Stephaniviertel Entwicklungskonzept - Stadtentwicklung.Bremen.de ...
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1<br />
EUROPÄISCHE UNION<br />
Investition in Ihre Zukunft<br />
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung<br />
<strong>Stephaniviertel</strong><br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
Der Senator für Wirtschaft und Häfen<br />
Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa
3<br />
<strong>Stephaniviertel</strong><br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
Freie Hansestadt <strong>Bremen</strong><br />
Der Senator für Wirtschaft und Häfen<br />
Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />
<strong>Bremen</strong>, Juli 2009
Impressum<br />
Texte / Redaktion<br />
Marianne Grewe-Wacker (Senator für Wirtschaft und Häfen)<br />
Dr. Martha Pohl (ehem. Senator für Wirtschaft und Häfen)<br />
Dr. Detlev Söffler (Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa)<br />
An <strong>de</strong>r Erarbeitung waren beteiligt:<br />
Thomas Brimmer (Senator für Wirtschaft und Häfen)<br />
Susanne Grobien (ehem. BIG)<br />
Ingeborg Kelkenberg (Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa)<br />
Basismaterialien:<br />
Rainer Imholze (Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa)<br />
Herausgeber:<br />
Der Senator für Wirtschaft und Häfen<br />
Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />
ISBN 3-933229-31-6<br />
4
Inhalt<br />
Vorwort ....................................................................................................... 6<br />
KAPITEL I<br />
Einleitung ....................................................................................................... 7<br />
Bestandsaufnahme .......................................................................................... 8<br />
Historische Entwicklung ................................................................................ 8<br />
Städtebauliche Situation, Erreichbarkeit und soziale Infrastruktur .................12<br />
Wohnen ......................................................................................................12<br />
Wirtschaftsstruktur ......................................................................................14<br />
Tourismus, Freizeit und Kultur .....................................................................18<br />
Projekte und Investitionen im vergangenen Jahrzehnt .................................... 20<br />
Öffentliche Hochbauinvestitionen ............................................................... 20<br />
Radio <strong>Bremen</strong> ...................................................................................... 20<br />
Parkhaus Stephani .................................................................................21<br />
Jugendherberge ................................................................................... 22<br />
Öffentliche Infrastrukturinvestitionen .......................................................... 23<br />
Obere Schlachte ................................................................................... 23<br />
Anbindung Überseestadt .......................................................................24<br />
Faulenstraße ........................................................................................ 25<br />
Private Investitionen ................................................................................... 26<br />
Sparkasse <strong>Bremen</strong> ..............................................................................................26<br />
Baulückenschließung ..........................................................................................26<br />
Kontorhaus Schlachte ......................................................................................... 27<br />
Umbau Melchers GmbH ......................................................................................28<br />
Neubau Langenstraße 68 ...................................................................................28<br />
Hotel Überfluss ...................................................................................................28<br />
Bamberger Haus / VHS .......................................................................................29<br />
Aufstockung eines Bürohauses ...........................................................................30<br />
BRILLissimo ........................................................................................................30<br />
Resümee ......................................................................................................31<br />
KAPITEL II<br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong> ......................................................................................32<br />
Leitbild ..................................................................................................32<br />
Ziele und Handlungsfel<strong>de</strong>r .................................................................... 33<br />
Handlungsfeld: Medien- und Kreativwirtschaft ........................................... 34<br />
Medienför<strong>de</strong>rung als Nischenstrategie ...................................................35<br />
Marketingstrategie für die Medienwirtschaft ........................................ 36<br />
Netzwerkveranstaltungen / Szene Events ....................................................36<br />
Internetportal ..............................................................................................36<br />
Redaktionelles Special in „I<strong>de</strong>express“........................................................36<br />
Gründungsunterstützung ............................................................................36<br />
Stipendiatenwettbewerb .............................................................................36<br />
I<strong>de</strong>enbörse ..................................................................................................36<br />
Entwicklerwerkstatt ....................................................................................36<br />
Handlungsfeld: Arbeiten und Wohnen im <strong>Stephaniviertel</strong> .............................37<br />
Lokale Ökonomie entwickeln .................................................................37<br />
Chancen <strong>de</strong>r Schlachte nutzen ...............................................................37<br />
Einzelhan<strong>de</strong>lsbestand halten, neue Qualitäten entwickeln .................... 38<br />
Telekomgelän<strong>de</strong> aufwerten .................................................................. 39<br />
Wohnen an Wall und Weser stärken ..................................................... 40<br />
Das Abbentorswallquartier entwickeln ....................................................... 41<br />
Das Stephanischulgelän<strong>de</strong>, ein mischgenutzter Auftakt ............................... 42<br />
Handlungsfeld:<br />
Barrieren abbauen - Verbindungen schaffen - Räume gestalten ................... 43<br />
Verbin<strong>de</strong>n - Obere Schlachte, Langenstraße .......................................... 44<br />
Den Brill gestalten .................................................................................45<br />
Rückbau Brilltunnel .............................................................................. 46<br />
Entrée AOK - Kreuzung .........................................................................47<br />
Ergänzen<strong>de</strong> Verbesserungen ..................................................................47<br />
Handlungsfeld:<br />
Spielräume für eine mo<strong>de</strong>rne Steuerung von <strong>Stadtentwicklung</strong> schaffen ...... 49<br />
KAPITEL III<br />
Umsetzungsempfehlungen ..............................................................................51<br />
5
Dr. Reinhard Loske Ralf Nagel<br />
Vorwort<br />
Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg geriet das zur Altstadt und damit zur engeren Innenstadt gehörige <strong>Stephaniviertel</strong><br />
durch massive Kriegszerstörungen, <strong>de</strong>n Ausbau von trennen<strong>de</strong>n Verkehrsachsen, einen<br />
zunehmen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utungsrückgang <strong>de</strong>r nah gelegenen Han<strong>de</strong>lshäfen und <strong>de</strong>n Rückzug <strong>de</strong>r großen<br />
Geschäfte <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls in eine ökonomisch und stadtentwicklungspolitisch prekäre Randlage.<br />
Etwa seit Mitte <strong>de</strong>r 90er Jahre <strong>de</strong>utete sich eine Trendwen<strong>de</strong> zum Positiven an:<br />
<strong>Stadtentwicklung</strong> und Wirtschaftsstrukturpolitik arbeiteten an einer neuen Standort- und Funktionsbestimmung<br />
<strong>de</strong>s Viertels, private Akteure begannen mit erheblichen Investitionen Baulücken zu<br />
schließen o<strong>de</strong>r wie die Sparkasse <strong>Bremen</strong> traditionelle Standorte und Platzsituationen aufzuwerten.<br />
Öffentliche Institutionen und Anstalten wie die Jugendherberge, die Brepark, die Volkshochschule<br />
und Radio <strong>Bremen</strong> haben ab <strong>de</strong>r Jahrtausendwen<strong>de</strong> in erheblichem Umfang im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
investiert. Die Öffentliche Hand hat größere und kleinere Projekte wie die Obere Schlachte und die<br />
Anbindung <strong>de</strong>r Überseestadt flankierend initiiert und umgesetzt. Die Entwicklung <strong>de</strong>r letzten Jahre<br />
ließ bereits schwerpunktmäßig die Medien-, Bildungs- und Tourismusfunktionen wachsen.<br />
Das Viertel ist längst auf neue Weise dabei, sich zu einem „Brückenstandort“ zwischen <strong>de</strong>r Innenstadt<br />
und <strong>de</strong>r sich äußerst dynamisch entwickeln<strong>de</strong>n Überseestadt zu entwickeln. Das Bamberger<br />
Haus als markanter Orientierungspunkt im <strong>Stephaniviertel</strong> liegt etwa gleich weit entfernt vom Konzerthaus<br />
„Die Glocke“ und <strong>de</strong>m Kopf <strong>de</strong>s Europahafenbeckens in <strong>de</strong>r Überseestadt.<br />
Das <strong>Entwicklungskonzept</strong> zeigt aber vor allem die eigenständigen Potenziale <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />
als lebendiges, zentral gelegenes, innenstädtisches Viertel mit einem sich gegenseitig stützen<strong>de</strong>n<br />
Nutzungsmix aus Medien, Kreativwirtschaft, öffentlichen und privaten Dienstleistungen, Kultur,<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l, Tourismus, Freizeit, Gastronomie und Wohnen auf. Das <strong>Stephaniviertel</strong> <strong>de</strong>r Zukunft<br />
wird kein Cityergänzungsgebiet o<strong>de</strong>r gar bloßes Durchgangsviertel sein, son<strong>de</strong>rn ein Wirtschafts-<br />
und Lebensraum mit beson<strong>de</strong>ren Eigenschaften und Potenzialen.<br />
Das Strukturkonzept Land <strong>Bremen</strong> 2015 <strong>de</strong>s Senators für Wirtschaft und Häfen sieht beson<strong>de</strong>re Potenziale<br />
für das <strong>Stephaniviertel</strong> in <strong>de</strong>r Medien- und Kreativwirtschaft mit Radio <strong>Bremen</strong> als Nukleus.<br />
Die Voruntersuchungen zur Wohnungsbaukonzeption <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und<br />
Europa ver<strong>de</strong>utlichen, dass erhebliche zeitnah realisierbare Wohnungsbaupotenziale <strong>de</strong>r Innenstadt<br />
im <strong>Stephaniviertel</strong> liegen.<br />
Das vorliegen<strong>de</strong> Konzept geht <strong>de</strong>n jüngeren Entwicklungen nach und zeigt Voraussetzungen, Rahmenbedingungen<br />
und konkrete Handlungsfel<strong>de</strong>r zur Entfaltung dieser Potenziale auf.<br />
Wir sehen in <strong>de</strong>m <strong>Entwicklungskonzept</strong> eine gemeinsame Basis für weiteres ressortübergreifen<strong>de</strong>s<br />
Vorgehen, Ermutigung und Anregung für öffentliche und private Initiativen sowie einen Anstoß für<br />
<strong>de</strong>n öffentlichen Diskurs und wünschen <strong>de</strong>r Publikation entsprechend weite Verbreitung.<br />
Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa Senator für Wirtschaft und Häfen<br />
6
Einleitung<br />
Das <strong>Stephaniviertel</strong> in <strong>de</strong>r Bremer Innenstadt<br />
befin<strong>de</strong>t sich in einer Umbruchphase mit vielfältigen<br />
Chancen für eine Neupositionierung<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Innenstadt.<br />
Noch weit in die Nachkriegszeit hinein war das<br />
<strong>Stephaniviertel</strong> geprägt durch die Lagegunst<br />
zwischen Innenstadt und Han<strong>de</strong>lshäfen. Mit <strong>de</strong>m<br />
Ausbau <strong>de</strong>r Verkehrsachsen <strong>de</strong>r Stephanibrücke<br />
und <strong>de</strong>m sich anschließen<strong>de</strong>n Nordwestknoten<br />
verlor es allerdings zunehmend diese Brückenfunktion.<br />
Der Be<strong>de</strong>utungsrückgang <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lshäfen,<br />
<strong>de</strong>r En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er Jahre begann und sich<br />
in <strong>de</strong>n 90er Jahren rasant fortsetzte und <strong>de</strong>m<br />
in diesem Zeitraum 15.000 <strong>de</strong>r ehemals 20.000<br />
Arbeitsplätze zum Opfer fielen, bewirkte zu<strong>de</strong>m,<br />
dass - um bei diesem Bild zu bleiben - ein „Pfeiler“<br />
dieser Brücke wegbrach. Das zur Altstadt<br />
und damit zur engeren Innenstadt gehörige <strong>Stephaniviertel</strong><br />
befand sich damit in einer Randlage,<br />
die durch die von Bürgermeister-Smidt-Straße und<br />
Brill gebil<strong>de</strong>te Zäsur zur Obern- und Sögestraße<br />
zusätzlich verstärkt wur<strong>de</strong>.<br />
Für das <strong>Stephaniviertel</strong> selber hatte diese Entwicklung<br />
zur Folge, dass sich aus <strong>de</strong>m ehemals<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Einzelhan<strong>de</strong>lsstandort diese Funktion<br />
zunehmend zurückzog. Der Prozess ist anhand<br />
markanter Etappen in West-Ost-Richtung entlang<br />
<strong>de</strong>r Faulenstraße belegbar und fin<strong>de</strong>t zur Zeit mit<br />
<strong>de</strong>r Aufgabe einiger <strong>de</strong>r letzten großen Geschäfte<br />
in unmittelbarer Nähe zur Brillkreuzung seinen<br />
vorläufigen Abschluss.<br />
Angesichts dieser Problematik haben sich <strong>Stadtentwicklung</strong><br />
und Wirtschaftsstrukturpolitik<br />
bereits vor Jahren mit Gegenstrategien und einer<br />
neuen Standort- und Funktionsbestimmung für<br />
das <strong>Stephaniviertel</strong> beschäftigt. In Verlängerung<br />
<strong>de</strong>r Achse Martinistraße mit wichtigen Verlagshäusern<br />
<strong>de</strong>r Stadt <strong>Bremen</strong> entstand die I<strong>de</strong>e<br />
einer Medienmeile, die konzeptionell <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />
für die Entscheidung zur Verlagerung von Radio<br />
<strong>Bremen</strong> in das <strong>Stephaniviertel</strong> bereitete. Die<br />
Eröffnung von Radio <strong>Bremen</strong> und <strong>de</strong>r neuen VHS-<br />
Zentrale im ehemaligen Bamberger Haus sind<br />
Anlass und Chance, die zukünftige Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s Viertels <strong>de</strong>r Lagegunst nun im Rahmen einer<br />
stadtentwicklungspolitischen Strategie offensiv<br />
zu gestalten:<br />
• Seit rund 15 Jahren sind im Rahmen von Innenstadt-Konzepten<br />
in erheblichem Umfang<br />
öffentliche Infrastrukturmittel in die Bremer<br />
Innenstadt geflossen, insbeson<strong>de</strong>re um sie<br />
stadträumlich und städtebaulich aufzuwerten<br />
und <strong>de</strong>r strukturpolitischen Be<strong>de</strong>utung als<br />
Oberzentrum gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>n<br />
öffentlichen Infrastrukturmitteln konnte eine<br />
Vielzahl von privaten Investitionen initiiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Das <strong>Stephaniviertel</strong> hat trotz einiger<br />
herausragen<strong>de</strong>r Privatinvestitionen vor <strong>de</strong>r<br />
Jahrtausendwen<strong>de</strong> und massiver Investitionen<br />
von öffentlichen Beteiligungen und<br />
Anstalten weiteren Erneuerungsbedarf.<br />
• Durch die Umstrukturierung und Neubelebung<br />
<strong>de</strong>r Überseestadt erhält das <strong>Stephaniviertel</strong><br />
eine Chance seine Brückenfunktion<br />
erneut wahrzunehmen. Mit <strong>de</strong>r Neugestaltung<br />
<strong>de</strong>s westlichen Teils <strong>de</strong>r Schlachte, <strong>de</strong>r<br />
Verlängerung bis zum Weserbahnhof sowie<br />
<strong>de</strong>r Schaffung einer direkten Straßenanbindung<br />
inkl. Straßenbahnlinie in die Überseestadt<br />
sind hierfür wichtige Voraussetzungen<br />
geschaffen wor<strong>de</strong>n.<br />
• Die Ansiedlung von Radio <strong>Bremen</strong> und die<br />
Nähe zu an<strong>de</strong>ren wichtigen Medienunternehmen<br />
können genutzt wer<strong>de</strong>n, um das<br />
<strong>Stephaniviertel</strong> zu einem Medienquartier zu<br />
entwickeln.<br />
• Die stabilen Wohnlagen im westlichen<br />
Bereich <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s und bereits<br />
erfolgte Baulückenbebauungen sowie eine<br />
Renaissance <strong>de</strong>s innerstädtischen Wohnens<br />
ermuntern weiterhin dazu, untergenutzte<br />
Bereiche im Abbentorswallquartier für das<br />
innerstädtische Wohnen zu entwickeln.<br />
7<br />
Blick vom Brill in ein lebendiges <strong>Stephaniviertel</strong> (1930er Jahre)<br />
Nicht zuletzt die Möglichkeit, aus <strong>de</strong>m neuen<br />
EFRE-Programm 2007 - 2013 für <strong>Bremen</strong> gezielt<br />
öffentliche Impulse zur Entwicklung <strong>de</strong>s Viertels<br />
zu einem innovativen Wirtschafts- und Stadtraum<br />
zu finanzieren, ist ein wichtiger Grund, wirtschaftsstrukturpolitische<br />
und städtebauliche Ziele<br />
und Projekte in <strong>de</strong>m hier vorgelegten Programm<br />
zu bün<strong>de</strong>ln.<br />
In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Ausarbeitung wird zunächst<br />
anhand verfügbarer Strukturdaten eine kurze<br />
Analyse und Standortbestimmung <strong>de</strong>s Viertels<br />
vorgenommen. Daran anschließend wer<strong>de</strong>n die<br />
laufen<strong>de</strong>n Projekte in sektoraler Sortierung vorgestellt.<br />
Aufsetzend auf bei<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n daraus<br />
strategische Ansätze und ergänzen<strong>de</strong> Maßnahmen<br />
insgesamt und in teilräumlicher Zusammenstellung<br />
entwickelt.
Bestandsaufnahme<br />
Historische Entwicklung<br />
Das ursprünglich als Steffensstadt bezeichnete<br />
Gebiet <strong>de</strong>s heutigen <strong>Stephaniviertel</strong>s wur<strong>de</strong> 1305<br />
in <strong>de</strong>n bremischen Stadtmauerbereich (Grenze:<br />
Fangturm) einbezogen. Es galt bis ins frühe 20.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt als Arme-Leute-Viertel (Fischer,<br />
Hafenarbeiter, Handwerker) und Ort <strong>de</strong>r öffentlichen<br />
Armenfürsorge (Armenhaus <strong>de</strong>r Stadt bzw.<br />
ab 1912 Fockemuseum, Zucht- und Werkhaus,<br />
blaues Waisenhaus).<br />
Das Quartier blieb auch nach <strong>de</strong>m weitgehen<strong>de</strong>n<br />
Verlust <strong>de</strong>r Hafenfunktion <strong>de</strong>r Schlachte<br />
(Packhäuser, Warenumschlag) zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rts durch ein Miteinan<strong>de</strong>r von Wohnen<br />
und Arbeiten gekennzeichnet. Viele Bewohner<br />
arbeiteten im nahen Hafen o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Packhäusern,<br />
die unmittelbar an <strong>de</strong>r Weser stan<strong>de</strong>n.<br />
An <strong>de</strong>r Grossen und Kleinen Krummenstraße, an<br />
<strong>de</strong>r Wasserstraße und an an<strong>de</strong>ren Gassen und<br />
Gängen stan<strong>de</strong>n winzige Häuser, wie man sie aus<br />
<strong>de</strong>m Schnoor kennt. Die Faulenstraße entwickelte<br />
sich seit <strong>de</strong>m ausgehen<strong>de</strong>n 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt zu einer<br />
Haupteinkaufsstraße. Insbeson<strong>de</strong>re die Kreuzung<br />
Faulenstraße / Doventor mit <strong>de</strong>m Kaufhaus<br />
Bamberger (errichtet: 1930 bis 32) wur<strong>de</strong> ein Tor<br />
zur Innenstadt. Die Kun<strong>de</strong>n kamen direkt aus <strong>de</strong>m<br />
Quartier und <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Stadtvierteln <strong>de</strong>s<br />
Bremer Westens.<br />
Trotz einer zunehmen<strong>de</strong>n Verinselung <strong>de</strong>s<br />
Quartiers, die durch <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Bahnlinie <strong>Bremen</strong>-Ol<strong>de</strong>nburg<br />
verstärkt wur<strong>de</strong>, blieb es bis<br />
zum Zweiten Weltkrieg ein stadträumliches und<br />
funktionales Bin<strong>de</strong>glied zwischen <strong>de</strong>r City, <strong>de</strong>n<br />
Hafenrevieren und <strong>de</strong>n Wohnquartieren <strong>de</strong>s Bremer<br />
Westens.<br />
„Der historische Blick offenbart uns eine dreifache<br />
Nutzung <strong>de</strong>s Quartiers: In <strong>de</strong>n Seitengassen<br />
wohnten zurückgezogen die Arbeiter, an<br />
<strong>de</strong>r Faulenstraße befan<strong>de</strong>n sich die preiswerten<br />
Kaufhäuser mit ihren Leuchtreklamen und durch<br />
Langenstraße und Geeren flanierten die Frem<strong>de</strong>n<br />
und diejenigen Einheimischen, die Altbremen<br />
erleben wollten“. 1<br />
1 Aschenbeck, Nils (2001): Weser Kurier v. 14.01.2001<br />
Dampfschiffe am Anleger <strong>Stephaniviertel</strong>,<br />
1840er Jahre<br />
Doventor, 19. Jh.<br />
8<br />
<strong>Stephaniviertel</strong>, Luftbild 1930er Jahre<br />
Verbindung zum Bremer Westen, En<strong>de</strong> 19. Jh. Architektenkammer<br />
Im Zweiten Weltkrieg wur<strong>de</strong> das <strong>Stephaniviertel</strong><br />
aufgrund seiner Nähe zum Hafen fast völlig<br />
zerstört. Gebäu<strong>de</strong> und Infrastrukturen <strong>de</strong>r Wohn-<br />
und alltäglichen Lebenswelten <strong>de</strong>r Menschen,<br />
die kleinen Einkaufslä<strong>de</strong>n, Kaufhäuser und Han<strong>de</strong>lseinrichtungen<br />
<strong>de</strong>s Imports und Exports sowie<br />
Gewerbebetriebe waren völlig ausgebombt. Das<br />
alte <strong>Stephaniviertel</strong> war verschwun<strong>de</strong>n.<br />
Die in kleinen Straßen, Gassen und Gängen<br />
gelegenen Arbeiterhäuser wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Nachkriegszeit<br />
genauso wenig wie<strong>de</strong>r errichtet wie<br />
die feinkörnige städtebauliche Struktur <strong>de</strong>r alten<br />
Stadt. Darüber hinaus fehlten durch die Zerstörungen<br />
nahezu alle überkommenen baukulturellen<br />
I<strong>de</strong>ntifikationspunkte: Das Kornhaus, das<br />
Amtsfischerhaus, das alte Gemäuer <strong>de</strong>s Focke-<br />
Museums und vor allem die vielen, direkt an <strong>de</strong>r<br />
Weser stehen<strong>de</strong>n Packhäuser waren zerstört.<br />
Das erst 1924 im „Renaissancemantel“ errichtete<br />
Umspannwerk <strong>de</strong>r Stadtwerke, in <strong>de</strong>m sich heute<br />
die Architektenkammer befin<strong>de</strong>t, ist neben <strong>de</strong>r<br />
Stephanikirche und <strong>de</strong>m Haus <strong>de</strong>r Drogerie Zinke<br />
in <strong>de</strong>r Faulenstraße Nr. 17 eines <strong>de</strong>r wenigen erhaltenen<br />
Gebäu<strong>de</strong>.
Die Ruinenlandschaft <strong>de</strong>r Nachkriegszeit wur<strong>de</strong><br />
von <strong>de</strong>r Stadtplanung als Chance begriffen, einen<br />
neuen mo<strong>de</strong>rnen Stadtgrundriss zu schaffen,<br />
<strong>de</strong>r sich an <strong>de</strong>n Leitbil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Trennung von Arbeiten<br />
und Wohnen und <strong>de</strong>r autogerechten Stadt<br />
(Schneise Martinistraße - Brill-Kreuzung - Faulenstraße<br />
(1955) sowie B75) orientierte.<br />
Die Funktionstrennung führte dazu, dass etwa<br />
1/3 <strong>de</strong>r Fläche nunmehr als vorrangige Wohnlage<br />
und ca. 2/3 als Mischgebiet ausgewiesen wur<strong>de</strong>n.<br />
Der städtebauliche Entwurf für das neue Wohnen<br />
orientierte sich im Kern auf ein Gebiet rund um<br />
die Stephanikirche. Hier wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n 50er<br />
Jahren in vergleichsweise lockerer Bauweise Reihenhäuser<br />
und mehrgeschossige Wohngebäu<strong>de</strong><br />
errichtet.<br />
Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg ist bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
90er Jahre <strong>de</strong>r lang währen<strong>de</strong> Versuch unternommen<br />
wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Einzelhan<strong>de</strong>l als eine <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n<br />
Säulen <strong>de</strong>r Vorkriegsökonomie wie<strong>de</strong>r zu<br />
etablieren. So entstan<strong>de</strong>n als größere Attraktoren<br />
beispielsweise 1955 das C&A-Kaufhaus am Brill<br />
und auf <strong>de</strong>r Grundfläche <strong>de</strong>s ehemaligen Gewerkschaftshauses<br />
1966 <strong>de</strong>r Leffersbau (später an <strong>de</strong>n<br />
Brill gezogen), <strong>de</strong>r im Anschluss bis 2001 von <strong>de</strong>r<br />
Fa. Saturn-Hansa (ab Herbst 2007 Radio <strong>Bremen</strong>)<br />
genutzt wur<strong>de</strong>.<br />
<strong>Stephaniviertel</strong>, 1945<br />
Das ökonomische Rückgrat <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />
wur<strong>de</strong> durch großflächigen Einzelhan<strong>de</strong>l in<br />
nichtintegrierten Lagen, Konzentrations- und<br />
Filialisierungsprozesse sowie ein verän<strong>de</strong>rtes<br />
Einkaufs- und Mobilitätsverhalten <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />
weiter geschwächt. So verlor <strong>de</strong>r gesamte Innenstadteinzelhan<strong>de</strong>l<br />
spätestens seit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r 70er Jahre Umsatzanteile 2 . Städtische Programme<br />
3 waren seit dieser Zeit von <strong>de</strong>r Hoffnung<br />
getragen, Dienstleistungen und Wohnen stärker<br />
zu entwickeln und <strong>de</strong>n Einzelhan<strong>de</strong>l entlang <strong>de</strong>r<br />
Faulenstraße als Kern <strong>de</strong>r Quartiersökonomie<br />
mit überörtlicher Ausstrahlungskraft erhalten zu<br />
können.<br />
2 Anteil 1978: 35% <strong>de</strong>s Bremer Umsatzes; Anteil 1992: nur<br />
noch ca. 22%.<br />
3 So flossen allein zwischen 1990 bis 1997 550 Mio. DM<br />
öffentliche und 1,1 Mrd. DM private Investitionsmittel<br />
in die Innenstadt. (Vgl. Wirtschaftsstandort Innenstadt.<br />
Infrastrukturprogramm zur Stärkung <strong>de</strong>s Bremer Zentrums<br />
(IBZ) (1994); Hrsg.: Der Senator für Wirtschaft,<br />
Mittelstand, Technologie und Europaangelegenheiten<br />
sowie „Innenstadt und Stadtteilentwicklung in <strong>de</strong>r Stadt<br />
<strong>Bremen</strong> - Aktionsprogramm 2010 (2004); Hrsg.: Senator<br />
für Bau, Umwelt und Verkehr, Senator für Wirtschaft<br />
und Häfen<br />
9<br />
<strong>Stephaniviertel</strong>, 2008<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Vorkriegszeit
Städtebauliche Situation,<br />
Erreichbarkeit und<br />
soziale Infrastruktur<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r beschriebenen Entwicklung, insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>r Kriegszerstörungen, stellt sich das<br />
<strong>Stephaniviertel</strong> heute städtebaulich uneinheitlich<br />
dar.<br />
Im westlichen Teil <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s ist in <strong>de</strong>n<br />
50er Jahren um die historische Stephanikirche<br />
herum ein architektonisch einheitliches backsteingeprägtes<br />
Reihenhausensemble (vgl. S. 12 / 13)<br />
errichtet wor<strong>de</strong>n.<br />
Das Abbentorswallquartier wird durch die technischen<br />
Infrastruktureinrichtungen <strong>de</strong>s Telekom-<br />
Gelän<strong>de</strong>s mit historischem Gebäu<strong>de</strong>kern von<br />
1905 dominiert.<br />
Bahn<br />
B 75<br />
�<br />
Stephanikirche<br />
55<br />
Legen<strong>de</strong><br />
5 Gesamtstädtisch orientierte Angebote u.a.:<br />
- Stephanistrolche<br />
- City Kids<br />
- Volkshochschule<br />
- Gesundheitszentrum VHS<br />
- BAgIS<br />
- Kulturlirche<br />
- Haus Seefahrt<br />
Vom historischen Stadtgrundriss geblieben ist<br />
nur die geschlossene Bebauung am Wall entlang.<br />
Auch an <strong>de</strong>r Weser zeigt sich von <strong>de</strong>r Bürgermeister-Smidt-Straße<br />
Weser abwärts etwa bis zur Jugendherberge<br />
eine geschlossene Fassa<strong>de</strong>nfront.<br />
Entlang <strong>de</strong>r Faulenstraße, aber insbeson<strong>de</strong>re im<br />
Bereich <strong>de</strong>r Brillkreuzung zeigen sich die Gebäu<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r einstigen großstädtischen Kauf- und Warenhäusern<br />
mit Geschosszahlen, die ansonsten in <strong>de</strong>r<br />
Altstadt nur am Domshof und an <strong>de</strong>r Obern- und<br />
Hutfilterstraße erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Radio<br />
<strong>Bremen</strong><br />
5<br />
Jugendherberge<br />
Faulenstraße<br />
10<br />
5<br />
5<br />
5<br />
Am Wall<br />
�<br />
Abbentorswallquartier<br />
Telekom<br />
Bürgermeister-Smidt-Brücke<br />
�<br />
Brill<br />
Am Wall - geschlossene Bebauung<br />
�<br />
Luftbild <strong>Stephaniviertel</strong><br />
�
Städtebaulich mitprägend sind die Verkehrsachsen<br />
Bürgermeister-Smidt-Straße �, Faulenstraße<br />
/ Martinistraße �, die Hochstraße am Wall �<br />
sowie die B 75 �. Sie stellen teilweise Zäsuren<br />
und Barrieren für eine gute (fußläufige) Anbindung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s an die anschließen<strong>de</strong>n<br />
Citybereiche dar.<br />
Diese Verkehrsachsen sichern zugleich auch die<br />
gute Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Viertels mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln und im Individualverkehr.<br />
So führen zwei Straßenbahnen (Linie 2 und 3)<br />
sowie ein Bus (Linie 25) zentral durch das Viertel<br />
und bin<strong>de</strong>n durch die Haltestelle Radio <strong>Bremen</strong> /<br />
VHS <strong>de</strong>n neuen Entwicklungsschwerpunkt optimal<br />
an.<br />
In Randlage verlaufen insgesamt drei weitere<br />
Straßenbahn- (Linien 1 und 8 sowie 10) und<br />
mehrere Buslinien.<br />
Kaum ein Bereich im Stephanie-Viertel ist weiter<br />
als 300 m von einer ÖPNV-Haltestelle entfernt.<br />
Im Straßenverkehr ist die A 27 kreuzungsfrei<br />
erreichbar, nach Fertigstellung wichtiger Teilabschnitte<br />
<strong>de</strong>r A 281 wird es über die B 75 auch<br />
eine kurze, kreuzungsfreie Autobahnanbindung<br />
an die A 1 geben.<br />
Von <strong>de</strong>r tangential in Hochlage am Stephanie-<br />
Viertel verlaufen<strong>de</strong>n B 75 und <strong>de</strong>r Ol<strong>de</strong>nburger<br />
Bahn gehen allerdings vor allem im Nahbereich<br />
erhebliche Lärmemissionen aus.<br />
ÖPNV-Anbindung <strong>Stephaniviertel</strong><br />
Lokal orientierte städtische soziale Infrastrukturangebote<br />
beschränkten sich bisher schon<br />
aufgrund <strong>de</strong>r geringen Einwohnerdichte auf eine<br />
Grundschule, die jüngst wegen zu geringer Schülerzahl<br />
aufgegeben wur<strong>de</strong>.<br />
Schulen verschie<strong>de</strong>ner Schulstufen und Typen<br />
sind in <strong>de</strong>n unmittelbar benachbarten Stadtteilen<br />
Findorff und Walle sowie auch in <strong>de</strong>r Stadtmitte<br />
mit Straßenbahn bzw. Bussen gut zu erreichen.<br />
Gesamtstädtisch orientierte Angebote (vgl. Karte<br />
linke Seite 5 ) sind ebenfalls im <strong>Stephaniviertel</strong> zu<br />
fin<strong>de</strong>n. Hierzu gehören Einrichtungen wie <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rgarten<br />
Stephanistrolche e.V., die betriebsnahe<br />
Kin<strong>de</strong>rkrippe City Kids, die Bremer Volkhochschule<br />
mit Gesundheitszentrum, die Arbeitsgemeinschaft<br />
für Integration und Soziales (BAgIS),<br />
die Kulturkirche, <strong>de</strong>r KTH-Eigenbetrieb o<strong>de</strong>r das<br />
ServiceBureau Internationale Jugendkontakte.<br />
11<br />
Kin<strong>de</strong>rkrippe für die Innenstadt<br />
Bremer Volkshochschule - Gesundheitszentrum<br />
Haus Seefahrt im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
Kita <strong>de</strong>r Stephanigemein<strong>de</strong>
Tafel an Stephanikirche erinnert an die Geschichte<br />
12<br />
Wohnen<br />
Wohnsiedlung <strong>de</strong>r 50er Jahre<br />
Die Wohnlagen im <strong>Stephaniviertel</strong> konzentrieren<br />
sich auf das Quartier rund um die Stephanikirche<br />
und auf ein Gebiet entlang <strong>de</strong>n Wallanlagen.<br />
Durch Gebäu<strong>de</strong>typologie, Eigentumsverhälnisse,<br />
Wan<strong>de</strong>rungsdynamik, Wohndauer und Auslän<strong>de</strong>ranteil<br />
unterschei<strong>de</strong>n sich die Wohnlagen in<br />
mehrfacher Hinsicht.<br />
Die Wohnsiedlung <strong>Stephaniviertel</strong> ist auf <strong>de</strong>n<br />
Ruinen erbaut wor<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r zweite Weltkrieg<br />
hinterlassen hatte.<br />
Das Wie<strong>de</strong>raufbauprojekt „um die Kreuzkirche“<br />
in Hannover (1949-51) war Anstoß und Vorbild<br />
zum Aufbau <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s.<br />
Ab Januar 1955 entstand aus einer Mischung von<br />
Blockbebauung (Doventorstraße / Faulenstraße),<br />
Einfamilienhäusern und Zeilen an <strong>de</strong>r Weser eine<br />
„Wohnstadt“ mit einheitlicher Bedachung und<br />
durchgängigem Ziegelmauerwerk ein Ensemble<br />
mit geschlossener Erscheinung. Nutzungsergänzt<br />
ist das allgemeine Wohnquartier durch Kirche und<br />
dazugehörige Anlagen, Kin<strong>de</strong>rgarten und ehem.<br />
Schule, Heim <strong>de</strong>r Seemannsmission, Buchla<strong>de</strong>n<br />
sowie einige Dienstleistungen und Einzelhan<strong>de</strong>lslä<strong>de</strong>n.<br />
Gebäu<strong>de</strong> und Wohnungen befin<strong>de</strong>n sich<br />
überwiegend im Privatbesitz <strong>de</strong>r Bewohner.<br />
Bei <strong>de</strong>r Wallbebauung han<strong>de</strong>lt es sich um eine<br />
größtenteils aus <strong>de</strong>r Nachkriegszeit stammen<strong>de</strong><br />
3- 5geschossige Blockrandbebauung mit Wohnungen<br />
und Dienstleistungen; verstreut sind auch<br />
Gastronomie und Einzelhan<strong>de</strong>l anzutreffen. Es<br />
überwiegen Mietwohnverhältnisse.<br />
Neuer Wohnungsbau ist in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren im Bereich Schlachte und angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Straßen errrichtet wor<strong>de</strong>n.
Fuhrleutequartier Am Wall<br />
In <strong>de</strong>r Bremer Altstadt lebten zum 31.12.2007 1<br />
3.271 Einwohner, davon 1.852 Personen - also<br />
mehr als die Hälfte - im <strong>Stephaniviertel</strong>.<br />
Die Einwohnerzahl ist in diesem Viertel in <strong>de</strong>n<br />
letzten 20 Jahren nahezu konstant geblieben.<br />
Verän<strong>de</strong>rt hat sich die Altersstruktur <strong>de</strong>r Bevölkerung.<br />
So hat <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r erwerbsfähigen Bevölkerung<br />
(um +6,8%-Punkte auf 77,5%) <strong>de</strong>utlich<br />
zugenommen, während die Anteile von Kin<strong>de</strong>rn<br />
und Jugendlichen (-4,2%) und älteren Menschen<br />
(-8,7%) spürbar abgenommen haben.<br />
Im <strong>Stephaniviertel</strong> hat also im Gegensatz zur Altstadt<br />
<strong>de</strong>r Anteil älterer Menschen abgenommen.<br />
Im Stadtteil Mitte dominieren die Einpersonenhaushalte<br />
(Altstadt: 74,2%, Bahnhofsvorstadt<br />
71,5%, Ostertor 69,1%). Die Anteile liegen <strong>de</strong>utlich<br />
über <strong>de</strong>m städtischen Durchschnitt von 50%.<br />
Ehepaare sind in allen Ortsteilen stark unterdurchschnittlich<br />
vertreten (Durchschnitt 14,9%,<br />
Stadt: 35,1%).<br />
Der Anteil von Paaren ohne Kin<strong>de</strong>r (78,9%)<br />
liegt über <strong>de</strong>m Durchschnitt <strong>de</strong>r Stadt (68,8%).<br />
Gehören Kin<strong>de</strong>r zur Lebensgemeinschaft, so sind<br />
in allen Ortsteilen die Ein-Kind-Haushalte (67%,<br />
Stadt: 54,1%) am häufigsten vertreten. Der Anteil<br />
Alleinerziehen<strong>de</strong>r ist im Stadtteil unterdurchschnittlich<br />
(4,1%, Stadt 5,9%).<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Altstadt gibt es bemerkenswerte<br />
Unterschie<strong>de</strong>: So ist die Altstadt <strong>de</strong>r Bremer Ortsteil<br />
mit <strong>de</strong>r höchsten Wan<strong>de</strong>rungsdynamik <strong>de</strong>r<br />
letzten 20 Jahre. Rein rechnerisch tauscht sich die<br />
Bevölkerung <strong>de</strong>r Altstadt durch Zu- und Fortzüge<br />
alle vier Jahre komplett aus.<br />
1 Quelle: Statistisches Lan<strong>de</strong>samt für alle Diagramme;<br />
eig. Bearbeitung<br />
Das Gebiet rund um die Stephanikirche ist hingegen<br />
ein sehr stabiles Wohngebiet mit hoher<br />
Wohndauer (bis zu 17 Jahren), geringem Auslän<strong>de</strong>r-<br />
bzw. Migrantenanteil und einem hohen<br />
Anteil Erwerbstätiger.<br />
Auch diese Kennziffern belegen die Stabilität<br />
und Wohnqualität, die das Quartier prägen und<br />
von <strong>de</strong>n Bewohnern offensichtlich auch so empfun<strong>de</strong>n<br />
und geschätzt wird.<br />
13<br />
Vor <strong>de</strong>m Stephanitor<br />
Wohnungsneubau<br />
Kalkstraße<br />
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Tradition: Han<strong>de</strong>l, Logistik, Produktion Die Sparkasse in <strong>Bremen</strong> am Brill<br />
Wirtschaftsstruktur<br />
Neben <strong>de</strong>r für die Innenstadtlage bemerkenswert<br />
intensiven Wohnnutzung hat sich im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
eine beson<strong>de</strong>re Dienstleistungsökonomie<br />
ausgeprägt, während sich <strong>de</strong>r Einzelhan<strong>de</strong>l rückgängig<br />
entwickelt hat.<br />
Betriebe und Beschäftigte<br />
Ein Auszug aus <strong>de</strong>m Unternehmensregister <strong>de</strong>s<br />
Statistischen Lan<strong>de</strong>samtes zeigt, dass die Zahl<br />
<strong>de</strong>r Betriebe in <strong>de</strong>r Bremer Altstadt seit 1987 von<br />
1.545 auf 1.895 (+22,6%; 31.12.2004) zugenommen<br />
hat.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r in diesen Betrieben arbeiten<strong>de</strong>n sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigten Personen<br />
hat sich im gleichen Zeitraum um gut 9% auf<br />
28.042 Personen reduziert.<br />
Im <strong>Stephaniviertel</strong> hat die Zahl <strong>de</strong>r sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten von über 6.000<br />
im Jahr 1987 bis 2004 um rund 13%, bis 2006<br />
sogar <strong>de</strong>utlich auf nur noch gut 4.000 abgenommen<br />
(siehe Tabelle 1).<br />
Diese Entwicklung ist zwar ausgeprägt, aber<br />
nicht untypisch, da auch die Innenstadt insgesamt<br />
schon seit <strong>de</strong>n 70er Jahren Arbeitsplätze<br />
<strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls zu Gunsten <strong>de</strong>r Stadtrandlagen<br />
verloren hat. Dennoch ist das <strong>Stephaniviertel</strong> bis<br />
heute mehr Arbeits- als Wohnstandort.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r Betriebe bzw. Arbeitsstätten ist<br />
dagegen im Vergleich zu 1987 (324) relativ konstant<br />
geblieben bzw. konnte durch die jüngere<br />
Entwicklung wie<strong>de</strong>r das Niveau (325) erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Quelle: Nutzungskartierung Forschungsprojekt VERA,<br />
Universität Hamburg (2006);<br />
Erhebung <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />
(2006/2007)<br />
Wirtschaftszweige<br />
Tabelle 1: Struktur und Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
14<br />
Anzahl<br />
2004 2006 Verän<strong>de</strong>rung in %<br />
Betriebe Beschäftigte<br />
Anzahl<br />
Betriebe Beschäftigte<br />
Anzahl<br />
Betriebe Beschäftigte<br />
Produzieren<strong>de</strong>s Gewerbe 10 194 6 169 -40,0 -12,9<br />
Han<strong>de</strong>l, Instandhaltung u. Rep. von Kfz u.<br />
Gebrauchsgütern 62 766 51 193 -17,7 -74,8<br />
Gastgewerbe 25 51 28 97 12,0 90,2<br />
Verkehr und Nachrichtenübermittlung 58 579 64 743 10,3 28,3<br />
Kredit-, Versicherungs- und Grundstückswesen 112 2.988 124 3.010 10,7 0,7<br />
Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherungen 4 511 2 81 -50,0 -84,1<br />
Erziehung und Unterricht 11 93 7 21 -36,4 -77,4<br />
Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen 4 35 5 27 25,0 -22,9<br />
Erbringung v. sonst. öff.+pers. Dienstleistungen 16 60 38 75 137,5 25,0<br />
Insgesamt 302 5.277 325 4.416 7,6 -16,3<br />
Quelle: Statistisches Lan<strong>de</strong>samt, Son<strong>de</strong>rauswertung Unternehmensregister (Stand 12/2004),<br />
Ortsteil 111 anhand ausgewählter Straßenschlüssel<br />
Hinweis: Von min<strong>de</strong>stens drei Unternehmen ist bekannt, dass alle Beschäftigten am Sitz <strong>de</strong>s Unternehmens gemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />
Branchenstruktur im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
Im Rahmen einer kleinräumigen Nutzungskartierung<br />
wur<strong>de</strong>n im Jahre 2006 im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
Unternehmen erfasst. Sie gehören überwiegend<br />
<strong>de</strong>m Dienstleistungssektor (vgl. Karte S. 15) an,<br />
gefolgt von Einzelhan<strong>de</strong>l und an<strong>de</strong>ren (Groß-)<br />
Han<strong>de</strong>lsfirmen, <strong>de</strong>m Gastronomie- und Beherbergungsgewerbe<br />
sowie an<strong>de</strong>ren Vergnügungsstätten.<br />
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Gewerbe, Medien und kulturelle Einrichtungen<br />
im engeren Sinne spielen bislang nur eine untergeordnete<br />
Rolle für das ökonomische Geschehen<br />
im Quartier.<br />
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<strong>Stephaniviertel</strong><br />
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Dienstleistungen<br />
Auffällig sind die Standorte großer Versicherungs-<br />
und Finanzierungsunternehmen, die teilweise mit<br />
ihren Hauptverwaltungen (Sparkasse <strong>Bremen</strong>)<br />
das Stadtbild <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s prägen (Brill,<br />
sog. AOK-Kreuzung). Recht stark vertreten sind<br />
auch unternehmensbezogene Dienstleistungen<br />
(67 Unternehmen) und die Logistik (35 Betriebe),<br />
die noch auf die ehemalige Nähe <strong>de</strong>s Viertels zu<br />
<strong>de</strong>n Häfen verweist.<br />
Die aufgeführten Dienstleistungsbetriebe zeigen<br />
eine gewisse räumliche Konzentration an <strong>de</strong>r<br />
Schlachte, im mittleren Bereich <strong>de</strong>r Faulenstraße,<br />
am Eingangsbereich von Wall / Bürgermeister-<br />
Smidt-Straße und Am Brill.<br />
<strong>Stephaniviertel</strong><br />
19%<br />
Telekom - Turm AOK - Gebäu<strong>de</strong> Medienwirtschaft an <strong>de</strong>r Schlachte<br />
14%<br />
21%<br />
Dienstleistungssektor<br />
nach Betrieben<br />
6%<br />
Quelle: Nutzungskartierung Forschungsprojekt VERA, Universität Hamburg (2006);<br />
Erhebung <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa (2006/2007)<br />
40%<br />
Unternehmensbezogen<br />
Logistik<br />
Soziale, Gesundheit, Beratung<br />
Versicherungen / Finanz<br />
Personenbezogen<br />
15<br />
Quelle: Nutzungskartierung Forschungsprojekt VERA,<br />
Universität Hamburg (2006);<br />
Erhebung <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />
(2006/2007)
Einzelhan<strong>de</strong>l<br />
Blick in die Faulenstraße von <strong>de</strong>r Brillkreuzung<br />
Der Einzelhan<strong>de</strong>l war im <strong>Stephaniviertel</strong> im Jahr<br />
2005 mit 34 Arbeitsstätten und gut 10.000 qm<br />
Verkaufsfläche vertreten. Dies ist im Vergleich zu<br />
früheren Zeitpunkten zwar hinsichtlich <strong>de</strong>r Zahl<br />
<strong>de</strong>r Geschäfte (HGZ 1993: 31 und 1985: 36) eine<br />
scheinbar stabile Situation, hinter <strong>de</strong>r sich aber<br />
gemessen an <strong>de</strong>r Verkaufsfläche (1993 noch rd.<br />
18.000 qm) ein dramatischer Einbruch verbirgt,<br />
zumal in <strong>de</strong>n Werten von 2005 noch das mittlerweile<br />
geschlossene Leffers-Geschäft enthalten ist.<br />
Der Rückgang lässt sich auch an <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Beschäftigten im Einzelhan<strong>de</strong>l ablesen, die<br />
von 639 im Jahr 1985 über 502 in 1993 auf nur<br />
noch rd. 150 zurückgegangen ist.<br />
Der Einzelhan<strong>de</strong>l ist traditioneller Weise entlang<br />
<strong>de</strong>r Haupterschließungsachse zu fin<strong>de</strong>n. Er bil<strong>de</strong>t<br />
kein räumlich geschlossenes Band, son<strong>de</strong>rn konzentriert<br />
sich zentrumsnah auf das erste Drittel<br />
<strong>de</strong>r Faulenstraße. Der großflächige, überregional<br />
publikumswirksame Einzelhan<strong>de</strong>l ist nur im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Brillkreuzung anzutreffen.<br />
Stadtmonitoring<br />
#* Einzelhan<strong>de</strong>l / Han<strong>de</strong>l<br />
! EH>1200qm<br />
Quelle:<br />
SUBVE, Universität Hamburg (VERA)<br />
Bearbeitung: Dr. Detlev Söffler<br />
Jahr<br />
Tabelle 2: Einzelhan<strong>de</strong>lskennziffern für das <strong>Stephaniviertel</strong><br />
Anzahl Betriebe/<br />
Arbeitsstätten<br />
Verkaufsfläche<br />
(qm)<br />
16<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l im <strong>Stephaniviertel</strong> (2006/7)<br />
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#*<br />
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Beschäftigte gesamt<br />
Geschäfts-<br />
davon sozialverfläche<br />
(qm) insgesamt<br />
sicherungspflichtig<br />
2005 34 10 067 13 937 148 110<br />
1993 31 17 779 25 340 502<br />
1985 36 19 690 26 688 639<br />
Quelle: Statistisches Lan<strong>de</strong>samt, Son<strong>de</strong>rerhebung Han<strong>de</strong>l (Stand: /2006), Ortsteil 111 anhand<br />
ausgewählter Straßenschlüssel, Straßenseiten und Hausnummernbereiche sowie<br />
HGZ 1985, 1993 mit entsprechen<strong>de</strong>r räumlicher Auswahl<br />
#*<br />
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#* #*<br />
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keine Angaben<br />
keine Angaben<br />
Quelle: Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />
Bearbeitung: Dr. Detlev Söffler<br />
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Radio <strong>Bremen</strong> Haus Diepenau Volkshochschule Vergnügungen in <strong>de</strong>r Hankenstraße<br />
Medien-, Kultur- und<br />
Gaststättenbetriebe<br />
Medien-, Kultur- und Gaststättenbetriebe mit<br />
<strong>de</strong>rzeit etwa 40 Unternehmen wer<strong>de</strong>n auch<br />
zukünftig Impulse für Entwicklung <strong>de</strong>s Quartiers<br />
bil<strong>de</strong>n.<br />
Es ist davon auszugehen, dass von ihnen die<br />
Atmosphäre <strong>de</strong>s Standortes als ein lebendiges<br />
Viertel entschei<strong>de</strong>nd mitgeprägt wer<strong>de</strong>n wird.<br />
In <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>r räumlichen Verteilung<br />
dieses Clusters sind bereits gewisse Schwerpunktbildungen<br />
zu erkennen in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
„Schlachte“ (Gastronomie bis zum Radio <strong>Bremen</strong><br />
Gelän<strong>de</strong>, vgl. Tourismus und Freizeit), Hankenstraße,<br />
im mittleren Bereich <strong>de</strong>r Faulenstraße und<br />
im erweiterten Brillkreuzungsbereich.<br />
Quelle: Nutzungskartierung Forschungsprojekt VERA, Universität Hamburg (2006);<br />
Erhebung <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa (2006/2007)<br />
17
Parkplatz<br />
für Reisebusse<br />
Weserbahnhof<br />
„Kurzzeitparkplatz“<br />
(für 2 Busse,<br />
max 4 Std.)<br />
P<br />
Busse<br />
De Lief<strong>de</strong><br />
Segelschiff<br />
Fockegarten<br />
Stephanianleger<br />
Parkplatz für Reisebusse<br />
Neustadtsbahnhof<br />
P<br />
Busse<br />
St.-Stephani-Kirche<br />
12<br />
Marina <strong>Bremen</strong><br />
Anlegestelle für<br />
Sportboote<br />
Parkhaus<br />
Stephani<br />
P<br />
Beck’s & Haake-Beck<br />
Besucherzentrum<br />
Haltestelle<br />
Faulenstr.<br />
Schlachte Promena<strong>de</strong> Schiffe an <strong>de</strong>r Schlachte<br />
Tourismus, Freizeit und Kultur<br />
Der Tourismus ist für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
insgesamt, insbeson<strong>de</strong>re aber für die<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r Bremer Innenstadt ein wichtiger<br />
Faktor. Durch touristische Attraktionen wer<strong>de</strong>n<br />
Anreize für <strong>de</strong>n Besuch auswärtiger Gäste<br />
geschaffen, was Kaufkraft in die Stadt zieht<br />
und so Umsatz und Beschäftigung sichert. Die<br />
touristischen Angebote erhöhen aber auch <strong>de</strong>n<br />
Freizeitwert für Bremer Bürgerinnen und Bürger<br />
und tragen auf diese Weise zur positiven I<strong>de</strong>ntifikation<br />
mit <strong>de</strong>r Stadt und auch zur internen<br />
Kaufkraftbindung bei.<br />
Bis vor wenigen Jahren beschränkte sich die touristische<br />
Attraktivität im Wesentlichen auf die östliche<br />
Innenstadt mit <strong>de</strong>m historischen Marktplatz,<br />
<strong>de</strong>r Böttcherstraße und <strong>de</strong>m Schnoor-Viertel. Die<br />
Schlachte, die über 400 Jahre hinweg bremischer<br />
Haupthafen und Existenzgrundlage für Gastwirtschaften,<br />
Gasthöfe und Hotels war, verlor bereits<br />
vor mehreren Jahrhun<strong>de</strong>rten ihre Hafenfunktion.<br />
<strong>Stephaniviertel</strong><br />
9<br />
Jugendherberge<br />
<strong>Bremen</strong><br />
Hanseat<br />
Fahrgastschiff<br />
8<br />
Perle<br />
Hotelschiff<br />
Kanu-Slippanlage<br />
an <strong>de</strong>r Jugendherberge<br />
7<br />
6<br />
Bolero Schlachte<br />
Restaurant, Bar<br />
Überfluss<br />
Hotel/App.<br />
MS „SENATOR“<br />
Treue<br />
Gastro- und Eventschiff<br />
5<br />
Haltestelle<br />
Am Brill<br />
Weserburg<br />
Museum für<br />
mo<strong>de</strong>rne Kunst<br />
18<br />
Camarillo<br />
Bistro & Café<br />
Bo<strong>de</strong>ga <strong>de</strong>l Puerto<br />
Span. Restaurant<br />
Parkhaus<br />
Am Brill<br />
Café & Bar<br />
Celona<br />
Tapas & Friends<br />
P<br />
Enchilada<br />
Feuriges aus<br />
Mexiko<br />
Kangaroo<br />
Island<br />
Australian Bar<br />
Paulaner’s<br />
Bayerisches<br />
Wirtshaus<br />
DeCanto<br />
Weinbar<br />
4 3<br />
Geo. Gleistein<br />
Hist. Schlepper<br />
Friedrich<br />
Historisches<br />
Fahrgastschiff<br />
feldmann’s<br />
Bierhaus mit<br />
Bremer Ambiente<br />
Erst durch die zur EXPO 2000 fertig gestellte<br />
breite Flaniermeile <strong>de</strong>r Schlachte hat dieser Innenstadtraum<br />
wie<strong>de</strong>r eine seiner Lage angemessene<br />
Attraktivität gewonnen. Dabei entstand eine<br />
1,7 km lange Uferpromena<strong>de</strong> mit Liegeplätzen<br />
für über 10 Schiffe. Die Promena<strong>de</strong> ist zunehmend<br />
auch Veranstaltungsort, so fin<strong>de</strong>n hier<br />
allwöchentlich Kajen- und Flohmarkt statt. Der<br />
Anleger an <strong>de</strong>r Tiefer wur<strong>de</strong> vermehrt Ziel von<br />
Flusskreuzfahrtschiffen. In <strong>de</strong>r Gastronomie an<br />
<strong>de</strong>r Oberen Schlachte gibt es inzwischen auf rd.<br />
1,1 ha Fläche über 1.200 Innen- und über 2.000<br />
Außensitzplätze. Hier fin<strong>de</strong>n sich Touristen und<br />
Bremerinnen und Bremer ein und verbringen an<br />
schönen Tagen in <strong>de</strong>n Biergärten unter Bäumen<br />
ihre Zeit mit Klöhnen, Essen, Trinken sowie Sehen<br />
und Gesehen wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Vorweihnachtszeit<br />
fin<strong>de</strong>t ein mittelalterlich anmuten<strong>de</strong>r Markt, <strong>de</strong>r<br />
„Schlachte-Zauber“, statt. All diese Maßnahmen<br />
haben dazu geführt, dass die Schlachte heute in<br />
einschlägigen Reiseführern als Attraktion ersten<br />
Ranges aufgeführt ist.<br />
Luv<br />
Restaurant, Café,<br />
Bar, Lounge<br />
Teerhof<br />
Pinguin<br />
Gaststättenschiff<br />
Cor<strong>de</strong>s<br />
Kiosk<br />
Parkhaus<br />
Pressehaus<br />
P<br />
Kajenmarkt<br />
Sa., Apr.-Sept.<br />
Haltestelle<br />
Martinistr.<br />
2 1<br />
Hansekogge<br />
Roland von <strong>Bremen</strong><br />
Nachbau <strong>de</strong>r<br />
hist. Kogge v. 1380<br />
Das Schiff No 2<br />
Fahrgastschiff<br />
Oceana<br />
Fahrgastschiff<br />
Osteria<br />
Ital. Küche vom<br />
Holzkohlengrill<br />
St.-Martini-<br />
Kirche<br />
Ristorante<br />
Da Francesco<br />
Ital. Restaurant<br />
und Pizzeria<br />
Admiral Nelson<br />
Pannekoekschip<br />
Il Chiosco<br />
Fahrkarten-Verkauf<br />
Böttcherstraße<br />
Antik- und<br />
Trö<strong>de</strong>lmarkt<br />
Sa. vormittags<br />
Haltestelle<br />
Domshei<strong>de</strong><br />
Haltestelle<br />
Wilhelm-Kaisen-<br />
Brücke<br />
Theaterschiff <strong>Bremen</strong><br />
Martinianleger<br />
Abfahrt aller Fahrgastschiffe<br />
A<br />
Anleger <strong>de</strong>r Sch<br />
Gastronomie<br />
1 Schiffe<br />
1 Einrichtungen<br />
Parkplatz für Reisebu<br />
Tiefer/Osterd<br />
(3 Stellplä<br />
Schnoorviertel<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
zur Rettung Schiffbrüchiger
Senatsbarkasee (heute Privatbesitz) Marina für Sportboote Jugendherberge<br />
Die Schiffsliegeplätze an <strong>de</strong>r Uferpromena<strong>de</strong> an<br />
<strong>de</strong>r Unteren Schlachte wer<strong>de</strong>n auf Basis eines<br />
vom Büro Vaupel & Partner (Köln) erarbeiteten,<br />
politisch beschlossenen Konzeptes vergeben,<br />
das einen Wechsel von liegen<strong>de</strong>n und fahren<strong>de</strong>n<br />
Schiffen sowie eine vielfältige Mischung von Angeboten<br />
und Branchen vorsieht.<br />
Betrachtet man die aktuelle Belegung <strong>de</strong>r Anleger<br />
an <strong>de</strong>r Schlachte, so sind <strong>de</strong>rzeit mit<br />
• <strong>de</strong>r „Admiral Nelson“ am Anleger 1 (Gastronomieschiff,<br />
Pfannkuchenschiff),<br />
• <strong>de</strong>r Hansekogge am Anleger 2,<br />
• <strong>de</strong>r „Pinguin“ am Anleger 3b (Bar, Bistro,<br />
Café),<br />
• <strong>de</strong>m Betonschiff „Treue“ am Anleger 5 (Gastro-<br />
und Eventschiff)<br />
• <strong>de</strong>m Hotelschiff „Die Perle“ am Anleger 7<br />
fünf Anleger mit überwiegend liegen<strong>de</strong>n Schiffen<br />
belegt.<br />
Überwiegend fahren<strong>de</strong> Schiffe fin<strong>de</strong>t man <strong>de</strong>rzeit<br />
ebenfalls an fünf Anlegern:<br />
• Anleger 2b: „Oceana“,<br />
• Anleger 4a: Schiff „No2“,<br />
• Anleger 4b: „MS Friedrich“,<br />
• Anleger 6: „MS Senator“,<br />
• Anleger 9: „Hanseat“.<br />
Das <strong>Stephaniviertel</strong> hat von <strong>de</strong>r neuen Weserpromena<strong>de</strong><br />
zunächst wasserseitig im Abschnitt von<br />
<strong>de</strong>r Bürgermeister-Smidt-Brücke bis zur Eisenbahnbrücke<br />
Impulse erhalten – zuletzt durch die<br />
Marina für Sportbootfahrer an <strong>de</strong>r Stephanibrücke.<br />
In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren hat auch hier die<br />
Obere Schlachte durch neue Gastronomie- und<br />
Hotelbetriebe ihr Erscheinungsbild gewan<strong>de</strong>lt. So<br />
sind neue Lokale mit internationalen Angeboten<br />
entstan<strong>de</strong>n; das Gästehaus <strong>de</strong>s Deutschen Jungendherbergswerks<br />
wur<strong>de</strong> erweitert und ein Design-Hotel<br />
hinter hiostorischer Fassa<strong>de</strong> eröffnet.<br />
Der Fangturm in zentraler Lage ist allwöchentlich<br />
Standort für einen lebhaften Ökomarkt.<br />
Die Bremische Evangelische Kirche betreibt seit<br />
jüngster Zeit in <strong>de</strong>r Kirche St. Stephani die Kulturkirche<br />
als ein Ort <strong>de</strong>s kulturellen Experiments,<br />
<strong>de</strong>s spirituellen Spiels und <strong>de</strong>r Sinnsuche. Die<br />
Kulturkirche ist offen für unterschiedlichste kulturelle<br />
Sparten wie Musik, Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst, Theater,<br />
Tanz, Film und Literatur und öffnet sich somit<br />
weit über das <strong>Stephaniviertel</strong> hinaus.<br />
Seit 21 Jahren haben die Blues-Musik und <strong>de</strong>ren<br />
Bremer Musiker ein Zuhause in <strong>de</strong>r Gaststätte<br />
„Meisenfrei“, die vor zehn Jahren um einen<br />
Veranstaltungsraum für 300 Personen erweitert<br />
wur<strong>de</strong>. Hier treten an Wochenen<strong>de</strong>n sowohl berühmte<br />
Bluesgrößen als auch Bremer Bands auf.<br />
19<br />
Das Meisenfrei befin<strong>de</strong>t<br />
sich in <strong>de</strong>r Hankenstraße,<br />
einer Straße mit traditionell<br />
zahlreichen kleineren<br />
Lokalen, die <strong>de</strong>n alten<br />
Stadtgrundriss aufnimmt<br />
und in Verlängerung über<br />
<strong>de</strong>n Fangturm auf das<br />
Weserufer führt.<br />
Aus <strong>de</strong>m Tourismus- und Freizeitsektor befin<strong>de</strong>n<br />
sich im <strong>Stephaniviertel</strong> also bereits heute zahlreiche<br />
Angebote mit überörtlicher und gesamtstädtischer<br />
Be<strong>de</strong>utung.
Projekte<br />
und Investitionen im vergangenen Jahrzehnt<br />
Öffentliche<br />
Hochbauinvestitionen<br />
Radio <strong>Bremen</strong><br />
Kernstück <strong>de</strong>r aktuellen Entwicklung im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
sind die neuen Gebäu<strong>de</strong> von Radio <strong>Bremen</strong><br />
südlich <strong>de</strong>r Faulenstraße entlang <strong>de</strong>r Straße Diepenau.<br />
Radio <strong>Bremen</strong> und ein <strong>de</strong>m Sen<strong>de</strong>r naher<br />
Investor haben insgesamt drei neue Gebäu<strong>de</strong><br />
errichtet: das sogenannte Stephani-Haus an <strong>de</strong>r<br />
Faulenstraße auf <strong>de</strong>m Grundstück <strong>de</strong>s ehemaligen<br />
Kaufhauses Saturn-Hansa, das Haus Diepenau<br />
auf <strong>de</strong>m vormals als Parkplatz genutzten Grundstück<br />
an <strong>de</strong>r Diepenau sowie das Weser-Haus<br />
auf <strong>de</strong>m Grundstück <strong>de</strong>s ehemaligen Parkhauses<br />
Diepenau.<br />
Das Stephani-Haus mit rd. 9.000 qm Fläche wird<br />
zum Teil von Radio <strong>Bremen</strong> und <strong>de</strong>ssen Tochtergesellschaften<br />
aus <strong>de</strong>n Bereichen Verwaltung,<br />
Technik und Archiv genutzt. Weitere Miet flächen<br />
dienen <strong>de</strong>r Ansiedlung von Firmen aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Gastronomie, Einzelhan<strong>de</strong>l und vorzugsweise<br />
<strong>de</strong>r Medienwirtschaft. Das Haus Diepenau<br />
bil<strong>de</strong>t die neue Adresse Radio <strong>Bremen</strong>s. In diesem<br />
Gebäu<strong>de</strong> sind im Wesentlichen die Redaktionen<br />
<strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>rs untergebracht.<br />
Im Weser-Haus sind im Wesentlichen die Produktionsbereiche<br />
mit <strong>de</strong>n Hörfunk- und Fernsehstudios,<br />
die Hörfunkwellen, ein Event- und Konferenzbereich<br />
sowie ein Restaurant im Erdgeschoss<br />
an <strong>de</strong>r Schlachte angeordnet. Darüber hinaus<br />
wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Obergeschossen Büroflächen an<br />
Dritte vermietet.<br />
Weser-Haus und Haus Diepenau sowie Stephani-<br />
Haus sind durch eine gläserne Brücke im ersten<br />
Obergeschoss verbun<strong>de</strong>n.<br />
Radio <strong>Bremen</strong> und seine Töchter und Beteiligungsgesellschaften<br />
arbeiten hier mit ca. 400 fest<br />
Angestellten und ca. 250 freien Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern auf einer Fläche von rd. 17.000<br />
qm.<br />
Lage: Schlachte<br />
Eigentümer: Radio <strong>Bremen</strong><br />
Bauträger: Radio <strong>Bremen</strong><br />
Planung: Böge und Lindner, Hamburg<br />
Investition: ca. 80 Mio € aus Strukturhilfe<br />
ARD und Veräußerungserlöse Altstandtorte Radio<br />
<strong>Bremen</strong><br />
Fertigstellung: En<strong>de</strong> 2007<br />
Radio <strong>Bremen</strong> - Diepenau<br />
20<br />
Radio <strong>Bremen</strong> Weser - Haus<br />
Radio <strong>Bremen</strong> Stephani - Haus<br />
Stephani-Haus<br />
Haus Diepenau<br />
Weser - Haus<br />
Radio <strong>Bremen</strong> - Lageplan<br />
Radio <strong>Bremen</strong> - Schlachte
Parkhaus Stephani bei Nacht Parkhaus Stephani<br />
Parkhaus Stephani<br />
Voraussetzung für die Ansiedlung von Radio <strong>Bremen</strong><br />
war die Verlagerung <strong>de</strong>s Parkhauses von <strong>de</strong>r<br />
Diepenau zum Doventor.<br />
Auf <strong>de</strong>m ehemaligen Grundstück Eggers & Franke<br />
hat die Bremer Parkraumbewirtschaftungs- und<br />
Management GmbH („BREPARK“) ein neues<br />
Parkhaus erstellt.<br />
Es liegt direkt an <strong>de</strong>r Hauptverkehrsachse von<br />
Faulenstraße und Doventor. Dieser herausragen<strong>de</strong>n<br />
Lage wird durch eine attraktive Außenfassa<strong>de</strong><br />
sowie einer Erdgeschossnutzung mit<br />
Gastronomie Rechnung getragen.<br />
Das Parkhaus wur<strong>de</strong> im Mai 2007 eröffnet. Es<br />
verfügt über 445 Stellplätze, das Untergeschoss<br />
mit 150 Stellplätzen wird komplett von Radio<br />
<strong>Bremen</strong> genutzt.<br />
Lage: Doventorstraße / Neuenstraße<br />
Eigentümer: BREPARK<br />
Bauträger: BREPARK<br />
Planung: Elvire Dietrich, <strong>Bremen</strong><br />
Investition: ca. 10 Mio €, darunter ca. 4,5 Mio.<br />
€ aus <strong>de</strong>m Wirtschaftspolitischen Aktionsprogramm<br />
Fertigstellung: Mai 2007<br />
21<br />
Parkhaus Stephani: Ausfahrt
Projekt<br />
Jugendherberge<br />
Das Deutsche Jugendherbergswerk hat die direkt<br />
an <strong>de</strong>r Schlachte gelegene Jugendherberge zwischen<br />
2003 und 2005 zu einer mo<strong>de</strong>rnen Einrichtung<br />
umgebaut und erweitert.<br />
Das realisierte Projekt ging als erster Preis aus<br />
einem Wettbewerb im Jahre 2003 hervor, <strong>de</strong>n<br />
das Deutsche Jugendherbergswerk zusammen mit<br />
<strong>de</strong>m Land <strong>Bremen</strong> ausgelobt hatte.<br />
Neu entstan<strong>de</strong>n sind gemeinschaftliche Nutzungen<br />
wie Foyer, Bistro, Speisesaal und sieben<br />
Tagungsräume. Eine mo<strong>de</strong>rne technische Ausstattung<br />
(u.a. Beamer, Großbildleinwand, Internetterminals)<br />
run<strong>de</strong>t das Angebot ab. Die Kapazität<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Jugendherberge wur<strong>de</strong> von 170 auf 220<br />
Betten erhöht.<br />
Damit wur<strong>de</strong>n sowohl das <strong>Stephaniviertel</strong> weiter<br />
belebt als auch <strong>Bremen</strong> insgesamt für jugendliche<br />
Gäste und Familien als Übernachtungs<strong>de</strong>stination<br />
attraktiver.<br />
Lage: Schlachte<br />
Eigentümer: Deutsches Jugenherbergswerk<br />
Bauträger: Deutsches Jugenherbergswerk<br />
Planung: raumzeit: Jan Läufer, Gunnar Tausch,<br />
Friedrich Tuczek, Berlin<br />
Investition: 5,3 Mio € öffentliche<br />
För<strong>de</strong>rung durch Bun<strong>de</strong>sjugendhilfe und<br />
Lan<strong>de</strong>skomplementärmittel<br />
Fertigstellung: Mai 2005<br />
22<br />
Jugendherberge an <strong>de</strong>r Schlachte<br />
Jugendherberge - Empfangsbereich
Schlachteumbau - geför<strong>de</strong>rt durch die Europäische Union<br />
Öffentliche<br />
Infrastrukturinvestitionen<br />
Obere Schlachte<br />
Mit <strong>de</strong>r Umgestaltung <strong>de</strong>r unteren Schlachtepromena<strong>de</strong>,<br />
<strong>de</strong>r Oberen Schlachte zwischen Bürgermeister-Smidt-Straße<br />
und Erster Schlachtpforte<br />
sowie <strong>de</strong>r Realisierung <strong>de</strong>r Oberen Schlachte im<br />
Stephaniquartier ist es gelungen, die städtebauliche<br />
Zielvorstellung, die Stadt wie<strong>de</strong>r näher an<br />
<strong>de</strong>n Fluss zu bringen, erfolgreich umzusetzen.<br />
Dies wur<strong>de</strong> jetzt für <strong>de</strong>n 2. Bauabschnitt <strong>de</strong>r Oberen<br />
Schlachte im Stephaniquartier vom Fangturm<br />
bis zur Straße Diepenau im selben Ausbaustandard<br />
fortgesetzt. Die Maßnahme wur<strong>de</strong> Anfang<br />
08 abgeschlossen.<br />
Somit ist <strong>de</strong>r gesamte Uferbereich <strong>de</strong>r Altstadt<br />
vom Altenwall / Oster<strong>de</strong>ich bis zur Muggenburg<br />
neu gestaltet und eine direkte Anbindung zur<br />
Überseestadt geschaffen.<br />
Lage: Obere Schlachte zwischen Diepenau und<br />
Fangturm<br />
Eigentümer: Stadtgemein<strong>de</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Bauträger: Senator für Umwelt, Bau, Verkehr<br />
und Europa<br />
Planung: Amt für Straßen und Verkehr / Büro<br />
Kreikenbaum und Heinemann, <strong>Bremen</strong><br />
Investition: 1,8 Mio € aus Fonds für regionale<br />
Entwicklung (EFRE), Aktions programm 2010<br />
Fertigstellung: 2008<br />
Schlachte im Umbau 2008<br />
23
Anbindung Überseestadt<br />
Die Innenstadtanbindung <strong>de</strong>r Überseestadt<br />
(2006) ist eine wesentliche Vorleistung für eine<br />
positive Entwicklung auch <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s.<br />
Durch diese Maßnahme wird es in seiner Brücken-<br />
und Schanierfunktion zwischen <strong>de</strong>n Polen<br />
„innere City“ und „Überseestadt“ gestärkt:<br />
Direkt aus <strong>de</strong>r Bremer City führen Straßen und<br />
Straßenbahn in die alten Hafenreviere und zurück.<br />
Lage: Innenstadt<br />
Eigentümer: Stadtgemein<strong>de</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Bauträger: BIG <strong>Bremen</strong><br />
Planung: Amt für Straßen und Verkehr,<br />
BPR, Hannover - Berlin,<br />
Brücken: Schlaich & Bergmann, Stuttgart<br />
Investition: ca. 44 Mio. €, darunter 6 Mio. €<br />
Überseestadt GmbH<br />
Fertigstellung: 2006<br />
24<br />
Anbindung Überseestadt
25<br />
Faulenstraße<br />
Am Übergang zur Doventorstraße wur<strong>de</strong> für<br />
die bessere Erreichbarkeit Radio <strong>Bremen</strong>s ein<br />
Linksabbieger in Richtung Straße Diepenau eingerichtet,<br />
<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>r besseren Erschließung einer<br />
Neubebauung auf <strong>de</strong>m z.Zt. noch von <strong>de</strong>r Schule<br />
„Vor Stephanitor“ genutzten Grundstück zugute<br />
kommen könnte. Ein weiteres Ziel <strong>de</strong>s Kreuzungsumbaues<br />
ist die Anbindung <strong>de</strong>s bereits eröffneten<br />
Parkhauses Doventorstraße / Radio <strong>Bremen</strong> mit<br />
seinen An- und Abfahrten.<br />
Die verkehrtechnischen Maßnahmen im Bereich<br />
Faulenstraße/ Doventorstraße stehen in engem<br />
Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Ausbau <strong>de</strong>s Verkehrsknotenpunktes<br />
Doventorstraße/ Zubringer Überseestadt.<br />
Die an dieser Kreuzung vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Fußgängertunnel wur<strong>de</strong>n geschlossen, die Fußgänger<br />
seit<strong>de</strong>m überirdisch über <strong>de</strong>n Kreuzungsbereich<br />
geführt.<br />
Lage: Faulenstraße / Diepenau<br />
Eigentümer: Stadtgemein<strong>de</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Bauträger: Senator für Umwelt, Bau, Verkehr<br />
und Europa<br />
Planung: Amt für Straßen und Verkehr / BPR<br />
Investition: 1,6 Mio € aus Aktions programm<br />
2010, BREPARK, ASV<br />
Fertigstellung: En<strong>de</strong> 2007 / Anfang 2008
Private Investitionen<br />
Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />
Mit <strong>de</strong>m Neubau <strong>de</strong>s zentralen Verwaltungsgebäu<strong>de</strong>s<br />
am Brill hat die Sparkasse ihre Standortentscheidung<br />
für das Stephaniequartier bestätigt,<br />
nach<strong>de</strong>m es auch lange Verlagerungsgedanken<br />
gab. Durch <strong>de</strong>n großzügigen Umbau ist im<br />
Inneren ein attraktives Forum entstan<strong>de</strong>n, das<br />
für vielseitige an<strong>de</strong>re Zwecke wie z.B. Veranstaltungen<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Lage: Am Brill 1-3<br />
Eigentümer: Sparkasse in <strong>Bremen</strong><br />
Bauträger:<br />
Planung: Haslob, Kruse & Partner,<br />
<strong>Bremen</strong><br />
Investition: 40 Mio €<br />
Fertigstellung: 2001<br />
Baulückenschließung<br />
Die seit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Weltkriegs bestehen<strong>de</strong><br />
Baulücke konnte duch <strong>de</strong>n Bau eines mo<strong>de</strong>rnen<br />
Verwaltungs- und Dienstleistunggebäu<strong>de</strong>s geschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Lage: Am Brill 18<br />
Eigentümer: Deutscher Ring<br />
Bauträger: Weser-Wohnbau GmbH<br />
Planung: Weser-Wohnbau GmbH<br />
Investition: 8,5 Mio €<br />
Fertigstellung: 1999<br />
26
Kontorhaus Schlachte<br />
Auch unmittelbar an <strong>de</strong>r Weserpromena<strong>de</strong><br />
Schlachte sind durch privates Engagement attraktive<br />
Büro- und Dienstleistungsflächen entstan<strong>de</strong>n.<br />
Lage: Schlachte<br />
Eigentümer: Weser-Wohnbau GmbH<br />
Investition: 30 Mio €<br />
Fertigstellung: 2001<br />
Umbau Melchers GmbH<br />
Durch die Firma Melchers wur<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>m Erdgeschoss<br />
mit Lagernutzung vier Etagen mit mo<strong>de</strong>rnen<br />
Büroflächen (a 200m²) geschaffen. Auch<br />
dies ein <strong>de</strong>utliches Signal für <strong>de</strong>n Standort im<br />
Stephaniquartier dieses traditionsreichen Bremer<br />
Unternehmens.<br />
Lage: Langenstraße 78 - 80<br />
Eigentümer: Melchers GmbH<br />
Investition: 0,5 Mio €<br />
Fertigstellung: 2002 / 2003<br />
27
Neubau Langenstraße 68<br />
Auf einer Gesamtfläche von ca. 6000m² sind<br />
32 Eigentumswohnungen, zwei Büroetagen<br />
und eine Fläche für gastronomische Nutzung im<br />
Erdgeschoss entstan<strong>de</strong>n. Dieser Investition direkt<br />
an <strong>de</strong>r Weserbrücke und am Anfang <strong>de</strong>s zweiten<br />
Abschnittes <strong>de</strong>r Schlachtepromena<strong>de</strong> kommt damit<br />
eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu.<br />
Lage: Eckbebauung Schlachte / Bgm.-Smidt-Str.<br />
Eigentümer: Hubrich GmbH<br />
Bauträger: Waltherbau GmbH<br />
Planung: Archi<strong>de</strong>a, <strong>Bremen</strong><br />
Investition: ca. 10 Mio €<br />
Fertigstellung: 2005<br />
Hotel Überfluss<br />
An <strong>de</strong>r Schlachte ist in drei nebeneinan<strong>de</strong>r<br />
gelegenen Häusern das erste Design-Hotel <strong>Bremen</strong>s<br />
errichtet wor<strong>de</strong>n. Dazu gehört im hinteren<br />
Bereich angrenzend an die Langenstraße ein<br />
Boarding Haus. Die Gastronomiefläche im Erdgeschoss,<br />
aber auch die Dachterrasse <strong>de</strong>s Hotels<br />
haben durch <strong>de</strong>n Bezug zum Wasser einen beson<strong>de</strong>ren<br />
Reiz.<br />
Lage: Schlachte<br />
Eigentümer: Kastens & Specht<br />
Bauträger: Waltherbau GmbH<br />
Planung: Kastens & Siemann, <strong>Bremen</strong><br />
Investition: ca. 6 Mio €<br />
Fertigstellung: 2005 / 2006<br />
28
Bamberger Haus / VHS<br />
Das Bamberger Haus wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 20er und 30er<br />
Jahren <strong>de</strong>s vergangenen Jahrhun<strong>de</strong>rts für <strong>de</strong>n<br />
jüdischen Kaufmann Julius Bamberger in Hochhausform<br />
als eines <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnsten und größten<br />
Kaufhäuser <strong>de</strong>r Stadt nach Plänen <strong>de</strong>s Bremer<br />
Architekten Gotfr.-Behrens-Nicolai errichtet.<br />
Dieses im Krieg schwer beschädigte Gebäu<strong>de</strong>,<br />
das lange Zeit leer stand, wur<strong>de</strong> durch einen<br />
privaten Investor (Hübotter GmbH) rekonstruiert<br />
und saniert.<br />
Die Volkshochschule hat im Gebäu<strong>de</strong> im September<br />
2007 <strong>de</strong>n Betrieb aufgenommen. Sie ist in<br />
<strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> auf fünf Etagen mit einer Fläche<br />
von rd. 5.000 qm vertreten und führt dort die<br />
Hälfte ihrer 4.000 Kurse durch.<br />
Im wie<strong>de</strong>r errichteten Turm einschließlich Dachterrasse<br />
soll eine Gastronomie mit außergewöhnlicher<br />
Aussicht entstehen.<br />
Lage: Doventorstraße / Faulenstraße<br />
Eigentümer: Hübotter GmbH<br />
Bauträger: Hübotter GmbH<br />
Planung: Schomers + Schürmann, <strong>Bremen</strong><br />
Investition: ca. 4,5 Mio €; Ausstattung VHS<br />
ca. 0,815 Mio € , davon 0,100 Mio. € aus <strong>de</strong>m<br />
Aktionsprogramm 2010<br />
Fertigstellung: September 2007<br />
29<br />
Kaufhaus Julius Bamberger / Aufnahme um 1930<br />
VHS im ehem. Kaufhaus Julius Bamberger 2009
Aufstockung eines Bürohauses<br />
Mit <strong>de</strong>r Aufstockung eines Geschäftshauses<br />
aus <strong>de</strong>n 50er Jahren wird das Zusammenfügen<br />
von Wohnen und Arbeiten unter einem Dach<br />
als Motiv einer bestandorientierten Bauweise<br />
mit hoher architektonischer Qualität durch <strong>de</strong>n<br />
Bauherrenpreis 2008 als vorbildlich ausgezeichnet.<br />
Die Auswahlkommission würdigt damit einen<br />
Ansatz für eine Renaissance <strong>de</strong>r Innenstädte,<br />
<strong>de</strong>r weit über <strong>Bremen</strong> hinaus als Beispiel einer<br />
»selbstverständlichen Architektur« dient.<br />
Lage: Hinter <strong>de</strong>r Mauer 9<br />
Bauherr: KomanditgesellschaftINTER-BAU<br />
GmbH & Co., <strong>Bremen</strong><br />
Planung: Architekten Dipl.-Ing. Jens Kruse,<br />
Haslob Kruse + Partner Architekten BDA, <strong>Bremen</strong><br />
und Dipl.-Ing. Mirko Joswig, Baugrund Bau- und<br />
Grundstücksgesellschaft mbH & Co. Bauträger<br />
KG, <strong>Bremen</strong><br />
Wohneinheiten: 14, 1.410 qm<br />
Fertigstellung: 2007<br />
BRILLissimo<br />
Das ehemalige Kaufhallengebäu<strong>de</strong> liegt sehr<br />
markant am Kopf gebil<strong>de</strong>t aus Martinistraße, Hutfilterstraße<br />
und Am Brill und zugleich gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Eingangsbereich zum Stephanviertel.<br />
Das 1964 vom Bremer Architekten Max Säume<br />
geplante Bauwerk ist unter weitgehen<strong>de</strong>m Erhalt<br />
<strong>de</strong>r Altbausubstanz umgebaut und auf sieben<br />
Geschosse aufgestockt wor<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>n Plänen<br />
<strong>de</strong>s Architekturbüros Grüntuch und Ernst aus<br />
Berlin entstan<strong>de</strong>n auf knapp 6.000 qm Nutzfläche<br />
fürs Einkaufen, für eine Restauration/Kantine<br />
sowie Büroflächen. Blickfang bil<strong>de</strong>t ein über drei<br />
Geschosse reichen<strong>de</strong>r Wintergarten mit Blick<br />
auf <strong>de</strong>n Dreiecksplatz vor <strong>de</strong>r Hauptstelle <strong>de</strong>r<br />
Sparkasse <strong>Bremen</strong> und die stark frequentierten<br />
Haltestellen für Bus und Bahn sowie Einblick in<br />
die Faulenstraße.<br />
Lage: Am Brill<br />
Eigentümer: Brillissimo<br />
Grundstücksgesellschaft mbH, Tochter<br />
<strong>de</strong>r „Faulen-Quartier-Projekt- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG“<br />
Bauträger: Zechbau GmbH<br />
Planung: Grüntuch & Ernst, Berlin<br />
Investition: ca. 13 Mio €<br />
Fertigstellung: 2008<br />
30
Resümee<br />
Anbindung<br />
Überseestadt<br />
Anwohnerparken<br />
Bis in die neunziger Jahre <strong>de</strong>s vergangenen<br />
Jahrtausends war das <strong>Stephaniviertel</strong> durchsetzt<br />
von zahlreichen Baulücken und untergenutzten<br />
Grundstücken.<br />
Die städtischen Aktivitäten zur Stärkung <strong>de</strong>r<br />
oberzentralen Funktion <strong>Bremen</strong>s im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Innenstadtkonzepte konzentrierten sich zunächst<br />
auf <strong>de</strong>n östlich <strong>de</strong>r Bürgermeister-Smidt-Straße<br />
gelegenen Kern um Rathaus, Markt und die wesentlichen<br />
Einkaufslagen.<br />
Umso erfreulicher sind die Investitionen privater<br />
Akteure, die etwa ab Mitte <strong>de</strong>r neunziger Jahre<br />
begannen, die Baulücken zu schließen, wie die im<br />
vorangegangenen Kapitel beschriebenen Projekte<br />
eindrucksvoll zeigen. Insgesamt haben private<br />
Investoren in <strong>de</strong>n Jahren 1999 bis 2007 über<br />
100 Mio. € für die genannten Vorhaben aufgewen<strong>de</strong>t,<br />
schwerpunktmäßig in <strong>de</strong>n Jahren 1999<br />
bis 2001, wobei <strong>de</strong>r Investition <strong>de</strong>r Sparkasse<br />
<strong>Bremen</strong> sowohl hinsichtlich <strong>de</strong>r finanziellen Größenordnung<br />
als auch in Bezug auf die Sichtbarkeit<br />
am Brill eine Schlüsselfunktion zukommt.<br />
Öffentliche Institutionen und Anstalten haben im<br />
<strong>Stephaniviertel</strong> ab <strong>de</strong>r Jahrtausendwen<strong>de</strong> investiert,<br />
und zwar wie oben dargestellt die Jugendherberge,<br />
die Brepark und Radio <strong>Bremen</strong>.<br />
Das Investitionsvolumen dieser Akteure beläuft<br />
sich für die Jahre 2003 bis 2007 auf<br />
rd. 85 Mio. €.<br />
Die Öffentliche Hand hat diese Vorhaben durch<br />
Infrastrukturmaßnahmen zur Verkehrsanbindung<br />
und Aufwertung <strong>de</strong>s öffentlichen Raumes sowie<br />
durch Grundstücksarrondierung und -aufbereitung<br />
für das Vorhaben von Radio <strong>Bremen</strong><br />
flankiert.<br />
Kulturkirche<br />
Neben <strong>de</strong>n größeren Projekten Obere Schlachte,<br />
Faulenstraße und Anbindung Überseestadt<br />
einschließlich <strong>de</strong>r Umgestaltung <strong>de</strong>r Kreuzung<br />
Doventor (Zubringerfunktion) gehören dazu<br />
auch Maßnahmen in <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Straßen<br />
Bürgermeister-Smidt-Straße und Am Wall (Einrichtung<br />
Zweirichtungsverkehr), die Anbindung <strong>de</strong>s<br />
Parkhauses Doventor, die Einführung <strong>de</strong>s Anwohnerparkens<br />
im Quartier um die Stephanikirche<br />
herum sowie weitere kleinere Maßnahmen.<br />
Die öffentliche Hand hat von 1999 bis 2007<br />
knapp 22 Mio. € aufgewen<strong>de</strong>t.<br />
Damit sind innerhalb <strong>de</strong>r vergangenen rd. 10<br />
Jahre mehr als 200 Mio. € im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
investiert wor<strong>de</strong>n. Dabei haben private Grun<strong>de</strong>igentümer<br />
in erheblichem Umfang mit ihren Investitionen<br />
Vertrauen in die Zukunft <strong>de</strong>s Viertels<br />
bewiesen.<br />
Mio. €<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Faulenstraße<br />
Parkhaus<br />
Stephani<br />
Stephani -<br />
Haus<br />
31<br />
Bamberger<br />
Haus Diepenau<br />
Weser -<br />
Haus<br />
Jugend -<br />
Herberge<br />
Obere Schlachte<br />
Kontorhaus<br />
Schlachte<br />
Somit ist eine gute Basis gelegt, um anknüpfend<br />
an <strong>de</strong>n aktuellen Impuls durch die Ansiedlung von<br />
Radio <strong>Bremen</strong> durch weitere städtebauliche und<br />
auch wirtschaftsstrukturelle Maßnahmen eine<br />
nachhaltige Stabilisierung und Strukturverbesserung<br />
<strong>de</strong>s Viertels zu erreichen, damit auch dieser<br />
Teil <strong>de</strong>r Innenstadt seiner hervorragen<strong>de</strong>n Lage<br />
entsprechend zur Stärkung <strong>de</strong>r oberzentralen<br />
Funktion <strong>Bremen</strong>s beitragen kann.<br />
Die Grafik unten zeigt die Investitionstätigkeit von<br />
1999 bis 2007.<br />
Im Jahre 2008 sind ca. 580T€ für öffentliche Infrastrukturmaßnahmen<br />
eingesetzt wor<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Stephaniviertel</strong> <strong>Bremen</strong> - Investitionen 1999 bis 2007<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Jahr<br />
Lückenbebauung<br />
Umbau<br />
Melchers<br />
Hotel<br />
Überfluss<br />
Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />
Neubau<br />
Langenstraße<br />
BRILLissimo<br />
privat<br />
öffentliche Infrastruktur<br />
öffentliche Beteiligungen/Anstalten
<strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
Leitbild<br />
Seit <strong>de</strong>n 70iger Jahren hat die Bremer Altstadt<br />
erheblich an Arbeitsplätzen verloren und selbst<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>r dominieren<strong>de</strong>n Branche, <strong>de</strong>m<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l, nicht das Gewicht, das sie in <strong>de</strong>r<br />
Gesamtstadt haben sollte. Zielsetzung <strong>de</strong>r städtebaulichen<br />
und wirtschaftsstrukturpolitischen<br />
Entwicklung war daher seit langem einerseits<br />
eine Aufwertung und stärkere Einbeziehung<br />
<strong>de</strong>r Bahnhofsvorstadt in die City-Entwicklung,<br />
an<strong>de</strong>rerseits die Nutzung von Potentialen <strong>de</strong>s<br />
<strong>Stephaniviertel</strong>s für eine bessere Wahrnehmung<br />
<strong>de</strong>r oberzentralen Funktion <strong>Bremen</strong>s. Hierzu hatte<br />
bereits das „Infrastrukturprogramm zur Stärkung<br />
<strong>de</strong>s Bremer Zentrums“ 1 <strong>de</strong>s damaligen Senators<br />
für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie aus<br />
<strong>de</strong>m Jahre 1994 erste Aussagen gemacht.<br />
Das im Rahmen <strong>de</strong>s Programms „Bremer Innenstadt<br />
- Planen, Bauen und Han<strong>de</strong>ln“ erstellte<br />
Konzept „Bremer Innenstadt“ (Mai 1998) <strong>de</strong>s<br />
Senators für Bau, Verkehr und <strong>Stadtentwicklung</strong><br />
stellt die im Grundsatz bis heute gültige Neuorientierung<br />
und Weichenstellung für das <strong>Stephaniviertel</strong><br />
dar. Nach ausführlichen Erörterungen mit<br />
lokalen Akteuren, <strong>de</strong>r Wirtschaft und Verwaltung<br />
sollte ein Leitbild mit <strong>de</strong>n Komponenten „Kommunikation,<br />
Kommerz, Kultur und Wohnen“<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n, das die Dienstleistungsfunktionen<br />
<strong>de</strong>s Viertels stärken und dabei insbeson<strong>de</strong>re<br />
neue Impulse aus <strong>de</strong>m kreativen Potential junger<br />
Unternehmer und Existenzgrün<strong>de</strong>r generieren<br />
sollte.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Erarbeitung <strong>de</strong>s neuen Leitbil<strong>de</strong>s<br />
wur<strong>de</strong> im Jahre 1999 von <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>rländischen<br />
Büro van Berkel & Bos eine innovative städ-<br />
1 Wirtschaftsstandort Innenstadt. Infrastrukturprogramm<br />
zur Stärkung <strong>de</strong>s Bremer Zentrums (IBZ) (1994); Hrsg.:<br />
Der Senator für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und<br />
Europaangelegenheiten<br />
tebauliche Vision unter <strong>de</strong>m Titel TIME+LIFE<br />
entwickelt. Das Wort TIME steht für die Zukunftsbranchen<br />
Telekommunikation, Information, Medien<br />
und Entertainment, hier verbun<strong>de</strong>n mit einer<br />
Vision für einen Stadtteil für unterschiedliche<br />
Lebensstile (LIFE). Die Vision umfasste u.a. einen<br />
TIME-Boulevard für <strong>de</strong>n Straßenzug Faulenstraße/<br />
Martinistraße und ein mögliches 24-Stun<strong>de</strong>n<br />
Nutzungskonzept - Vorläufer <strong>de</strong>r sogenannten<br />
Medienmeile und <strong>de</strong>s Forschungsprojektes zur<br />
Verzeitlichung <strong>de</strong>s Raumes „VERA“.<br />
Dieses Entwicklungsziel ist in das <strong>Stadtentwicklung</strong>skonzept<br />
<strong>Bremen</strong> vom Mai 1999 eingeflossen.<br />
Hier heißt zum <strong>Stephaniviertel</strong>: „Entwicklungsziel<br />
ist die Standortsicherung für Dienstleistungen<br />
und Einzelhan<strong>de</strong>l, vorrangig ist <strong>de</strong>r<br />
Ausbau als Medien- und Wohnstandort“ 2 . In die<br />
Konzeptentwicklung waren die bremische Öffentlichkeit,<br />
Senat, Bürgerschaft, Beirat und Kammern<br />
intensiv einbezogen wor<strong>de</strong>n, so dass das Leitbild<br />
einen breiten fachlichen und gesellschaftlichen<br />
Konsens über die Entwicklungsrichtung <strong>de</strong>s Stadtquartiers<br />
abbil<strong>de</strong>t.<br />
Das ressortübergreifend abgestimmte „Strukturkonzept<br />
Land <strong>Bremen</strong> 2015“ 3 <strong>de</strong>s Senators für<br />
Wirtschaft und Häfen (2009) bestätigt die Positionierung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s als ein Nukleus für<br />
die Medien- und Kreativwirtschaft.<br />
Das Leitbild für das <strong>Stephaniviertel</strong> ist die Ermöglichung<br />
und Schaffung eines lebendigen,<br />
zentralen innerstädtischen Quartiers mit einem<br />
attraktiven Nutzungsmix aus Medien und Kreativwirtschaft,<br />
Dienstleistungen, Einzelhan<strong>de</strong>l,<br />
Freizeit, Tourismus, Gastronomie und Wohnen.<br />
Dieses Leitbild grün<strong>de</strong>t auf fünf zentralen Elementen<br />
<strong>de</strong>r innerstädtischen Nutzungsmischung:<br />
2 Bremer Innenstadt (1998); Hrsg.: Senator für Umweltschutz<br />
und <strong>Stadtentwicklung</strong>, S. 48<br />
3 Strukturkonzept Land <strong>Bremen</strong> 2015; Hrsg.: Senator für<br />
Wirtschaft und Häfen (2009), vgl. S. 43.<br />
32<br />
Medien und Kreativwirtschaft<br />
Medienbetriebe und an<strong>de</strong>re kulturwirtschaftliche<br />
Einrichtungen sollen auch in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
Jahren ein „Motor“ zur Herausbildung eines<br />
vitalen und innovativen Stadtquartiers bil<strong>de</strong>n. Da<br />
die Medienwirtschaft in <strong>Bremen</strong> im Vergleich zu<br />
<strong>de</strong>n großen <strong>de</strong>utschen Medienzentren (Berlin,<br />
Hamburg, Köln u.a.) jedoch vergleichsweise klein<br />
und zu<strong>de</strong>m teilweise auch in an<strong>de</strong>ren bremischen<br />
Stadtteilen (Überseestadt, Schwachhausen,<br />
Ostertorviertel) bereits etabliert ist, wird sich die<br />
Zukunft <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s immer auf mehrere<br />
Nutzungen stützen.<br />
Radio <strong>Bremen</strong> und die neue Zentrale <strong>de</strong>r Volkshochschule<br />
stellen zentrale Anker für <strong>de</strong>n Strukturwan<strong>de</strong>l<br />
<strong>de</strong>s Viertels dar. Sie „stehen“ zu<strong>de</strong>m<br />
für Mo<strong>de</strong>rnisierung und die Entwicklung von<br />
kreativen Milieus.<br />
Die Entwicklung eines professionellen, kreativen<br />
Milieus in Form von Selbständigen und Dienstleistungsunternehmen<br />
aus <strong>de</strong>r Medienbranche<br />
und Kulturwirtschaft im weitesten Sinne korrespondiert<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen gut mit<br />
<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Initiativen, im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
das kulturelle und touristische Angebot auszubauen.<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l<br />
Der Einzelhan<strong>de</strong>l wird trotz <strong>de</strong>s oben genannten<br />
Defizits <strong>de</strong>r Innenstadt im <strong>Stephaniviertel</strong> nur<br />
eine von verschie<strong>de</strong>nen Nutzungsoptionen<br />
darstellen, d.h. er wird im <strong>Stephaniviertel</strong> nicht<br />
(mehr) die prägen<strong>de</strong> Rolle spielen wie östlich <strong>de</strong>r<br />
Bürgermeister-Smidt-Straße.
Crossmedia.<br />
Der Weg: von <strong>de</strong>r Ersten Schlachtpforte bis zum<br />
Faulenquartier. Der Ort: die Medienmeile.<br />
An diesen 1.600 Metern schlägt das Herz <strong>de</strong>r wichtigsten<br />
Presse- und Medienlandschaft Nordwest-Deutschlands.<br />
Etablierte Zeitungsverlage, Rundfunk- und Fernsehanstalten,<br />
Presse- und Onlineagenturen sowie Media-Stores<br />
prägen auf wenigen Kilometern in <strong>de</strong>r City <strong>Bremen</strong>s das<br />
Nachrichtenangebot und Kreativpotenzial <strong>de</strong>r Region.<br />
Quelle: BTAG-Grafik<br />
Tourismus, Gastronomie, Freizeit, Kultur<br />
Anziehungspunkte mit Gastronomie bil<strong>de</strong>n die<br />
Restaurants und Kneipen an <strong>de</strong>r Hankenstraße<br />
und neuerdings <strong>de</strong>r Oberen Schlachte. Übernachtungsmöglichkeiten<br />
fin<strong>de</strong>t man in einem größeren<br />
internationalen Hotel, in kleineneren Traditionshäusern<br />
und einem neu eröffenten Design-Hotel.<br />
Die mo<strong>de</strong>rnisierte Jugendherberge ist mit ihrer<br />
kubischen, bunten Fassa<strong>de</strong> eine weithin sichtbarer<br />
Blickfang. Die traditionellen Einrichtungen<br />
mit kulturellen Angeboten wie Architektenkammer,<br />
Sparkasse, historische Kaffeerösterei Münchhausen<br />
und Blues-Kneipe Meisenfrei wer<strong>de</strong>n neuerdings<br />
durch Radio <strong>Bremen</strong>, die Volkshochschule<br />
und die Kulturkirche bereichert.<br />
Dienstleistungen<br />
Die vorhan<strong>de</strong>nen großen Verwaltungen <strong>de</strong>s<br />
Finanz- und Versicherungssektors bieten einen<br />
guten Anker für weitere unternehmensbezogene<br />
Dienstleistungen und an<strong>de</strong>re Büronutzungen (z.B.<br />
auch Unternehmensverwaltungen), die sich, weil<br />
nicht mit intensivem Publikumsverkehr verbun<strong>de</strong>n,<br />
relativ stadtverträglich auch in wohnnahen<br />
Bereichen außerhalb <strong>de</strong>r Achse Faulenstraße<br />
entwickeln lassen.<br />
Wohnen<br />
Im <strong>Stephaniviertel</strong> leben auf stabilem Niveau<br />
mehr als die Hälfte <strong>de</strong>r Einwohner <strong>de</strong>r Altstadt.<br />
Die enge Verflechtung von Arbeit, Freizeit, Wohnen<br />
und beruflichen Netzwerkskontakten führt zu<br />
<strong>de</strong>r Chance das <strong>Stephaniviertel</strong> auch als Wohnort<br />
weiter zu entwickeln. Entwicklungspotential bietet<br />
hier insbeson<strong>de</strong>re das Abbentorswallquartier.<br />
Bei Nutzungskonflikten, die sich zwischen <strong>de</strong>n<br />
Zentrumsfunktionen <strong>de</strong>s Stadtquartiers und <strong>de</strong>n<br />
Belangen <strong>de</strong>r Wohnbevölkerung immer wie<strong>de</strong>r<br />
ergeben können, ist nach einvernehmlichen Lösungen<br />
zu suchen.<br />
Ziele<br />
Aufbauend auf Analysen und Potenzialabschätzungen<br />
haben in zahlreichen Gesprächen mit<br />
Grun<strong>de</strong>igentümern, potenziellen Investoren, Fachressorts,<br />
Ortsamt / Beirat und örtlichen Initiativen<br />
folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen für die weitere Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s herauskristallisiert:<br />
• Ermöglichung, Begleitung und gezielte För<strong>de</strong>rung<br />
von Initiativen, Projekten, Netzwerkbildungen<br />
und Ansiedlungen von Betrieben <strong>de</strong>r<br />
Medien- und Kreativwirtschaft im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
• Stärkung <strong>de</strong>s innerstädtischen Wohnens<br />
im Bestand und durch die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Potenziale vorhan<strong>de</strong>ner stadträumlicher Umstrukturierungsbereiche<br />
• Öffentlicher Dialog über Entwicklungspfa<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Viertels sowie Mo<strong>de</strong>ration und Lösung<br />
von Nutzungskonflikten, die sich im Zuge <strong>de</strong>r<br />
urbanen Umstrukturierungsprozesse ergeben<br />
• Gezielte investive Begleitung <strong>de</strong>s Strukturwan<strong>de</strong>ls<br />
durch die Öffentliche Hand.<br />
33<br />
Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />
Aus <strong>de</strong>n dargestellten Entwicklungspotezialen<br />
und Zielsetzungen lassen sich für die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Nutzungen <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s die folgen<strong>de</strong>n<br />
Handlungsfel<strong>de</strong>r ableiten:<br />
• Medien- und Kreativwirtschaft<br />
• Arbeiten und Wohnen im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
• Barrieren abbauen, Verbindungen schaffen,<br />
urbane Räume gestalten<br />
• Spielräume und Netzwerke <strong>de</strong>r Stadtentwickung<br />
beför<strong>de</strong>rn
Rekum<br />
Handlungsfeld<br />
0 - 7<br />
Farge<br />
Stadtmonitoring<br />
Rönnebeck<br />
Lüssum-Bockhorn<br />
71 - 142 Medien- und Kreativwirtschaft<br />
Blumenthal<br />
Fähr-Lobbendorf<br />
Aumund-Hammersbeck<br />
Anzahl Betriebe Kulturwirtschaft HB 2005 > 15 Betriebe<br />
8 - 14<br />
15 - 36<br />
37 - 70<br />
Betriebe <strong>de</strong>r Kulturwirtschaft - Anzahl nach Ortsteilen 2005<br />
Vegesack<br />
23<br />
Grohn<br />
Schönebeck<br />
Wer<strong>de</strong>rland<br />
St.Magnus<br />
Industriehäfen<br />
Lesum<br />
Seehausen<br />
Strom<br />
Burg-Grambke<br />
Burgdamm<br />
So<strong>de</strong>nmatt<br />
Neustädter Hafen<br />
Mittelshuchting<br />
Oslebshausen<br />
Kirchhuchting<br />
34<br />
Ohlenhof<br />
Rablinghausen<br />
Lin<strong>de</strong>nhof<br />
Grolland<br />
In <strong>de</strong>n Wischen<br />
Gröpelingen<br />
Han<strong>de</strong>lshäfen<br />
18<br />
Woltmershausen<br />
Walle<br />
Steffensweg<br />
Hohentorshafen<br />
Hohentor<br />
Neuenland<br />
Blockland<br />
Hohweg<br />
Altstadt<br />
In <strong>de</strong>n Hufen<br />
Wei<strong>de</strong>damm<br />
Regensburger Straße<br />
Westend<br />
Utbremen<br />
Neustadt<br />
20<br />
20<br />
Osterfeuerberg<br />
Alte Neustadt<br />
Findorff<br />
Huckelrie<strong>de</strong><br />
Kattenesch<br />
Bürgerpark<br />
Bahnhofsvorstadt<br />
Bürgerwei<strong>de</strong> Barkhof<br />
26<br />
Sü<strong>de</strong>r Vorstadt<br />
Buntentor<br />
Gartenstadt Süd<br />
56<br />
107<br />
21<br />
26<br />
15<br />
17<br />
36<br />
44<br />
70<br />
Kattenturm<br />
Fesenfeld<br />
Ostertor<br />
142 85<br />
Steintor<br />
Neu-Schwachhausen<br />
25<br />
Schwachhausen<br />
Gete<br />
48<br />
Hulsberg<br />
Peterswer<strong>de</strong>r<br />
62<br />
Arsten<br />
41<br />
16<br />
Lehe<br />
Riensberg<br />
Habenhausen<br />
Radio <strong>Bremen</strong><br />
39<br />
Gartenstadt-Vahr<br />
Hastedt<br />
43<br />
Lehester<strong>de</strong>ich<br />
Horn<br />
Neue Vahr Nord<br />
NEUE Vahr Südwest<br />
Neue Vahr Südost<br />
Hemelingen<br />
21<br />
Sebaldsbrück<br />
Oberneuland<br />
Design, inhaltliche Dienstleistungen, technische<br />
Dienstleistungen sowie Agenturen zählen.<br />
Zu <strong>de</strong>n Branchen <strong>de</strong>r Medien- und Kreativwirtschaft<br />
zählten in <strong>Bremen</strong> 5 im Jahre 2005 fast<br />
1.800 Betriebe mit ca. 8.000 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten. Diese Betriebe<br />
konzentrieren sich stadträumlich (vgl. Karte oben)<br />
beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r Innenstadt zu <strong>de</strong>r das <strong>Stephaniviertel</strong><br />
zählt.<br />
Radio <strong>Bremen</strong> stellt <strong>de</strong>n zentralen Anker für <strong>de</strong>n<br />
Strukturwan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s Viertels dar, <strong>de</strong>r auch die Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />
und die Entwicklung eines kreativen<br />
Milieus symbolisiert. Im Herbst 2007 hat Radio<br />
<strong>Bremen</strong> seine neuen Gebäu<strong>de</strong> im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
bezogen. Zu diesem Zeitpunkt hat auch die BRE-<br />
MEDIA, eine Produktionsgesellschaft als Tochter<br />
von Radio <strong>Bremen</strong> und <strong>de</strong>r Bavaria Film GmbH,<br />
dort ihre Arbeit begonnen. Insgesamt haben über<br />
500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihren Arbeitsplatz<br />
neu in diesem Stadtteil eingenommen.<br />
In unmittelbarer Nachbarschaft hat sich auch das<br />
ZDF-Lan<strong>de</strong>sstudio sowie an<strong>de</strong>re Sen<strong>de</strong>r und Medieneinrichtungen<br />
dort angesie<strong>de</strong>lt.<br />
5 Quelle: Statistisches Lan<strong>de</strong>samt <strong>Bremen</strong> 10/2007<br />
Arbergen<br />
Blockdiek<br />
Ellener Feld<br />
16<br />
42<br />
Mahndorf<br />
Borgfeld<br />
Ellenerbrok-Schevemoor<br />
Osterholz<br />
-<br />
Betriebe <strong>de</strong>r Medien- und Kreativwirtschaft<br />
Stadtmonitoring - Stadt <strong>Bremen</strong> 2005<br />
„Der Bereich ‚Kreativwirtschaft wird nicht nur zunehmend<br />
be<strong>de</strong>utsam für das Image einer mo<strong>de</strong>rnen<br />
Metropole o<strong>de</strong>r eines innovativen Standortes,<br />
son<strong>de</strong>rn ist auch mit eigenen Wertschöpfungspotenzialen<br />
versehen.“ 4<br />
Zur Kreativwirtschaft rechnen nach einer von <strong>de</strong>n<br />
Wirtschaftsministerien von Bund und Län<strong>de</strong>rn<br />
in 2006 abgestimmten Definition die folgen<strong>de</strong>n<br />
Subbranchen.<br />
1. Verlagswesen<br />
2. Filmwirtschaft<br />
3. Rundfunkwirtschaft<br />
4. künstlerische und sonstige Gruppen<br />
5. Journalisten und Nachrichtenbüros<br />
6. Museen/Kulturausstellungen<br />
7. Han<strong>de</strong>l mit Kulturgütern<br />
8. Architekturmarkt<br />
9. Designwirtschaft<br />
10. Werbemarkt<br />
11. Software-/Gamesindustries.<br />
Es bestehen somit große Übereinstimmungen mit<br />
<strong>de</strong>r Medienwirtschaft, zu <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r Definition<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>smedienstrategie von 2006 die audiovisuellen<br />
Medien, Printmedien, Musikwirtschaft,<br />
4 Strukturkonzept Land <strong>Bremen</strong> 2015; Hrsg.: Senator für<br />
Wirtschaft und Häfen (2009), vgl. S. 43.<br />
Tenever<br />
Bearbeitung:<br />
Markus Habig (StaLa)<br />
Dr. Detlev Söffler (SUBVE)
Stadtmonitoring<br />
IH Medienbetriebe2003<br />
-±°¯ Kreativ-/Kulturwirtschaft 2006<br />
-±°¯<br />
IH<br />
Darüber hinaus bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Auftakt <strong>de</strong>r<br />
großen öffentlichen und renommierten erwerbswirtschaftlichen<br />
Kultureinrichtungen entlang<br />
<strong>de</strong>r Medienmeile. Diese gehören ebenso wie die<br />
Volkshochschule zu <strong>de</strong>n attraktiven Magneten<br />
<strong>de</strong>r kleinräumigen Gebietsentwicklung.<br />
Hierzu sind u.a. zu zählen:<br />
ZDF Lan<strong>de</strong>sstudio, Bremedia, BILD-<strong>Bremen</strong>,<br />
CenterTV, bremen4u|studio, Weser-Kurier,<br />
Bremer Nachrichten, Bremer Anzeiger, SAT.1,<br />
Lan<strong>de</strong>sstudio <strong>Bremen</strong>, RTL-Nord, Studio <strong>Bremen</strong>,<br />
Radio Energy, Schünemann Verlag und <strong>de</strong>r Roland<br />
Verlag<br />
Die etablierten Betriebe bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Nährbo<strong>de</strong>n<br />
für die Entwicklung eines professionellen, kreativen<br />
Milieus, dass durch zumeist kleinere und<br />
mittlere Betriebe, Selbstständige und Kleinstunternehmen<br />
charakterisiert ist.<br />
Standortqualitäten, die diese Betriebe bevorzugen<br />
korrespondieren gut mit öffentlichen und<br />
privaten Initiativen und Projekten, die im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
das kulturelle und touristische Angebot<br />
ausbauen, die städtebaulichen Qualitäten weiter<br />
verbessern und somit insgesamt ein abwechslungsreiches,<br />
vitales städtebauliches Ambiente<br />
schaffen.<br />
<strong>Stephaniviertel</strong>: Medien- und Kreativwirtschaft<br />
-±°¯-±°¯<br />
-±°¯<br />
-±°¯<br />
IH<br />
-±°¯<br />
IH IH -±°¯ IH IH -±°¯ -±°¯<br />
IH -±°¯<br />
-±°¯ IH<br />
IH<br />
IH IH<br />
IH IH<br />
IH<br />
IH<br />
35<br />
IH<br />
IH<br />
Medienför<strong>de</strong>rung als Nischenstrategie<br />
Im <strong>Stephaniviertel</strong> ist bereits heute eine Reihe von<br />
Medienunternehmen ansässig, es stellt aber z.Zt.<br />
keinen herausgehobenen Standort dieser Branche<br />
dar. Die Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s ist daher<br />
im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s<br />
Medienstandortes <strong>Bremen</strong> insgesamt zu sehen.<br />
Neben <strong>de</strong>m Medienquartier <strong>Stephaniviertel</strong> sind<br />
die angrenzen<strong>de</strong> Medienmeile Martinistraße,<br />
die sich im Medienbereich entwickeln<strong>de</strong> Überseestadt<br />
und <strong>de</strong>r ebenfalls im Bereich <strong>de</strong>r neuen<br />
Medien be<strong>de</strong>utsame Technologiepark an <strong>de</strong>r Universität<br />
in dieses Vorhaben einzubeziehen.<br />
<strong>Bremen</strong> hat für sich eine Nischenstrategie i<strong>de</strong>ntifiziert,<br />
die <strong>de</strong>r grundsätzlichen Überlegung folgt,<br />
dass die klassischen Medien und die sogenannten<br />
neuen Medien immer stärker zusammenwachsen<br />
(Konvergenz). So präsentieren sich Zeitungen<br />
heute online, Fernsehen, Internet und Mobilfunk<br />
bieten unabhängig von <strong>de</strong>r Übertragungstechnologie<br />
gleiche Inhalte an.<br />
Hier ergeben sich Chancen für eingesessene<br />
Unternehmen und auch für Absolventen <strong>de</strong>r<br />
Bremischen Hochschulen zur Entwicklung neuer<br />
Geschäftsfel<strong>de</strong>r und Berufsbil<strong>de</strong>r.<br />
-±°¯<br />
IH<br />
IH IH IH<br />
IH<br />
IH<br />
IH<br />
IH<br />
-<br />
IH<br />
Quelle:<br />
Senator für Wirtschaft Quelle: und Senator Häfen für (BIG), Wirtschaft (BIG),<br />
Senator für für Umwelt, Umwelt, Bau, Bau, Verkehr Verkehr und Europa, und Europa;<br />
Statistisches Lan<strong>de</strong>samt <strong>Bremen</strong> Statistisches Lan<strong>de</strong>samt<br />
Bearbeitung: Dr. Detlev<br />
Bearbeitung:<br />
Söffler<br />
Dr. Detlev Söffler<br />
Aus <strong>de</strong>r von ExperConsult entwickelten<br />
„Entwicklungs- und Vermarktungsstrategie<br />
Medienzentrum/-quartier“ lassen sich folgen<strong>de</strong><br />
Handlungsfel<strong>de</strong>r beispielhaft ableiten:<br />
• Vi<strong>de</strong>ojournalismus: Freie Produzenten liefern<br />
<strong>de</strong>n Sen<strong>de</strong>rn Beiträge zu und sie produzieren<br />
für beson<strong>de</strong>re Zielgruppen (Spartenfernsehen,<br />
Handy-TV),<br />
• Spieleentwicklung: Fächerübergreifen<strong>de</strong><br />
Teams entwickeln Spiele für Computer, Internet,<br />
Mobiltelefone und Konsolen.<br />
• Informationshan<strong>de</strong>l: Beratungsunternehmen<br />
untersuchen, bewerten und empfehlen zu<br />
spezifischen Themen und nutzen dazu die<br />
fortgeschrittenen Möglichkeiten <strong>de</strong>r Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie.<br />
• Web 2.0: Internet-Agenturen erstellen und<br />
aktualisieren neue Kommunikationsplattformen.<br />
So wer<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rem Internettagebücher<br />
für Unternehmen (Blogs) als ein neues<br />
Marketinginstrument erstellt.<br />
• Audio-Visuelle Medien: Medienproduktionsfirmen<br />
entwickeln neue Formate für TV und<br />
erstellen Beiträge. Musikdienstleister komponieren,<br />
vertonen und produzieren für die<br />
neuen Medien.<br />
• Informationstechnologie: Software-Unternehmen<br />
entwickeln Produkte für neue Bereiche
und Zielgruppen, wie beispielsweise „virtuelle<br />
Welten“, sowie elektronische Informations-,<br />
Bildungs- und Unterhaltungsangebote.<br />
• Neue Medien und Kommunikationskanäle:<br />
Die zunehmen<strong>de</strong> Konvergenz <strong>de</strong>r Medien<br />
führt dazu, dass neue Geschäftsmo<strong>de</strong>lle<br />
entstehen, bei <strong>de</strong>nen IT-Unternehmen, Mobilfunkakteure,<br />
Formatentwickler und Medienproduzenten<br />
zusammenarbeiten.<br />
Um die hier aufgezeigten Chancen und Potenziale<br />
für das <strong>Stephaniviertel</strong> und die Gesamtstadt<br />
nutzen zu können, ist eine Akquisitionsstrategie<br />
zu entwickeln. Außer<strong>de</strong>m ist die Nutzung und<br />
Weiterentwicklung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n bremischen<br />
För<strong>de</strong>ransätze für die hiesige Medienwirtschaft<br />
vorgesehen.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re soll die Netzwerkbildung weiterentwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Akteure <strong>de</strong>r bremischen<br />
Medienwirtschaft sollen voneinan<strong>de</strong>r wissen, ihre<br />
Kompetenzen müssen untereinan<strong>de</strong>r und auch<br />
potenziellen Investoren gegenüber transparent<br />
sein. Auf dieser Grundlage wird sich die angestrebte<br />
Kooperation in <strong>de</strong>r Branche entwickeln.<br />
Marketingstrategie für die<br />
Medienwirtschaft<br />
Die Marketingstrategie beinhaltet die Komponenten:<br />
• Netzwerkveranstaltungen / Szene Events<br />
Die bereits etablierte und erfolgreiche Veranstaltungsreihe<br />
„Nordmedia Talk“ erfüllt die<br />
Funktion eines „Unternehmerstammtischs“<br />
weitestgehend, evtl. sollen weitere themenspezifische<br />
Stammtische angeregt wer<strong>de</strong>n.<br />
Vortragsveranstaltungen und Kongresse<br />
können ebenfalls zur Intensivierung von<br />
Netzwerken dienen.<br />
• Internetportal<br />
Es erscheint sinnvoll, für die Präsentation <strong>de</strong>r<br />
Unternehmen und die Szene in <strong>Bremen</strong> ein<br />
Webportal einschließlich Newsletterfunktion<br />
einzurichten.<br />
• Redaktionelles Special in „I<strong>de</strong>express“<br />
Mit <strong>de</strong>m quartalsweise erscheinen<strong>de</strong>n Blatt<br />
„I<strong>de</strong>express“ verfügt <strong>Bremen</strong> über eine<br />
geeignete Publikation für Innovationen. Die<br />
Nutzung eines etablierten Organs, das zusammen<br />
mit <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lskammer Zeitschrift<br />
(Wirtschaft in <strong>Bremen</strong>) verteilt wird, setzt die<br />
Publikation in <strong>de</strong>n gewünschten qualitativen<br />
Kontext.<br />
• Gründungsunterstützung<br />
Die BIG verfügt mit <strong>de</strong>r Initiative BEGIN (gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>m RKW) über ein bekanntes<br />
und erfolgreiches Projekt zur Unterstützung<br />
von Grün<strong>de</strong>rn. Für Hochschulabgänger steht<br />
mit <strong>de</strong>m Programm BRUT ebenfalls ein erprobtes<br />
Coaching - und För<strong>de</strong>rprogramm zur<br />
Verfügung. Ergänzt wird das Portfolio durch<br />
das Programm „Wachstumschancen für junge<br />
Unternehmen“ in <strong>de</strong>m zinsfreie Kredite vergeben<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
36<br />
Das Projekt „I<strong>de</strong>en-Lotsen“ ist ein Angebot<br />
speziell für die zumeist kleinen Unternehmen<br />
<strong>de</strong>r Kreativen Szene, das durch Coaching bei<br />
<strong>de</strong>r Gründung und Professionalisierung hilft.<br />
Als Ergänzung ist ein jährlich durchzuführen<strong>de</strong>r<br />
Grün<strong>de</strong>rwettbewerb <strong>de</strong>nkbar, <strong>de</strong>r in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m RKW durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n sollte und neue Möglichkeiten <strong>de</strong>r<br />
Vermarktung <strong>de</strong>s Themas eröffnet.<br />
• Stipendiatenwettbewerb<br />
Ebenso wie <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rwettbewerb kann<br />
auch ein Stipendiatenwettbewerb dazu genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n, um Öffentlichkeit zu schaffen<br />
und interessante I<strong>de</strong>en zu unterstützen. Die<br />
Einbindung <strong>de</strong>r Hochschulen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>s übergreifen<strong>de</strong>n Studiengangs „Digitale<br />
Medien“ kann hierdurch hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
• I<strong>de</strong>enbörse<br />
Es soll eine I<strong>de</strong>enbörse eingerichtet wer<strong>de</strong>n,<br />
um eine Möglichkeit zur Informationssammlung<br />
zu bieten, in <strong>de</strong>r die Vorschläge nicht<br />
nur gesammelt, son<strong>de</strong>rn auch verdichtet und<br />
bewertet wer<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>r auch Möglichkeiten<br />
für die Umsetzung geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
• Entwicklerwerkstatt<br />
Analog <strong>de</strong>m Konzept von ExperConsult, wäre<br />
eine Entwicklerwerkstatt zu schaffen, in <strong>de</strong>r<br />
Gastronomie, Öffentlichkeit, Büroräume, und<br />
Dienstleistungsangebote vorgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Entwicklerwerkstatt soll sich als Treffpunkt<br />
junger und kreativer Unternehmen etablieren<br />
sowie Ort für Netzwerkveranstaltungen<br />
sein und mittelfristig die Ansiedlung von<br />
Unternehmen im Medienzentrum erleichtern.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Entwicklerwerkstatt sollte ein<br />
Starterpackage aus günstigen Konditionen,<br />
evtl. ein paar Monate Mietfreiheit und /o<strong>de</strong>r<br />
Büroeinrichtung, o<strong>de</strong>r Dienstleistungen angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n.
Handlungsfeld<br />
Arbeiten und Wohnen im<br />
<strong>Stephaniviertel</strong><br />
Wochenmarkt auf <strong>de</strong>m Fangturmplatz Marina vor <strong>de</strong>r Stephanischule<br />
Lokale Ökonomie entwickeln<br />
Die lokale kleinteilige Ökonomie soll neben <strong>de</strong>r<br />
Akquisition neuer Investoren gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Unter <strong>de</strong>m Begriff „Lokale Ökonomie“ wer<strong>de</strong>n<br />
alle wirtschaftlichen Aktivitäten zusammengefasst,<br />
die dazu dienen, einen Beitrag zur Stabilisierung<br />
und Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensverhältnisse<br />
DIENSTAG, 19. MAI 2009 · NR. 115<br />
im Stadtteil zu leisten. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um<br />
eine allgemeine Stärkung <strong>de</strong>r Wirtschaft im kleinräumigen<br />
Maßstab auf <strong>de</strong>r lokalen Ebene.<br />
Niemand ist frei, <strong>de</strong>r nicht<br />
über sich selbst Herr ist.<br />
Hierzu haben sich im Frühjahr 2008 örtliche<br />
MATTHIAS CLAUDIUS (1740–1815)<br />
mittelständische Gewerbetreiben<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m TACH AUCH<br />
Willi ist <strong>de</strong>r Harlekinpu<strong>de</strong>l von Oma Ger-<br />
<strong>Stephaniviertel</strong> zu <strong>de</strong>r „Standortgemeinschaft<br />
trud. Wie ein Pu<strong>de</strong>l sieht er nur dann aus,<br />
wenn er gera<strong>de</strong> beim Hun<strong>de</strong>frisör war. Willi<br />
sieht meistens aus wie ein schwarz-weißes,<br />
kleines Schaf. Er kann auch Handstand, und<br />
zwar als Abschluss seines (kleinen) Ge-<br />
Stephani“ zusammengeschlossen, wobei schäfts. Dasdiese erregt Aufsehen.<br />
Neuerdings belässt es Willi nicht mehr bei<br />
einem schlichten Handstand. Er tanzt eine<br />
regelrechte Choreografie, wo an<strong>de</strong>re Hun<strong>de</strong><br />
Initiative nicht nur <strong>de</strong>n Einzelhan<strong>de</strong>l, son<strong>de</strong>rn<br />
einfach nur das Bein heben.<br />
Willi bleibt stehen, beschnüffelt <strong>de</strong>n Laternenpfahl,<br />
knurrt ihn an und hebt das Bein,<br />
dreht sich rechts herum, knurrt, hebt das<br />
auch Handwerk, Gastronomie, Kulturwirtschaft<br />
Bein, dreht sich links herum, knurrt, hebt<br />
das Bein. Dann dreht er sich ein letztes Mal Die Drei mit Drahtesel (von links): BIG-Geschäftsführer Dieter Russ, Senatsbaudirektor Franz-Josef Höing und Wirtschaftssenator Ralf Nagel eröffneten<br />
herum, knurrt noch einmal zum Abschluss, gestern die verlängerte Schlachte, die die Innenstadt mit <strong>de</strong>r Überseestadt verbin<strong>de</strong>t. FOTO: JOCHENSTOSS hebt das Bein und schraubt sich aus dieser<br />
u.ä. zur Mitarbeit einlädt.<br />
Position in <strong>de</strong>n krönen<strong>de</strong>n Handstand.<br />
Ist das jetzt altersbedingt o<strong>de</strong>r ist Willi<br />
Quelle: Weser-Kurier v. 19. Mai 2009<br />
sein Ruhm als kuhgefleckter schafspu<strong>de</strong>liger<br />
Handstandpinkler zu Kopf gestiegen?<br />
<strong>Bremen</strong> begrüßt diese Initiative und wird sie im Eltern verweigern Zustimmung<br />
MONIKABANNAS Schulreform trifft auf Ablehnung / „Befürchtungen größer als Hoffnungen“<br />
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Von Bernd Schnei<strong>de</strong>r<br />
gerte und Hauptschüler zusammen mit leis- Etliche Fragen haben die Eltern; die Ant-<br />
Rahmen <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Programme unterstüt- bisherigem Pflastermaterial tungsstarken Gymnasiasten imbis selben Klas- in Höhe worten stellen <strong>de</strong>r sie nicht zufrie<strong>de</strong>n. LloydEtwa:<br />
Leserservice<br />
<strong>Bremen</strong>. Bei <strong>de</strong>n Eltern hat Bildungssenatosenzimmer zu unterrichten – je<strong>de</strong>n auf sei- Wenn Oberschulen För<strong>de</strong>rschüler aufnehrin<br />
Renate Jürgens Pieper (SPD) keinen nem Niveau und zum Nutzen aller. Moebus: men – woher kommt dann das Personal? El-<br />
Rückhalt für eine <strong>de</strong>r wohl umfassendsten „Das ist alles möglich. Aber nicht von jetzt tern von Gymnasialkin<strong>de</strong>rn fürchten, die nözen.<br />
Um eine Zersplitterung <strong>de</strong>r Aktivitäten in <strong>de</strong>r straße Schulreformen in Deutschland: am 18.05. „Es gibt so auf 2009 gleich. Das muss freigegeben man lernen.“<br />
tige bessere wor<strong>de</strong>n.<br />
Ausstattung <strong>de</strong>r Oberschulen<br />
viele Befürchtungen, Fragen und Ängste un- Große Zweifel hat <strong>de</strong>r ZEB, dass es auf wer<strong>de</strong> voll zu Lasten <strong>de</strong>r Gymnasien gehen.<br />
ter Eltern und in <strong>de</strong>n Schulen, dass wir diese Weise gelingen kann, die Oberschule Was <strong>de</strong>r ZEB ursprünglich anstrebte, war<br />
nicht zustimmen können“, sagt Antje Moe- als „vollkommen gleichwertig mit <strong>de</strong>m Gym- ein Schulsystem mit nur einer einzigen<br />
Innenstadt zu vermei<strong>de</strong>n, wird eine Zusammen- Der bus, Sprecherin obere im VorstandBereich <strong>de</strong>s Zentralelnasium“ <strong>de</strong>r zu installieren. Promena<strong>de</strong> Und das muss sie Säule. im Dieser Stephani-<br />
radikale Umbau sollte – angeternbeirats<br />
(ZEB).<br />
sein, wenn sie mehr als die Hälfte all jener fangen bei <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgärten – von unten<br />
Bildung auf zwei Säulen – das ist das Kon- Schüler aufnehmen soll, die<br />
nach oben hochwachsen. Mit ge-<br />
Donnerstag in <strong>de</strong>r großen<br />
zept <strong>de</strong>r Senatorin. Nach Klasse vier soll es heute ein Gymnasium besu- »Es genügt nicht, nügend Zeit für Vorbereitung,<br />
an öffentlichen Schulen neben <strong>de</strong>n Gymnachen. Schließlich wird <strong>de</strong>r Platz<br />
arbeit mit <strong>de</strong>r Cityinitiative, <strong>de</strong>r Medienmeile WESER-KURIER-Son<strong>de</strong>rausgabe:<br />
Lehrerfortbildung und Elterndis-<br />
und viertelsien nur noch „Oberschulen“ ist angemessen geben – eine in Gymnasialklassen in auf <strong>de</strong>n unter Schlachte-Zauber<br />
wenn das auf<br />
kussionen. Die Eltern müssten<br />
> Alles Wichtige vom Kirchentag Art Gesamtschule, die leistungsstarke Schü- 40 Prozent sinken, gemessen an <strong>de</strong>m Papier schließlich das Mo<strong>de</strong>ll mittraler<br />
bis zum Abitur führt. Die meisten För<strong>de</strong>r- <strong>de</strong>r Nachfrage im alten System. steht. Es muss gen. Außer<strong>de</strong>m brauche man ge-<br />
> Das Ergebnis <strong>de</strong>s UEFA-Cup- zentren (Son<strong>de</strong>rschulen) wer<strong>de</strong>n auf lange Doch es sei „sehr fraglich“, ob Elnug<br />
Lehrer, Erzieher und Sozial-<br />
<strong>de</strong>m Schlachte Marketing angeregt.<br />
und Sicht aufgelöst, weitere und auch Oberstufen Veranstaltungen als eitern ihr hochbegabtes Kind ei- einzubeziehen.<br />
auch umsetzbar arbeiter.<br />
Finales mit aktuellen Infos<br />
gene Schulform soll es nicht mehr geben. ner Oberschule anvertrauen. sein.«<br />
Die Politik wolle nun das<br />
Das neue Schulgesetz soll noch vor <strong>de</strong>r Som- Moebus: „Viele können sich das<br />
ganze System gleichzeitig um-<br />
Zusätzlich: Das große Special merpause mit <strong>de</strong>r Mehrheit <strong>de</strong>r rot-grünen im Moment nicht vorstellen.“ Antje Moebus (ZEB) bauen – von <strong>de</strong>r Sprachför<strong>de</strong>-<br />
„<strong>Bremen</strong>:Stadt–Land–Fluss“. Ziel Koalition verabschie<strong>de</strong>t ist eine wer<strong>de</strong>n; ganzjährige die Zustim- Schon <strong>de</strong>r neue Zugang Belebung zum zur Schulreform mit rung hoher im Kin<strong>de</strong>rgarten Be- bis zur<br />
<strong>Bremen</strong> und Bremerhaven zeigen mung <strong>de</strong>r CDU wird erwartet. FDP und Gymnasium bereitet Eltern da-<br />
Auflösung <strong>de</strong>r Oberstufen, die<br />
Linke lehnen das Gesetz ab.<br />
her Bauchschmerzen. Die Entscheidung, keine eigene Schulform mehr sein sollen.<br />
sich von ihrer besten Seite.<br />
Auch die Eltern wollen sich nach langen welches Kind dort hinkommt, fällen sie bald Helmut Bran<strong>de</strong>nburg: „Wenn man an allen<br />
Für beson<strong>de</strong>re Maßnahmen in ausgewählten sucherfrequenz Diskussionen nicht damit anfreun<strong>de</strong>n. Alledurch<br />
nicht mehr selbst. ein Moebus: Veranstaltungsangebot,<br />
„Die fällt fak- Schrauben an einer Maschine gleichzeitig<br />
www.weser-kurier.<strong>de</strong> ZEB-Ausschüsse lehnen die Reform ab. Sie tisch die Grundschule.“ Maßstab sind die dreht, fliegt sie irgendwann auseinan<strong>de</strong>r.“<br />
enthalte zwar gute Ansätze, sagt Antje Moe- Leistungen in Deutsch und Mathe. „Aber ge- Dennoch will sich <strong>de</strong>r ZEB nun nicht hinbus.<br />
„Aber es genügt nicht, wenn das auf naue Kriterien sind noch nicht mal beter Fundamentalkritik am Zwei-Säulen-Mo-<br />
<strong>de</strong>m Papier steht. Es muss auch umsetzbar nannt“, kritisiert Helmut Bran<strong>de</strong>nburg vom <strong>de</strong>ll verschanzen. „Das ist politische Reali-<br />
Straßenzügen o<strong>de</strong>r Bereichen <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s das sein.“ Undan da mel<strong>de</strong>n bereits Väter und Müttervorhan<strong>de</strong>ne in- ZEB-Vorstand. Bis jetzt gebe und es nur unaus- die tät, neuen das wird so kommen“, Nut- sagt Antje Moe-<br />
Mit <strong>de</strong>r Waffe zum zwischen erhebliche Zweifel an. Zu oft hätgereifte Ansätze. Schulleiter hätten klargebus. Eltern wollen nun, „so gut es geht“, mitten<br />
sie signalisiert: „Wir sehen nicht, wie macht: „Damit können wir nicht arbeiten.“ gestalten – auch durch engen Kontakt zur<br />
das gehen soll.“ Es hapere an so vielen Doch gleich nach <strong>de</strong>n Sommerferien müs- Behör<strong>de</strong>. Derzeit sei es allerdings noch<br />
kann bei ausreichen<strong>de</strong>m Interesse und Re<strong>de</strong>n Mitwir- gezwungen zungen Ecken, dass „unsere Befürchtungen im Quartier größer sen sie es. anknüpfen Lehrer beurteilen dann ihre Viert- könnte. schwierig, sichDazu vom Stand <strong>de</strong>r zählt<br />
Planungen<br />
<strong>Bremen</strong>-Steintor (ano). Mit einem unge- sind als die Hoffnungen“.<br />
klässler – möglichst gerichtsfest. Gymna- ein Bild zu machen. „Der Informationsfluss<br />
wöhnlichen Szenario hatte es die Polizei am Angefangen bei <strong>de</strong>n Lehrern: Viele, die sien nehmen dann aus Kapazitätsgrün<strong>de</strong>n muss erheblich besser wer<strong>de</strong>n“, sagt die El-<br />
Sonntagmorgen in einer Kneipe im Viertel künftig an Oberschulen – mit 80 Prozent al- wohl nur noch Schüler mit Empfehlung auf. ternvertreterin. „Ansonsten ist die Reform<br />
kungsbereitschaft <strong>de</strong>r Grundstückseigentümer<br />
zu tun. Nach ihren Angaben betrat ein u.a. ler Schüler <strong>de</strong>r – unterrichten einmal sollen, hättenwöchentlich<br />
Folge: Eltern dürften diesen Anspruch stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n ver- zum Scheitern verurteilt – Öko-<br />
allein, weil viele<br />
57-Jähriger die Kneipe morgens auf ein keine Erfahrung damit, entwicklungsverzömehrt vor Gericht erstreiten.<br />
nicht wissen, wie sie funktionieren soll.“<br />
Glas Bier und setzte sich an einen Tisch. Er<br />
blieb jedoch nicht lange alleine, <strong>de</strong>nn plötzlich<br />
setzte sich eine 49-Jährige zu ihm, um<br />
das neue Instrument eines BID (Standortgemeinmarkt zu re<strong>de</strong>n. Als <strong>de</strong>r Mann dann genug von CDU: am Klare Fangturm. Mehrheit Gemeinsam für Thomas mit Röwekamp <strong>de</strong>r Bremer<br />
Bier und Gespräch hatte und gehen wollte,<br />
zückte die Frau eine Waffe und for<strong>de</strong>rte ihn Fraktionschef für zwei Jahre wie<strong>de</strong>rgewählt / Stellvertreter Rita Mohr-Lüllmann und Heiko Strohmann<br />
auf, noch ein wenig zu bleiben. Laut Polizei<br />
schaft) genutzt wer<strong>de</strong>n, für das <strong>de</strong>r Senator wur<strong>de</strong> nach einigerfür Zeit die Tresenkraft auf Touristik Von Wigbert Gerling Zentrale und <strong>de</strong>m Schlachte Marketing<br />
die Situation aufmerksam und rief Hilfe. Als<br />
die Beamten eintrafen, schoss die Frau ein- <strong>Bremen</strong>. Die langjährigen CDU-Abgeordnemal<br />
mit <strong>de</strong>r Waffe in die Luft. Sie wur<strong>de</strong> ten Dieter Focke und Helmut Pflugradt ge-<br />
Wirtschaft und Häfen bzw. die WfB bei zwar sofort Bedarf<br />
überwältigt, bekam jedoch Un- und hören nicht mehr Service zum engen Kreis Verband <strong>de</strong>r Frak- ist hier eine entsprechen<strong>de</strong><br />
terstützung von ihrem Freund, <strong>de</strong>r ebenfalls tionsführung. Focke ist kein stellvertreten-<br />
in <strong>de</strong>r Kneipe war. Bei<strong>de</strong> hatten laut Bericht <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>r mehr, Pflugradt nicht mehr<br />
<strong>de</strong>r Polizei „die Zwei-Promille-Marke be- Beisitzer im Vorstand. Thomas Röwekamp<br />
Beratung, Mo<strong>de</strong>ration und fachliche Begleitung<br />
reits vor längerer Zeit überschritten“ und Vermarktungsstrategie hingegen wur<strong>de</strong> mit großer Mehrheit in sei- und Positionierung weiter<br />
wur<strong>de</strong>n festgenommen. Die Frau erwartet nem Amt als Fraktionsvorsitzen<strong>de</strong>r für wei-<br />
jetzt ein Verfahren wegen Freiheitsberautere zwei Jahre bestätigt. Gleiches gilt für<br />
bung.<br />
die bisherigen Stellvertreter Rita Mohr-Lüllmann<br />
und Heiko Strohmann.<br />
anbietet.<br />
zu entwickeln.<br />
37<br />
DerWESER-KURIER erscheintauchan Himmelfahrt!<br />
Chancen <strong>de</strong>r „Schlachte“ nutzen<br />
Die bereits im Zuge <strong>de</strong>r Umgestaltung <strong>de</strong>r unteren<br />
Schlachte bis zur Straße Muggenburg fertig<br />
gestellte Untere Schlachte ist über das <strong>Stephaniviertel</strong><br />
hinaus bis ins Überseequartier verlängert<br />
wor<strong>de</strong>n. Im Rahmen <strong>de</strong>r Bebauung <strong>de</strong>s „Areals<br />
Sie<strong>de</strong>ntopf“ ist die Fortführung <strong>de</strong>r unteren<br />
Schlachte in einer Breite von ca. 10 m in <strong>de</strong>m<br />
<strong>Bremen</strong><br />
Immer an <strong>de</strong>r Weser lang: Schlachte führt bis in die Übers<br />
Von Tobias Dohr<br />
<strong>Bremen</strong>. Um kurz nac<br />
Schlachte entlangger<br />
nator für Wirtschaft un<br />
rektor Franz-Josef Hö<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>r B<br />
sellschaft (BIG), ware<br />
verlängerten Abschni<br />
meile befahren durfte<br />
Seit gestern Mittag<br />
Bremer tun. Der rund<br />
zehn Meter breite g<br />
reicht von <strong>de</strong>r Stephan<br />
straße und verbin<strong>de</strong>t<br />
seestadt mit <strong>de</strong>r Innen<br />
Rund ein Jahr daue<br />
Insgesamt wur<strong>de</strong>n 10<br />
und 1100 Tonnen Stah<br />
für die Arbeiten und<br />
umliegen<strong>de</strong>n Areals b<br />
natsangaben auf run<br />
wobei fünf Millionen<br />
men. „Aus eigener<br />
nicht stemmen könne<br />
Höing nannte die<br />
gerten Schlachte ein<br />
Teil <strong>de</strong>s Gesamtprojek<br />
tag ist nun quasi <strong>de</strong><br />
neuen Abschnitt.“ Die<br />
ner Spundwand und<br />
schutzwand ausgesta<br />
Schiffsanleger ist ent<br />
jekte wie ein Varieté<br />
Hotel sowie gastrono<br />
sind in <strong>de</strong>r Planung.<br />
Polizei<br />
Schu<br />
<strong>Bremen</strong> (ano). Dieser<br />
ner Klasse aus Nie<strong>de</strong>r<br />
Erinnerung bleiben: E<br />
ler mit ihrem Reisebu<br />
sie in einem Polizeif<br />
bracht. Über Notruf w<br />
Morgen auf <strong>de</strong>n Bus<br />
<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r A1 in<br />
mit einem beschädigt<br />
<strong>de</strong>r Ausfahrt Bremer K<br />
ten auf <strong>de</strong>n langsame<br />
bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r linke H<br />
schief auf <strong>de</strong>r Achse<br />
wackelte. Der Bus wu<br />
streifen geleitet und u<br />
heraus, dass sich säm<br />
löst hatten, drei davo<br />
rengegangen. Laut<br />
Wechsel auf Sommerb<br />
tern nach <strong>de</strong>n ersten<br />
nachgezogen wor<strong>de</strong>n<br />
terfahren durfte, orga<br />
einen Ersatzbus aus e<br />
gen <strong>de</strong>n Busunterneh<br />
nungswidrigkeitsverf<br />
13-Jährige<br />
gestoßen u<br />
<strong>Bremen</strong>-Kattenturm (<br />
Zeugen, die am 13. M<br />
roth-Straße einen Üb<br />
ges Mädchen beobach<br />
lizei erst jetzt mitteilt<br />
Rad gestoßen wor<strong>de</strong>n<br />
Bo<strong>de</strong>n gestürzt war, n<br />
Rad und Sporttasche.<br />
Jahre alt und 1,80 Me<br />
Sie trugen schwarze<br />
hatte blon<strong>de</strong>, kragen<br />
ein lilafarbenes T-Sh<br />
<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re hatte sch<br />
und trug eine weite B<br />
die Polizei unter Telef<br />
Neuer Abfa<br />
gilt zwe<br />
Gegen 18 Uhr wur<strong>de</strong>n gestern zwei leere<br />
<strong>Bremen</strong> (xkw). Der n<br />
len<strong>de</strong>r ist jetzt an fast 3<br />
teilt wor<strong>de</strong>n. Er enthä<br />
für Restmüll und B<br />
Pappe sowie für <strong>de</strong>n<br />
nächsten zwei Jahren<br />
die Ersatztermine für<br />
mine für die Weihna<br />
Kalen<strong>de</strong>r informiert a<br />
cycling-Stationen, Co<br />
Termine und Halteste<br />
bils. Wer keinen Abfa<br />
TOTO-UNDLOTTOQUOTEN Sektflaschen aus <strong>de</strong>m Sitzungssaal im Haus<br />
<strong>de</strong>r Bürgerschaft getragen. Die CDU hatte<br />
da gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Ausgang <strong>de</strong>r Abstimmung be-<br />
hat, kann ihn bei <strong>de</strong>r<br />
Entsorgung kommu<br />
3613611 anfor<strong>de</strong>rn.<br />
Toto, 13er-Wette: Klasse 1: unbesetzt, Jackpot gossen, die im Vorfeld für Gesprächsstoff<br />
95265,50 Euro; Klasse 2: 10585,00 Euro; Klasse 3: sorgte. Dieter Focke hatte nicht nur erklärt,<br />
1421,80 Euro; Klasse 4: 99,10 Euro. – Auswahlwette er wer<strong>de</strong> nicht mehr als Stellvertreter antre- Thomas Röwekamp, Rita Mohr-Lüllmann und Heiko Strohmann (von links) wur<strong>de</strong>n gestern mit gro-<br />
„6 aus 45“: Klasse 1: unbesetzt, Jackpot 543 131,50 ten, son<strong>de</strong>rn dies mit <strong>de</strong>m Satz an die ßer Mehrheit erneut in die Führung <strong>de</strong>r CDU-Bürgerschaftsfraktion gewählt. FOTOS: STOSS/KOCH<br />
Euro; Klasse 2: unbesetzt, Jackpot 29190,10 Euro; Bei Adresse Röwekamps <strong>de</strong>m garniert: geplanten „Der Mann regelmäßigen Schiffsverkehr<br />
Klasse 3: 1323,90 Euro; Klasse 4: 45,90 Euro; Klasse hat mein Vertrauen nicht.“ Pflugradt, Kreische. Röwekamp bekam die Stimmen von 20 Vor <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Fraktionsführung hatte<br />
Überfallop<br />
eiserne<br />
5: 32,00 Euro; Klasse 6: 3,80 Euro.<br />
vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r CDU <strong>Bremen</strong>-Nord, hatte <strong>de</strong>r 23 Abgeordneten. Und auch die Stellver- es eine „sehr offene Aussprache“ gegeben, <strong>Bremen</strong>-Hemelingen<br />
Lotto am Sonnabend: Klasse 1: unbesetzt, Jackpot angemerkt, <strong>de</strong>r „Herr Röwekamp“ habe treter Rita Mohr-Lüllmann (19 Jastimmen) wie Röwekamp anschließend betonte. Er sei hallen-Angestellten h<br />
2622 977,80 Euro; Klasse 2: 419 676,40 Euro; Klasse vom eine Liste zur„Martinianlager“ künftigen personellen Zusam- und Heiko Strohmann zur (18) „Waterfront“ blieben unange- froh über die folgen<strong>de</strong>n und Abstimmungsergeb- zum abend ein Räuber die<br />
3: 48 573,60 Euro; Klasse 4: 3848,60 Euro; Klasse 5: mensetzung <strong>de</strong>r Fraktionsführung präsenfochten. Die Fraktionsspitze ist damit komnisse, die für eine „große Geschlossenheit“ Laut Bericht <strong>de</strong>r Poli<br />
225,90 Euro; Klasse 6: 52,70 Euro; Klasse 7: 32,00 tiert, auf <strong>de</strong>r er „nicht enthalten sei“. plett – <strong>de</strong>n dritten Stellvertreterposten, <strong>de</strong>n sprächen.<br />
Mann die Spielothek u<br />
Euro; Klasse 8: 12,30 Euro.<br />
Schlussfolgerungen daraus, so Pflugradt, bisher Focke hatte, gibt es nicht mehr. Es gab noch weitere Personalentscheidun- und mit <strong>de</strong>n Worten<br />
„Spiel 77“ am Sonnabend: Klasse 1 „Super 7“: wer<strong>de</strong> er sich bis zur Wahl am 18. Mai „noch Von <strong>de</strong>n vier Beisitzern im Fraktionsvorgen: Kastendiek übergibt <strong>de</strong>mnach seine seine Schusswaffe au<br />
970000,00 Euro; Klasse 2: 70000 Euro; Klasse 3: „Weserstadion“ genau überlegen“. ist stand sind das drei wie<strong>de</strong>rgewählt <strong>Stephaniviertel</strong> wor<strong>de</strong>n: Si- Aufgabe als Sprecher als für HalEuropa-Angele- Sie antwortete, dass<br />
7000 Euro; Klasse 4: 700 Euro; Klasse 5: 70 Euro; Hatten sich Focke und Pflugradt mit diebylle Winther (22 Jastimmen), Claas Rohgenheiten an Ex-Senator Hartmut Perschau ben wer<strong>de</strong>. Auch na<br />
Klasse 6: 7 Euro; Klasse 7: 2,50 Euro.<br />
sen Bemerkungen isoliert? O<strong>de</strong>r wür<strong>de</strong> es meyer (21) und Wolfgang Schrörs (20). An und übernimmt die Funktion <strong>de</strong>s wirtschafts- monstrativ seine Waf<br />
„Super 6“ am Sonnabend: Klasse 1: 100 000 Euro; vor <strong>de</strong>m Hintergrund solcher Kritik eng für die Stelle von Helmut Pflugradt kommt nun politischen Sprechers. Dieses Amt hatte bis- dabei. Daraufhin dreh<br />
Klasse 2: 6666 Euro; Klasse 3: 666 Euro; Klasse 4: 66 tepunkt Röwekamp wer<strong>de</strong>n? Die zu Antwort berücksichtigen. auf die <strong>de</strong>r ehemalige Senator Jörg Kastendiek, Das <strong>de</strong>r<strong>Stephaniviertel</strong><br />
her Wolfgang Schrörs, <strong>de</strong>r nun Röwekamp und ging. Der Mann<br />
Euro; Klasse 5: 6 Euro; Klasse 6: 2,50 Euro (ohne Ge- zweite Frage steht nun fest: Nein. Das Wahl- ebenfalls die Unterstützung von 20 Abgeord- als Vorsitzen<strong>de</strong>r im Haushalts- und Finanz- 1,70 Meter groß und<br />
währ).ergebnis<br />
von gestern spricht eine klare Spraneten erhielt.<br />
ausschuss ablöst.<br />
Hinweise an die Poliz<br />
kann so eine städtebauliche Brückenfunktion von<br />
<strong>de</strong>r Schlachte zur Überseestadt übernehmen.<br />
Dies erfor<strong>de</strong>rt eine abgestimmte und stimmige<br />
Beschil<strong>de</strong>rung, Beleuchtung und Möblierung im<br />
öffentlichen Raum ausgehend vom Martinianleger<br />
über <strong>de</strong>n Weserbahnhof bis in die Überseestadt<br />
hinein.
Einzelhan<strong>de</strong>lsstruktur passt sich neuer Nachfrage an Wührmann Leffers<br />
Einzelhan<strong>de</strong>lsbestand halten,<br />
neue Qualitäten entwickeln<br />
Das Interesse von Investoren im Bereich<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l konzentriert sich weiterhin auf die<br />
engere Innenstadt südöstlich <strong>de</strong>r Bürgermeister-<br />
Smidt-Straße und zwar speziell auf die<br />
„1a-Lagen“.<br />
In diesem Kernbereich <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls wird<br />
sowohl von Projektentwicklern als auch von <strong>de</strong>n<br />
Eigentümern einzelner Immobilien Interesse an<br />
einer großflächigen Neugestaltung im Umfeld <strong>de</strong>r<br />
Hutfilterstraße, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r nördlich dahinter<br />
liegen<strong>de</strong>n Immobilien bekun<strong>de</strong>t. Eine erfolgreiche<br />
Aufwertung <strong>de</strong>s genannten Bereiches<br />
könnte zusammen mit <strong>de</strong>m „Brückenkopf“ Brillkreuzung<br />
/ Brillissimo für die Entwicklung <strong>de</strong>s Stephanivertels<br />
eine Trittsteinfunktion insbeson<strong>de</strong>re<br />
in Richtung Wührmann- und Leffers-Immobilie<br />
übernehmen.<br />
Nach<strong>de</strong>m das Haus Wührmann an Investoren<br />
verkauft wur<strong>de</strong>, ist eine Umstrukturierung zu<br />
erwarten, wobei im Erdgeschoss absehbar<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l verbleibt. In <strong>de</strong>n mittleren Etagen<br />
wer<strong>de</strong>n Büroflächen mo<strong>de</strong>rnisiert und die oberen<br />
Stockwerke sollen zu mo-<strong>de</strong>rnen Apartments<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Innerhalb <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s erscheint eine Einzelhan<strong>de</strong>lsentwicklung<br />
weiterhin möglich entlang<br />
<strong>de</strong>r Faulenstraße; allerdings vorrangig nur noch<br />
im Erdgeschoss. Dies gilt z.B. für die zur Zeit leer<br />
stehen<strong>de</strong> Leffers-Immoblilie, die neben Einzelhan<strong>de</strong>l<br />
und Dienstleistungen auch für Büronutzungen<br />
und im <strong>de</strong>r Weser zugewandten Grundstücksteil<br />
auch für Wohnnutzung in Frage kommt. Als<br />
Einzelhan<strong>de</strong>lsanbieter kommen spezielle Fachgeschäfte<br />
mit „Nischenangeboten“ in Betracht,<br />
die keine „1a-Lagen“ benötigen bzw. finanzieren<br />
können.<br />
Mit <strong>de</strong>n aktuellen Ansiedlungen (zwei Lebensmittelmärkte<br />
- Bio-Märkte - sowie ein exklusives<br />
Nagelstudio) an <strong>de</strong>r Ecke Diepenau und im Bamberger<br />
Haus ist am westlichen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Straßenzuges<br />
eine neue Ankernutzung entstan<strong>de</strong>n.<br />
38<br />
Schaufenstergestaltung in Faulenstraße
Telekom-Gelän<strong>de</strong><br />
Telekomgelän<strong>de</strong> aufwerten<br />
Telekomgelän<strong>de</strong> (rot umran<strong>de</strong>t) Eingangsbereich von 1905 Weithin sichtbares Turmgebäu<strong>de</strong><br />
Die Telekom-Immobilie stellt ein beson<strong>de</strong>res Potenzial<br />
dar. Planungsrechtlich han<strong>de</strong>lt es sich bei<br />
<strong>de</strong>r Fläche um eine Gemeinbedarfsfläche „Post“.<br />
Die Gebäu<strong>de</strong>typologie ermöglicht grundsätzlich<br />
unterschiedliche Nutzungen. Ein Teile <strong>de</strong>s Komplexes<br />
sowie die unterirdischen Bereiche wer<strong>de</strong>n<br />
für Technik absehbar noch 15 bis 20 Jahre benötigt.<br />
Mehrere Büroetagen stehen mittlerweile auf<br />
Grund von unternehmensinternen Verän<strong>de</strong>rungen<br />
leer. Daraus geben sich Chancen für an<strong>de</strong>re<br />
(Büro-)Nutzungen. Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r mittlere<br />
Bauteil A, <strong>de</strong>r 1905 erbaut wur<strong>de</strong> und <strong>de</strong>ssen<br />
Eingangsbereich und Treppenhaus noch die Originalausstattung<br />
aus dieser Zeit haben, ist teilweise<br />
von hoher gestalterischer Qualität.<br />
Um Teile <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>komplexes vermieten zu<br />
können, sind - für eine Übergangszeit - Dispense<br />
erfor<strong>de</strong>rlich und mittelfristig die Neuaufstellung<br />
eines Bebauungsplanes auf Basis eines längerfristig<br />
orientierten Nutzungskonzeptes erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
dass eine Aufwertung <strong>de</strong>r Zwischenräume und<br />
Wegebeziehungen einschließt.<br />
Zum gesamten Themenspektrum wur<strong>de</strong>n bereits<br />
Erfolg versprechen<strong>de</strong> Gespräche mit <strong>de</strong>r Telekom<br />
eingeleitet, die weiter geführt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
Details und Durchblicke mit gestalterischer Qualität<br />
39<br />
Zentrales Technikgebäu<strong>de</strong><br />
Ungenutzte Büroräume
Wohnbaupotenziale*<br />
Wohnen<br />
Ziel <strong>de</strong>s Programms ist die Ausweitung von<br />
an Wall und Weser stärken<br />
zielgruppenspezifischen Wohnungsangeboten<br />
im Neubaubereich sowie in Verbindung mit Um-<br />
Wie in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Großstädten, so ist auch nutzungspotentialen im gewerblich genutzten<br />
in <strong>Bremen</strong> die Sicherung und Stärkung <strong>de</strong>s in- Gebäu<strong>de</strong>bestand.<br />
nerstädtischen bzw. innenstadtnahen Wohnens Das Programmgebiet „Wohnen an Wall und We-<br />
zunehmend in <strong>de</strong>n Blickpunkt <strong>de</strong>r Diskussion über ser“ umfasst <strong>de</strong>n gesamten Innenstadtbereich/<br />
die Zukunft <strong>de</strong>r Innenstadt Entwicklungspriorität gerückt.<br />
Altstadt. 2 – mittelfristige Angestrebt wer<strong>de</strong>n Entwicklung<br />
künftig sowohl die<br />
Aktivierung und Bebauung von Einzelgrundstü-<br />
Ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk wird dabei auf die cken als auch die Bebauung von zusammenhän-<br />
vermutlich wachsen<strong>de</strong> Nachfrage Kennnummer von „Stadt- Projektname gen<strong>de</strong>n größeren Bereichen. Ortsteil<br />
rückkehrern“ aus <strong>de</strong>m Umland gerichtet, die sich<br />
für ein Wohnen in urbanen Milieus interessieren. Für das <strong>Stephaniviertel</strong> ergeben sich insbeson<strong>de</strong>re<br />
Neben zielgruppenspezifischen qualitätsvollen Perspektiven im Abbentorswallquartier und auf<br />
Potenzial<br />
gesamt<br />
(WE)<br />
Potenzial<br />
EFH (WE)<br />
Potenzial<br />
MFH (WE)<br />
Wohnangeboten sind die vielfältigen Kultur-, Frei- <strong>de</strong>m Stephanischulgelän<strong>de</strong>.<br />
zeit- und Gastronomieangebote sowie Angebote Der Endbereicht vom Mai 2009 <strong>de</strong>s Beratungsun-<br />
einer qualifizierten Gesundheitsvorsorge Entwicklungspriorität in <strong>de</strong>r ternehmens 3 – langfristige GEWOS sieht hier Entwicklung<br />
28 Wohneinheiten<br />
Innenstadt bei Umzugsentscheidungen von großer<br />
Be<strong>de</strong>utung.<br />
Darüber hinaus ist zu erwarten, dass eine mo-<br />
im Abbentorswallquartier und 32 Wohneinheiten<br />
im Bereich Stephanischule als Potential.<br />
<strong>de</strong>rate Bevölkerungszunahme im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Altstadt zu einer verstärkten Nachfrage nach<br />
neuen Wohnungen für unterschiedliche Wohnstile<br />
(„Medien- und Kreativwirtschaft“) führen kann.<br />
Flächentyp<br />
Keine Flächen <strong>de</strong>r Entwicklungsstufe II vorhan<strong>de</strong>n<br />
Entwicklungsstufe II - Mitte Gesamt 0 0 0<br />
Kennnummer Projektname Ortsteil<br />
Potenzial<br />
gesamt<br />
(WE)<br />
Potenzial<br />
EFH (WE)<br />
Potenzial<br />
MFH (WE) Flächentyp<br />
Potenzial<br />
Potenzial<br />
Kennnummer Projektname Ortsteil<br />
gesamt<br />
EFH (WE)<br />
(WE)<br />
Potenzial<br />
MFH (WE)<br />
Keine Flächen <strong>de</strong>r Entwicklungsstufe III vorhan<strong>de</strong>n<br />
Entwicklungsstufe III - Mitte Gesamt 0 0 0<br />
Flächentyp<br />
Leitbildprozess <strong>Bremen</strong><br />
WB_111_001 Vor Stephanitor / Schlachte Altstadt 32<br />
WB_111_002 Abbentorswallquartier Altstadt Wohnbaukomponente<br />
28 28<br />
WB_113_102 Rembertikreisel Ostertor Profil 100 Mitte<br />
Entwicklungsstufe I - Mitte Gesamt 160 28<br />
Quantitatives Wohnbaupotenzial<br />
Baulücken<br />
32<br />
100<br />
132<br />
A<br />
A<br />
A<br />
Anzahl Baulücken im Stadtteil: 79<br />
Wohnbaupotenzial EFH: 7 WE<br />
Wohnbaupotenzial MFH: 597 WE<br />
Baulücken Gesamt: 604 WE<br />
Projektflächen (Wohnbauflächenkonzeption)<br />
Anzahl Flächen im Stadtteil: 3<br />
Wohnbaupotenzial EFH: 28 WE<br />
Wohnbaupotenzial MFH: 132 WE<br />
Projektflächen Gesamt: 160 WE<br />
Mitte Gesamt: 764 WE<br />
Ausschnitt aus Karte „Flächentypologie“<br />
Entwicklungspriorität 1 – zeitnahe Entwicklung<br />
Projektflächen <strong>de</strong>r Wohnbauflächenkonzeption<br />
Vor diesem Hintergrund solcher Annahmen hat<br />
<strong>de</strong>r Senator für Bau, Umwelt und Verkehr 2004<br />
das Programm „Wohnen an Wall und Weser“<br />
initiiert.<br />
Quantitatives Wohnbaupotenzial<br />
Baulücken<br />
Anzahl Baulücken im Stadtteil: 79<br />
Wohnbaupotenzial EFH: 7 WE<br />
Wohnbaupotenzial MFH: 597 WE<br />
Baulücken Gesamt: 604 WE<br />
Projektflächen (Wohnbauflächenkonzeption)<br />
Anzahl Flächen im Stadtteil: 3<br />
Wohnbaupotenzial EFH: 28 WE<br />
Wohnbaupotenzial MFH: 132 WE<br />
Projektflächen Gesamt: 160 WE<br />
Mitte Gesamt: 764 WE<br />
Entwicklungspriorität 1 – zeitnahe Entwicklung<br />
Wohnbaupotenziale*<br />
tflächen <strong>de</strong>r Wohnbauflächenkonzeption<br />
40<br />
<strong>Stephaniviertel</strong><br />
Ausschnitt aus Karte „Flächentypologie“<br />
Entwicklungspriorität 2 – mittelfristige Entwicklung<br />
Kennnummer Projektname Ortsteil<br />
Entwicklungspriorität 3 – langfristige Entwicklung<br />
Potenzial<br />
gesamt<br />
(WE)<br />
Potenzial<br />
EFH (WE)<br />
Quelle: Gewos 2009<br />
Kennnummer Projektname Ortsteil<br />
Potenzial<br />
gesamt<br />
(WE)<br />
Potenzial<br />
EFH (WE)<br />
Potenzial<br />
MFH (WE)<br />
* Angaben <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa <strong>de</strong>r Freien Hansestadt <strong>Bremen</strong>, Referat 60<br />
Flächentyp<br />
WB_111_001 Vor Stephanitor / Schlachte Altstadt 32 32 A<br />
WB_111_002 Abbentorswallquartier Altstadt 28 28 A<br />
WB_113_102 Rembertikreisel Ostertor 100 100 A<br />
Entwicklungsstufe I - Mitte Gesamt 160 28 132<br />
Keine Flächen <strong>de</strong>r Entwicklungsstufe II vorhan<strong>de</strong>n<br />
Entwicklungsstufe II - Mitte Gesamt 0 0 0<br />
Kennnummer Projektname Ortsteil<br />
Keine Flächen <strong>de</strong>r Entwicklungsstufe III vorhan<strong>de</strong>n<br />
Potenzial<br />
gesamt<br />
(WE)<br />
Potenzial<br />
EFH (WE)<br />
Quelle: Gewos 2009<br />
Potenzial<br />
MFH (WE) Flächentyp<br />
Potenzial<br />
MFH (WE) Flächentyp
Das Abbentorswallquartier entwickeln<br />
Im Bereich Abbentorswall befin<strong>de</strong>n sich untergenutzte<br />
Flächen, die sich für eine hochwertige<br />
Wohnnutzung und urbanes Wohnen im Quartier<br />
anbieten.<br />
Das im Dezember 2005 durch die Bremische Gesellschaft<br />
mbH vorgeschlagene „Quartierskonzept<br />
Abbentorswall“ beinhaltet eine grundstücksbezogene<br />
Bestandsaufnahme, eine Konflikt- und Potentialanalyse<br />
sowie ein städtebauliches Konzept<br />
mit Umsetzungsvorschlägen. Diese Planungsvorstellungen<br />
und I<strong>de</strong>en, die eine hochwertige innerstädtische<br />
Wohnnutzung vorsehen, wur<strong>de</strong>n mit<br />
<strong>de</strong>n einzelnen Grundstückseigentümern erörtert.<br />
Die Umsetzung <strong>de</strong>r Planungen konnte bislang<br />
nicht initiiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Gegenwärtig sich abzeichnen<strong>de</strong> Nutzungspotenziale<br />
im historischen Gebäu<strong>de</strong>bestand <strong>de</strong>s<br />
Telekom-Gelän<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n die städtebauliche<br />
Aufwertung <strong>de</strong>s Abbentorwallquartiers erneut in<br />
<strong>de</strong>n Fokus bringen.<br />
Im Abbentorswallquartier soll an die im Rahmen<br />
<strong>de</strong>s Programms „Wohnen an Wall und Weser“<br />
entwickelten I<strong>de</strong>en sowie Gestaltungsvorschläge<br />
<strong>de</strong>r Freiraumplaner Kreikenbaum & Partner angeknüpft<br />
und zu einem städtebaulichen Konzept<br />
verdichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Dieses wird erneut an die Eigentümer und ggf.<br />
auch potenzielle neue Investoren herangetragen,<br />
konkretisiert und mit diesen nach Möglichkeit<br />
umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Faulenstraße<br />
Fuhrleutehof<br />
Doventor<br />
Doventor Straße<br />
Parkhaus Doventorstraße<br />
Am Wall<br />
Neuenstraße<br />
QUARTIERSENTWICKLUNG ABBENTORSWALL<br />
Grafenstraße<br />
Medienhaus<br />
Doventorstraße<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>s Neubaus im Bestand (Krukemeier, SUBVE)<br />
Weser<br />
Radio Br em en<br />
Geere n<br />
Me die nforu m<br />
Hanewinkelsgang<br />
Do ventor strasse<br />
Ra dio Breme n<br />
Die pena u<br />
45<br />
46 47-49<br />
11<br />
Par kha us<br />
Dovent orstr asse<br />
M edienh au s<br />
Do ven torstr asse<br />
69<br />
20<br />
24<br />
41<br />
Neu ens trasse<br />
51 52<br />
Fa ulenstrass e<br />
Töferbohmstraße<br />
54<br />
50-54<br />
Hane wi nke ls gan g<br />
Gra fenstr asse<br />
Neue n stras se<br />
67 65 45 37/39 31 29<br />
40<br />
5 5 56/57 58-60 61/62 63 64 65- 6 6 69/ 7 0 71/ 72 74 75/76 77-79<br />
10<br />
75-80<br />
56 6 8<br />
T öfer bohmstrass e<br />
Co rs sen g a ng<br />
23-27<br />
Fa u l enstr asse<br />
19<br />
17<br />
15<br />
13<br />
11<br />
Corssengang<br />
Abbento rs wa llstrasse<br />
Ne ue nstrasse<br />
28<br />
27 26 25<br />
2 3 4/5<br />
9<br />
16 - 20<br />
Am Wall<br />
25/26<br />
27<br />
Abbentorswallstraße<br />
Hankenst rasse<br />
Telekom-Gelän<strong>de</strong><br />
73<br />
3<br />
5 /7<br />
30<br />
11<br />
Ölmü hlenstrass e<br />
8 9<br />
7<br />
1 1-13<br />
P<br />
8 0/81<br />
3-5<br />
4 23 22/21<br />
282<br />
82/8387/ 8<br />
4<br />
6/8<br />
Altenweg<br />
10<br />
84/85 86<br />
2<br />
5<br />
3<br />
3<br />
Wallanlagen<br />
10<br />
A bbe nto rstrasse<br />
5<br />
Neuenstraße<br />
89-9193-95<br />
Schwa nen gatt<br />
24/25 23A 23<br />
Ja kob istr asse<br />
97-98 99-100 102<br />
Am Wall 86 Faulenstraße 13 -15<br />
Baulücke Neuenstraße / Töferbohmstraße<br />
20 19 18<br />
Quartiersentwicklung Abbentorswall (Bremische, 2006)<br />
22<br />
20<br />
Am Wall<br />
lenstraße<br />
103<br />
LEGENDE<br />
Untersuchungsgebiet<br />
Nutzungsmängel:<br />
Untergenutzte Flächen - zu entwickeln<br />
Hochgradig versiegelte<br />
öffentlicheStellplatzflächen<br />
öffentliche Grünflächen mit<br />
geringer Funktionalität<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l Leerstän<strong>de</strong><br />
Isolierte Wohnstandorte<br />
Funktionelle Störungen:<br />
Immisionen<br />
Emissionen Funkturm<br />
Barrierewirkungen<br />
Fehlen<strong>de</strong> räumliche Verknüpfung<br />
Städtebauliche und bauliche Mängel<br />
Stadträumliche Defizite (Straßenräume)<br />
Unattraktive Fassa<strong>de</strong> / EG Nutzung<br />
Wegeverbindungen aufwertungsbedürftig<br />
Medienmeile Radio <strong>Bremen</strong><br />
in Planung / Bau<br />
Städtisches Grundstück<br />
BESTANDSAUFNAHME<br />
Konfliktplan<br />
OHNE MASSTAB<br />
Quartiersentwicklungskonzept<br />
Abbentorswall<br />
im Auftrag<br />
<strong>de</strong>s Senators für B au, Umwelt und Verkehr<br />
<strong>de</strong>r F reienHansestadtB rem en<br />
aufgestellt durc hdie B remische Gesellsc haft<br />
Mai 2005<br />
Baulücke Neuenstraße 11 - 16<br />
Abbentorstraße<br />
ße<br />
Altenweg<br />
Seite 18
Deicherhöhung<br />
0,4 - 0,95 m<br />
Das Stephanischulgelän<strong>de</strong><br />
Die direkt an <strong>de</strong>r Weser gelegene Schule Vor<br />
<strong>de</strong>m Stephanitor wur<strong>de</strong> 2007 aufgegeben. Das<br />
Grundstück soll einer neuen Nutzung zugeführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Es befin<strong>de</strong>t sich in repräsentativer Lage<br />
im Altstadtbereich innerhalb <strong>de</strong>r Wallanlagen<br />
direkt an <strong>de</strong>r Weser an <strong>de</strong>r Schnittstelle Altstadt /<br />
Überseestadt.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r privilegierten Lage wird aus städtebaulicher<br />
und wirtschaftsstrukturpolitischer<br />
Sicht eine nutzungsgemischte Neubebauung mit<br />
ansprechen<strong>de</strong>r Architektur präferiert.<br />
Da das ehemalige Schulgelän<strong>de</strong> in ein Wohngebiet<br />
eingebettet ist, hat <strong>de</strong>r Senator für Umwelt,<br />
Bau, Verkehr und Europa gemeinsam mit <strong>de</strong>m<br />
Beirat Mitte und Anwohnervertretern einen Arbeitskreis<br />
eingerichtet, <strong>de</strong>r neue Planungsüberlegungen<br />
ständig begleitet.<br />
Die Nähe zur B75 und zur Bahnstrecke <strong>Bremen</strong><br />
- Ol<strong>de</strong>nburg sowie die auf <strong>de</strong>m Neustädter<br />
Ufer befindliche Gewerbenutzung beschränken<br />
wegen <strong>de</strong>r davon ausgehen<strong>de</strong>n Lärmemissionen<br />
mögliche Nachnutzungen. Daher wur<strong>de</strong> das Bremer<br />
Architektenbüro Feldschnie<strong>de</strong>rs & Kister in<br />
Kooperation mit <strong>de</strong>m Ingenieurbüro Bonk, Maire,<br />
Hoppmann mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt,<br />
die inzwischen vorliegt und Vorschläge für<br />
Büros<br />
Westauffahrt B6<br />
B6<br />
Stephanibrücke<br />
Ostabfahrt B6<br />
42<br />
Vor Stephanitor<br />
Hochwasserschutz Wohnen<br />
Lärmemissionen<br />
Stephani-Schulgelän<strong>de</strong>: Möglichkeiten <strong>de</strong>s Neubaus im Bestand<br />
(Entwurf: Günter Krukemeier, SUBVE)<br />
eine unter Lärmschutzgesichtspunkten optimierte<br />
Lage und Gestaltung <strong>de</strong>r Baukörper macht.<br />
Danach wür<strong>de</strong> sich im westlichen Gebäu<strong>de</strong>komplex<br />
Büronutzung anbieten. Das Gebiet rund um<br />
die Stephanikirche ist durch eine stabile Wohnnutzung<br />
charakterisiert, die durch neue Wohnungen<br />
ergänzt wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Erste Planungsüberlegungen <strong>de</strong>s Senator für<br />
Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, die von einem<br />
Nutzungsmix aus Dienstleistungen und Wohnen<br />
ausgehen, liegen vor. Sie wer<strong>de</strong>n Zug-um-Zug<br />
konkretisiert und in einem kontinuierlichen Abstimmungsprozess<br />
u.a. mit <strong>de</strong>m Beirat Mitte und<br />
Anwohnervertretern erörtert.<br />
Die Durchführung eines Planungswettbewerbs<br />
erscheint sinnvoll.<br />
Immobilie und Gelän<strong>de</strong> stehen seit <strong>de</strong>m Herbst<br />
2008 durch <strong>de</strong>n gemeinnützigen Sportverein<br />
„Flamingo Gym“ als Zwischennutzung zur Verfügung.<br />
Weitere Optionen <strong>de</strong>r Nutzung u.a. durch<br />
private Schulprojekte wer<strong>de</strong>n ergänzend geprüft.<br />
Seemannsheim<br />
Seemannsheim<br />
Stephaniekirchhof<br />
Stephanikirche<br />
Großenstraße<br />
Wohnen und Arbeiten auf<br />
Stephanischulgelän<strong>de</strong><br />
WESER<br />
Stephanikirche<br />
Geeren<br />
Ehem. Schule Vor <strong>de</strong>m Stephanitor<br />
Diepenau<br />
Radio <strong>Bremen</strong><br />
Diepenau<br />
Radio <strong>Bremen</strong><br />
Geeren<br />
Straßenrä<br />
gestalten<br />
Medienforum<br />
Hinter <strong>de</strong>r Mauer
enstraße<br />
ten auf<br />
<strong>de</strong><br />
Doventor<br />
Doventor Straße<br />
Geeren<br />
Parkhaus Doventorstraße<br />
Diepenau<br />
Wohnen und Arbeiten im<br />
Abbentorswall-Quartier<br />
Am Wall<br />
Neuenstraße<br />
Grafenstraße<br />
Medienhaus<br />
Doventorstraße<br />
Radio <strong>Bremen</strong><br />
Diepenau<br />
Radio <strong>Bremen</strong><br />
Geeren<br />
Straßenräume<br />
gestalten<br />
Medienforum<br />
Hinter <strong>de</strong>r Mauer<br />
Hanewinkelsgang<br />
Handlungsfeld<br />
Kalkstraße<br />
Töferbohmstraße<br />
Heinkenstraße<br />
Jugendherberge<br />
Promena<strong>de</strong><br />
Barrieren abbauen -<br />
Verbindungen schaffen -<br />
Räume gestalten<br />
Corssengang<br />
Große Fischerstraße<br />
Abbentorswallstraße<br />
Faulenstraße<br />
Geeren<br />
Fangturm-<br />
Platz<br />
Schlachte<br />
Fangturmplatz - räumliche Potenziale noch nicht ausgeschöpft<br />
P<br />
Neuenstraße<br />
Telekom<br />
Aschenburg<br />
Bahnhofsvor- Verbindungen<br />
stadt verbessern anbin<strong>de</strong>n<br />
Fangturm<br />
Ölmühlenstraße<br />
Am Brill<br />
Langenstraße<br />
Wenkenstraße<br />
Langenstraße<br />
Abbentorstraße<br />
Hankenstraße<br />
Altenweg<br />
Hochgarage<br />
43<br />
Nagelspforte<br />
Letzte Schlachtpforte<br />
Grützmacherstraße<br />
Bürgermeister-Smidt-Brücke<br />
Jakobistraße<br />
�<br />
B<br />
Brill<br />
Die Inwertsetzung <strong>de</strong>s Viertels durch kommunale<br />
Investitionen zur Aufwertung <strong>de</strong>s öffentlichen<br />
Raums kann im Bereich zwischen Weser - Bürgermeister-Smidt-Straße-Faulenstraße-Wall<br />
mit<br />
Ausnahme <strong>de</strong>s Fangturmplatzes und <strong>de</strong>r Langenstraße<br />
als weitgehend als abgeschlossen gelten.<br />
Straßen- und Freiraumgestaltung sind im Bereich<br />
<strong>de</strong>s Abbentorswallquartiers sind im Zuge <strong>de</strong>r<br />
Umnutzung und baulicher Ergänzungen zu überarbeiten.<br />
Bürgermeister - Smidt - Straße<br />
Hutfilterstraße<br />
Martinistraße<br />
Langenstraße<br />
Weiter wird ein Bedarf an einer Verbesserung <strong>de</strong>r<br />
Anbindung an unmittelbar benachbarte Orts- und<br />
Stadtteile (Innere City, Bahnhofsvorstadt, Neustadt)<br />
gesehen, um die Insellage <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />
weiter aufzubrechen.<br />
A<br />
Untersuchungsbereich<br />
Schlachte<br />
Wohnen zwischen Wall und Weser<br />
im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
Städtebaulicher Entwurf zu Stadthäusern<br />
zwischen Neuenstraße und Abbentorswallstraße<br />
S c h n i t t<br />
C<br />
ca. 8.00<br />
Bad<br />
Zimmer<br />
3. Obergeschoss<br />
Kochen Essen Terrasse<br />
2. Obergeschoss<br />
Bad<br />
3.Obergesch.<br />
2.Obergesch.<br />
1.Obergesch.<br />
Zimmer<br />
Schlafen<br />
Wohnen<br />
Zimmer<br />
Zimmer Terrasse<br />
Schlafen<br />
1. Obergeschoss<br />
ca. 10.00<br />
Erdgesch.<br />
Parken<br />
Essen Wohnen Garten<br />
Erdgeschoss<br />
Terrasse<br />
�<br />
Garten<br />
Terrasse<br />
Erdgesch.<br />
Parken<br />
Wohnen<br />
3.Obergesch.<br />
2.Obergesch.<br />
1.Obergesch.<br />
Zimmer<br />
Zimmer<br />
Schlafen<br />
Wohnen<br />
Terrasse Essen Kochen<br />
Zimmer<br />
Terrasse Zimmer<br />
Senator für Bau, Umwelt und Verkehr / Stadtplanung <strong>Bremen</strong>, 26.9.2005<br />
Einen beson<strong>de</strong>ren Schwerpunkt bil<strong>de</strong>t die Nahtstelle<br />
zwischen <strong>de</strong>r Bürgermeister-Smidt-Straße<br />
zwischen Weserbrücke und Wallanlegen, die das<br />
kommerzille Zentrum vom <strong>Stephaniviertel</strong> trennt.<br />
Schwerpunkte dieses Untersuchungsbereiches<br />
bil<strong>de</strong>n die Verbindung <strong>de</strong>r Schlachte und die<br />
Durchgängigkeit <strong>de</strong>r Langenstraße (A), die Brillkreuzung<br />
(B), sowie die sog. AOK-Kreuzung (C).<br />
Schlafen<br />
Essen<br />
Bad<br />
Bad<br />
Maisonette<br />
Wohnung<br />
2<br />
Maisonette<br />
Wohnung<br />
1
Verbin<strong>de</strong>n -<br />
Obere Schlachte, Langenstraße<br />
Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Anbindung <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />
und zur Entwicklung neuer Platzqualitäten<br />
ist <strong>de</strong>r Bereich zwischen Stephanibrücke<br />
und Wall einer erneuten Betrachtung zu unterziehen:<br />
• Auf <strong>de</strong>m Dünenkamm gelegen, gehört die<br />
Faulenstraße zur historischen Entwicklungsachse<br />
<strong>de</strong>r Stadt. Die Straßenbahnhaltestelle<br />
zerschnei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Straßen optisch und physisch<br />
und trennt das <strong>Stephaniviertel</strong> von <strong>de</strong>m<br />
Rest <strong>de</strong>r Altstadt.<br />
• Die Querung über die Bürgermeister-Smidt-<br />
Straße ist im Verlauf <strong>de</strong>r Oberen Schlachte<br />
ist für Fußgänger problematisch. Die Straße<br />
mit ihren vier Fahrspuren, zwei Gleisanlagen<br />
ist beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>shalb nicht passierbar, da es<br />
keine Fläche für einen Zwischenaufenthalt<br />
gibt.<br />
44<br />
Barrieren abbauen - Wegebeziehungen verbessern<br />
Langenstraße getrennt<br />
Obere Schlachte kaum passierbar
Den Brill gestalten<br />
Der Brill ist zu einem noch attraktiveren städtischen<br />
Platz und Drehscheibe <strong>de</strong>r Kommunikation<br />
und fußläufigen Durchgängigkeit umzugestalten.<br />
Großzügige oberirdische Querungsmöglichkeiten<br />
sollen die Wegeverbindung für <strong>de</strong>n<br />
Fußgänger aus Hutfilter- und Martinistraße zum<br />
<strong>Stephaniviertel</strong> verbessern.<br />
Die I<strong>de</strong>e eines „Time Square“ dient Chiffre <strong>de</strong>s<br />
Nach<strong>de</strong>nkens über eine zukünftige Gestaltung.<br />
Die Bespielung <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong>n Fassa<strong>de</strong>n mit<br />
Licht, Kunst und Information wird durch die<br />
transparente Öffnung <strong>de</strong>r städtischen Vertikalen<br />
durch das Brillisimo vorstellbar.<br />
Ziel dieser Maßnahme ist es, die positive Wirkung<br />
<strong>de</strong>r privaten Investitionen im Bereich Brill (Sparkassenneubau,<br />
Brillissimo) und im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
(Radio <strong>Bremen</strong>, VHS, Bamberger, Parkhaus<br />
Doventor) zu stützen und die Rolle <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />
als Verbindung zwischen Innenstadt und<br />
Überseestadt funktional zu stärken.<br />
Um die oberirdische Querung <strong>de</strong>r Brill-Kreuzung<br />
für Fußgänger und Radfahrer zu erleichtern, ist<br />
eine Reduzierung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Fahrspuren, ggf.<br />
unter Kappung vorhan<strong>de</strong>ner Abbiegemöglichkeiten<br />
und eine Verlegung von Haltestellen <strong>de</strong>s<br />
ÖPNV in Erwägung zu ziehen. Hierzu bedarf aber<br />
einer verlässlichen verkehrlichen Beurteilung im<br />
Netzzusammenhang.<br />
In einem ersten Schritt ist die Querung von <strong>de</strong>r<br />
Hutfilterstraße in Richtung Sparkasse für Fußgänger<br />
durch eine Verlängerung <strong>de</strong>r Ampelphase<br />
zu verbessern. Hierzu bedarf es vorgängig einer<br />
Simulation <strong>de</strong>r zeitlichen Effekte <strong>de</strong>r Neutaktung<br />
auf das Verkehrsnetz.<br />
Entwurf: Günter Krukemeier, SUBVE<br />
45<br />
Brillkreuzung mit Pavillion 1932
Rückbau Brilltunnel<br />
Nach Jahren <strong>de</strong>r Diskussion über die Nutzung<br />
<strong>de</strong>s Brilltunnels, <strong>de</strong>r bereits vor einigen<br />
Jahren erfolgten Schließung von im Bereich<br />
Sparkasse befindlichen Treppenabgängen und<br />
<strong>de</strong>r abnehmen<strong>de</strong>n Besucherfrequenz soll <strong>de</strong>r<br />
Brilltunnel komplett aufgegeben und auch die<br />
verbliebenen Treppenabgänge geschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Da die Versiegelung <strong>de</strong>r Tunnelzugänge jedoch<br />
einen endgültigen Charakter hat, ist in jüngerer<br />
Zeit verstärkt nach alternativen Nutzungen gesucht<br />
wor<strong>de</strong>n. Als Nachfolgenutzung zeichnet<br />
sich „Un<strong>de</strong>r the Brill“ eine Diskothek ab.<br />
Das Entwidmungsverfahren - als erster Schritt für<br />
<strong>de</strong>n Rückbau / Nachfolgenutzung - ist eingeleitet.<br />
Im nächsten Schritt können die nicht mehr benötigten<br />
oberirdischen Nebenanlagen / Zugänge<br />
entfernt und parallel hierzu die freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Flächen in eine (planerische) Optimierung <strong>de</strong>r<br />
Platzsituation und evtl. Neuordnung <strong>de</strong>r Verkehrsbeziehungen<br />
einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
Entwurf: Günter Krukemeier, SUBVE<br />
46<br />
Resümee:<br />
„Rund um <strong>de</strong>n Brill“ soll die Durchgängigkeit und<br />
Erreichbarkeiten verbessert sowie qualifizieren<strong>de</strong><br />
Untersuchungen (Verkehr, Freiraum) durchgeführt<br />
und gegebenenfalls geeignete Entwurfs- und<br />
Wettbewerbsverfahren initiiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Ortsansässige Unternehmen, Interessengemeinschaften<br />
und Vertreter <strong>de</strong>r Ortspolitik wer<strong>de</strong>n an<br />
<strong>de</strong>r weiteren Qualifizierung <strong>de</strong>s Brills beteiligt.
Entrèe AOK-Kreuzung<br />
Historische Eingangssituation (hier: Doventor) gegenwärtige „Eingangssituation“<br />
Die Hochstraße, die die AOK-Kreuzung überquert,<br />
weist nur eine geringe Verkehrsbelastung auf.<br />
Ein Abriss <strong>de</strong>r Hochstraße mit Neugestaltung <strong>de</strong>r<br />
Kreuzung wür<strong>de</strong> diesen Eingangsbereich zum<br />
<strong>Stephaniviertel</strong> aufwerten.<br />
Die einfrie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, fassen<strong>de</strong> aber auch verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
stadträumliche Qualität <strong>de</strong>r Wallanlagen wäre in<br />
ihrer Stadtgestalt prägen<strong>de</strong>n Kraft wie<strong>de</strong>r neu<br />
erfahrbar.<br />
Dieses neue Entree, das die Bahnhofvorstadt mit<br />
<strong>de</strong>r Innenstadt verknüpft wäre <strong>de</strong>r Auftakt für<br />
neue Wegebeziehungen, die für die Innenstadt<br />
im Zuge größerer Einzelhan<strong>de</strong>ls-Neuinvestitionen<br />
im Bereich Lloydhof/ Am Wegesen<strong>de</strong>/ nördliche<br />
Hutfilterstraße geschaffen wer<strong>de</strong>n könnten.<br />
Darüber hinaus wür<strong>de</strong>n die Geschäfts- und<br />
Wohnlagen entlang <strong>de</strong>r Straße Am Wall eine<br />
spürbare Aufwertung erfahren können.<br />
Ergänzen<strong>de</strong> Verbesserungen<br />
<strong>de</strong>r Erreichbarkeit <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung <strong>de</strong>r Anbindung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s an die unmittelbar<br />
benachbarten Quartiere kommen in Betracht:<br />
• Eine neue Fußgängerbrücke über <strong>de</strong>n Wallgraben<br />
in Höhe <strong>de</strong>r Straßen Ellhornstraße/<br />
Abbentor (östlich <strong>de</strong>r Seniorenresi<strong>de</strong>nz Am<br />
Wandrahm),<br />
• eine Attraktivitätssteigerung <strong>de</strong>s Fuß- und<br />
Radweges im Zuge <strong>de</strong>r Stephanibrücke.<br />
Für diese Projekte müssen zunächst Machbarkeitsstudien<br />
und erst grobe Kostenschätzungen<br />
erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />
• Entwicklung eines neuen Wegeleitsystems.<br />
47<br />
„Eingangssituation“ mit Blick auf AOK-Gebäu<strong>de</strong><br />
Barriere: Verbindung Wallanlagen / Abbentor<br />
Aufwertung <strong>de</strong>r Wohn- und Geschäftslagen am Wall
Untersuchungsbereich<br />
Eingangssituation neu gestalten<br />
- Rückbau Hochstraße<br />
- AOK - Kreuzung neu gestalten<br />
Brillkreuzung optimieren<br />
- Ampelhase Hutfilter / Sparkasse<br />
- Tunnel: Umnutzung / Schließung<br />
- Rückbau Eingangsbereiche Tunnel<br />
- Aufwertung <strong>de</strong>r Rän<strong>de</strong>r<br />
- „Timesquare“<br />
Barrieren abbauen - Verbindung stärken<br />
- Obere Schlachte mit sicherer Querung<br />
- Langenstraße mit Durchgängigkeit<br />
- Verlagerung Haltestelle prüfen<br />
48<br />
�<br />
Ampelphase<br />
�
Handlungsfeld<br />
Spielräume für eine mo<strong>de</strong>rne<br />
Steuerung von <strong>Stadtentwicklung</strong><br />
schaffen<br />
Das <strong>Stephaniviertel</strong> ist ein im Strukturwan<strong>de</strong>l<br />
befindlicher Teil <strong>de</strong>r Altstadt. Stadtquartiere im<br />
Strukturwan<strong>de</strong>l müssen ein neues Selbstverständnis,<br />
Foren <strong>de</strong>r Diskussion und Möglichkeiten <strong>de</strong>s<br />
Han<strong>de</strong>lns erproben, um erfolgversprechend neue<br />
Entwicklungspfa<strong>de</strong> beschreiten zu können.<br />
Informelle, „weiche“ Instrument <strong>de</strong>r Quartiersentwicklung,<br />
die <strong>de</strong>m Informations- und<br />
Erfahrungsaustausch zwischen verschie<strong>de</strong>nen<br />
Akteursgruppen dienen, wo Verfahrensvorschläge<br />
bei Konfliktlagen und Handlungsempfehlungen<br />
für die weitere Gestaltung <strong>de</strong>s Quartiers entwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n, gehören auch in Zukunft zu <strong>de</strong>n<br />
Erfor<strong>de</strong>rnissen „guten Regierens“.<br />
Das für <strong>Stadtentwicklung</strong>sprozesse erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure wur<strong>de</strong><br />
im <strong>Stephaniviertel</strong> durch das Forschungsprojekt<br />
„Vera“ 1 seit 2005 mit initiiert und aktiv begleitet.<br />
Aus dieser Arbeit hat sich En<strong>de</strong> 2006 <strong>de</strong>r „Arbeitskreis<br />
<strong>Stephaniviertel</strong>“ entwickelt, in <strong>de</strong>m<br />
Anwohner und Unternehmen an <strong>de</strong>r Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Alltagstauglichkeit <strong>de</strong>s Quartiers zusammenarbeiten.<br />
Diese ehrenamtliche Arbeit wird<br />
durch einen Mitarbeiter <strong>de</strong>s Senators für Umwelt,<br />
Bau, Verkehr und Europa unterstützt.<br />
Der Arbeitskreis „Schule vor <strong>de</strong>m Stephanitor“ ist<br />
im Oktober 2007 vom Senator für Umwelt, Bau,<br />
Verkehr und Europa nach Anwohnerprotesten ins<br />
Leben gerufen wor<strong>de</strong>n. Ziel ist eine Stabilisierung<br />
<strong>de</strong>r Wohnfunktion im <strong>Stephaniviertel</strong> und eine<br />
möglichst einvernehmliche Entwicklung <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>r ehem. Schule Vor <strong>de</strong>m Stephanitor.<br />
1 Das Forschungsprojekt „Verzeitlichung <strong>de</strong>s Raums“<br />
(VERA) unter <strong>de</strong>r Leitung von Prof. Dr. Ulrich Mückenberger<br />
und Prof. Dr. Jürgen Oßenbrügge (Universität Hamburg)<br />
und Prof. Dr. Dieter Läpple (TU Hamburg-Harburg)<br />
begleitet mit zeitpolitischen Analysen und Beteiligungsverfahren<br />
die Umstrukturierung von Quartieren zu Standorten<br />
innovativer Branchen.<br />
Der Beteiligungsprozess wur<strong>de</strong> bis 2007 darüber hinaus<br />
vom Institut für Informations management (ifib) im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Projekte Medienmix in <strong>de</strong>r lokalen Demokratie<br />
(geför<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>r Hans-Böckler-Stiftung) und E-VOICE<br />
(geför<strong>de</strong>rt vom InterregIIIB North Sea Programme <strong>de</strong>r<br />
Europäischen Union) unterstützt und wissenschaftlich<br />
begleitet. Im Projekt E-VOICE arbeitet das ifib als Auftragnehmer<br />
<strong>de</strong>s E-Government-Referates <strong>de</strong>s Senators für<br />
Finanzen.<br />
49<br />
Der „Arbeitskreis <strong>Stephaniviertel</strong>“ ist als eine<br />
Art Dachorganisisation eng koordiniert mit weiteren<br />
aktiven Gruppen und Institutionen wie <strong>de</strong>r<br />
„Anwohnerinitiative <strong>Stephaniviertel</strong>“, <strong>de</strong>r „Standortgemeinschaft<br />
<strong>Stephaniviertel</strong>“ <strong>de</strong>r „Interessengemeinschaft<br />
Medienmeile“ und <strong>de</strong>m „Schlachte<br />
Marketing und Service Verband“.<br />
Die in <strong>de</strong>m Konzept vorgeschlagenen Aktivitäten<br />
und Handlungsschritte bedürfen auch künftig<br />
einer engen Koordination von <strong>Stadtentwicklung</strong>,<br />
handlungsbereiten Unternehmen, aktiven Bürgern,<br />
politischen Gremien und <strong>de</strong>r Ressort übergreifend<br />
zusammenarbeiten<strong>de</strong>n Verwaltung.
Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />
im Überblick<br />
Deicherhöhung<br />
0,4 - 0,95 m<br />
Westauffahrt B6<br />
B6<br />
Eisenbahn<br />
Lärmemissionen<br />
Stephanibrücke<br />
Ostabfahrt B6<br />
Vor Stephanitor<br />
Am Wall<br />
Seemannsheim<br />
Seemannsheim<br />
Stephaniekirchhof<br />
Faulenstraße<br />
Stephanikirche<br />
Fuhrleutehof<br />
Großenstraße<br />
Wohnen und Arbeiten auf<br />
Stephanischulgelän<strong>de</strong><br />
WESER<br />
Doventor<br />
Doventor Straße<br />
Geeren<br />
Diepenau<br />
Wohnen und Arbeiten im<br />
Abbentorswall-Quartier<br />
Parkhaus Doventorstraße<br />
Am Wall<br />
Neuenstraße<br />
Grafenstraße<br />
Medienhaus<br />
Doventorstraße<br />
Radio <strong>Bremen</strong><br />
Diepenau<br />
Radio <strong>Bremen</strong><br />
Geeren<br />
Hanewinkelsgang<br />
Straßenräume<br />
gestalten<br />
Medienforum<br />
Hinter <strong>de</strong>r Mauer<br />
50<br />
Kalkstraße<br />
Töferbohmstraße<br />
Heinkenstraße<br />
Jugendherberge<br />
Promena<strong>de</strong><br />
Corssengang<br />
Große Fischerstraße<br />
Abbentorswallstraße<br />
Faulenstraße<br />
Geeren<br />
Telekom<br />
Fangturm-<br />
Platz<br />
Schlachte<br />
P<br />
Neuenstraße<br />
Aschenburg<br />
Bahnhofsvorstadt<br />
anbin<strong>de</strong>n<br />
Fangturm<br />
Ölmühlenstraße<br />
Am Brill<br />
Langenstraße<br />
Wenkenstraße<br />
Langenstraße<br />
Abbentorstraße<br />
Hankenstraße<br />
Altenweg<br />
Hochgarage<br />
Nagelspforte<br />
Letzte Schlachtpforte<br />
Grützmacherstraße<br />
Bürgermeister-Smidt-Brücke<br />
Jakobistraße<br />
�<br />
Brill<br />
Untersuchungsbereich<br />
Bürgermeister - Smidt - Straße<br />
Hutfilterstraße<br />
Martinistraße<br />
Langenstraße<br />
Schlachte<br />
Wohnen zwischen Wall und Weser<br />
im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
S c h n i t t<br />
ca. 8.00<br />
3.Obergesch.<br />
2.Obergesch.<br />
1.Obergesch.<br />
Zimmer<br />
Zimmer Terrasse<br />
Schlafen<br />
Bad<br />
3. Obergeschoss<br />
Wohnen<br />
Kochen Essen Terrasse<br />
2. Obergeschoss<br />
Zimmer<br />
Zimmer Terrasse<br />
Schlafen<br />
Bad<br />
1. Obergeschoss<br />
ca. 10.00<br />
Erdgesch.<br />
Parken<br />
Essen Wohnen Garten<br />
Erdgeschoss<br />
�<br />
Städtebaulicher Entwurf zu Stadthäusern<br />
zwischen Neuenstraße und Abbentorswallstraße<br />
Erdgesch.<br />
Parken<br />
3.Obergesch.<br />
2.Obergesch.<br />
1.Obergesch.<br />
Zimmer<br />
Terrasse Zimmer<br />
Schlafen<br />
Bad<br />
Wohnen<br />
Terrasse Essen Kochen<br />
Zimmer<br />
Terrasse Zimmer<br />
Schlafen<br />
Bad<br />
Garten<br />
Wohnen Essen<br />
Senator für Bau, Umwelt und Verkehr / Stadtplanung <strong>Bremen</strong>, 26.9.2005<br />
Maisonette<br />
Wohnung<br />
2<br />
Maisonette<br />
Wohnung<br />
1
Umsetzungsempfehlungen<br />
Angesichts <strong>de</strong>r Haushaltssituation wird die Stadt<br />
<strong>Bremen</strong> absehbar kein neues Investitionsprogramm<br />
eigens für das <strong>Stephaniviertel</strong> auflegen<br />
können<br />
Die hier vorgestellten Maßnahmen müssen<br />
sich daher aus diversen vorhan<strong>de</strong>nen Quellen<br />
speisen und stehen dort partiell durchaus auch<br />
im Wettbewerb zu an<strong>de</strong>ren Projekten. Eine herausragen<strong>de</strong><br />
Be<strong>de</strong>utung ist <strong>de</strong>r privaten Aktivität<br />
beizumessen.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es gera<strong>de</strong> das Ziel<br />
<strong>de</strong>s hier vorgestellten Handlungsrahmens, eine<br />
inhaltlich-konzeptionelle Klammer zu bieten, die<br />
einerseits die Basis für die Einwerbung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
finanziellen Mittel bil<strong>de</strong>n, an<strong>de</strong>rerseits<br />
aber auch innerhalb <strong>de</strong>r wünschenswerten Maßnahmen<br />
für das Viertel die notwendige Prioritätensetzung<br />
erleichtern soll.<br />
Öffentliche Maßnahmen im<br />
<strong>Stephaniviertel</strong> 2009 bis 2013<br />
Finanzierungen wer<strong>de</strong>n sich aus unterschiedlichen<br />
Quellen speisen:<br />
• Im Zeitraum <strong>de</strong>r aktuellen mittelfristigen<br />
Investitionsplanung (2008/2011) und darüber<br />
hinaus stehen in begrenztem Maße Mittel<br />
aus <strong>de</strong>m Europäischen Fonds für regionale<br />
Entwicklung zur Verfügung.<br />
Das sogenannte EFRE-Programm 2007 bis<br />
2013 hat einen Schwerpunkt in <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
von städtischen Wirtschaftsräumen mit<br />
beson<strong>de</strong>ren Potentialen.<br />
Zu diesen Räumen zählt <strong>de</strong>r Medienstandort<br />
Stephani, so dass diesbezüglich geeignete<br />
Maßnahmen grundsätzlich finanzierbar sind.<br />
• Im Rahmen <strong>de</strong>r Medienstrategie sind einige<br />
Projekte bereits angelaufen und finanziert.<br />
• För<strong>de</strong>rinstrumente aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r<br />
Städtebau-, <strong>de</strong>r Wohnungsbau – und <strong>de</strong>r<br />
Verkehrswirtschaft sind auf ihre Eignung zu<br />
überprüfen.<br />
Die Tabelle (rechts) gibt einen Überblick über die<br />
nach dieser Entwicklungsstrategie vordringlichen<br />
öffentlichen Maßnahmen und ihren Mittelbedarf<br />
in einer ersten Annäherung.<br />
Hinzu kommen private Maßnahmen, die in<br />
<strong>de</strong>r Umsetzung o<strong>de</strong>r in Planung sind wie die<br />
Revitatisierung <strong>de</strong>s Wührmann-Hauses o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Leffers-Immobilie.<br />
51<br />
• Für weitere neue städtebauliche Maßnahmen<br />
muss die Finanzierung neu eingeworben wer<strong>de</strong>n.<br />
• Die privaten Akteure und aktiven Initiativen<br />
sind über die Entwicklungsstrategie zu unterrichten,<br />
in einen Diskurs und in die Umsetzung<br />
einzubin<strong>de</strong>n, um gemeinsam formulierte<br />
Ziele für die Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />
zu erreichen.<br />
Hierzu gehören die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s „Forum<br />
<strong>Stephaniviertel</strong>“ und <strong>de</strong>r „Arbeitskreis <strong>Stephaniviertel</strong>“.<br />
Aus <strong>de</strong>n Aktivitäten bei<strong>de</strong>r Einrichtungen hat<br />
sich im Frühjahr 2008 die „Standortgemeinschaft<br />
Stephani“ gegrün<strong>de</strong>t. Hierdurch hat<br />
auch die wirtschaftspolitische Kooperation<br />
von „Privatem Invest“ und Begleitung und<br />
Unterstützung durch die „Öffentliche Hand“<br />
eine „Adresse“ bekommen<br />
(www.stephaniviertel.bremen.<strong>de</strong>).<br />
Tabelle unten gibt einen Überblick über laufen<strong>de</strong><br />
und geplante Investitionen im <strong>Stephaniviertel</strong>.<br />
Soweit die Kosten bisher bekannt sind o<strong>de</strong>r geschätzt<br />
wer<strong>de</strong>n können, belaufen sie sich insge-<br />
Projekt Insgesamt<br />
Vernetzung von Wegebeziehungen<br />
- Übergang Bürgermeister-Smidt-Str. / Schlachte 100.000 Euro<br />
- Fangturm (abhängig von Privatinvest) 500.000 Euro<br />
- Anbindung Medienmeile über Langenstraße /<br />
Geeren<br />
700.000 Euro<br />
- Schiffsanleger 8 250.000 Euro<br />
- Ergänzung Leitsysteme<br />
Inwertsetzung<br />
untergenutzter Flächen und Gebäu<strong>de</strong><br />
10.000 Euro<br />
- Gebäu<strong>de</strong>nutzungskonzept (zusammen mit Telekom)<br />
50.000 Euro<br />
- Neuenstraße und umzu abhängig<br />
von Privatinvest und Nutzung<br />
- Rückbau Fly-over AOK-Kreuzung (Vorprüfung)<br />
250.000 Euro<br />
50.000 Euro<br />
- Bespielung/Vermarktung 90.000 Euro<br />
Summe 2.000.000 Euro