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Möglichkeiten - Seegen

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Optimierung von Kondensationsanlagen<br />

& Einbindung von Wärmepumpen am<br />

m w e l t t e c h n i k<br />

Beispiel der Holzwärme Flachau<br />

TBU Stubenvoll GmbH<br />

Bernhard Kronberger<br />

1


• Abgaskondensation<br />

m w e l t t e c h n i k<br />

Überblick<br />

• Planungsaspekte Abgaskondensation<br />

• Betriebsaspekte Abgaskondensation<br />

• Einsatzmöglichkeiten von Wärmepumpen<br />

• Umbauprojekt Flachau<br />

– Abgaskondensation<br />

– Projekt Wärmepumpe


Ziele der Abgaskondensation<br />

• Rückgewinnung von latenter Wärme des<br />

Wasserdampfs im Rauchgas<br />

• Zusätzlich Abscheidungsstufe<br />

– für Staubpartikel (Partikel (v.a. > 1µm) wirken als<br />

Kondensationskeime und werden daher mit Tropfen<br />

abgeschieden)<br />

– für saure Gasbestandteile HCl, SO2,.. und Schwermetalle<br />

(Hg,.. – je nach pH bzw. Cl- Konzentration im Quenchwasser)<br />

• Minimaler Instandhaltungs- und Wartungsaufwand<br />

Verbesserung der Betriebswirtschaftlichkeit der<br />

Anlage = höherer Brennstoffnutzungsgrad<br />

m w e l t t e c h n i k


Konzept der indirekten Abgaskondensation<br />

m w e l t t e c h n i k<br />

• Abb. aus Wärmeversorgung mit fester Biomasse bei kleiner Leistung; Matthias Gaderer, 2007


Kesselwirkungsgrad mit/ohne Abgaskondensation<br />

Wärmerückgewinnung ist abhängig von:<br />

– Rücklauftemperatur Fernwärmenetz<br />

– Brennstofffeuchte<br />

– Luftüberschuss<br />

– Luftdruck (Höhenlage der Anlage)<br />

– Anlagentechnik (Wärmetauscher,…)<br />

m w e l t t e c h n i k<br />

Abbildungen entnommen aus Grundlagen der Abgaskondensation bei<br />

Holzfeuerungen; Peter Neuenschwander, Jürgen Good, Thomas<br />

Nussbaumer Bundesamtes für Energie Juli 1998.


Generelle Betriebsweise von Heizwerken ohne/mit<br />

Abgaskondensation<br />

• Ohne Abgaskondensation:<br />

– Trockener Brennstoff für<br />

• hohen feuerungstechnischen Wirkungsgrad 85%<br />

• 2-4%-Punkte als Verbesserungspotential)<br />

• Geringer Brennstoffbedarf<br />

• Geringe Lagerverluste<br />

• Hohe Verbrennungstemperatur oder Rezigaseinsatz<br />

• Mit Abgaskondensation:<br />

– Feuchter Brennstoff für<br />

• Erhöhung des Anlagenwirkungsgrads um bis zu 30%<br />

• Kesselwirkungsgrad > 110% (bezogen auf Heizwert!)<br />

• Meist niedrigere Verbrennungstemperatur und damit Reduktion<br />

von Anbackungsneigung und Rezirkulationsgasmenge<br />

m w e l t t e c h n i k


Aspekte der Planung von Abgaskondensationsanlagen<br />

m w e l t t e c h n i k<br />

Abbildungen entnommen aus Präsentationsunterlagen<br />

Fa Scheuch (2007)<br />

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Einfluss wesentlicher Parameter auf WRG<br />

• Netzrücklauftemperatur (Ziel: niedrig):<br />

Überproportionaler Anstieg der WRG<br />

2do: Sekundärseitenoptimierung, Hydr. Einregeln…<br />

zB HW Flachau: 2010: ca 60°C; 2013 ca. 50°C!!<br />

• Restsauerstoffgehalt (Ziel: niedrig)<br />

Erhöhung des Abgastaupunktes<br />

2do: Flaschlufteintritt in RG Weg reduzieren:<br />

– Mengenabschätzung über Temperaturvergleich Kesselaustritt und Temp. vor<br />

Kondensation<br />

– Unterdruck nicht unnötig „tief“ stellen<br />

– Kontrolle Luftabschlussorgane (ZRS,DPKL)<br />

2do: O2 Feuerung reduzieren<br />

– Feuerung optimieren (Schwankungen reduzieren, vollst. Verbrennung anstreben)<br />

– Rezigasmenge erhöhen<br />

– Max Verbrennungstemperatur erhöhen: ACHTUNG auf Anbackungen im Feuerraum<br />

m w e l t t e c h n i k


Einfluss wesentlicher Parameter auf WRG<br />

• Netzwassermenge (Ziel: hoch):<br />

Meist hydraulisch vorgegeben<br />

• Abgaszusammensetzung + Staub:<br />

– V .a. im Teillastbetrieb führt Unverbranntes zu Belägen auf<br />

Wärmetauscherflächen.<br />

– Staubgehalt: Führt zur Verschmutzung der Bündeloberfläche,<br />

v.a. bei nicht eindeutige nasser Fahrweise<br />

• Anlagenservie<br />

– Zugänglichkeit zu Quenchdüsen, Abreinigungsdüsen<br />

– Austauschbarkeit der Bündel<br />

m w e l t t e c h n i k


Planungaspekte von Abgaskondensationsanlagen 1<br />

Definierte Betriebsweise von ECO Bündeln<br />

(nass/trocken)<br />

• Trockenen Betriebsweise:<br />

bis ca. 100°C (mind 85°C Heisswassertemperatur um Korrosion<br />

zu vermeiden)<br />

• Nasse Betriebsweise mit Quench:<br />

– Wichtig vor allem bei wechselnden Brennstofffeuchten<br />

– Säuren werden in Quench ausgewaschen<br />

– Austrocknen und die Aufkonzentrierung der Säuren an<br />

Metalloberflächen der Bündel wird verhindert<br />

– Ablagerungs- und Korrosionsgefahr ist deutlich vermindert<br />

– Intensive Vermischung von Kondensatwasser und den alkalischen<br />

Aschepartikeln K, Na, Ca, führt zur besseren Neutralisierung des<br />

ablaufenden Kondensatwassers<br />

• Nachteil: Stromaufwand für Quenchpumpe<br />

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Planungaspekte von Abgaskondensationsanlagen 2<br />

Strömungstechnisch durchdachte Planung<br />

– Geeignete Strömungsführung<br />

• Enge Umlenkungen vermeiden, ggf. mit Leitblechen Druckverlust<br />

reduzieren<br />

• Rasche Querschnittsveränderungen vermeiden (Verwirbelungen,<br />

Rückströmungen)<br />

– Geeignete Strömungsgeschwindigkeiten auch für<br />

• Überlastbetrieb des Kessels<br />

• erhöhte Rauchgasmenge durch sehr feuchten Brennstoff oder hohen<br />

Luftüberschuss<br />

– Strömungsführung der Anströmung der Bündel<br />

• Möglichst gleichmäßige Anströmung<br />

– Definierte Mischkammer zur gesicherten Entsättigung des<br />

Reingases und Schutz des Reingasgebläses vor Feuchtigkeit<br />

– Stromverbrauch Entschwadungsluftgebläse minimieren<br />

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Ausführungsdetails – Anströmung 1<br />

• Ausnutzung der verfügbaren Platzverhältnisse<br />

– Aufweiterung der Anströmung<br />

– Verlangsamung durch vorgeschaltete Quench<br />

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Ausführungsdetails – Anströmung 2<br />

• Nächste Verbesserung: Lamellen zur verbesserten<br />

Querverteilung<br />

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Verbesserung der WRG von Abgaskondensationsanlagen<br />

• Wärmeübergang<br />

– Ist wenig von Mediengeschwindigkeiten abhängig:<br />

1.Wasserseite: alpha ca. 1000W/m2,K<br />

2.Gasseite: Differenz der H2O-Partialdrücke bestimmt<br />

Wärmeübergang<br />

3.Gesamtwärmeübergang: ca. 500W/m2,K<br />

Ursache für reduzierte Leistung ist (fast immer)<br />

ungleiche RG Verteilung durch Bündel<br />

– Wird im Teilllastbetrieb verstärkt (RG Menge sinkt<br />

und Verteilung wird schlechter)<br />

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• Entschwadungsluvo<br />

m w e l t t e c h n i k<br />

Entschwadungsluvo<br />

– Vibrationen der Rohre deuten auf „Überfahren“ hin –<br />

Gefahr für gebrochene Glasrohre<br />

– Zerbrochende Glasrohre rasch abstoppeln<br />

(Kondesatfrostgefahr im Winter und Folgeschäden,<br />

Austausch ist fachmännisch fast unmöglich)<br />

– Nachtschaltung zur Reduktion der Entschwadung<br />

– Entschwadungsluftmenge an Außenbedingungen<br />

anpassen und minimieren (Automatisierung)<br />

– Die generelle Notwendigkeit hinterfragen.<br />

Ökologisch und ökonomisch ist Entschwadung<br />

sinnlos!<br />

15


Wärmepumpen zur Abgaskondensation<br />

auch bezeichnet als „Aktive Kondensation“<br />

• Ziel: bessere Nutzung der Energie des<br />

Verbrennungsgases, als von der Rücklauftemperatur<br />

zugelassen<br />

• Optimum: Nutzung von Absorptionswärmepumpen und Antriebsenergie<br />

Holz, aber<br />

– Antriebsenergie bei hoher Temperatur (ca. 50% der Wärmezufuhr bei ca. 150°C)<br />

– Schlechtes Teilllast- und Lastwechselverhalten<br />

– Hohe Investitionskosten.<br />

– => erfordert große Umbauten an Anlagentechnik um Antriebsenergie auskoppel zu können<br />

• Kompressionswärmepumpen angetrieben mit Elektromotoren<br />

– zusätzliche elektrische Hilfsenergie notwendig<br />

– Kompressionswärmepumpen sind standardmäßig verfügbar daher rel günstig<br />

– Hochtemperaturwärmepumpen bis zu 95°C möglich.<br />

• Einsatz von Wärmepumpen vermindert den<br />

Entschwadungsaufwand. 16<br />

m w e l t t e c h n i k


• <strong>Möglichkeiten</strong>:<br />

m w e l t t e c h n i k<br />

Integration von Wärmepumpen<br />

– Abkühlen des Rücklaufs VOR Kondensation und<br />

Wärmeabgabe in Rücklauf NACH Kondensation<br />

• Ausreichend Wärmeaustauscherfläche in Kondensation notwendig<br />

• Netzwasserschwankungen beeinflussen WP auf beiden Seiten =><br />

starke Schwankungen des COP, Erniedrigung GesamtCOP<br />

– Einbindung eigener Bündel und Wärmeabgabe in<br />

Rücklauf NACH Kondensation<br />

• Definierte Betriebsweise der Wärmepumpe<br />

• COP Wärmepumpe entspricht GesamtCOP<br />

– Weitere <strong>Möglichkeiten</strong><br />

• Sommerbetrieb solarthermisch bis zu VL Temp 95°C (mit<br />

Puffernutzung)<br />

• Ausnutzung unterschiedlicher Temperaturniveaus …<br />

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m w e l t t e c h n i k<br />

Integration von Wärmepumpen<br />

• Wirtschaftlichkeitsfaktoren:<br />

– Temperaturniveaus<br />

• Kältemitteltyp<br />

– COP Wärmepumpe<br />

– Teilllastbetriebsverhalten<br />

• Notwendigkeit prüfen (je nach gesamt verfügbarer Kondensationswärme<br />

und Gesamtwirtschaftlichkeit)<br />

• Z B bei Schraubenverdichtern > 50% Mindestleistung<br />

• reduziertem COP, ab 75% volles COP.<br />

Einsatz mehrerer WP<br />

Kaskadenschaltung mehrere Aggregate<br />

WP mit mehreren Kältekreisen<br />

– Gesamt-COP (Jahresnutzung) ist entscheidend!<br />

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Projekt Nachrüstung einer Wärmepumpe<br />

• Eigene Bündel sind vorgesehen<br />

• Wärmeabgabe in RL NACH Kondensation<br />

• Abkühlung Rauchgas auf ca. 25°C und Nutzung von<br />

bis zu 1MW zusätzlicher Kondensationswärme<br />

• COP ca. 4,2 bei (max.) Auslegungsleistung<br />

• COP Teilllastbetrieb<br />

– höher durch Kaskadenschaltung (Temperaturniveau)<br />

– höher bei Anpassung der Verdampfer und<br />

Kondensatortemperaturen<br />

• Amortisation gegen Spitzenlast Ölkessel und<br />

Brennstoffnutzungsgrad genügend<br />

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Nachrüstung einer Wärmepumpe - Übersicht<br />

m w e l t t e c h n i k<br />

WP


• Danke für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

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