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Teilchenbeschleuniger

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2.3. Ablenkung von elektrisch geladenen Teilchen<br />

Um nun die Teilchen auf der Bahn zu halten, muß man sich starker Magnetfelder<br />

bedienen, die die Teilchen mit Hilfe der Lorenzkraft wieder auf Bahn bringt, oder sie in<br />

gewünschter Weise ablenkt (siehe Abb. 2.2), diese Magnetfelder müssen sehr stark sein,<br />

da die Energie des Teilchens im Beschleuniger bereits sehr groß ist. Um nun so starke<br />

Magnetfelder zu erzeugen, werden Supraleiterspulen eingesetzt, in denen der elektrische<br />

Widerstand durch sehr tiefe Temperaturen ausgeschaltet wurde.<br />

(Abbildung 2.2: Protonen werden durch einen Dipolmagneten abgelenkt) 3<br />

2.4. Erzeugung von „neuen“ Teilchen durch die Einsteinsche Masse-Energie-<br />

Äquivalents<br />

Bei den hohen Energien, die man heutzutage verwendet, treten neue Phänomene auf, die<br />

man ausnutzt. So entstehen nämlich bei bestimmten Energien neue Teilchen, die so in der<br />

freien Natur nicht meßbar vorkommen, die aber benötigt werden, um die Theorien der<br />

Wissenschaftler zu verifizieren. Und so ist es möglich, bestimmte Teilchen zu<br />

beobachten, die in der Natur nur wenige Millisekunden nach dem Urknall frei auftraten.<br />

Diese neuen Teilchen können „aus dem Nichts heraus entstehen“, weil Einstein 1905 4<br />

festgestellt hat, daß Energie und Masse zwei Erscheinungsformen der gleichen Ursache<br />

sind, und somit ineinander unwandelbar sind, und dies sagt die unscheinbare Formel<br />

E=mc 2 aus. Aus diesen Erkenntnissen heraus hat man auch eine neue Einheit eingeführt,<br />

das Elektronenvolt eV, das ist die Energie die ein Elektron hat, wenn es auf einer Strecke<br />

von einem Meter mit der Spannung von einem Volt beschleunigt wurde. Und nun, da die<br />

Massen in der Teilchenphysik so winzig sind, daß sie schwerlich in Gramm anzugeben<br />

sind, wurden auch die Massen der entdeckten Teilchen in Elektronenvolt angegeben, so<br />

besitzt das Proton zum Beispiel eine Masse von rund einem Gigaelektronenvolt (10 9 eV),<br />

daß scheint viel, aber es sind Umgerechnet nur 1,78*10 -27 kg! Um nun ein Proton zu<br />

erzeugen, muß man nur diese Energie auf einen Punkt von der Größe eines Protons<br />

konzentrieren. Dies gelingt aber nur wenn man z.B. zwei Elektronen so beschleunigt,<br />

daß die Gesamtenergie 10 9 eV beträgt, und sie frontal zusammenstoßen läßt, denn wenn<br />

man die Elektronen auf ein Target auftreffen lassen würde, würde sich die Energie der<br />

Elektronen im Target „verlaufen“, und für das Experiment verloren. Dabei kommt zur<br />

kinetischen Energie der Teilchen auch noch die „Masse-Energie“ der Teilchen hinzu, im<br />

Fall vom Elektronen 0,5MeV zusätzlich. Will man noch höhere Energien, so nimmt man<br />

schwerere Teilchen, wie etwa Protonen mit 1GeV.<br />

2.5. Relativistische Effekte bei großen Teilchengeschwindigkeiten<br />

3 Lucha, S. 83<br />

4 Nach Bültel, 1999<br />

5

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