9 Selbstladebüchsen unter der Lupe - Sauer
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FOTO: BURKHARD WINSMANN-STEINS<br />
AUSRÜSTUNG<br />
„303-Ausreißer“ technisch nicht von <strong>der</strong><br />
Standard version und lief daher ganz normal<br />
im Vergleich mit.<br />
Bereits nach <strong>der</strong> ersten Überprüfung<br />
stand fest: Merkel hat bei Heckler & Koch<br />
und Winchester bei Browning über die<br />
Schulter geschaut. Die Büchsen gleichen<br />
sich zumindest in Sachen Verschlusstechnik<br />
wie ein Ei dem an<strong>der</strong>en. Bei den<br />
restlichen Waffen handelt es sich um eigenständige<br />
Konstruktionen. Um möglichst<br />
genaue und aussagekräftige Ergebnisse<br />
zu erzielen, wählten wir für den<br />
Test eine breite Munitionspalette. Die<br />
Geschossgewichte reichen von 9,7 bis<br />
14,3 Gramm (Preisrahmen von 20,50 €<br />
bis 55,00 €/20 Stück).<br />
Insgesamt wurden 1 530 Schuss abgegeben.<br />
Die Anzahl <strong>der</strong> verfeuerten Patronen<br />
pro Waffe ist aus statistischen Gründen<br />
exakt gleich. Jede Waffen-Patronen-<br />
Kombination wurde mit Zielfernrohr (80<br />
%) und über die Offene Visierung (20 %)<br />
geprüft.<br />
Im fliegenden Wechsel fühlte das<br />
Testteam den Büchsen bei <strong>der</strong> Reviererprobung<br />
auf den Zahn. Jahreszeitlich bedingt<br />
standen überwiegend Ansitz,<br />
Pirsch und Blattjagd auf dem Programm.<br />
Kurz vor Testende führten wir die Selbstla<strong>der</strong><br />
noch auf Maisjagden.<br />
Die Schießstandbesuche strapazierten<br />
Waffen und Testteam bis zur Belastungsgrenze.<br />
Geschossen wurde „aufgelegt“,<br />
„angestrichen“ und „stehend freihän-<br />
Das Kalb hat gezeichnet,<br />
aber wo sitzt <strong>der</strong> Treffer?<br />
Jetzt kann ein schneller<br />
Nachschuss eine<br />
Nachsuche ersparen.<br />
8 WILD UND HUND SELBSTLADEBÜCHSEN 2009<br />
dig“ auf statische und bewegte Ziele. Die<br />
Sportschützen im Team kitzelten das<br />
letzte an Präzision heraus.<br />
Selbstla<strong>der</strong> reagieren bei Verwendung<br />
von Schießgestellen häufig mit Funktionsstörungen,<br />
deshalb kamen ausschließlich<br />
Benchrest-Auflagen zum Einsatz. Um<br />
den Aufwand in vertretbaren Grenzen zu<br />
halten, wurden Streukreise, die bereits<br />
nach dem 2., 3. o<strong>der</strong> 4. Schuss die Marke<br />
größer 35 Millimeter überschritten, nicht<br />
bis zum Ende ausgeschossen. Die Auswahl<br />
<strong>der</strong> am besten schießenden Laborierungen<br />
wird auch auf diese Weise sichergestellt.<br />
Geschossen wurde immer aus<br />
Zwei-Schuss-Magazinen.<br />
Bewertet wurde die Schussleistung<br />
(beste Laborierung) nach folgenden Kriterien:<br />
≤ 30 mm = 4 Punkte<br />
≤ 35 mm = 3 Punkte<br />
≤ 40 mm = 2 Punkte<br />
≥ 40 mm = 1 Punkt<br />
Traten Ladehemmungen auf, wurden<br />
diese in Zufuhr- und Auswurf-Störungen<br />
<strong>unter</strong>schieden und schriftlich dokumentiert.<br />
Es zeigte sich, dass bestimmte Laborierungen<br />
ausgesprochen gut mit<br />
Selbstla<strong>der</strong>n harmonieren (z. B. RWS KS,<br />
Norma Vulkan, Sako Hammerhead). An<strong>der</strong>e<br />
dagegen zeigen eine erhöhte Störungsanfälligkeit<br />
(S & B TM, Winchester<br />
Silvertip).<br />
Nach jedem Schießen zogen wir die<br />
Läufe <strong>der</strong> Testwaffen durch, nach 100<br />
Impala Kegelstumpf<br />
Aufgrund einer Anfrage von Impala Europa<br />
haben wir das neu entwickelte 5,8-g-<br />
Kegelstumpf-Geschoss im Kaliber .30-06<br />
in den Test mit einbezogen. Das bleifreie<br />
Solid wurde speziell für den Drückjagdein-<br />
satz entwickelt. Ziel soll eine hohe Schockwirkung<br />
bei minimaler Hinterlandgefährdung<br />
sein. Beim <strong>der</strong>zeitigen Entwicklungsstand<br />
muss die Patrone aber als nicht<br />
selbstla<strong>der</strong>tauglich eingestuft werden. Alle<br />
neun Testwaffen hatten im erheblichen<br />
Umfang Ladehemmungen. Teilweise wurden<br />
die kurzen Geschosse bereits beim<br />
Durchladen aus dem Hülsenmund geschleu<strong>der</strong>t.<br />
Ein Test mit konventionellen<br />
Jagdwaffen läuft <strong>der</strong>zeit. Mittlerweile versieht<br />
Impala diese Munition mit dem Aufdruck<br />
„Nicht geeignet für Selbstla<strong>der</strong>“.<br />
Schuss war eine Vollreinigung <strong>der</strong> Waffen<br />
gemäß Bedienungsanleitung angesagt.<br />
Bewertet wurde wie folgt:<br />
sehr gut = W W W W<br />
gut = W W W<br />
mittel = W W<br />
schlecht = W<br />
Pro „Sau“ gab es einen Punkt. Im folgenden<br />
die Waffen in alphabetischer<br />
Reihenfolge:<br />
FOTO: CLAUDIA ELBING