ÖSTERREICHISCHE BESCHREIBENDE SORTENLISTE 2013 ...
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Österreichische Beschreibende Sortenliste <strong>2013</strong><br />
Der Nutzen neuer wertvoller Sorten ist zu sehen:<br />
1) Für die Landwirtschaft in einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Kostensenkung infolge<br />
verbesserter Widerstandsfähigkeit gegen Lagerung, Krankheiten und Schädlingen. Weiters in einer<br />
günstigeren Nährstoffausnutzung, einer besseren Qualität, einem höheren Ertrag oder mehr Sicherheit<br />
bei der Erzeugung. So sind auch Beschränkungen beim Einsatz von Mineraldüngern, Wachstumsreglern<br />
und Fungiziden möglich.<br />
2) Für die Nahrungsmittelverbraucher in verbesserten ernährungsphysiologischen oder geschmacklichen<br />
Eigenschaften des Endproduktes.<br />
3) Für die Volkswirtschaft in einer rentableren Erzeugung und Verarbeitung durch höhere Ausbeute, sowie<br />
in umweltschonender Landbewirtschaftung durch verminderten Einsatz an Düngemitteln, chemischen<br />
Pflanzenschutzmitteln und Wachstumsreglern mittels Verwendung nährstoffeffizienter,<br />
krankheitsresistenter und standfester Sorten.<br />
4) Dem Vorsorgeprinzip folgend sollen Risiken durch ein Anmelde- und Prüfverfahren minimiert und<br />
mögliche negative Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt vermieden werden.<br />
Züchterische Entwicklung bei Winterweizen (ermittelt anhand langjähriger Wertprüfungsdaten)<br />
Agronomische<br />
Eigenschaften<br />
Krankheiten<br />
Ertrags- und<br />
Qualitäts-<br />
merkmale<br />
Merkmal<br />
Pannonisches<br />
Feucht- und<br />
Trockengebiet<br />
Übergangslagen<br />
Qualitäts- Mahl- Qualitäts- Mahlweizen<br />
weizen weizen weizen<br />
Auswinterung 0 - 0 0<br />
Ährenschieben 0 + 0 +<br />
Gelbreife 0 0 + +<br />
Wuchshöhe ++ 0 + +<br />
Lagerung ++ + ++ +<br />
Auswuchs 0 0 0 0<br />
Mehltau ++ +++ +++ +++<br />
Braunrost +++ ++ +++ ++<br />
Gelbrost 0 0 + +<br />
Schwarzrost + 0 + 0<br />
Blattseptoria (Sept. nodorum) + ++ + ++<br />
Septoria tritici-Blattdürre 0 + 0 ++<br />
DTR-Blattdürre 0 + 0 +<br />
Ährenfusarium 0 0 0 0<br />
Kornertrag ++ ++ +++ +++<br />
Proteinertrag ++ ++ ++ ++<br />
Hektolitergewicht + 0 + +<br />
Proteingehalt - - - - -<br />
+++ = Sehr günstige züchterische Entwicklung (Verbesserte Winterfestigkeit, frühes Ährenschieben, frühe Reife,<br />
kürzerer Halm, verminderte Lagerneigung, verbesserte Auswuchsfestigkeit, verbesserte Krankheitsresistenz,<br />
höheres Ertragspotenzial, höherer Proteinertrag, höheres Hektolitergewicht, höherer<br />
Proteingehalt)<br />
0 = Kein eindeutiger Trend erkennbar<br />
- - - = Sehr ungünstige züchterische Entwicklung (Geringere Winterfestigkeit, spätes Ährenschieben, späte Reife,<br />
längerer Halm, erhöhte Lagerneigung, geringere Auswuchsfestigkeit, geringere Krankheitsresistenz,<br />
geringeres Ertragspotenzial, geringerer Proteinertrag, geringeres Hektolitergewicht, geringerer<br />
Proteingehalt)<br />
Ertragspotenzial, Ertragssicherheit:<br />
Die Leistungsfähigkeit der angebauten Sorte nimmt wesentlichen Einfluss auf den Wirtschaftserfolg. Für<br />
viele Pflanzenarten wird das Ertragspotenzial weiterhin ein erstrangiges Zuchtziel bleiben. Bei Getreide liegt<br />
der jährliche züchtungsbedingte Ertragsanstieg zwischen 0,2 und 0,9 dt/ha (0,4 bis 1,2 %). Überwiegend<br />
wurde dies durch eine Verlagerung der Trockensubstanz vom Stroh ins Korn (erhöhter Ernteindex) als Folge<br />
der Wuchshöhenreduktion sowie eine günstigere Nährstoffverwertung erreicht. Wegen verschiedener<br />
Ursachen lassen sich Zuchterfolge jedoch oft nicht in gleicher Weise in Praxiserträge umsetzen.<br />
Ertragsschwankungen treten in einem ähnlichen Ausmaß wie früher auf.