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Saison 2011/2012 - VfB Oldenburg

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Nordwest statt Fernost<br />

– Wie Julian Lüttmann <strong>Oldenburg</strong>er wurde<br />

Fast hätte Julian Lüttmann seine<br />

Tore im fernen Vietnam geschossen.<br />

Das Visum war schon besorgt,<br />

der Flug terminiert. Dann kam der<br />

<strong>VfB</strong>, und der Mittelstürmer entschied<br />

sich anders. Eine gute Wahl:<br />

In elf Oberligaeinsätzen erzielte der<br />

29-Jährige zwölf Tore.<br />

Im Sommer war Lüttmanns Vertrag<br />

bei Drittligist Rot-Weiß Erfurt ausgelaufen,<br />

ein neuer Club fand sich zunächst<br />

nicht, nur eine Trainingsmöglichkeit im<br />

Arbeitslosen-Sommercamp der Vereinigung<br />

der Vertragsfußballer (VDV) – immer<br />

in der Hoffnung auf ein Angebot.<br />

Ein vernünftiges, eines, das zu ihm<br />

passt. Einst war er mit Rot-Weiß Oberhausen<br />

in die Zweite Liga aufgestiegen,<br />

kam dort 2008/09 auf 31 Einsätze.<br />

„Vietnam wäre ein Abenteuer geworden“,<br />

sagt Lüttmann, „aber wir waren<br />

trotzdem etwas bange“. Seine Tochter<br />

wird im Juni drei Jahre alt, zudem wollen<br />

die Lüttmanns ein zweites Kind. „Viele<br />

Leute haben uns gesagt, wir sollten<br />

vor Vietnam keine Angst haben. Aber<br />

wir wollen heimisch werden – das wäre<br />

dort schwierig geworden.“ Im Oktober<br />

meldete sich dann der <strong>VfB</strong>.<br />

Den großen Fußball und viel Geld<br />

durfte er bei dem in sportliche Schwierigkeiten<br />

geratenen Fünftligisten auch<br />

nicht erwarten. „Aber mir ging es um<br />

die Perspektive“, sagt Lüttmann. Ums<br />

Stadion, die Reputation des Clubs, um<br />

das Zuschauerpotenzial, um die Chance,<br />

kommende <strong>Saison</strong> in der Regionalliga<br />

aufl aufen zu können. Und um seine<br />

Familie. Zwei Tage ließ er sich die Stadt<br />

zeigen, den Verein, das Umfeld. Dann<br />

stand fest: Das Abenteuer Vietnam traten<br />

andere aus dem VdV-Camp an, etwa<br />

Moses Sichone, der mal beim 1. FC<br />

Köln unter Vertrag war und bereits wieder<br />

in Deutschland ist.<br />

Lüttmann glaubt fest daran, sich richtig<br />

entschieden zu haben: „Ich woll-<br />

te nicht bei einem Dorfverein mit viel<br />

Geld landen. Ich will wieder vor 5000<br />

Zuschauern spielen.“ Für zwei Jahre hat<br />

Lüttmann beim <strong>VfB</strong> unterschrieben, im<br />

Hinterkopf der Aufstieg in die Regionalliga.<br />

„Ich will“, sagt er, „schnellstmöglich<br />

wieder an alte Zeiten anknüpfen“.<br />

Beim 0:0 bei Eintracht Braunschweig<br />

II gab er sein Debüt, es folgte das 1:3<br />

bei Göttingen 05, danach das 0:3 beim<br />

Rotenburger SV. Ein mieser Start. Doch<br />

seitdem läuft es – bei Lüttmann, der gegen<br />

den VfV Hildesheim (6:0) unvergessene<br />

fünf Tore erzielte, und beim <strong>VfB</strong>.<br />

„Die Mannschaft hat mich sofort integriert,<br />

wir haben gute Jungs in der Truppe.<br />

Ich glaube fest an den Aufstieg“,<br />

sagt er. Er, der Erfahrene, dem kein<br />

Supertalent in die Wiege gelegt wurde<br />

(„Ich musste mir immer alles erarbeiten“),<br />

weiß aber nicht erst seit dem<br />

0:5 im Pokalspiel gegen den SV Wilhelmshaven:<br />

„Für unser Ziel müssen wir<br />

noch viel tun.“

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