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download - Landesbetrieb Forst Brandenburg

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Vorwort<br />

Die Kiefernertragstafel von LEMBCKE, KNAPP, DITTMAR (Eberswalde 1975) beruht auf äußerst<br />

umfangreichen dynamischen Daten langfristig beobachteter Versuchsflächen. Sie wird durch stati-<br />

sche ertragskundliche Befunddaten von Weiser- und Probeflächen komplettiert und verfügt damit<br />

über eine biometrisch sehr gut gesicherte Datenbasis. Dadurch war es möglich, den Einfluß des<br />

Standortes auf das Leistungsvermögen der Bestände weiter zu quantifizieren und erstmalig eine<br />

nach Ertragsniveaustufen differenzierte Kiefernertragstafel aufzustellen. Der wesentliche Vorteil<br />

einer derartigen Tafel kommt in einer besseren Nutzungsplanung, stabileren Ertragsregelung und<br />

Sicherung der Nachhaltigkeit zum Ausdruck.<br />

Aufgrund der Analyse und Synthese von Ertragskennwerten über alle Nährkraftstufen, Wasserhaus-<br />

haltsstufen, Makroklimaausbildungen und Klimastufen des nordostdeutschen Tieflandes ist die Kie-<br />

fernertragstafel für die Länder <strong>Brandenburg</strong>, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt reprä-<br />

sentativ.<br />

Weiterhin neu ist die Ausstattung des Ertragstafelalgorithmus mit einer Basistafel für optimale<br />

Grundflächenhaltung, die den höchsten Volumenzuwachs impliziert. Damit kann u.a. die für ökosy-<br />

stemare Untersuchungen relevante potentielle Biomasseproduktion abgeschätzt werden.<br />

Unmittelbar für den Gebrauch in der Praxis ist wichtig, daß der Algorithmus der Kiefernertragstafel<br />

auch die Berechnung aller Ertragskennwerte für vom Tafelvollschluß abweichende Bestandesdich-<br />

ten gestattet. Er quantifiziert damit eindeutig den Einfluß unterschiedlicher Grundflächenhaltungen<br />

auf alle Ertragskennwerte. Dieser Vorteil der neuen Kiefernertragstafel wird bei der Durchforstung<br />

der Bestände häufig nicht erkannt und es ist falsch, anzunehmen, daß nur Kiefernbestockungen bei<br />

Tafelvollschluß (OEN = B° 1,05; MEN = B° 1,00; UEN = B° 0,95) waldbau- und betriebswirt-<br />

schaftlich im Optimum sind. Es ist beispielsweise legitim, Kiefernbestände permanent mit Bestok-<br />

kungsgraden um 0,9 oder 0,8 zu bewirtschaften. Dabei wird jedoch der relativ geringe Durchmes-<br />

serzuwachsgewinn mit Volumenzuwachsverlusten erkauft. Sie können – ebenfalls neu – anhand<br />

einer nichtlinearen Zuwachsreduktionsbeziehung kalkuliert werden. Waldbaulich bedeutsam ist, bei<br />

der Erstdurchforstung bzw. Durchforstung junger Kiefernbestände den kritischen Bestockungsgrad<br />

von 0,85 nicht zu unterschreiten, da nach wissenschaftlichen Untersuchungen die Stabilität der Be-<br />

stände gegenüber abiotischen Schäden dann nicht mehr gegeben ist.<br />

Die erstmals in einer Kiefernertragstafel enthaltenen, nach der Dichtefunktion der GAMMA-<br />

Verteilung berechneten Durchmesserstrukturdiagramme sind für die Nutzungsplanung wertvoll. Für<br />

ganze Bonitätsstufen können in Abhängigkeit vom Alter die prozentualen und absoluten Stamm

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