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Innen- und aussenpolitische Entscheidungsstrukturen in der Schweiz

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152 Soziale Netzwerkanalyse<br />

teure mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verb<strong>in</strong>det, symbolisiert e<strong>in</strong>e solche Beziehung. Die Breite <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ie zeigt wie <strong>in</strong>tensiv<br />

sich die Beziehung zwischen zwei Akteuren gestaltet. Je breiter e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung, desto <strong>in</strong>tensiver<br />

die eigentliche Beziehung, wobei unter Intensität <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Anzahl aktiver Zusammenarbeiten<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Entscheidungsprozesses subsumiert wird.<br />

Mit dem Zusatzabkommen liegt e<strong>in</strong> typisches Beispiel e<strong>in</strong>es bürokratischen Entscheidungsmusters<br />

vor. Die im <strong>Schweiz</strong>er Vollzugsfö<strong>der</strong>alismus gängigen <strong>in</strong>tergouvernementalen Verflechtungen sucht<br />

<strong>der</strong> Betrachter hier vergebens. Das Abkommen wurde <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Phase des Entscheidungsprozesses<br />

durch staatliche Akteure auf B<strong>und</strong>esebene bestimmt. Angesichts <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Reichweite des Zusatzabkommens<br />

liegen zudem auch ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teradm<strong>in</strong>istrativen Verflechtungen vor. Die vergleichsweise<br />

ger<strong>in</strong>gen Interaktionen zwischen den staatlichen Akteuren beschränkten sich <strong>in</strong>des auf konsultative<br />

Beratungen, wobei die eigentliche Entscheidungsf<strong>in</strong>dung niemals ernsthaft ausgehandelt werden<br />

musste.<br />

Graphik 2: Politiknetzwerk Zusatzabkommen 1994<br />

Dem Politiknetzwerk ist zu entnehmen, dass <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrat, das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement<br />

(EVD) <strong>und</strong> das B<strong>und</strong>esamt für Industrie Gewerbe <strong>und</strong> Arbeit (BIGA) als zentrale Akteure auftreten,<br />

während das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sowie die Direktion für Völkerrecht<br />

(DVR) e<strong>in</strong>e periphere Stellung e<strong>in</strong>nehmen. Ke<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Beziehungen zwischen den Akteuren<br />

kann als konfliktiv bezeichnet werden.<br />

Neben <strong>der</strong> graphischen Darstellung des Politiknetzwerkes können anhand von statistischen Zentralitätsmassen<br />

zusätzliche Aussagen über Stellung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>zelner Akteure im Netzwerk gemacht<br />

werden. Diese Quantifizierung, obwohl hier aus methodischer Sicht nicht von e<strong>in</strong>er statistischen quantitativen<br />

Auswertung <strong>der</strong> vorliegenden Daten ausgegangen werden kann, zumal sich die, mehrheitlich<br />

durch Dokumentenanalyse gewonnenen Daten zu unpräzis für e<strong>in</strong> solches Vorhaben erweisen würden,<br />

e<strong>in</strong>e solche Quantifizierung also erleichtert nicht zu letzt e<strong>in</strong>en Vergleich zwischen den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Fallbeispielen. Für die eigentliche Berechnung wurde ebenfalls auf die Resultate <strong>der</strong> symmetrischen<br />

Akteur-Akteur-Matrix zurückgegriffen. Anhand <strong>der</strong> UCINET 5- Software (Borgatti et al. 1999) wurden<br />

aus den so gewonnenen Daten die Zentralitätsmasse berechnet. Bei vorliegenden Fallstudien wurde<br />

dabei <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e mit den Massen degree centrality, closeness centrality <strong>und</strong> betweenness centra-

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