Immobilienbrief STUTTGART - Immobilienverlag Stuttgart
Immobilienbrief STUTTGART - Immobilienverlag Stuttgart
Immobilienbrief STUTTGART - Immobilienverlag Stuttgart
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<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong><br />
Ausgabe 131 www.immobilienbrief-stuttgart.de 23.07.2013<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite 2<br />
Immobiliendialog<br />
Region <strong>Stuttgart</strong><br />
• Rekord: 500 Teilnehmer<br />
• OB Kuhn will viel bauen<br />
Seite 3<br />
Villa Berg<br />
• Tauziehen geht weiter<br />
Seite 4<br />
Logistik wird unterschätzt<br />
• Problem: Gemeinden<br />
weisen Flächen nicht aus<br />
• Grundstücke dringend<br />
benötigt<br />
Seite 5<br />
Fairvesta auf Warnliste<br />
• Stiftung Warentest<br />
sieht Risiken<br />
Seite 6<br />
Flugfeld<br />
• Kistler kommt<br />
Seite 7<br />
Neubau-ETW in <strong>Stuttgart</strong><br />
• Studie sieht gute Chancen<br />
• Bulwien-Gesa legt Marktdaten vor<br />
Colliers <strong>Stuttgart</strong><br />
• Bräutigam & Krämer firmiert um<br />
Seite 9<br />
Weilimpark<br />
• Standortinitiative gestartet<br />
• Kita und Serviceleistungen<br />
IWS<br />
• Barth verlässt Vorstand<br />
Seite 11<br />
Neue Weststadt Esslingen<br />
• Entscheidung vertagt<br />
Liebe Leser !<br />
Ist es richtig, dass einzelne Gemeinden die Entwicklung der gesamten Region <strong>Stuttgart</strong> behindern<br />
und sogar deren wirtschaftliche Prosperität gefährden können? Wann hat das Gesamtinteresse<br />
Vorrang? Wie sind Kommunen zu belohnen, die im Sinne der<br />
Gesamtregion besondere Lasten auf sich nehmen?<br />
Die Regionalplanung hat sich insbesondere bei Logistikflächen als<br />
stumpfes Schwert erwiesen. Im Regionalplan sind große und geeignete<br />
Flächen vorgesehen, die von Logistikern händeringend<br />
gesucht werden. Allein die Kommunen weisen kein entsprechendes<br />
Baurecht aus.<br />
Momentan wird viel darüber diskutiert, wie die Führungsspitze des Regionalverbands<br />
ausgestaltet werden soll. Die Diskussion muss erweitert werden<br />
um die Frage, welche Instrumente das Regionalparlament braucht.<br />
Die Arbeitsteilung zwischen Land, Region und Kommunen muss überdacht<br />
werden. In Fällen von besonderer Bedeutung sollte die Regionalplanung<br />
auch gegen den Willen einzelner Kommunen durchsetzbar sein. Bislang kann die Region<br />
nur verhindern, beispielsweise die Ansiedlung von großflächigem<br />
Einzelhandel unter bestimmten Bedingungen. Doch das ist zu wenig.<br />
Wer erfolgreich sein will, muss auch gestalten können.<br />
„Man muss sich <strong>Stuttgart</strong> und die Region als Einheit vorstellen“,<br />
sagte <strong>Stuttgart</strong>s OB Fritz Kuhn beim Immobiliendialog<br />
Region <strong>Stuttgart</strong>, der mit rund 500 Teilnehmern einen neuen<br />
Rekord aufstellte und der größte regionale Immobilienkongress in<br />
Deutschland ist. Diese Worte lassen aufhorchen, denn bislang<br />
waren es oft die Oberbürgermeister, die ihre lokalen Egoismen<br />
pflegten. Doch die müssen nicht nur zum Thema Logistik über Bord geworfen werden. Auch bei<br />
der Ansiedlung von Unternehmen, der Ausweisung von Gewerbegebieten, der Schaffung von Wohnraum<br />
und manchem mehr müssen Kommunen und Region Hand in Hand arbeiten.<br />
Zum Wohle aller versteht sich, davon wird jede einzelne Kommune und die Region an sich profitieren.<br />
Das geht nur fair und vertrauensvoll, und funktioniert nur dann, wenn die Übernahme von Lasten – siehe<br />
Logistikansiedlung – durch andere Dinge oder Geld versüßt werden.<br />
Das Wohl der Branche wie der Metropolregion hat sich auch Ihr <strong>Immobilienbrief</strong> <strong>Stuttgart</strong> auf<br />
die Fahnen geschrieben. Was wir entsprechend motiviert schreiben, gefällt nicht jedem. Dann<br />
gibt es auch mal Ärger. Doch das Lob überwiegt deutlich. Dafür bedanken wir uns und wünschen<br />
Ihnen weiterhin einen herrlichen Sommer!<br />
Metropolregional verbunden grüßt herzlich<br />
Ihr<br />
Frank Peter Unterreiner – Herausgeber<br />
Foto: Region <strong>Stuttgart</strong>
<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong> Ausgabe 131 23.07.2013 Seite 2<br />
STANDORT<br />
Reiches <strong>Stuttgart</strong><br />
Davon können die meisten anderen<br />
Städte nur träumen: <strong>Stuttgart</strong><br />
weist für den Doppelhaushalt<br />
2012/13 einen Überschuss von<br />
450 Millionen Euro aus. Zudem<br />
ist die Stadt nahezu schuldenfrei.<br />
Das Geld wird unter anderem<br />
für die Kommunalisierung der<br />
Wasserversorgung, den Ausbau<br />
von Kindertagesstätten und die<br />
Förderung des Wohnungsbaus<br />
benötigt. Haus & Grund <strong>Stuttgart</strong><br />
nahm die gute Haushaltslage zum<br />
Anlass, die Senkung der Grundsteuer<br />
von derzeit 520 auf mindestens<br />
450 Punkte zu fordern, was<br />
eine Entlastung der Bürger um<br />
20 Millionen Euro bedeuten würde.<br />
Erhöht wurde die Grundsteuer<br />
2010 von damals 400 Punkten auf<br />
450 Punkte aufgrund der Finanzkrise.<br />
Damit sei das Versprechen<br />
auf Rückführung nach Besserung<br />
der Situation verbunden gewesen,<br />
argumentiert Haus & Grund. Die<br />
Mehrheit des Gemeinderats lehnt<br />
dies ab. Finanzbürgermeister Michael<br />
Föll weist darauf hin, dass<br />
knapp die Hälfte der Grundsteuereinnahmen<br />
von Grundstücken<br />
ohne Wohnnutzung kommt.<br />
Königstraße Platz zehn<br />
Mit 8066 Passanten pro Stunde<br />
liegt die <strong>Stuttgart</strong>er Königstraße<br />
bei der Zählung von BNP Paribas<br />
Foto: Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
Real Estate bundesweit auf Rang<br />
zehn. Die meisten Flaneure wurden<br />
in der Kaufinger Straße in<br />
München gezählt: 13 490, gefolgt<br />
von der Kölner Schildergasse mit<br />
12 160. Unmittelbar vor der Königstraße<br />
liegt die Düsseldorfer<br />
Flinger Straße mit 8076 Passanten.<br />
Immobiliendialog Region <strong>Stuttgart</strong><br />
Projekte müssen wirtschaftlich,<br />
nachhaltig und sozial gerecht sein<br />
Neuer Rekord: Etwa 500 Teilnehmer aus allen Branchensegmenten kamen zum Immobiliendialog<br />
Region <strong>Stuttgart</strong> ins Rathaus der Landeshauptstadt. OB Fritz Kuhn lud die Immobilienwirtschaft<br />
zu Investitionen ein, setzte aber auch den Rahmen dafür. Hochzufrieden zeigte sich Wirtschaftsförderin<br />
Ines Aufrecht mit der Veranstaltung.<br />
Thomas Bopp, Vorsitzender Region <strong>Stuttgart</strong> (links), und OB Fritz Kuhn eröffneten den Kongress<br />
„Wir werden viel bauen in den nächsten Jahren“, kündigte Kuhn an. Die Projekte müssten jeweils<br />
„wirtschaftlich, nachhaltig und sozial gerecht“ sein. Der Rat der Fachleute würde im Rathaus gerne<br />
gehört – und auch angenommen, wenn er denn richtig ist. Auch bei SIM könne über Details gesprochen<br />
werden, über das „wie“, aber nicht über das „ob“.<br />
„Wer in <strong>Stuttgart</strong> bauen möchte, ist gut beraten“, betonte Kuhn. Die Stadt würde die nächsten<br />
Jahre an Attraktivität gewinnen, der Trend zurück in die Stadt sei hier besonders stark. Er lobte <strong>Stuttgart</strong><br />
als „landschaftsschöne Stadt sondergleichen“. Die vielen Wald-, Grün- und Ackerflächen gelte es zu<br />
erhalten, viele Bezirke sollten grüner werden. Und die Stadt soll zurück an den Neckar geholt werden,<br />
wiederholte er eines seiner Wahlkampfversprechen.<br />
Aus einem Wohnungsproblem darf kein Verkehrsproblem werden<br />
„Man muss sich <strong>Stuttgart</strong> und die Region als Einheit vorstellen“, betonte er. Eigentlich sei es ja<br />
kein Problem, wenn die Menschen in <strong>Stuttgart</strong> arbeiten und in der Region leben, jedoch dürfe aus einem<br />
Wohnungsproblem kein Verkehrsproblem werden. Neubaugebiete in der Region sollen nach seinem<br />
Verständnis daher an der S-Bahn liegen.<br />
Kleine und familiengerechte Wohnungen fehlen<br />
Kuhn will schnell mehr Wohnungen bauen, die Zeitstufenlisten Wohnen beschleunigen. Fehlen<br />
würde es vor allem an kleinen Wohnungen für Jüngere und für alleinstehende Ältere sowie an bezahlbaren<br />
Wohnungen für Familien. Arbeiten und Wohnen soll vor allem bei neuen Arealen wie im Neckarpark<br />
stärker zusammengelegt werden.<br />
Fotos (3): Region <strong>Stuttgart</strong>
<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong> Ausgabe 131 23.07.2013 Seite 3<br />
STANDORT<br />
Grundstücksmarktbericht<br />
Sindelfingen<br />
Der Gutachterausschuss von Sindelfingen<br />
hat den Grundstücksmarktbericht<br />
und die Bodenrichtwertkarte<br />
2013 veröffentlicht.<br />
www.sindelfingen.de<br />
PROJEKTE<br />
Tauziehen um<br />
die Villa Berg geht weiter<br />
Der Gemeinderat will mit einem<br />
Grundsatzbeschluss den Investor<br />
PDI Property Development Investors<br />
(<strong>Immobilienbrief</strong> Nr. 128 vom<br />
21. Mai 2013) zum Ausstieg bei<br />
der Villa Berg zwingen, selbst<br />
günstiger kaufen und die denkmalgeschützte<br />
Villa sanieren<br />
sowie die leerstehenden SWR-<br />
Sendestudios abreißen und mittelfristig<br />
wieder in Park umwandeln.<br />
Dafür sollen auf der Fläche<br />
des Garten- und Friedhofsamts<br />
an der Sickstraße bis zu 70 Wohnungen<br />
entstehen. PDI wehrt sich<br />
gegen das Vorhaben, weist auf<br />
gültige Kaufverträge und hohe<br />
Vorlaufkosten hin. Keinesfalls<br />
werde man der Stadt ohne Gegenleistung<br />
das Areal überlassen.<br />
Auch die Bank habe kein Interesse<br />
an Mindererlösen und würde<br />
zum Investor stehen.<br />
Wir entwickeln Potenziale.<br />
aurelis Real Estate GmbH & Co. KG<br />
Region Mitte<br />
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Empirica: Mieten und Preise moderat gestiegen<br />
Seit 2004 stiegen im Bereich Wohnen die Neuvertragsmieten um durchschnittlich 1,8 Prozent im<br />
Jahr, die Kaufpreise für Eigentumswohnungen um 3,8 Prozent, referierte Harald Simons, Vorstandsmitglied<br />
von Empirica, der dies für „sehr überschaubar“ hält. In den anderen Top-Städten seien die Werte<br />
stärker gestiegen.<br />
<strong>Stuttgart</strong> bei jungen Menschen nur noch zweite Wahl<br />
Für bedenklich hält Simons, dass <strong>Stuttgart</strong> bei jungen Menschen zwischen 20 und 35 Jahren nur noch in<br />
der zweiten Liga spielen würde. Früher wären junge Menschen aus dem Umland selbstverständlich in die<br />
Landeshauptstadt gezogen, heute würden Städte wie Berlin, Hamburg, München und sogar Bamberg eine<br />
größere Anziehungskraft haben. Als Grund vermutet er, dass <strong>Stuttgart</strong> kein kreatives Viertel, keinen<br />
Hotspot mit niedrigen Mieten habe. In <strong>Stuttgart</strong> und selbst dem Umland würde es bei den Mietpreisen<br />
kaum Differenzen geben. Die Stadtplanung sei gut beraten, Besonderheiten zu schaffen.<br />
Zu SIM hat Simons eine klare Meinung: Unsinnig. Das vergleichbare Instrument in München hätte dort<br />
nachweislich die Kaufpreise und Mieten nach oben getrieben.<br />
Im Neckarpark setzt die Stadt auf Baugemeinschaften<br />
Das Thema Hotelpark im Neckarpark hat sich wohl endgültig erledigt. Der Gemeinderat muss noch<br />
entscheiden, was mit den Parzellen passiert, die für die Hotels vorgesehen waren, verkündete Baubürgermeister<br />
Matthias Hahn. Im Neckarpark werde es keine großen Parzellen geben, die Stadt würde stark<br />
auf Baugemeinschaften setzen.<br />
„Andere Städte sind in der Entwicklung ihrer Gewerbegebiete weiter und reden heute von Wirtschaftsgebieten“,<br />
sagte Günter Sabow, Vorstandsvorsitzender WIV Wirtschafts- & Industrievereinigung<br />
<strong>Stuttgart</strong>. In <strong>Stuttgart</strong> hingegen sei in den vergangenen zehn Jahren viel liegen geblieben, dabei<br />
müsse die Aufenthaltsqualität an solchen Standorten top sein.<br />
„Wir fühlen uns wieder als aktiver Marktteilnehmer“, sagte Frank Berlepp, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
LBBW Immobilien Development, beim Vorabendevent, den sein Unternehmen ausrichtete. Die Gesellschafter<br />
würden auch größere Investments unterstützen, wenn sie Sinn machen. In <strong>Stuttgart</strong> selbst will<br />
Berlepp 2014 aktiv sein. Eine gemischt genutzte Immobilie in der Innenstadt werde aktuell vorbereitet. n<br />
Verbundenheit*<br />
Mit unseren gewerblichen Mietern sind wir eng verbunden.<br />
Für sie entwickeln wir fl exible Lösungen und bieten individuelle<br />
Betreuung – die stabile Basis für eine langfristige Beziehung.
<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong> Ausgabe 131 23.07.2013 Seite 4<br />
PROJEKTE<br />
Ferienpark Gomadingen<br />
Für 25 bis 30 Millionen Euro will<br />
die Gesellschaft Biopark in Gomadingen,<br />
Landkreis Reutlingen,<br />
bis Anfang 2016 einen Ferienpark<br />
bauen. Dazu übernimmt die neu<br />
gegründete Gesellschaft, hinter<br />
der die Unternehmen SAB Bodensee<br />
und Walser-Holzbau stehen,<br />
Anfang 2014 von der Evangelischen<br />
Gesamtkirchengemeinde<br />
<strong>Stuttgart</strong> ihr aus den 1970er-Jahren<br />
stammendes, 8,5 Hektar großes<br />
Feriendorf, berichtet die <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Zeitung. Dazu gehört auch der<br />
hälftige Anteil am Sternberg-Hallenbad,<br />
die andere Hälfte gehört<br />
der Gemeinde. Die Kirche trennt<br />
sich aus finanziellen Gründen von<br />
dem Areal, Biopark will die Bestandsgebäude<br />
abreißen.<br />
DEALS<br />
Lagerhalle Weilimdorf<br />
mit Verwaltungsgebäude<br />
Ein privater Immobilieninvestor<br />
erwirbt eine 1500 m² große Lagerhalle<br />
mit Verwaltungsgebäude<br />
in <strong>Stuttgart</strong>-Weilimdorf für das<br />
familieneigene Unternehmen.<br />
Verkäufer des 2000 m² großen<br />
Grundstücks in der Holderäckerstraße<br />
ist ein privater, lokaler Bestandshalter.<br />
Ellwanger & Geiger<br />
war für beide Vertragsparteien<br />
vermittelnd tätig.<br />
Ausbildungsplatz<br />
ImmobIlIenkAufmAnn<br />
gesucht<br />
Ich (18 Jahre / m / mittlere Reife)<br />
suche einen Ausbildungsplatz in<br />
der Region <strong>Stuttgart</strong> ab Sommer /<br />
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Problem: Gemeinden weisen Flächen nicht aus<br />
„Logistikbranche wird unterschätzt“<br />
Für Logistik gibt es in der Region zu wenig Flächen, dabei ist dieser Wirtschaftszweig für das<br />
produzierende Gewerbe nicht nur unverzichtbar, sondern Teil davon geworden. Schuld sind die<br />
Kommunen, die das nicht erkennen und keine Grundstücke ausweisen.<br />
Mangelware: Solche Logistikareale sollten vermehrt ausgewiesen werden<br />
„Die Logistikbranche wird von den Gemeinderäten der Kommunen komplett unterschätzt“, sagt Thomas<br />
Bopp, Vorsitzender des Verbands Region <strong>Stuttgart</strong>. In der Region würden vor allem Logistikflächen fehlen,<br />
die brauche man dringend. „Wir müssen unseren Industriestandort verteidigen“, fordert er. Weltweit<br />
gebe es einen Trend zur Reindustrialisierung, das bekäme auch die Region zu spüren. Die Metropolregion<br />
<strong>Stuttgart</strong> sei diejenige in Deutschland mit dem höchsten Industrieanteil.<br />
Die Wertschöpfung bei Logistik nimmt zu<br />
„Die Region lebt vom produzierenden Gewerbe“, sagt auch Thomas Kiwitt, leitender technischer<br />
Direktor und damit oberster Planer der Region <strong>Stuttgart</strong>. Die Kommunen orientieren sich seiner Meinung<br />
nach zu sehr am Verkehrsaufkommen, der Veränderung des Landschaftsbilds und der Arbeitsplatzdichte,<br />
wenn es um Logistikansiedlungen geht. Ausgeblendet würde, wie dringend diese zur Aufrecherhaltung<br />
der Wertschöpfungskette gebraucht werden. „Wir stärken die Region, wenn sich die Kommunen für<br />
Logistik und Light Industrial aufgeschlossener zeigen“, meint auch Frank Leukhardt, Geschäftsführer<br />
von Colliers International <strong>Stuttgart</strong>.<br />
„Ohne Logistik ist auch die Industrie in Gefahr. Speziell für die produktionsverbindende<br />
Logistik in unseren Leitbranchen Automobil und Maschinenbau sind wir auf ausreichend<br />
Flächen angewiesen“, warnt Walter Rogg, Geschäftsführer der WRS Wirtschaftsförderung Region <strong>Stuttgart</strong>.<br />
Als integraler Bestandteil der Wertschöpfungskette sei Logistik systemrelevant für die industriell geprägte<br />
Wirtschaftsstruktur der Region.<br />
Kommunen setzen Regionalplanung nicht um<br />
Der Verband der Region <strong>Stuttgart</strong> hat in Pleidelsheim 75 Hektar und in Kornwestheim etwa 50 Hektar<br />
für Logistikflächen vorgesehen, doch die Gemeinden weisen das Baurecht nicht aus, ärgern sich<br />
Bopp und Kiwitt. Vor allem das Areal in Pleidelsheim liege optimal an der Autobahn, es würde doch kein<br />
zusätzliches Verkehrsaufkommen entstehen. Durch diese Blockadehaltung, berichtet Kiwitt, müssten<br />
suboptimale Flächen, soweit es diese überhaupt gebe, gefunden werden. Das würde oft einhergehen<br />
mit mehr Verkehr und stärkeren Eingriffen in die Natur als am eigentlich vorgesehenen Standort.<br />
Das geplante, aber von der Kommune verhinderte Güterverkehrszentrum in Kornwestheim hat laut Kiwitt<br />
eine besondere strategische Bedeutung für die Region. Schließlich müssten dringend mehr Güter auf die<br />
Schiene gebracht werden.<br />
Foto: Colliers International
<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong> Ausgabe 131 23.07.2013 Seite 5<br />
UNTERNEHMEN<br />
Fairvesta auf Warnliste<br />
Die Stiftung Warentest hat den<br />
Tübinger Fondsinitiator Fairvesta<br />
auf seine Geldanlage-Warnliste<br />
gesetzt, berichtet die Immobilien<br />
Zeitung. „Wegen der eigenwilligen<br />
Renditeangaben und<br />
der hohen Fondskosten“, so<br />
die Begründung des Magazins.<br />
Außerdem sei das Kerngeschäft,<br />
der Handel mit unterbewerteten<br />
Immobilien, riskant. Vom neuen<br />
Immobilienfonds Mercatus XI, der<br />
rund 100 Millionen Euro einsammeln<br />
möchte, seien 20 Prozent<br />
für Kosten vorgesehen, zitiert die<br />
IZ die Stiftung Warentest weiter.<br />
Interessant: Für genau diesen<br />
Fonds erhielt Fairvesta mehrere<br />
Top-Bewertungen. Check-Analyse<br />
beispielsweise vergab die<br />
Gesamtnote 1,19, für den Teilbereich<br />
Sicherheit gab es sogar<br />
eine 1,1. Kapitalmarkt-Intern<br />
empfahl ihn als „zur Beimischung<br />
gut geeignet“.<br />
Sasse akquiriert<br />
Dr. Sasse übernimmt das Facility<br />
Management für das sogenannte<br />
Große Spiel der Spielbank <strong>Stuttgart</strong>,<br />
das Kleine Spiel wird bereits<br />
betreut. Ferner kam ein Auftrag<br />
von Stihl in Waiblingen hinzu.<br />
Moderne Logistik beinhaltet auch Büroarbeitsplätze<br />
Braucht die Region mehr Macht?<br />
„Die Frage muss man stellen dürfen, ob unser System noch stimmt“, erklärt Kiwitt und meint die<br />
unterschiedlichen Zuständigkeiten und die Abhängigkeit der Regionalplanung von den Bebauungsplänen<br />
der Kommunen. Beim Verband der Region <strong>Stuttgart</strong> wird daher auch darüber nachgedacht, ob Anreizsysteme<br />
ein richtiger Weg sein könnten und wie Kosten und Nutzen anders verteilt werden können.<br />
Dem Sektor Logistik würde Hubert Reck, Partner bei Colliers International <strong>Stuttgart</strong>, am liebsten einen<br />
neuen Namen verpassen, um so die Vorurteile der Kommunen zu umgehen. Gerade in der Region hätten<br />
aufgrund der hohen Grundstücks- und Mietpreise arbeitsplatzintensive Logistikleistungen einen<br />
hohen Bedarf, beispielsweise Kontraktlogistik und E-Commerce. Zudem hätte sich die Fertigungstiefe der<br />
Industrie in den vergangenen Jahren deutlich reduziert.<br />
Amazon und Zalando schaffen auf rund 110 000 bis 128 000 Quadratmetern Hallenfläche rund 1000 Arbeitsplätze,<br />
ohne saisonale Aushilfskräfte. Im Campus Böblingen, dem NXP-Gelände, entstanden auf 26 000<br />
Quadratmetern Hallen- und 2400 Quadratmetern Bürofläche zirka 350 Arbeitsplätze. „Logistikansiedlungen<br />
haben heute teilweise eine höhere Arbeitsplatzintensität als hoch automatisierte Produktion“, ergänzt Rogg.<br />
In der ganzen Region sind nur zwei Hallen im Bau<br />
Logistiker würden gerne in die Region kommen und Arbeitsplätze schaffen, finden aber keine<br />
Standorte, weiß Reck. In der Folge wäre zu wenig Bewegung am Markt, die Preise seien hoch, der Leerstand<br />
liege gefühlt bei 1 Prozent – entsprechende Marktdaten lägen nicht vor. In der Region sind laut<br />
ChanCen und risiken von investments riChtig einsChätzen. das sChätzen wir.<br />
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Foto: Colliers International
<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong> Ausgabe 131 23.07.2013 Seite 6<br />
UNTERNEHMEN<br />
Kistler aufs Flugfeld<br />
Die Kistler-Gruppe hat 13 580 m²<br />
Grundstücksfläche auf dem Flugfeld<br />
erworben und beabsichtigt<br />
dort die Unternehmensstandorte<br />
Ostfildern und Schönaich zusammenzuführen.<br />
Das Flugfeld wird<br />
dann der deutsche Hauptsitz des<br />
Foto: Flugfeld<br />
Unternehmens der Mess- und<br />
Regeltechnik sein. Hier sollen zu<br />
Beginn etwa 165 Mitarbeiter beschäftigt<br />
sein, mittelfristig sind<br />
bis zu 250 Stellen geplant. Dazu<br />
sollen 9000 m² Büro-, Verwaltungs-<br />
und Serviceflächen sowie<br />
laborähnliche Produktionsbereiche<br />
entstehen. Zudem sollen<br />
ausreichend Mitarbeiterparkplätze<br />
geschaffen werden. Das Gebäude<br />
wird so geplant, dass es erweitert<br />
werden kann. Im Januar 2014 soll<br />
der Baubeginn erfolgen, im ersten<br />
Halbjahr 2015 wird mit der Fertigstellung<br />
gerechnet.<br />
Drees & Sommer<br />
ist Top-Arbeitgeber<br />
Ernst & Young ist draußen und<br />
Drees & Sommer hat sich vom<br />
neunten auf den fünften Platz<br />
verbessert. Damit ist der <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Ingenieurdienstleister das<br />
einzige Unternehmen aus der<br />
Metropolregion, das im Ranking<br />
der Top-Arbeitgeber 2013 gelistet<br />
ist. Die Immobilien Zeitung fragt<br />
jedes Jahr die künftigen Absolventen<br />
immobilienwirtschaftlicher<br />
Studiengänge, wo sie am liebsten<br />
arbeiten würden. Ernst & Young<br />
ist in der Studentengunst vom<br />
siebten auf den 19. Platz abgerutscht.<br />
Reck nur zwei Hallen im Bau. In Marbach realisiert Gazeley an einem suboptimalen Standort 20 000 Quadrat-<br />
meter, die Hälfte hat bereits AMG für 6 Euro angemietet. Auf der Hulb in Böblingen baut Layher etwa<br />
50 000 Quadratmeter. Mit Baubeginn war die Fläche vermietet.<br />
Die geringe Bautätigkeit führt laut Reck auch dazu, dass Unternehmen an veralteten, unökologischen<br />
Logistikimmobilien festhielten. Einen Neubau würde das Baurecht oft nicht mehr hergeben,<br />
weil beispielsweise die Wohnbebauung an die Hallen herangewachsen ist. Einer Sanierung steht<br />
der strenger gewordene Brandschutz im Weg. Gebe es an anderer Stelle neue Logistikflächen, könnten<br />
Altstandorte manchmal aufgegeben und hier hochwertiger nachverdichtet werden.<br />
Auf dem NXP-Campus wären 100 000 Quadratmeter möglich<br />
„Es fehlt am politischen Willen, sich mit dem Thema Logistik und der veränderten Arbeitswelt<br />
ernsthaft auseinanderzusetzen“, bedauert Reck. „Logistikansiedlungen haben es in den Kommunen<br />
oft schwer, aber wegen des gestiegenen Wertschöpfungsanteils der Produktionslogistik ist teilweise ein<br />
Umdenken zu beobachten“, relativiert Rogg.<br />
So gibt es laut Reck in Remshalden ein passendes Grundstück, für das sich in den vergangenen sechs Jahren<br />
eine Handvoll guter Unternehmen vergeblich interessiert habe. Seit sieben Jahren schon liegt der NXP-Campus<br />
in Böblingen im Dornröschenschlaf. Der ehemalige IBM-Halbleiterproduktionsstandort ist 25 Hektar groß<br />
und wäre schon aufgrund der direkten Autobahnlage für einen Logistikpark mit 100 000 Quadratmetern<br />
Hallenfläche geeignet. Doch auch hier träumt die Kommune von einer höherwertigeren Nutzung,<br />
für die der Standort aber entweder nicht geeignet ist, oder die einfach nicht kommt. Die Zeit der großen<br />
Industrieansiedlungen ist vorbei, die der Logistikansiedlungen nicht. n<br />
Awards kann man bauen!<br />
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Veranstalter:<br />
Die ImmobilienAward-Verleihung fi ndet am<br />
21. November 2013 in der Reithalle <strong>Stuttgart</strong> statt.<br />
Mehr Infos unter: www.immobilienaward2013.de
<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong> Ausgabe 131 23.07.2013 Seite 7<br />
UNTERNEHMEN<br />
B&K firmiert um<br />
Colliers Bräutigam & Krämer heißt<br />
jetzt Colliers International <strong>Stuttgart</strong><br />
GmbH. Auch die anderen<br />
deutschen Colliers-Büros in München,<br />
Frankfurt, Düsseldorf und<br />
Berlin haben entsprechend ihren<br />
Namen geändert. Die Umbenennung<br />
wird als Fortentwicklung<br />
des Corporate Identity gesehen,<br />
zudem sei man bei Kunden und<br />
Geschäftspartnern schon seit Längerem<br />
als Colliers International<br />
bekannt.<br />
TERMINE<br />
Wohnadresse<br />
Baden-Württemberg<br />
„Heterogene Nachfrage braucht<br />
regionale Bündnisse“ lautet der<br />
Untertitel des Kongresses Wohnadresse<br />
Baden-Württemberg von<br />
Heuer-Dialog am 26. September<br />
in <strong>Stuttgart</strong>. Themen sind<br />
unter anderem Wohnformen<br />
und -standorte, die Universitätsstädte<br />
und die Regionalplanung.<br />
Ferner werden Projekte<br />
wie der Scharnhauser Park und<br />
das <strong>Stuttgart</strong>er Europaviertel<br />
vorgestellt. Die Regelteilnahme<br />
kostet 990,– Euro netto.<br />
www.heuer-dialog.de<br />
Eigentum & Wohnen<br />
Vom 20. bis 22. September findet<br />
die Messe Eigentum & Wohnen<br />
zum achten Mal in der <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Schleyer-Halle statt. Sie richtet sich<br />
an private Immobilienkäufer.<br />
Marktstudie Neubau-ETW in <strong>Stuttgart</strong><br />
Sehr gute Vermarktungschancen<br />
5044 Euro kostet eine neue Eigentumswohnung in den zentralen und innenstadtnahen <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Stadtteilen. 23 Projekte mit 389 Eigentumswohnungen und etwa 43 700 Quadratmetern<br />
Wohnfläche sind in der Vermarktung oder im Bau, analysierte das Researchunternehmen<br />
Bulwien-Gesa.<br />
Unverändert kommen in den Innenstadtbezirken wenig neue Eigentumswohnungen (ETW) auf den Markt.<br />
Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten sei das Fertigstellungsvolumen gering, analysiert<br />
Bulwien-Gesa. Künftige Projekte seien einem vergleichsweise geringen Wettbewerb ausgesetzt.<br />
Trotzdem hat die Anzahl<br />
der ETW in Vermarktung<br />
und Bau zugenommen,<br />
im Vorjahr waren es nur<br />
288 Einheiten in ebenfalls<br />
23 Projekten.<br />
„Die Projekte sind heterogen<br />
über die Stadtbezirke<br />
verteilt“, schreibt<br />
Bulwien-Gesa. Mit jeweils<br />
sechs Projekten und insgesamt<br />
91 beziehungsweise<br />
84 Einheiten würde<br />
sich in den Teilräumen<br />
Killesberg/Kräherwald<br />
Quelle: Bulwien-Gesa<br />
und <strong>Stuttgart</strong>-Ost die Im Süden gibt es kein einziges Projekt<br />
höchste Anzahl an Projekten<br />
befinden. Die meisten ETW würden mit 110 Einheiten jedoch im Teilraum Nord entstehen. In Mitte<br />
zählte Bulwien-Gesa drei Projekte mit 65 ETW und in West vier Projekte mit 39 ETW. „Im Teilraum Süd gibt<br />
es derzeit kein Projekt“, heißt es in der Studie.<br />
Durchschnittspreise von 2745 bis 8830 Euro<br />
Um 84 Euro auf 5044 Euro im gewichteten Durchschnitt ist der Kaufpreis einer Neubau-ETW seit dem<br />
Vorjahr gestiegen. Mit einem Durchschnittspreis von 2745 Euro ist das Projekt der Südbau Ingenieur-<br />
und Planungsgesellschaft in der Haußmann-/Abelsbergstraße am günstigsten. Unter<br />
3000 Euro liegen noch die Vorhaben von Heinrich Immobilien in der Metzstraße und von Wohnbau Eckert<br />
in der Farrenstraße. Alle drei Projekte befinden sich im Teilraum Ost.<br />
Gesundheit!<br />
Bei Ärzten gesucht. Bei Patienten gefragt. Und die Investoren dürfen sich<br />
zufrieden zurücklehnen. So funktioniert ein kerngesundes Projekt. Das medicum<br />
nutzt die Standortvorteile und meldet fast 100 % Vermietungsquote.<br />
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im Interview mit Joachim Marquardt auf<br />
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<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong> Ausgabe 131 23.07.2013 Seite 8<br />
MARKT<br />
Wohnen in Waiblingen<br />
In Waiblingen ist das Wohnen am<br />
grünen Rand der Innenstadt besonders<br />
beliebt – etwa westlich<br />
der Altstadt oder im Gebiet zwischen<br />
Mayenner Straße und Alter<br />
Rommelshauser Straße südlich des<br />
historischen Stadtkerns, berichtet<br />
Ellwanger & Geiger. Dort seien<br />
die Preise teils stark gestiegen. Für<br />
Eigentumswohnungen werden<br />
Spitzenwerte von bis zu 3100 Euro<br />
aufgerufen. Die Preise für Einfamilienhäuser<br />
bewegen sich in einer<br />
Spanne von 300 000 Euro bis<br />
850 000 Euro. In den Top-Wohnlagen<br />
des Waiblinger Umlands sei<br />
Foto: Waiblingen<br />
die Nachfrage aufgrund des Trends<br />
hin zum urbanen Wohnen dagegen<br />
leicht rückläufig, sagt das Bankhaus.<br />
Spürbar werde dies beispielsweise<br />
am lange Zeit sehr beliebten Beinsteiner<br />
„Hausweinberg“. Orte wie<br />
Hegnach und Neustadt seien indes<br />
traditionell in sich geschlossene<br />
Märkte. Daran habe auch der große<br />
Nachfrageüberhang in stadtnahen<br />
Wohnlagen wenig geändert.<br />
Anzahl Wohneinheiten und Projekte in den Innenstadtbezirken<br />
Wohneinheiten<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Killesberg/Kräherwald<br />
Mitte Nord Ost Süd West<br />
Spitzenpreis von 10 400 Euro bei Fürst Developments<br />
9<br />
6<br />
3<br />
0<br />
Wohnprojekte<br />
Quelle: Bulwien-Gesa<br />
Projekte nach Durchschnittspreisen<br />
< 3.000 3.000-<br />
< 4.000<br />
4.000-<br />
< 5.000<br />
Euro/qm Wohnfläche<br />
5.000-<br />
< 6.000<br />
Die höchsten Durchschnittspreise ermittelte Bulwien-Gesa mit 8830 Euro im Projekt von Planquadrat<br />
in der Robert-Bosch-Straße 39 im Gebiet Killesberg/Kräherwald, gefolgt von der Haußmannstraße<br />
52 in Mitte mit 7060 Euro, auch das ein Produkt von Planquadrat. Den Spitzenpreis registrierte<br />
Bulwien-Gesa mit 10 400 Euro im Chipperfield-Turm in den Killesberghöfen (früher „Think K“) von Fürst<br />
Developments.<br />
„Im Vergleich der verschiedenen Wohnteilräume werden deutliche Unterschiede sichtbar“, schreibt Bulwien-Gesa.<br />
Die höchsten Durchschnittspreise würden in Mitte mit einer Spanne von 5850 bis 7060 Euro<br />
sowie im Killesberg/Kräherwald mit 5470 bis 8830 Euro erreicht. Damit lägen die Durchschnittspreise hier<br />
um bis zu 3800 Euro über dem Durchschnittspreis der Innenstadtbezirke. Deutlich günstiger seien die<br />
Teilräume Ost, Nord und West. „Im Allgemeinen weisen Vorhaben mit einer geringeren Anzahl an Wohneinheiten<br />
deutlich bessere Vermarktungschancen auf als Großprojekte“, heißt es in der Studie weiter. Sehr<br />
hochwertige Objekte würden Liebhaber aus dem regionalen und nationalen Umkreis anziehen.<br />
Durchschnittsgröße um 9 auf 112 Quadratmeter gesunken<br />
112 Quadratmeter – und damit 9 Quadratmeter unter dem Wert von 2012 – beträgt die durchschnittliche<br />
Wohnungsgröße. Die Spanne reicht von 34 bis 308 Quadratmetern, es dominieren Größen zwischen<br />
80 und 120 Quadratmetern. ETW mit 120 bis 200 Quadratmetern befinden sich vor allem in Mitte<br />
und Killesberg/Kräherwald – mit dann noch besonders hohen Preisen. Ausreißer ist dabei das Projekt von<br />
Planquadrat in der Robert-Bosch-Straße mit durchschnittlich 209 Quadratmetern. n<br />
Die Marktstudie „Neubau-ETW-Projekte in der Innenstadt und innenstadtnahen Stadtteilen<br />
<strong>Stuttgart</strong>s 2013“ kann für 490 Euro netto bestellt werden bei www.bulwiengesa.de.<br />
Anzahl Projekte<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Damit aus dem Köpfer kein Bauchpfl atscher<br />
wird: Projektmanagement und Engineering<br />
für Schwimmbadprojekte.<br />
6.000<br />
Quelle: Bulwien-Gesa
<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong> Ausgabe 131 23.07.2013 Seite 9<br />
PERSONEN<br />
Michael Barth verlässt<br />
IWS-Vorstand<br />
Michael Barth hat sein Amt als<br />
Vorstandsmitglied des IWS Immobilienwirtschaft<br />
<strong>Stuttgart</strong> nach<br />
fünf Jahren niedergelegt. Der<br />
Grund: Barth hat eine andere Auffassung<br />
über die strategische Ausrichtung<br />
des Branchenverbands<br />
sowie dessen Außenauftritt als<br />
seine vier Vorstandskollegen. Dies<br />
äußerte sich auch in einem nicht<br />
abgestimmten Interview mit der<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Zeitung.<br />
Wechsel bei<br />
Bilfinger Hochbau<br />
Jürgen Kugelberg, Leiter der<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Niederlassung von<br />
Bilfinger Hochbau, verlässt das<br />
Unternehmen. Kurt Denzel, bislang<br />
kaufmännischer Leiter in<br />
<strong>Stuttgart</strong>, wechselt zu Bilfinger<br />
Industrial Services. Neuer Leiter<br />
in <strong>Stuttgart</strong> wird Andreas<br />
Tiedtke, einst kaufmännischer<br />
Leiter in <strong>Stuttgart</strong> und zuletzt in<br />
der Münchner Niederlassung von<br />
Bilfinger Hochbau. Zudem wird<br />
<strong>Stuttgart</strong> herabgestuft und künftig<br />
als Zweigniederlassung von<br />
Karlsruhe aus geführt.<br />
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Private Standortinitiative gestartet<br />
Weilimpark soll eine<br />
bekannte Immobilienmarke werden<br />
Das Ziel ist ambitioniert: In spätestens zweieinhalb Jahren soll Weilimpark eine starke Immobilienmarke<br />
sein, das Gewerbegebiet national und international ein Gesicht haben, wie es Sprecher<br />
Florian Hirt formuliert. All das soll bei der Vermarktung der Bürogebäude helfen.<br />
Weilimpark ist grün und verkehrlich gut angebunden – die Vorteile sollen jetzt besser kommuniziert werden<br />
41 000 Quadratmeter Bürofläche stehen heute in Weilimdorf schon leer, weitere 43 000 Quadratmeter<br />
kommen hinzu, wenn Ernst & Young den Standort 2015 in Richtung Flughafen verlässt. Im krassen Missverhältnis<br />
dazu stehen die 3700 Quadratmeter, die im ersten Halbjahr vermietet wurden. Bei der Untersuchung<br />
von 68 deutschen Büroteilmärkten bezüglich Miete, Angebot, Nachfrage, Investment und Performanceerwartung<br />
durch Bulwien-Gesa lag Weilimdorf zum wiederholten Male auf dem letzten Platz.<br />
Grüne Umgebung und gute Verkehrsanbindung<br />
Da hilft es wenig, dass Wirtschaftsförderin Ines Aufrecht und Bezirksvorsteherin Ulrike Zich von der grünen<br />
Umgebung sowie der guten Verkehrsanbindung dank Autobahnanschluss und S-Bahn schwärmen und<br />
Florian Hirt, Sprecher der Standortinitiative, die Qualität und das geringe Alter der meisten Gebäude hervorhebt.<br />
Weilimdorf ist primär ein Standort für großflächige Vermietungen und die sind in <strong>Stuttgart</strong><br />
selten.<br />
Daher die Gründung der rein privaten Standortinitiative (<strong>Immobilienbrief</strong> <strong>Stuttgart</strong> Nr. 120 vom 29. Januar<br />
2013) durch die Immobilieneigentümer Bilfinger Real Estate Argoneo, Ziag Immobilien und SEB Investment<br />
im Januar, zu der sich jetzt noch Vector Informatik gesellte. 120 000 Euro stehen damit für Marketingmaßnahmen<br />
jährlich zur Verfügung, doch weitere Mitglieder sollen akquiriert werden.<br />
„Weilimpark soll ein Vorzeigeprojekt werden“, verkündet Aufrecht. Sie unterstützt die Initiative ebenso<br />
von Anfang an wie der Branchenverband IWS Immobilienwirtschaft <strong>Stuttgart</strong>. „Die Unternehmen sagen,<br />
das Gewerbegebiet ist noch nicht lebendig genug“, sagt Zich.<br />
Priorität haben Serviceleistungen und eine Kita<br />
Daran will die Standortinitiative arbeiten. Da im Gewerbegebiet selbst Einzelhandel untersagt ist, wird<br />
momentan mit Weilimdorfer Händlern über Serviceleistungen wie Reinigungsdienste, Postservice, Catering<br />
oder einen kleinen Markt gesprochen, der ein- bis zweimal die Woche stattfinden könnte. Das fällt unter<br />
das Motto „Weilimservice“. Sondiert werden die Angebote von Fitnessstudios, die unter dem Slogan<br />
„Weilimfit“ ihre Dienste anbieten möchten. Hohe Priorität hat die „Weilimkita“, darin sieht Ines Aufrecht<br />
auch einen wichtigen Vorteil in der Gewinnung von Fachkräften.<br />
Quelle: Weilimpark
<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong> Ausgabe 131 23.07.2013 Seite 10<br />
PERSONEN<br />
Bickel leitet<br />
Wolff & Müller Regionalbau<br />
Robert Bickel übernahm zum<br />
1. Juni die Leitung der <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Niederlassung der Wolff & Müller<br />
Regionalbau. Der 51-jährige Bauingenieur<br />
war zuvor mehrere Jahre<br />
Niederlassungsleiter am Standort<br />
Künzelsau. Sein Vorgänger<br />
Foto: Wolff & Müller<br />
Slobodan Pandurovic ist nun Leiter<br />
der Stabsstelle für Umwelt- und<br />
Energiemanagement der Wolff &<br />
Müller Holding.<br />
Schade folgt Holzmann<br />
Bernd Schade soll spätestens im<br />
September als Leiter Real Estate<br />
bei Breuninger beginnen und damit<br />
auf Thomas Holzmann folgen,<br />
der zwischenzeitlich ausgeschieden<br />
ist. Schade kommt von der<br />
Union Investment Real Estate, wo<br />
er das Immobilien Projektmanagement<br />
leitet. Schade startete seine<br />
berufliche Karriere bei Drees &<br />
Sommer in <strong>Stuttgart</strong> und war danach<br />
bei Köllmann und der ECE.<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
Standortinitiative sieht sich als Anwalt des Quartiers<br />
„Die Menschen vor Ort sollen den Unterschied spüren“, formuliert es Hirt. Die Standortinitiative würde<br />
sich als Anwalt des Quartiers sehen und sich auch um Dinge wie illegale Tiefgaragenpartys, Optimierung<br />
der Beschilderung und Beseitigung von Müll kümmern. Dazu gibt es ein Standorttelefon, das nicht nur<br />
während den üblichen Bürozeiten besetzt ist.<br />
Auch ökologisch soll Weilimpark ein Vorzeigestandort werden. Das Ziel ist, die Begrünung der<br />
Dächer voranzutreiben, inklusive der Überdachung der S-Bahn-Station. Nachgedacht wird auch darüber,<br />
ob durch die Versorgung mit Fernwärme oder Blockheizkraftwerken Energie gespart werden kann. Hier<br />
engagiert sich vor allem Ulf Peter Walliczek, der als Assetmanager von Bilfinger Berger Real Estate Argoneo<br />
die noch von Ernst & Young gemieteten Gebäude verantwortet.<br />
Marketingmaßnahmen laufen an<br />
Auch die ersten Marketingmaßnahmen laufen an. So ist die Homepage online, die schrittweise zu<br />
einer Serviceplattform ausgebaut werden soll. Es gibt eine Standortbroschüre, das erste Großplakat<br />
hängt und die ersten Standortfahnen wehen. „Wir wollen, dass am Ende des Tages die Bürogebäude voll<br />
sind“, begründet Florian Hirt nochmals die vielfältigen Aktivitäten. n www.weilimpark.de<br />
Werte<br />
Wir entwickeln nachhaltige Werte für unsere Kunden – von Anfang an.<br />
Zum Beispiel das Büro- und Wohnhaus Caleido am Österreichischen<br />
Platz in <strong>Stuttgart</strong>. Mit hohen ökologischen Standards schonen wir hier<br />
die Umwelt und sparen Energie und Kosten.<br />
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Quelle (3): Weilimpark
<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong> Ausgabe 131 23.07.2013 Seite 11<br />
Impressum<br />
<strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>STUTTGART</strong><br />
ISSN 1866-1289<br />
Herausgeber:<br />
Frank Peter Unterreiner<br />
redaktion@<br />
immobilienverlag-stuttgart.de<br />
Verlagsleitung:<br />
Stefan Unterreiner<br />
verlag@<br />
immobilienverlag-stuttgart.de<br />
<strong>Immobilienverlag</strong><br />
<strong>Stuttgart</strong> GbR<br />
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& Stefan Unterreiner<br />
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Telefon 0049/711/3 51 09 10<br />
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immobilienverlag-stuttgart.de<br />
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Der <strong>Immobilienbrief</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />
darf zu Informationszwecken<br />
kostenlos beliebig ausgedruckt,<br />
elektronisch verteilt und auf<br />
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werden; bei Verwendung einzelner<br />
Artikel oder Auszüge auf<br />
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ist stets die Quelle zu<br />
nennen. Der Verlag behält sich<br />
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generelle Erlaubnis zu versagen.<br />
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<strong>Stuttgart</strong> sowie ein auch nur<br />
auszugsweiser Nachdruck oder<br />
eine andere gewerbliche Verwendung<br />
des <strong>Immobilienbrief</strong><br />
<strong>Stuttgart</strong> bedarf der schriftlichen<br />
Genehmigung des Verlags.<br />
Alle früheren Ausgaben des<br />
<strong>Immobilienbrief</strong> <strong>Stuttgart</strong>, die<br />
Mediadaten sowie grundsätzliche<br />
Informationen befinden<br />
sich im Internet unter www.<br />
immobilienbrief-stuttgart.de.<br />
Gastbeiträge geben die Meinung<br />
des Autors und nicht<br />
unbedingt die der Redaktion<br />
wieder.<br />
Neue Weststadt kommt später<br />
Vier Projektentwickler<br />
im Wettbewerb<br />
Die Nachfrage nach den Büros und vor allem den Wohnungen wäre da, doch die Esslinger<br />
Kommunalpolitik hat die Entscheidung um das 19 500 Quadratmeter große Filetgrundstück<br />
in der Innenstadt erst einmal vertagt.<br />
Rund 600 Wohnungen und mehrere Hundert Arbeitsplätze sowie ein Hotel sollen auf dem ehemaligen<br />
Güterbahnhof zwischen dem Esslinger Hauptbahnhof und den Stadtwerken entstehen, den die Stadt von<br />
Aurelis erworben hat. Zusammen mit dem bereits gestarteten Hengstenberg-Areal – hier werden Büros,<br />
ein Studentenwohnheim, Gastronomie, eine Markthalle und ein Fitnessstudio gebaut – soll ein lebendiger<br />
Stadtteil entstehen, der zudem fußläufig zur historischen Altstadt liegt.<br />
An dem Filetgrundstück hatten viele Interesse<br />
Das jetzt ausgeschriebene Areal erstreckt sich entlang den Gleisen, beinhaltet auch das alte Zollgebäude<br />
und gilt als das Filetgrundstück. Eine weiter stadtauswärts liegende Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs<br />
soll erst später bebaut werden.<br />
Gemeinderäte wollen mehr Information<br />
Hochtief Solutions, Bouwfonds, RVI aus Saarbrücken sowie ein Konsortium unter Führung eines<br />
Berliner Architektur- und Planungsbüros mit einem russischen Investor im Rücken bilden die Vierergruppe,<br />
die jetzt noch im Rennen um das Grundstück ist. Wäre es nach der Bauverwaltung gegangen, hätte der<br />
Verwaltungsausschuss in einer nicht öffentlichen Sitzung einen Investor auswählen sollen, den der Gemeinderat<br />
am 22. Juli bestätigt. Doch die Räte stellten sich bereits im Verwaltungsausschuss quer.<br />
Zu wenig Informationen, zu unterschiedliche Konzepte, lautete die Begründung.<br />
Mit den Handels- und Gewerbeflächen hatten viele Probleme<br />
Zudem habe keines der Unternehmen den städtebaulichen Vertrag ohne Änderungen unterzeichnet.<br />
Ein Stein des Anstoßes sind vor allem die in den Erdgeschossen gewünschten Einzelhandels- und<br />
Gewerbeflächen. Diese werden bei Ausschreibungen dieser Art gerne als Beitrag zur Belebung des Quartiers<br />
gefordert. In der Praxis sind solche Flächen aber außerhalb der 1-a-Lagen oft nur schwer zu vermieten,<br />
Leerstände drohen. Esslingen hat das bereits in der Pliensauvorstadt merken müssen.<br />
Verwaltung setzte nicht auf das höchste Gebot<br />
Auch bei den Kaufpreisangeboten gab es erhebliche Unterschiede. Die Verwaltung selbst setzte<br />
nicht auf das höchste Gebot, sondern auf die Qualität und die Erreichbarkeit der städtebaulichen Ziele.<br />
Dies unseren Informationen nach auch deswegen, weil ein möglicher Mehrerlös mit Aurelis geteilt werden<br />
muss, was das eigenwirtschaftliche Interesse schmälert. Ob die Räte das so teilen, bleibt abzuwarten.<br />
Wer die einzelnen Projektentwickler kennt, kann auf deren Konzepte schließen. Hochtief Solutions<br />
ist im Segment Büro wie Wohnen zu Hause und dürfte weniger oder keine Probleme mit dem Wunsch der<br />
Stadt nach Büroflächen haben. RVI will möglichst viele Wohnungen bauen, die aufgrund der Anlegerstruktur<br />
dann dem Markt als Mietwohnungen zur Verfügung stehen. In der Neuen Weststadt würde die RVI<br />
zwei Wohnblöcke mit etwa 300 Einheiten selbst realisieren und für die Gewerbebauten Partner suchen.<br />
Probleme hat die RVI mit Wohnen und Büros in einem Block, nicht hingegen mit kleinteiligem Gewerbe im<br />
Erdgeschoss von Wohngebäuden.<br />
Im September, so heißt es jetzt, könnte sich der Verwaltungsausschuss entscheiden und einen der<br />
vier Projektentwickler bitten, seine Pläne zu konkretisieren. n