strong>und</strong> besonders jene, die<br />

bereits Frakturen erlitten haben, müssen <strong>sich</strong> über<br />

gewisse E<strong>in</strong>schränkungen im Klaren se<strong>in</strong> <strong>und</strong> beim<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g bestimmte Vor<strong>sich</strong>tsmaßnahmen berück<strong>sich</strong>tigen.<br />

- Vermeiden von Erschütterungen oder<br />

Drehbewegungen<br />

- Vermeiden von abrupten <strong>und</strong> plötzlichen<br />

Bewegungen mit hoher Intensität<br />

- Vermeiden des Vorneüberbeugens aus der Hüfte<br />

- Vermeiden schwer zu tragen<br />

Für mehrere, gut überwachte Übungsprogramme, die<br />

speziell für Menschen mit verm<strong>in</strong>derter <strong>Knochen</strong>masse<br />

gestaltet wurden, konnte <strong>in</strong>zwischen gezeigt werden,<br />

dass sie zum Erhalt von <strong>Knochen</strong>dichte <strong>und</strong><br />

<strong>Knochen</strong>ges<strong>und</strong>heit besonders gut geeignet s<strong>in</strong>d (25) .<br />

Die Bewegung nach <strong>Knochen</strong>brüchen zielt darauf ab,<br />

Schmerzen zu l<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> den Patienten zu helfen,<br />

ihren ursprünglichen Bewegungsradius <strong>und</strong> ihre<br />

Unabhängigkeit zu bewahren. Oft stellen Übungen im<br />

warmen Wasser e<strong>in</strong>en ersten Schritt dar, um weitergehende<br />

Bewegungsübungen zu ermöglichen.<br />

11<br />

Übungen zur Rehabilitation<br />

nach Frakturen<br />

Die Bewegungsübungen nach <strong>Knochen</strong>brüchen zielen<br />

darauf ab, Schmerzen zu l<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> den Patienten zu<br />

helfen, ihren ursprünglichen Bewegungsumfang<br />

wiederzugew<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> damit Selbstständigkeit zu<br />

bewahren. Dabei ist die Überwachung durch e<strong>in</strong>en<br />

erfahrenen Physiotherapeuten (Krankengymnast oder<br />

Sportlehrer) entscheidend, um zu gewährleisten, dass<br />

das Bewegungsprogramm den jeweiligen Bedürfnissen<br />

der Patienten gerecht wird. Oft kann auch die Bewegung<br />

im warmen Wasser e<strong>in</strong>en ersten Schritt vor anderen<br />

Übungen darstellen.<br />

Bitte übertreiben <strong>Sie</strong> nicht<br />

Es ist möglich, <strong>sich</strong> zu sehr anzustrengen. Deshalb sollte<br />

das Bewegungsprogramm auf den jeweiligen Patienten<br />

zugeschnitten werden.<br />

Dabei gilt es, die folgenden wichtigen Fakten zu berück<strong>sich</strong>tigen:<br />

• Frauen <strong>und</strong> heranwachsende Mädchen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

extremen Ausmaß tra<strong>in</strong>ieren, können durch Östrogenmangel<br />

e<strong>in</strong>e Amenorrhoe (Verlust der Monatsblutung)<br />

entwickeln. Dieser Östrogenmangel trägt bei jungen<br />

Frauen <strong>in</strong> gleichem Maße zum <strong>Knochen</strong>verlust bei, wie<br />

der Hormonmangel nach den Wechseljahren.<br />

• E<strong>in</strong>e zu starke Beschäftigung mit körperlichem<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g kann Hand <strong>in</strong> Hand mit Essstörungen wie<br />

Bulimie oder Anorexie e<strong>in</strong>hergehen. Der Verlust<br />

wichtiger Nährstoffe, der mit diesen Erkrankungen<br />

verknüpft ist, hat e<strong>in</strong>e schädigende Wirkung auf<br />

<strong>Knochen</strong> <strong>und</strong> bei Patient<strong>in</strong>nen mit Anorexie führt<br />

extremes Untergewicht oft zur Amenorrhoe.<br />

• Sowohl Männer als auch Frauen, die ohne ausreichende<br />

Kalorienaufnahme zu stark tra<strong>in</strong>ieren, erhöhen<br />

ihr Risiko, e<strong>in</strong>e Osteoporose zu entwickeln. Athleten,<br />

die stark tra<strong>in</strong>ieren, während sie ihr Körpergewicht aus<br />

Wettkampfgründen niedrig halten, haben e<strong>in</strong> besonders<br />

hohes Risiko.<br />

• E<strong>in</strong>e zu hohe Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>tensität kann zu<br />

Stressfrakturen oder Gelenkschäden führen.<br />

• Ältere Menschen <strong>und</strong> jene, die bereits e<strong>in</strong>e<br />

Osteoporose haben, können <strong>sich</strong> selbst <strong>in</strong> große Gefahr<br />

für <strong>Knochen</strong>brüche br<strong>in</strong>gen, wenn sie plötzlich mit<br />

e<strong>in</strong>em anstrengenden Übungsprogramm beg<strong>in</strong>nen.<br />

Suchen <strong>Sie</strong> zuerst e<strong>in</strong>en Arzt auf. Steigern <strong>Sie</strong> Ihr<br />

Bewegungsprogramm allmählich.<br />

• E<strong>in</strong>ige Bewegungsübungen oder Sportarten können<br />

das Risiko für Stürze <strong>und</strong> damit auch für<br />

<strong>Knochen</strong>brüche erhöhen. Deshalb sollte das<br />

Bewegungsprogramm auf die <strong>in</strong>dividuellen Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Umstände zugeschnitten werden.


Fallbeispiele<br />

Margarete Aust<strong>in</strong> aus<br />

Neuseeland<br />

“Es lohnt <strong>sich</strong> wirklich<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e <strong>Knochen</strong> zu<br />

<strong>in</strong>vestieren”<br />

Margarete Aust<strong>in</strong> lebt seit über<br />

50 Jahren <strong>in</strong> Christchurch, der<br />

Hauptstadt von Neuseeland.<br />

Bevor sie 1984 <strong>in</strong> das<br />

neuseeländische Parlament<br />

gewählt wurde, hatte sie an<br />

der lokalen gymnasialen<br />

Oberstufe Biologie unterrichtet. 1988 mit 52 Jahren hatte sie<br />

ihre Wechseljahre bereits 10 Jahre h<strong>in</strong>ter <strong>sich</strong>. Obwohl sie körperlich<br />

sehr aktiv war <strong>und</strong> jeden Tag spazieren g<strong>in</strong>g, bemerkte<br />

sie, wie ihr Rücken etwas krummer wurde, was zu e<strong>in</strong>em<br />

ger<strong>in</strong>gen Verlust an Körpergröße führte. Unter dem Verdacht<br />

e<strong>in</strong>er Osteoporose veranlasste ihr Arzt e<strong>in</strong>e Messung der<br />

<strong>Knochen</strong>dichte, die dann tatsächlich bestätigte, dass Margarete<br />

die Krankheit hatte <strong>und</strong> e<strong>in</strong> hohes Risiko für <strong>Knochen</strong>brüche<br />

besaß. Nach <strong>in</strong>tensiver Beratung mit ihrem Arzt entschloss sie<br />

<strong>sich</strong> dazu, ihren Lebensstil zu verändern, um die Krankheit,<br />

wenn nicht zu stoppen, doch m<strong>in</strong>destens zu verlangsamen.<br />

"Ich war schon immer e<strong>in</strong>e begeisterte Schwimmer<strong>in</strong>," erklärt<br />

Margarete, "<strong>und</strong> schätzte mich deshalb immer als relativ fit<br />

<strong>und</strong> <strong>sich</strong>erlich auch ges<strong>und</strong> e<strong>in</strong>. Damals traf ich ganz bewusst<br />

die Entscheidung, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Fitness-Studio e<strong>in</strong>zutreten <strong>und</strong> habe<br />

im Verlauf der letzten 15 Jahre regelmäßig dreimal<br />

wöchentlich an e<strong>in</strong>em Bewegungsprogramm teilgenommen. Es<br />

be<strong>in</strong>haltet 30 M<strong>in</strong>uten Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zur Förderung der<br />

Herz-Kreislauf-Funktion <strong>und</strong> 30 M<strong>in</strong>uten Gewichtetra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />

was <strong>sich</strong> alle 2-3 Monate ändert, so dass möglichst viele<br />

Muskelgruppen tra<strong>in</strong>iert werden.“<br />

Über 12 Jahre ergänzte Margarete ihr Bewegungsprogramm<br />

mit e<strong>in</strong>er hormonersetzenden Behandlung <strong>und</strong> der zusätzlichen<br />

E<strong>in</strong>nahme von Kalzium. Vor drei Jahren änderte sie dieses<br />

zugunsten e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation aus Kalzium <strong>und</strong> Alendronat<br />

(Fosamax®), e<strong>in</strong>em Medikament, durch e<strong>in</strong>e Erhöhung der<br />

<strong>Knochen</strong>masse das Risiko für Brüche senkt. Zuvor hatte sie<br />

e<strong>in</strong>ige Rückschläge erlitten: auf e<strong>in</strong>er Fahrradtour durch den<br />

Nationalpark brach sie <strong>sich</strong> beide Unterschenkelknochen als<br />

<strong>sich</strong> ihr rechtes Be<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Strauch verf<strong>in</strong>g <strong>und</strong> sie stürzte.<br />

<strong>Sie</strong> <strong>und</strong> ihr Arzt s<strong>in</strong>d <strong>sich</strong> jedoch <strong>sich</strong>er, dass ihre damalige<br />

Fitness ihr sehr half, wieder ges<strong>und</strong> zu werden. Dies hat sie<br />

dar<strong>in</strong> bestärkt, ihr Bewegungsprogramm unverändert beizubehalten<br />

<strong>und</strong> sie ist <strong>sich</strong> <strong>sich</strong>er, dass <strong>sich</strong> ihre Muskeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

guten Zustand bef<strong>in</strong>den. Seither fährt sie nur noch vor<strong>sich</strong>tig<br />

mit dem Fahrrad <strong>und</strong> geht ergänzend zu ihrem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g im<br />

Studio noch regelmäßig “walken”. E<strong>in</strong>e kürzlich durchgeführte<br />

Kontrolle der <strong>Knochen</strong>dichte ergab für Rücken <strong>und</strong> Hüfte nunmehr<br />

Werte im Altersdurchschnitt. Tatsächlich nahm ihre<br />

<strong>Knochen</strong>dichte am Oberschenkel um 6,3% <strong>und</strong> an der<br />

Lendenwirbelsäule um 14,2% zu.<br />

12<br />

Kürzlich ist sie von ihrer Funktion als Kanzler der L<strong>in</strong>coln<br />

Universität zurückgetreten <strong>und</strong> möchte aber Vorsitzende der<br />

UNESCO-Kommission <strong>in</strong> Neuseeland bleiben. Dadurch kann<br />

sie auch weiter ihr Engagement für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Kunst <strong>in</strong><br />

Neuseeland weiterführen. "Ich glaube, ich hatte großes Glück"<br />

sagt Margarete. "Ich hatte überhaupt ke<strong>in</strong>e Schmerzen als<br />

Folge e<strong>in</strong>er Wirbelsäulenverkrümmung <strong>und</strong> die Krankheit hat<br />

nicht me<strong>in</strong>e Arbeit oder me<strong>in</strong> soziales Leben bee<strong>in</strong>trächtigt.“<br />

Optimal ist, das Auftreten e<strong>in</strong>er Osteoporose ganz zu verh<strong>in</strong>dern;<br />

es ist jedoch nie zu spät auch bei bereits vorgeschädigten<br />

<strong>Knochen</strong> e<strong>in</strong>en Weg des körperlichen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zur<br />

Wiederherstellung e<strong>in</strong>zuschlagen. Margaretes Motto ist<br />

Selbstbestimmung: "Geben <strong>Sie</strong> niemals auf, behalten <strong>Sie</strong> <strong>Ihre</strong><br />

Übungen bei <strong>und</strong> <strong>Sie</strong> werden wieder zuver<strong>sich</strong>tlich werden,<br />

denn es lohnt <strong>sich</strong> wirklich, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e <strong>Knochen</strong> zu <strong>in</strong>vestieren."<br />

Anne Wong, Hong Kong<br />

“Nun b<strong>in</strong> ich zuver<strong>sich</strong>tlich,<br />

gegen<br />

Osteoporose zu<br />

kämpfen”<br />

Anne Wong ist 64 Jahre alt <strong>und</strong><br />

leidet unter Rückenschmerzen<br />

seit ihrem 60. Geburtstag. <strong>Ihre</strong><br />

chronischen Schmerzen beh<strong>in</strong>dern<br />

sie bei ihrer täglichen<br />

Hausarbeit <strong>und</strong> schränken ihre<br />

Aktivitäten im Alltag erheblich e<strong>in</strong>. <strong>Sie</strong> er<strong>in</strong>nert <strong>sich</strong>: "Ich hatte<br />

so starke Schmerzen, wenn ich über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum<br />

stand oder saß. Dies bee<strong>in</strong>trächtigte me<strong>in</strong> Leben <strong>und</strong> ich litt<br />

unter Depressionen. Obwohl ich bald darauf feststellte, dass<br />

<strong>sich</strong> me<strong>in</strong> Hals <strong>und</strong> me<strong>in</strong>e Schultern krümmten, g<strong>in</strong>g ich nicht<br />

zum Arzt, denn ich glaubte, dass Rückenschmerzen <strong>und</strong><br />

Rückgratverkrümmung bei älteren Frauen e<strong>in</strong>fach dazugehören.“<br />

Vor drei Jahren rutschte Anne auf dem Fußboden im Bad aus<br />

<strong>und</strong> zog <strong>sich</strong> dabei e<strong>in</strong>e schwere Kompressionsfraktur ihrer<br />

Wirbelsäule zu. Nachdem sie zwei Wochen im Krankenhaus<br />

lag, wurde e<strong>in</strong>e Messung der <strong>Knochen</strong>dichte durchgeführt, die<br />

die Diagnose e<strong>in</strong>er Osteoporose mit verm<strong>in</strong>derter<br />

<strong>Knochen</strong>dichte bestätigte. Ihr Physiotherapeut brachte ihr<br />

Übungen zum Dehnen <strong>und</strong> zur Kräftigung ihrer Muskulatur<br />

bei <strong>und</strong> erklärte ihr, dass dieses Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g e<strong>in</strong> schwaches<br />

<strong>Knochen</strong>gerüst wieder aufbauen, ihre Körperhaltung<br />

verbessern <strong>und</strong> damit auch Stürzen vorbeugen könne. Anne<br />

beschloss, das was sie gelernt hatte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em regelmäßigen<br />

Bewegungsprogramm konsequent umzusetzen. <strong>Sie</strong> führt nun<br />

ihre Übungen zum Dehnen <strong>und</strong> Kräftigen ihrer Muskeln<br />

zweimal pro Woche jeweils über e<strong>in</strong>e St<strong>und</strong>e durch. Zusätzlich<br />

macht sie jeden Morgen e<strong>in</strong>e halbe St<strong>und</strong>e Tai Chi.<br />

Annes Hausarzt hat ke<strong>in</strong>en weiteren Verlust an Körpergröße<br />

bei ihr festgestellt. <strong>Ihre</strong> <strong>Knochen</strong>dichte hat unter Behandlung<br />

zugenommen <strong>und</strong> ihre Rückenschmerzen s<strong>in</strong>d jetzt weg. <strong>Ihre</strong><br />

Muskelkraft hat <strong>sich</strong> erheblich verbessert <strong>und</strong> sie hat jetzt e<strong>in</strong>e<br />

viel bessere Koord<strong>in</strong>ation. “Ich b<strong>in</strong> mir über die Bedeutung<br />

regelmäßiger Bewegung im Klaren," sagt Anne. "Ich fühle<br />

mich wesentlich kräftiger <strong>und</strong> b<strong>in</strong> glücklich. Ich traue mir jetzt<br />

zu, gegen Osteoporose zu kämpfen.”


Celia Marcela Casals,<br />

Argent<strong>in</strong>ien<br />

“Ich traute mich,<br />

an drei<br />

Marathonläufen<br />

teilzunehmen!”<br />

Zum ersten Mal hörte ich<br />

von Osteoporose, als<br />

me<strong>in</strong>e Mutter <strong>sich</strong> mit 60<br />

Jahren e<strong>in</strong>en<br />

Schenkelhalsbruch zuzog.<br />

Danach zog sie <strong>sich</strong> e<strong>in</strong>e<br />

ganze Reihe tragischer<br />

Brüche zu <strong>und</strong> verstarb <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>es weiteren<br />

Oberschenkelhalsbruches.<br />

Zu dieser Zeit hatte ich ke<strong>in</strong>erlei körperliche Bewegung,<br />

obwohl me<strong>in</strong>e erbliche Veranlagung e<strong>in</strong> hohes<br />

Osteoporoserisiko vermuten ließ. Im Januar 1993 traf ich Dr.<br />

José Zanchetta, den ärztlichen Leiter des Instituts für<br />

Stoffwechselforschung (“Instituto de Investigaciones<br />

Metabolicas“) <strong>in</strong> Buenos Aires, zur Behandlung e<strong>in</strong>es Adenoms<br />

(hormonbildende Vergrößerung) der Nebenschilddrüse.<br />

Damals wurde dann auch die Diagnose e<strong>in</strong>er Osteoporose<br />

gestellt <strong>und</strong> mir wurde bewusst, dass ich mich um me<strong>in</strong>en<br />

Körper besser kümmern <strong>und</strong> me<strong>in</strong>en Lebensstil ändern muss.<br />

Ich b<strong>in</strong> Rechtsanwält<strong>in</strong> <strong>und</strong> Psycholog<strong>in</strong>, arbeite aber derzeit<br />

nur als letzteres <strong>und</strong> behandle Patienten <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Praxis.<br />

Dadurch kann ich me<strong>in</strong>en Arbeitsablauf selbst organisieren<br />

<strong>und</strong> habe genug Zeit, mich um me<strong>in</strong>e Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> me<strong>in</strong><br />

Bewegungsprogramm zu kümmern. Ich nehme nun regelmäßig<br />

Kalzium <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Bisphosphonat e<strong>in</strong> <strong>und</strong> widme me<strong>in</strong>en Übungen<br />

viel Zeit. Ich begann mit rhythmischer Sportgymnastik.<br />

1995 kam dann Yoga Iyengar dazu, das Kräftigen <strong>und</strong> Dehnen<br />

be<strong>in</strong>haltet. Fünf Jahre lang führte ich es bis zu 2 St<strong>und</strong>en<br />

täglich durch. 1999 versuchte ich Aerobic, wofür ich mich<br />

jeden Tag mehr <strong>und</strong> mehr begeisterte. Ich nahm an allen<br />

gewichtsbelastenden Übungen teil, was mir half, me<strong>in</strong>e<br />

<strong>Knochen</strong>dichte zu verbessern, so dass ich mich wieder <strong>sich</strong>erer<br />

fühlte. Schmerzen, die für Menschen me<strong>in</strong>es Alters so häufig<br />

s<strong>in</strong>d, habe ich nun überhaupt ke<strong>in</strong>e mehr.<br />

2003 machte ich die Bekanntschaft von Kampffitness (“combat<br />

fitness”), e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation aus Kampfkunst, Aerobic <strong>und</strong><br />

Boxen. Die Teilnahme machte mir enormen Spaß <strong>und</strong> brachte<br />

mir Freude, Kraft, Stärke, Schnelligkeit <strong>und</strong><br />

Bewegungskoord<strong>in</strong>ation. Es begeistert mich richtig zu sehen<br />

wie ich mit Konstanz <strong>und</strong> Beharrlichkeit mit 64 Jahren die gleichen<br />

Bewegungsübungen mache, wie sie me<strong>in</strong>e jungen<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen durchführen.<br />

Im Juli 2004 begann ich mit e<strong>in</strong>em persönlichen Tra<strong>in</strong>er zu<br />

joggen. Im Moment jogge ich dreimal pro Woche jeweils frühmorgens.<br />

Dabei benutze ich immer e<strong>in</strong>en Pulsometer zur<br />

Kontrolle me<strong>in</strong>er Herzfrequenz. Me<strong>in</strong>e abendlichen St<strong>und</strong>en im<br />

Fitness-Studio habe ich beibehalten.<br />

Ich habe Glück, die Unterstützung <strong>und</strong> Ermutigung me<strong>in</strong>es<br />

Hausarztes zu erhalten, der mir zu allen Übungen zugeraten<br />

hat <strong>und</strong> ich wünschte, vor<strong>sich</strong>tig <strong>und</strong> wachsam genug zu se<strong>in</strong>,<br />

um nicht <strong>Knochen</strong>brüche oder andere Verletzungen zu erleiden,<br />

von denen man <strong>sich</strong> <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Alter nur sehr schwer<br />

13<br />

erholt. Nachdem ich nun gute Bef<strong>und</strong>e me<strong>in</strong>er Herz-Kreislauf-<br />

Untersuchungen hatte, wagte ich es, an drei Marathonläufen<br />

teilzunehmen !<br />

Messungen haben ergeben, dass <strong>sich</strong> me<strong>in</strong>e Osteoporose sowie<br />

me<strong>in</strong>e verm<strong>in</strong>derte <strong>Knochen</strong>dichte an der Lendenwirbelsäule<br />

erheblich verbessert haben. Im Moment erfreue ich mich e<strong>in</strong>er<br />

ausgezeichneten körperlichen <strong>und</strong> psychischen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

besitze e<strong>in</strong>e große Energie mit emotionaler Stabilität – <strong>und</strong> ich<br />

glaube, dass dies weitgehend<br />

mit me<strong>in</strong>er körperlichen<br />

Bewegung zusammenhängt.“<br />

Gonul Erd<strong>in</strong>c, Türkei<br />

Bewegung wurde<br />

zum Bestandteil<br />

me<strong>in</strong>es täglichen<br />

Lebens”<br />

Gonul Erd<strong>in</strong>c, 68, ist e<strong>in</strong>e pensionierte<br />

Lehrer<strong>in</strong>, bei der im<br />

Alter von 64 Jahren e<strong>in</strong>e<br />

Osteoporose festgestellt wurde. Nachdem sie wiederholt starke<br />

Rückenschmerzen erlitten <strong>und</strong> bemerkt hatte, dass sie<br />

zunehmend “krummer” wurde, suchte sie ihren Arzt auf. E<strong>in</strong>e<br />

anschließende Messung der <strong>Knochen</strong>dichte zeigte, dass sie<br />

Osteoporose hatte. Obwohl ihr Arzt ihr Medikamente verschrieben<br />

hatte, nahm sie Gonul nicht regelmäßig e<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

unterbrach die Behandlung für e<strong>in</strong>ige Jahre sogar ganz.<br />

Dann, vor sieben Monaten, verspürte sie plötzlich e<strong>in</strong>en<br />

starken Rückenschmerz, als sie <strong>sich</strong> zu ihrer Enkel<strong>in</strong> nach vorn<br />

h<strong>in</strong>unter beugte. <strong>Sie</strong> kehrte zu ihrem Arzt zurück, der nun e<strong>in</strong>e<br />

osteoporotische Wirbelkörperfraktur feststellte. Gonul nahm<br />

ihre Medikamente wieder e<strong>in</strong> <strong>und</strong> nachdem die Behandlung<br />

der akuten Bruchphase abgeschlossen war, nahm sie auch an<br />

e<strong>in</strong>em regelmäßigen Bewegungs- <strong>und</strong> Gehtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g teil.<br />

Nun nimmt Gonul ihre Medikamente regelmäßig <strong>und</strong> stellt<br />

<strong>sich</strong>er, dass sie den Rat ihres Arztes befolgt! Ihr<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm be<strong>in</strong>haltet Bewegungsübungen für den<br />

Hals <strong>und</strong> Dehn- <strong>und</strong> Kräftigungsübungen für die gesamte<br />

Muskulatur ihres Körpers, <strong>und</strong> dabei besonders die<br />

Muskulatur der Rückenstrecker. Zusätzlich joggt sie an drei<br />

Tagen <strong>in</strong> der Woche.<br />

“Seitdem ich diese Übungen mache, fühle ich mich besser <strong>und</strong><br />

aktiver”, sagt Gonul. Bevor sie das Bewegungsprogramm<br />

begann, hatte sie nach dem E<strong>in</strong>kaufen oder der Hausarbeit<br />

immer starke Schmerzen. “Nun kann ich me<strong>in</strong>e Hausarbeit<br />

alle<strong>in</strong>e erledigen <strong>und</strong> selbst ohne Schmerzen e<strong>in</strong>kaufen. Ich b<strong>in</strong><br />

jedoch sehr vor<strong>sich</strong>tig. Wenn ich e<strong>in</strong>kaufen gehe, versuche ich<br />

immer kle<strong>in</strong>e, leichte E<strong>in</strong>kaufstaschen zu tragen <strong>und</strong> vermeide<br />

die schweren.”<br />

Gonul ist <strong>sich</strong> <strong>sich</strong>er, dass ihr regelmäßiges<br />

Bewegungsprogramm für ihre Rückenschmerzen genauso wirksam<br />

ist, wie e<strong>in</strong>e medikamentöse Schmerzbehandlung <strong>und</strong> sagt:<br />

“Ich b<strong>in</strong> überglücklich, dass die regelmäßige Bewegung e<strong>in</strong> Teil<br />

me<strong>in</strong>es Lebens geworden ist – ich würde sie jedem empfehlen.“


Maureen Dunn, Kanada<br />

„Niemand sollte <strong>sich</strong><br />

durch se<strong>in</strong>e<br />

Osteoporose zurückhalten<br />

lassen“<br />

Maureen Dunn fand vor 10<br />

Jahren heraus, dass sie<br />

Osteoporose hat. <strong>Sie</strong> war<br />

h<strong>in</strong>gefallen <strong>und</strong> hatte <strong>sich</strong> ihr<br />

Handgelenk gebrochen, nachdem<br />

sie von e<strong>in</strong>em Räuber, der<br />

ihren Geldbeutel stehlen<br />

wollte, niedergeschlagen worden war. E<strong>in</strong>e Messung der<br />

<strong>Knochen</strong>dichte bestätigte, was bereits auf dem Röntgenbild zu<br />

sehen war: e<strong>in</strong>e schwere Osteoporose.<br />

Als K<strong>in</strong>d war Maureen immer schlank gewesen <strong>und</strong> mochte<br />

auch ke<strong>in</strong>e Milch <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e Milchprodukte. Obwohl sie körperlich<br />

aktiv war, blieb ihre Abneigung gegen Milchprodukte<br />

bis <strong>in</strong>s Erwachsenenalter bestehen, <strong>und</strong> die zu ger<strong>in</strong>ge<br />

Kalziumaufnahme trug dann <strong>in</strong> späteren Jahren zur<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>er Osteoporose bei.<br />

Bevor ihre Diagnose gestellt wurde, war sie e<strong>in</strong>e begeisterte<br />

Läufer<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Aktivität, die sie zusammen mit ihrem Ehemann<br />

leidenschaftlich gerne ausübte. Trotz der Tatsache, dass mit 58<br />

Jahren bei ihr e<strong>in</strong>e Osteoporose festgestellt wurde, führt<br />

Maureen das Laufen bis heute weiter – vielleicht etwas vor<strong>sich</strong>tiger<br />

zwar, aber immer noch als e<strong>in</strong> sehr wichtiger<br />

Bestandteil ihres Lebens. Tatsächlich läuft sie e<strong>in</strong>ige Tage pro<br />

Woche <strong>und</strong> tra<strong>in</strong>iert mit Gewichten jeden zweiten Tag.<br />

Zusätzlich stellt sie <strong>sich</strong>er, dass sie genug Kalzium zu <strong>sich</strong><br />

nimmt, <strong>in</strong>dem sie pro Tag m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Glas Milch tr<strong>in</strong>kt,<br />

<strong>sich</strong> kalziumreich ernährt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Tablette aus Kalzium <strong>und</strong><br />

Vitam<strong>in</strong> D schluckt. Maureen reist auch sehr gerne <strong>und</strong> kam<br />

erst kürzlich von e<strong>in</strong>er fünfwöchigen Reise aus der Toscana <strong>in</strong><br />

Italien zurück, bei der sie alle 463 Stufen zum berühmten Dom<br />

von Florenz h<strong>in</strong>aufstieg.<br />

„Ich glaube sehr stark daran, dass me<strong>in</strong> aktiver Lebensstil mir<br />

dabei hilft, die häufig mit e<strong>in</strong>er Osteoporose verknüpften körperlichen<br />

E<strong>in</strong>schränkungen zu überw<strong>in</strong>den“, sagt Maureen.<br />

„Niemand sollte <strong>sich</strong> von se<strong>in</strong>er Osteoporose zurückhalten<br />

lassen.“<br />

Maureen hofft darauf, andere zu ermutigen <strong>und</strong> dazu anzuregen,<br />

körperliche Fitness als Bestandteil ihres Lebens zu sehen –<br />

<strong>und</strong> zwar trotz Osteoporose <strong>und</strong> Lebensalter.<br />

<strong>Sie</strong> arbeitet freiwillig mit <strong>in</strong> der kanadischen<br />

Osteoporosegesellschaft <strong>und</strong> beantwortet e<strong>in</strong>mal wöchentlich<br />

die Fragen Betroffener im Rahmen e<strong>in</strong>er Telefon-Hotl<strong>in</strong>e.<br />

Weiterh<strong>in</strong> hat Maureen e<strong>in</strong>ige Bewegungsübungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Schulungsvideo der Gesellschaft zur <strong>Knochen</strong>ges<strong>und</strong>heit vorgeführt.<br />

14<br />

Wo können <strong>Sie</strong> zusätzliche Information erhalten<br />

Viele gute Quellen können zur Information über<br />

Bewegungsübungen genutzt werden:<br />

Videos:<br />

Tele Gym<br />

Aktiv gegen Osteoporose<br />

Fit <strong>in</strong>s Alter durch Präventiv Gymnastik<br />

von Barbara Spachtholz<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Kuratorium<br />

<strong>Knochen</strong>ges<strong>und</strong>heit e.V.<br />

Die aktive Osteoporose Therapie<br />

medi-Bayreuth<br />

Medicusstraße 1<br />

95448 Bayreuth<br />

e-mail: ortho@medi.de<br />

www.medi.de<br />

Falls Prevention Exercise Video<br />

Osteoporosis Australia<br />

Video zu Bewegungsübungen zur Vermeidung von Stürzen<br />

zusammengestellt von der Osteoporosegesellschaft<br />

Australiens verfügbar über das Internet unter: www.osteoporosis.org.au<br />

Veröffentlichungen <strong>in</strong> deutscher Sprache:<br />

Aktive Gymnastik gegen Osteoporose<br />

Spachtholz B, M<strong>in</strong>ne HW. TRIAS Verlag 1997;<br />

ISBN 3-89373-401-5<br />

Mobiles LEBEN<br />

Zeitschrift des Kuratorium <strong>Knochen</strong>ges<strong>und</strong>heit e.V.<br />

Leipzigerstraße 6, 74889 S<strong>in</strong>sheim, Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)72 61/ 92 17 0<br />

www.osteoporose.org<br />

Osteoporose Aktuell<br />

B<strong>und</strong>esselbsthilfeverband für Osteoporose e.V.<br />

Kirchfeldstraße 149, 40215 Düsseldorf, Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)211 / 1 91 65<br />

www.bfo-aktuell.de<br />

Schmerztherapie bei Osteoporose<br />

Deutsches Grünes Kreuz e.V.<br />

Schuhmarkt 4, 35037 Marburg, Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)6421 / 293-0<br />

www.dgk.de<br />

Aktion ges<strong>und</strong>e <strong>Knochen</strong> News<br />

Aktion ges<strong>und</strong>e <strong>Knochen</strong><br />

Breitenweg 7c / 1, 8042 Graz, Österreich<br />

www.aktionges<strong>und</strong>eknochen.at<br />

donna mobile Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Osteoporose Schweiz<br />

PF 270, 3000 Bern 7<br />

Te.: +41(0)31 312 45 55<br />

ww.donnamobile.ch<br />

Website:<br />

Informationen zur Ernährung <strong>und</strong> Bewegungstherapie s<strong>in</strong>d<br />

erhältlich auf der Internetseite der<br />

Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation (WHO):<br />

www.who.<strong>in</strong>t/dietphysicalactivity/en/<br />

Auf der Website der Internationalen Osteoporose<br />

Gesellschaft („International Osteoporosis Fo<strong>und</strong>ation<br />

– IOF“) können sie weitere Informationen für die<br />

nationalen Osteoporose Gesellschaften f<strong>in</strong>den:<br />

www.osteofo<strong>und</strong>.org


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osteopenic women. Arch Intern Med 164:1084-<br />

1091.


Wenn <strong>Sie</strong> e<strong>in</strong>e dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, bedeutet dies noch nicht,<br />

dass <strong>Sie</strong> e<strong>in</strong>e Osteoporose haben. Die Diagnose e<strong>in</strong>er Osteoporose kann nur durch<br />

e<strong>in</strong>en Arzt nach durchgeführter Messung der <strong>Knochen</strong>dichte gestellt werden. Wir<br />

raten dazu, dass <strong>Sie</strong> Ihr Testergebnis <strong>Ihre</strong>m Arzt zeigen, der Ihnen dann sagen wird,<br />

ob eventuell weitere Untersuchungen erforderlich s<strong>in</strong>d. Die gute Nachricht ist, dass<br />

Osteoporose frühzeitig erkannt <strong>und</strong> behandelt werden kann.<br />

Lassen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> von der Osteoporose-Selbsthilfegruppe an <strong>Ihre</strong>m Heimatort dah<strong>in</strong>gehend<br />

beraten, welche Veränderungen <strong>Ihre</strong>s Lebensstils Ihr Osteoporoserisiko verm<strong>in</strong>dern<br />

können. Zur Osteoporosefachgesellschaft <strong>Ihre</strong>s Heimatlandes können <strong>Sie</strong> über<br />

folgende Internetseite Kontakt aufnehmen:<br />

www.osteofo<strong>und</strong>.org<br />

Zählen <strong>Sie</strong> zu dem Drittel der Frauen oder<br />

dem Fünftel der Männer, die von<br />

Osteoporose betroffen s<strong>in</strong>d?<br />

Osteoporose schwächt die <strong>Knochen</strong>. <strong>Sie</strong><br />

kann erhebliche Beh<strong>in</strong>derungen verursachen<br />

<strong>und</strong> sie kann e<strong>in</strong>en fatalen Verlauf<br />

nehmen.<br />

Aber Osteoporose kann auch frühzeitig<br />

erkannt <strong>und</strong> behandelt werden !<br />

Wie hoch ist Ihr Risiko e<strong>in</strong>e<br />

Osteoporose zu entwickeln ?<br />

Testen <strong>Sie</strong> Ihr Risiko <strong>und</strong> beantworten <strong>Sie</strong> folgende Fragen !<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

Hat <strong>sich</strong> e<strong>in</strong>es <strong>Ihre</strong>r Elternteile nach ger<strong>in</strong>gem<br />

Trauma oder leichtem Sturz den Schenkelhals<br />

gebrochen ?<br />

❏ Ja ❏ Ne<strong>in</strong><br />

Haben <strong>Sie</strong> selbst <strong>sich</strong> nach ger<strong>in</strong>gfügigem<br />

Trauma oder leichtem Sturz e<strong>in</strong>en <strong>Knochen</strong><br />

gebrochen ?<br />

❏ Ja ❏ Ne<strong>in</strong><br />

Haben <strong>Sie</strong> länger als drei Monate cortisonhaltige<br />

Medikamente (Cortison, Prednisolon oder<br />

andere) e<strong>in</strong>genommen ?<br />

❏ Ja ❏ Ne<strong>in</strong><br />

S<strong>in</strong>d <strong>Sie</strong> mehr als 4 cm kle<strong>in</strong>er geworden ?<br />

❏ Ja ❏ Ne<strong>in</strong><br />

Tr<strong>in</strong>ken <strong>Sie</strong> regelmäßig größere Mengen<br />

Alkohol ?<br />

❏ Ja ❏ Ne<strong>in</strong><br />

16<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

Rauchen <strong>Sie</strong> mehr als 20 Zigaretten pro Tag ?<br />

❏ Ja ❏ Ne<strong>in</strong><br />

Leiden <strong>Sie</strong> häufig unter Durchfall (vielleicht weil <strong>Sie</strong><br />

entweder an Glutenunverträglichkeit [Zoeliakie] oder<br />

Morbus Crohn erkrankt s<strong>in</strong>d) ?<br />

❏ Ja ❏ Ne<strong>in</strong><br />

Nur für Frauen: S<strong>in</strong>d <strong>Sie</strong> vor dem 45. Lebensjahr <strong>in</strong> die<br />

Wechseljahre gekommen ?<br />

❏ Ja ❏ Ne<strong>in</strong><br />

Hatten <strong>Sie</strong> für längere Zeiträume als 12 Monate ke<strong>in</strong>e<br />

Periode (außer dass <strong>Sie</strong> schwanger oder <strong>in</strong> den<br />

Wechseljahren waren) ?<br />

❏ Ja ❏ Ne<strong>in</strong><br />

Nur für Männer: Leiden <strong>Sie</strong> unter Impotenz, fehlendem<br />

Sexualverlangen oder anderen Symptomen, die<br />

auf e<strong>in</strong>en niedrigen Testosteronspiegel zurückzuführen<br />

s<strong>in</strong>d ?<br />

❏ Ja ❏ Ne<strong>in</strong>


Die Internationale Osteoporose Fachgesellschaft<br />

(„IOF“) ist e<strong>in</strong>e so genannte<br />

„Nichtregierungsorganisation“, die e<strong>in</strong> weltweites<br />

Bündnis für betroffene Patienten, mediz<strong>in</strong>ische<br />

Fach- <strong>und</strong> Forschungsgesellschaften,<br />

Wissenschaftler, Berufstätige im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heits<strong>in</strong>dustrie<br />

darstellt.<br />

Zusammen mit ihren Mitgliedern, Partnern <strong>und</strong><br />

anderen Organisationen r<strong>und</strong> um den Globus<br />

verbessert die IOF Bewusstse<strong>in</strong> <strong>und</strong> Vorbeugung<br />

gegenüber Osteoporose <strong>und</strong> fördert e<strong>in</strong>e<br />

möglichst frühzeitige Diagnose <strong>und</strong> Therapie der<br />

Erkrankung. Obwohl die Osteoporose Millionen<br />

von Menschen weltweit betrifft, ist das<br />

Bewusstse<strong>in</strong> für die Erkrankung immer noch ger<strong>in</strong>g.<br />

Ärzte können sie oft nicht erkennen,<br />

E<strong>in</strong>richtungen zur Diagnose s<strong>in</strong>d selten oder werden<br />

<strong>in</strong> ihren Möglichkeiten gar nicht ausgeschöpft<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Behandlung für diejenigen,<br />

die sie zur Vorbeugung e<strong>in</strong>er ersten Fraktur am<br />

Herausgeber:<br />

Prof. Dr. med. Helmut W. M<strong>in</strong>ne, Ärztlicher Direktor Kl<strong>in</strong>ik<br />

“DER FÜRSTENHOF”, Zentrum für Endokr<strong>in</strong>ologie <strong>und</strong><br />

Stoffwechselerkrankungen der <strong>Knochen</strong>; Deutsche Akademie<br />

der osteologischen <strong>und</strong> rheumatologischen Wissenschaften<br />

Mitherausgeber: Dr. med. Michael Pfeifer, Institut für<br />

Kl<strong>in</strong>ische Osteologie Gustav Pommer <strong>und</strong> MEDWISS BAD PYR-<br />

MONT; Deutsche Akademie der osteologischen <strong>und</strong> rheumatologischen<br />

Wissenschaften<br />

Ins Deutsche übertragen durch Dr. med. Michael Pfeifer,<br />

Institut für kl<strong>in</strong>ische Osteologie Gustav Pommer Bad Pyrmont.<br />

In Partnerschaft mit:<br />

WHO<br />

Collaborat<strong>in</strong>g<br />

Centers, Liege,<br />

Beligum; Geneva,<br />

Switzerland;<br />

Sheffield, UK<br />

Bone & Jo<strong>in</strong>t<br />

Decade<br />

International<br />

Council<br />

of Nurses<br />

European<br />

Institute of<br />

Women’s Health<br />

dr<strong>in</strong>gendsten brauchen, ist sie nicht verfügbar.<br />

Die wachsende Mitgliederzahl der IOF hat <strong>sich</strong><br />

seit 1999 mehr als verdoppelt, was die<br />

zunehmende <strong>in</strong>ternationale Besorgnis gegenüber<br />

diesem ernstzunehmenden Ges<strong>und</strong>heitsproblem<br />

widerspiegelt. Es gibt <strong>in</strong>zwischen weltweit 179<br />

Mitgliedergesellschaften aus mehr als 80 Ländern<br />

(Stand: Juni 2005).<br />

Für weitere Informationen über die IOF <strong>und</strong> zur<br />

Kontaktaufnahme zu e<strong>in</strong>er Mitgliedsgesellschaft<br />

<strong>in</strong> <strong>Ihre</strong>m Heimatland besuchen <strong>Sie</strong> die<br />

Internetseite:<br />

IOF<br />

5 Rue Perdtemps<br />

CH-1260 Nyon<br />

Switzerland<br />

Tel: +41 22 994 0100<br />

Email: <strong>in</strong>fo@osteofo<strong>und</strong>.org<br />

Website: www.osteofo<strong>und</strong>.org<br />

Projektberater:<br />

Gulseren Akyuz, Türkei<br />

Steven Boonen, Belgien<br />

Moira O'Brien, Irland<br />

Outi Pohjola<strong>in</strong>en, F<strong>in</strong>nland<br />

Mehrsheed S<strong>in</strong>aki, U.S.A.<br />

Ethel Siris, U.S.A.<br />

Rene Rizzoli, Schweiz<br />

José Zanchetta, Argent<strong>in</strong>ien<br />

Herausgeber seitens der IOF: Laura Misteli<br />

Mitherausgeber seitens der IOF: Paul Sochaczewski<br />

Verfasser der IOF: Tom Fagan<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Umsetzung: Brandcom, Basel, Schweiz<br />

Die deutsche Übersetzung wurde fre<strong>und</strong>licherweise durch die Firma MSD SHARP & DOHME GMBH, Haar, Deutschland unterstützt.<br />

International<br />

Alliance of<br />

Patients’<br />

Organizations<br />

European Men’s<br />

Health Forum<br />

International<br />

Society of<br />

Physical and<br />

Rehabilitation<br />

Medic<strong>in</strong>e


„Wenn mehr Menschen <strong>in</strong> die Lage versetzt werden, <strong>sich</strong> um ihre eigene<br />

Ges<strong>und</strong>heit zu kümmern, können wir die Krankheitslast der Osteoporose<br />

wesentlich verm<strong>in</strong>dern.<br />

Die IOF ermutigt die Menschen, für ihre eigene<br />

Ges<strong>und</strong>heit Verantwortung zu übernehmen.<br />

Ich mag diese Art des praktischen, eigenverantwortlichen<br />

Vorgehens. Schließlich s<strong>in</strong>d wir ke<strong>in</strong>e Opfer, sondern die<br />

Schmiede unseres eigenen Glücks !”<br />

Die Übertragung <strong>in</strong>s Deutsche ist<br />

e<strong>in</strong>e Initiative des DOP e.V.<br />

Geschäftsstelle des DOP:<br />

Aktion ges<strong>und</strong>e <strong>Knochen</strong><br />

B reitenweg 7c/1<br />

A-8042 Graz<br />

Tel.: +43 (0)316 46 43 48<br />

o ff i c e @ o s t e o p o ro s e - d o p . o rg<br />

w w w. o s t e o p o ro s e - d o p . o r g<br />

<strong>Ihre</strong> Majestät König<strong>in</strong> Ranja von Jordanien, Schirmherr<strong>in</strong> der IOF.<br />

Die Initiative „Bewegung für Ges<strong>und</strong>heit“ („Move for Health“) der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

(WHO)<br />

E<strong>in</strong>e 2002 durch die WHO veröffentlichte Resolution veranlasst die Mitgliedsstaaten jedes Jahr<br />

e<strong>in</strong>en Tag der „Bewegung für Ges<strong>und</strong>heit“ zu feiern, um die Bedeutung der körperlichen<br />

Aktivität als Gr<strong>und</strong>lage für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbef<strong>in</strong>den herauszuheben. Ferner werden die<br />

Länder auch dazu gedrängt, im Rahmen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tegrierten Ansatzes zu Krankheitsprävention<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung, globale <strong>und</strong> nationale Strategien zur Ernährung, körperlichen<br />

Bewegung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit zu entwickeln.<br />

IOF – Outreach and Education: 06; June 2005

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