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Mit Christina durCh Frühling und soMMer EdItORIAL 2 Ganymed 7,95 € 21,90 € Der Frühlings- und Sommer-Roséwein, eine Cuvée aus Saint Laurent und Spätburgunder, vom Weingut Flick, Rheinhessen BRÄuERMÜLLER: WEInE Telefon 0341 41505-66 www.braeuermuellerweine.de www.weinstubeambrunnen.de 41,70 € Liebe Leserin, lieber Leser, endlich sind sie wieder da: die lang ersehnten, immer länger und immer heller und schließlich immer wärmer werdenden Tage. Frühling lass dein blaues Band wieder (schneller) flattern durch die Lüfte! möchte man, Eduard Mörike leicht variierend, laut hinausrufen. Und so wie es sich in der Natur regt, regt es sich auch in unserem Weinkeller. Denn: Was die Winzer im vergangenen Jahr der Natur kraftvoll und engagiert abgerungen haben, in den Weinkellern behutsam und beobachtend haben reifen lassen, kommt nun nach und nach in unsere Weinkeller, in unsere Weinstube – Weine eines bedeutenden Jahrganges (Interview mit Reinhard Studier, Seite 4 bis 5). Neben Vertrautem werden wir Ihnen wieder manche Wein- Neuheit nahezubringen versuchen. Meine Mannschaft und ich sind gespannt, ob unsere große Freude beim Probieren der meisten neuen Weine, sich in Ihre Freude beim Bechern und Genießen des neuen Wein-Jahrganges zu steigern vermag. Schöne und naturverbundene Feiertage liegen im Frühling vor uns. Da wird Zeit für die Familie, für Freunde sein, für das Lesen eines lange bereit liegenden Buches, für Wanderungen in die Natur (siehe neue Fotoausstellung über das Erzgebirge in der Weinstube) oder für den Besuch eines hörenswerten Konzertes – beispielsweise mit der Mezzosopranistin Alexandra Röseler (Seite 6 bis 7). Und immer werden Sie hoffentlich danach Muße haben, das Erlebte bei einem guten Glase Wein zu genießen – vielleicht in der Weinstube Am Brunnen oder im Wein-Garten unserer Lokalität, der ab Mai wieder öffnet. Dass Sie aber immer auch zu Hause eine gute Flasche Wein bei der Hand haben (Seite 2), dafür lassen Sie uns bitte weiterhin sorgen. Mit weinheiteren Grüßen Ihr Ullrich Müller
Joseph Ganymed von eichendorff – spurensuche 3 JOSEPH VON EICHENDORFF SPuREnSuChE Joseph von Eichendorff (1788 bis 1857) gilt als der bedeutendste und vor allem durch seine Natur- und Landschaftslyrik bekannteste spätromantische Dichter der Deutschen. Auf Spurensuche an Schauplätzen seines Lebens und Wirkens sind wir seit vielen Jahren unterwegs. Des Dichters 225. Geburtstag im Jahr 2013 ist uns nun ein würdiger und willkommener Anlass, in Bild und Text darüber in mehreren kleinen Folgen in GANY- MED zu berichten (dazu auch Joseph von Eichendorff, Bild- und Textkalender 2010, Bernd Bräuer Verlag). Joseph von Eichendorff vermerkt in seinen Tagebüchern – geführt von 1798 bis 1812 – bereits mit einer seiner ersten Eintragung unter dem 15. Januar 1798 eine Fahrt nach Ratibor: Ist Jahrmarkt in Rattibor gewesen, auf welchem wir hingefahren sind ... Mit seinem Vater vielleicht, ganz sicher auch in Begleitung seines zwei Jahre älteren und verehrten Bruders Wilhelm weilt er oft in dieser Stadt an der oberen Oder, die von Lubowitz kaum acht Kilometer entfernt liegt und die mit dem Pferdewagen, zu Fuß oder im schneereichen Winter mit dem Schlitten rasch erreichbar ist. Joseph von Eichendorff kommt in die Kleinstadt Ratibor nicht nur um den Jahrmarkt zu besuchen oder an Bällen teilzunehmen, sondern auch um das Kunstkabinett zu besuchen, ins Theater zu gehen oder Bücher in der Leihbibliothek von Karl Heinrich Juhr zu bestellen – darunter befinden sich bereits Werke von Friedrich Schiller (1759 bis 1805) und Jean Paul (1763 bis 1825). Nach Ratibor fährt er aber auch, um die schönen Künste des englischen Seiltänzers Barhan zu bestaunen, sich ein Schauspiel der Henrichschen oder Vogtschen Gesellschaft oder das Kunstkabinett anzuschauen. Ratibor bietet dem heranwachsenden Josef von Marktplatz in Ratibor FOLGE II: IST JAHRMARKT IN RATTIBOR … Eichendorff vielfältige Möglichkeiten nicht nur für vergnügliche Zerstreuung, sondern auch um eine allseitige Bildung zu erwerben, die ab Oktober 1801 mit dem Besuch des katholischen Gymnasiums und dem Leben in der Großstadt Breslau eine entscheidende Horizonterweiterung erfährt. Selbst wenn nun für das weitere Leben des Joseph von Eichendorffs andere Städte und Orte wichtiger werden, nach Ratibor ist er noch oft gekommen. Schläft ein Lied in allen Dingen, Die da träumen fort und fort, Und die Welt hebt an zu singen, Triffst du nur das Zauberwort. WÜNSCHELRUTE (1835) Die Stadt Ratibor ehrt den großen Dichter aus diesen und anderen Gründen durch ein würdiges Denkmal. Als überlebensgroße Figur (über vier Meter hoch), sitzend auf einem Eichenstamm mit der Inschrift Dem Sänger des deutschen Waldes ... und mit einem Buch in der Hand, in dem er wahrscheinlich gerade gelesen hat, schaut er sinnierend, heiter und ernsthaft auf sein Ratibor. Und träumt vielleicht auch von der allerschönsten Braut. Das Denkmal geht auf das Engagement des Ratiborer Männergesangvereins Lie- dertafel zurück und wird 1909 zu dessen 75-jährigem Stiftungsfest festlich eingeweiht. Schöpfer des Denkmals ist der Bildhauer Johannes Boese. Das Denkmal hat eine bewegende Geschichte. Demontiert und verschollen nach 1945, ist es als Replik des Künstlers Latton 1993 wieder auferstanden und in Ratibor aufgestellt – unweit der sehenswerten Liebfrauenkirche. bb Bereits erschienen: Folge I: Froh und frei auf Schloss Lubowitz, Ganymed, Ausgabe XXII, 2012, S. 3. Aus dem Veranstaltungskalender GOETHE UND JOSEPH VON EICHENDORFF FEIERN WEINSTUBE AM BRUNNEN, 24. August 2013, 19 Uhr
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