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werden geschoren, aber nicht gebadet,1) weil der Schmutz auf<br />

ihrem schwarzen Haar nicht auffällt. Nach Varro (11 11,11) war<br />

das Scheren der Ziegen nicht üblich, obwohl man von ihren<br />

Haaren Schiffahrtsgeräte, Wurfmaschinen und Werkzeugssäcke<br />

machte. Nur in Phrygien käme das Scheren vor, einst sei es<br />

wohl in eilicien geschehen, weil die Ziegenhaardecken cilicia<br />

hießen,2} die auch im jüdischen Recht als /sile/sin vorkommen. 3)<br />

Da der aus dem cilicischen Tarsus stammende Paulus (Apg.21,39)<br />

die Zeltdeckenweberei verstand (Apg. 18, 3), hatte auch er mit<br />

Ziegenhaar zu tun. Man weiß, daß der Sack (sa/s) meist aus<br />

Ziegenhaar besteht 4 } und daß das" Werk aus Ziegenhaar (ma'ase<br />

'izzim) nach 4. M. 31,20 neben Kleidern, Leder- und Holzgeräten<br />

auch im Privatleben eine Rolle spielt. 6} Und wenn als Webstoff<br />

neben beged sa/s genannt wird,8) muß sich das letztere als<br />

Ziegenhaar- oder Kamelhaarstoff von dem ersteren als Wolloder<br />

Leinenstoff unterscheiden.<br />

Außer der Schafwolle werden als Gewandstoff benutzt<br />

Kamelwolle ($emer gemallim), Hasenwolle ($emer arnabijjim) und<br />

Meertierwolle ($emer l)ajja seb-baj-jam), 7) also wohl die Fasern<br />

des Barts der Steckmuschel (Pinna squamosa und nobilis), welche<br />

sonst als pinnön erwähnt wird. 8) Johannes der Täufer trägt als<br />

Gewand Kamelhaarstoff (Matth. 3, 4, Mk. 1,6), so wie Elia als<br />

ba'al se'ar (2. K. 1,8) und die Propheten mit rötlichem härenem<br />

Mantel (adderet sear) Sach. 13,4; vgl. 1. M. 25, 25, angetan sind.<br />

Von Kleidern aus Hasenhaar, die wegen der Kürze des Haars<br />

nicht haltbar sind, redet Plinius (VIII 55 [219]). Für Säcke dienten<br />

1) Tos. Chull. X 4.<br />

J) V gl. B I Ü m n er, Technologie I, S. 204.<br />

3) KeI. XXIX 1 Cod. Kaufm., vgl. Siphra 53 b (eal(eallim, b. Schabb. 64 a<br />

(ell(eeli oder (eU(ei; s. Ra b bin 0 vi c z, Variae Lecliones, a. l.<br />

') Siphra 53 b • 6) Siphre, Nu. 157 (60 a).<br />

S) KeI. XXVII 12, Zeb. XI 4, Mein. IV 6.<br />

7) Kil. IX 1; Tos. Kil. V 12, Schabb. IX 3, Siphra 68 b, b. Schabb. 27 B ,<br />

Ber. R. 20 (44 a); s. Rieger, Technologie I, S.5f.; Krauft, Archäologie<br />

I, S. 138. 535 f.<br />

8) Kil. IX 7; vgl. Löw, MGWJ 1936, S. 299 f., welcher aber die Meertierwolle<br />

für etwas Anderes hält.<br />

V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828

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