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Phagozytose-assoziierte Rezeptoren bei der Legionellen ...

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1.8. PATHOGENESE 21<br />

vorhanden sind, die sich intrazellulär wenig o<strong>der</strong> gar nicht vermehren. Außerdem exprimie-<br />

ren auch Enterobacteriaceae Mip-Proteine, die sie jedoch sicher nicht für eine intrazelluläre<br />

Vermehrung benötigen. Dies läßt die überragende und ausschließliche Bedeutung dieses Ge-<br />

nabschnitts für die intrazelluläre Vermehrung zweifelhaft erscheinen.<br />

Zusammenfassend ergibt sich nach Swanson et al. folgendes Pathogenese- und Replikati-<br />

onsmodell für L. pneumophila [286]: Werden die Bakterien von Makrophagen o<strong>der</strong> Amöben<br />

aufgenommen, sezernieren sie über Dot/Icm-Proteine Faktoren, die das entstehende Phago-<br />

som modifizieren und es vom endosomalen Stoffwechselweg fernhalten. Anschließend wird<br />

ein autosomales Phagosom gebildet, indem das ursprüngliche Phagosom vom endoplasma-<br />

tischen Retikulum aufgenommen wird. In dieser beschützten Umgebung differenzieren sich<br />

die <strong>Legionellen</strong> in eine replizierende Form, die Säure-tolerant ist, keine Dot/Icm-Proteine<br />

mehr benötigt und etliche Virulenzfaktoren, die z. B. für das Blockieren <strong>der</strong> Phagosom-<br />

Lysosom-Fusion notwenig sind, nicht mehr exprimiert. Anschließend wird die Autosomen-<br />

ähnliche Vakuole zum lysosmalen Kompartiment transportiert, wo nach Fusion von Phago-<br />

som und Lysosom die Replikation stattfindet. Wenn schließlich <strong>der</strong> Aminosäuren-Vorrat <strong>der</strong><br />

Wirtszelle zur Neige geht, akkumuliert <strong>der</strong> intrazelluläre Second-messenger Guanosin-3’5’-<br />

Bispyrophosphat (ppGpp), was die Ausbildung bestimmter Eigenschaften triggert, die für<br />

die Infektion benachbarter Monozyten/Makrophagen benötigt werden [42]. Dazu gehört:<br />

• ein Zytotoxin, das die Flucht aus <strong>der</strong> Wirtszelle erlaubt<br />

• die osmotische Resistenz <strong>der</strong> Bakterien wird erhöht, damit sie im extrazellulären Mi-<br />

lieu besser überleben können<br />

• eine erhöhte Beweglichkeit erleichtert die Verbreitung und den Kontakt mit einer neu-<br />

en Wirtszelle und<br />

• es werden wie<strong>der</strong>um Eigenschaften hervorgebracht, die die Phagosom-Lysosom-Fu-<br />

sion verhin<strong>der</strong>n und somit das Überleben im neuen Makrophagen ermöglichen. Dort<br />

beginnt <strong>der</strong> Zyklus dann von neuem.<br />

Neutrophile Granulozyten phagozytieren ebenfalls <strong>Legionellen</strong>, allerdings muß L. pneu-<br />

mophila zuerst durch spezifische Antikörper opsoniert werden, damit eine, hier Fc-vermittelte

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