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Budapest 1961 - Magyar Természettudományi Múzeum

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ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI<br />

Tomus 53. PARS ZOOLOGICA <strong>1961</strong>.<br />

Über aethiopische Ápionen und einigen Bemerkungen zur Systematik<br />

der Apioniden<br />

Von E. Voss, Harderberg/Osnabr.*<br />

Oie hier vorliegende kleine Arbeit fasst das Ergebnis des Studiums afrikanischer Apioniden<br />

zusammen, die dem Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museum zu <strong>Budapest</strong> entstammen und<br />

mir von Herrn Direktor Dr. Z. Kaszab zur Bearbeitung übersandt wurden.<br />

Die Fundorte hegen vorwiegend in Abessinien und in Ostafrika südwestbch des Kilimandjaro-Meru-Gebiets,<br />

einige wenige in Zentralafrika und auf Madagascar. Ein geringer Prozentsatz<br />

der Arten musste einer späteren Bearbeitung vorbehalten bleiben, sei es, dass es sich um Einzelexemplare<br />

handelt, deren Erkennung erst nach Vorbegen des anderen Geschlechts möghch ist,<br />

oder um Arten, deren Zuordnung zu beschriebenen nicht sicher möghch war.<br />

Für die Überlassung von Doppelstücken der hier erwähnten Arten möchte ich Herrn Direktor<br />

Dr. Kaszab auch an dieser Stehe danken.<br />

I. Arten aus der aethiopischen und madagassischen Region<br />

APIONINI<br />

1. Apion (Pseudoperapion) rnoerens Wgnr.<br />

Abessinien : Maraquo (Kovács, 1912). — 1 Ex.<br />

2. Apion (Pseudoperapion) subrecticolle n. sp.<br />

çf : Kopf breiter als lang, die Schläfen sehr kurz, konisch ; Augen flach<br />

gewölbt, aus der Kopfwölbung nicht vorragend, die Augen so lang wie der Rüssel<br />

an der Basis breit ; auch die Stirn so breit wie die Rüsselbasis. Rüssel an der<br />

Basis bis zur Fühlereinlenkung parallelseitig, von hier zur Spitze leicht verschmälert<br />

; kräftig, etwas breiter als der Vorderschenkel dick, so lang wie der Halsschild,<br />

an der Basis schwach gebogen, von der Fühlereinlenkung ab fast gerade ;<br />

Punktierung massig stark, sehr dicht, zur Basis hin etwas längsrunzlig, die<br />

Spitze glänzend, aber kaum feiner punktiert. Fühler im basalen Viertel eingelenkt<br />

; Schaftglied gestreckt, fast so lang wie der Rüssel vor der Einlenkungsstelle<br />

breit ; 1. Geisselglied länglich oval ; 2. und 3. Glied je so lang wie das<br />

1. Glied ; 4. und 5. Glied so lang wie breit, die letzten Glieder etwas breiter als<br />

lang ; Keule ziemlich kräftig, doppelt so lang wie dick, ziigespitzt-eiförmig. —<br />

Halssehild so lang wie breit, konisch, an der Basis am breitesten, die Hinterecken<br />

seitlich etwas vorgezogen ; der Vorderrand bisweilen nur wenig breiter als die<br />

Basis, also fast parallelseitig, im allgemeinen etwa 3/4mal so breit wie die Basis ;<br />

seithch nur sehr wenig gerundet ; Mitte der Basis zum Schildchen schwach<br />

vorgezogen, der Vorderrand nur undeutlich abgeschnürt. Punktierung massig<br />

* 168. Beitrag zur Kenntnis der Curculioniden.


stark und sehr dicht, etwas körnelig, von den Schuppen bedeckt. — Schildchen<br />

dreieckig, etwas länger als breit. — Flügeldecken 1 l/2mal so lang wie breit<br />

(1,2:0,8), die Schulterbeule seitlich kaum voi ragend, über den Schultern viei<br />

breiter als der Halsschild ; seitlich schwach gerundet verbreitert, hinter den<br />

Schultern kurz parallelseitig, die Spitzenpartie nur wenig verschmälert und<br />

kurz vorgezogen, Höhenwölbung nur massig stark. Punktstreifen verhältnismässig<br />

fein, kaum vertieft, die Punkte einzeln eingestochen ; Zwischenräume<br />

kaum gewölbt, etwa so breit wie die Streifen. Vordertibien ein wenig dünner<br />

und länger als die übrigen ; 1. Ghed der Hintertarsen so lang wie das 2. und<br />

3. Glied zusammen ; Krallen an der Basis gezähnt.<br />

Geschlechtsunterschiede konnten an den vorliegenden Stücken nicht festgestellt<br />

worden.<br />

Färbung schwarz, Fühler rötlich aufgehellt. — Körper dicht mit länglichen<br />

Haarschuppen belegt, die auf der Körperunterseite weiss, auf der Oberseite<br />

gelblichgreis gefärbt sind ; auf dem basalen Viertel des 3. Zwischenraums sind<br />

die Schuppen dichter angeordnet und heller gefärbt ; auf den Zwischenräumen<br />

der Punktstreifen sind diese Härchen in 2 Reihen geordnet, während in den<br />

Streifen je eine Reihe zarter stäbchenartiger Schüppchen, durch kurze Abstände<br />

getrennt, sich befindet. An der Spitze der Mittel- und Hinterschienen mit kleinem<br />

Wimperbüschel. — Länge : 2,2—2,3 mm.<br />

Abessinien : Maraquo (1912, Kovács leg.). — 5 Ex.<br />

Beziehungen : Die vorhegende Art weist eine gewisse Ähnlichkeit mit<br />

A. ledouxi Wgnr. auf, hat aber einen viel kräftigeren Rüssel. Sie steht auf Grund<br />

des zur Basis nicht gerundet verschmälerten Halsschilds in der Nähe von moerens<br />

Wgnr. und ist zwischen geminum Wgnr. und tellinii Wgnr. einzuordnen.<br />

3. Apion (Pseudoperapion) subanguhrostre Wgnr.<br />

Abessinien : Maraquo (Kovács, 1912) ; \allis Eier (Kovács leg.)<br />

Valiis Dierrer (10. VII, 1911, Kovács leg.). Ostafrika : Aruscha-Ju (XII,<br />

1905, Kittenberger leg.) ; id., inter Marti et Aruscha (K i t t e n b e r -<br />

g e r leg.). — 34 Ex.<br />

4. Apion (Pseudoperapion) beguini Wgnr.*<br />

Wagner, Stett, Ent : Zeit., 69, 1908, p. 72.<br />

Abessinien : Lacus Abasse (K o v á c s leg.). — 7 Ex.<br />

Sonst. Verbreitung : Aus Abesinien ohne Fundort beschrieben.<br />

Der vorhergehenden Art sehr ähnlich und nahestehend, aber durch den besonders<br />

im weiblichen Geschlecht viel längeren Rüssel auffallend.<br />

5. Apion (Allotrichapion) fortirostre Wgnr.<br />

Ostafrika: Kilimandjaro (Bornemissza leg.). — 1 Ex.<br />

6. Apion (Allotrichapion) derihense Balfour—Browne<br />

Balfour-Browne. Ann. Mag. Nat. Hist., 10. (11), 1943, p. 771.<br />

Ostafrika : Inter Marti et Aruscha (Kittenberger leg.) ; id., inter<br />

Voi et Moschi (Kittenberger leg.); Aruscha-Ju (X, XI, XII 1905,<br />

Kittenberger leg.). — 11 Ex.<br />

* Apion varendorffi Wgnr. aus Kenia ist eine ähnliche Art, hat aber seitlich schwach vorgewölbte<br />

Augen und in beiden Geschlechtern einen etwas kürzeren Rüssel.


Es dürfte kaum zweifelhaft sein, dass auch die vorliegenden Stücke auf das<br />

von Balfour- Browne aus dem Anglo-Egyptischen Sudan beschriebene<br />

Apion deribense zu beziehen sind. Sie stimmen an sich gut mit der Beschreibung<br />

überein, nur ist auf dem Halsschild eine sehr feine verkürzte Furchenlinie bemerkbar,<br />

und die Punkte der Streifen sind etwas enger aufeinander folgend angeordnet.<br />

Der wesentlichste Unterschied zu fortirostre liegt bei den vorliegenden<br />

Stücken ebenso wie bei deribense u. a. in der Form des Halsschilds, der zur<br />

Basis seitlich kaum gerundet eingeschwungen und hier am breitesten ist, die<br />

feine basale Randung ist seitlich etwas vorgezogen ; auch ist der Rüssel etwas<br />

feiner punktiert.<br />

Sonst. Verbeitung : Jebel Murra : Katanga. Beriba Seen.<br />

7. Apion (subgen. prope Metapion) ledouxi Wgnr.<br />

Senegal (ex Coll. Le Moult). — 5 Ex.<br />

Die kleine Art wurde von Wagner unter das Subgen. Perapion gestellt.<br />

Sie trennt sich von den hiergergehörigen Arten aber durch dünneren Rüssel<br />

und die subbasal eingelenkten Fühler. Die Krallenbildung wird von Wagner<br />

als stumpf gezähnt bezeichnet ; wenn aber Reitter die Krallenbildung der<br />

Erythrapion-Arten als ungezähnt bezeichnet, dann könnte dies mehr noch auf<br />

A. ledouxi zutreffen. Bei dieser Art sind sie in noch seichterer innerer Kurve<br />

zur Basis erweitert, als dies bei den Erythrapion-Arten der Fall ist.<br />

So scheint die Art zwischen Onychapion Schils. und etwa Arten des Subgen.<br />

Metapion Schils. zu vermitteln, diesem Artenkomplex auch näher zu stehen<br />

als den Perapion-Arten.<br />

Ein typisches weibliches Tier sah ich im Zool. Mus. Berlin (ohne Fundortangabc)<br />

von Wagner determiniert.<br />

8. Apion (Eutrichapion) aruschaense n. sp.<br />

çf : Kopf etwas breiter als lang, hinter den Augen nur schwach unterschnürt:<br />

Stirn so breit wie die Rüsselbasis ; Schläfen sehr kurz ; Augen massig gross, ihr<br />

Durchmesser etwa 1 1/4-mal so lang wie der Rüssel breit, massig stark gewölbt<br />

(ihre Scheitelhöhe kleiner als ein Drittel des Durchmessers). Rüssel so lang wie<br />

Kopf und Halsschild zusammen, massig stark gebogen (der Rücken mehr als<br />

die Unterkante des Rüssels), an der Basis in der Länge einer Rüsselbreite parallelseitig,<br />

hier so breit wie der Vorderschenkel, nach vorn schwach verjüngt parallelseitig<br />

bis zur Spitze, rauh und matt punktuliert. Fühler im basalen Viertel<br />

des Rüssels eingelenkt ; Schaftglied etwas länger als der Rüssel an der Basis<br />

breit ; 1. und 2. Geisselglied gleich lang, das erste jedoch dicker und länglich<br />

oval ; 3.—5. Glied länger als breit ; 6. Glied so lang wie breit ; 7. Glied breiter<br />

als lang ; Keule zugespitzt eiförmig. — Halsschild wenig breiter als lang, konisch,<br />

seitlich schwach gerundet, zur Basis wenig eingezogen, die Hinterecken<br />

seitlich etwas heraustretend ; Vorderrand 3/4-mal so breit wie die Basis, kurz<br />

zylindrisch, kaum abgeschnürt ; vor dem Schildchen mit undeutlichem Quereindruck,<br />

Basis schwach doppelbuchtig ; rauh körnelig matt punktuliert. — Schildchen<br />

quadratisch, rauh punktuliert. — Flügeldecken fast 1 1/2-mal so lang wie<br />

breit (1 : 0,7), hinter der Mitte am breitesten, hier doppelt so breit wie die Halsschildbasis,<br />

zu den Schultern fast geradlinig schwach verschmälert, die Schulterbeule<br />

seitlich nicht vortretend, hinten in der Spitzenhälfte in Form einer Halbellipse<br />

geformt. Punktstreifen kräftig, die Punkte eng aufschliessend ; Zwischen-


äume kielartig, viel schmäler als die Streifen. — Beine schlank, Tibien gerade,<br />

die innere Spitze der vier Hinterschienen ohne erkennbaren Stachel; das 1.<br />

Glied der Hintertarsen annähernd doppelt so lang wie breit.<br />

Ç : Rüssel kräftig gebogen, über der Sehne etwas länger als Kopf und<br />

Halsschild zusammen. Fühler fast im basalen Fünftel des Rüssels eingelenkt.<br />

Flügeldecken etwas breiter.<br />

Färbung schwarz ; Fühler und Beine hellrot ; Keule gebräunt, die Gelenke<br />

der Beine (Kniee, Tarsen) etwas geschwärzt. — Kopf, Halsschild, die Unterseite,<br />

beim çf auch der Rüssel, mit anliegenden weissen Schuppenhaaren massig dicht<br />

belegt ; auf den Zwischenräumen der Punktstreifen bilden ähnliche lange weisse<br />

Haare eine exakte Reihe, in den Streifen liegt eine Reihe feinerer und kürzerer,<br />

mehr stabförmiger Härchen. Augenunterrand nur kurz bewimpert. — Länge :<br />

1,9—2,1 mm.<br />

Ostafrika : Inter Marti et Aruscha (Kittenberger leg. ; çf, Holotypus)<br />

; id., Aruscha-Ju (X, 1905, Kittenberger leg. ; O ). — 1 çf, 2 Q Q .<br />

Beziehungen : Dem A. marshalli Wgnr. (1908) aus Natal sehr nahestehend,<br />

das jedoch den Rüssel in beiden Geschlechtern weniger gebogen, den Halsschild<br />

etwas länger, dessen Vorderrand mehr unterschnürt, während die basalen Seitenecken<br />

spitzwinklig nach aussen vortreten, besitzt ; beim çf sind die hinteren<br />

Tibienpaare an der inneren Spitze mit längerem Stachel bewehrt, beim Weibchen<br />

die hinteren Beinpaare schwarz.<br />

Noch näher dem A. stichochaesis Mshl. (1940) aus Kenia verwandt, dessen<br />

Halsschildhinterecken jedoch akut spitz ausgezogen sind, während beim çf der<br />

Spitzenrand der Flügeldecken rot gefärbt ist ; die Zwischenräume der Punktstreifen<br />

sind flach und, wenn auch nicht breiter als die Streifen, so doch nicht kielartig<br />

schmal. Mir blieb diese Art bislang unbekannt.<br />

Bemerkenswert ist, dass aruschaense wie auch stichochaetis auf der Körperunterseite<br />

keine verdichtete weisse Behaarung bezw. Beschuppung aufzeigt.<br />

9. Apion (Apiotherium) nanophyoides Györffy<br />

Mir liegt das als Typus bezeichnete Exemplar, sowie ein weiteres Stück<br />

vor, welches die Seitenkonturen des Halsschilds gerade und die Schulterbeule<br />

tangierend besitzt, dadurch einer Nanophyes-Ait täuschend ähnlich sieht,<br />

während bei der nah verwandten Art Apion (Apiotherium) sternale Beg.-Billc.<br />

die Seitenkanten des Halsschilds zur Basis gerundet einschwingen und etwa<br />

senkrecht auf die Basis auftreffen, diese daher auch viel schmäler als die Breite<br />

der Flügeldecken über den Schultern ist. Die sonstigen Unterschiede sind<br />

gering, beim çf ist das Prorostrum etwas dünner als bei sternale. Vielleicht sind<br />

die vorliegenden Stücke nur als Unterart zu sternale anzusehen.<br />

Madagascar, ohne nähere Fundortsangabe.<br />

PIEZOTRACHELINI<br />

10. Conapion (Conapion) bomaense Fst.<br />

Ostafrika : Aruscha-Ju (Kittenberger, XI, 1905 leg.). Abessinien :<br />

Vallis Erer (Kovács leg.). — 1 çf, 3 QQ.


11. Conapion (Conapion) vallestre n. sp.<br />

çf : Kopf konisch, fast etwas länger als breit, matt punktuliert ; die<br />

Schläfen länger als die Augen, ungefähr geradlinig konisch ; Augen wenig länger<br />

als der Rüssel breit, massig stark gewölbt, ihr Scheitelpunkt etwas nach hinten<br />

verlagert ; Stirn kaum schmäler als die Rüsselbasis, mit zwei feinen Längskielen<br />

neben den Augen. Rüssel 1 1/4-mal so lang wie der Halsschild, zylindrisch,<br />

wenig gebogen, an der Fühlereinklenkung wenig flach gerundet verbreitert :<br />

matt punktuliert, im vorderen Drittel hoch glänzend. Fühler wenig hinter der<br />

Rüsselmitte eingelenkt ; Schaftglied länger als der Rüssel breit, etwas länger<br />

als das 1. und 2. Geisselglied zusammen, letztere von gleicher Länge, das 1.<br />

Glied oval, etwas länger als breit ; die restlichen Glieder kaum so lang wie breit ;<br />

Keule doppelt so lang wie breit, zugespitzt. — Halsschild kaum länger als<br />

breit, über der Mitte schwach gerundet, zum Vorderrand und zur Basis gleichmässig<br />

schwach konkav verschmälert, vor dem Schildchen mit sehr schwachem<br />

grubenartigem Eindruck ; Punktierung sehr fein, dicht und flach, die ganze<br />

Oberseite mattiert. — Schildchen länglich oval, über die Oberfläche der Decken<br />

höckerartig vorragend. — Flügeldecken nicht ganz doppelt so lang wie breit<br />

(1,4 : 0,8), über der Mitte mehr als doppelt so breit wie der Halsschild und hier<br />

am breitesten, im ganzen in der Form elliptisch wirkend, zu den scharfen<br />

Schulterbeulen aber fast geradlinig kräftig verschmälert, die verjüngt ausgezogene<br />

Spitzenpartie aus den Seitenkonturen in der Aufsicht kaum abgesetzt.<br />

Punktstreifen kräftig gefurcht vertieft, ihre Zwischenräume kaum breiter als<br />

die Streifen, ziemlich glänzend und nur sehr undeutlich punktuliert. — Beine<br />

schlank und dünn, die Vordertibien innen in kurzer Entfernung von der Spitze<br />

mit einer flachen stumpfwinkligen Erweiterung, das 1. Glied der Hintertarsen<br />

an der unteren Spitze mit einem Zähnchen.<br />

9 : Rüssel etwas länger als Kopf und Halsschild zusammen, kräftiger<br />

gebogen, glänzender. Augen mehr gewölbt. Fühler zwischen dem basalen Drittel<br />

und der Rüsselmitte eingelenkt ; Schaftglied fast 1 1/2-mal so lang wie der<br />

Rüssel breit. Halsschild wesentlich länger als breit. Vordertibien wie beim çf<br />

gebildet, das 1. Glied der Hintertarsen einfach, gestreckter.<br />

Färbung schwarz ; Flügeldecken bläulich ; die basalen Fühlerglieder dunkclrot,<br />

die Tarsenglieder nur undeutlich etwas rötlich aufgehellt. — Länge :<br />

2,1—2,6 mm.<br />

Abessinien : Vallis Erer (Kovács leg.). — 2 çfçf (darunter Holotypus).<br />

1<br />

Beziehungen : Die hier beschriebene Art ähnelt sehr dem Conapion longior<br />

Burgeon, von allen Conapion-Arten sens. str. unterscheidet sie sich durch die<br />

auf der Unterseite der hinteren Tarsen beim çf gezähnte Spitze. Auffällig ist<br />

auch das längliche, über die Oberseite der Flügeldecken emporragende Schildchen,<br />

sowie die stumpfwinklige Erweiterung der inneren Flanke der Vorderschienen<br />

in einiger Entfernung von der Spitze.<br />

Eine täuschend ähnliche Art, mit ebenfalls beim çf auf der Unterseite<br />

gezähnten 1. Tarsenglied der Hinterbeine, aber mit beim 9 kürzerem Rüssel,<br />

nicht erhobenem Schildchen und einfachen Vorderschienen liegt in einem Pärchen<br />

vor aus.<br />

Ostafrika: Aruscha-Ju (XII, 1905, Kittenberger leg.).


12. Conapion (Pseudoconapion) spar sum Fst.<br />

Franz. Congo : Fort Crampel. Senegal ; Uganda : Mujenje (IX, 1913,<br />

Kittenberger leg.). — 4 Ex.<br />

13. Conapion (Pseudoconapion) segne Fst.<br />

Ostafrika : Aruscha-Chini (Kittenberger leg.) ; Scbirati (I, II, IV,<br />

1909, Kittenberger leg.) ; inter Marti et Aruscha (Kittenberger<br />

leg.) ; Aruscha-Ju (XI, 1905, Kittenberger leg.). Abessinien : Maraquo<br />

(Kovács, 1912 leg.). - 14 Ex.<br />

14. Conapion (Cosynapion) indubium Wgnr.<br />

Abessinien: Vallis Dierrer (10, VII, 1911, Kovács leg.). Ostafrika :<br />

Moschi, FI. Rau (Kittenberger leg.). — 3 Ex.<br />

15. Conapion (Cosynapion) apterum Voss<br />

Ostafrika : Inter Marti et Aruscha (Kittenberger leg.). — 1<br />

16. Conapion (Pseudopiezotrachelus) anthrax Wgnr.<br />

Wagner, Mém. Soc Ent. Belg. 19, 1912,p. 12 (Apion, Pseudopiezotrachelus)<br />

Ein von G y ö r f f y determiniertes Exemplar aus<br />

Ostafrika: Mto-ja, Kifaru (Kittenberger leg.). — 1 Ex.<br />

17. Conapion (Pseudopiezotrachelus) schiratiense n. sp. (Abb. 1.)<br />

çf : Kopf etwas breiter als lang, mit sehr kurzen Schläfen, hinter ihnen<br />

dorsal schwach abgeschnürt ; Stirn flach, halb so breit als die Rüsselbasis :<br />

Augen massig stark gewölbt, kaum länger als der Rüssel an der Basis breit.<br />

Rüssel etwas länger als Kopf und Halsschild zusammen, in der basalen Hälfte<br />

fast gerade, im Spitzenteil leicht abwärts gebogen, dorsal an der Fühlereinlen­<br />

kung etwas verbreitert, nach vorn schwach verjüngt, chagriniert, auf der basalen<br />

Hälfte halbmatt, im vorderen Teil ziemlich glänzend. Fühler etwas hinter der<br />

Rüsselmitte eingelenkt ; Schaftglied ungefähr 2/3-mal so lang wie der Rüssel<br />

breit ; 1. Geisselglied wenig kürzer ; alle Glieder länger als breit ; Keule spindel­<br />

förmig. — Halsschild etwas breiter als lang, konisch, der Vorderrand 3/4-mal<br />

so breit wie die Basis, kurz zylindrisch abgesetzt und dorsal mit feiner Abschnü-<br />

rungsfurche ; seithch fast geradlinig konisch, hinter dem Vorderrand in einer<br />

Entfernung von etwa doppelter Länge der dorsalen Vorderrandbreite mit<br />

schwachem Quereindruck ; dorsal vor dem Schildchen mit undeutlichem<br />

Quereindruck. Punktierung fein, flach und ziemlich dicht. — Schildchen drei­<br />

eckig, e. was länger als breit. — Flügeldecken nicht ganz 1 1/2-mal so lang wie<br />

breit (1,3 : 0,9), wenig vor der Mitte am breitesten und hier doppelt so breit<br />

wie die Halsschildbasis, zu den auch seitlich vorstehenden Schulterbeulen nur<br />

schwach geradlinig verengt, hinten in Form einer Halbellipse gerundet, die<br />

Spitzenpartie ziemlich breit, aber kurz vorgezogen. Punktstreifen ziemlich fein,<br />

fast linienartig ; Zwischenräume mindestens doppelt so breit wie die Streifen,<br />

flach, vorn etwas schmäler und schwach gewölbt, ziemlich glänzend. — Spitze


der Hinterschenkel die Deckenspitze nicht erreichend ; Schienen dünn und<br />

schlank ; das 1. Glied der Hintertarsen gedrungen, 1 1/2-mal so lang wie breit.<br />

Q : Augen weniger gewölbt, die Stirn nur etwas schmäler als die Rüssel­<br />

basis. Rüssel etwas länger als beim çf, gleichmässig schwach gebogen, im basa­<br />

len Drittel parallelseitig, dann in flacher Rundung verschmälert und im Spitzen­<br />

drittel wieder parallelseitig, doch hier nur etwa 3/4-mal so breit wie im basalen<br />

Teil, halbglänzend, an der Basis matter. Fühler demb asalen Drittel des Rüs­<br />

sels genähert eingelenkt. Flügeldecken seitlich mehr gerundet verbreiert, die<br />

Punkttreifen estwas kräftiger, die Zwischenräume leicht<br />

gewölbt.<br />

Färbung schwarz. — Länge : 2,5—2,6 mm.<br />

Ostafrika : Schirati (II, III, IV, 1909, Kitten­<br />

berger leg.). - 6 çfçf, 8 9 9-<br />

Beziehungen : Dem C. anthrax Wgnr., auf das die<br />

Stücke von mir zunächst bezogen wurden, sehr nahe­<br />

stehend, aber doch konstant verschieden durch kürzeren<br />

Halsschild, dessen Vorderrand seitlich kaum unterschnürt<br />

ist und viel schwächer gebogenen Rüssel ; beim 9<br />

mehr der Rüsselmitte genähert eingelenkte Fühle* und<br />

etwas gestrecktere Flügeldecken, die seitlich nur flach<br />

gerundet sind.*<br />

Beide hier angeführten Arten stehen an der Grenze<br />

zu den Rhinapion-Arten, doch entfernt sich die feine<br />

dorsale Randungsfurche seitlich vom Vorderrand, und<br />

läuft in einen schwachen Quereindruck ein, ferner ist<br />

der Scheitel der Stirn durch eine leichte Abschnürung<br />

vom Hinterkopf abgesetzt. Diese Merkmale weisen auf die Zugehörigkeil<br />

zur Untergattung Pseudopiezotrachelus hin.<br />

18. Piezotrachelus (Sympiezotrachelus) parcius Voss, var.?<br />

Abb. 1. Peuisform von<br />

Conapion<br />

(Pseudopiezotrachelus)<br />

shiratiense n. sp. in der<br />

Aufsicht und<br />

Seitenansicht.<br />

Die mir vorliegenden Stücke weichen etwas von der aus dem Upemba-<br />

Gebiei bekannt gewordenen Art ab ; so ist der Kopf nur wenig breiter als lang<br />

und die Punktstreifen sind etwas kräftiger ausgebildet.<br />

Es hat den Anschein, als ob die Art wie die Mehrzahl der Sympiezotrachelus-<br />

Arten zur Rassenbildung neigt.<br />

Abessinien: Maraquo (Kovács leg.). — 1 çf, 3 9 9-<br />

Piezotrachelus subgen. nov. Mepiezotrachelus<br />

Diese Untergattung fasst die Arten zusammen, bei denen die Schläfen<br />

sehr kurz und seitlich mehr oder weniger winklig herausgepresst sind, so dase<br />

der Kopf über den Schläfen breiter als über den Augen ist. Die Flügeldecken<br />

sind seitlich nicht komprimiert.<br />

* Eine ähnliche, schwierig abzugrenzende und nur in einem typischen Stück vorhegende<br />

Art ist auch Conapion (Pseudopiezotrachelus) kovácsi Györffy. Es steht auf Grund des glänzenden<br />

Seiteneindrucks auf dem Halsschild dem C. atramentarium Wgnr. näher als dem schiratiense,<br />

dem es sehr ähnlich ist. C. atramentarium hat die Zwischenräume der Punktstreifen nur flach<br />

gewölbt, während sie bei kovácsi besonders zur Basis hin stark gewölbt sind, atramentarium<br />

besitzt auch einen etwas längeren Halsschild.


Typus-Art : Apion angustithorax Wgnr. (angusticollis Gerst.).<br />

Eine Zusammenfassung der mir bekannt gewordenen, hierher gehörigen<br />

Arten gibt der folgende Überblick.<br />

1 (13) Halsschild länger als breit.<br />

2 (8) Halsschild gestreckter.<br />

3 (4,5) Rüssel länger als Kopf und Halsschild zusammen, schwach gebogen, nur an der Basis<br />

mattiert, sonst glänzend. Fühler dem basalen Drittel des Bussels genähert eingelenkt.<br />

Halsschild gestreckt, parallelseitig, 1 1/4-mal so lang wie breit kovácsi n. sp., 9<br />

4 (3,5) Rüssel so lang wie Kopf und Halsschild zusammen, kräftig gebogen, halbmatt. Fühler<br />

im basalen Drittel des Rüssels eingelenkt. angustithorax Wgnr., 9<br />

5 (3,4) Rüssel kürzer als Kopf und Halsschild zusammen. Fühler dem basalen Drittel des<br />

Rüssels genähert eingelenkt.<br />

6 (7) Rüssel wenig gebogen, etwa 1 1/4-mal so lang wie der Halsschild. Das 1. Ghed der<br />

Hintertarsen an der Spitze der Unterseite mit einem Zähnchen. Halsschild mattiírt.<br />

kovácsi n. sp., çf<br />

7 (6) Rüssel massig stark gebogen, etwas kürzer als Kopf und Halsschild zusammen. Das<br />

1. Ghed der Hintertarsen auf seiner Unterseite ungezähnt. Halsschild glänzend.<br />

hildebrandti Wgnr. (1912), çf<br />

8 (2) Halsschild wenig länger als breit.<br />

9 (12) Rüssel kürzer, so lang wie Kopf und Halsschild zusammen oder kürzer, massig stark<br />

gebogen.<br />

10 (11) Rüssel etwa 1 1/4-mal so lang wie der Halsschild, Fühler nahe dem basalen Drittel<br />

des Rüssels eingeleknt. Halsshild schwach konisch, mit schwachem Seiteneindruck<br />

im vorderen Drittel ; deutlich länger als breit, glänzend. Hintertarsen einfach.<br />

hildebrandti Wgnr. (1912), Ç<br />

11 (10) Rüssel so lang wie Kopf und Halsschild zusammen, im vorderen Teil halbmatt, im<br />

basalen Drittel wie der Kopf mattiert. Sei'eneindruck des Halsschilds etwas kräftiger.<br />

Das 1. Glied der Hintertarsen an der Spitze der Unterseite schwach gezähnt.<br />

ererensis n. sp., çf<br />

12 (9) Rüssel länger, 1 1/4—1 1/2-mal so lang wie Kopf und Halsschild zusammen, schwach<br />

gebogen. Fühler in basalen Drittel des Rüssels eingelenkt. Das 1. Ghed der Hintertarsen<br />

auf der Unterseite ungezähnt. ererensis n. sp., 9<br />

13 (1) Halsschild so lang wie breit oder kürzer.<br />

14 (17) Halsschild so lang wie breit.<br />

15 (16) Schildchen beim j über die Oberfläche der Flügeldecken höckerartig emporgehoben.<br />

Zwischenräume der Punktstreifen breiter, flach gewölbt. Rüssel kräftig (Nominatform)<br />

oder dünner, zylindrisch (subsp. buccatus Voss). abutilonis Mshl. (1941)<br />

16 (15) Schildchen in beiden Geschlechtern nicht überhöht. Zwischenräume der Punktstreifen<br />

schmäler und kräftiger gewölbt. Halsschild bei der Nominatform schmäler als bei der<br />

subsp. keniae Hust. bayoni Wgnr.<br />

17 (14) Halsschild breiter als lang. fratellum Voss*<br />

19. Piezotrachelus (Mepiezotrachelus) kovácsi n. sp.<br />

9 : Kopf kurz, quer, die Stirn flach, mattiert, ohne Eindruck, über den<br />

Schläfen wenig breiter als über den kleinen schwach gewölbten Augen. Rüssel<br />

etwas länger als Kopf und Halsschild zusammen, schwach gebogen, zylindrisch,<br />

an der Basis schwach konisch zum Kopf verbreitert, hier leicht mattiert, im<br />

übrigen glänzend, längs den Seiten sehr fein und dicht punktiert. Fühler dem<br />

basalen Drittel des Rüssels genähert eingelenkt : Schaft etwas länger als der<br />

Rüssel dick ; 1. Geisselglied länglich oval und so lang wie das schwach verkehrt<br />

kegelförmige 2. Glied ; 3—5. Glied etwas länger als breit ; 6. und 7. Glied<br />

wenig breiter als lang ; Keule zugespitzt-eiförmig. — Halsschild gestreckt,<br />

um etwa ein Viertel länger als breit, im ganzen fast parallelseitig, im vorderen<br />

Drittel seitlich unterschnürt, der basale Sockel an den Seiten leicht gerundet,<br />

* Neben einer mir vorliegenden unbeschriebenen Art gehört wahrscheinlich auch P. fronto<br />

Wgnr. hierher, die Art bheb mir noch unbekannt.


fein und dicht punktiert, mattiert. — Schildchen dreieckig, so lang wie breit.<br />

— Flügeldecken fast 1 1/2-mal so lang wie breit (1,4 : 1), über der Mitte am<br />

breitesten, fast rhombisch gebildet ; Schultern kräftig, seitlich wenig vorragend,<br />

von ihnen fast geradlinig kräftig verbreitert, über der Mitte gerundet<br />

und in etwas schwächerer Rundung zur Spitze verschmälert, die Spitze verjüngt<br />

vorgezogen. Punktstreifen kräftig, gefurcht-vertieft ; Zwischenräume<br />

ziemlich kräftig gewölbt, nur wenig breiter als die Streifen, flach und dicht<br />

punktiert, schwach glänzend. — Schenkel kurz ; Schienen schlank, zur Spitze<br />

schwach verbreitert ; 1. Tarsenglied so lang wie das 2. und 3. Glied zusammen,<br />

reichlich 1 1/2-mal so lang wie breit.<br />

çf : Rüssel etwa 1 1/4-mal so lang wie der Halsschild, wenig gebogen, in<br />

der Aufsicht von der Basis zur Spitze schwach verjüngt, im basalen Teil mattiert,<br />

sonst glänzend. Fühler dem basalen Drittel des Rüssels genähert eingelenkt<br />

; Schaftglied weniger gestreckt. Halsschild länger als breit, aber weniger<br />

gestreckt. Das 1. Glied der Hintertarsen an der unteren Spitze gezähnt.<br />

Färbung schwarz ; Schaftglied und die ersten Geisselglieder beim ^ rot.<br />

— Länge : 2—2,3 mm.<br />

Abessinien: Lacus Abasse (Kovács leg.)- — 2 çfçf, 3 9 9-<br />

Beziehungen : Unter den verwandten Arten fällt die vorstehend beschriebene,<br />

vor allem beim Q •> durch den gestreckten parallelseitigen Halsschild auf.<br />

20. Piezotrachelus (Mepiezotrachelus) ererensis n. sp.<br />

9 : Kopf quer, die Schläfen so breit wie der Kopf über den Augen, letztere<br />

schwach gewölbt und klein, ihr Durchmesser etwas kleiner als der Rüssel breit ;<br />

Stirn flach eingedrückt, mattiert. Rüssel etwa 1 1/4—1 1/2-mal so lang wie<br />

Kopf und Halsschild zusammen, schwach gebogen, im basalen Teil dorsal<br />

leicht konkav eingedrückt, das basale Drittel mattiert, im übrigen halbglänzend,<br />

sehr fein und dicht punktiert ; vor der Fühlereinlenkung nur undeutlich etwas<br />

schwächer zylindrisch abgesetzt. Fühler im basalen Drittel des Rüssels eingelenkt<br />

; Schaftglied etwas länger als der Rüssel breit ; 1. Geisselglied länglich<br />

oval ; 2. Glied wenig länger, halb so lang wie das Schaftglied ; Keule massig<br />

stark, zugespitzt-eiförmig. — Halsschild wenig länger als breit, konisch ; der<br />

Yorderrand 3/4-mal so breit wie die Basis, dorsal fein abgeschnürt, hier seithch<br />

fast nur parallelseitig abgesetzt und in einen geradlinigen Konus übergehend.<br />

Undeutlich sehr fein und dicht punktiert, vor dem Schildchen mit rubenartigem<br />

Eindruck. — Schildchen klein, so lang wie breit. — Flügeldecken 1 1/4-mal so<br />

lang wie breit (1,5 : 1,2), wenig vor der Mitte am breitesten ; Schulterbeule<br />

kräftig und seitlich etwas heraustretend, von ihnen nur kurz geradlinig nach<br />

hinten verbreitert, dann in eine gleichmässige Rundung übergehend, die Spitzenpartie<br />

verjüngt vorgezogen ; über der Mitte ungefähr doppelt so breit wie die<br />

Halsschildbasis. Punktstreifen massig stark; Zwischenräume ungefähr 11/2mal<br />

so breit wie die Streifen, flach gewölbt, sehr fein und seicht verschwommen<br />

punktiert : ziemlich glänzend. — Mittel- und Hintertibien etwas kürzer<br />

als die vorderen und an der Aussenecke mit einem Wimperbüschel. Das 1. Glied der<br />

Hintertarsen doppelt so lang wie breit, so lang wie das 2. und 3. Ghed zusammen.<br />

çf : Rüssel so lang wie Kopf und Halsschild zusammen, etwas mehr gebogen,<br />

im vorderen Teil halbmatt, im übrigen im basalen Drittel wie der Kopf<br />

mattiert. Fühler etwas gedrungener, zwischen dem basalen Drittel und der<br />

Rüsselmitte eingelenkt. Halsschild deutlich etwas länger als breit und hinter


dem Vorderrand etwas kräftiger eingeschnürt. Flügeldecken etwas schmäler,<br />

die Zwischenräume der Punktstreifen etwas rauher punktiert. Das 1. Glied der<br />

Hintertarsen an der unteren Spitze schwach gezähnt.<br />

Färbung schwarz ; Flügeldecken mit schwachem bläulichem Ton.<br />

Länge : 2,2—2,5 mm.<br />

Abessinien: Vallis Erer (Kovács leg.). — 5 9 9» 4 (ftf-<br />

Beziehungen: An sich dem P. kovácsi sehr nahestehend, vor allem von<br />

gleicher Kopfbildung, aber durch den im weiblichen Geschlecht viel längeren<br />

Rüssel und den kürzeren, mehr konischen Halsschild gut zu erkennen. P. kovácsi<br />

hat auch schmälere Flügeldecken mit stärkeren Punktstreifen und mehr ge­<br />

wölbten schmäleren Zwischenräumen.<br />

21. Piezotrachelus (Piezotrachelus) inhumeralis Hust.<br />

Apion (Piezotrachelus) inhumerale Hustache, Ann. Mag. Nat. Hist., 18, (10), 1936, p. 499.<br />

Es sind nur geringe Unterschiede, welche die vorliegenden Tiere gegenüber<br />

der Beschreibung, die Hustache gibt, aufweisen; so sind die Zwischen­<br />

räume der Punktstreifen schmäler, und zwar bei den çfçf so breit, bei den<br />

9 9 kavun doppelt so breit wie die Streifen ; der Halsschild ist schwach konisch.<br />

Abessinien: Vallis Erer (Kovács leg.). 2 çfçf, 2 99*<br />

Hustache beschrieb die Art vom Krater des Mt. Zukwala und deutete<br />

an, dass ein drittes Männchen von der gleichen Fundstelle leichte Abweichun­<br />

gen aufzeige. Ob die Art variiert, geht aus dieser Feststellung nicht hervor, so<br />

lässt sich auch noch nicht erkennen, ob die Abweichungen der hier vorliegen­<br />

den Tiere innerhalb der Variationsbreite der Art liegen.<br />

22. Piezotrachelus (Piezotrachelus) esikii n. sp.<br />

çf : Kopf fast so lang wie breit; Stirn flach, mattiert, so breit wie der<br />

Rüssel, ohne erkennbare Furchen- oder Kielbildung ; Augen klein, ihr Längs­<br />

durchmesser wenig kürzer als der Rüssel breit, nicht ganz halbkugelförmig<br />

gewölbt ; Schläfen parallelseitig, fast so lang wie die Augen. Rüssel etwa<br />

1 1/4-mal so lang wie der Halsschild, massig stark gebogen, vor der Fühler­<br />

einlenkung nur schwach verjüngt, auf dem basalen Fünftel wie der Kopf mat­<br />

tiert, im übrigen glänzend, seitlich sehr fein und dicht punktuliert. Fühler im<br />

basalen Drittel des Rüssels eingelenkt ; Schaftglied gestreckt, so lang wie das<br />

1. und 2. Geisselglied zusammen, deren 1. Glied kurz länglich oval, wenig länger<br />

als die folgenden Glieder ; 2. und 3. Geisselglied von gleicher Länge ; auch<br />

die letzten Glieder noch länger als dick ; Keule spindelförmig, ungefähr so lang<br />

wie die letzten fünf Geisselglieder insgesamt. — Halsschild fast 1 1/4-mal so<br />

lang wie breit, der Vorderrand wenig schmäler als die Basis, konvex gerundet,<br />

seitlich im vorderen Drittel kräftig konkav eingeschnürt, der Basalsockel schwach<br />

konvex gerundet, glänzend, undeutlich punktuliert. — Schildchen länger als<br />

breit. — Flügeldecken etwas länger als breit (1,2 : 1), ziemlich hoch gewölbt,<br />

über der Mitte am breitesten, rhombisch, Schulterbeule kräftig, seitlich kaum<br />

vorragend ; von den Schultern kräftig geradlinig zur Mitte hin verbreitert, hier<br />

gut gerundet, die Rundung zur Spitze hin flacher werdend, die Spitzenpartie<br />

kurz und breit ausgezogen. Punktstreifen stark, vertieft ; Zwischenräume<br />

kräftig gewölbt, glänzend, gut halb so breit wie die Streifen (über der Dek-<br />

kenmitte) oder schmäler (an der Basis). — Hinterschenkel überragen nicht


die Deckenspitze ; Tibien schlank und dünn, das 1. Glied der Hintertarsen auf<br />

der unteren Spitze mit einem Zahn.<br />

9 : Kopf etwas kürzer und breiter, die Schläfen seitlich gerundet. Rüssel<br />

nicht ganz so lang wie Kopf und Halsschild zusammen, ziemlich kräftig gebogen,<br />

zylindrisch, hochglänzend. Fühler zwischen Rüsseimitte und basalem Drittel<br />

eingelenkt ; Schaftglied etwas länger als der Rüssel breit. Halsschildvorderrand<br />

auch dorsal mehr aufgeworfen. Flügeldecken seitlich stärker bauchig gerundet<br />

erweitert ; besonders in der Schrägaufsicht hinter den Schultern sattelartig<br />

eingesenkt ; Punktstreifen noch kräftiger, der 3. und 4. Streif vereinigen sich<br />

weit vor der Basis der Decken.<br />

Färbung schwarz, die Fühler und manchmal die Tarsen etwas rötlich aufgehellt.<br />

— Läng«' : 2,3—2,8 mm.<br />

Ostafrika : Aruscha-Ju (1905, Kittenberger leg. ; çf, Holotypus) :<br />

Aruscha-Ju (XII, 1905, Kittenberger leg. ; Q, Allotypus) ; inter<br />

Marti et Aruscha (Kittenberge r leg. ; çf, Paratypus). — 2 çfçf, 1 $.<br />

Beziehungen : Dem P. basilewskyi m. nächstverwandt, die Unterschiede<br />

sind gering, aber deutlich : Beim çf des basileivskyi ist der Kopf kürzer, die<br />

Augen sind flacher gewölbt und etwas grösser, der Rüssel ist etwas länger und<br />

etwas flacher gebogen, der Halsschildvorderrand ist vorn leicht konkav ausgeschnitten,<br />

die Flügeldecken eine Spur gestreckter. Auch beim Q genannter<br />

Art ist der Kopf kürzer, der Rüssel länger, der Halsschild kürzer, die Flügeldecken<br />

deutlich gestreckter, die Zwischenräume der Punktstreifen etwas weniger<br />

gewölbt.<br />

Die hier beschriebene Art wurde dem Gedächtnis von E. G s i k i freundichst<br />

gewidmet.<br />

23. Piezotrachelus (Piezotrachelus) maraquoensis Gyfirffy<br />

Unter dieser Bezeichnung liegt mir ein als Typus bezeichnetes Stück vor.<br />

Es stammt: aus<br />

Abessinien : Maraquo (1912, Kovács leg.).<br />

Zwei weitere Stücke aus Vallis Erer (K o v á c s leg.) dürften hierher gehören.<br />

Diese Art steht P. microeephalus Wgnr. nahe, die aus Ostafrika beschrieben<br />

wurde. P. maraquoensis hat auch an der Basis der Flügeldecken flache, halbglänzende<br />

Zwischenräume, ziemlich feine linienartige Punktstreifen und weicht<br />

auch in der Form der Decken etwas ab. Die Tarsen sind beim çf einfach. —<br />

Beim C sind die Schläfen wenig kürzer, der Rüssel ist etwas länger, glänzend,<br />

die Fühlereinlenkung nähert sich dem basalen Drittel des Rüssels.<br />

Grosse Ähnlichkeit besteht zu P. nasua Gerst., der aus Mombassa in Ostafrika<br />

beschrieben wurde. Leider ist das typische Exemplar nicht ganz ausgefärbt<br />

und etwas schwierig für Vergleichszwecke zu benutzen. Es scheint ein<br />

9 zu sein, hat fast die gleiche Deckenbildung wie maraquoensis, aber etwas<br />

grössere Angen, den Rüssel an der Fühl ere inlenkungsst eile etwas erweitert, diesen<br />

halbmatt, die Fühler ein wenig gedrungener und den Halsschild zur Basis ein<br />

wenig breiter, mit feiner deutlicher dichter Punktulierung.<br />

24. Piezotrachelus (Piezotrachelus) fuliginosus Wgnr.<br />

Abessinien : Vallis Erer (Kovács leg.) ; Maraquo (1912, Kovács<br />

leg.). Ostafrika : Aruscha-Ju (XI, 1905, Kittenberger leg.). Erythrea :<br />

Keren. — 7 Ex.


25. Piezotrachelus (Piezotrachelus) tenuicollis Wgnr.<br />

Ostafrika : Aruscha-Ju (XII, 1905, Kittenberger leg.). — 1 Ex.<br />

26. Piezotrachelus (Piezotrachelus) colonus Fst.<br />

Ostafrika : Aruscha-Ju (XI, 1905, Kittenberger leg.). — 1 çf, 1 Q.<br />

27. Piezotrachelus (Piezotrachelus) pruinosus n. sp. (Abb. 2a—d)<br />

çf : Kopf breiter als lang, die Stirn leicht vertieft, etwas schmäler als der<br />

Rüssel, mit 3 Längskielen, matt ; Augen klein, so lang wie der Rüssel breit,<br />

massig gewölbt, der höchste Punkt etwas exzentrisch nach hinten verlagert :<br />

Abb. 2. Umrisszeichnung von Piezotrachelus pruinosus<br />

n. sp. — a : Käfer in der Aufsicht, çf ; b :<br />

Kopf und Rüssel in der Seitenansicht, çf ; c : Kopf,<br />

Rüssel und Halsschild in der Aufsicht, $ ; d :Kopf<br />

und Rüssel in der Seitenansicht, $.<br />

Schläfen parallelseitig, 1/3-mal so<br />

lang wie die Augen. Rüssel so lang<br />

wie Kopf und Halsschild zusam­<br />

men, der Rücken ziemlich kräftig<br />

gebogen, unten im mittleren Teil<br />

fast gerade, dorsal im basalen<br />

Viertel matt, im übrigen ziemlich<br />

glänzend und undeutlich punktu­<br />

liert. Fühler zwischen dem basalen<br />

Drittel und der Mitte des Rüssels<br />

eingelenkt ; Schaftglied kurz,reich­<br />

lich doppelt so lang wie dick ;<br />

1. Geisselglied w T<br />

enig kürzer als<br />

das Schaftglied, länglich-oval ;<br />

2. Glied solang wie das 1. Glied ;<br />

die folgenden Glieder wenig langer­<br />

ais dick ; Keule zugespitzt-eiför-<br />

mig, reichlich doppelt so lang wie<br />

dick. — Halsschild fast 1 l/4-maI (<br />

so lang wie breit, parallelseitig, der<br />

Vorderrand so breit wie die Basis<br />

und 1 1/2-mal so breit wie der<br />

Kopf über den Augen, im vorde­<br />

ren Drittel seitlich massig stark<br />

konkav eingeschnürt,matt punktu­<br />

liert, dorsal auf der hinteren Hälf­<br />

te mit angedeuteter schmaler Mit­<br />

telfurche. — Schildchen dreieckig, so lang wie breit. — Flügeldecken fast<br />

1 1/2-mal so lang wie breit (1,7 : 1,2), hinter der Mitte am breitesten und hier<br />

doppelt so breit wie der Halsschild, im hinteren Teil im Halbkreis verrundet,<br />

die Spitzenpartie kurz ausgezogen ; zu den seitlich etwas vorgezogenen<br />

Schultern ziemlich kräftig, fast geradlinig verschmälert. Punktstreifen sehr un­<br />

deutlich ; Zwischenräume durchaus flach und mattiert, mit einer einzelnen feinen<br />

Punktreihe in der Stärke der Punktstreifen, deren Punkte jedoch nicht wie<br />

in letzteren durch eine eingerissene Linie miteinander verbunden sind. In der<br />

Seitenansicht fast im Halbkreis gewölbt. — Beine lang und schlank, die Schen­<br />

kelspitze die Decken überragend. Mittel- und Hintertibien an der Aussen-


spitze etwas wimperartig behaart. 1. Glied der Hintertarsen reichlich 1 1/2-mal<br />

so lang wie breit.<br />

Ç : Rüssel fast 1 1/4-mal so lang wie Kopf und Halsschild zusammen,<br />

zylindrisch, halbglänzend auf ganzer Länge, nur verschwommen punktuliert.<br />

Fühler mehr der Rüsselmitte als dem basalen Drittel des Rüssels eingelenkt ;<br />

alle Geisselglieder gestreckt, an Länge wenig verschieden ; Keule zugespitzt-ciförmig.<br />

Halsschild konisch, länger als breit, Vorderrand 3/4-mal so breit wie<br />

die Basis, vor der Basis mit flachem Quereindruck. Auf der basalen Hälfte der<br />

Flügeldecken ist der 1. und 2. Punktstreif deutlicher ausgeprägt und manchmal<br />

hier etwas vertieft. Flügeldecken etwas gestreckter, über der Mitte am breitesten.<br />

Färbung schwarz, Flügeldecken matt dunkelblau ; Fühler eine Spur bräunlich<br />

aufgehellt. — Länge : 3—3,3 mm.<br />

Franz. Kongo: Fort Crampel (Coll. Le Moult). — 3 çfçf. 6<br />

9 9-<br />

Uam-Gebiet: Basum (21.—31. III, 1914, Tessmann leg., 9). — Zool.<br />

Mus. Berlin (Holotypus : çf), Nat. Mus. <strong>Budapest</strong> (Allotypus, 9^ Paratypen).<br />

Beziehungen : Das f fällt durch den breiten parallelseitigen Halsschild<br />

und die Form der Flügeldecken auf. Die 9 9 ähneln denjenigen des colonus<br />

Fst., doch ist der Rüssel länger und weniger gebogen als bei der letztgenannten<br />

Art. Die mattblauen Flügeldecken, welche besonders bei den çfçf die Punktstreifen<br />

kaum erkennen lassen, erinnern an opulentus Wgnr. Nächstverwandt<br />

erscheint sie mit convergens m. aus dem National Park Upemba in Belg. Kongo.<br />

Das 1. Hintertarsenglied ist beim çf unten nicht gezähnt.<br />

II. Systematische Bemerkungen zu einigen Gattungen der Apioniden<br />

Subfam. EURHYNCHINAE<br />

Gattung Chalcocybebus v. Vollenhoven<br />

Aus dieser Gattung liegen mir einige von G y ö r f f y und wenige von Heller bestimmte<br />

Arten aus Neu Guinea aus dem Ungarischen Naturh. Museum zu <strong>Budapest</strong> vor. Sie geben<br />

mir die Möglichkeit, einige Bemerkungen über die Stellung dieser Gattung im System der Apioniden<br />

hier anzuschhessen.<br />

Charakteristisch für die Arten der Gattung erscheinen besonders folgende<br />

Merkmale :<br />

a) Der 10. Punktstreif auf den Flügeldecken ist vollständig erhalten. —<br />

Dies Merkmal findet sich in der Gattung Cybebus Schönh. wieder, die auf Grund<br />

der die Schenkel von den Hüften trennenden Trochanteren und der gezähnten<br />

Krallen als Tribus Cybebini der Subfam. Apioninae angehört.<br />

b) Die Trochanteren sind kurz. — Das ist auch in der Gattung Cylas Latr.<br />

der Fall, deren Arten aber, — bisher ein Einzelfall unter den Apioniden, —<br />

an der Basis verwachsene Krallen besitzen. Diese Gattung ist nicht der Subfam.<br />

Eurhynchinae zu unterstellen, sie bildet vielmehr eine selbständige Unterfam.<br />

Cyladinae. •<br />

c) Krallen frei, ungezähnt, breit an der Basis getrennt. — Dies Merkmal<br />

findet sich in einigen Gattungen der Apioninae wieder, so z. B. in Onychapion<br />

Schils., Ceratapion Schils., Apotapion Zimmerm., Propiezotrachelus Voss.<br />

d) Mittelhüften schmal getrennt, kielartig erhoben. — Auch die Cybebus-<br />

Artea haben getrennte Mittelhüften ; ebenfalls die Cylas-Arten.<br />

e) Flügeldecken an der Basis zwischen Schildchen und Schultern lappenartig<br />

vorgezogen. — Eine Tendenz zu ähnlicher Bildung wurde bisher bei den


Apionen noch nicht beobachtet. Diese lappenartige Erweiterung der Decken­<br />

basis geht mit stark grubenartigen Vertiefungen einher, nicht unänhlich den<br />

Vertiefungen hinter den Augenlappen der Piezotrachelus-Arten.<br />

f) Die Fühler sind vor der Rüsselnritte eingelenkt, beim çf dem apikalen<br />

Drittel des Rüssels genähert, beim Q kurz vor der Mitte. — Diese Fühlerein-<br />

ienkung ist bei den übrigen Apionen kaum oder sehr selten anzutreffen.<br />

g) Mehr oder weniger kräftig, oft zapfenartig, sind die Vorderschenkel,<br />

besonders beim çf, gezähnt. — Die gezähnten Schenkel finden sich bei einigen<br />

Apiomorphus-Arten wieder.<br />

Im Gesamthabitus deuten die Chalcocybebus-Axten auf nähere Verwandschaft mit den<br />

Cyladinae hin, auch die Bildung der Fühlerkeule ist eine dem Cylas-çf ganz ähnliche. Gemeinsam<br />

ist ihnen auch die Trennung der Mittelhüften, die bei den Cylas-Arten noch etwas schmäler<br />

kielförmig ist. Leider ist bei letzteren die Streifenbildung der Flügeldecken so weitgehend,<br />

mindestens auf die Stärke der Zwischenpunktierung reduziert, dass eine Zählung derselben auf<br />

Schwierigkeiten stösst.<br />

Die vorliegenden Arten gehören hinsichtlich der Bewehrung der Flügel<br />

decken drei Gruppen an :<br />

1. Flügeldecken unbewehrt. Vorderschenkel nur mit angedeutetem Zähnchen. Körperfärbung<br />

schwarz. exarmatus Heller<br />

2. Flügeldecken mit je einem höheren spitzen Höcker vor der Deckenmitte. Vorderschenkel<br />

des çf mit. zapfenartigem Dorn, beim $ mit stumpfwinkligem Zähnchen. Von metallischblauer<br />

bis dunkelgrüner Körperfärbung. nitens Vollenh. mit der subsp. papuanus Hell.<br />

3. Flügeldecken mit in der Regel langem Stachel auf der Mitte jeder Decke bewehrt. Schenkel<br />

in beiden Geschlechtern mit kleinem Zahn. Färbung schwarz, bisweilen mit Bronzeschein,<br />

mit weissen oder gelben Schuppenmakeln auf den Flügeldecken und den Seiten der Unterseite<br />

(bispinosus Boisd. mit den subspp. australis Hell, und macrospilotus Hell., ferner massutei Hell,<br />

mit der var. interruptus Hell.) ; oder die Färbung ist dunkelblau, seltener schwarz mit Purpurschein,<br />

während in der Regel auf den Flügeldecken je ein kleiner weisser Fleck vor der Spitze<br />

angeordnet und die Beschuppung der Unterseite auf die Seiten der Mittel- und Hinterbrust<br />

reduziert ist. (Hierher die mit Typenzetteln versehenen Arten nigripes Györffy, politus Györffy,<br />

biroi Györffy, magdalenae Györffy und similis Györffy).<br />

Subfam. APIONINAE<br />

Tribus P I E Z O T R A C H E L I N 1<br />

Gattung Rhadinocyba Faust<br />

Mir liegt diese, Neu Guinea angehörende Gattung nur in einem Einzelstück<br />

(Rhadinocyba intermedia Györffy) vor. Bei diesem sind die Schultern ähnlich<br />

wie bei Conapion indubium Wgnr. oder Piezotrachelus inhumeralis Hust. redu­<br />

ziert, immerhin aber ist die Schulterbeule noch gut ausgeprägt. Nach Faust<br />

haben die Flügeldecken 9 Punktstreifen; der 1. und 9. Streif ist zur Spitze hin<br />

vertieft, ob ein rudimentärer 10. Streif an der Deckenspitze vorhanden ist,<br />

lässt sich an der aufgeklebten Type nicht sicher feststellen. Trifft dies zu. würde<br />

die Geltung Rhadinocyba neben Conapion zu stehen kommen.<br />

Tribus API ONI NI<br />

Euprotapion küenburgi Reitt. (Abb. 3)<br />

Neben der Holotype dieser Art aus dem Ungarischen Naturhist. Museum<br />

zu <strong>Budapest</strong> liegen mir je ein weiteres Stück aus dem gleichen Museum und dem<br />

Museum G. F r e y, Tutzing, vor. Für die Ansichtssendung möchte ich Herrn<br />

Dr. Z. Kaszab und Dr. E. H a a f herzlichst danken.


Die Prüfung der Art zeigt, dass sie sich mehr als dies hei Protapion-Arten<br />

der Fall ist, an die Piezotrachelini anlehnt, und zwar an die Pseudoconapion-Arten.<br />

Der 1. und 2. Punktstreif ist zur Spitze hin nur unmerklich mehr vertieft ; die<br />

Wulstung ausserhalb des 9. Punktstreifs ist nur angedeutet, sie wird aussen<br />

durch eine feine Furche abgegrenzt, welche die Deckenspitze umzieht und vielleicht<br />

als rudimentärer 10. Punktstreif angesprochen werden kann. Der 2.<br />

Punktstreif läuft hart an den 9. Streif heran, ohne sich jedoch mit diesem zu<br />

vereinigen und verläuft weiterhin parallel mit diesem. Kopf- und Halsschildbildung<br />

ähneln mehr den Protapion-Arten, von denen Euprotapion durch einige<br />

charakteristische Merkmale getrennt ist : Die Flügeldecken sind wie bei den<br />

Eupiezotrachelus-Arten seitlich komprimiert, von tiefblauer Färbung, ferner ist<br />

an allen Beinen das 1. Tarsenglied<br />

beim çf an der unteren Spitze etwas<br />

zahnartig herabgebogen, und<br />

die hinteren Schienenpaare sind<br />

auf der Innenflanke zur Spitze<br />

hin schwach ausgebuchtet.<br />

Auch bei den Protapion-Arten<br />

ist manchmal an der äussersten<br />

Deckenspitze ein kurzer<br />

rudimentärer 10. Punktstreif gerade<br />

noch erkennbar. Protapion<br />

und Euprotapion scheinen eine<br />

ziemlich abgeschlossene kleine paläarktiscbe<br />

Artengruppe zu bilden,<br />

die systematisch sich eng an die<br />

Piezotrachelini anlehnt, aber so<br />

weit getrennt ist, wie es auch<br />

durch die geographische Verbreitung<br />

der Arten angedeutet ist. Die<br />

südliche Grenze der Verbreitung<br />

der Protapion-Arten verläuft von<br />

Spanien über Marokko-Tunesien,<br />

über die Mittelmeerinscln, Syrien,<br />

Palästina, über Nordiran bis Buchara.<br />

Hier wird auch Euprotapion<br />

Abb. 3. Bisher festgestellte nördlichste Verbreitungsgrenze<br />

der Piezotrachelini und südlichstes Vorkommen<br />

der Protapion-Arten.<br />

Protapion-Arten ;<br />

• Fundort von Euprotapion Wgnr.<br />

— • — • — • — • Piezotrachelini<br />

küenburgi gefunden. Die weitere östliche Verbreitung dieser Gruppe wird hier<br />

etwas unklar, doch zieht sich von Europa, etwa entsprechend der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung (Getreideanbau) ein Korridor zwischen Tomsk und Minusinsk<br />

zur Mandschurei hin. Hier wie bei Buchara nähert sich die nördlichste Grenze<br />

der Verbreitung der Piezotrachelini der südlichsten der Protapioninen.<br />

S c h i 1 s k y hatte keine Bedenken, unter sein Subgen. Protapion auch die<br />

Arten Conapion (Pseudopiezotrachelus) pallidirostre Roel. (= dorsale Schils.)<br />

und collare Schils. zu stellen, die von Wagner aber wieder eliminiert wurden.<br />

Im Cat. Col. reg. pal. W i n k 1 e r steht Protapion und Euprotapion neben<br />

Pseudopiezotrachelus und Piezotrachelus ; diese Anordnung erscheint richtig<br />

und kennzeichnet zugleich die nahe Verbundenheit dieser Formenkreise.<br />

28 <strong>Természettudományi</strong> <strong>Múzeum</strong> Évkönyve

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