Saison 2011/2012 - VfB Oldenburg

„Spiele beim VfB motivieren uns“ -
Gespräch mit Osnabrücks Trainer Joe Enochs
Joe Enochs (40), Trainer des
VfL Osnabrück II, lebt seit
1994 in Deutschland. 1996 kam
der gebürtige Kalifornier zum
VfL, für den er 376 Spiele in der
2. Fußball-Bundesliga und der
Regionalliga absolvierte. Für die
USA bestritt er ein Länderspiel.
Das Blaue: Sie haben mit Ihrer
Mannschaft dem VfB zuletzt häufi g
das Leben schwer gemacht. Ist Oldenburg
Ihr Lieblingsgegner?
Joe Enochs: Nein, das nicht, aber
es stimmt, dass wir meistens gut
ausgesehen haben. Vor allem die
Spiele im Marschwegsta-
dion motivieren meine junge Mannschaft
zusätzlich. Oldenburg gegen
Osnabrück – das sind immer interessante
Spiele. Doch auch wenn
wir in der Hinrunde 3:1 gewonnen
haben, sind wir nicht Favorit.
Das Blaue: Aber Sie stehen in der
Tabelle weit oben.
Joe Enochs: Und das obwohl wir
nur in die Regionalliga aufsteigen
dürften, wenn unsere Erste den
Sprung in die Zweite Liga doch noch
schaffen sollte. Aber wir schauen
gar nicht so oft auf die Tabelle.
Meine Hauptaufgabe ist es, junge
Spieler auszubilden und weiterzuentwickeln.
Das Blaue: Setzt auch Osnabrück
zunehmend auf die Jugend?
Joe Enochs: Ja, darauf bauen wir.
Unsere U 19 spielt erfolgreich in
der A-Junioren-Bundesliga. In der
zweiten Mannschaft können die
Spieler erste Praxis im Amateurbereich
sammeln. Wenn dann einem
der Talente der Sprung ins Profi -
team gelingt, hat sich der hohe
Aufwand, den wir betreiben, gelohnt.
Das Blaue: Bei den Profi s führt
nun wieder Ihr langjähriger
Trainer „Pele“ Wollitz Regie. Ein
Vorteil für Sie?
Joe Enochs: Ich habe
bisher mit allen Trainern der Ersten
gut zusammengearbeitet. Aber gerade
mit Wollitz passt die Zusammenarbeit
extrem gut. Es fi ndet
ein regelmäßiger Austausch statt,
und er gibt mir viele Freiheiten.
Das Blaue: Die Oberliga hat zu-
letzt nicht gerade für positive
Schlagzeilen gesorgt. In Kickers
Emden und Eintracht Nordhorn
sind zwei Traditionsvereine insolvent.
Joe Enochs: Da halte ich mich heraus,
denn ich kann die konkreten
Vorgänge nicht beurteilen. Aber
ich bedaure diese Entwicklung
natürlich. Wie eingangs gesagt,
macht es immer viel Spaß, gegen
die Traditionsvereine zu spielen.
Das Blaue: Sie sind seit 1996 in
Osnabrück. Können Sie sich einen
Vereinswechsel überhaupt noch
vorstellen?
Joe Enochs: Ich fühle mich sehr
wohl in Osnabrück, da ich dort eine
wichtige und schöne Aufgabe
wahrnehme. Aber ich kann nicht
wissen, was die Zukunft bringt.
Ausschließen soll man nichts.