KIRCHENBOTE - Kirche Demmin Wotenick Nossendorf
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2 An dach<br />
Himmel und Erde werden vergehen,<br />
meine Worte aber werden nicht vergehen. (Markus 13,31)<br />
Liebe Gemeinde!<br />
Ge<br />
Foto: Köhn '08<br />
„HIMMEL UND ERDE WERDEN VERGEHEN;“, sagt der Evangelist Markus und<br />
stellt nüchtern und sachlich fest: Alles, was uns umgibt, alles, was unser<br />
Leben ausmacht, wird vergehen, ist vorläufig, hat keinen Bestand.<br />
Markus, der mit großer Wahrscheinlichkeit, sein Evangelium im Jahr 70<br />
nach Christi Geburt verfasst hat, wusste, wovon er sprach. Damals ging der<br />
Tempel in Jerusalem in Flammen auf. Das Zentrum der jüdischen Religion<br />
war zerstört. Für die ersten Christen, war das Chaos ein Zeichen, für den<br />
beginnenden Weltuntergang.<br />
Vielleicht war die Situation ähnlich den letzten Tagen des zweiten<br />
Weltkrieges hier in <strong>Demmin</strong>. Wir haben in diesen Tagen wieder der vielen<br />
Menschen, viele Mütter mit ihren Kindern, gedacht, die in den ersten<br />
Maitagen 1945 aus dem Leben gingen. Auf dem Gedenkstein für sie auf<br />
unserem Friedhof steht: "Freitote, am Sinn des Lebens irre geworden". Ich<br />
weiß, dass dieser Spruch von einer Frau stammt, die selbst betroffen war.<br />
Dennoch sind diese Menschen für mich keine Irren, sondern sie sind am<br />
Leben verzweifelte, sie konnten das Schwere und Unmenschliche, das ihnen<br />
auf der Seele lag, nicht mehr tragen. Sie sind zerbrochen, an Herz, Leib und