Erfinder und Forscher mit Steiermarkbezug
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Auswahl <strong>Erfinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Forscher</strong> <strong>mit</strong> Bezug zur Steiermark<br />
Viktor Kaplan<br />
(*27. November 1876 in Mürzzuschlag, Steiermark; † 23. August 1934<br />
in Unterach am Attersee)<br />
Der steirische Ingenieur <strong>und</strong> <strong>Erfinder</strong> Viktor Kaplan studierte nach seiner<br />
Matura 1895 Maschinenbau an der Technischen Universität Wien. Seine<br />
erste Anstellung fand Kaplan 1901 in der Leobersdorfer<br />
Maschinenfabrik, wo er schon die ersten Ideen für verbesserte<br />
Verbrennungsmotoren entwickelte.<br />
Sein lebenslanges Hauptinteresse galt jedoch den Wasserturbinen <strong>und</strong> der energetischen<br />
Nutzung von Wasserkraft, die 1913 in der Einreichung des Patents für die Erfindung der<br />
Kaplan-Turbine mündete. Die erste Kaplan-Turbine wurde 1918 gebaut <strong>und</strong> 1919 in<br />
Niederösterreich in Betrieb genommen. Sie legte den Gr<strong>und</strong>stein für den Bau moderner<br />
Turbinen in Wasserkraftwerken <strong>und</strong> auch heute sind noch tausende Kaplan-Turbinen im<br />
Einsatz.<br />
Ihm zu Ehren wurden Gedenktafeln <strong>und</strong> Denkmäler in seiner Heimat Mürzzuschlag <strong>und</strong> in<br />
Mürz errichtet <strong>und</strong> auch in der Steirischen Ehrengalerie im Burghof der Grazer Burg findet<br />
man eine Büste Viktor Kaplans.<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Kaplan<br />
Ludwig Eduard Boltzmann<br />
(* 20. Februar 1844 in Wien; † 1906 in Duino bei Triest)<br />
Nach seinem Studium in Wien erhielt der österreichische Physiker <strong>und</strong><br />
Philosoph Ludwig E. Boltzmann 1869 eine Professur für Theoretische<br />
Physik in Graz. In den folgenden Jahren wechselte Ludwig Boltzmann<br />
als Lehrkörper mehrfach zwischen den Universitäten von Graz, Wien<br />
<strong>und</strong> München.<br />
Das Lebenswerk Boltzmanns war die Neuaufstellung der<br />
Thermodynamik: dabei begründete er <strong>mit</strong> James Clerk Maxwell die Statistische Mechanik<br />
(Boltzmann-Statistik) <strong>und</strong> deutete die Entropie als eine mikroskopische Größe.<br />
Vier seiner fünf Kinder kamen zwischen 1878 <strong>und</strong> 1884 in Graz zur Welt, wo er seine<br />
wissenschaftlich fruchtbarste Zeit verbrachte. 1903 gründete er gemeinsam <strong>mit</strong> Gustav von<br />
Escherich <strong>und</strong> Emil Müller die Österreichische Mathematische Gesellschaft in Wien.
Victor Franz Hess<br />
(*24. Juni 1883 in Deutschfeistritz, Steiermark; † 17. Dez. 1964 in New<br />
York)<br />
Der österreichisch-amerikanische Physiker Victor Franz Hess wurde am<br />
24. Juni 1883 in Schloss Waldstein nahe Deutschfeistritz geboren. Als<br />
gebürtiger Steirer besuchte er das Gymnasium in Graz <strong>und</strong> legte sein<br />
Studium an der Karl-Franzens-Universität Graz ab, wo er später auch zehn<br />
Jahre lang als Professor tätig war.<br />
1912 entdeckte Hess während eines Ballonaufstieges die „Höhenstrahlung“, die heute als<br />
Kosmische Strahlung bekannt ist <strong>und</strong> als Gr<strong>und</strong>lage zur Entstehung von Elementen gilt. Im<br />
Jahr 1936 erhielt Victor F. Hess den Nobelpreis für Physik für seine herausragenden<br />
Forschungsergebnisse im Zuge seiner Untersuchungen über die Kosmische Strahlung.<br />
http://www.victorfhess.org | http://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Franz_Hess<br />
Nikola Tesla<br />
(*1856 in Smiljan, Kaisertum Österreich; † 7. Januar 1943 in New York,<br />
USA)<br />
Der <strong>Erfinder</strong> <strong>und</strong> Elektroingenieur Nikola Tesla, der aus der Region Lika<br />
stammt, das damals zum Kaisertum Österreich gehörte, studierte nach<br />
dem Abschluss des Gymnasiums Maschinenbau an der Technischen<br />
Universität Graz.<br />
Im Jahr 1881 entwickelte er die Idee, Wechselstrom zur Energieübertragung zu nutzen <strong>und</strong><br />
baute u.a. dafür geeignete Elektromotoren (Wechselstrommotor).<br />
Vier Jahre darauf gründete Tesla die Firma „Tesla Electric Light Company“ <strong>und</strong> meldete<br />
kurz darauf erste Patente für Bogenlampen an <strong>und</strong> erfand die berühmten „Tesla-Spulen“,<br />
die die Fernsehtechnik ermöglichten.<br />
1887 gründete er als Teilhaber sein zweites Unternehmen „Electric Company“, wo er sich <strong>mit</strong><br />
den ersten Arbeiten zum Zweiphasenwechselstrom beschäftigte.<br />
Bis 1888 meldete Tesla sieben Patente an, zu denen die Erfindung der ersten Zweiphasen-<br />
Synchronmaschine <strong>und</strong> des Elektromagnetischen Motors zählen.<br />
Außerdem baute er in den folgenden Jahren einen Apparat zur Nutzung der<br />
Sonnenenergie, präsentierte 1906 die „Tesla-Turbine“ <strong>und</strong> veröffentlichte 1931 Pläne für<br />
ein geothermisches Kraftwerk. Der Höhepunkt von Teslas Schaffen war 1909 die<br />
Verleihung des Nobelpreises für die Entwicklung des ersten drahtlosen Telegraphen.<br />
Insgesamt konnte er in ca. 50 Berufsjahren in den USA 112 Patente anmelden.Nikola Tesla<br />
erhielt das Ehrendoktorat der TU Graz <strong>und</strong> ihm zu Ehren wurde die Nikola Tesla Halle in den<br />
Inffeldgründen der TU Graz erbaut.
Franz Pichler<br />
(* 18. Februar 1866 in Weiz, Steiermark; † 28.<br />
August 1919 ebenda)<br />
Der steirische Ingenieur <strong>und</strong> <strong>Erfinder</strong> Franz Pichler erhielt 1892, nach<br />
seinem Studium an der Technischen Universität Graz, die Konzession zur<br />
gewerbsmäßigen Erzeugung von elektrischen Maschinen <strong>und</strong><br />
Fremdanlagen. Im gleichen Jahr gründete Pichler die „Weizer<br />
Elektrizitätswerke F. Pichler & Co.“ Dort wurden bereits die ersten<br />
Vernickelungsdynamos <strong>und</strong> Gleichstrom-Nebenschlussdynamos in den Werkstätten<br />
erzeugt.<br />
Aus diesem Werk entstand später der Industriekonzert ELIN, der nach mehreren<br />
Übernahmen heute Bestandteil des Siemens-Konzerns im Bereich Transformatoren <strong>und</strong><br />
der ANDRITZ AG für Generatoren geworden ist.<br />
Franz Pichler konstruierte eines der ersten Zweiphasen–Wechselstromkraftwerke der k.u.k.-<br />
Monarchie <strong>und</strong> meldete zahlreiche Erfindungen als Patent an, wie zum Beispiel die<br />
Erfindung der Kühlrippe, die u.a. in Motoren der effizienteren Abführung von Wärme <strong>und</strong> zur<br />
Kühlung von Maschinen dient.<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Pichler_%28Ingenieur%29<br />
Hans List<br />
(* 30. April 1896 in Graz; † 10. September 1996 ebenda)<br />
Nach seinem Maschinenbau-Studium an der TU Graz wurde der Grazer<br />
Hans List als Wissenschafter an die Tongji-Universität in China berufen.<br />
Dort baute List ein Institut auf <strong>und</strong> führte bedeutende Forschungsarbeiten<br />
zur Berechnung von Schwingungsvorgängen des Ladungswechsels von<br />
Verbrennungskraftmotoren durch. Aus seinen Forschungen entstanden<br />
mehr als 300 Patente, die von Prof. List alleine oder in Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> Mitarbeitern angemeldet wurden.<br />
Die Ergebnisse seiner Forschungsarbeiten waren aufsehenerregende Untersuchungen über<br />
Dieselmotoren <strong>und</strong> Verbrennungskraftmaschinen. Da<strong>mit</strong> beschäftigte sich auch das<br />
1948 von Hans List gegründete Unternehmen, die „Anstalt für Verbrennungsmotoren Prof.<br />
Dr. Hans List“ (AVL).<br />
AVL wurde bald zu einem weltweit anerkannten Unternehmen im Bereich der<br />
Motorenentwicklung, aber auch der Messtechnik <strong>und</strong> der Medizintechnik. R<strong>und</strong> 1000 Patente<br />
<strong>und</strong> zahlreiche Tochterfirmen weltweit bescheinigen den wirtschaftlichen Erfolg. 1979 legte<br />
Hans List die Leitung des Unternehmens in die Hände seines Sohnes Helmut List. Seither<br />
hat sich das Unternehmen erfolgreich weiterentwickelt <strong>und</strong> hat ca. 5.250 Mitarbeitern<br />
weltweit.<br />
http://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Biographien/List,%20Hans<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_List