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Stephaniviertel Entwicklungskonzept - Stadtentwicklung.Bremen.de ...

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1<br />

EUROPÄISCHE UNION<br />

Investition in Ihre Zukunft<br />

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung<br />

<strong>Stephaniviertel</strong><br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

Der Senator für Wirtschaft und Häfen<br />

Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa


3<br />

<strong>Stephaniviertel</strong><br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

Freie Hansestadt <strong>Bremen</strong><br />

Der Senator für Wirtschaft und Häfen<br />

Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />

<strong>Bremen</strong>, Juli 2009


Impressum<br />

Texte / Redaktion<br />

Marianne Grewe-Wacker (Senator für Wirtschaft und Häfen)<br />

Dr. Martha Pohl (ehem. Senator für Wirtschaft und Häfen)<br />

Dr. Detlev Söffler (Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa)<br />

An <strong>de</strong>r Erarbeitung waren beteiligt:<br />

Thomas Brimmer (Senator für Wirtschaft und Häfen)<br />

Susanne Grobien (ehem. BIG)<br />

Ingeborg Kelkenberg (Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa)<br />

Basismaterialien:<br />

Rainer Imholze (Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa)<br />

Herausgeber:<br />

Der Senator für Wirtschaft und Häfen<br />

Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />

ISBN 3-933229-31-6<br />

4


Inhalt<br />

Vorwort ....................................................................................................... 6<br />

KAPITEL I<br />

Einleitung ....................................................................................................... 7<br />

Bestandsaufnahme .......................................................................................... 8<br />

Historische Entwicklung ................................................................................ 8<br />

Städtebauliche Situation, Erreichbarkeit und soziale Infrastruktur .................12<br />

Wohnen ......................................................................................................12<br />

Wirtschaftsstruktur ......................................................................................14<br />

Tourismus, Freizeit und Kultur .....................................................................18<br />

Projekte und Investitionen im vergangenen Jahrzehnt .................................... 20<br />

Öffentliche Hochbauinvestitionen ............................................................... 20<br />

Radio <strong>Bremen</strong> ...................................................................................... 20<br />

Parkhaus Stephani .................................................................................21<br />

Jugendherberge ................................................................................... 22<br />

Öffentliche Infrastrukturinvestitionen .......................................................... 23<br />

Obere Schlachte ................................................................................... 23<br />

Anbindung Überseestadt .......................................................................24<br />

Faulenstraße ........................................................................................ 25<br />

Private Investitionen ................................................................................... 26<br />

Sparkasse <strong>Bremen</strong> ..............................................................................................26<br />

Baulückenschließung ..........................................................................................26<br />

Kontorhaus Schlachte ......................................................................................... 27<br />

Umbau Melchers GmbH ......................................................................................28<br />

Neubau Langenstraße 68 ...................................................................................28<br />

Hotel Überfluss ...................................................................................................28<br />

Bamberger Haus / VHS .......................................................................................29<br />

Aufstockung eines Bürohauses ...........................................................................30<br />

BRILLissimo ........................................................................................................30<br />

Resümee ......................................................................................................31<br />

KAPITEL II<br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong> ......................................................................................32<br />

Leitbild ..................................................................................................32<br />

Ziele und Handlungsfel<strong>de</strong>r .................................................................... 33<br />

Handlungsfeld: Medien- und Kreativwirtschaft ........................................... 34<br />

Medienför<strong>de</strong>rung als Nischenstrategie ...................................................35<br />

Marketingstrategie für die Medienwirtschaft ........................................ 36<br />

Netzwerkveranstaltungen / Szene Events ....................................................36<br />

Internetportal ..............................................................................................36<br />

Redaktionelles Special in „I<strong>de</strong>express“........................................................36<br />

Gründungsunterstützung ............................................................................36<br />

Stipendiatenwettbewerb .............................................................................36<br />

I<strong>de</strong>enbörse ..................................................................................................36<br />

Entwicklerwerkstatt ....................................................................................36<br />

Handlungsfeld: Arbeiten und Wohnen im <strong>Stephaniviertel</strong> .............................37<br />

Lokale Ökonomie entwickeln .................................................................37<br />

Chancen <strong>de</strong>r Schlachte nutzen ...............................................................37<br />

Einzelhan<strong>de</strong>lsbestand halten, neue Qualitäten entwickeln .................... 38<br />

Telekomgelän<strong>de</strong> aufwerten .................................................................. 39<br />

Wohnen an Wall und Weser stärken ..................................................... 40<br />

Das Abbentorswallquartier entwickeln ....................................................... 41<br />

Das Stephanischulgelän<strong>de</strong>, ein mischgenutzter Auftakt ............................... 42<br />

Handlungsfeld:<br />

Barrieren abbauen - Verbindungen schaffen - Räume gestalten ................... 43<br />

Verbin<strong>de</strong>n - Obere Schlachte, Langenstraße .......................................... 44<br />

Den Brill gestalten .................................................................................45<br />

Rückbau Brilltunnel .............................................................................. 46<br />

Entrée AOK - Kreuzung .........................................................................47<br />

Ergänzen<strong>de</strong> Verbesserungen ..................................................................47<br />

Handlungsfeld:<br />

Spielräume für eine mo<strong>de</strong>rne Steuerung von <strong>Stadtentwicklung</strong> schaffen ...... 49<br />

KAPITEL III<br />

Umsetzungsempfehlungen ..............................................................................51<br />

5


Dr. Reinhard Loske Ralf Nagel<br />

Vorwort<br />

Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg geriet das zur Altstadt und damit zur engeren Innenstadt gehörige <strong>Stephaniviertel</strong><br />

durch massive Kriegszerstörungen, <strong>de</strong>n Ausbau von trennen<strong>de</strong>n Verkehrsachsen, einen<br />

zunehmen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utungsrückgang <strong>de</strong>r nah gelegenen Han<strong>de</strong>lshäfen und <strong>de</strong>n Rückzug <strong>de</strong>r großen<br />

Geschäfte <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls in eine ökonomisch und stadtentwicklungspolitisch prekäre Randlage.<br />

Etwa seit Mitte <strong>de</strong>r 90er Jahre <strong>de</strong>utete sich eine Trendwen<strong>de</strong> zum Positiven an:<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong> und Wirtschaftsstrukturpolitik arbeiteten an einer neuen Standort- und Funktionsbestimmung<br />

<strong>de</strong>s Viertels, private Akteure begannen mit erheblichen Investitionen Baulücken zu<br />

schließen o<strong>de</strong>r wie die Sparkasse <strong>Bremen</strong> traditionelle Standorte und Platzsituationen aufzuwerten.<br />

Öffentliche Institutionen und Anstalten wie die Jugendherberge, die Brepark, die Volkshochschule<br />

und Radio <strong>Bremen</strong> haben ab <strong>de</strong>r Jahrtausendwen<strong>de</strong> in erheblichem Umfang im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

investiert. Die Öffentliche Hand hat größere und kleinere Projekte wie die Obere Schlachte und die<br />

Anbindung <strong>de</strong>r Überseestadt flankierend initiiert und umgesetzt. Die Entwicklung <strong>de</strong>r letzten Jahre<br />

ließ bereits schwerpunktmäßig die Medien-, Bildungs- und Tourismusfunktionen wachsen.<br />

Das Viertel ist längst auf neue Weise dabei, sich zu einem „Brückenstandort“ zwischen <strong>de</strong>r Innenstadt<br />

und <strong>de</strong>r sich äußerst dynamisch entwickeln<strong>de</strong>n Überseestadt zu entwickeln. Das Bamberger<br />

Haus als markanter Orientierungspunkt im <strong>Stephaniviertel</strong> liegt etwa gleich weit entfernt vom Konzerthaus<br />

„Die Glocke“ und <strong>de</strong>m Kopf <strong>de</strong>s Europahafenbeckens in <strong>de</strong>r Überseestadt.<br />

Das <strong>Entwicklungskonzept</strong> zeigt aber vor allem die eigenständigen Potenziale <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />

als lebendiges, zentral gelegenes, innenstädtisches Viertel mit einem sich gegenseitig stützen<strong>de</strong>n<br />

Nutzungsmix aus Medien, Kreativwirtschaft, öffentlichen und privaten Dienstleistungen, Kultur,<br />

Einzelhan<strong>de</strong>l, Tourismus, Freizeit, Gastronomie und Wohnen auf. Das <strong>Stephaniviertel</strong> <strong>de</strong>r Zukunft<br />

wird kein Cityergänzungsgebiet o<strong>de</strong>r gar bloßes Durchgangsviertel sein, son<strong>de</strong>rn ein Wirtschafts-<br />

und Lebensraum mit beson<strong>de</strong>ren Eigenschaften und Potenzialen.<br />

Das Strukturkonzept Land <strong>Bremen</strong> 2015 <strong>de</strong>s Senators für Wirtschaft und Häfen sieht beson<strong>de</strong>re Potenziale<br />

für das <strong>Stephaniviertel</strong> in <strong>de</strong>r Medien- und Kreativwirtschaft mit Radio <strong>Bremen</strong> als Nukleus.<br />

Die Voruntersuchungen zur Wohnungsbaukonzeption <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und<br />

Europa ver<strong>de</strong>utlichen, dass erhebliche zeitnah realisierbare Wohnungsbaupotenziale <strong>de</strong>r Innenstadt<br />

im <strong>Stephaniviertel</strong> liegen.<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Konzept geht <strong>de</strong>n jüngeren Entwicklungen nach und zeigt Voraussetzungen, Rahmenbedingungen<br />

und konkrete Handlungsfel<strong>de</strong>r zur Entfaltung dieser Potenziale auf.<br />

Wir sehen in <strong>de</strong>m <strong>Entwicklungskonzept</strong> eine gemeinsame Basis für weiteres ressortübergreifen<strong>de</strong>s<br />

Vorgehen, Ermutigung und Anregung für öffentliche und private Initiativen sowie einen Anstoß für<br />

<strong>de</strong>n öffentlichen Diskurs und wünschen <strong>de</strong>r Publikation entsprechend weite Verbreitung.<br />

Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa Senator für Wirtschaft und Häfen<br />

6


Einleitung<br />

Das <strong>Stephaniviertel</strong> in <strong>de</strong>r Bremer Innenstadt<br />

befin<strong>de</strong>t sich in einer Umbruchphase mit vielfältigen<br />

Chancen für eine Neupositionierung<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Innenstadt.<br />

Noch weit in die Nachkriegszeit hinein war das<br />

<strong>Stephaniviertel</strong> geprägt durch die Lagegunst<br />

zwischen Innenstadt und Han<strong>de</strong>lshäfen. Mit <strong>de</strong>m<br />

Ausbau <strong>de</strong>r Verkehrsachsen <strong>de</strong>r Stephanibrücke<br />

und <strong>de</strong>m sich anschließen<strong>de</strong>n Nordwestknoten<br />

verlor es allerdings zunehmend diese Brückenfunktion.<br />

Der Be<strong>de</strong>utungsrückgang <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lshäfen,<br />

<strong>de</strong>r En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er Jahre begann und sich<br />

in <strong>de</strong>n 90er Jahren rasant fortsetzte und <strong>de</strong>m<br />

in diesem Zeitraum 15.000 <strong>de</strong>r ehemals 20.000<br />

Arbeitsplätze zum Opfer fielen, bewirkte zu<strong>de</strong>m,<br />

dass - um bei diesem Bild zu bleiben - ein „Pfeiler“<br />

dieser Brücke wegbrach. Das zur Altstadt<br />

und damit zur engeren Innenstadt gehörige <strong>Stephaniviertel</strong><br />

befand sich damit in einer Randlage,<br />

die durch die von Bürgermeister-Smidt-Straße und<br />

Brill gebil<strong>de</strong>te Zäsur zur Obern- und Sögestraße<br />

zusätzlich verstärkt wur<strong>de</strong>.<br />

Für das <strong>Stephaniviertel</strong> selber hatte diese Entwicklung<br />

zur Folge, dass sich aus <strong>de</strong>m ehemals<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Einzelhan<strong>de</strong>lsstandort diese Funktion<br />

zunehmend zurückzog. Der Prozess ist anhand<br />

markanter Etappen in West-Ost-Richtung entlang<br />

<strong>de</strong>r Faulenstraße belegbar und fin<strong>de</strong>t zur Zeit mit<br />

<strong>de</strong>r Aufgabe einiger <strong>de</strong>r letzten großen Geschäfte<br />

in unmittelbarer Nähe zur Brillkreuzung seinen<br />

vorläufigen Abschluss.<br />

Angesichts dieser Problematik haben sich <strong>Stadtentwicklung</strong><br />

und Wirtschaftsstrukturpolitik<br />

bereits vor Jahren mit Gegenstrategien und einer<br />

neuen Standort- und Funktionsbestimmung für<br />

das <strong>Stephaniviertel</strong> beschäftigt. In Verlängerung<br />

<strong>de</strong>r Achse Martinistraße mit wichtigen Verlagshäusern<br />

<strong>de</strong>r Stadt <strong>Bremen</strong> entstand die I<strong>de</strong>e<br />

einer Medienmeile, die konzeptionell <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />

für die Entscheidung zur Verlagerung von Radio<br />

<strong>Bremen</strong> in das <strong>Stephaniviertel</strong> bereitete. Die<br />

Eröffnung von Radio <strong>Bremen</strong> und <strong>de</strong>r neuen VHS-<br />

Zentrale im ehemaligen Bamberger Haus sind<br />

Anlass und Chance, die zukünftige Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Viertels <strong>de</strong>r Lagegunst nun im Rahmen einer<br />

stadtentwicklungspolitischen Strategie offensiv<br />

zu gestalten:<br />

• Seit rund 15 Jahren sind im Rahmen von Innenstadt-Konzepten<br />

in erheblichem Umfang<br />

öffentliche Infrastrukturmittel in die Bremer<br />

Innenstadt geflossen, insbeson<strong>de</strong>re um sie<br />

stadträumlich und städtebaulich aufzuwerten<br />

und <strong>de</strong>r strukturpolitischen Be<strong>de</strong>utung als<br />

Oberzentrum gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>n<br />

öffentlichen Infrastrukturmitteln konnte eine<br />

Vielzahl von privaten Investitionen initiiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Das <strong>Stephaniviertel</strong> hat trotz einiger<br />

herausragen<strong>de</strong>r Privatinvestitionen vor <strong>de</strong>r<br />

Jahrtausendwen<strong>de</strong> und massiver Investitionen<br />

von öffentlichen Beteiligungen und<br />

Anstalten weiteren Erneuerungsbedarf.<br />

• Durch die Umstrukturierung und Neubelebung<br />

<strong>de</strong>r Überseestadt erhält das <strong>Stephaniviertel</strong><br />

eine Chance seine Brückenfunktion<br />

erneut wahrzunehmen. Mit <strong>de</strong>r Neugestaltung<br />

<strong>de</strong>s westlichen Teils <strong>de</strong>r Schlachte, <strong>de</strong>r<br />

Verlängerung bis zum Weserbahnhof sowie<br />

<strong>de</strong>r Schaffung einer direkten Straßenanbindung<br />

inkl. Straßenbahnlinie in die Überseestadt<br />

sind hierfür wichtige Voraussetzungen<br />

geschaffen wor<strong>de</strong>n.<br />

• Die Ansiedlung von Radio <strong>Bremen</strong> und die<br />

Nähe zu an<strong>de</strong>ren wichtigen Medienunternehmen<br />

können genutzt wer<strong>de</strong>n, um das<br />

<strong>Stephaniviertel</strong> zu einem Medienquartier zu<br />

entwickeln.<br />

• Die stabilen Wohnlagen im westlichen<br />

Bereich <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s und bereits<br />

erfolgte Baulückenbebauungen sowie eine<br />

Renaissance <strong>de</strong>s innerstädtischen Wohnens<br />

ermuntern weiterhin dazu, untergenutzte<br />

Bereiche im Abbentorswallquartier für das<br />

innerstädtische Wohnen zu entwickeln.<br />

7<br />

Blick vom Brill in ein lebendiges <strong>Stephaniviertel</strong> (1930er Jahre)<br />

Nicht zuletzt die Möglichkeit, aus <strong>de</strong>m neuen<br />

EFRE-Programm 2007 - 2013 für <strong>Bremen</strong> gezielt<br />

öffentliche Impulse zur Entwicklung <strong>de</strong>s Viertels<br />

zu einem innovativen Wirtschafts- und Stadtraum<br />

zu finanzieren, ist ein wichtiger Grund, wirtschaftsstrukturpolitische<br />

und städtebauliche Ziele<br />

und Projekte in <strong>de</strong>m hier vorgelegten Programm<br />

zu bün<strong>de</strong>ln.<br />

In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Ausarbeitung wird zunächst<br />

anhand verfügbarer Strukturdaten eine kurze<br />

Analyse und Standortbestimmung <strong>de</strong>s Viertels<br />

vorgenommen. Daran anschließend wer<strong>de</strong>n die<br />

laufen<strong>de</strong>n Projekte in sektoraler Sortierung vorgestellt.<br />

Aufsetzend auf bei<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n daraus<br />

strategische Ansätze und ergänzen<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

insgesamt und in teilräumlicher Zusammenstellung<br />

entwickelt.


Bestandsaufnahme<br />

Historische Entwicklung<br />

Das ursprünglich als Steffensstadt bezeichnete<br />

Gebiet <strong>de</strong>s heutigen <strong>Stephaniviertel</strong>s wur<strong>de</strong> 1305<br />

in <strong>de</strong>n bremischen Stadtmauerbereich (Grenze:<br />

Fangturm) einbezogen. Es galt bis ins frühe 20.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt als Arme-Leute-Viertel (Fischer,<br />

Hafenarbeiter, Handwerker) und Ort <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Armenfürsorge (Armenhaus <strong>de</strong>r Stadt bzw.<br />

ab 1912 Fockemuseum, Zucht- und Werkhaus,<br />

blaues Waisenhaus).<br />

Das Quartier blieb auch nach <strong>de</strong>m weitgehen<strong>de</strong>n<br />

Verlust <strong>de</strong>r Hafenfunktion <strong>de</strong>r Schlachte<br />

(Packhäuser, Warenumschlag) zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts durch ein Miteinan<strong>de</strong>r von Wohnen<br />

und Arbeiten gekennzeichnet. Viele Bewohner<br />

arbeiteten im nahen Hafen o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Packhäusern,<br />

die unmittelbar an <strong>de</strong>r Weser stan<strong>de</strong>n.<br />

An <strong>de</strong>r Grossen und Kleinen Krummenstraße, an<br />

<strong>de</strong>r Wasserstraße und an an<strong>de</strong>ren Gassen und<br />

Gängen stan<strong>de</strong>n winzige Häuser, wie man sie aus<br />

<strong>de</strong>m Schnoor kennt. Die Faulenstraße entwickelte<br />

sich seit <strong>de</strong>m ausgehen<strong>de</strong>n 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt zu einer<br />

Haupteinkaufsstraße. Insbeson<strong>de</strong>re die Kreuzung<br />

Faulenstraße / Doventor mit <strong>de</strong>m Kaufhaus<br />

Bamberger (errichtet: 1930 bis 32) wur<strong>de</strong> ein Tor<br />

zur Innenstadt. Die Kun<strong>de</strong>n kamen direkt aus <strong>de</strong>m<br />

Quartier und <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Stadtvierteln <strong>de</strong>s<br />

Bremer Westens.<br />

Trotz einer zunehmen<strong>de</strong>n Verinselung <strong>de</strong>s<br />

Quartiers, die durch <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Bahnlinie <strong>Bremen</strong>-Ol<strong>de</strong>nburg<br />

verstärkt wur<strong>de</strong>, blieb es bis<br />

zum Zweiten Weltkrieg ein stadträumliches und<br />

funktionales Bin<strong>de</strong>glied zwischen <strong>de</strong>r City, <strong>de</strong>n<br />

Hafenrevieren und <strong>de</strong>n Wohnquartieren <strong>de</strong>s Bremer<br />

Westens.<br />

„Der historische Blick offenbart uns eine dreifache<br />

Nutzung <strong>de</strong>s Quartiers: In <strong>de</strong>n Seitengassen<br />

wohnten zurückgezogen die Arbeiter, an<br />

<strong>de</strong>r Faulenstraße befan<strong>de</strong>n sich die preiswerten<br />

Kaufhäuser mit ihren Leuchtreklamen und durch<br />

Langenstraße und Geeren flanierten die Frem<strong>de</strong>n<br />

und diejenigen Einheimischen, die Altbremen<br />

erleben wollten“. 1<br />

1 Aschenbeck, Nils (2001): Weser Kurier v. 14.01.2001<br />

Dampfschiffe am Anleger <strong>Stephaniviertel</strong>,<br />

1840er Jahre<br />

Doventor, 19. Jh.<br />

8<br />

<strong>Stephaniviertel</strong>, Luftbild 1930er Jahre<br />

Verbindung zum Bremer Westen, En<strong>de</strong> 19. Jh. Architektenkammer<br />

Im Zweiten Weltkrieg wur<strong>de</strong> das <strong>Stephaniviertel</strong><br />

aufgrund seiner Nähe zum Hafen fast völlig<br />

zerstört. Gebäu<strong>de</strong> und Infrastrukturen <strong>de</strong>r Wohn-<br />

und alltäglichen Lebenswelten <strong>de</strong>r Menschen,<br />

die kleinen Einkaufslä<strong>de</strong>n, Kaufhäuser und Han<strong>de</strong>lseinrichtungen<br />

<strong>de</strong>s Imports und Exports sowie<br />

Gewerbebetriebe waren völlig ausgebombt. Das<br />

alte <strong>Stephaniviertel</strong> war verschwun<strong>de</strong>n.<br />

Die in kleinen Straßen, Gassen und Gängen<br />

gelegenen Arbeiterhäuser wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Nachkriegszeit<br />

genauso wenig wie<strong>de</strong>r errichtet wie<br />

die feinkörnige städtebauliche Struktur <strong>de</strong>r alten<br />

Stadt. Darüber hinaus fehlten durch die Zerstörungen<br />

nahezu alle überkommenen baukulturellen<br />

I<strong>de</strong>ntifikationspunkte: Das Kornhaus, das<br />

Amtsfischerhaus, das alte Gemäuer <strong>de</strong>s Focke-<br />

Museums und vor allem die vielen, direkt an <strong>de</strong>r<br />

Weser stehen<strong>de</strong>n Packhäuser waren zerstört.<br />

Das erst 1924 im „Renaissancemantel“ errichtete<br />

Umspannwerk <strong>de</strong>r Stadtwerke, in <strong>de</strong>m sich heute<br />

die Architektenkammer befin<strong>de</strong>t, ist neben <strong>de</strong>r<br />

Stephanikirche und <strong>de</strong>m Haus <strong>de</strong>r Drogerie Zinke<br />

in <strong>de</strong>r Faulenstraße Nr. 17 eines <strong>de</strong>r wenigen erhaltenen<br />

Gebäu<strong>de</strong>.


Die Ruinenlandschaft <strong>de</strong>r Nachkriegszeit wur<strong>de</strong><br />

von <strong>de</strong>r Stadtplanung als Chance begriffen, einen<br />

neuen mo<strong>de</strong>rnen Stadtgrundriss zu schaffen,<br />

<strong>de</strong>r sich an <strong>de</strong>n Leitbil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Trennung von Arbeiten<br />

und Wohnen und <strong>de</strong>r autogerechten Stadt<br />

(Schneise Martinistraße - Brill-Kreuzung - Faulenstraße<br />

(1955) sowie B75) orientierte.<br />

Die Funktionstrennung führte dazu, dass etwa<br />

1/3 <strong>de</strong>r Fläche nunmehr als vorrangige Wohnlage<br />

und ca. 2/3 als Mischgebiet ausgewiesen wur<strong>de</strong>n.<br />

Der städtebauliche Entwurf für das neue Wohnen<br />

orientierte sich im Kern auf ein Gebiet rund um<br />

die Stephanikirche. Hier wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n 50er<br />

Jahren in vergleichsweise lockerer Bauweise Reihenhäuser<br />

und mehrgeschossige Wohngebäu<strong>de</strong><br />

errichtet.<br />

Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg ist bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

90er Jahre <strong>de</strong>r lang währen<strong>de</strong> Versuch unternommen<br />

wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Einzelhan<strong>de</strong>l als eine <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n<br />

Säulen <strong>de</strong>r Vorkriegsökonomie wie<strong>de</strong>r zu<br />

etablieren. So entstan<strong>de</strong>n als größere Attraktoren<br />

beispielsweise 1955 das C&A-Kaufhaus am Brill<br />

und auf <strong>de</strong>r Grundfläche <strong>de</strong>s ehemaligen Gewerkschaftshauses<br />

1966 <strong>de</strong>r Leffersbau (später an <strong>de</strong>n<br />

Brill gezogen), <strong>de</strong>r im Anschluss bis 2001 von <strong>de</strong>r<br />

Fa. Saturn-Hansa (ab Herbst 2007 Radio <strong>Bremen</strong>)<br />

genutzt wur<strong>de</strong>.<br />

<strong>Stephaniviertel</strong>, 1945<br />

Das ökonomische Rückgrat <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />

wur<strong>de</strong> durch großflächigen Einzelhan<strong>de</strong>l in<br />

nichtintegrierten Lagen, Konzentrations- und<br />

Filialisierungsprozesse sowie ein verän<strong>de</strong>rtes<br />

Einkaufs- und Mobilitätsverhalten <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />

weiter geschwächt. So verlor <strong>de</strong>r gesamte Innenstadteinzelhan<strong>de</strong>l<br />

spätestens seit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r 70er Jahre Umsatzanteile 2 . Städtische Programme<br />

3 waren seit dieser Zeit von <strong>de</strong>r Hoffnung<br />

getragen, Dienstleistungen und Wohnen stärker<br />

zu entwickeln und <strong>de</strong>n Einzelhan<strong>de</strong>l entlang <strong>de</strong>r<br />

Faulenstraße als Kern <strong>de</strong>r Quartiersökonomie<br />

mit überörtlicher Ausstrahlungskraft erhalten zu<br />

können.<br />

2 Anteil 1978: 35% <strong>de</strong>s Bremer Umsatzes; Anteil 1992: nur<br />

noch ca. 22%.<br />

3 So flossen allein zwischen 1990 bis 1997 550 Mio. DM<br />

öffentliche und 1,1 Mrd. DM private Investitionsmittel<br />

in die Innenstadt. (Vgl. Wirtschaftsstandort Innenstadt.<br />

Infrastrukturprogramm zur Stärkung <strong>de</strong>s Bremer Zentrums<br />

(IBZ) (1994); Hrsg.: Der Senator für Wirtschaft,<br />

Mittelstand, Technologie und Europaangelegenheiten<br />

sowie „Innenstadt und Stadtteilentwicklung in <strong>de</strong>r Stadt<br />

<strong>Bremen</strong> - Aktionsprogramm 2010 (2004); Hrsg.: Senator<br />

für Bau, Umwelt und Verkehr, Senator für Wirtschaft<br />

und Häfen<br />

9<br />

<strong>Stephaniviertel</strong>, 2008<br />

Einzelhan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Vorkriegszeit


Städtebauliche Situation,<br />

Erreichbarkeit und<br />

soziale Infrastruktur<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r beschriebenen Entwicklung, insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>r Kriegszerstörungen, stellt sich das<br />

<strong>Stephaniviertel</strong> heute städtebaulich uneinheitlich<br />

dar.<br />

Im westlichen Teil <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s ist in <strong>de</strong>n<br />

50er Jahren um die historische Stephanikirche<br />

herum ein architektonisch einheitliches backsteingeprägtes<br />

Reihenhausensemble (vgl. S. 12 / 13)<br />

errichtet wor<strong>de</strong>n.<br />

Das Abbentorswallquartier wird durch die technischen<br />

Infrastruktureinrichtungen <strong>de</strong>s Telekom-<br />

Gelän<strong>de</strong>s mit historischem Gebäu<strong>de</strong>kern von<br />

1905 dominiert.<br />

Bahn<br />

B 75<br />

�<br />

Stephanikirche<br />

55<br />

Legen<strong>de</strong><br />

5 Gesamtstädtisch orientierte Angebote u.a.:<br />

- Stephanistrolche<br />

- City Kids<br />

- Volkshochschule<br />

- Gesundheitszentrum VHS<br />

- BAgIS<br />

- Kulturlirche<br />

- Haus Seefahrt<br />

Vom historischen Stadtgrundriss geblieben ist<br />

nur die geschlossene Bebauung am Wall entlang.<br />

Auch an <strong>de</strong>r Weser zeigt sich von <strong>de</strong>r Bürgermeister-Smidt-Straße<br />

Weser abwärts etwa bis zur Jugendherberge<br />

eine geschlossene Fassa<strong>de</strong>nfront.<br />

Entlang <strong>de</strong>r Faulenstraße, aber insbeson<strong>de</strong>re im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Brillkreuzung zeigen sich die Gebäu<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r einstigen großstädtischen Kauf- und Warenhäusern<br />

mit Geschosszahlen, die ansonsten in <strong>de</strong>r<br />

Altstadt nur am Domshof und an <strong>de</strong>r Obern- und<br />

Hutfilterstraße erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Radio<br />

<strong>Bremen</strong><br />

5<br />

Jugendherberge<br />

Faulenstraße<br />

10<br />

5<br />

5<br />

5<br />

Am Wall<br />

�<br />

Abbentorswallquartier<br />

Telekom<br />

Bürgermeister-Smidt-Brücke<br />

�<br />

Brill<br />

Am Wall - geschlossene Bebauung<br />

�<br />

Luftbild <strong>Stephaniviertel</strong><br />


Städtebaulich mitprägend sind die Verkehrsachsen<br />

Bürgermeister-Smidt-Straße �, Faulenstraße<br />

/ Martinistraße �, die Hochstraße am Wall �<br />

sowie die B 75 �. Sie stellen teilweise Zäsuren<br />

und Barrieren für eine gute (fußläufige) Anbindung<br />

<strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s an die anschließen<strong>de</strong>n<br />

Citybereiche dar.<br />

Diese Verkehrsachsen sichern zugleich auch die<br />

gute Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Viertels mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln und im Individualverkehr.<br />

So führen zwei Straßenbahnen (Linie 2 und 3)<br />

sowie ein Bus (Linie 25) zentral durch das Viertel<br />

und bin<strong>de</strong>n durch die Haltestelle Radio <strong>Bremen</strong> /<br />

VHS <strong>de</strong>n neuen Entwicklungsschwerpunkt optimal<br />

an.<br />

In Randlage verlaufen insgesamt drei weitere<br />

Straßenbahn- (Linien 1 und 8 sowie 10) und<br />

mehrere Buslinien.<br />

Kaum ein Bereich im Stephanie-Viertel ist weiter<br />

als 300 m von einer ÖPNV-Haltestelle entfernt.<br />

Im Straßenverkehr ist die A 27 kreuzungsfrei<br />

erreichbar, nach Fertigstellung wichtiger Teilabschnitte<br />

<strong>de</strong>r A 281 wird es über die B 75 auch<br />

eine kurze, kreuzungsfreie Autobahnanbindung<br />

an die A 1 geben.<br />

Von <strong>de</strong>r tangential in Hochlage am Stephanie-<br />

Viertel verlaufen<strong>de</strong>n B 75 und <strong>de</strong>r Ol<strong>de</strong>nburger<br />

Bahn gehen allerdings vor allem im Nahbereich<br />

erhebliche Lärmemissionen aus.<br />

ÖPNV-Anbindung <strong>Stephaniviertel</strong><br />

Lokal orientierte städtische soziale Infrastrukturangebote<br />

beschränkten sich bisher schon<br />

aufgrund <strong>de</strong>r geringen Einwohnerdichte auf eine<br />

Grundschule, die jüngst wegen zu geringer Schülerzahl<br />

aufgegeben wur<strong>de</strong>.<br />

Schulen verschie<strong>de</strong>ner Schulstufen und Typen<br />

sind in <strong>de</strong>n unmittelbar benachbarten Stadtteilen<br />

Findorff und Walle sowie auch in <strong>de</strong>r Stadtmitte<br />

mit Straßenbahn bzw. Bussen gut zu erreichen.<br />

Gesamtstädtisch orientierte Angebote (vgl. Karte<br />

linke Seite 5 ) sind ebenfalls im <strong>Stephaniviertel</strong> zu<br />

fin<strong>de</strong>n. Hierzu gehören Einrichtungen wie <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rgarten<br />

Stephanistrolche e.V., die betriebsnahe<br />

Kin<strong>de</strong>rkrippe City Kids, die Bremer Volkhochschule<br />

mit Gesundheitszentrum, die Arbeitsgemeinschaft<br />

für Integration und Soziales (BAgIS),<br />

die Kulturkirche, <strong>de</strong>r KTH-Eigenbetrieb o<strong>de</strong>r das<br />

ServiceBureau Internationale Jugendkontakte.<br />

11<br />

Kin<strong>de</strong>rkrippe für die Innenstadt<br />

Bremer Volkshochschule - Gesundheitszentrum<br />

Haus Seefahrt im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

Kita <strong>de</strong>r Stephanigemein<strong>de</strong>


Tafel an Stephanikirche erinnert an die Geschichte<br />

12<br />

Wohnen<br />

Wohnsiedlung <strong>de</strong>r 50er Jahre<br />

Die Wohnlagen im <strong>Stephaniviertel</strong> konzentrieren<br />

sich auf das Quartier rund um die Stephanikirche<br />

und auf ein Gebiet entlang <strong>de</strong>n Wallanlagen.<br />

Durch Gebäu<strong>de</strong>typologie, Eigentumsverhälnisse,<br />

Wan<strong>de</strong>rungsdynamik, Wohndauer und Auslän<strong>de</strong>ranteil<br />

unterschei<strong>de</strong>n sich die Wohnlagen in<br />

mehrfacher Hinsicht.<br />

Die Wohnsiedlung <strong>Stephaniviertel</strong> ist auf <strong>de</strong>n<br />

Ruinen erbaut wor<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r zweite Weltkrieg<br />

hinterlassen hatte.<br />

Das Wie<strong>de</strong>raufbauprojekt „um die Kreuzkirche“<br />

in Hannover (1949-51) war Anstoß und Vorbild<br />

zum Aufbau <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s.<br />

Ab Januar 1955 entstand aus einer Mischung von<br />

Blockbebauung (Doventorstraße / Faulenstraße),<br />

Einfamilienhäusern und Zeilen an <strong>de</strong>r Weser eine<br />

„Wohnstadt“ mit einheitlicher Bedachung und<br />

durchgängigem Ziegelmauerwerk ein Ensemble<br />

mit geschlossener Erscheinung. Nutzungsergänzt<br />

ist das allgemeine Wohnquartier durch Kirche und<br />

dazugehörige Anlagen, Kin<strong>de</strong>rgarten und ehem.<br />

Schule, Heim <strong>de</strong>r Seemannsmission, Buchla<strong>de</strong>n<br />

sowie einige Dienstleistungen und Einzelhan<strong>de</strong>lslä<strong>de</strong>n.<br />

Gebäu<strong>de</strong> und Wohnungen befin<strong>de</strong>n sich<br />

überwiegend im Privatbesitz <strong>de</strong>r Bewohner.<br />

Bei <strong>de</strong>r Wallbebauung han<strong>de</strong>lt es sich um eine<br />

größtenteils aus <strong>de</strong>r Nachkriegszeit stammen<strong>de</strong><br />

3- 5geschossige Blockrandbebauung mit Wohnungen<br />

und Dienstleistungen; verstreut sind auch<br />

Gastronomie und Einzelhan<strong>de</strong>l anzutreffen. Es<br />

überwiegen Mietwohnverhältnisse.<br />

Neuer Wohnungsbau ist in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren im Bereich Schlachte und angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Straßen errrichtet wor<strong>de</strong>n.


Fuhrleutequartier Am Wall<br />

In <strong>de</strong>r Bremer Altstadt lebten zum 31.12.2007 1<br />

3.271 Einwohner, davon 1.852 Personen - also<br />

mehr als die Hälfte - im <strong>Stephaniviertel</strong>.<br />

Die Einwohnerzahl ist in diesem Viertel in <strong>de</strong>n<br />

letzten 20 Jahren nahezu konstant geblieben.<br />

Verän<strong>de</strong>rt hat sich die Altersstruktur <strong>de</strong>r Bevölkerung.<br />

So hat <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r erwerbsfähigen Bevölkerung<br />

(um +6,8%-Punkte auf 77,5%) <strong>de</strong>utlich<br />

zugenommen, während die Anteile von Kin<strong>de</strong>rn<br />

und Jugendlichen (-4,2%) und älteren Menschen<br />

(-8,7%) spürbar abgenommen haben.<br />

Im <strong>Stephaniviertel</strong> hat also im Gegensatz zur Altstadt<br />

<strong>de</strong>r Anteil älterer Menschen abgenommen.<br />

Im Stadtteil Mitte dominieren die Einpersonenhaushalte<br />

(Altstadt: 74,2%, Bahnhofsvorstadt<br />

71,5%, Ostertor 69,1%). Die Anteile liegen <strong>de</strong>utlich<br />

über <strong>de</strong>m städtischen Durchschnitt von 50%.<br />

Ehepaare sind in allen Ortsteilen stark unterdurchschnittlich<br />

vertreten (Durchschnitt 14,9%,<br />

Stadt: 35,1%).<br />

Der Anteil von Paaren ohne Kin<strong>de</strong>r (78,9%)<br />

liegt über <strong>de</strong>m Durchschnitt <strong>de</strong>r Stadt (68,8%).<br />

Gehören Kin<strong>de</strong>r zur Lebensgemeinschaft, so sind<br />

in allen Ortsteilen die Ein-Kind-Haushalte (67%,<br />

Stadt: 54,1%) am häufigsten vertreten. Der Anteil<br />

Alleinerziehen<strong>de</strong>r ist im Stadtteil unterdurchschnittlich<br />

(4,1%, Stadt 5,9%).<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Altstadt gibt es bemerkenswerte<br />

Unterschie<strong>de</strong>: So ist die Altstadt <strong>de</strong>r Bremer Ortsteil<br />

mit <strong>de</strong>r höchsten Wan<strong>de</strong>rungsdynamik <strong>de</strong>r<br />

letzten 20 Jahre. Rein rechnerisch tauscht sich die<br />

Bevölkerung <strong>de</strong>r Altstadt durch Zu- und Fortzüge<br />

alle vier Jahre komplett aus.<br />

1 Quelle: Statistisches Lan<strong>de</strong>samt für alle Diagramme;<br />

eig. Bearbeitung<br />

Das Gebiet rund um die Stephanikirche ist hingegen<br />

ein sehr stabiles Wohngebiet mit hoher<br />

Wohndauer (bis zu 17 Jahren), geringem Auslän<strong>de</strong>r-<br />

bzw. Migrantenanteil und einem hohen<br />

Anteil Erwerbstätiger.<br />

Auch diese Kennziffern belegen die Stabilität<br />

und Wohnqualität, die das Quartier prägen und<br />

von <strong>de</strong>n Bewohnern offensichtlich auch so empfun<strong>de</strong>n<br />

und geschätzt wird.<br />

13<br />

Vor <strong>de</strong>m Stephanitor<br />

Wohnungsneubau<br />

Kalkstraße<br />

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Tradition: Han<strong>de</strong>l, Logistik, Produktion Die Sparkasse in <strong>Bremen</strong> am Brill<br />

Wirtschaftsstruktur<br />

Neben <strong>de</strong>r für die Innenstadtlage bemerkenswert<br />

intensiven Wohnnutzung hat sich im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

eine beson<strong>de</strong>re Dienstleistungsökonomie<br />

ausgeprägt, während sich <strong>de</strong>r Einzelhan<strong>de</strong>l rückgängig<br />

entwickelt hat.<br />

Betriebe und Beschäftigte<br />

Ein Auszug aus <strong>de</strong>m Unternehmensregister <strong>de</strong>s<br />

Statistischen Lan<strong>de</strong>samtes zeigt, dass die Zahl<br />

<strong>de</strong>r Betriebe in <strong>de</strong>r Bremer Altstadt seit 1987 von<br />

1.545 auf 1.895 (+22,6%; 31.12.2004) zugenommen<br />

hat.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r in diesen Betrieben arbeiten<strong>de</strong>n sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigten Personen<br />

hat sich im gleichen Zeitraum um gut 9% auf<br />

28.042 Personen reduziert.<br />

Im <strong>Stephaniviertel</strong> hat die Zahl <strong>de</strong>r sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten von über 6.000<br />

im Jahr 1987 bis 2004 um rund 13%, bis 2006<br />

sogar <strong>de</strong>utlich auf nur noch gut 4.000 abgenommen<br />

(siehe Tabelle 1).<br />

Diese Entwicklung ist zwar ausgeprägt, aber<br />

nicht untypisch, da auch die Innenstadt insgesamt<br />

schon seit <strong>de</strong>n 70er Jahren Arbeitsplätze<br />

<strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls zu Gunsten <strong>de</strong>r Stadtrandlagen<br />

verloren hat. Dennoch ist das <strong>Stephaniviertel</strong> bis<br />

heute mehr Arbeits- als Wohnstandort.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r Betriebe bzw. Arbeitsstätten ist<br />

dagegen im Vergleich zu 1987 (324) relativ konstant<br />

geblieben bzw. konnte durch die jüngere<br />

Entwicklung wie<strong>de</strong>r das Niveau (325) erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Quelle: Nutzungskartierung Forschungsprojekt VERA,<br />

Universität Hamburg (2006);<br />

Erhebung <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />

(2006/2007)<br />

Wirtschaftszweige<br />

Tabelle 1: Struktur und Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

14<br />

Anzahl<br />

2004 2006 Verän<strong>de</strong>rung in %<br />

Betriebe Beschäftigte<br />

Anzahl<br />

Betriebe Beschäftigte<br />

Anzahl<br />

Betriebe Beschäftigte<br />

Produzieren<strong>de</strong>s Gewerbe 10 194 6 169 -40,0 -12,9<br />

Han<strong>de</strong>l, Instandhaltung u. Rep. von Kfz u.<br />

Gebrauchsgütern 62 766 51 193 -17,7 -74,8<br />

Gastgewerbe 25 51 28 97 12,0 90,2<br />

Verkehr und Nachrichtenübermittlung 58 579 64 743 10,3 28,3<br />

Kredit-, Versicherungs- und Grundstückswesen 112 2.988 124 3.010 10,7 0,7<br />

Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherungen 4 511 2 81 -50,0 -84,1<br />

Erziehung und Unterricht 11 93 7 21 -36,4 -77,4<br />

Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen 4 35 5 27 25,0 -22,9<br />

Erbringung v. sonst. öff.+pers. Dienstleistungen 16 60 38 75 137,5 25,0<br />

Insgesamt 302 5.277 325 4.416 7,6 -16,3<br />

Quelle: Statistisches Lan<strong>de</strong>samt, Son<strong>de</strong>rauswertung Unternehmensregister (Stand 12/2004),<br />

Ortsteil 111 anhand ausgewählter Straßenschlüssel<br />

Hinweis: Von min<strong>de</strong>stens drei Unternehmen ist bekannt, dass alle Beschäftigten am Sitz <strong>de</strong>s Unternehmens gemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

Branchenstruktur im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

Im Rahmen einer kleinräumigen Nutzungskartierung<br />

wur<strong>de</strong>n im Jahre 2006 im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

Unternehmen erfasst. Sie gehören überwiegend<br />

<strong>de</strong>m Dienstleistungssektor (vgl. Karte S. 15) an,<br />

gefolgt von Einzelhan<strong>de</strong>l und an<strong>de</strong>ren (Groß-)<br />

Han<strong>de</strong>lsfirmen, <strong>de</strong>m Gastronomie- und Beherbergungsgewerbe<br />

sowie an<strong>de</strong>ren Vergnügungsstätten.<br />

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Gewerbe, Medien und kulturelle Einrichtungen<br />

im engeren Sinne spielen bislang nur eine untergeordnete<br />

Rolle für das ökonomische Geschehen<br />

im Quartier.<br />

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<strong>Stephaniviertel</strong><br />

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Dienstleistungen<br />

Auffällig sind die Standorte großer Versicherungs-<br />

und Finanzierungsunternehmen, die teilweise mit<br />

ihren Hauptverwaltungen (Sparkasse <strong>Bremen</strong>)<br />

das Stadtbild <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s prägen (Brill,<br />

sog. AOK-Kreuzung). Recht stark vertreten sind<br />

auch unternehmensbezogene Dienstleistungen<br />

(67 Unternehmen) und die Logistik (35 Betriebe),<br />

die noch auf die ehemalige Nähe <strong>de</strong>s Viertels zu<br />

<strong>de</strong>n Häfen verweist.<br />

Die aufgeführten Dienstleistungsbetriebe zeigen<br />

eine gewisse räumliche Konzentration an <strong>de</strong>r<br />

Schlachte, im mittleren Bereich <strong>de</strong>r Faulenstraße,<br />

am Eingangsbereich von Wall / Bürgermeister-<br />

Smidt-Straße und Am Brill.<br />

<strong>Stephaniviertel</strong><br />

19%<br />

Telekom - Turm AOK - Gebäu<strong>de</strong> Medienwirtschaft an <strong>de</strong>r Schlachte<br />

14%<br />

21%<br />

Dienstleistungssektor<br />

nach Betrieben<br />

6%<br />

Quelle: Nutzungskartierung Forschungsprojekt VERA, Universität Hamburg (2006);<br />

Erhebung <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa (2006/2007)<br />

40%<br />

Unternehmensbezogen<br />

Logistik<br />

Soziale, Gesundheit, Beratung<br />

Versicherungen / Finanz<br />

Personenbezogen<br />

15<br />

Quelle: Nutzungskartierung Forschungsprojekt VERA,<br />

Universität Hamburg (2006);<br />

Erhebung <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />

(2006/2007)


Einzelhan<strong>de</strong>l<br />

Blick in die Faulenstraße von <strong>de</strong>r Brillkreuzung<br />

Der Einzelhan<strong>de</strong>l war im <strong>Stephaniviertel</strong> im Jahr<br />

2005 mit 34 Arbeitsstätten und gut 10.000 qm<br />

Verkaufsfläche vertreten. Dies ist im Vergleich zu<br />

früheren Zeitpunkten zwar hinsichtlich <strong>de</strong>r Zahl<br />

<strong>de</strong>r Geschäfte (HGZ 1993: 31 und 1985: 36) eine<br />

scheinbar stabile Situation, hinter <strong>de</strong>r sich aber<br />

gemessen an <strong>de</strong>r Verkaufsfläche (1993 noch rd.<br />

18.000 qm) ein dramatischer Einbruch verbirgt,<br />

zumal in <strong>de</strong>n Werten von 2005 noch das mittlerweile<br />

geschlossene Leffers-Geschäft enthalten ist.<br />

Der Rückgang lässt sich auch an <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Beschäftigten im Einzelhan<strong>de</strong>l ablesen, die<br />

von 639 im Jahr 1985 über 502 in 1993 auf nur<br />

noch rd. 150 zurückgegangen ist.<br />

Der Einzelhan<strong>de</strong>l ist traditioneller Weise entlang<br />

<strong>de</strong>r Haupterschließungsachse zu fin<strong>de</strong>n. Er bil<strong>de</strong>t<br />

kein räumlich geschlossenes Band, son<strong>de</strong>rn konzentriert<br />

sich zentrumsnah auf das erste Drittel<br />

<strong>de</strong>r Faulenstraße. Der großflächige, überregional<br />

publikumswirksame Einzelhan<strong>de</strong>l ist nur im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Brillkreuzung anzutreffen.<br />

Stadtmonitoring<br />

#* Einzelhan<strong>de</strong>l / Han<strong>de</strong>l<br />

! EH>1200qm<br />

Quelle:<br />

SUBVE, Universität Hamburg (VERA)<br />

Bearbeitung: Dr. Detlev Söffler<br />

Jahr<br />

Tabelle 2: Einzelhan<strong>de</strong>lskennziffern für das <strong>Stephaniviertel</strong><br />

Anzahl Betriebe/<br />

Arbeitsstätten<br />

Verkaufsfläche<br />

(qm)<br />

16<br />

Einzelhan<strong>de</strong>l im <strong>Stephaniviertel</strong> (2006/7)<br />

#*#*<br />

#*<br />

#*<br />

Beschäftigte gesamt<br />

Geschäfts-<br />

davon sozialverfläche<br />

(qm) insgesamt<br />

sicherungspflichtig<br />

2005 34 10 067 13 937 148 110<br />

1993 31 17 779 25 340 502<br />

1985 36 19 690 26 688 639<br />

Quelle: Statistisches Lan<strong>de</strong>samt, Son<strong>de</strong>rerhebung Han<strong>de</strong>l (Stand: /2006), Ortsteil 111 anhand<br />

ausgewählter Straßenschlüssel, Straßenseiten und Hausnummernbereiche sowie<br />

HGZ 1985, 1993 mit entsprechen<strong>de</strong>r räumlicher Auswahl<br />

#*<br />

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#* #*<br />

#*<br />

#*<br />

keine Angaben<br />

keine Angaben<br />

Quelle: Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />

Bearbeitung: Dr. Detlev Söffler<br />

!<br />

!


Radio <strong>Bremen</strong> Haus Diepenau Volkshochschule Vergnügungen in <strong>de</strong>r Hankenstraße<br />

Medien-, Kultur- und<br />

Gaststättenbetriebe<br />

Medien-, Kultur- und Gaststättenbetriebe mit<br />

<strong>de</strong>rzeit etwa 40 Unternehmen wer<strong>de</strong>n auch<br />

zukünftig Impulse für Entwicklung <strong>de</strong>s Quartiers<br />

bil<strong>de</strong>n.<br />

Es ist davon auszugehen, dass von ihnen die<br />

Atmosphäre <strong>de</strong>s Standortes als ein lebendiges<br />

Viertel entschei<strong>de</strong>nd mitgeprägt wer<strong>de</strong>n wird.<br />

In <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>r räumlichen Verteilung<br />

dieses Clusters sind bereits gewisse Schwerpunktbildungen<br />

zu erkennen in <strong>de</strong>n Bereichen<br />

„Schlachte“ (Gastronomie bis zum Radio <strong>Bremen</strong><br />

Gelän<strong>de</strong>, vgl. Tourismus und Freizeit), Hankenstraße,<br />

im mittleren Bereich <strong>de</strong>r Faulenstraße und<br />

im erweiterten Brillkreuzungsbereich.<br />

Quelle: Nutzungskartierung Forschungsprojekt VERA, Universität Hamburg (2006);<br />

Erhebung <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa (2006/2007)<br />

17


Parkplatz<br />

für Reisebusse<br />

Weserbahnhof<br />

„Kurzzeitparkplatz“<br />

(für 2 Busse,<br />

max 4 Std.)<br />

P<br />

Busse<br />

De Lief<strong>de</strong><br />

Segelschiff<br />

Fockegarten<br />

Stephanianleger<br />

Parkplatz für Reisebusse<br />

Neustadtsbahnhof<br />

P<br />

Busse<br />

St.-Stephani-Kirche<br />

12<br />

Marina <strong>Bremen</strong><br />

Anlegestelle für<br />

Sportboote<br />

Parkhaus<br />

Stephani<br />

P<br />

Beck’s & Haake-Beck<br />

Besucherzentrum<br />

Haltestelle<br />

Faulenstr.<br />

Schlachte Promena<strong>de</strong> Schiffe an <strong>de</strong>r Schlachte<br />

Tourismus, Freizeit und Kultur<br />

Der Tourismus ist für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

insgesamt, insbeson<strong>de</strong>re aber für die<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Bremer Innenstadt ein wichtiger<br />

Faktor. Durch touristische Attraktionen wer<strong>de</strong>n<br />

Anreize für <strong>de</strong>n Besuch auswärtiger Gäste<br />

geschaffen, was Kaufkraft in die Stadt zieht<br />

und so Umsatz und Beschäftigung sichert. Die<br />

touristischen Angebote erhöhen aber auch <strong>de</strong>n<br />

Freizeitwert für Bremer Bürgerinnen und Bürger<br />

und tragen auf diese Weise zur positiven I<strong>de</strong>ntifikation<br />

mit <strong>de</strong>r Stadt und auch zur internen<br />

Kaufkraftbindung bei.<br />

Bis vor wenigen Jahren beschränkte sich die touristische<br />

Attraktivität im Wesentlichen auf die östliche<br />

Innenstadt mit <strong>de</strong>m historischen Marktplatz,<br />

<strong>de</strong>r Böttcherstraße und <strong>de</strong>m Schnoor-Viertel. Die<br />

Schlachte, die über 400 Jahre hinweg bremischer<br />

Haupthafen und Existenzgrundlage für Gastwirtschaften,<br />

Gasthöfe und Hotels war, verlor bereits<br />

vor mehreren Jahrhun<strong>de</strong>rten ihre Hafenfunktion.<br />

<strong>Stephaniviertel</strong><br />

9<br />

Jugendherberge<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Hanseat<br />

Fahrgastschiff<br />

8<br />

Perle<br />

Hotelschiff<br />

Kanu-Slippanlage<br />

an <strong>de</strong>r Jugendherberge<br />

7<br />

6<br />

Bolero Schlachte<br />

Restaurant, Bar<br />

Überfluss<br />

Hotel/App.<br />

MS „SENATOR“<br />

Treue<br />

Gastro- und Eventschiff<br />

5<br />

Haltestelle<br />

Am Brill<br />

Weserburg<br />

Museum für<br />

mo<strong>de</strong>rne Kunst<br />

18<br />

Camarillo<br />

Bistro & Café<br />

Bo<strong>de</strong>ga <strong>de</strong>l Puerto<br />

Span. Restaurant<br />

Parkhaus<br />

Am Brill<br />

Café & Bar<br />

Celona<br />

Tapas & Friends<br />

P<br />

Enchilada<br />

Feuriges aus<br />

Mexiko<br />

Kangaroo<br />

Island<br />

Australian Bar<br />

Paulaner’s<br />

Bayerisches<br />

Wirtshaus<br />

DeCanto<br />

Weinbar<br />

4 3<br />

Geo. Gleistein<br />

Hist. Schlepper<br />

Friedrich<br />

Historisches<br />

Fahrgastschiff<br />

feldmann’s<br />

Bierhaus mit<br />

Bremer Ambiente<br />

Erst durch die zur EXPO 2000 fertig gestellte<br />

breite Flaniermeile <strong>de</strong>r Schlachte hat dieser Innenstadtraum<br />

wie<strong>de</strong>r eine seiner Lage angemessene<br />

Attraktivität gewonnen. Dabei entstand eine<br />

1,7 km lange Uferpromena<strong>de</strong> mit Liegeplätzen<br />

für über 10 Schiffe. Die Promena<strong>de</strong> ist zunehmend<br />

auch Veranstaltungsort, so fin<strong>de</strong>n hier<br />

allwöchentlich Kajen- und Flohmarkt statt. Der<br />

Anleger an <strong>de</strong>r Tiefer wur<strong>de</strong> vermehrt Ziel von<br />

Flusskreuzfahrtschiffen. In <strong>de</strong>r Gastronomie an<br />

<strong>de</strong>r Oberen Schlachte gibt es inzwischen auf rd.<br />

1,1 ha Fläche über 1.200 Innen- und über 2.000<br />

Außensitzplätze. Hier fin<strong>de</strong>n sich Touristen und<br />

Bremerinnen und Bremer ein und verbringen an<br />

schönen Tagen in <strong>de</strong>n Biergärten unter Bäumen<br />

ihre Zeit mit Klöhnen, Essen, Trinken sowie Sehen<br />

und Gesehen wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Vorweihnachtszeit<br />

fin<strong>de</strong>t ein mittelalterlich anmuten<strong>de</strong>r Markt, <strong>de</strong>r<br />

„Schlachte-Zauber“, statt. All diese Maßnahmen<br />

haben dazu geführt, dass die Schlachte heute in<br />

einschlägigen Reiseführern als Attraktion ersten<br />

Ranges aufgeführt ist.<br />

Luv<br />

Restaurant, Café,<br />

Bar, Lounge<br />

Teerhof<br />

Pinguin<br />

Gaststättenschiff<br />

Cor<strong>de</strong>s<br />

Kiosk<br />

Parkhaus<br />

Pressehaus<br />

P<br />

Kajenmarkt<br />

Sa., Apr.-Sept.<br />

Haltestelle<br />

Martinistr.<br />

2 1<br />

Hansekogge<br />

Roland von <strong>Bremen</strong><br />

Nachbau <strong>de</strong>r<br />

hist. Kogge v. 1380<br />

Das Schiff No 2<br />

Fahrgastschiff<br />

Oceana<br />

Fahrgastschiff<br />

Osteria<br />

Ital. Küche vom<br />

Holzkohlengrill<br />

St.-Martini-<br />

Kirche<br />

Ristorante<br />

Da Francesco<br />

Ital. Restaurant<br />

und Pizzeria<br />

Admiral Nelson<br />

Pannekoekschip<br />

Il Chiosco<br />

Fahrkarten-Verkauf<br />

Böttcherstraße<br />

Antik- und<br />

Trö<strong>de</strong>lmarkt<br />

Sa. vormittags<br />

Haltestelle<br />

Domshei<strong>de</strong><br />

Haltestelle<br />

Wilhelm-Kaisen-<br />

Brücke<br />

Theaterschiff <strong>Bremen</strong><br />

Martinianleger<br />

Abfahrt aller Fahrgastschiffe<br />

A<br />

Anleger <strong>de</strong>r Sch<br />

Gastronomie<br />

1 Schiffe<br />

1 Einrichtungen<br />

Parkplatz für Reisebu<br />

Tiefer/Osterd<br />

(3 Stellplä<br />

Schnoorviertel<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

zur Rettung Schiffbrüchiger


Senatsbarkasee (heute Privatbesitz) Marina für Sportboote Jugendherberge<br />

Die Schiffsliegeplätze an <strong>de</strong>r Uferpromena<strong>de</strong> an<br />

<strong>de</strong>r Unteren Schlachte wer<strong>de</strong>n auf Basis eines<br />

vom Büro Vaupel & Partner (Köln) erarbeiteten,<br />

politisch beschlossenen Konzeptes vergeben,<br />

das einen Wechsel von liegen<strong>de</strong>n und fahren<strong>de</strong>n<br />

Schiffen sowie eine vielfältige Mischung von Angeboten<br />

und Branchen vorsieht.<br />

Betrachtet man die aktuelle Belegung <strong>de</strong>r Anleger<br />

an <strong>de</strong>r Schlachte, so sind <strong>de</strong>rzeit mit<br />

• <strong>de</strong>r „Admiral Nelson“ am Anleger 1 (Gastronomieschiff,<br />

Pfannkuchenschiff),<br />

• <strong>de</strong>r Hansekogge am Anleger 2,<br />

• <strong>de</strong>r „Pinguin“ am Anleger 3b (Bar, Bistro,<br />

Café),<br />

• <strong>de</strong>m Betonschiff „Treue“ am Anleger 5 (Gastro-<br />

und Eventschiff)<br />

• <strong>de</strong>m Hotelschiff „Die Perle“ am Anleger 7<br />

fünf Anleger mit überwiegend liegen<strong>de</strong>n Schiffen<br />

belegt.<br />

Überwiegend fahren<strong>de</strong> Schiffe fin<strong>de</strong>t man <strong>de</strong>rzeit<br />

ebenfalls an fünf Anlegern:<br />

• Anleger 2b: „Oceana“,<br />

• Anleger 4a: Schiff „No2“,<br />

• Anleger 4b: „MS Friedrich“,<br />

• Anleger 6: „MS Senator“,<br />

• Anleger 9: „Hanseat“.<br />

Das <strong>Stephaniviertel</strong> hat von <strong>de</strong>r neuen Weserpromena<strong>de</strong><br />

zunächst wasserseitig im Abschnitt von<br />

<strong>de</strong>r Bürgermeister-Smidt-Brücke bis zur Eisenbahnbrücke<br />

Impulse erhalten – zuletzt durch die<br />

Marina für Sportbootfahrer an <strong>de</strong>r Stephanibrücke.<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren hat auch hier die<br />

Obere Schlachte durch neue Gastronomie- und<br />

Hotelbetriebe ihr Erscheinungsbild gewan<strong>de</strong>lt. So<br />

sind neue Lokale mit internationalen Angeboten<br />

entstan<strong>de</strong>n; das Gästehaus <strong>de</strong>s Deutschen Jungendherbergswerks<br />

wur<strong>de</strong> erweitert und ein Design-Hotel<br />

hinter hiostorischer Fassa<strong>de</strong> eröffnet.<br />

Der Fangturm in zentraler Lage ist allwöchentlich<br />

Standort für einen lebhaften Ökomarkt.<br />

Die Bremische Evangelische Kirche betreibt seit<br />

jüngster Zeit in <strong>de</strong>r Kirche St. Stephani die Kulturkirche<br />

als ein Ort <strong>de</strong>s kulturellen Experiments,<br />

<strong>de</strong>s spirituellen Spiels und <strong>de</strong>r Sinnsuche. Die<br />

Kulturkirche ist offen für unterschiedlichste kulturelle<br />

Sparten wie Musik, Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst, Theater,<br />

Tanz, Film und Literatur und öffnet sich somit<br />

weit über das <strong>Stephaniviertel</strong> hinaus.<br />

Seit 21 Jahren haben die Blues-Musik und <strong>de</strong>ren<br />

Bremer Musiker ein Zuhause in <strong>de</strong>r Gaststätte<br />

„Meisenfrei“, die vor zehn Jahren um einen<br />

Veranstaltungsraum für 300 Personen erweitert<br />

wur<strong>de</strong>. Hier treten an Wochenen<strong>de</strong>n sowohl berühmte<br />

Bluesgrößen als auch Bremer Bands auf.<br />

19<br />

Das Meisenfrei befin<strong>de</strong>t<br />

sich in <strong>de</strong>r Hankenstraße,<br />

einer Straße mit traditionell<br />

zahlreichen kleineren<br />

Lokalen, die <strong>de</strong>n alten<br />

Stadtgrundriss aufnimmt<br />

und in Verlängerung über<br />

<strong>de</strong>n Fangturm auf das<br />

Weserufer führt.<br />

Aus <strong>de</strong>m Tourismus- und Freizeitsektor befin<strong>de</strong>n<br />

sich im <strong>Stephaniviertel</strong> also bereits heute zahlreiche<br />

Angebote mit überörtlicher und gesamtstädtischer<br />

Be<strong>de</strong>utung.


Projekte<br />

und Investitionen im vergangenen Jahrzehnt<br />

Öffentliche<br />

Hochbauinvestitionen<br />

Radio <strong>Bremen</strong><br />

Kernstück <strong>de</strong>r aktuellen Entwicklung im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

sind die neuen Gebäu<strong>de</strong> von Radio <strong>Bremen</strong><br />

südlich <strong>de</strong>r Faulenstraße entlang <strong>de</strong>r Straße Diepenau.<br />

Radio <strong>Bremen</strong> und ein <strong>de</strong>m Sen<strong>de</strong>r naher<br />

Investor haben insgesamt drei neue Gebäu<strong>de</strong><br />

errichtet: das sogenannte Stephani-Haus an <strong>de</strong>r<br />

Faulenstraße auf <strong>de</strong>m Grundstück <strong>de</strong>s ehemaligen<br />

Kaufhauses Saturn-Hansa, das Haus Diepenau<br />

auf <strong>de</strong>m vormals als Parkplatz genutzten Grundstück<br />

an <strong>de</strong>r Diepenau sowie das Weser-Haus<br />

auf <strong>de</strong>m Grundstück <strong>de</strong>s ehemaligen Parkhauses<br />

Diepenau.<br />

Das Stephani-Haus mit rd. 9.000 qm Fläche wird<br />

zum Teil von Radio <strong>Bremen</strong> und <strong>de</strong>ssen Tochtergesellschaften<br />

aus <strong>de</strong>n Bereichen Verwaltung,<br />

Technik und Archiv genutzt. Weitere Miet flächen<br />

dienen <strong>de</strong>r Ansiedlung von Firmen aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Gastronomie, Einzelhan<strong>de</strong>l und vorzugsweise<br />

<strong>de</strong>r Medienwirtschaft. Das Haus Diepenau<br />

bil<strong>de</strong>t die neue Adresse Radio <strong>Bremen</strong>s. In diesem<br />

Gebäu<strong>de</strong> sind im Wesentlichen die Redaktionen<br />

<strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>rs untergebracht.<br />

Im Weser-Haus sind im Wesentlichen die Produktionsbereiche<br />

mit <strong>de</strong>n Hörfunk- und Fernsehstudios,<br />

die Hörfunkwellen, ein Event- und Konferenzbereich<br />

sowie ein Restaurant im Erdgeschoss<br />

an <strong>de</strong>r Schlachte angeordnet. Darüber hinaus<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Obergeschossen Büroflächen an<br />

Dritte vermietet.<br />

Weser-Haus und Haus Diepenau sowie Stephani-<br />

Haus sind durch eine gläserne Brücke im ersten<br />

Obergeschoss verbun<strong>de</strong>n.<br />

Radio <strong>Bremen</strong> und seine Töchter und Beteiligungsgesellschaften<br />

arbeiten hier mit ca. 400 fest<br />

Angestellten und ca. 250 freien Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern auf einer Fläche von rd. 17.000<br />

qm.<br />

Lage: Schlachte<br />

Eigentümer: Radio <strong>Bremen</strong><br />

Bauträger: Radio <strong>Bremen</strong><br />

Planung: Böge und Lindner, Hamburg<br />

Investition: ca. 80 Mio € aus Strukturhilfe<br />

ARD und Veräußerungserlöse Altstandtorte Radio<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Fertigstellung: En<strong>de</strong> 2007<br />

Radio <strong>Bremen</strong> - Diepenau<br />

20<br />

Radio <strong>Bremen</strong> Weser - Haus<br />

Radio <strong>Bremen</strong> Stephani - Haus<br />

Stephani-Haus<br />

Haus Diepenau<br />

Weser - Haus<br />

Radio <strong>Bremen</strong> - Lageplan<br />

Radio <strong>Bremen</strong> - Schlachte


Parkhaus Stephani bei Nacht Parkhaus Stephani<br />

Parkhaus Stephani<br />

Voraussetzung für die Ansiedlung von Radio <strong>Bremen</strong><br />

war die Verlagerung <strong>de</strong>s Parkhauses von <strong>de</strong>r<br />

Diepenau zum Doventor.<br />

Auf <strong>de</strong>m ehemaligen Grundstück Eggers & Franke<br />

hat die Bremer Parkraumbewirtschaftungs- und<br />

Management GmbH („BREPARK“) ein neues<br />

Parkhaus erstellt.<br />

Es liegt direkt an <strong>de</strong>r Hauptverkehrsachse von<br />

Faulenstraße und Doventor. Dieser herausragen<strong>de</strong>n<br />

Lage wird durch eine attraktive Außenfassa<strong>de</strong><br />

sowie einer Erdgeschossnutzung mit<br />

Gastronomie Rechnung getragen.<br />

Das Parkhaus wur<strong>de</strong> im Mai 2007 eröffnet. Es<br />

verfügt über 445 Stellplätze, das Untergeschoss<br />

mit 150 Stellplätzen wird komplett von Radio<br />

<strong>Bremen</strong> genutzt.<br />

Lage: Doventorstraße / Neuenstraße<br />

Eigentümer: BREPARK<br />

Bauträger: BREPARK<br />

Planung: Elvire Dietrich, <strong>Bremen</strong><br />

Investition: ca. 10 Mio €, darunter ca. 4,5 Mio.<br />

€ aus <strong>de</strong>m Wirtschaftspolitischen Aktionsprogramm<br />

Fertigstellung: Mai 2007<br />

21<br />

Parkhaus Stephani: Ausfahrt


Projekt<br />

Jugendherberge<br />

Das Deutsche Jugendherbergswerk hat die direkt<br />

an <strong>de</strong>r Schlachte gelegene Jugendherberge zwischen<br />

2003 und 2005 zu einer mo<strong>de</strong>rnen Einrichtung<br />

umgebaut und erweitert.<br />

Das realisierte Projekt ging als erster Preis aus<br />

einem Wettbewerb im Jahre 2003 hervor, <strong>de</strong>n<br />

das Deutsche Jugendherbergswerk zusammen mit<br />

<strong>de</strong>m Land <strong>Bremen</strong> ausgelobt hatte.<br />

Neu entstan<strong>de</strong>n sind gemeinschaftliche Nutzungen<br />

wie Foyer, Bistro, Speisesaal und sieben<br />

Tagungsräume. Eine mo<strong>de</strong>rne technische Ausstattung<br />

(u.a. Beamer, Großbildleinwand, Internetterminals)<br />

run<strong>de</strong>t das Angebot ab. Die Kapazität<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Jugendherberge wur<strong>de</strong> von 170 auf 220<br />

Betten erhöht.<br />

Damit wur<strong>de</strong>n sowohl das <strong>Stephaniviertel</strong> weiter<br />

belebt als auch <strong>Bremen</strong> insgesamt für jugendliche<br />

Gäste und Familien als Übernachtungs<strong>de</strong>stination<br />

attraktiver.<br />

Lage: Schlachte<br />

Eigentümer: Deutsches Jugenherbergswerk<br />

Bauträger: Deutsches Jugenherbergswerk<br />

Planung: raumzeit: Jan Läufer, Gunnar Tausch,<br />

Friedrich Tuczek, Berlin<br />

Investition: 5,3 Mio € öffentliche<br />

För<strong>de</strong>rung durch Bun<strong>de</strong>sjugendhilfe und<br />

Lan<strong>de</strong>skomplementärmittel<br />

Fertigstellung: Mai 2005<br />

22<br />

Jugendherberge an <strong>de</strong>r Schlachte<br />

Jugendherberge - Empfangsbereich


Schlachteumbau - geför<strong>de</strong>rt durch die Europäische Union<br />

Öffentliche<br />

Infrastrukturinvestitionen<br />

Obere Schlachte<br />

Mit <strong>de</strong>r Umgestaltung <strong>de</strong>r unteren Schlachtepromena<strong>de</strong>,<br />

<strong>de</strong>r Oberen Schlachte zwischen Bürgermeister-Smidt-Straße<br />

und Erster Schlachtpforte<br />

sowie <strong>de</strong>r Realisierung <strong>de</strong>r Oberen Schlachte im<br />

Stephaniquartier ist es gelungen, die städtebauliche<br />

Zielvorstellung, die Stadt wie<strong>de</strong>r näher an<br />

<strong>de</strong>n Fluss zu bringen, erfolgreich umzusetzen.<br />

Dies wur<strong>de</strong> jetzt für <strong>de</strong>n 2. Bauabschnitt <strong>de</strong>r Oberen<br />

Schlachte im Stephaniquartier vom Fangturm<br />

bis zur Straße Diepenau im selben Ausbaustandard<br />

fortgesetzt. Die Maßnahme wur<strong>de</strong> Anfang<br />

08 abgeschlossen.<br />

Somit ist <strong>de</strong>r gesamte Uferbereich <strong>de</strong>r Altstadt<br />

vom Altenwall / Oster<strong>de</strong>ich bis zur Muggenburg<br />

neu gestaltet und eine direkte Anbindung zur<br />

Überseestadt geschaffen.<br />

Lage: Obere Schlachte zwischen Diepenau und<br />

Fangturm<br />

Eigentümer: Stadtgemein<strong>de</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Bauträger: Senator für Umwelt, Bau, Verkehr<br />

und Europa<br />

Planung: Amt für Straßen und Verkehr / Büro<br />

Kreikenbaum und Heinemann, <strong>Bremen</strong><br />

Investition: 1,8 Mio € aus Fonds für regionale<br />

Entwicklung (EFRE), Aktions programm 2010<br />

Fertigstellung: 2008<br />

Schlachte im Umbau 2008<br />

23


Anbindung Überseestadt<br />

Die Innenstadtanbindung <strong>de</strong>r Überseestadt<br />

(2006) ist eine wesentliche Vorleistung für eine<br />

positive Entwicklung auch <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s.<br />

Durch diese Maßnahme wird es in seiner Brücken-<br />

und Schanierfunktion zwischen <strong>de</strong>n Polen<br />

„innere City“ und „Überseestadt“ gestärkt:<br />

Direkt aus <strong>de</strong>r Bremer City führen Straßen und<br />

Straßenbahn in die alten Hafenreviere und zurück.<br />

Lage: Innenstadt<br />

Eigentümer: Stadtgemein<strong>de</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Bauträger: BIG <strong>Bremen</strong><br />

Planung: Amt für Straßen und Verkehr,<br />

BPR, Hannover - Berlin,<br />

Brücken: Schlaich & Bergmann, Stuttgart<br />

Investition: ca. 44 Mio. €, darunter 6 Mio. €<br />

Überseestadt GmbH<br />

Fertigstellung: 2006<br />

24<br />

Anbindung Überseestadt


25<br />

Faulenstraße<br />

Am Übergang zur Doventorstraße wur<strong>de</strong> für<br />

die bessere Erreichbarkeit Radio <strong>Bremen</strong>s ein<br />

Linksabbieger in Richtung Straße Diepenau eingerichtet,<br />

<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>r besseren Erschließung einer<br />

Neubebauung auf <strong>de</strong>m z.Zt. noch von <strong>de</strong>r Schule<br />

„Vor Stephanitor“ genutzten Grundstück zugute<br />

kommen könnte. Ein weiteres Ziel <strong>de</strong>s Kreuzungsumbaues<br />

ist die Anbindung <strong>de</strong>s bereits eröffneten<br />

Parkhauses Doventorstraße / Radio <strong>Bremen</strong> mit<br />

seinen An- und Abfahrten.<br />

Die verkehrtechnischen Maßnahmen im Bereich<br />

Faulenstraße/ Doventorstraße stehen in engem<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Ausbau <strong>de</strong>s Verkehrsknotenpunktes<br />

Doventorstraße/ Zubringer Überseestadt.<br />

Die an dieser Kreuzung vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Fußgängertunnel wur<strong>de</strong>n geschlossen, die Fußgänger<br />

seit<strong>de</strong>m überirdisch über <strong>de</strong>n Kreuzungsbereich<br />

geführt.<br />

Lage: Faulenstraße / Diepenau<br />

Eigentümer: Stadtgemein<strong>de</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Bauträger: Senator für Umwelt, Bau, Verkehr<br />

und Europa<br />

Planung: Amt für Straßen und Verkehr / BPR<br />

Investition: 1,6 Mio € aus Aktions programm<br />

2010, BREPARK, ASV<br />

Fertigstellung: En<strong>de</strong> 2007 / Anfang 2008


Private Investitionen<br />

Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />

Mit <strong>de</strong>m Neubau <strong>de</strong>s zentralen Verwaltungsgebäu<strong>de</strong>s<br />

am Brill hat die Sparkasse ihre Standortentscheidung<br />

für das Stephaniequartier bestätigt,<br />

nach<strong>de</strong>m es auch lange Verlagerungsgedanken<br />

gab. Durch <strong>de</strong>n großzügigen Umbau ist im<br />

Inneren ein attraktives Forum entstan<strong>de</strong>n, das<br />

für vielseitige an<strong>de</strong>re Zwecke wie z.B. Veranstaltungen<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Lage: Am Brill 1-3<br />

Eigentümer: Sparkasse in <strong>Bremen</strong><br />

Bauträger:<br />

Planung: Haslob, Kruse & Partner,<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Investition: 40 Mio €<br />

Fertigstellung: 2001<br />

Baulückenschließung<br />

Die seit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Weltkriegs bestehen<strong>de</strong><br />

Baulücke konnte duch <strong>de</strong>n Bau eines mo<strong>de</strong>rnen<br />

Verwaltungs- und Dienstleistunggebäu<strong>de</strong>s geschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Lage: Am Brill 18<br />

Eigentümer: Deutscher Ring<br />

Bauträger: Weser-Wohnbau GmbH<br />

Planung: Weser-Wohnbau GmbH<br />

Investition: 8,5 Mio €<br />

Fertigstellung: 1999<br />

26


Kontorhaus Schlachte<br />

Auch unmittelbar an <strong>de</strong>r Weserpromena<strong>de</strong><br />

Schlachte sind durch privates Engagement attraktive<br />

Büro- und Dienstleistungsflächen entstan<strong>de</strong>n.<br />

Lage: Schlachte<br />

Eigentümer: Weser-Wohnbau GmbH<br />

Investition: 30 Mio €<br />

Fertigstellung: 2001<br />

Umbau Melchers GmbH<br />

Durch die Firma Melchers wur<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>m Erdgeschoss<br />

mit Lagernutzung vier Etagen mit mo<strong>de</strong>rnen<br />

Büroflächen (a 200m²) geschaffen. Auch<br />

dies ein <strong>de</strong>utliches Signal für <strong>de</strong>n Standort im<br />

Stephaniquartier dieses traditionsreichen Bremer<br />

Unternehmens.<br />

Lage: Langenstraße 78 - 80<br />

Eigentümer: Melchers GmbH<br />

Investition: 0,5 Mio €<br />

Fertigstellung: 2002 / 2003<br />

27


Neubau Langenstraße 68<br />

Auf einer Gesamtfläche von ca. 6000m² sind<br />

32 Eigentumswohnungen, zwei Büroetagen<br />

und eine Fläche für gastronomische Nutzung im<br />

Erdgeschoss entstan<strong>de</strong>n. Dieser Investition direkt<br />

an <strong>de</strong>r Weserbrücke und am Anfang <strong>de</strong>s zweiten<br />

Abschnittes <strong>de</strong>r Schlachtepromena<strong>de</strong> kommt damit<br />

eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu.<br />

Lage: Eckbebauung Schlachte / Bgm.-Smidt-Str.<br />

Eigentümer: Hubrich GmbH<br />

Bauträger: Waltherbau GmbH<br />

Planung: Archi<strong>de</strong>a, <strong>Bremen</strong><br />

Investition: ca. 10 Mio €<br />

Fertigstellung: 2005<br />

Hotel Überfluss<br />

An <strong>de</strong>r Schlachte ist in drei nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

gelegenen Häusern das erste Design-Hotel <strong>Bremen</strong>s<br />

errichtet wor<strong>de</strong>n. Dazu gehört im hinteren<br />

Bereich angrenzend an die Langenstraße ein<br />

Boarding Haus. Die Gastronomiefläche im Erdgeschoss,<br />

aber auch die Dachterrasse <strong>de</strong>s Hotels<br />

haben durch <strong>de</strong>n Bezug zum Wasser einen beson<strong>de</strong>ren<br />

Reiz.<br />

Lage: Schlachte<br />

Eigentümer: Kastens & Specht<br />

Bauträger: Waltherbau GmbH<br />

Planung: Kastens & Siemann, <strong>Bremen</strong><br />

Investition: ca. 6 Mio €<br />

Fertigstellung: 2005 / 2006<br />

28


Bamberger Haus / VHS<br />

Das Bamberger Haus wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 20er und 30er<br />

Jahren <strong>de</strong>s vergangenen Jahrhun<strong>de</strong>rts für <strong>de</strong>n<br />

jüdischen Kaufmann Julius Bamberger in Hochhausform<br />

als eines <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnsten und größten<br />

Kaufhäuser <strong>de</strong>r Stadt nach Plänen <strong>de</strong>s Bremer<br />

Architekten Gotfr.-Behrens-Nicolai errichtet.<br />

Dieses im Krieg schwer beschädigte Gebäu<strong>de</strong>,<br />

das lange Zeit leer stand, wur<strong>de</strong> durch einen<br />

privaten Investor (Hübotter GmbH) rekonstruiert<br />

und saniert.<br />

Die Volkshochschule hat im Gebäu<strong>de</strong> im September<br />

2007 <strong>de</strong>n Betrieb aufgenommen. Sie ist in<br />

<strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> auf fünf Etagen mit einer Fläche<br />

von rd. 5.000 qm vertreten und führt dort die<br />

Hälfte ihrer 4.000 Kurse durch.<br />

Im wie<strong>de</strong>r errichteten Turm einschließlich Dachterrasse<br />

soll eine Gastronomie mit außergewöhnlicher<br />

Aussicht entstehen.<br />

Lage: Doventorstraße / Faulenstraße<br />

Eigentümer: Hübotter GmbH<br />

Bauträger: Hübotter GmbH<br />

Planung: Schomers + Schürmann, <strong>Bremen</strong><br />

Investition: ca. 4,5 Mio €; Ausstattung VHS<br />

ca. 0,815 Mio € , davon 0,100 Mio. € aus <strong>de</strong>m<br />

Aktionsprogramm 2010<br />

Fertigstellung: September 2007<br />

29<br />

Kaufhaus Julius Bamberger / Aufnahme um 1930<br />

VHS im ehem. Kaufhaus Julius Bamberger 2009


Aufstockung eines Bürohauses<br />

Mit <strong>de</strong>r Aufstockung eines Geschäftshauses<br />

aus <strong>de</strong>n 50er Jahren wird das Zusammenfügen<br />

von Wohnen und Arbeiten unter einem Dach<br />

als Motiv einer bestandorientierten Bauweise<br />

mit hoher architektonischer Qualität durch <strong>de</strong>n<br />

Bauherrenpreis 2008 als vorbildlich ausgezeichnet.<br />

Die Auswahlkommission würdigt damit einen<br />

Ansatz für eine Renaissance <strong>de</strong>r Innenstädte,<br />

<strong>de</strong>r weit über <strong>Bremen</strong> hinaus als Beispiel einer<br />

»selbstverständlichen Architektur« dient.<br />

Lage: Hinter <strong>de</strong>r Mauer 9<br />

Bauherr: KomanditgesellschaftINTER-BAU<br />

GmbH & Co., <strong>Bremen</strong><br />

Planung: Architekten Dipl.-Ing. Jens Kruse,<br />

Haslob Kruse + Partner Architekten BDA, <strong>Bremen</strong><br />

und Dipl.-Ing. Mirko Joswig, Baugrund Bau- und<br />

Grundstücksgesellschaft mbH & Co. Bauträger<br />

KG, <strong>Bremen</strong><br />

Wohneinheiten: 14, 1.410 qm<br />

Fertigstellung: 2007<br />

BRILLissimo<br />

Das ehemalige Kaufhallengebäu<strong>de</strong> liegt sehr<br />

markant am Kopf gebil<strong>de</strong>t aus Martinistraße, Hutfilterstraße<br />

und Am Brill und zugleich gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Eingangsbereich zum Stephanviertel.<br />

Das 1964 vom Bremer Architekten Max Säume<br />

geplante Bauwerk ist unter weitgehen<strong>de</strong>m Erhalt<br />

<strong>de</strong>r Altbausubstanz umgebaut und auf sieben<br />

Geschosse aufgestockt wor<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>n Plänen<br />

<strong>de</strong>s Architekturbüros Grüntuch und Ernst aus<br />

Berlin entstan<strong>de</strong>n auf knapp 6.000 qm Nutzfläche<br />

fürs Einkaufen, für eine Restauration/Kantine<br />

sowie Büroflächen. Blickfang bil<strong>de</strong>t ein über drei<br />

Geschosse reichen<strong>de</strong>r Wintergarten mit Blick<br />

auf <strong>de</strong>n Dreiecksplatz vor <strong>de</strong>r Hauptstelle <strong>de</strong>r<br />

Sparkasse <strong>Bremen</strong> und die stark frequentierten<br />

Haltestellen für Bus und Bahn sowie Einblick in<br />

die Faulenstraße.<br />

Lage: Am Brill<br />

Eigentümer: Brillissimo<br />

Grundstücksgesellschaft mbH, Tochter<br />

<strong>de</strong>r „Faulen-Quartier-Projekt- und<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG“<br />

Bauträger: Zechbau GmbH<br />

Planung: Grüntuch & Ernst, Berlin<br />

Investition: ca. 13 Mio €<br />

Fertigstellung: 2008<br />

30


Resümee<br />

Anbindung<br />

Überseestadt<br />

Anwohnerparken<br />

Bis in die neunziger Jahre <strong>de</strong>s vergangenen<br />

Jahrtausends war das <strong>Stephaniviertel</strong> durchsetzt<br />

von zahlreichen Baulücken und untergenutzten<br />

Grundstücken.<br />

Die städtischen Aktivitäten zur Stärkung <strong>de</strong>r<br />

oberzentralen Funktion <strong>Bremen</strong>s im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Innenstadtkonzepte konzentrierten sich zunächst<br />

auf <strong>de</strong>n östlich <strong>de</strong>r Bürgermeister-Smidt-Straße<br />

gelegenen Kern um Rathaus, Markt und die wesentlichen<br />

Einkaufslagen.<br />

Umso erfreulicher sind die Investitionen privater<br />

Akteure, die etwa ab Mitte <strong>de</strong>r neunziger Jahre<br />

begannen, die Baulücken zu schließen, wie die im<br />

vorangegangenen Kapitel beschriebenen Projekte<br />

eindrucksvoll zeigen. Insgesamt haben private<br />

Investoren in <strong>de</strong>n Jahren 1999 bis 2007 über<br />

100 Mio. € für die genannten Vorhaben aufgewen<strong>de</strong>t,<br />

schwerpunktmäßig in <strong>de</strong>n Jahren 1999<br />

bis 2001, wobei <strong>de</strong>r Investition <strong>de</strong>r Sparkasse<br />

<strong>Bremen</strong> sowohl hinsichtlich <strong>de</strong>r finanziellen Größenordnung<br />

als auch in Bezug auf die Sichtbarkeit<br />

am Brill eine Schlüsselfunktion zukommt.<br />

Öffentliche Institutionen und Anstalten haben im<br />

<strong>Stephaniviertel</strong> ab <strong>de</strong>r Jahrtausendwen<strong>de</strong> investiert,<br />

und zwar wie oben dargestellt die Jugendherberge,<br />

die Brepark und Radio <strong>Bremen</strong>.<br />

Das Investitionsvolumen dieser Akteure beläuft<br />

sich für die Jahre 2003 bis 2007 auf<br />

rd. 85 Mio. €.<br />

Die Öffentliche Hand hat diese Vorhaben durch<br />

Infrastrukturmaßnahmen zur Verkehrsanbindung<br />

und Aufwertung <strong>de</strong>s öffentlichen Raumes sowie<br />

durch Grundstücksarrondierung und -aufbereitung<br />

für das Vorhaben von Radio <strong>Bremen</strong><br />

flankiert.<br />

Kulturkirche<br />

Neben <strong>de</strong>n größeren Projekten Obere Schlachte,<br />

Faulenstraße und Anbindung Überseestadt<br />

einschließlich <strong>de</strong>r Umgestaltung <strong>de</strong>r Kreuzung<br />

Doventor (Zubringerfunktion) gehören dazu<br />

auch Maßnahmen in <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Straßen<br />

Bürgermeister-Smidt-Straße und Am Wall (Einrichtung<br />

Zweirichtungsverkehr), die Anbindung <strong>de</strong>s<br />

Parkhauses Doventor, die Einführung <strong>de</strong>s Anwohnerparkens<br />

im Quartier um die Stephanikirche<br />

herum sowie weitere kleinere Maßnahmen.<br />

Die öffentliche Hand hat von 1999 bis 2007<br />

knapp 22 Mio. € aufgewen<strong>de</strong>t.<br />

Damit sind innerhalb <strong>de</strong>r vergangenen rd. 10<br />

Jahre mehr als 200 Mio. € im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

investiert wor<strong>de</strong>n. Dabei haben private Grun<strong>de</strong>igentümer<br />

in erheblichem Umfang mit ihren Investitionen<br />

Vertrauen in die Zukunft <strong>de</strong>s Viertels<br />

bewiesen.<br />

Mio. €<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Faulenstraße<br />

Parkhaus<br />

Stephani<br />

Stephani -<br />

Haus<br />

31<br />

Bamberger<br />

Haus Diepenau<br />

Weser -<br />

Haus<br />

Jugend -<br />

Herberge<br />

Obere Schlachte<br />

Kontorhaus<br />

Schlachte<br />

Somit ist eine gute Basis gelegt, um anknüpfend<br />

an <strong>de</strong>n aktuellen Impuls durch die Ansiedlung von<br />

Radio <strong>Bremen</strong> durch weitere städtebauliche und<br />

auch wirtschaftsstrukturelle Maßnahmen eine<br />

nachhaltige Stabilisierung und Strukturverbesserung<br />

<strong>de</strong>s Viertels zu erreichen, damit auch dieser<br />

Teil <strong>de</strong>r Innenstadt seiner hervorragen<strong>de</strong>n Lage<br />

entsprechend zur Stärkung <strong>de</strong>r oberzentralen<br />

Funktion <strong>Bremen</strong>s beitragen kann.<br />

Die Grafik unten zeigt die Investitionstätigkeit von<br />

1999 bis 2007.<br />

Im Jahre 2008 sind ca. 580T€ für öffentliche Infrastrukturmaßnahmen<br />

eingesetzt wor<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Stephaniviertel</strong> <strong>Bremen</strong> - Investitionen 1999 bis 2007<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Jahr<br />

Lückenbebauung<br />

Umbau<br />

Melchers<br />

Hotel<br />

Überfluss<br />

Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />

Neubau<br />

Langenstraße<br />

BRILLissimo<br />

privat<br />

öffentliche Infrastruktur<br />

öffentliche Beteiligungen/Anstalten


<strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

Leitbild<br />

Seit <strong>de</strong>n 70iger Jahren hat die Bremer Altstadt<br />

erheblich an Arbeitsplätzen verloren und selbst<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>r dominieren<strong>de</strong>n Branche, <strong>de</strong>m<br />

Einzelhan<strong>de</strong>l, nicht das Gewicht, das sie in <strong>de</strong>r<br />

Gesamtstadt haben sollte. Zielsetzung <strong>de</strong>r städtebaulichen<br />

und wirtschaftsstrukturpolitischen<br />

Entwicklung war daher seit langem einerseits<br />

eine Aufwertung und stärkere Einbeziehung<br />

<strong>de</strong>r Bahnhofsvorstadt in die City-Entwicklung,<br />

an<strong>de</strong>rerseits die Nutzung von Potentialen <strong>de</strong>s<br />

<strong>Stephaniviertel</strong>s für eine bessere Wahrnehmung<br />

<strong>de</strong>r oberzentralen Funktion <strong>Bremen</strong>s. Hierzu hatte<br />

bereits das „Infrastrukturprogramm zur Stärkung<br />

<strong>de</strong>s Bremer Zentrums“ 1 <strong>de</strong>s damaligen Senators<br />

für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie aus<br />

<strong>de</strong>m Jahre 1994 erste Aussagen gemacht.<br />

Das im Rahmen <strong>de</strong>s Programms „Bremer Innenstadt<br />

- Planen, Bauen und Han<strong>de</strong>ln“ erstellte<br />

Konzept „Bremer Innenstadt“ (Mai 1998) <strong>de</strong>s<br />

Senators für Bau, Verkehr und <strong>Stadtentwicklung</strong><br />

stellt die im Grundsatz bis heute gültige Neuorientierung<br />

und Weichenstellung für das <strong>Stephaniviertel</strong><br />

dar. Nach ausführlichen Erörterungen mit<br />

lokalen Akteuren, <strong>de</strong>r Wirtschaft und Verwaltung<br />

sollte ein Leitbild mit <strong>de</strong>n Komponenten „Kommunikation,<br />

Kommerz, Kultur und Wohnen“<br />

entwickelt wer<strong>de</strong>n, das die Dienstleistungsfunktionen<br />

<strong>de</strong>s Viertels stärken und dabei insbeson<strong>de</strong>re<br />

neue Impulse aus <strong>de</strong>m kreativen Potential junger<br />

Unternehmer und Existenzgrün<strong>de</strong>r generieren<br />

sollte.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Erarbeitung <strong>de</strong>s neuen Leitbil<strong>de</strong>s<br />

wur<strong>de</strong> im Jahre 1999 von <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>rländischen<br />

Büro van Berkel & Bos eine innovative städ-<br />

1 Wirtschaftsstandort Innenstadt. Infrastrukturprogramm<br />

zur Stärkung <strong>de</strong>s Bremer Zentrums (IBZ) (1994); Hrsg.:<br />

Der Senator für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und<br />

Europaangelegenheiten<br />

tebauliche Vision unter <strong>de</strong>m Titel TIME+LIFE<br />

entwickelt. Das Wort TIME steht für die Zukunftsbranchen<br />

Telekommunikation, Information, Medien<br />

und Entertainment, hier verbun<strong>de</strong>n mit einer<br />

Vision für einen Stadtteil für unterschiedliche<br />

Lebensstile (LIFE). Die Vision umfasste u.a. einen<br />

TIME-Boulevard für <strong>de</strong>n Straßenzug Faulenstraße/<br />

Martinistraße und ein mögliches 24-Stun<strong>de</strong>n<br />

Nutzungskonzept - Vorläufer <strong>de</strong>r sogenannten<br />

Medienmeile und <strong>de</strong>s Forschungsprojektes zur<br />

Verzeitlichung <strong>de</strong>s Raumes „VERA“.<br />

Dieses Entwicklungsziel ist in das <strong>Stadtentwicklung</strong>skonzept<br />

<strong>Bremen</strong> vom Mai 1999 eingeflossen.<br />

Hier heißt zum <strong>Stephaniviertel</strong>: „Entwicklungsziel<br />

ist die Standortsicherung für Dienstleistungen<br />

und Einzelhan<strong>de</strong>l, vorrangig ist <strong>de</strong>r<br />

Ausbau als Medien- und Wohnstandort“ 2 . In die<br />

Konzeptentwicklung waren die bremische Öffentlichkeit,<br />

Senat, Bürgerschaft, Beirat und Kammern<br />

intensiv einbezogen wor<strong>de</strong>n, so dass das Leitbild<br />

einen breiten fachlichen und gesellschaftlichen<br />

Konsens über die Entwicklungsrichtung <strong>de</strong>s Stadtquartiers<br />

abbil<strong>de</strong>t.<br />

Das ressortübergreifend abgestimmte „Strukturkonzept<br />

Land <strong>Bremen</strong> 2015“ 3 <strong>de</strong>s Senators für<br />

Wirtschaft und Häfen (2009) bestätigt die Positionierung<br />

<strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s als ein Nukleus für<br />

die Medien- und Kreativwirtschaft.<br />

Das Leitbild für das <strong>Stephaniviertel</strong> ist die Ermöglichung<br />

und Schaffung eines lebendigen,<br />

zentralen innerstädtischen Quartiers mit einem<br />

attraktiven Nutzungsmix aus Medien und Kreativwirtschaft,<br />

Dienstleistungen, Einzelhan<strong>de</strong>l,<br />

Freizeit, Tourismus, Gastronomie und Wohnen.<br />

Dieses Leitbild grün<strong>de</strong>t auf fünf zentralen Elementen<br />

<strong>de</strong>r innerstädtischen Nutzungsmischung:<br />

2 Bremer Innenstadt (1998); Hrsg.: Senator für Umweltschutz<br />

und <strong>Stadtentwicklung</strong>, S. 48<br />

3 Strukturkonzept Land <strong>Bremen</strong> 2015; Hrsg.: Senator für<br />

Wirtschaft und Häfen (2009), vgl. S. 43.<br />

32<br />

Medien und Kreativwirtschaft<br />

Medienbetriebe und an<strong>de</strong>re kulturwirtschaftliche<br />

Einrichtungen sollen auch in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahren ein „Motor“ zur Herausbildung eines<br />

vitalen und innovativen Stadtquartiers bil<strong>de</strong>n. Da<br />

die Medienwirtschaft in <strong>Bremen</strong> im Vergleich zu<br />

<strong>de</strong>n großen <strong>de</strong>utschen Medienzentren (Berlin,<br />

Hamburg, Köln u.a.) jedoch vergleichsweise klein<br />

und zu<strong>de</strong>m teilweise auch in an<strong>de</strong>ren bremischen<br />

Stadtteilen (Überseestadt, Schwachhausen,<br />

Ostertorviertel) bereits etabliert ist, wird sich die<br />

Zukunft <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s immer auf mehrere<br />

Nutzungen stützen.<br />

Radio <strong>Bremen</strong> und die neue Zentrale <strong>de</strong>r Volkshochschule<br />

stellen zentrale Anker für <strong>de</strong>n Strukturwan<strong>de</strong>l<br />

<strong>de</strong>s Viertels dar. Sie „stehen“ zu<strong>de</strong>m<br />

für Mo<strong>de</strong>rnisierung und die Entwicklung von<br />

kreativen Milieus.<br />

Die Entwicklung eines professionellen, kreativen<br />

Milieus in Form von Selbständigen und Dienstleistungsunternehmen<br />

aus <strong>de</strong>r Medienbranche<br />

und Kulturwirtschaft im weitesten Sinne korrespondiert<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen gut mit<br />

<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Initiativen, im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

das kulturelle und touristische Angebot auszubauen.<br />

Einzelhan<strong>de</strong>l<br />

Der Einzelhan<strong>de</strong>l wird trotz <strong>de</strong>s oben genannten<br />

Defizits <strong>de</strong>r Innenstadt im <strong>Stephaniviertel</strong> nur<br />

eine von verschie<strong>de</strong>nen Nutzungsoptionen<br />

darstellen, d.h. er wird im <strong>Stephaniviertel</strong> nicht<br />

(mehr) die prägen<strong>de</strong> Rolle spielen wie östlich <strong>de</strong>r<br />

Bürgermeister-Smidt-Straße.


Crossmedia.<br />

Der Weg: von <strong>de</strong>r Ersten Schlachtpforte bis zum<br />

Faulenquartier. Der Ort: die Medienmeile.<br />

An diesen 1.600 Metern schlägt das Herz <strong>de</strong>r wichtigsten<br />

Presse- und Medienlandschaft Nordwest-Deutschlands.<br />

Etablierte Zeitungsverlage, Rundfunk- und Fernsehanstalten,<br />

Presse- und Onlineagenturen sowie Media-Stores<br />

prägen auf wenigen Kilometern in <strong>de</strong>r City <strong>Bremen</strong>s das<br />

Nachrichtenangebot und Kreativpotenzial <strong>de</strong>r Region.<br />

Quelle: BTAG-Grafik<br />

Tourismus, Gastronomie, Freizeit, Kultur<br />

Anziehungspunkte mit Gastronomie bil<strong>de</strong>n die<br />

Restaurants und Kneipen an <strong>de</strong>r Hankenstraße<br />

und neuerdings <strong>de</strong>r Oberen Schlachte. Übernachtungsmöglichkeiten<br />

fin<strong>de</strong>t man in einem größeren<br />

internationalen Hotel, in kleineneren Traditionshäusern<br />

und einem neu eröffenten Design-Hotel.<br />

Die mo<strong>de</strong>rnisierte Jugendherberge ist mit ihrer<br />

kubischen, bunten Fassa<strong>de</strong> eine weithin sichtbarer<br />

Blickfang. Die traditionellen Einrichtungen<br />

mit kulturellen Angeboten wie Architektenkammer,<br />

Sparkasse, historische Kaffeerösterei Münchhausen<br />

und Blues-Kneipe Meisenfrei wer<strong>de</strong>n neuerdings<br />

durch Radio <strong>Bremen</strong>, die Volkshochschule<br />

und die Kulturkirche bereichert.<br />

Dienstleistungen<br />

Die vorhan<strong>de</strong>nen großen Verwaltungen <strong>de</strong>s<br />

Finanz- und Versicherungssektors bieten einen<br />

guten Anker für weitere unternehmensbezogene<br />

Dienstleistungen und an<strong>de</strong>re Büronutzungen (z.B.<br />

auch Unternehmensverwaltungen), die sich, weil<br />

nicht mit intensivem Publikumsverkehr verbun<strong>de</strong>n,<br />

relativ stadtverträglich auch in wohnnahen<br />

Bereichen außerhalb <strong>de</strong>r Achse Faulenstraße<br />

entwickeln lassen.<br />

Wohnen<br />

Im <strong>Stephaniviertel</strong> leben auf stabilem Niveau<br />

mehr als die Hälfte <strong>de</strong>r Einwohner <strong>de</strong>r Altstadt.<br />

Die enge Verflechtung von Arbeit, Freizeit, Wohnen<br />

und beruflichen Netzwerkskontakten führt zu<br />

<strong>de</strong>r Chance das <strong>Stephaniviertel</strong> auch als Wohnort<br />

weiter zu entwickeln. Entwicklungspotential bietet<br />

hier insbeson<strong>de</strong>re das Abbentorswallquartier.<br />

Bei Nutzungskonflikten, die sich zwischen <strong>de</strong>n<br />

Zentrumsfunktionen <strong>de</strong>s Stadtquartiers und <strong>de</strong>n<br />

Belangen <strong>de</strong>r Wohnbevölkerung immer wie<strong>de</strong>r<br />

ergeben können, ist nach einvernehmlichen Lösungen<br />

zu suchen.<br />

Ziele<br />

Aufbauend auf Analysen und Potenzialabschätzungen<br />

haben in zahlreichen Gesprächen mit<br />

Grun<strong>de</strong>igentümern, potenziellen Investoren, Fachressorts,<br />

Ortsamt / Beirat und örtlichen Initiativen<br />

folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen für die weitere Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s herauskristallisiert:<br />

• Ermöglichung, Begleitung und gezielte För<strong>de</strong>rung<br />

von Initiativen, Projekten, Netzwerkbildungen<br />

und Ansiedlungen von Betrieben <strong>de</strong>r<br />

Medien- und Kreativwirtschaft im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

• Stärkung <strong>de</strong>s innerstädtischen Wohnens<br />

im Bestand und durch die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Potenziale vorhan<strong>de</strong>ner stadträumlicher Umstrukturierungsbereiche<br />

• Öffentlicher Dialog über Entwicklungspfa<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Viertels sowie Mo<strong>de</strong>ration und Lösung<br />

von Nutzungskonflikten, die sich im Zuge <strong>de</strong>r<br />

urbanen Umstrukturierungsprozesse ergeben<br />

• Gezielte investive Begleitung <strong>de</strong>s Strukturwan<strong>de</strong>ls<br />

durch die Öffentliche Hand.<br />

33<br />

Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />

Aus <strong>de</strong>n dargestellten Entwicklungspotezialen<br />

und Zielsetzungen lassen sich für die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Nutzungen <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s die folgen<strong>de</strong>n<br />

Handlungsfel<strong>de</strong>r ableiten:<br />

• Medien- und Kreativwirtschaft<br />

• Arbeiten und Wohnen im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

• Barrieren abbauen, Verbindungen schaffen,<br />

urbane Räume gestalten<br />

• Spielräume und Netzwerke <strong>de</strong>r Stadtentwickung<br />

beför<strong>de</strong>rn


Rekum<br />

Handlungsfeld<br />

0 - 7<br />

Farge<br />

Stadtmonitoring<br />

Rönnebeck<br />

Lüssum-Bockhorn<br />

71 - 142 Medien- und Kreativwirtschaft<br />

Blumenthal<br />

Fähr-Lobbendorf<br />

Aumund-Hammersbeck<br />

Anzahl Betriebe Kulturwirtschaft HB 2005 > 15 Betriebe<br />

8 - 14<br />

15 - 36<br />

37 - 70<br />

Betriebe <strong>de</strong>r Kulturwirtschaft - Anzahl nach Ortsteilen 2005<br />

Vegesack<br />

23<br />

Grohn<br />

Schönebeck<br />

Wer<strong>de</strong>rland<br />

St.Magnus<br />

Industriehäfen<br />

Lesum<br />

Seehausen<br />

Strom<br />

Burg-Grambke<br />

Burgdamm<br />

So<strong>de</strong>nmatt<br />

Neustädter Hafen<br />

Mittelshuchting<br />

Oslebshausen<br />

Kirchhuchting<br />

34<br />

Ohlenhof<br />

Rablinghausen<br />

Lin<strong>de</strong>nhof<br />

Grolland<br />

In <strong>de</strong>n Wischen<br />

Gröpelingen<br />

Han<strong>de</strong>lshäfen<br />

18<br />

Woltmershausen<br />

Walle<br />

Steffensweg<br />

Hohentorshafen<br />

Hohentor<br />

Neuenland<br />

Blockland<br />

Hohweg<br />

Altstadt<br />

In <strong>de</strong>n Hufen<br />

Wei<strong>de</strong>damm<br />

Regensburger Straße<br />

Westend<br />

Utbremen<br />

Neustadt<br />

20<br />

20<br />

Osterfeuerberg<br />

Alte Neustadt<br />

Findorff<br />

Huckelrie<strong>de</strong><br />

Kattenesch<br />

Bürgerpark<br />

Bahnhofsvorstadt<br />

Bürgerwei<strong>de</strong> Barkhof<br />

26<br />

Sü<strong>de</strong>r Vorstadt<br />

Buntentor<br />

Gartenstadt Süd<br />

56<br />

107<br />

21<br />

26<br />

15<br />

17<br />

36<br />

44<br />

70<br />

Kattenturm<br />

Fesenfeld<br />

Ostertor<br />

142 85<br />

Steintor<br />

Neu-Schwachhausen<br />

25<br />

Schwachhausen<br />

Gete<br />

48<br />

Hulsberg<br />

Peterswer<strong>de</strong>r<br />

62<br />

Arsten<br />

41<br />

16<br />

Lehe<br />

Riensberg<br />

Habenhausen<br />

Radio <strong>Bremen</strong><br />

39<br />

Gartenstadt-Vahr<br />

Hastedt<br />

43<br />

Lehester<strong>de</strong>ich<br />

Horn<br />

Neue Vahr Nord<br />

NEUE Vahr Südwest<br />

Neue Vahr Südost<br />

Hemelingen<br />

21<br />

Sebaldsbrück<br />

Oberneuland<br />

Design, inhaltliche Dienstleistungen, technische<br />

Dienstleistungen sowie Agenturen zählen.<br />

Zu <strong>de</strong>n Branchen <strong>de</strong>r Medien- und Kreativwirtschaft<br />

zählten in <strong>Bremen</strong> 5 im Jahre 2005 fast<br />

1.800 Betriebe mit ca. 8.000 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten. Diese Betriebe<br />

konzentrieren sich stadträumlich (vgl. Karte oben)<br />

beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r Innenstadt zu <strong>de</strong>r das <strong>Stephaniviertel</strong><br />

zählt.<br />

Radio <strong>Bremen</strong> stellt <strong>de</strong>n zentralen Anker für <strong>de</strong>n<br />

Strukturwan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s Viertels dar, <strong>de</strong>r auch die Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

und die Entwicklung eines kreativen<br />

Milieus symbolisiert. Im Herbst 2007 hat Radio<br />

<strong>Bremen</strong> seine neuen Gebäu<strong>de</strong> im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

bezogen. Zu diesem Zeitpunkt hat auch die BRE-<br />

MEDIA, eine Produktionsgesellschaft als Tochter<br />

von Radio <strong>Bremen</strong> und <strong>de</strong>r Bavaria Film GmbH,<br />

dort ihre Arbeit begonnen. Insgesamt haben über<br />

500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihren Arbeitsplatz<br />

neu in diesem Stadtteil eingenommen.<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft hat sich auch das<br />

ZDF-Lan<strong>de</strong>sstudio sowie an<strong>de</strong>re Sen<strong>de</strong>r und Medieneinrichtungen<br />

dort angesie<strong>de</strong>lt.<br />

5 Quelle: Statistisches Lan<strong>de</strong>samt <strong>Bremen</strong> 10/2007<br />

Arbergen<br />

Blockdiek<br />

Ellener Feld<br />

16<br />

42<br />

Mahndorf<br />

Borgfeld<br />

Ellenerbrok-Schevemoor<br />

Osterholz<br />

-<br />

Betriebe <strong>de</strong>r Medien- und Kreativwirtschaft<br />

Stadtmonitoring - Stadt <strong>Bremen</strong> 2005<br />

„Der Bereich ‚Kreativwirtschaft wird nicht nur zunehmend<br />

be<strong>de</strong>utsam für das Image einer mo<strong>de</strong>rnen<br />

Metropole o<strong>de</strong>r eines innovativen Standortes,<br />

son<strong>de</strong>rn ist auch mit eigenen Wertschöpfungspotenzialen<br />

versehen.“ 4<br />

Zur Kreativwirtschaft rechnen nach einer von <strong>de</strong>n<br />

Wirtschaftsministerien von Bund und Län<strong>de</strong>rn<br />

in 2006 abgestimmten Definition die folgen<strong>de</strong>n<br />

Subbranchen.<br />

1. Verlagswesen<br />

2. Filmwirtschaft<br />

3. Rundfunkwirtschaft<br />

4. künstlerische und sonstige Gruppen<br />

5. Journalisten und Nachrichtenbüros<br />

6. Museen/Kulturausstellungen<br />

7. Han<strong>de</strong>l mit Kulturgütern<br />

8. Architekturmarkt<br />

9. Designwirtschaft<br />

10. Werbemarkt<br />

11. Software-/Gamesindustries.<br />

Es bestehen somit große Übereinstimmungen mit<br />

<strong>de</strong>r Medienwirtschaft, zu <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r Definition<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>smedienstrategie von 2006 die audiovisuellen<br />

Medien, Printmedien, Musikwirtschaft,<br />

4 Strukturkonzept Land <strong>Bremen</strong> 2015; Hrsg.: Senator für<br />

Wirtschaft und Häfen (2009), vgl. S. 43.<br />

Tenever<br />

Bearbeitung:<br />

Markus Habig (StaLa)<br />

Dr. Detlev Söffler (SUBVE)


Stadtmonitoring<br />

IH Medienbetriebe2003<br />

-±°¯ Kreativ-/Kulturwirtschaft 2006<br />

-±°¯<br />

IH<br />

Darüber hinaus bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Auftakt <strong>de</strong>r<br />

großen öffentlichen und renommierten erwerbswirtschaftlichen<br />

Kultureinrichtungen entlang<br />

<strong>de</strong>r Medienmeile. Diese gehören ebenso wie die<br />

Volkshochschule zu <strong>de</strong>n attraktiven Magneten<br />

<strong>de</strong>r kleinräumigen Gebietsentwicklung.<br />

Hierzu sind u.a. zu zählen:<br />

ZDF Lan<strong>de</strong>sstudio, Bremedia, BILD-<strong>Bremen</strong>,<br />

CenterTV, bremen4u|studio, Weser-Kurier,<br />

Bremer Nachrichten, Bremer Anzeiger, SAT.1,<br />

Lan<strong>de</strong>sstudio <strong>Bremen</strong>, RTL-Nord, Studio <strong>Bremen</strong>,<br />

Radio Energy, Schünemann Verlag und <strong>de</strong>r Roland<br />

Verlag<br />

Die etablierten Betriebe bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Nährbo<strong>de</strong>n<br />

für die Entwicklung eines professionellen, kreativen<br />

Milieus, dass durch zumeist kleinere und<br />

mittlere Betriebe, Selbstständige und Kleinstunternehmen<br />

charakterisiert ist.<br />

Standortqualitäten, die diese Betriebe bevorzugen<br />

korrespondieren gut mit öffentlichen und<br />

privaten Initiativen und Projekten, die im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

das kulturelle und touristische Angebot<br />

ausbauen, die städtebaulichen Qualitäten weiter<br />

verbessern und somit insgesamt ein abwechslungsreiches,<br />

vitales städtebauliches Ambiente<br />

schaffen.<br />

<strong>Stephaniviertel</strong>: Medien- und Kreativwirtschaft<br />

-±°¯-±°¯<br />

-±°¯<br />

-±°¯<br />

IH<br />

-±°¯<br />

IH IH -±°¯ IH IH -±°¯ -±°¯<br />

IH -±°¯<br />

-±°¯ IH<br />

IH<br />

IH IH<br />

IH IH<br />

IH<br />

IH<br />

35<br />

IH<br />

IH<br />

Medienför<strong>de</strong>rung als Nischenstrategie<br />

Im <strong>Stephaniviertel</strong> ist bereits heute eine Reihe von<br />

Medienunternehmen ansässig, es stellt aber z.Zt.<br />

keinen herausgehobenen Standort dieser Branche<br />

dar. Die Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s ist daher<br />

im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

Medienstandortes <strong>Bremen</strong> insgesamt zu sehen.<br />

Neben <strong>de</strong>m Medienquartier <strong>Stephaniviertel</strong> sind<br />

die angrenzen<strong>de</strong> Medienmeile Martinistraße,<br />

die sich im Medienbereich entwickeln<strong>de</strong> Überseestadt<br />

und <strong>de</strong>r ebenfalls im Bereich <strong>de</strong>r neuen<br />

Medien be<strong>de</strong>utsame Technologiepark an <strong>de</strong>r Universität<br />

in dieses Vorhaben einzubeziehen.<br />

<strong>Bremen</strong> hat für sich eine Nischenstrategie i<strong>de</strong>ntifiziert,<br />

die <strong>de</strong>r grundsätzlichen Überlegung folgt,<br />

dass die klassischen Medien und die sogenannten<br />

neuen Medien immer stärker zusammenwachsen<br />

(Konvergenz). So präsentieren sich Zeitungen<br />

heute online, Fernsehen, Internet und Mobilfunk<br />

bieten unabhängig von <strong>de</strong>r Übertragungstechnologie<br />

gleiche Inhalte an.<br />

Hier ergeben sich Chancen für eingesessene<br />

Unternehmen und auch für Absolventen <strong>de</strong>r<br />

Bremischen Hochschulen zur Entwicklung neuer<br />

Geschäftsfel<strong>de</strong>r und Berufsbil<strong>de</strong>r.<br />

-±°¯<br />

IH<br />

IH IH IH<br />

IH<br />

IH<br />

IH<br />

IH<br />

-<br />

IH<br />

Quelle:<br />

Senator für Wirtschaft Quelle: und Senator Häfen für (BIG), Wirtschaft (BIG),<br />

Senator für für Umwelt, Umwelt, Bau, Bau, Verkehr Verkehr und Europa, und Europa;<br />

Statistisches Lan<strong>de</strong>samt <strong>Bremen</strong> Statistisches Lan<strong>de</strong>samt<br />

Bearbeitung: Dr. Detlev<br />

Bearbeitung:<br />

Söffler<br />

Dr. Detlev Söffler<br />

Aus <strong>de</strong>r von ExperConsult entwickelten<br />

„Entwicklungs- und Vermarktungsstrategie<br />

Medienzentrum/-quartier“ lassen sich folgen<strong>de</strong><br />

Handlungsfel<strong>de</strong>r beispielhaft ableiten:<br />

• Vi<strong>de</strong>ojournalismus: Freie Produzenten liefern<br />

<strong>de</strong>n Sen<strong>de</strong>rn Beiträge zu und sie produzieren<br />

für beson<strong>de</strong>re Zielgruppen (Spartenfernsehen,<br />

Handy-TV),<br />

• Spieleentwicklung: Fächerübergreifen<strong>de</strong><br />

Teams entwickeln Spiele für Computer, Internet,<br />

Mobiltelefone und Konsolen.<br />

• Informationshan<strong>de</strong>l: Beratungsunternehmen<br />

untersuchen, bewerten und empfehlen zu<br />

spezifischen Themen und nutzen dazu die<br />

fortgeschrittenen Möglichkeiten <strong>de</strong>r Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie.<br />

• Web 2.0: Internet-Agenturen erstellen und<br />

aktualisieren neue Kommunikationsplattformen.<br />

So wer<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rem Internettagebücher<br />

für Unternehmen (Blogs) als ein neues<br />

Marketinginstrument erstellt.<br />

• Audio-Visuelle Medien: Medienproduktionsfirmen<br />

entwickeln neue Formate für TV und<br />

erstellen Beiträge. Musikdienstleister komponieren,<br />

vertonen und produzieren für die<br />

neuen Medien.<br />

• Informationstechnologie: Software-Unternehmen<br />

entwickeln Produkte für neue Bereiche


und Zielgruppen, wie beispielsweise „virtuelle<br />

Welten“, sowie elektronische Informations-,<br />

Bildungs- und Unterhaltungsangebote.<br />

• Neue Medien und Kommunikationskanäle:<br />

Die zunehmen<strong>de</strong> Konvergenz <strong>de</strong>r Medien<br />

führt dazu, dass neue Geschäftsmo<strong>de</strong>lle<br />

entstehen, bei <strong>de</strong>nen IT-Unternehmen, Mobilfunkakteure,<br />

Formatentwickler und Medienproduzenten<br />

zusammenarbeiten.<br />

Um die hier aufgezeigten Chancen und Potenziale<br />

für das <strong>Stephaniviertel</strong> und die Gesamtstadt<br />

nutzen zu können, ist eine Akquisitionsstrategie<br />

zu entwickeln. Außer<strong>de</strong>m ist die Nutzung und<br />

Weiterentwicklung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n bremischen<br />

För<strong>de</strong>ransätze für die hiesige Medienwirtschaft<br />

vorgesehen.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re soll die Netzwerkbildung weiterentwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Akteure <strong>de</strong>r bremischen<br />

Medienwirtschaft sollen voneinan<strong>de</strong>r wissen, ihre<br />

Kompetenzen müssen untereinan<strong>de</strong>r und auch<br />

potenziellen Investoren gegenüber transparent<br />

sein. Auf dieser Grundlage wird sich die angestrebte<br />

Kooperation in <strong>de</strong>r Branche entwickeln.<br />

Marketingstrategie für die<br />

Medienwirtschaft<br />

Die Marketingstrategie beinhaltet die Komponenten:<br />

• Netzwerkveranstaltungen / Szene Events<br />

Die bereits etablierte und erfolgreiche Veranstaltungsreihe<br />

„Nordmedia Talk“ erfüllt die<br />

Funktion eines „Unternehmerstammtischs“<br />

weitestgehend, evtl. sollen weitere themenspezifische<br />

Stammtische angeregt wer<strong>de</strong>n.<br />

Vortragsveranstaltungen und Kongresse<br />

können ebenfalls zur Intensivierung von<br />

Netzwerken dienen.<br />

• Internetportal<br />

Es erscheint sinnvoll, für die Präsentation <strong>de</strong>r<br />

Unternehmen und die Szene in <strong>Bremen</strong> ein<br />

Webportal einschließlich Newsletterfunktion<br />

einzurichten.<br />

• Redaktionelles Special in „I<strong>de</strong>express“<br />

Mit <strong>de</strong>m quartalsweise erscheinen<strong>de</strong>n Blatt<br />

„I<strong>de</strong>express“ verfügt <strong>Bremen</strong> über eine<br />

geeignete Publikation für Innovationen. Die<br />

Nutzung eines etablierten Organs, das zusammen<br />

mit <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lskammer Zeitschrift<br />

(Wirtschaft in <strong>Bremen</strong>) verteilt wird, setzt die<br />

Publikation in <strong>de</strong>n gewünschten qualitativen<br />

Kontext.<br />

• Gründungsunterstützung<br />

Die BIG verfügt mit <strong>de</strong>r Initiative BEGIN (gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>m RKW) über ein bekanntes<br />

und erfolgreiches Projekt zur Unterstützung<br />

von Grün<strong>de</strong>rn. Für Hochschulabgänger steht<br />

mit <strong>de</strong>m Programm BRUT ebenfalls ein erprobtes<br />

Coaching - und För<strong>de</strong>rprogramm zur<br />

Verfügung. Ergänzt wird das Portfolio durch<br />

das Programm „Wachstumschancen für junge<br />

Unternehmen“ in <strong>de</strong>m zinsfreie Kredite vergeben<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

36<br />

Das Projekt „I<strong>de</strong>en-Lotsen“ ist ein Angebot<br />

speziell für die zumeist kleinen Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r Kreativen Szene, das durch Coaching bei<br />

<strong>de</strong>r Gründung und Professionalisierung hilft.<br />

Als Ergänzung ist ein jährlich durchzuführen<strong>de</strong>r<br />

Grün<strong>de</strong>rwettbewerb <strong>de</strong>nkbar, <strong>de</strong>r in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m RKW durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n sollte und neue Möglichkeiten <strong>de</strong>r<br />

Vermarktung <strong>de</strong>s Themas eröffnet.<br />

• Stipendiatenwettbewerb<br />

Ebenso wie <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rwettbewerb kann<br />

auch ein Stipendiatenwettbewerb dazu genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n, um Öffentlichkeit zu schaffen<br />

und interessante I<strong>de</strong>en zu unterstützen. Die<br />

Einbindung <strong>de</strong>r Hochschulen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>s übergreifen<strong>de</strong>n Studiengangs „Digitale<br />

Medien“ kann hierdurch hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

• I<strong>de</strong>enbörse<br />

Es soll eine I<strong>de</strong>enbörse eingerichtet wer<strong>de</strong>n,<br />

um eine Möglichkeit zur Informationssammlung<br />

zu bieten, in <strong>de</strong>r die Vorschläge nicht<br />

nur gesammelt, son<strong>de</strong>rn auch verdichtet und<br />

bewertet wer<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>r auch Möglichkeiten<br />

für die Umsetzung geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

• Entwicklerwerkstatt<br />

Analog <strong>de</strong>m Konzept von ExperConsult, wäre<br />

eine Entwicklerwerkstatt zu schaffen, in <strong>de</strong>r<br />

Gastronomie, Öffentlichkeit, Büroräume, und<br />

Dienstleistungsangebote vorgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Entwicklerwerkstatt soll sich als Treffpunkt<br />

junger und kreativer Unternehmen etablieren<br />

sowie Ort für Netzwerkveranstaltungen<br />

sein und mittelfristig die Ansiedlung von<br />

Unternehmen im Medienzentrum erleichtern.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Entwicklerwerkstatt sollte ein<br />

Starterpackage aus günstigen Konditionen,<br />

evtl. ein paar Monate Mietfreiheit und /o<strong>de</strong>r<br />

Büroeinrichtung, o<strong>de</strong>r Dienstleistungen angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n.


Handlungsfeld<br />

Arbeiten und Wohnen im<br />

<strong>Stephaniviertel</strong><br />

Wochenmarkt auf <strong>de</strong>m Fangturmplatz Marina vor <strong>de</strong>r Stephanischule<br />

Lokale Ökonomie entwickeln<br />

Die lokale kleinteilige Ökonomie soll neben <strong>de</strong>r<br />

Akquisition neuer Investoren gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Unter <strong>de</strong>m Begriff „Lokale Ökonomie“ wer<strong>de</strong>n<br />

alle wirtschaftlichen Aktivitäten zusammengefasst,<br />

die dazu dienen, einen Beitrag zur Stabilisierung<br />

und Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensverhältnisse<br />

DIENSTAG, 19. MAI 2009 · NR. 115<br />

im Stadtteil zu leisten. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um<br />

eine allgemeine Stärkung <strong>de</strong>r Wirtschaft im kleinräumigen<br />

Maßstab auf <strong>de</strong>r lokalen Ebene.<br />

Niemand ist frei, <strong>de</strong>r nicht<br />

über sich selbst Herr ist.<br />

Hierzu haben sich im Frühjahr 2008 örtliche<br />

MATTHIAS CLAUDIUS (1740–1815)<br />

mittelständische Gewerbetreiben<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m TACH AUCH<br />

Willi ist <strong>de</strong>r Harlekinpu<strong>de</strong>l von Oma Ger-<br />

<strong>Stephaniviertel</strong> zu <strong>de</strong>r „Standortgemeinschaft<br />

trud. Wie ein Pu<strong>de</strong>l sieht er nur dann aus,<br />

wenn er gera<strong>de</strong> beim Hun<strong>de</strong>frisör war. Willi<br />

sieht meistens aus wie ein schwarz-weißes,<br />

kleines Schaf. Er kann auch Handstand, und<br />

zwar als Abschluss seines (kleinen) Ge-<br />

Stephani“ zusammengeschlossen, wobei schäfts. Dasdiese erregt Aufsehen.<br />

Neuerdings belässt es Willi nicht mehr bei<br />

einem schlichten Handstand. Er tanzt eine<br />

regelrechte Choreografie, wo an<strong>de</strong>re Hun<strong>de</strong><br />

Initiative nicht nur <strong>de</strong>n Einzelhan<strong>de</strong>l, son<strong>de</strong>rn<br />

einfach nur das Bein heben.<br />

Willi bleibt stehen, beschnüffelt <strong>de</strong>n Laternenpfahl,<br />

knurrt ihn an und hebt das Bein,<br />

dreht sich rechts herum, knurrt, hebt das<br />

auch Handwerk, Gastronomie, Kulturwirtschaft<br />

Bein, dreht sich links herum, knurrt, hebt<br />

das Bein. Dann dreht er sich ein letztes Mal Die Drei mit Drahtesel (von links): BIG-Geschäftsführer Dieter Russ, Senatsbaudirektor Franz-Josef Höing und Wirtschaftssenator Ralf Nagel eröffneten<br />

herum, knurrt noch einmal zum Abschluss, gestern die verlängerte Schlachte, die die Innenstadt mit <strong>de</strong>r Überseestadt verbin<strong>de</strong>t. FOTO: JOCHENSTOSS hebt das Bein und schraubt sich aus dieser<br />

u.ä. zur Mitarbeit einlädt.<br />

Position in <strong>de</strong>n krönen<strong>de</strong>n Handstand.<br />

Ist das jetzt altersbedingt o<strong>de</strong>r ist Willi<br />

Quelle: Weser-Kurier v. 19. Mai 2009<br />

sein Ruhm als kuhgefleckter schafspu<strong>de</strong>liger<br />

Handstandpinkler zu Kopf gestiegen?<br />

<strong>Bremen</strong> begrüßt diese Initiative und wird sie im Eltern verweigern Zustimmung<br />

MONIKABANNAS Schulreform trifft auf Ablehnung / „Befürchtungen größer als Hoffnungen“<br />

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Von Bernd Schnei<strong>de</strong>r<br />

gerte und Hauptschüler zusammen mit leis- Etliche Fragen haben die Eltern; die Ant-<br />

Rahmen <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Programme unterstüt- bisherigem Pflastermaterial tungsstarken Gymnasiasten imbis selben Klas- in Höhe worten stellen <strong>de</strong>r sie nicht zufrie<strong>de</strong>n. LloydEtwa:<br />

Leserservice<br />

<strong>Bremen</strong>. Bei <strong>de</strong>n Eltern hat Bildungssenatosenzimmer zu unterrichten – je<strong>de</strong>n auf sei- Wenn Oberschulen För<strong>de</strong>rschüler aufnehrin<br />

Renate Jürgens Pieper (SPD) keinen nem Niveau und zum Nutzen aller. Moebus: men – woher kommt dann das Personal? El-<br />

Rückhalt für eine <strong>de</strong>r wohl umfassendsten „Das ist alles möglich. Aber nicht von jetzt tern von Gymnasialkin<strong>de</strong>rn fürchten, die nözen.<br />

Um eine Zersplitterung <strong>de</strong>r Aktivitäten in <strong>de</strong>r straße Schulreformen in Deutschland: am 18.05. „Es gibt so auf 2009 gleich. Das muss freigegeben man lernen.“<br />

tige bessere wor<strong>de</strong>n.<br />

Ausstattung <strong>de</strong>r Oberschulen<br />

viele Befürchtungen, Fragen und Ängste un- Große Zweifel hat <strong>de</strong>r ZEB, dass es auf wer<strong>de</strong> voll zu Lasten <strong>de</strong>r Gymnasien gehen.<br />

ter Eltern und in <strong>de</strong>n Schulen, dass wir diese Weise gelingen kann, die Oberschule Was <strong>de</strong>r ZEB ursprünglich anstrebte, war<br />

nicht zustimmen können“, sagt Antje Moe- als „vollkommen gleichwertig mit <strong>de</strong>m Gym- ein Schulsystem mit nur einer einzigen<br />

Innenstadt zu vermei<strong>de</strong>n, wird eine Zusammen- Der bus, Sprecherin obere im VorstandBereich <strong>de</strong>s Zentralelnasium“ <strong>de</strong>r zu installieren. Promena<strong>de</strong> Und das muss sie Säule. im Dieser Stephani-<br />

radikale Umbau sollte – angeternbeirats<br />

(ZEB).<br />

sein, wenn sie mehr als die Hälfte all jener fangen bei <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgärten – von unten<br />

Bildung auf zwei Säulen – das ist das Kon- Schüler aufnehmen soll, die<br />

nach oben hochwachsen. Mit ge-<br />

Donnerstag in <strong>de</strong>r großen<br />

zept <strong>de</strong>r Senatorin. Nach Klasse vier soll es heute ein Gymnasium besu- »Es genügt nicht, nügend Zeit für Vorbereitung,<br />

an öffentlichen Schulen neben <strong>de</strong>n Gymnachen. Schließlich wird <strong>de</strong>r Platz<br />

arbeit mit <strong>de</strong>r Cityinitiative, <strong>de</strong>r Medienmeile WESER-KURIER-Son<strong>de</strong>rausgabe:<br />

Lehrerfortbildung und Elterndis-<br />

und viertelsien nur noch „Oberschulen“ ist angemessen geben – eine in Gymnasialklassen in auf <strong>de</strong>n unter Schlachte-Zauber<br />

wenn das auf<br />

kussionen. Die Eltern müssten<br />

> Alles Wichtige vom Kirchentag Art Gesamtschule, die leistungsstarke Schü- 40 Prozent sinken, gemessen an <strong>de</strong>m Papier schließlich das Mo<strong>de</strong>ll mittraler<br />

bis zum Abitur führt. Die meisten För<strong>de</strong>r- <strong>de</strong>r Nachfrage im alten System. steht. Es muss gen. Außer<strong>de</strong>m brauche man ge-<br />

> Das Ergebnis <strong>de</strong>s UEFA-Cup- zentren (Son<strong>de</strong>rschulen) wer<strong>de</strong>n auf lange Doch es sei „sehr fraglich“, ob Elnug<br />

Lehrer, Erzieher und Sozial-<br />

<strong>de</strong>m Schlachte Marketing angeregt.<br />

und Sicht aufgelöst, weitere und auch Oberstufen Veranstaltungen als eitern ihr hochbegabtes Kind ei- einzubeziehen.<br />

auch umsetzbar arbeiter.<br />

Finales mit aktuellen Infos<br />

gene Schulform soll es nicht mehr geben. ner Oberschule anvertrauen. sein.«<br />

Die Politik wolle nun das<br />

Das neue Schulgesetz soll noch vor <strong>de</strong>r Som- Moebus: „Viele können sich das<br />

ganze System gleichzeitig um-<br />

Zusätzlich: Das große Special merpause mit <strong>de</strong>r Mehrheit <strong>de</strong>r rot-grünen im Moment nicht vorstellen.“ Antje Moebus (ZEB) bauen – von <strong>de</strong>r Sprachför<strong>de</strong>-<br />

„<strong>Bremen</strong>:Stadt–Land–Fluss“. Ziel Koalition verabschie<strong>de</strong>t ist eine wer<strong>de</strong>n; ganzjährige die Zustim- Schon <strong>de</strong>r neue Zugang Belebung zum zur Schulreform mit rung hoher im Kin<strong>de</strong>rgarten Be- bis zur<br />

<strong>Bremen</strong> und Bremerhaven zeigen mung <strong>de</strong>r CDU wird erwartet. FDP und Gymnasium bereitet Eltern da-<br />

Auflösung <strong>de</strong>r Oberstufen, die<br />

Linke lehnen das Gesetz ab.<br />

her Bauchschmerzen. Die Entscheidung, keine eigene Schulform mehr sein sollen.<br />

sich von ihrer besten Seite.<br />

Auch die Eltern wollen sich nach langen welches Kind dort hinkommt, fällen sie bald Helmut Bran<strong>de</strong>nburg: „Wenn man an allen<br />

Für beson<strong>de</strong>re Maßnahmen in ausgewählten sucherfrequenz Diskussionen nicht damit anfreun<strong>de</strong>n. Alledurch<br />

nicht mehr selbst. ein Moebus: Veranstaltungsangebot,<br />

„Die fällt fak- Schrauben an einer Maschine gleichzeitig<br />

www.weser-kurier.<strong>de</strong> ZEB-Ausschüsse lehnen die Reform ab. Sie tisch die Grundschule.“ Maßstab sind die dreht, fliegt sie irgendwann auseinan<strong>de</strong>r.“<br />

enthalte zwar gute Ansätze, sagt Antje Moe- Leistungen in Deutsch und Mathe. „Aber ge- Dennoch will sich <strong>de</strong>r ZEB nun nicht hinbus.<br />

„Aber es genügt nicht, wenn das auf naue Kriterien sind noch nicht mal beter Fundamentalkritik am Zwei-Säulen-Mo-<br />

<strong>de</strong>m Papier steht. Es muss auch umsetzbar nannt“, kritisiert Helmut Bran<strong>de</strong>nburg vom <strong>de</strong>ll verschanzen. „Das ist politische Reali-<br />

Straßenzügen o<strong>de</strong>r Bereichen <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s das sein.“ Undan da mel<strong>de</strong>n bereits Väter und Müttervorhan<strong>de</strong>ne in- ZEB-Vorstand. Bis jetzt gebe und es nur unaus- die tät, neuen das wird so kommen“, Nut- sagt Antje Moe-<br />

Mit <strong>de</strong>r Waffe zum zwischen erhebliche Zweifel an. Zu oft hätgereifte Ansätze. Schulleiter hätten klargebus. Eltern wollen nun, „so gut es geht“, mitten<br />

sie signalisiert: „Wir sehen nicht, wie macht: „Damit können wir nicht arbeiten.“ gestalten – auch durch engen Kontakt zur<br />

das gehen soll.“ Es hapere an so vielen Doch gleich nach <strong>de</strong>n Sommerferien müs- Behör<strong>de</strong>. Derzeit sei es allerdings noch<br />

kann bei ausreichen<strong>de</strong>m Interesse und Re<strong>de</strong>n Mitwir- gezwungen zungen Ecken, dass „unsere Befürchtungen im Quartier größer sen sie es. anknüpfen Lehrer beurteilen dann ihre Viert- könnte. schwierig, sichDazu vom Stand <strong>de</strong>r zählt<br />

Planungen<br />

<strong>Bremen</strong>-Steintor (ano). Mit einem unge- sind als die Hoffnungen“.<br />

klässler – möglichst gerichtsfest. Gymna- ein Bild zu machen. „Der Informationsfluss<br />

wöhnlichen Szenario hatte es die Polizei am Angefangen bei <strong>de</strong>n Lehrern: Viele, die sien nehmen dann aus Kapazitätsgrün<strong>de</strong>n muss erheblich besser wer<strong>de</strong>n“, sagt die El-<br />

Sonntagmorgen in einer Kneipe im Viertel künftig an Oberschulen – mit 80 Prozent al- wohl nur noch Schüler mit Empfehlung auf. ternvertreterin. „Ansonsten ist die Reform<br />

kungsbereitschaft <strong>de</strong>r Grundstückseigentümer<br />

zu tun. Nach ihren Angaben betrat ein u.a. ler Schüler <strong>de</strong>r – unterrichten einmal sollen, hättenwöchentlich<br />

Folge: Eltern dürften diesen Anspruch stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n ver- zum Scheitern verurteilt – Öko-<br />

allein, weil viele<br />

57-Jähriger die Kneipe morgens auf ein keine Erfahrung damit, entwicklungsverzömehrt vor Gericht erstreiten.<br />

nicht wissen, wie sie funktionieren soll.“<br />

Glas Bier und setzte sich an einen Tisch. Er<br />

blieb jedoch nicht lange alleine, <strong>de</strong>nn plötzlich<br />

setzte sich eine 49-Jährige zu ihm, um<br />

das neue Instrument eines BID (Standortgemeinmarkt zu re<strong>de</strong>n. Als <strong>de</strong>r Mann dann genug von CDU: am Klare Fangturm. Mehrheit Gemeinsam für Thomas mit Röwekamp <strong>de</strong>r Bremer<br />

Bier und Gespräch hatte und gehen wollte,<br />

zückte die Frau eine Waffe und for<strong>de</strong>rte ihn Fraktionschef für zwei Jahre wie<strong>de</strong>rgewählt / Stellvertreter Rita Mohr-Lüllmann und Heiko Strohmann<br />

auf, noch ein wenig zu bleiben. Laut Polizei<br />

schaft) genutzt wer<strong>de</strong>n, für das <strong>de</strong>r Senator wur<strong>de</strong> nach einigerfür Zeit die Tresenkraft auf Touristik Von Wigbert Gerling Zentrale und <strong>de</strong>m Schlachte Marketing<br />

die Situation aufmerksam und rief Hilfe. Als<br />

die Beamten eintrafen, schoss die Frau ein- <strong>Bremen</strong>. Die langjährigen CDU-Abgeordnemal<br />

mit <strong>de</strong>r Waffe in die Luft. Sie wur<strong>de</strong> ten Dieter Focke und Helmut Pflugradt ge-<br />

Wirtschaft und Häfen bzw. die WfB bei zwar sofort Bedarf<br />

überwältigt, bekam jedoch Un- und hören nicht mehr Service zum engen Kreis Verband <strong>de</strong>r Frak- ist hier eine entsprechen<strong>de</strong><br />

terstützung von ihrem Freund, <strong>de</strong>r ebenfalls tionsführung. Focke ist kein stellvertreten-<br />

in <strong>de</strong>r Kneipe war. Bei<strong>de</strong> hatten laut Bericht <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>r mehr, Pflugradt nicht mehr<br />

<strong>de</strong>r Polizei „die Zwei-Promille-Marke be- Beisitzer im Vorstand. Thomas Röwekamp<br />

Beratung, Mo<strong>de</strong>ration und fachliche Begleitung<br />

reits vor längerer Zeit überschritten“ und Vermarktungsstrategie hingegen wur<strong>de</strong> mit großer Mehrheit in sei- und Positionierung weiter<br />

wur<strong>de</strong>n festgenommen. Die Frau erwartet nem Amt als Fraktionsvorsitzen<strong>de</strong>r für wei-<br />

jetzt ein Verfahren wegen Freiheitsberautere zwei Jahre bestätigt. Gleiches gilt für<br />

bung.<br />

die bisherigen Stellvertreter Rita Mohr-Lüllmann<br />

und Heiko Strohmann.<br />

anbietet.<br />

zu entwickeln.<br />

37<br />

DerWESER-KURIER erscheintauchan Himmelfahrt!<br />

Chancen <strong>de</strong>r „Schlachte“ nutzen<br />

Die bereits im Zuge <strong>de</strong>r Umgestaltung <strong>de</strong>r unteren<br />

Schlachte bis zur Straße Muggenburg fertig<br />

gestellte Untere Schlachte ist über das <strong>Stephaniviertel</strong><br />

hinaus bis ins Überseequartier verlängert<br />

wor<strong>de</strong>n. Im Rahmen <strong>de</strong>r Bebauung <strong>de</strong>s „Areals<br />

Sie<strong>de</strong>ntopf“ ist die Fortführung <strong>de</strong>r unteren<br />

Schlachte in einer Breite von ca. 10 m in <strong>de</strong>m<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Immer an <strong>de</strong>r Weser lang: Schlachte führt bis in die Übers<br />

Von Tobias Dohr<br />

<strong>Bremen</strong>. Um kurz nac<br />

Schlachte entlangger<br />

nator für Wirtschaft un<br />

rektor Franz-Josef Hö<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r B<br />

sellschaft (BIG), ware<br />

verlängerten Abschni<br />

meile befahren durfte<br />

Seit gestern Mittag<br />

Bremer tun. Der rund<br />

zehn Meter breite g<br />

reicht von <strong>de</strong>r Stephan<br />

straße und verbin<strong>de</strong>t<br />

seestadt mit <strong>de</strong>r Innen<br />

Rund ein Jahr daue<br />

Insgesamt wur<strong>de</strong>n 10<br />

und 1100 Tonnen Stah<br />

für die Arbeiten und<br />

umliegen<strong>de</strong>n Areals b<br />

natsangaben auf run<br />

wobei fünf Millionen<br />

men. „Aus eigener<br />

nicht stemmen könne<br />

Höing nannte die<br />

gerten Schlachte ein<br />

Teil <strong>de</strong>s Gesamtprojek<br />

tag ist nun quasi <strong>de</strong><br />

neuen Abschnitt.“ Die<br />

ner Spundwand und<br />

schutzwand ausgesta<br />

Schiffsanleger ist ent<br />

jekte wie ein Varieté<br />

Hotel sowie gastrono<br />

sind in <strong>de</strong>r Planung.<br />

Polizei<br />

Schu<br />

<strong>Bremen</strong> (ano). Dieser<br />

ner Klasse aus Nie<strong>de</strong>r<br />

Erinnerung bleiben: E<br />

ler mit ihrem Reisebu<br />

sie in einem Polizeif<br />

bracht. Über Notruf w<br />

Morgen auf <strong>de</strong>n Bus<br />

<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r A1 in<br />

mit einem beschädigt<br />

<strong>de</strong>r Ausfahrt Bremer K<br />

ten auf <strong>de</strong>n langsame<br />

bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r linke H<br />

schief auf <strong>de</strong>r Achse<br />

wackelte. Der Bus wu<br />

streifen geleitet und u<br />

heraus, dass sich säm<br />

löst hatten, drei davo<br />

rengegangen. Laut<br />

Wechsel auf Sommerb<br />

tern nach <strong>de</strong>n ersten<br />

nachgezogen wor<strong>de</strong>n<br />

terfahren durfte, orga<br />

einen Ersatzbus aus e<br />

gen <strong>de</strong>n Busunterneh<br />

nungswidrigkeitsverf<br />

13-Jährige<br />

gestoßen u<br />

<strong>Bremen</strong>-Kattenturm (<br />

Zeugen, die am 13. M<br />

roth-Straße einen Üb<br />

ges Mädchen beobach<br />

lizei erst jetzt mitteilt<br />

Rad gestoßen wor<strong>de</strong>n<br />

Bo<strong>de</strong>n gestürzt war, n<br />

Rad und Sporttasche.<br />

Jahre alt und 1,80 Me<br />

Sie trugen schwarze<br />

hatte blon<strong>de</strong>, kragen<br />

ein lilafarbenes T-Sh<br />

<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re hatte sch<br />

und trug eine weite B<br />

die Polizei unter Telef<br />

Neuer Abfa<br />

gilt zwe<br />

Gegen 18 Uhr wur<strong>de</strong>n gestern zwei leere<br />

<strong>Bremen</strong> (xkw). Der n<br />

len<strong>de</strong>r ist jetzt an fast 3<br />

teilt wor<strong>de</strong>n. Er enthä<br />

für Restmüll und B<br />

Pappe sowie für <strong>de</strong>n<br />

nächsten zwei Jahren<br />

die Ersatztermine für<br />

mine für die Weihna<br />

Kalen<strong>de</strong>r informiert a<br />

cycling-Stationen, Co<br />

Termine und Halteste<br />

bils. Wer keinen Abfa<br />

TOTO-UNDLOTTOQUOTEN Sektflaschen aus <strong>de</strong>m Sitzungssaal im Haus<br />

<strong>de</strong>r Bürgerschaft getragen. Die CDU hatte<br />

da gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Ausgang <strong>de</strong>r Abstimmung be-<br />

hat, kann ihn bei <strong>de</strong>r<br />

Entsorgung kommu<br />

3613611 anfor<strong>de</strong>rn.<br />

Toto, 13er-Wette: Klasse 1: unbesetzt, Jackpot gossen, die im Vorfeld für Gesprächsstoff<br />

95265,50 Euro; Klasse 2: 10585,00 Euro; Klasse 3: sorgte. Dieter Focke hatte nicht nur erklärt,<br />

1421,80 Euro; Klasse 4: 99,10 Euro. – Auswahlwette er wer<strong>de</strong> nicht mehr als Stellvertreter antre- Thomas Röwekamp, Rita Mohr-Lüllmann und Heiko Strohmann (von links) wur<strong>de</strong>n gestern mit gro-<br />

„6 aus 45“: Klasse 1: unbesetzt, Jackpot 543 131,50 ten, son<strong>de</strong>rn dies mit <strong>de</strong>m Satz an die ßer Mehrheit erneut in die Führung <strong>de</strong>r CDU-Bürgerschaftsfraktion gewählt. FOTOS: STOSS/KOCH<br />

Euro; Klasse 2: unbesetzt, Jackpot 29190,10 Euro; Bei Adresse Röwekamps <strong>de</strong>m garniert: geplanten „Der Mann regelmäßigen Schiffsverkehr<br />

Klasse 3: 1323,90 Euro; Klasse 4: 45,90 Euro; Klasse hat mein Vertrauen nicht.“ Pflugradt, Kreische. Röwekamp bekam die Stimmen von 20 Vor <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Fraktionsführung hatte<br />

Überfallop<br />

eiserne<br />

5: 32,00 Euro; Klasse 6: 3,80 Euro.<br />

vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r CDU <strong>Bremen</strong>-Nord, hatte <strong>de</strong>r 23 Abgeordneten. Und auch die Stellver- es eine „sehr offene Aussprache“ gegeben, <strong>Bremen</strong>-Hemelingen<br />

Lotto am Sonnabend: Klasse 1: unbesetzt, Jackpot angemerkt, <strong>de</strong>r „Herr Röwekamp“ habe treter Rita Mohr-Lüllmann (19 Jastimmen) wie Röwekamp anschließend betonte. Er sei hallen-Angestellten h<br />

2622 977,80 Euro; Klasse 2: 419 676,40 Euro; Klasse vom eine Liste zur„Martinianlager“ künftigen personellen Zusam- und Heiko Strohmann zur (18) „Waterfront“ blieben unange- froh über die folgen<strong>de</strong>n und Abstimmungsergeb- zum abend ein Räuber die<br />

3: 48 573,60 Euro; Klasse 4: 3848,60 Euro; Klasse 5: mensetzung <strong>de</strong>r Fraktionsführung präsenfochten. Die Fraktionsspitze ist damit komnisse, die für eine „große Geschlossenheit“ Laut Bericht <strong>de</strong>r Poli<br />

225,90 Euro; Klasse 6: 52,70 Euro; Klasse 7: 32,00 tiert, auf <strong>de</strong>r er „nicht enthalten sei“. plett – <strong>de</strong>n dritten Stellvertreterposten, <strong>de</strong>n sprächen.<br />

Mann die Spielothek u<br />

Euro; Klasse 8: 12,30 Euro.<br />

Schlussfolgerungen daraus, so Pflugradt, bisher Focke hatte, gibt es nicht mehr. Es gab noch weitere Personalentscheidun- und mit <strong>de</strong>n Worten<br />

„Spiel 77“ am Sonnabend: Klasse 1 „Super 7“: wer<strong>de</strong> er sich bis zur Wahl am 18. Mai „noch Von <strong>de</strong>n vier Beisitzern im Fraktionsvorgen: Kastendiek übergibt <strong>de</strong>mnach seine seine Schusswaffe au<br />

970000,00 Euro; Klasse 2: 70000 Euro; Klasse 3: „Weserstadion“ genau überlegen“. ist stand sind das drei wie<strong>de</strong>rgewählt <strong>Stephaniviertel</strong> wor<strong>de</strong>n: Si- Aufgabe als Sprecher als für HalEuropa-Angele- Sie antwortete, dass<br />

7000 Euro; Klasse 4: 700 Euro; Klasse 5: 70 Euro; Hatten sich Focke und Pflugradt mit diebylle Winther (22 Jastimmen), Claas Rohgenheiten an Ex-Senator Hartmut Perschau ben wer<strong>de</strong>. Auch na<br />

Klasse 6: 7 Euro; Klasse 7: 2,50 Euro.<br />

sen Bemerkungen isoliert? O<strong>de</strong>r wür<strong>de</strong> es meyer (21) und Wolfgang Schrörs (20). An und übernimmt die Funktion <strong>de</strong>s wirtschafts- monstrativ seine Waf<br />

„Super 6“ am Sonnabend: Klasse 1: 100 000 Euro; vor <strong>de</strong>m Hintergrund solcher Kritik eng für die Stelle von Helmut Pflugradt kommt nun politischen Sprechers. Dieses Amt hatte bis- dabei. Daraufhin dreh<br />

Klasse 2: 6666 Euro; Klasse 3: 666 Euro; Klasse 4: 66 tepunkt Röwekamp wer<strong>de</strong>n? Die zu Antwort berücksichtigen. auf die <strong>de</strong>r ehemalige Senator Jörg Kastendiek, Das <strong>de</strong>r<strong>Stephaniviertel</strong><br />

her Wolfgang Schrörs, <strong>de</strong>r nun Röwekamp und ging. Der Mann<br />

Euro; Klasse 5: 6 Euro; Klasse 6: 2,50 Euro (ohne Ge- zweite Frage steht nun fest: Nein. Das Wahl- ebenfalls die Unterstützung von 20 Abgeord- als Vorsitzen<strong>de</strong>r im Haushalts- und Finanz- 1,70 Meter groß und<br />

währ).ergebnis<br />

von gestern spricht eine klare Spraneten erhielt.<br />

ausschuss ablöst.<br />

Hinweise an die Poliz<br />

kann so eine städtebauliche Brückenfunktion von<br />

<strong>de</strong>r Schlachte zur Überseestadt übernehmen.<br />

Dies erfor<strong>de</strong>rt eine abgestimmte und stimmige<br />

Beschil<strong>de</strong>rung, Beleuchtung und Möblierung im<br />

öffentlichen Raum ausgehend vom Martinianleger<br />

über <strong>de</strong>n Weserbahnhof bis in die Überseestadt<br />

hinein.


Einzelhan<strong>de</strong>lsstruktur passt sich neuer Nachfrage an Wührmann Leffers<br />

Einzelhan<strong>de</strong>lsbestand halten,<br />

neue Qualitäten entwickeln<br />

Das Interesse von Investoren im Bereich<br />

Einzelhan<strong>de</strong>l konzentriert sich weiterhin auf die<br />

engere Innenstadt südöstlich <strong>de</strong>r Bürgermeister-<br />

Smidt-Straße und zwar speziell auf die<br />

„1a-Lagen“.<br />

In diesem Kernbereich <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls wird<br />

sowohl von Projektentwicklern als auch von <strong>de</strong>n<br />

Eigentümern einzelner Immobilien Interesse an<br />

einer großflächigen Neugestaltung im Umfeld <strong>de</strong>r<br />

Hutfilterstraße, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r nördlich dahinter<br />

liegen<strong>de</strong>n Immobilien bekun<strong>de</strong>t. Eine erfolgreiche<br />

Aufwertung <strong>de</strong>s genannten Bereiches<br />

könnte zusammen mit <strong>de</strong>m „Brückenkopf“ Brillkreuzung<br />

/ Brillissimo für die Entwicklung <strong>de</strong>s Stephanivertels<br />

eine Trittsteinfunktion insbeson<strong>de</strong>re<br />

in Richtung Wührmann- und Leffers-Immobilie<br />

übernehmen.<br />

Nach<strong>de</strong>m das Haus Wührmann an Investoren<br />

verkauft wur<strong>de</strong>, ist eine Umstrukturierung zu<br />

erwarten, wobei im Erdgeschoss absehbar<br />

Einzelhan<strong>de</strong>l verbleibt. In <strong>de</strong>n mittleren Etagen<br />

wer<strong>de</strong>n Büroflächen mo<strong>de</strong>rnisiert und die oberen<br />

Stockwerke sollen zu mo-<strong>de</strong>rnen Apartments<br />

entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Innerhalb <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s erscheint eine Einzelhan<strong>de</strong>lsentwicklung<br />

weiterhin möglich entlang<br />

<strong>de</strong>r Faulenstraße; allerdings vorrangig nur noch<br />

im Erdgeschoss. Dies gilt z.B. für die zur Zeit leer<br />

stehen<strong>de</strong> Leffers-Immoblilie, die neben Einzelhan<strong>de</strong>l<br />

und Dienstleistungen auch für Büronutzungen<br />

und im <strong>de</strong>r Weser zugewandten Grundstücksteil<br />

auch für Wohnnutzung in Frage kommt. Als<br />

Einzelhan<strong>de</strong>lsanbieter kommen spezielle Fachgeschäfte<br />

mit „Nischenangeboten“ in Betracht,<br />

die keine „1a-Lagen“ benötigen bzw. finanzieren<br />

können.<br />

Mit <strong>de</strong>n aktuellen Ansiedlungen (zwei Lebensmittelmärkte<br />

- Bio-Märkte - sowie ein exklusives<br />

Nagelstudio) an <strong>de</strong>r Ecke Diepenau und im Bamberger<br />

Haus ist am westlichen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Straßenzuges<br />

eine neue Ankernutzung entstan<strong>de</strong>n.<br />

38<br />

Schaufenstergestaltung in Faulenstraße


Telekom-Gelän<strong>de</strong><br />

Telekomgelän<strong>de</strong> aufwerten<br />

Telekomgelän<strong>de</strong> (rot umran<strong>de</strong>t) Eingangsbereich von 1905 Weithin sichtbares Turmgebäu<strong>de</strong><br />

Die Telekom-Immobilie stellt ein beson<strong>de</strong>res Potenzial<br />

dar. Planungsrechtlich han<strong>de</strong>lt es sich bei<br />

<strong>de</strong>r Fläche um eine Gemeinbedarfsfläche „Post“.<br />

Die Gebäu<strong>de</strong>typologie ermöglicht grundsätzlich<br />

unterschiedliche Nutzungen. Ein Teile <strong>de</strong>s Komplexes<br />

sowie die unterirdischen Bereiche wer<strong>de</strong>n<br />

für Technik absehbar noch 15 bis 20 Jahre benötigt.<br />

Mehrere Büroetagen stehen mittlerweile auf<br />

Grund von unternehmensinternen Verän<strong>de</strong>rungen<br />

leer. Daraus geben sich Chancen für an<strong>de</strong>re<br />

(Büro-)Nutzungen. Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r mittlere<br />

Bauteil A, <strong>de</strong>r 1905 erbaut wur<strong>de</strong> und <strong>de</strong>ssen<br />

Eingangsbereich und Treppenhaus noch die Originalausstattung<br />

aus dieser Zeit haben, ist teilweise<br />

von hoher gestalterischer Qualität.<br />

Um Teile <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>komplexes vermieten zu<br />

können, sind - für eine Übergangszeit - Dispense<br />

erfor<strong>de</strong>rlich und mittelfristig die Neuaufstellung<br />

eines Bebauungsplanes auf Basis eines längerfristig<br />

orientierten Nutzungskonzeptes erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

dass eine Aufwertung <strong>de</strong>r Zwischenräume und<br />

Wegebeziehungen einschließt.<br />

Zum gesamten Themenspektrum wur<strong>de</strong>n bereits<br />

Erfolg versprechen<strong>de</strong> Gespräche mit <strong>de</strong>r Telekom<br />

eingeleitet, die weiter geführt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Details und Durchblicke mit gestalterischer Qualität<br />

39<br />

Zentrales Technikgebäu<strong>de</strong><br />

Ungenutzte Büroräume


Wohnbaupotenziale*<br />

Wohnen<br />

Ziel <strong>de</strong>s Programms ist die Ausweitung von<br />

an Wall und Weser stärken<br />

zielgruppenspezifischen Wohnungsangeboten<br />

im Neubaubereich sowie in Verbindung mit Um-<br />

Wie in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Großstädten, so ist auch nutzungspotentialen im gewerblich genutzten<br />

in <strong>Bremen</strong> die Sicherung und Stärkung <strong>de</strong>s in- Gebäu<strong>de</strong>bestand.<br />

nerstädtischen bzw. innenstadtnahen Wohnens Das Programmgebiet „Wohnen an Wall und We-<br />

zunehmend in <strong>de</strong>n Blickpunkt <strong>de</strong>r Diskussion über ser“ umfasst <strong>de</strong>n gesamten Innenstadtbereich/<br />

die Zukunft <strong>de</strong>r Innenstadt Entwicklungspriorität gerückt.<br />

Altstadt. 2 – mittelfristige Angestrebt wer<strong>de</strong>n Entwicklung<br />

künftig sowohl die<br />

Aktivierung und Bebauung von Einzelgrundstü-<br />

Ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk wird dabei auf die cken als auch die Bebauung von zusammenhän-<br />

vermutlich wachsen<strong>de</strong> Nachfrage Kennnummer von „Stadt- Projektname gen<strong>de</strong>n größeren Bereichen. Ortsteil<br />

rückkehrern“ aus <strong>de</strong>m Umland gerichtet, die sich<br />

für ein Wohnen in urbanen Milieus interessieren. Für das <strong>Stephaniviertel</strong> ergeben sich insbeson<strong>de</strong>re<br />

Neben zielgruppenspezifischen qualitätsvollen Perspektiven im Abbentorswallquartier und auf<br />

Potenzial<br />

gesamt<br />

(WE)<br />

Potenzial<br />

EFH (WE)<br />

Potenzial<br />

MFH (WE)<br />

Wohnangeboten sind die vielfältigen Kultur-, Frei- <strong>de</strong>m Stephanischulgelän<strong>de</strong>.<br />

zeit- und Gastronomieangebote sowie Angebote Der Endbereicht vom Mai 2009 <strong>de</strong>s Beratungsun-<br />

einer qualifizierten Gesundheitsvorsorge Entwicklungspriorität in <strong>de</strong>r ternehmens 3 – langfristige GEWOS sieht hier Entwicklung<br />

28 Wohneinheiten<br />

Innenstadt bei Umzugsentscheidungen von großer<br />

Be<strong>de</strong>utung.<br />

Darüber hinaus ist zu erwarten, dass eine mo-<br />

im Abbentorswallquartier und 32 Wohneinheiten<br />

im Bereich Stephanischule als Potential.<br />

<strong>de</strong>rate Bevölkerungszunahme im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Altstadt zu einer verstärkten Nachfrage nach<br />

neuen Wohnungen für unterschiedliche Wohnstile<br />

(„Medien- und Kreativwirtschaft“) führen kann.<br />

Flächentyp<br />

Keine Flächen <strong>de</strong>r Entwicklungsstufe II vorhan<strong>de</strong>n<br />

Entwicklungsstufe II - Mitte Gesamt 0 0 0<br />

Kennnummer Projektname Ortsteil<br />

Potenzial<br />

gesamt<br />

(WE)<br />

Potenzial<br />

EFH (WE)<br />

Potenzial<br />

MFH (WE) Flächentyp<br />

Potenzial<br />

Potenzial<br />

Kennnummer Projektname Ortsteil<br />

gesamt<br />

EFH (WE)<br />

(WE)<br />

Potenzial<br />

MFH (WE)<br />

Keine Flächen <strong>de</strong>r Entwicklungsstufe III vorhan<strong>de</strong>n<br />

Entwicklungsstufe III - Mitte Gesamt 0 0 0<br />

Flächentyp<br />

Leitbildprozess <strong>Bremen</strong><br />

WB_111_001 Vor Stephanitor / Schlachte Altstadt 32<br />

WB_111_002 Abbentorswallquartier Altstadt Wohnbaukomponente<br />

28 28<br />

WB_113_102 Rembertikreisel Ostertor Profil 100 Mitte<br />

Entwicklungsstufe I - Mitte Gesamt 160 28<br />

Quantitatives Wohnbaupotenzial<br />

Baulücken<br />

32<br />

100<br />

132<br />

A<br />

A<br />

A<br />

Anzahl Baulücken im Stadtteil: 79<br />

Wohnbaupotenzial EFH: 7 WE<br />

Wohnbaupotenzial MFH: 597 WE<br />

Baulücken Gesamt: 604 WE<br />

Projektflächen (Wohnbauflächenkonzeption)<br />

Anzahl Flächen im Stadtteil: 3<br />

Wohnbaupotenzial EFH: 28 WE<br />

Wohnbaupotenzial MFH: 132 WE<br />

Projektflächen Gesamt: 160 WE<br />

Mitte Gesamt: 764 WE<br />

Ausschnitt aus Karte „Flächentypologie“<br />

Entwicklungspriorität 1 – zeitnahe Entwicklung<br />

Projektflächen <strong>de</strong>r Wohnbauflächenkonzeption<br />

Vor diesem Hintergrund solcher Annahmen hat<br />

<strong>de</strong>r Senator für Bau, Umwelt und Verkehr 2004<br />

das Programm „Wohnen an Wall und Weser“<br />

initiiert.<br />

Quantitatives Wohnbaupotenzial<br />

Baulücken<br />

Anzahl Baulücken im Stadtteil: 79<br />

Wohnbaupotenzial EFH: 7 WE<br />

Wohnbaupotenzial MFH: 597 WE<br />

Baulücken Gesamt: 604 WE<br />

Projektflächen (Wohnbauflächenkonzeption)<br />

Anzahl Flächen im Stadtteil: 3<br />

Wohnbaupotenzial EFH: 28 WE<br />

Wohnbaupotenzial MFH: 132 WE<br />

Projektflächen Gesamt: 160 WE<br />

Mitte Gesamt: 764 WE<br />

Entwicklungspriorität 1 – zeitnahe Entwicklung<br />

Wohnbaupotenziale*<br />

tflächen <strong>de</strong>r Wohnbauflächenkonzeption<br />

40<br />

<strong>Stephaniviertel</strong><br />

Ausschnitt aus Karte „Flächentypologie“<br />

Entwicklungspriorität 2 – mittelfristige Entwicklung<br />

Kennnummer Projektname Ortsteil<br />

Entwicklungspriorität 3 – langfristige Entwicklung<br />

Potenzial<br />

gesamt<br />

(WE)<br />

Potenzial<br />

EFH (WE)<br />

Quelle: Gewos 2009<br />

Kennnummer Projektname Ortsteil<br />

Potenzial<br />

gesamt<br />

(WE)<br />

Potenzial<br />

EFH (WE)<br />

Potenzial<br />

MFH (WE)<br />

* Angaben <strong>de</strong>s Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa <strong>de</strong>r Freien Hansestadt <strong>Bremen</strong>, Referat 60<br />

Flächentyp<br />

WB_111_001 Vor Stephanitor / Schlachte Altstadt 32 32 A<br />

WB_111_002 Abbentorswallquartier Altstadt 28 28 A<br />

WB_113_102 Rembertikreisel Ostertor 100 100 A<br />

Entwicklungsstufe I - Mitte Gesamt 160 28 132<br />

Keine Flächen <strong>de</strong>r Entwicklungsstufe II vorhan<strong>de</strong>n<br />

Entwicklungsstufe II - Mitte Gesamt 0 0 0<br />

Kennnummer Projektname Ortsteil<br />

Keine Flächen <strong>de</strong>r Entwicklungsstufe III vorhan<strong>de</strong>n<br />

Potenzial<br />

gesamt<br />

(WE)<br />

Potenzial<br />

EFH (WE)<br />

Quelle: Gewos 2009<br />

Potenzial<br />

MFH (WE) Flächentyp<br />

Potenzial<br />

MFH (WE) Flächentyp


Das Abbentorswallquartier entwickeln<br />

Im Bereich Abbentorswall befin<strong>de</strong>n sich untergenutzte<br />

Flächen, die sich für eine hochwertige<br />

Wohnnutzung und urbanes Wohnen im Quartier<br />

anbieten.<br />

Das im Dezember 2005 durch die Bremische Gesellschaft<br />

mbH vorgeschlagene „Quartierskonzept<br />

Abbentorswall“ beinhaltet eine grundstücksbezogene<br />

Bestandsaufnahme, eine Konflikt- und Potentialanalyse<br />

sowie ein städtebauliches Konzept<br />

mit Umsetzungsvorschlägen. Diese Planungsvorstellungen<br />

und I<strong>de</strong>en, die eine hochwertige innerstädtische<br />

Wohnnutzung vorsehen, wur<strong>de</strong>n mit<br />

<strong>de</strong>n einzelnen Grundstückseigentümern erörtert.<br />

Die Umsetzung <strong>de</strong>r Planungen konnte bislang<br />

nicht initiiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Gegenwärtig sich abzeichnen<strong>de</strong> Nutzungspotenziale<br />

im historischen Gebäu<strong>de</strong>bestand <strong>de</strong>s<br />

Telekom-Gelän<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n die städtebauliche<br />

Aufwertung <strong>de</strong>s Abbentorwallquartiers erneut in<br />

<strong>de</strong>n Fokus bringen.<br />

Im Abbentorswallquartier soll an die im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s Programms „Wohnen an Wall und Weser“<br />

entwickelten I<strong>de</strong>en sowie Gestaltungsvorschläge<br />

<strong>de</strong>r Freiraumplaner Kreikenbaum & Partner angeknüpft<br />

und zu einem städtebaulichen Konzept<br />

verdichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Dieses wird erneut an die Eigentümer und ggf.<br />

auch potenzielle neue Investoren herangetragen,<br />

konkretisiert und mit diesen nach Möglichkeit<br />

umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Faulenstraße<br />

Fuhrleutehof<br />

Doventor<br />

Doventor Straße<br />

Parkhaus Doventorstraße<br />

Am Wall<br />

Neuenstraße<br />

QUARTIERSENTWICKLUNG ABBENTORSWALL<br />

Grafenstraße<br />

Medienhaus<br />

Doventorstraße<br />

Möglichkeiten <strong>de</strong>s Neubaus im Bestand (Krukemeier, SUBVE)<br />

Weser<br />

Radio Br em en<br />

Geere n<br />

Me die nforu m<br />

Hanewinkelsgang<br />

Do ventor strasse<br />

Ra dio Breme n<br />

Die pena u<br />

45<br />

46 47-49<br />

11<br />

Par kha us<br />

Dovent orstr asse<br />

M edienh au s<br />

Do ven torstr asse<br />

69<br />

20<br />

24<br />

41<br />

Neu ens trasse<br />

51 52<br />

Fa ulenstrass e<br />

Töferbohmstraße<br />

54<br />

50-54<br />

Hane wi nke ls gan g<br />

Gra fenstr asse<br />

Neue n stras se<br />

67 65 45 37/39 31 29<br />

40<br />

5 5 56/57 58-60 61/62 63 64 65- 6 6 69/ 7 0 71/ 72 74 75/76 77-79<br />

10<br />

75-80<br />

56 6 8<br />

T öfer bohmstrass e<br />

Co rs sen g a ng<br />

23-27<br />

Fa u l enstr asse<br />

19<br />

17<br />

15<br />

13<br />

11<br />

Corssengang<br />

Abbento rs wa llstrasse<br />

Ne ue nstrasse<br />

28<br />

27 26 25<br />

2 3 4/5<br />

9<br />

16 - 20<br />

Am Wall<br />

25/26<br />

27<br />

Abbentorswallstraße<br />

Hankenst rasse<br />

Telekom-Gelän<strong>de</strong><br />

73<br />

3<br />

5 /7<br />

30<br />

11<br />

Ölmü hlenstrass e<br />

8 9<br />

7<br />

1 1-13<br />

P<br />

8 0/81<br />

3-5<br />

4 23 22/21<br />

282<br />

82/8387/ 8<br />

4<br />

6/8<br />

Altenweg<br />

10<br />

84/85 86<br />

2<br />

5<br />

3<br />

3<br />

Wallanlagen<br />

10<br />

A bbe nto rstrasse<br />

5<br />

Neuenstraße<br />

89-9193-95<br />

Schwa nen gatt<br />

24/25 23A 23<br />

Ja kob istr asse<br />

97-98 99-100 102<br />

Am Wall 86 Faulenstraße 13 -15<br />

Baulücke Neuenstraße / Töferbohmstraße<br />

20 19 18<br />

Quartiersentwicklung Abbentorswall (Bremische, 2006)<br />

22<br />

20<br />

Am Wall<br />

lenstraße<br />

103<br />

LEGENDE<br />

Untersuchungsgebiet<br />

Nutzungsmängel:<br />

Untergenutzte Flächen - zu entwickeln<br />

Hochgradig versiegelte<br />

öffentlicheStellplatzflächen<br />

öffentliche Grünflächen mit<br />

geringer Funktionalität<br />

Einzelhan<strong>de</strong>l Leerstän<strong>de</strong><br />

Isolierte Wohnstandorte<br />

Funktionelle Störungen:<br />

Immisionen<br />

Emissionen Funkturm<br />

Barrierewirkungen<br />

Fehlen<strong>de</strong> räumliche Verknüpfung<br />

Städtebauliche und bauliche Mängel<br />

Stadträumliche Defizite (Straßenräume)<br />

Unattraktive Fassa<strong>de</strong> / EG Nutzung<br />

Wegeverbindungen aufwertungsbedürftig<br />

Medienmeile Radio <strong>Bremen</strong><br />

in Planung / Bau<br />

Städtisches Grundstück<br />

BESTANDSAUFNAHME<br />

Konfliktplan<br />

OHNE MASSTAB<br />

Quartiersentwicklungskonzept<br />

Abbentorswall<br />

im Auftrag<br />

<strong>de</strong>s Senators für B au, Umwelt und Verkehr<br />

<strong>de</strong>r F reienHansestadtB rem en<br />

aufgestellt durc hdie B remische Gesellsc haft<br />

Mai 2005<br />

Baulücke Neuenstraße 11 - 16<br />

Abbentorstraße<br />

ße<br />

Altenweg<br />

Seite 18


Deicherhöhung<br />

0,4 - 0,95 m<br />

Das Stephanischulgelän<strong>de</strong><br />

Die direkt an <strong>de</strong>r Weser gelegene Schule Vor<br />

<strong>de</strong>m Stephanitor wur<strong>de</strong> 2007 aufgegeben. Das<br />

Grundstück soll einer neuen Nutzung zugeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Es befin<strong>de</strong>t sich in repräsentativer Lage<br />

im Altstadtbereich innerhalb <strong>de</strong>r Wallanlagen<br />

direkt an <strong>de</strong>r Weser an <strong>de</strong>r Schnittstelle Altstadt /<br />

Überseestadt.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r privilegierten Lage wird aus städtebaulicher<br />

und wirtschaftsstrukturpolitischer<br />

Sicht eine nutzungsgemischte Neubebauung mit<br />

ansprechen<strong>de</strong>r Architektur präferiert.<br />

Da das ehemalige Schulgelän<strong>de</strong> in ein Wohngebiet<br />

eingebettet ist, hat <strong>de</strong>r Senator für Umwelt,<br />

Bau, Verkehr und Europa gemeinsam mit <strong>de</strong>m<br />

Beirat Mitte und Anwohnervertretern einen Arbeitskreis<br />

eingerichtet, <strong>de</strong>r neue Planungsüberlegungen<br />

ständig begleitet.<br />

Die Nähe zur B75 und zur Bahnstrecke <strong>Bremen</strong><br />

- Ol<strong>de</strong>nburg sowie die auf <strong>de</strong>m Neustädter<br />

Ufer befindliche Gewerbenutzung beschränken<br />

wegen <strong>de</strong>r davon ausgehen<strong>de</strong>n Lärmemissionen<br />

mögliche Nachnutzungen. Daher wur<strong>de</strong> das Bremer<br />

Architektenbüro Feldschnie<strong>de</strong>rs & Kister in<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>m Ingenieurbüro Bonk, Maire,<br />

Hoppmann mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt,<br />

die inzwischen vorliegt und Vorschläge für<br />

Büros<br />

Westauffahrt B6<br />

B6<br />

Stephanibrücke<br />

Ostabfahrt B6<br />

42<br />

Vor Stephanitor<br />

Hochwasserschutz Wohnen<br />

Lärmemissionen<br />

Stephani-Schulgelän<strong>de</strong>: Möglichkeiten <strong>de</strong>s Neubaus im Bestand<br />

(Entwurf: Günter Krukemeier, SUBVE)<br />

eine unter Lärmschutzgesichtspunkten optimierte<br />

Lage und Gestaltung <strong>de</strong>r Baukörper macht.<br />

Danach wür<strong>de</strong> sich im westlichen Gebäu<strong>de</strong>komplex<br />

Büronutzung anbieten. Das Gebiet rund um<br />

die Stephanikirche ist durch eine stabile Wohnnutzung<br />

charakterisiert, die durch neue Wohnungen<br />

ergänzt wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Erste Planungsüberlegungen <strong>de</strong>s Senator für<br />

Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, die von einem<br />

Nutzungsmix aus Dienstleistungen und Wohnen<br />

ausgehen, liegen vor. Sie wer<strong>de</strong>n Zug-um-Zug<br />

konkretisiert und in einem kontinuierlichen Abstimmungsprozess<br />

u.a. mit <strong>de</strong>m Beirat Mitte und<br />

Anwohnervertretern erörtert.<br />

Die Durchführung eines Planungswettbewerbs<br />

erscheint sinnvoll.<br />

Immobilie und Gelän<strong>de</strong> stehen seit <strong>de</strong>m Herbst<br />

2008 durch <strong>de</strong>n gemeinnützigen Sportverein<br />

„Flamingo Gym“ als Zwischennutzung zur Verfügung.<br />

Weitere Optionen <strong>de</strong>r Nutzung u.a. durch<br />

private Schulprojekte wer<strong>de</strong>n ergänzend geprüft.<br />

Seemannsheim<br />

Seemannsheim<br />

Stephaniekirchhof<br />

Stephanikirche<br />

Großenstraße<br />

Wohnen und Arbeiten auf<br />

Stephanischulgelän<strong>de</strong><br />

WESER<br />

Stephanikirche<br />

Geeren<br />

Ehem. Schule Vor <strong>de</strong>m Stephanitor<br />

Diepenau<br />

Radio <strong>Bremen</strong><br />

Diepenau<br />

Radio <strong>Bremen</strong><br />

Geeren<br />

Straßenrä<br />

gestalten<br />

Medienforum<br />

Hinter <strong>de</strong>r Mauer


enstraße<br />

ten auf<br />

<strong>de</strong><br />

Doventor<br />

Doventor Straße<br />

Geeren<br />

Parkhaus Doventorstraße<br />

Diepenau<br />

Wohnen und Arbeiten im<br />

Abbentorswall-Quartier<br />

Am Wall<br />

Neuenstraße<br />

Grafenstraße<br />

Medienhaus<br />

Doventorstraße<br />

Radio <strong>Bremen</strong><br />

Diepenau<br />

Radio <strong>Bremen</strong><br />

Geeren<br />

Straßenräume<br />

gestalten<br />

Medienforum<br />

Hinter <strong>de</strong>r Mauer<br />

Hanewinkelsgang<br />

Handlungsfeld<br />

Kalkstraße<br />

Töferbohmstraße<br />

Heinkenstraße<br />

Jugendherberge<br />

Promena<strong>de</strong><br />

Barrieren abbauen -<br />

Verbindungen schaffen -<br />

Räume gestalten<br />

Corssengang<br />

Große Fischerstraße<br />

Abbentorswallstraße<br />

Faulenstraße<br />

Geeren<br />

Fangturm-<br />

Platz<br />

Schlachte<br />

Fangturmplatz - räumliche Potenziale noch nicht ausgeschöpft<br />

P<br />

Neuenstraße<br />

Telekom<br />

Aschenburg<br />

Bahnhofsvor- Verbindungen<br />

stadt verbessern anbin<strong>de</strong>n<br />

Fangturm<br />

Ölmühlenstraße<br />

Am Brill<br />

Langenstraße<br />

Wenkenstraße<br />

Langenstraße<br />

Abbentorstraße<br />

Hankenstraße<br />

Altenweg<br />

Hochgarage<br />

43<br />

Nagelspforte<br />

Letzte Schlachtpforte<br />

Grützmacherstraße<br />

Bürgermeister-Smidt-Brücke<br />

Jakobistraße<br />

�<br />

B<br />

Brill<br />

Die Inwertsetzung <strong>de</strong>s Viertels durch kommunale<br />

Investitionen zur Aufwertung <strong>de</strong>s öffentlichen<br />

Raums kann im Bereich zwischen Weser - Bürgermeister-Smidt-Straße-Faulenstraße-Wall<br />

mit<br />

Ausnahme <strong>de</strong>s Fangturmplatzes und <strong>de</strong>r Langenstraße<br />

als weitgehend als abgeschlossen gelten.<br />

Straßen- und Freiraumgestaltung sind im Bereich<br />

<strong>de</strong>s Abbentorswallquartiers sind im Zuge <strong>de</strong>r<br />

Umnutzung und baulicher Ergänzungen zu überarbeiten.<br />

Bürgermeister - Smidt - Straße<br />

Hutfilterstraße<br />

Martinistraße<br />

Langenstraße<br />

Weiter wird ein Bedarf an einer Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Anbindung an unmittelbar benachbarte Orts- und<br />

Stadtteile (Innere City, Bahnhofsvorstadt, Neustadt)<br />

gesehen, um die Insellage <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />

weiter aufzubrechen.<br />

A<br />

Untersuchungsbereich<br />

Schlachte<br />

Wohnen zwischen Wall und Weser<br />

im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

Städtebaulicher Entwurf zu Stadthäusern<br />

zwischen Neuenstraße und Abbentorswallstraße<br />

S c h n i t t<br />

C<br />

ca. 8.00<br />

Bad<br />

Zimmer<br />

3. Obergeschoss<br />

Kochen Essen Terrasse<br />

2. Obergeschoss<br />

Bad<br />

3.Obergesch.<br />

2.Obergesch.<br />

1.Obergesch.<br />

Zimmer<br />

Schlafen<br />

Wohnen<br />

Zimmer<br />

Zimmer Terrasse<br />

Schlafen<br />

1. Obergeschoss<br />

ca. 10.00<br />

Erdgesch.<br />

Parken<br />

Essen Wohnen Garten<br />

Erdgeschoss<br />

Terrasse<br />

�<br />

Garten<br />

Terrasse<br />

Erdgesch.<br />

Parken<br />

Wohnen<br />

3.Obergesch.<br />

2.Obergesch.<br />

1.Obergesch.<br />

Zimmer<br />

Zimmer<br />

Schlafen<br />

Wohnen<br />

Terrasse Essen Kochen<br />

Zimmer<br />

Terrasse Zimmer<br />

Senator für Bau, Umwelt und Verkehr / Stadtplanung <strong>Bremen</strong>, 26.9.2005<br />

Einen beson<strong>de</strong>ren Schwerpunkt bil<strong>de</strong>t die Nahtstelle<br />

zwischen <strong>de</strong>r Bürgermeister-Smidt-Straße<br />

zwischen Weserbrücke und Wallanlegen, die das<br />

kommerzille Zentrum vom <strong>Stephaniviertel</strong> trennt.<br />

Schwerpunkte dieses Untersuchungsbereiches<br />

bil<strong>de</strong>n die Verbindung <strong>de</strong>r Schlachte und die<br />

Durchgängigkeit <strong>de</strong>r Langenstraße (A), die Brillkreuzung<br />

(B), sowie die sog. AOK-Kreuzung (C).<br />

Schlafen<br />

Essen<br />

Bad<br />

Bad<br />

Maisonette<br />

Wohnung<br />

2<br />

Maisonette<br />

Wohnung<br />

1


Verbin<strong>de</strong>n -<br />

Obere Schlachte, Langenstraße<br />

Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Anbindung <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />

und zur Entwicklung neuer Platzqualitäten<br />

ist <strong>de</strong>r Bereich zwischen Stephanibrücke<br />

und Wall einer erneuten Betrachtung zu unterziehen:<br />

• Auf <strong>de</strong>m Dünenkamm gelegen, gehört die<br />

Faulenstraße zur historischen Entwicklungsachse<br />

<strong>de</strong>r Stadt. Die Straßenbahnhaltestelle<br />

zerschnei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Straßen optisch und physisch<br />

und trennt das <strong>Stephaniviertel</strong> von <strong>de</strong>m<br />

Rest <strong>de</strong>r Altstadt.<br />

• Die Querung über die Bürgermeister-Smidt-<br />

Straße ist im Verlauf <strong>de</strong>r Oberen Schlachte<br />

ist für Fußgänger problematisch. Die Straße<br />

mit ihren vier Fahrspuren, zwei Gleisanlagen<br />

ist beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>shalb nicht passierbar, da es<br />

keine Fläche für einen Zwischenaufenthalt<br />

gibt.<br />

44<br />

Barrieren abbauen - Wegebeziehungen verbessern<br />

Langenstraße getrennt<br />

Obere Schlachte kaum passierbar


Den Brill gestalten<br />

Der Brill ist zu einem noch attraktiveren städtischen<br />

Platz und Drehscheibe <strong>de</strong>r Kommunikation<br />

und fußläufigen Durchgängigkeit umzugestalten.<br />

Großzügige oberirdische Querungsmöglichkeiten<br />

sollen die Wegeverbindung für <strong>de</strong>n<br />

Fußgänger aus Hutfilter- und Martinistraße zum<br />

<strong>Stephaniviertel</strong> verbessern.<br />

Die I<strong>de</strong>e eines „Time Square“ dient Chiffre <strong>de</strong>s<br />

Nach<strong>de</strong>nkens über eine zukünftige Gestaltung.<br />

Die Bespielung <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong>n Fassa<strong>de</strong>n mit<br />

Licht, Kunst und Information wird durch die<br />

transparente Öffnung <strong>de</strong>r städtischen Vertikalen<br />

durch das Brillisimo vorstellbar.<br />

Ziel dieser Maßnahme ist es, die positive Wirkung<br />

<strong>de</strong>r privaten Investitionen im Bereich Brill (Sparkassenneubau,<br />

Brillissimo) und im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

(Radio <strong>Bremen</strong>, VHS, Bamberger, Parkhaus<br />

Doventor) zu stützen und die Rolle <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />

als Verbindung zwischen Innenstadt und<br />

Überseestadt funktional zu stärken.<br />

Um die oberirdische Querung <strong>de</strong>r Brill-Kreuzung<br />

für Fußgänger und Radfahrer zu erleichtern, ist<br />

eine Reduzierung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Fahrspuren, ggf.<br />

unter Kappung vorhan<strong>de</strong>ner Abbiegemöglichkeiten<br />

und eine Verlegung von Haltestellen <strong>de</strong>s<br />

ÖPNV in Erwägung zu ziehen. Hierzu bedarf aber<br />

einer verlässlichen verkehrlichen Beurteilung im<br />

Netzzusammenhang.<br />

In einem ersten Schritt ist die Querung von <strong>de</strong>r<br />

Hutfilterstraße in Richtung Sparkasse für Fußgänger<br />

durch eine Verlängerung <strong>de</strong>r Ampelphase<br />

zu verbessern. Hierzu bedarf es vorgängig einer<br />

Simulation <strong>de</strong>r zeitlichen Effekte <strong>de</strong>r Neutaktung<br />

auf das Verkehrsnetz.<br />

Entwurf: Günter Krukemeier, SUBVE<br />

45<br />

Brillkreuzung mit Pavillion 1932


Rückbau Brilltunnel<br />

Nach Jahren <strong>de</strong>r Diskussion über die Nutzung<br />

<strong>de</strong>s Brilltunnels, <strong>de</strong>r bereits vor einigen<br />

Jahren erfolgten Schließung von im Bereich<br />

Sparkasse befindlichen Treppenabgängen und<br />

<strong>de</strong>r abnehmen<strong>de</strong>n Besucherfrequenz soll <strong>de</strong>r<br />

Brilltunnel komplett aufgegeben und auch die<br />

verbliebenen Treppenabgänge geschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Da die Versiegelung <strong>de</strong>r Tunnelzugänge jedoch<br />

einen endgültigen Charakter hat, ist in jüngerer<br />

Zeit verstärkt nach alternativen Nutzungen gesucht<br />

wor<strong>de</strong>n. Als Nachfolgenutzung zeichnet<br />

sich „Un<strong>de</strong>r the Brill“ eine Diskothek ab.<br />

Das Entwidmungsverfahren - als erster Schritt für<br />

<strong>de</strong>n Rückbau / Nachfolgenutzung - ist eingeleitet.<br />

Im nächsten Schritt können die nicht mehr benötigten<br />

oberirdischen Nebenanlagen / Zugänge<br />

entfernt und parallel hierzu die freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Flächen in eine (planerische) Optimierung <strong>de</strong>r<br />

Platzsituation und evtl. Neuordnung <strong>de</strong>r Verkehrsbeziehungen<br />

einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Entwurf: Günter Krukemeier, SUBVE<br />

46<br />

Resümee:<br />

„Rund um <strong>de</strong>n Brill“ soll die Durchgängigkeit und<br />

Erreichbarkeiten verbessert sowie qualifizieren<strong>de</strong><br />

Untersuchungen (Verkehr, Freiraum) durchgeführt<br />

und gegebenenfalls geeignete Entwurfs- und<br />

Wettbewerbsverfahren initiiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Ortsansässige Unternehmen, Interessengemeinschaften<br />

und Vertreter <strong>de</strong>r Ortspolitik wer<strong>de</strong>n an<br />

<strong>de</strong>r weiteren Qualifizierung <strong>de</strong>s Brills beteiligt.


Entrèe AOK-Kreuzung<br />

Historische Eingangssituation (hier: Doventor) gegenwärtige „Eingangssituation“<br />

Die Hochstraße, die die AOK-Kreuzung überquert,<br />

weist nur eine geringe Verkehrsbelastung auf.<br />

Ein Abriss <strong>de</strong>r Hochstraße mit Neugestaltung <strong>de</strong>r<br />

Kreuzung wür<strong>de</strong> diesen Eingangsbereich zum<br />

<strong>Stephaniviertel</strong> aufwerten.<br />

Die einfrie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, fassen<strong>de</strong> aber auch verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

stadträumliche Qualität <strong>de</strong>r Wallanlagen wäre in<br />

ihrer Stadtgestalt prägen<strong>de</strong>n Kraft wie<strong>de</strong>r neu<br />

erfahrbar.<br />

Dieses neue Entree, das die Bahnhofvorstadt mit<br />

<strong>de</strong>r Innenstadt verknüpft wäre <strong>de</strong>r Auftakt für<br />

neue Wegebeziehungen, die für die Innenstadt<br />

im Zuge größerer Einzelhan<strong>de</strong>ls-Neuinvestitionen<br />

im Bereich Lloydhof/ Am Wegesen<strong>de</strong>/ nördliche<br />

Hutfilterstraße geschaffen wer<strong>de</strong>n könnten.<br />

Darüber hinaus wür<strong>de</strong>n die Geschäfts- und<br />

Wohnlagen entlang <strong>de</strong>r Straße Am Wall eine<br />

spürbare Aufwertung erfahren können.<br />

Ergänzen<strong>de</strong> Verbesserungen<br />

<strong>de</strong>r Erreichbarkeit <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />

Weitere Maßnahmen zur Verbesserung <strong>de</strong>r Anbindung<br />

<strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s an die unmittelbar<br />

benachbarten Quartiere kommen in Betracht:<br />

• Eine neue Fußgängerbrücke über <strong>de</strong>n Wallgraben<br />

in Höhe <strong>de</strong>r Straßen Ellhornstraße/<br />

Abbentor (östlich <strong>de</strong>r Seniorenresi<strong>de</strong>nz Am<br />

Wandrahm),<br />

• eine Attraktivitätssteigerung <strong>de</strong>s Fuß- und<br />

Radweges im Zuge <strong>de</strong>r Stephanibrücke.<br />

Für diese Projekte müssen zunächst Machbarkeitsstudien<br />

und erst grobe Kostenschätzungen<br />

erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Entwicklung eines neuen Wegeleitsystems.<br />

47<br />

„Eingangssituation“ mit Blick auf AOK-Gebäu<strong>de</strong><br />

Barriere: Verbindung Wallanlagen / Abbentor<br />

Aufwertung <strong>de</strong>r Wohn- und Geschäftslagen am Wall


Untersuchungsbereich<br />

Eingangssituation neu gestalten<br />

- Rückbau Hochstraße<br />

- AOK - Kreuzung neu gestalten<br />

Brillkreuzung optimieren<br />

- Ampelhase Hutfilter / Sparkasse<br />

- Tunnel: Umnutzung / Schließung<br />

- Rückbau Eingangsbereiche Tunnel<br />

- Aufwertung <strong>de</strong>r Rän<strong>de</strong>r<br />

- „Timesquare“<br />

Barrieren abbauen - Verbindung stärken<br />

- Obere Schlachte mit sicherer Querung<br />

- Langenstraße mit Durchgängigkeit<br />

- Verlagerung Haltestelle prüfen<br />

48<br />

�<br />

Ampelphase<br />


Handlungsfeld<br />

Spielräume für eine mo<strong>de</strong>rne<br />

Steuerung von <strong>Stadtentwicklung</strong><br />

schaffen<br />

Das <strong>Stephaniviertel</strong> ist ein im Strukturwan<strong>de</strong>l<br />

befindlicher Teil <strong>de</strong>r Altstadt. Stadtquartiere im<br />

Strukturwan<strong>de</strong>l müssen ein neues Selbstverständnis,<br />

Foren <strong>de</strong>r Diskussion und Möglichkeiten <strong>de</strong>s<br />

Han<strong>de</strong>lns erproben, um erfolgversprechend neue<br />

Entwicklungspfa<strong>de</strong> beschreiten zu können.<br />

Informelle, „weiche“ Instrument <strong>de</strong>r Quartiersentwicklung,<br />

die <strong>de</strong>m Informations- und<br />

Erfahrungsaustausch zwischen verschie<strong>de</strong>nen<br />

Akteursgruppen dienen, wo Verfahrensvorschläge<br />

bei Konfliktlagen und Handlungsempfehlungen<br />

für die weitere Gestaltung <strong>de</strong>s Quartiers entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n, gehören auch in Zukunft zu <strong>de</strong>n<br />

Erfor<strong>de</strong>rnissen „guten Regierens“.<br />

Das für <strong>Stadtentwicklung</strong>sprozesse erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure wur<strong>de</strong><br />

im <strong>Stephaniviertel</strong> durch das Forschungsprojekt<br />

„Vera“ 1 seit 2005 mit initiiert und aktiv begleitet.<br />

Aus dieser Arbeit hat sich En<strong>de</strong> 2006 <strong>de</strong>r „Arbeitskreis<br />

<strong>Stephaniviertel</strong>“ entwickelt, in <strong>de</strong>m<br />

Anwohner und Unternehmen an <strong>de</strong>r Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Alltagstauglichkeit <strong>de</strong>s Quartiers zusammenarbeiten.<br />

Diese ehrenamtliche Arbeit wird<br />

durch einen Mitarbeiter <strong>de</strong>s Senators für Umwelt,<br />

Bau, Verkehr und Europa unterstützt.<br />

Der Arbeitskreis „Schule vor <strong>de</strong>m Stephanitor“ ist<br />

im Oktober 2007 vom Senator für Umwelt, Bau,<br />

Verkehr und Europa nach Anwohnerprotesten ins<br />

Leben gerufen wor<strong>de</strong>n. Ziel ist eine Stabilisierung<br />

<strong>de</strong>r Wohnfunktion im <strong>Stephaniviertel</strong> und eine<br />

möglichst einvernehmliche Entwicklung <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>r ehem. Schule Vor <strong>de</strong>m Stephanitor.<br />

1 Das Forschungsprojekt „Verzeitlichung <strong>de</strong>s Raums“<br />

(VERA) unter <strong>de</strong>r Leitung von Prof. Dr. Ulrich Mückenberger<br />

und Prof. Dr. Jürgen Oßenbrügge (Universität Hamburg)<br />

und Prof. Dr. Dieter Läpple (TU Hamburg-Harburg)<br />

begleitet mit zeitpolitischen Analysen und Beteiligungsverfahren<br />

die Umstrukturierung von Quartieren zu Standorten<br />

innovativer Branchen.<br />

Der Beteiligungsprozess wur<strong>de</strong> bis 2007 darüber hinaus<br />

vom Institut für Informations management (ifib) im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Projekte Medienmix in <strong>de</strong>r lokalen Demokratie<br />

(geför<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>r Hans-Böckler-Stiftung) und E-VOICE<br />

(geför<strong>de</strong>rt vom InterregIIIB North Sea Programme <strong>de</strong>r<br />

Europäischen Union) unterstützt und wissenschaftlich<br />

begleitet. Im Projekt E-VOICE arbeitet das ifib als Auftragnehmer<br />

<strong>de</strong>s E-Government-Referates <strong>de</strong>s Senators für<br />

Finanzen.<br />

49<br />

Der „Arbeitskreis <strong>Stephaniviertel</strong>“ ist als eine<br />

Art Dachorganisisation eng koordiniert mit weiteren<br />

aktiven Gruppen und Institutionen wie <strong>de</strong>r<br />

„Anwohnerinitiative <strong>Stephaniviertel</strong>“, <strong>de</strong>r „Standortgemeinschaft<br />

<strong>Stephaniviertel</strong>“ <strong>de</strong>r „Interessengemeinschaft<br />

Medienmeile“ und <strong>de</strong>m „Schlachte<br />

Marketing und Service Verband“.<br />

Die in <strong>de</strong>m Konzept vorgeschlagenen Aktivitäten<br />

und Handlungsschritte bedürfen auch künftig<br />

einer engen Koordination von <strong>Stadtentwicklung</strong>,<br />

handlungsbereiten Unternehmen, aktiven Bürgern,<br />

politischen Gremien und <strong>de</strong>r Ressort übergreifend<br />

zusammenarbeiten<strong>de</strong>n Verwaltung.


Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />

im Überblick<br />

Deicherhöhung<br />

0,4 - 0,95 m<br />

Westauffahrt B6<br />

B6<br />

Eisenbahn<br />

Lärmemissionen<br />

Stephanibrücke<br />

Ostabfahrt B6<br />

Vor Stephanitor<br />

Am Wall<br />

Seemannsheim<br />

Seemannsheim<br />

Stephaniekirchhof<br />

Faulenstraße<br />

Stephanikirche<br />

Fuhrleutehof<br />

Großenstraße<br />

Wohnen und Arbeiten auf<br />

Stephanischulgelän<strong>de</strong><br />

WESER<br />

Doventor<br />

Doventor Straße<br />

Geeren<br />

Diepenau<br />

Wohnen und Arbeiten im<br />

Abbentorswall-Quartier<br />

Parkhaus Doventorstraße<br />

Am Wall<br />

Neuenstraße<br />

Grafenstraße<br />

Medienhaus<br />

Doventorstraße<br />

Radio <strong>Bremen</strong><br />

Diepenau<br />

Radio <strong>Bremen</strong><br />

Geeren<br />

Hanewinkelsgang<br />

Straßenräume<br />

gestalten<br />

Medienforum<br />

Hinter <strong>de</strong>r Mauer<br />

50<br />

Kalkstraße<br />

Töferbohmstraße<br />

Heinkenstraße<br />

Jugendherberge<br />

Promena<strong>de</strong><br />

Corssengang<br />

Große Fischerstraße<br />

Abbentorswallstraße<br />

Faulenstraße<br />

Geeren<br />

Telekom<br />

Fangturm-<br />

Platz<br />

Schlachte<br />

P<br />

Neuenstraße<br />

Aschenburg<br />

Bahnhofsvorstadt<br />

anbin<strong>de</strong>n<br />

Fangturm<br />

Ölmühlenstraße<br />

Am Brill<br />

Langenstraße<br />

Wenkenstraße<br />

Langenstraße<br />

Abbentorstraße<br />

Hankenstraße<br />

Altenweg<br />

Hochgarage<br />

Nagelspforte<br />

Letzte Schlachtpforte<br />

Grützmacherstraße<br />

Bürgermeister-Smidt-Brücke<br />

Jakobistraße<br />

�<br />

Brill<br />

Untersuchungsbereich<br />

Bürgermeister - Smidt - Straße<br />

Hutfilterstraße<br />

Martinistraße<br />

Langenstraße<br />

Schlachte<br />

Wohnen zwischen Wall und Weser<br />

im <strong>Stephaniviertel</strong><br />

S c h n i t t<br />

ca. 8.00<br />

3.Obergesch.<br />

2.Obergesch.<br />

1.Obergesch.<br />

Zimmer<br />

Zimmer Terrasse<br />

Schlafen<br />

Bad<br />

3. Obergeschoss<br />

Wohnen<br />

Kochen Essen Terrasse<br />

2. Obergeschoss<br />

Zimmer<br />

Zimmer Terrasse<br />

Schlafen<br />

Bad<br />

1. Obergeschoss<br />

ca. 10.00<br />

Erdgesch.<br />

Parken<br />

Essen Wohnen Garten<br />

Erdgeschoss<br />

�<br />

Städtebaulicher Entwurf zu Stadthäusern<br />

zwischen Neuenstraße und Abbentorswallstraße<br />

Erdgesch.<br />

Parken<br />

3.Obergesch.<br />

2.Obergesch.<br />

1.Obergesch.<br />

Zimmer<br />

Terrasse Zimmer<br />

Schlafen<br />

Bad<br />

Wohnen<br />

Terrasse Essen Kochen<br />

Zimmer<br />

Terrasse Zimmer<br />

Schlafen<br />

Bad<br />

Garten<br />

Wohnen Essen<br />

Senator für Bau, Umwelt und Verkehr / Stadtplanung <strong>Bremen</strong>, 26.9.2005<br />

Maisonette<br />

Wohnung<br />

2<br />

Maisonette<br />

Wohnung<br />

1


Umsetzungsempfehlungen<br />

Angesichts <strong>de</strong>r Haushaltssituation wird die Stadt<br />

<strong>Bremen</strong> absehbar kein neues Investitionsprogramm<br />

eigens für das <strong>Stephaniviertel</strong> auflegen<br />

können<br />

Die hier vorgestellten Maßnahmen müssen<br />

sich daher aus diversen vorhan<strong>de</strong>nen Quellen<br />

speisen und stehen dort partiell durchaus auch<br />

im Wettbewerb zu an<strong>de</strong>ren Projekten. Eine herausragen<strong>de</strong><br />

Be<strong>de</strong>utung ist <strong>de</strong>r privaten Aktivität<br />

beizumessen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es gera<strong>de</strong> das Ziel<br />

<strong>de</strong>s hier vorgestellten Handlungsrahmens, eine<br />

inhaltlich-konzeptionelle Klammer zu bieten, die<br />

einerseits die Basis für die Einwerbung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

finanziellen Mittel bil<strong>de</strong>n, an<strong>de</strong>rerseits<br />

aber auch innerhalb <strong>de</strong>r wünschenswerten Maßnahmen<br />

für das Viertel die notwendige Prioritätensetzung<br />

erleichtern soll.<br />

Öffentliche Maßnahmen im<br />

<strong>Stephaniviertel</strong> 2009 bis 2013<br />

Finanzierungen wer<strong>de</strong>n sich aus unterschiedlichen<br />

Quellen speisen:<br />

• Im Zeitraum <strong>de</strong>r aktuellen mittelfristigen<br />

Investitionsplanung (2008/2011) und darüber<br />

hinaus stehen in begrenztem Maße Mittel<br />

aus <strong>de</strong>m Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung zur Verfügung.<br />

Das sogenannte EFRE-Programm 2007 bis<br />

2013 hat einen Schwerpunkt in <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

von städtischen Wirtschaftsräumen mit<br />

beson<strong>de</strong>ren Potentialen.<br />

Zu diesen Räumen zählt <strong>de</strong>r Medienstandort<br />

Stephani, so dass diesbezüglich geeignete<br />

Maßnahmen grundsätzlich finanzierbar sind.<br />

• Im Rahmen <strong>de</strong>r Medienstrategie sind einige<br />

Projekte bereits angelaufen und finanziert.<br />

• För<strong>de</strong>rinstrumente aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r<br />

Städtebau-, <strong>de</strong>r Wohnungsbau – und <strong>de</strong>r<br />

Verkehrswirtschaft sind auf ihre Eignung zu<br />

überprüfen.<br />

Die Tabelle (rechts) gibt einen Überblick über die<br />

nach dieser Entwicklungsstrategie vordringlichen<br />

öffentlichen Maßnahmen und ihren Mittelbedarf<br />

in einer ersten Annäherung.<br />

Hinzu kommen private Maßnahmen, die in<br />

<strong>de</strong>r Umsetzung o<strong>de</strong>r in Planung sind wie die<br />

Revitatisierung <strong>de</strong>s Wührmann-Hauses o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Leffers-Immobilie.<br />

51<br />

• Für weitere neue städtebauliche Maßnahmen<br />

muss die Finanzierung neu eingeworben wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die privaten Akteure und aktiven Initiativen<br />

sind über die Entwicklungsstrategie zu unterrichten,<br />

in einen Diskurs und in die Umsetzung<br />

einzubin<strong>de</strong>n, um gemeinsam formulierte<br />

Ziele für die Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s<br />

zu erreichen.<br />

Hierzu gehören die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s „Forum<br />

<strong>Stephaniviertel</strong>“ und <strong>de</strong>r „Arbeitskreis <strong>Stephaniviertel</strong>“.<br />

Aus <strong>de</strong>n Aktivitäten bei<strong>de</strong>r Einrichtungen hat<br />

sich im Frühjahr 2008 die „Standortgemeinschaft<br />

Stephani“ gegrün<strong>de</strong>t. Hierdurch hat<br />

auch die wirtschaftspolitische Kooperation<br />

von „Privatem Invest“ und Begleitung und<br />

Unterstützung durch die „Öffentliche Hand“<br />

eine „Adresse“ bekommen<br />

(www.stephaniviertel.bremen.<strong>de</strong>).<br />

Tabelle unten gibt einen Überblick über laufen<strong>de</strong><br />

und geplante Investitionen im <strong>Stephaniviertel</strong>.<br />

Soweit die Kosten bisher bekannt sind o<strong>de</strong>r geschätzt<br />

wer<strong>de</strong>n können, belaufen sie sich insge-<br />

Projekt Insgesamt<br />

Vernetzung von Wegebeziehungen<br />

- Übergang Bürgermeister-Smidt-Str. / Schlachte 100.000 Euro<br />

- Fangturm (abhängig von Privatinvest) 500.000 Euro<br />

- Anbindung Medienmeile über Langenstraße /<br />

Geeren<br />

700.000 Euro<br />

- Schiffsanleger 8 250.000 Euro<br />

- Ergänzung Leitsysteme<br />

Inwertsetzung<br />

untergenutzter Flächen und Gebäu<strong>de</strong><br />

10.000 Euro<br />

- Gebäu<strong>de</strong>nutzungskonzept (zusammen mit Telekom)<br />

50.000 Euro<br />

- Neuenstraße und umzu abhängig<br />

von Privatinvest und Nutzung<br />

- Rückbau Fly-over AOK-Kreuzung (Vorprüfung)<br />

250.000 Euro<br />

50.000 Euro<br />

- Bespielung/Vermarktung 90.000 Euro<br />

Summe 2.000.000 Euro

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