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Leitbild in Farbe (pdf, 1.1 MB) - Stadtentwicklung.Bremen.de - Bremen

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| 03 |<br />

Der Dienstleistungssektor <strong>Bremen</strong>s bleibt dabei e<strong>in</strong>e strukturpolitische<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung, da er noch e<strong>in</strong>en unterdurchschnittlichen Anteil<br />

im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Großstädten aufweist.<br />

Der Tourismus hat sich <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> zu e<strong>in</strong>em wichtigen Wirtschaftszweig<br />

entwickelt. Mit <strong>de</strong>utlich steigen<strong>de</strong>r Ten<strong>de</strong>nz wur<strong>de</strong>n <strong>in</strong> 2008<br />

etwa 1,4 Mio. Übernachtungen und ca. 40 Mio. Tagesbesucher gezählt.<br />

Der <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> ansässige E<strong>in</strong>zel- und Großhan<strong>de</strong>l ist trotz e<strong>in</strong>es tiefgreifen<strong>de</strong>n<br />

Strukturwan<strong>de</strong>ls e<strong>in</strong> stabiler Faktor <strong>de</strong>r hansestädtischen<br />

Ökonomie. E<strong>in</strong>e beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung besteht zukünftig dar<strong>in</strong>,<br />

die Innenstadtangebote zu stärken, dabei die Stadtgestalt zu<br />

wahren und zu versuchen, die zentralen Versorgungsbereiche <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

Stadtteilen gegen ungeregelte Entwicklungen von großflächigem<br />

E<strong>in</strong>zelhan<strong>de</strong>l außerhalb <strong>de</strong>r Zentren zu schützen.<br />

Mo<strong>de</strong>rne Industrie und Han<strong>de</strong>l s<strong>in</strong>d mit <strong>de</strong>m traditionell starken<br />

bremischen Logistiksektor eng verzahnt. Der be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Logistikstandort<br />

<strong>Bremen</strong> profitiert dabei von se<strong>in</strong>er zentralen Lage im H<strong>in</strong>terland<br />

<strong>de</strong>r großen Übersee-Conta<strong>in</strong>erhäfen Bremerhaven, Hamburg<br />

und – künftig – Wilhelmshaven. E<strong>in</strong>e Herausfor<strong>de</strong>rung besteht dar<strong>in</strong>,<br />

die Metropolregion <strong>Bremen</strong>-Ol<strong>de</strong>nburg als „Drehscheibe Nordwest“<br />

zu e<strong>in</strong>er <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten europäischen Seehafen- und Logistikregionen<br />

zu entwickeln. Von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung ist hierbei<br />

neben <strong>de</strong>r Bereitstellung nachfragegerechter Flächenpotenziale und<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung <strong>in</strong>novativer Logistikansätze die Schließung <strong>de</strong>s<br />

Autobahnr<strong>in</strong>ges sowie die Verbesserung <strong>de</strong>r H<strong>in</strong>terlandanb<strong>in</strong>dungen<br />

und <strong>de</strong>r seeseitigen Erreichbarkeit für die bremischen Häfen. Hierbei<br />

tritt die Bereitstellung von Flächen und Infrastrukturen <strong>in</strong> Konkurrenz<br />

zu an<strong>de</strong>ren Nutzungs<strong>in</strong>teressen. E<strong>in</strong>e zentrale Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

wird dar<strong>in</strong> bestehen, diese Nutzungskonflikte aufzulösen, ohne die<br />

Entwicklungschancen von Industrie- und Logistikunternehmen am<br />

Standort zu m<strong>in</strong><strong>de</strong>rn.<br />

Sozialer Zusammenhalt<br />

Der soziale Zusammenhalt ist e<strong>in</strong> essentieller Wert <strong>de</strong>r Stadt<br />

<strong>Bremen</strong>. Generell s<strong>in</strong>d Großstädte <strong>in</strong> Deutschland zunehmend geprägt<br />

durch e<strong>in</strong>e Gleichzeitigkeit von zunehmen<strong>de</strong>r Armut und<br />

wachsen<strong>de</strong>m Reichtum.<br />

<strong>Bremen</strong>! <strong>Leitbild</strong> <strong>de</strong>r <strong>Stadtentwicklung</strong> 2020 <strong>Bremen</strong>! <strong>Leitbild</strong> <strong>de</strong>r <strong>Stadtentwicklung</strong> 2020<br />

26/27<br />

Dies gilt auch für <strong>Bremen</strong> – <strong>de</strong>r seit <strong>de</strong>r Jahrtausendwen<strong>de</strong> spürbare<br />

Aufwärtstrend <strong>de</strong>r bremischen Wirtschaft hat längst nicht alle<br />

Menschen erreicht. Er konnte das soziale Gefälle zwischen <strong>de</strong>n Menschen,<br />

die im Armutsrisiko und <strong>de</strong>nen, die im Wohlstand leben,<br />

nicht verm<strong>in</strong><strong>de</strong>rn.<br />

Die Sicherung <strong>de</strong>s sozialen Zusammenhaltes <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Stadt und ihren<br />

Quartieren ist e<strong>in</strong>e <strong>de</strong>r größten stadtpolitischen Herausfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Der Armuts- und Reichtumsbericht zeigt: Die Polarisierung <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>kommen<br />

hat <strong>in</strong> vergangenen Jahren ebenso zugenommen wie die<br />

Überschuldung vieler Haushalte. E<strong>in</strong> hohes Wachstum <strong>de</strong>r Anzahl<br />

von Leiharbeiter<strong>in</strong>nen und Leiharbeitern und ger<strong>in</strong>gfügig entlohnter<br />

Arbeitskräfte bei gleichzeitigem Rückgang <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten ist zu verzeichnen.<br />

Etwa 110.000 Bremer<strong>in</strong>nen und Bremer lebten im Jahr 2007 von<br />

„Transfere<strong>in</strong>kommen“ und fast 1/3 aller K<strong>in</strong><strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Armutsschwelle.<br />

Die Erwerbstätigenquote <strong>de</strong>r Frauen liegt <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> unter <strong>de</strong>m<br />

Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt. Frauen verdienen im Durchschnitt etwa 1/4<br />

weniger als ihre männlichen Kollegen.<br />

In benachteiligten Quartieren ist die K<strong>in</strong><strong>de</strong>rgesundheit <strong>de</strong>utlich<br />

schlechter. Die Lebenserwartung <strong>de</strong>r Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner<br />

ist <strong>in</strong> ärmeren Stadtteilen ger<strong>in</strong>ger; bei Männern differiert sie gegenüber<br />

reicheren Stadtteilen um bis zu acht Jahre.<br />

Sozialräumlich konzentrieren sich e<strong>in</strong>kommensschwache Haushalte<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Stadt <strong>Bremen</strong> vor allem im Geschosswohnungsbau <strong>de</strong>r Stadtrandgebiete<br />

und <strong>in</strong> Wohngebieten nahe <strong>de</strong>n alten <strong>in</strong>dustriellen<br />

Standorten. Hier f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich verstärkt Mängel an Gebäu<strong>de</strong>n, im<br />

Wohnumfeld und <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Grünbereichen.<br />

Wichtigste Herausfor<strong>de</strong>rungen für e<strong>in</strong>e Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben und Wohlstand ist die Ermöglichung von ausreichen<strong>de</strong>m<br />

E<strong>in</strong>kommen und angemessener Arbeit. Ressortübergreifen<strong>de</strong> Strategien<br />

zur Sicherung und Schaffung von Arbeit, zur sozialen Entwicklung<br />

von Quartieren und zur Entwicklung von Bildungslandschaften<br />

s<strong>in</strong>d daher unverzichtbar.

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